Schwere Krawalle

Andi entspannte sich wieder, dachte:
"Normalerweise merkt Jan, wenn ich lüge...mich rausrede...
Na ja,........ jetzt in seiner Situation"
"Sage es ruhig Jan, wenn wir zum Ablauf noch etwas besprechen sollen" fordete Andi
Jan schüttelte den Kopf
Andi meinte: "O.k. Jan, die lange Zeit in diesem Dreckverlies, die grauenhaften Umstände...
Klar macht krank...Krank siehst du auch aus....bist sehr gezeichnet
Vermute....da ist noch mehr...heraus damit Jan....
Sehe ich da wirklich auch große Angst.....Zweifel bei dir? stotterte Andi unsicher
Jan senkte den Kopf...schwieg
Andi forderte: "He Freund...Jan....ich will eine Antwort"
Jan brauchte, denn zischte er: "Was erwartest du denn eigentlich....?"
"Aber Jan" fuhr Andi auf
"Der Prozess beginnt, sofort im Saal erscheinen" erscholl da der fordernde Aufruf
Die Freunde erhoben sich
Andi nickte Jan ermunternd zu
Der Henker führte Jan in den Saal
Sofort hatte er Beine aus Blei
Panik erfüllte Jan: Alle waren da Team, viele Kollegen, aber ganz vorne sah er.....Benni...wirklich Benni

"Benni....wirklich Benni....mein Sohn....hier" drehte sich alles vor Jans Augen
"Er.....mein Sohn....sieht mich so..., so....in dieser....mit diesen Handsch...."
Jan wollte in den Boden versinken, schämte sich so sehr
Er senkte den Kopf ganz tief, blickte nur starr zu Boden
Hinten ertönte entsetztes Gemurmel von den Freunden
Immer lauter drückten sie ihre Erschütterung aus
Wurde geraunt: "Jan....das ist doch nicht Jan....nicht wiederzuerkennen
Grauenhaft.....da...da kann nur...nur Jans Geist wandeln"
"Paaapaa" flüsterte Benni nur tonlos
Der Schock saß tief beim "Großen"
Benni schüttelte wild den Kopf: "Mein Papa....was haben die mit ihm gemacht...???
Vor seinen Augen lief jetzt ab, wie Jan damals die Wohnung verließ
Aber das da vorne......keine Ähnlichkeit mit dem Mann der schnell zum Italiener wollte
Fassungslos haftete Bennis Blick selbst noch an Jans Rücken
Der Henker zerrte ihn zum Platz, die Handschellen öffnete sich
Andi meinte: "Aha...das da ist also der komische Staatsanwalt Bibo
"Staatsanwalt" bei dem Wort klingelte alles in Jan, schaute ihn sich an
Sofort stotterte er aber aufgeregt: "Der, der, der Mann neben dem Staatsanwalt, ........wieso...?"
Andi fiel ein: "Müsste ein Anklagevertreter sein. Jan, dir doch bekannt, dass die neben dem Staatsanwalt sitzen, falls gewünscht..."

Jan hörte nicht, er zitterte, schwitzte, hechelnd brachte er vor: "Dem Kerl verdanke ich das alles hier und dieser...dieser....
dieser Teufel bearbeitete mich mit dem Sternentöter"
"Bist du dir sicher Jan? ruckte Andis Kopf herum
Jan durchbohrte ihn mit nicht mehr sehr freundschaftlichem Blick
"Es ist sicher" antwortete sich Andi selbst, murmelte dann:
"Wenn man das mit dem Sternentöter irgendwie in die Verhandlung einflechten könnte...???"
Der Richter kam, eröffnete den Prozess:
"Das Gericht verhandelt über Jan Maybach, geb. am....., wohnhaft in...der angeklagt ist:
"Schwere Sachbeschädigung, schwere Körperverletztung, Teilnahme an verbotener Demonstration, Bürgeraufruhr, versuchte Erpressung gegen Stadt und Staat, Widerstand gegen eingesetzte Staatsgewalten und und schwerste Körperverletzung in Tateinheit mit versuchtem Totschlag an einer Einsatzkraft,begangen zu haben"
Die Aufruhr von den Freunden hinten wurde ohrenbetäubend
Empörte Schreie, wie: "Unfassbar...Fantastereien...erstunken und erlogen...., niemals ist Jan zu sowas fähig....eine Intrige...alles erfunden....kümmert euch
besser um die wahren Verbrecher.....Jan ist unschuldig..!!!!"
Ertönten sogar Pfiffe, Andere lachten spöttisch, winkten verächtlich ab
"Bitte mir Ruhe aus" befahl der Richter, fuhr fort:
"Staatsanwalt ist H. Bibo, der von dem Zeugen, H. Kunz, der die Anklagen beweisen will, unterstützt wird"
H. Maybach, bekennen Sie sich der vorgetragenen Verbrechen für schuldig?" wandte er sich an Jan
"Nicht schuldig" kam es fest von Jan
Debo fragte: "Nicht schuldig aller Anklagen oder räumen Sie ein das ein oder andere Verbrechen begangen zu haben?"

"Nicht schuldig aller Verbrechen" beteuerte Jan sofort
Debo meinte: "Dann schildern Sie doch bitte, wie sich Ihrer Version nach...."
"Euer Ehren, wir können uns den ganzen Prozess sparen" unterbrach Bibo da
"Also Kollege, ich darf doch sehr bitten, jedem Beklagten steht ein fairer Prozess zu'" erregte sich Debo
Bibo schrie Jan an: "Angeklagter, Sie wissen sehr gut warum dieser Prozess unnötig ist........
Lt. der mir vorliegenden Akte wurden Sie am...wegen Totschlag zu 6 Jahren Haft verurteilt. Die Strafe ist noch lange nicht abgesessen
Sie sind aus dem Gefängnis ausgebrochen, befinden sich auf der Flucht. Vielleicht wären Sie längst auf Übersee.
Tja aber, einen Schwerverbrecher reizt es natürlich bei Demonstrationen mitzutoben. So ein Pech aber auch, dass die Falle gerade da zuschnappte
Maybach muss sofort in den Vollzug überstellt werden. Über die weiteren, jetzt von ihm begangenen Verbrechen,können wir auch ohne ihn verhandeln.
Das Urteil und wieviel Jahre er mehr brummen muss kann ihm ja sein Anwalt überbringen"
Die Rufe der aufgebrachten Freunde nahmen kein Ende.
"Ruhe, Ruhe" klopfte der Richter immer wieder mit seinem Hammer
Die Kollegen machten solchen Tumult, dass Gerichtsdiener sie zur Ordnung mahnten
Aschfahl, mit weit aufgerissenen Augen saß Jan da, Schauer krochen überall durch ihn, heftig rang er nach Atem, alles zitterte an ihm
Schnell legte Andi ihm seine Hand auf den Arm, redete auf ihn ein: "Beruhige dich Jan....ruhig....ganz ruhig...Der redet doch totalen Schwachsinn..."
Blitzartig schoß Jan hoch, versuchte sich zu beherrschten, zischte Bibo zu: "Bevor Sie mich weiter verleumden sollten Sie die vollständige Akte lesen.
Dann finden Sie nämlich auch den späteren eindeutigen Freispruch"
"H. Maybach, bitte beruhigen Sie sich" rief Richter Debo leise
Jan drehte sich zu ihm, beteuerte: "Euer Ehren, auf die Verurteilung folgte wirklich später ein eindeutiger Freispruch, bewies sich meine Unschuld. Beides nachzulesen unter AZ..Nr..

"H. Maybach, ich bin über den Fall informiert, mir müssen Sie ihre Unschuld bestimmt nicht beteuern. Erinnere mich gut an das Skandalurteil
Ich kenne die Akte, benötige keine AZ-Nr. Ist mir bekannt, dass Sie nachträglich freigesprochen wurden
Bitte setzen Sie sich und beruhigen Sie sich wieder" beschwichtigte Richter Debo
Jan plumpste erchöpft auf den Stuhl
"Du darfst dich nicht so aufregen Jan, bist viel zu schwach dazu" flüsterte Andi ihm zu
Scharf fuhr Debo den Staatsanwalt an: "Es ist rechtswidrig ein neues Verfahren mit einem alten zu verbinden. Nicht nur das, Sie stützen sich noch auf Halbwahrheiten, bis zum damaligen Urteil, unterschlugen das Wichtigste, die Freilassung. Völlig irrrelevant. Was sollte das überhaupt"
"Den Lagerwärtern und mir wurde auch bis zur Akteneinsicht unterschlagen, dass hier ein Polizist angeklagt ist" gauzte Bibo "Stinkt mächtig zum Himmel. Der Gesetzeshüter sollte unterschlagen werden, damit nicht public wird welch Schwerverbrecher er wirklich ist. Aber ohne mich. Bei mir kommt die ganze Wahrheit ans Licht. Erwarte also zunächst die Erklärung, warum der Beruf=Polizist erst durch die Akte bekannt wurde"
Richter Debo meinte: "In dem Vorgehen des Anwalts sehe ich nichts ungewöhnliches, vielleicht erklärt er uns das später noch. Wir wollen den normalen Ablauf einhalten..."
"Ich erwarte eine Erklärung, warum...." fuhr Bibo dazwischen
Debo sah ihn scharf an, fuhr fort: "Dem Gericht liegen viele Anklagen und die Unschuldsaussage vor. Bitte jetzt den Anwalt oder den Beschuldigten um ihre Version vom Tatablauf"
Andi schaute Jan an, flüsterte: "Ich übernehme das besser"
Jan schüttelte den Kopf, begann dann krächzend. Erst stockend, dann erzählte er flüssig, schilderte genau was sich zugetragen hatte. Erklärte am Schluß: "Meine Bemühungen dem Tumult zu entkommen, endeten in dem Moment, als ich durch eine Verletzung dieses....dieses....Herrn...(nickte er mit dem Kopf in Richtung "Teufel") richtig zu Boden ging. Mit Verstärkung vollzog sich die Verhaftung rasend schnell. In einer Gruppe musste ich längere Zeit am Boden ausharren bis zum Abtransport. Es folgte ein bis jetzt anhaltender Zellenaufenthalt"
"Ihre jetzige Schilderung beinhaltet genau das was ich auch schon der Akte entnehmen konnte" meinte Richter Debo

Bibo tönte: "Lassen Sie sich doch nicht blenden. Die ganze Story ist zurechtgestrickt, von A-Z gelogen, schön auswendig gelernt. Wir haben es hier nicht mit einem Lamm zu tun, sondern mit einem reißenden Wolf. H. Kunz hat gesehen was er angerichtet hat, wie gnadenlos er umnietete was ihm vor die Füße kam. Nur durch sein Eingreifen wurde noch Schlimmeres verhindert. So ein Tier gehört in Ketten gelegt, hinter Gitter gesperrt, bevor noch Tote zu beklagen sind"
Andi rief: "Bin ich hier im falschen Film. Mein Mandant wollte Pizza kaufen und nicht in den Krieg ziehen. Mit was bitte soll er den reingehauen, Jemanden verletzt haben. Wird Zeit, dass Sie Klartext reden H. Kunz"
"In den Magazinen der automatischen Polizeiwaffen stecken eine Menge Kugeln, muss lange nicht nachgeladen werden" donnerte Kunz hervor
Andi kochte: "Wollen Sie damit behaupten H. Maybach habe geschossen?"
"Na klar hat er das, mehrmals sogar" keifte Kunz
Jan schüttelte fassungslos den Kopf
Mit aller Beherrschung presste Andi raus: "An dem Tag wurden aber keine Schussverletzungen behandelt, an keinem Tag hat Einer geschossen"
"Der Bulle aber doch. Vielleicht nicht getroffen bei dem Tumult" rief Kunz
Andi schüttelte sich, wandte sich dem Richter zu: "Eurer Ehren, Ihnen liegt die eidesstattliche Versicherung vor, dass die Dienstwaffe von H. Maybach in der Wohnung verwahrt, seine 2. Waffe ordnungsgemäß im Tresor lag. Bezeugt von Polizeibeamten, sogar Staatsanwalt Kruse hat das bestätigt. Somit sind bei H. Kunz Aussagen ja wohl berechtigte Zweifel angebracht"
"Nicht so schnell Kollege. Die Polizeiwaffe ist naheliegend ja. Kann aber auch eine andere Waffe gewesen sein" rief Bibo
Andi konterte: "Ach und die ist H. Maybach auf dem Weg zur Pizzeria dann einfach in die Hand gefallen?"
"Waffen gibt es heute an jeder Ecke zu kaufen wenn man genug hinblättert" schrie Bibo
Andi krächzte: "H. Maybach kam aber aus der Pizzeria, hatte 1 Tüte mit Essen in der Hand"
"Pizzeria, behauptet er. Davon abgesehen kann ein Polizist mit beiden Händen gleich gut schießen" gauzte Bibo

Andi lenkte um: "Möchte auf die Waffe später zurückkommen
Frage Sie H. Kunze, was, außer den Cowboyspielen, haben Sie den bei H. Maybach noch gesehen"
"Sagte doch, mit schwerem Geschütz hat der getobt. Die lange Klinge von dem großen Messer blitzte ja geradezu" laberte Kunz

Ein komischer Lacher ertönte
Klang aber nicht amüsant..sondern bitter, sehr verbittert
Jan stieß damit seine Verzweiflung heraus, schüttelte und schüttelte ohne Ende den Kopf
Was von den Kollegen ertönte klang da schon eher wütend

Andi schluckte, meinte dann: "Also zu der Waffe jetzt auch ein Messer
So ein flaches Messer zog H. Maybach natürlich plötzlich unter dem Hemd hervor
Das haben Sie doch sicher genau so gesehen H. Kunz, nicht wahr?"
"Hemd, Hose, was weiß ich, jedenfalls setzte er es als Waffe ein.
Das humanste waren dann noch Knüppel, Schlagstock und so ein Zeug
Brauchte er ja gar nicht erst mitbringen.
Von den schon Abgeführten lagen ja genug davon herum" keifte Kunz
Andi unterdrückte ein Stöhnen...da fiel sein Blick auf Jan, der gerade sehr viel Ähnlichkeit mit...mit..
Mit einem Irren hatte, so entsetzt verzerrte er das Gesicht
"He Jan, mache dich doch wegen dem blöden Gelaber nicht verrückt" flüsterte ihm Andi zu
Ergriff wieder das Wort: "Ich melde auch beim Messer, Knüppel und was sonst noch an Geschossen auftauchen sollte meine Zweifel an
Falls erforderlich komme ich später noch darauf zu sprechen
Frage Sie jetzt erstmal, weshalb Sie H. Maybach für einen, lt. Ihrer Schilderung den brutalsten, Demonstranten überhaupt hielten?"
Kunze brüllte: "Sagte gerade mit was er alles tobte. So Einer sticht sofort ins Auge"

Andi meinte: "Vergessen Sie mal das Toben, beschreiben Sie mal die Kleidung von H. Maybach"
"Was soll der Mist, sah aus wie Alle" schrie Kunz
Andi wehrte ab: "Steht fest, dass H. Maybach keinen Kampfanzug trug
Sie bezeichnen ihn, na ja, brutalsten Demonstranten von Allen
Für mich kommt es einem Selbstmörder gleich, wenn man sich schutzlos, nur mit einfachem Hemd und Hose, in die Gewalt stürzt
Sie nahmen H. Maybach gefangen, sperrten ihn bis jetzt ein, hatten ihn also sehr lange vor sich
Fragten Sie nicht mal, warum er sich so unterschied
Kamen Ihnen nicht mal Zweifel vielleicht einen Unbeteiligten gefangen zu haben"
Kunz knurrte: "Ob Schutzanzug oder tarnfarbene Kleidung, ist alles oliv-grau..... hebt sich nicht voneinander ab"
"Aha, tarnfarben also, habe ich das richtig verstanden" hakte Andi nach
Kunz keifte: "Jawohl, tarnfarben"
"Euer Ehren, ich möchte hierzu Beweisstücke vorlegen" meinte Andi
"Dann tun Sie das bitte" entgegnete Richter Debo
Andi trat mit einem Packen nach vorn
"Ich muss darauf hinweisen, dass die Beweise, na ja.......streng riechen" krächzte Andi
Debo forderte: "Packen Sie bitte aus Kollege"
Andi holte nun die Kleidung hervor, die Jan im Lager bis zu seinem Besuch trug.
Er hielt Hemd und Hose hoch, erklärte: "Diese Stücke trug H. Maybach als er gefangen genommen wurde
Bitte bilden Sie sich Ihre eigene Meinung welche Farben die Kleidung mal hatte"

Richter Debo: "Also tarnfarben auf keinen Fall.
Vor lauter Dreck und blutverschmiert kaum noch etwas von der Grundfarbe zu erkennen
Aber den kleinen Stellen nach dürfte das Hemd hellblau mit weißem Muster gewesen sein
"Richtig Euer Ehren, also keineswegs tarnfarben
Eine blaue Jeans hat ja wohl auch keine Ähnlichkeit mit einer Kampfhose"
"Lasse mich nicht als Lügner hinstellen" brüllte Kunz
Staatsanwalt gauzte: "Schluss jetzt mit diesen Trickspielchen"
"Nein Kollege, Sie hören sich jetzt all das an was ich zur Klärung vortrage" keifte Andi, fuhr fort
Bleibt festzuhalten: H. Maybach trug hellblaues Hemd und Jeans
Dazu hören wir noch Zeugen
Ziemlich unglaubhaft uns aufzutischen, er sei Teilnehmer der Demonstation gewesen
Dazu hatte H. Maybach doch gar keine Zeit
Um 22.00 musste er wieder zum Einsatz, konnte auch vorher abgerufen werden
Der Anruf ging wirklich raus, nur zu der Zeit lag H. Maybachs Handy wohl schon zertreten auf der Straße
Der Polizist, der wie viele Kollege mit ihm, schon tagelang die Demonstrationen einzudämmen versuchte, soll plötzlich der Anführer gewesen sein?
Der Einsatzleiter berichtet da aber genau das Gegenteil
Falls seinem Bericht nicht geglaubt wird, er ist sofort zur Zeugenaussage bereit"
Richter Debo: "Ich bezweifle seine Aussage keineswegs, er muss das hier nicht persönlich wiederholen
Nur wenn, aus welchen Gründen auch immer, gerade der Bericht wichtig wird, rufen wir diesen Zeugen selbstverständlich auf"

Andi fuhr fort: "Dann komme ich wieder zu stummen Zeugen...der Kleidung
Für Alle gut sichtbar, Hemd und Hose über und über blutverschmiert
Offentsichtlicher kann es doch gar nicht sein, dass H. Maybach nicht austeilte
Andersherum wird ein Schuh daraus
Wer soviel Blut verliert ist, an vielen Stellen verwundet
Keiner setzt sich freiwillig und leichtsinnig Verletzungen aus
Kapieren Sie jetzt, welch ein Schwachsinn es ist, ihn als radikalen Demonstranten hinzustellen
Ohne Kampfanzug....verweise noch mal auf meine Selbstmörder-These
Will sofort eine logische Erklärung, wieso Sie diesen Horror mit H. Maybach abziehen....ich höre"
"Anscheinend drehte er plötzlich durch. Die Entfernung von Weiß nach Schwarz ist sehr kurz
Kein Kampfanzug, blutige Kleidung.....falle nicht auf Ihr Opfergehabe rein
Hat wohl so schutzlos den Helden gespielt
Besonders Polizisten halten sich ja für unverwundbar
Lief nicht ganz ohne Kratzer für ihn ab, seine Schuld
Wer austeilt muss auch einstecken können
Was konnten Sie den mit Ihren Darlegungen entkräften
Sage es Ihnen: "Nichts" rein gar nichts
Ich sehe darin nicht die kleinste Entlastung
Durch Ihre lächerlichen, angeblichen Beweise, zurechtgestrickten Hypothesen kippt der Prozess nicht"

Bibo brüllte weiter: "Merken Sie nicht das Sie im Treibsand nach Unschuldsbeweisen suchen
Werden aber keine finden
Sie machen aus dem Schwerverbrecher keinen Unschuldigen
Unterlassen Sie auch gefälligst meinen Zeugen, H. Kunz, so einzuschüchtern
Die Anklagen bleiben bestehen und zwar alle, ohne Streichung, ohne Abmilderung
Da Sie ja anscheinend sowieso nichts mehr entscheidendes vorzubringen haben, können wir den Prozess auch abschließen
Der Angeklagte ist in allen Anklagepunkten schuldig, Plädoyer erspare ich mir
Ich fordere eine Haftstrafe von........"
Jetzt reichts aber, H. Staatsanwalt" donnerte Andi
"Wachen Sie endlich auf
Sind zwar hier in einem ehemaligen Schnellgericht
Halten aber nicht wie vor Urzeiten Schnellgericht ab
Falls es Ihnen entfallen ist, wir verhandeln hier nach derzeitigem geltendem Recht
Deshalb behalte ich mir auch vor, die Lagerverantwortlichen wegen unterlassener Hilfeleistung zu verklagen
Nochmal auf Anfang: Blutverschmierte Kleidung=Verwundungen, die aber unversorgt blieben
Ich bestreite ihre Behauptung H. Maybach sei beim Kampf, den er selbst führte, verletzt worden
Behaupte vielmehr, dass die meisten Wunden von den Wärtern selbst stammen
Der noch folgende Untersuchungsbericht bestätigt dies mehrmals
Bleiben wir aber bei der Reihenfolge, nämlich, den Beweisen, dass H. Maybach nicht mal davon träumte zu demonstrieren

"Euer Ehren, ich bitte dazu die 2 Pizzainhaber aufzurufen" bat Andi
Zuerst befragte der Richter den Italiener, der Betriebsferien hatte
Seine Fragen stützten sich auf Jans Aussage
Ganz italienischer Natur tönte er oft: "Oh Sen. Maybach...mein Policia-Freund oder
Ich in Flieger....keine Ahnung....dann großer Schreck....Sen. Maybach...Krawallo
Weggesperrt...bei Demonstranto, er Gefangeno....ich Schlag vor Kopf....k.o.
Wie sagt man.... Fassung verloren.....Schock"
Aber seine so ausgeschmückt vorgetragene Aussage bestätigte genau Jans Schilderung
Auch die Angaben des Neffen gaben genau das wieder was Jan gesagt hatte
Er meinte noch: "Erst als mein Onkel aus dem Urlaub zurück kam, fragte er irgendwann ob Sen. Maybach wirklich bei mir gewesen sei
Ich hatte ja keine Ahnung, musste mir Sen. Maybach erst beschreiben lassen
Tag und Zeit nach fiel mir ein, dass dieser Sen. der letzte Gast vor den Krawallen war
Erinnerte mich, an seinen verwunderten Blick als er in die leere Pizzeria kam
Das er mich nachher fragte, warum dies so sei
Ich es nicht fassen konnte, dass er nichts von den Krawallen gehört hatte und auf den Fernsehen zeigte
Noch nie sah ich einen Menschen so hinausrasen, als sei der Teufel hinter ihm her
Mein Onkel meinte dann noch, er sei der Demonstration sicher entkommen, sei schließlich Polizist, also flink
Das Sen. Maybach leider wirklich direkt in diese Hölle geriet, erfuhren wir erst viel später, als wir plötzlich befragt wurden ob er bei uns gewesen sei"

Andi fragte auch nach Jans Kleidung
An Jeans erinnerten sich die Italiener sofort
Das Hemd konnte nicht mehr so genau beschrieben werden
Aber beide sagten übereinstimmend, dass es hell gewesen sei
Andi meinte: "Zu meiner folgenden Frage, erwarte ich jetzt mehr Ihre Einschätzung...Meinung
Natürlich können Sie keine eindeutigen Antworten geben
Sagen Sie mir bitte ob Sie vermuteten, dass H. Maybach eine Waffe trug
Ich meine nicht nur 1 Pistole, sondern auch Messer, Schlagring o.ä. unter dem Hemd verborgen
Der Onkel anwortete: "Doch Blödsinn, kenne Sen. Maybach schon lange, weiß doch wie er aussieht
Waffe..? Weißt nicht, aber er ist Polizia, die tragen doch Waffe. Ich nix capito"
Der Neffe meinte: "Ein Messer, also das hätte ich unter dem engen Hemd bestimmt gesehen, außer.....
Außer er hätte ein kleines Klappmesser getragen, die Spielzeugdinger lassen sich überall verstecken
Aber wegen einer Waffe....da möchte ich etwas erklären, ein, wie sagt man, komischer Umweg"
"Bitte, reden Sie nur, lassen Sie sich ruhig Zeit" bat Andi
Der Neffe begann: "Sagte schon, erst als mein Onkel nach seinem Freund Kommissario fragte, wusste ich um wen es ging
Also, dass mein letzter Gast bevor der Tumult auf der Straße losging, Polizist war
Irritierte mich im Nachhinein, denn......schwöre ich, Sen. Maybach trug noch nicht mal ein Halfter
Also logo, auch keine Waffe. Mein Onkel dachte ja sein flinker Policiafreund konnte bestimmt der Masse entkommen. Kann ich jetzt ja sagen.
Hoffte, dass mein Onkel recht behielt, denn Sen. Maybach, mit der Essenstüte in der Hand....damit setzt man keine Wilden k.o."

Bibo keifte: "Was soll das Theater, etwas Wichtiges hörten wir nicht
Das herzzerreißende Policia-Freund-Italio-Gehabe rührt mich nicht
Entlastet den Angeklagten kein bisschen
Eine großartige Inszenierung für den Kommissario-Freund
Da klingelt bei mir Alarm von wegen linke Geschäft, Mafia, usw.
Die Italiener werden gedeckt, der H. Policia kassiert ab"
"Diese bodenlose Unterstellung widerrufen Sie sofort" schrie Andi
Unbeirrt gauzte Bibo: "Passt doch alles perfekt zusammen
Onkel fliegt wieder mal nach Italien zu den wirklichen Drahtziehern
Also, los zum Neffen. Da fetzt die Demo los. Der absolut beste Ausgangspunkt für den Angeklagten
Solche Pizzerias sind doch die größten Waffenumschlagplätze
In der Tüte befanden sich keine Pizzen, sondern ein kleines Waffenarsenal
H. Kunz sagte doch, dass Maybach brutalstes Zeug einsetzte
Jetzt steht fest, wo er es so schnell herzauberte"
"Diese These ist das Dümmste was ich je vor Gericht hörte, Kollege
Aus den Akten wusten Sie lange genug von den Pizzerias, eine Durchsuchung ordnete Sie aber nicht an
Der beste Beweis, dass Sie an Ihre Spinnereien selbst nicht glauben" brüllte Andi
Bibo keifte: "Es dauerte mir einfach zulange, dass von Antragstellung bis zur Durchsuchung immer viel Zeit verstreicht
Brauchen sich ja nur die Papiere der 2 Italiener ansehen, dann werden Sie mir zustimmen"

"An den Papieren gibt es doch nichts auszusetzen" fiel Richter Debo ein
Bibo knurrte: "Wie man es nimmt. Unbefristete Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung, ja...
Aber italienische Pässe...also keine deutschen Staataangehörigen"
"Im vereinten Europa, ich bitte Sie. Es sind Leipziger Bürger, Geschäftsleute
1000-fach wird das in unserem Land so gehandhabt" meinte Richter Debo
Der Onkel rief temperamentvoll: "Deutschland wunderbar, alles schön, Alle nett
Aber wir Italiano stolz, stolz auf Italio. Im Herz und im Pass bleibt immer Italien"
Bibo keifte: "Klar, hier den ach so armen Vater mit vielen hungernden Bambinos mimem
Uns aber um Millionen betrügen und 5 Luxusvillen im sonnigen Italia besitzen"
"Kollege, ich dulde nicht, dass Zeugen beleidigt werden und Sie immer weiter abschweifen.
Ihre Italienabneigung hat absolut nichts mit der Sachlage zu tun" gebot Richter Debo
Bibo keifte: "Für mich schon, wenn die Italiener mit dem Angeklagten verbandelt waren
Schutzgebühr, Waffenhandel, Geldwäsche, unzählige Verbrechen sind möglich
"Das führt entschieden zu weit. Wir verhandeln die vorgetragenen Anklagen und nichts weiter
Über Ihre Vermutungen stellen Sie bitte einen Antrag, damit darüber gesondert verhandelt wird" kam es ungeduldig von Debo
Bibo rief: "Es bedarf keiner gesonderten Verhandlung, denn schließlich kann alles mit den Anklagen zusammenhängen"
"Euer Ehren entschuldigen Sie, aber jedem Beklagte steht ein faires, möglichst kurzes Verfahren zu. Wenn allen Thesen des Kollegen belegt werden sollen, dann...dann
Dann verhandeln wir noch Jahre. Sie wissen,was das angesichts der besonders schweren Bedingungen für H. Maybach bedeutet. Ich verwahre mich entschieden gegen diese Methoden und bitte Sie, diesen nicht stattzugeben"

Zynisch kam es von Bibo: "Will mal nicht so sein. Stelle die Indietätsprüfung der 2 Italiener erst mal zurück
Aber....wenn Unklarheiten bleiben, werde ich meine Anträge durchsetzen
Nicht ich ziehe den Prozess in die Länge, dass tun vielmehr Sie Kollege
Glauben Sie dem Zeugen Kunz, versuchen Sie nicht unlösbare Flecken reinzuwaschen, dann ist der Prozess schnell beendet
Eindeutiger kann Schuld doch nicht bewiesen werden"
"Aber wo, wo um alles in der Welt sind denn Ihre Beweise. H. Maybach mit Dreck zu überschütten beweist ja wohl keine Schuld
H. Kunz kann tarnfarben nicht von hellblau unterscheiden, will aber aber gesehen haben, dass H. Maybach mit brutalsten Waffen, grausam reinschlagend
ein riesiges Blutbad anrichtete. Auf dieses Geplänker soll doch wohl keine Verurteilung erfolgen" regte sich Andi auf
Höhnisch meinte Bibo: "Schon das naheliegende vergessen, nämlich das Waffenarsenal, dass der Angeklagte in der Tüte verbarg. Gerade unter der Pizzeria-Theke vorgeholt
Die Demonstranten markierten doch mehr die Wilden Mann. Aber ein mit allen Waffen vertrauter und geübter Polizist richtet mit einem 1 Mann Krieg Schlimmes an
Sie sprechen von Fairnis. Bitte gerne. Aber dann erkennen Sie auch meinen Zeugen an und lassen Sie die Aussage von H. Kunz gelten"
Andi stöhnte: "Danke, Wiederholung unnötig. Von dem Schauermärchen klingeln uns noch die Ohren"
"Weil Sie die Greueltaten der Bestie nicht wahr haben wollen" schrie Kunz "Kann aber nicht laut und nicht oft genug gebrüllt werden wie entsetzlich dieses Ungeheuer austeilte. Mit wechselnden Waffen nietete er grausam, brutal alles nieder"
Die Aufregung hinten im Saal wurde ohrenbetäubend. Ertönte: "Unfassbar..erfunden...Stoppt die Lügen über Jan...Der Kerl ist besoffen...Die Polizei verklagt ihn wegen Verleumdung eines KOK...Kann man ja nicht anhören...Kennen Jan viel zu gut...Brutalität ist ihm fremd...Entfernt das Großmaul endlich aus dem Saal..."
Richter Debo schlug fast den Hammer krumm, rief unzählige Male: "Ruhe...Erbitte mir Ruhe...Ich lasse den Saal räumen, Ruhe..."
Kunz ließ sich nicht beirren, genoß seinen Auftritt weiter: "Egal wer sich ihm in den Weg stellte, alles metzelte er blutig nieder. Auch ich wurde verletzt. Dieser eiskalte Blick, die glühenden Augen, zum Fürchten. Dieses Monster tobte im schlimmsten Blutrausch. Erst mit vereinten Kräften, zusammen mit mehreren Kollegen, konnten wir ihn endlich bändigen"

Komische Laute ertönten da
Heiser, unterdrückt, unverständliche Töne
Erschrocken schaute Richter Debo zu Jan
Er schüttelte den Kopf - Rechts, links - links rechts neigte er seinen Kopf
Schien mehr als wackele ein seniler Greis orientierungslos mit seinem 'Haupt
Mit den komischen Lauten drückte Jan tonlos die Fassungslosigkeit aus die in ihm herrschte
Nur zu gut hörte man seine verzweifelte Verbitterung, sein grenzenloses Entsetzen heraus
Zusammengefallen, gekrümmt wie er da saß, wirkte er wie ein tödlich verwundetes Tier
Das nahende Ende fühlend, nur noch wimmernd, zum Schreien längst zu schwach
Vor Schock brachte Andi erstmal nichts heraus
Richter Debo fragte dafür: "H. Maybach, Sie wollen etwas sagen?"
Ganz langsam ging Jans Kopf hoch, dauerte noch bis er flüsterte: "Zu sagen ich.....?
Ich bin der Angeklagte Euer Ehren, eine blutrünstige Bestie wie Sie gerade hörten.
So ein Monster hat nichts zu sagen. Ein Ungeheuer wie ich lügt nur"
"Endlich kommt er zur Einsicht" rief Bibo
Richter Debo strafte ihn mit scharfem Blick: "H. Maybach, Sie dürften wissen wie es bei Gericht gehandhabt wird
Solange die Schuld des Beklagten nicht eindeutig erwiesen ist, gilt er als unschuldig. Sie können, nein Sie sollen sich sogar äußern
Die Zeugenaussage entsetzte Sie anscheinend sehr. Bitte schildern Sie uns jetzt was Ihre große Erregung auslöste"
So schnell erholte sich Jan aus dem Schockzustand nicht. Seine Kehle schien zugeschnürt, unfähig einen Ton rauszubringen

Bibo rief: "Der Schwerbrecher bekam seine Bluttaten gerade nochmal vorgehalten, ist von seinen Taten geschockt. Sein Schweigen ist ein Schuldgeständnis.
.....Endlich. Wird Zeit, dass Sie das Urteil sprechen"
"Fairnis soll herrschen nicht wahr. Halten Sie sich daran und hören 'Sie endlich mit Ihren Vorverurteilungen auf.
Jetzt spreche ich mit H. Maybach. Verbiete mir Ihre Einmischung" keifte Richter Debo, zu Jan gewandt meinte er:
"H. Maybach bitte reden Sie. Ich möchte Ihnen Gelegenheit geben sich frei zu äußern. Verlief bisher entgegengesetzt, da wurde über Sie ausgesagt.
Jetzt sollten Sie sprechen. Erinnere noch mal: Ihr Entsetzen über die Zeugenaussage läßt sich nicht ignorieren.
Bitte sagen Sie mir ganz offen warum oder was Sie an der Schilderung so aufwühlte?"
Jan schüttelte wieder den Kopf: "Nein....doch zwecklos, er, der Häftling kam gegen den Lügenberg nicht mehr an"
Andi flüsterte: "Jan, dem Richter musst du antworten. Er meint es gut, ist auf deiner Seite glaube mir"
Jan wusste nicht mehr was er glauben sollte, sah Andi verzweifelt an
Andi nickte ihm zu, drängte: "Bitte Jan, rede"
Jan schluckte, schluckte, leise flüsternd brachte er dann hervor: "Gegen mich liegen schwere Anklagen vor, untermauert durch entsprechende Zeugenaussagen. Aber ich......ich kann nur wiederholen was ich zu Beginn sagte. 2 Zeugen die eigentlich für mich sprechen, zweifelt man an. Auch wenn ich 100 x beschwöre ungewollt, durch entsetzliche Umstände in die Demo geraten zu sein, man glaubt mir doch nicht. Meine helle Kleidung ist bewiesen. Ein Witz, dass und wie ich mir Waffen besorgt haben soll. Keiner bescheinigt mir einen brutalen Charakter. Tja eigentlich ist meine Unschuld bewiesen. Auch wenn der Staatsanwalt jetzt einen Lachkrampf kriegt. Euer Ehren vor Ihnen steht ein Unschuldiger, zu Unrecht gefangen, eingesperrt und angeklagt"

Leise, langsam stammelte Jan: "Ja, ich fühle mich, bin unschuldig
Nichts, rein gar nichts habe ich getan
Versuchte nur verzeifelt dem Tumult zu entkommen
Drängte, quetschte, wühlte mich durch die Menge
Ohne die kleinste Waffe in der Hand
Einzig und allein mit meinem Körper, eigentlich hilfloser wie ein Baby
Aber jetzt bezeichnet dieser.....dieser.....Typ da, mich als brutale Bestie
Das ist so...so....
Fehlen mir die Worte......
Setzt mein Verstand aus
Ausgerechnet der, dessen kaltblütiger Angriff mich außer Gefecht setzte
Die Schmerzen waren so grausam, lähmten mich geradezu, mir schossen die Tränen in die Augen
Eine Leichtigkeit mich mit vereinten Kräften niederzuknüppeln, zu fesseln, später abzutransportieren
Das so ein Kerl, ein Schlachter, verantwortlich dafür ist, dass ich hier als Angeklagter stehe
So..... Einer vernichtende Aussagen über mich macht, die mich ins Verderben stürzen......treibt mich in den Wahnsinn
Warum steht er nicht an meiner Stelle....warum ist er nicht angeklagt....wird er nicht bestraft für seine Verbrechen
Er, dieser Kerl war es doch, der die nicht nur verbotene sondern auch über aus gefährliche Waffe gegen mich einsetzte
Dieser..dieser....Wi....Wilde hackte doch das Monstrum von Sternentöter in mich hinein"
Schlagartig wurde es ruhig, nein unheimlich, geradezu gespenstisch still

Das Team starrte sich mit offenem Mund perplex an
Jans Begegnung mit dem Monstrum wussten sie von Andi
Sabine hatte es bestätigt
Wollten ja hinter die Wahrheit kommen
Aber das es jetzt...hier....gerade an diesem Ort....
Das..... Jan,...Jan dieses schreckliche Wort rausschrie
Damit konnte Keiner rechnen
Langsam emtspannten sie sich, schmunzelten
Aufgeregt was jetzt ans Licht kam
Einen Moment saß auch Andi schockiert da
Wechselte aber schnell in Freude, dachte
"Jan dieser Fuchs....das bedeutet Startschuss
Wünschte mir, dass es zur Sprache kommt
Jetzt muss das Gericht reagieren"
Endlich hatte sich aus der Richter gefasst, stotterte
"Sternentöter....aber H. 'Mabach, bitte Sie...
H. Maybach....wissen Sie was....
Jan unterbrach ihn,krächzte:
"Ja ich weiß Euer Ehren..

"Ja ich weiß Euer Ehren....weiß wie verrückt sich das aus meinem Mund anhört
Sie sind bestimmt überzeugt, dass ich den Verstand verloren habe
Ich....ausgerechnet ich spreche über diese....diese.....
diese Tö..Tö...Tötungsmaschine
Ein Westler wie ich, erdreiste mich, klar, bin total bekloppt
Riesenskandal....ausgerechnet ich, so ein grausamer Halunke...
Bestie.....im Blutrausch....der Staatsanwalt hat mich ja bestens beschrieben
Ausgerechnet so einer, den er am liebsten am nächsten Ast baumeln sehen möchte
So ein Dreckstück tönt über eine verbotene Waffe herum
Posaunt über grausame Dinger aus der Vergangenheit
Abfall wie ich, unfassbar...kramt hervor was unter dem Deckel bleiben soll
Breche das Schweigesiegel.....
Wollen Sie dafür nicht die Todesstrafe für mich fordern H.Staatsanwalt?
Ach, was rede ich denn.....wollte doch erklären
Ja, ich bin in Köln geboren
Ja, ich lebe erst seit etwas mehr als 10 Jahren in Leipzig
Somit habe ich keine Ahnung von der Ost-Vergangenheit
Alles richtig, völlig zutreffend, bin der Letzte der sich aufregen darf
Glauben Sie mir bitte, wusste nicht mal, dass es dieses schreckliche Monstrum überhaupt gab"

Aufgewühlt schüttelte Jan den Kopf
Schnappte nach Luft, bis er wieder raunte:
"Ich wusste nicht mal wie man das Wort Sternentöter überhaupt schreibt
Bis am....da gab es leider einen Toten bei den Demonstrationen
Das Opfer wies zahlreiche Wunden auf
Besonders eine Wunde an der Schläfe irritierte meine Kollegen und mich
Sah aus wie Stiche, konnte aber nicht von einem Messer stammen
Die Wunden zogen sich nämlich zackenförmig entlang
Meinen Chef, HK Trautschke, entsetzte gerade diese Wunde sehr
Schockiert meinte er: "Nein..kann nicht sein...nicht diese Waffe"
Wollte seine Ahnung nicht aussprechen, die Erinnerung an schlimme Vorfälle aus der Vergangenheit wühlten ihn total auf
Wir drängten unseren Chef nicht, doch die Obduktion bestätigte seine böse Vermutung
Das Opfer starb durch Einstiche eines Sternentöters.
Besser gesagt, die Zacken wurden ihm in die Schläfe gehackt
Fr. Prof. Rossi, die Pathologin diagnostizierte, dass sofort starke Gehirnblutungen eingesetzt hätten
Das führte, zum wahrscheinlich schnellen Tod des Opfers
Da hörte ich das Wort Sternentöter zum allerersten Mal, erfuhr, dass es sich um eine lange streng verbotene Waffe handelte
Eine Waffe, die vor dem Mauerfall viel grausames Leid anrichtete
Mein Chef und natürlich Fr. Prof. Rossi haben die Zeiten erlebt, kannten also den Sternentöter"

"Auch im Westen erfuhren wir wie hart es hinter der Mauer zuging
Nur....., dass so etwas grausames wie der Sternentöter damals eingesetzt wurde....
das...das schockierte mich doch sehr, hätte ich nicht für möglich gehalten
Ich informierte mich über das Monstrum, Bilder davon gab es im Präsidium
In der ....Halle, wo viele Waffe ausgestellt sind, sah ich zum ersten Mal einen richtigen Sternentöter
Die Aufklärung von diesem Mord erwies sich als fast unmöglich
Wir konnten ja schlecht die Ehemaligen zum Verhör bestellen
Hofften sehr, dass uns Zufälle, evtl. Aufnahmen weiterbrachten
Doch solange ich mich in....in Frei....Freiheit befand wurde kein Verdächtiger gefasst
Ich würde meinen Kollegen wünschen, dass sie den Täter inzwischen einsperren konnten"
Hajo rief von hinten: "Konnten wir leider nicht Jan, der Mörder ist noch auf freiem Fuß"

Nach so langer Zeit Hajos Stimme zu hören ging Jan durch und durch
Das wühlte ihn sehr auf, musste er erst mal verarbeiten
Die Rufe von hinten, die ganze Hektik brachten erst mal Unruhe
Der Staatsanwalt gestikulierte ablehnend herum
Fiel gar nicht auf, dass Jan nichts mehr erklärte
Irgendwann räusperte sich Richter Debo
Das riß Jan aus seiner Lethagie, erschrocken blickte er auf

Richter Debo nickte Jan auffordend zu
Er würgte den Klos in seiner Kehle runter, erzählte leise:
"Ich hoffe, Sie glauben mir jetzt das ich weiß wie ein Sternentöter aussieht
Kann ja den, den...den Kerl da links nicht als Mörder bezeichnen.....
Aber ich beteuere noch mal, dass er einen Sternentöter in der Hand hatte
Er mir die Wunde zufügte, bei der mir wie schon gesagt, die Tränen kamen.
Der Kerl schlug wirklich dieses Monstrum in mich hinein" verstummte Jan schlagartig
Seine Grenze hatte er weit überschritten
Fix und fertig fiel er in sich zusammen
Die grausigen Erinnerungen zu schildern überstiegen weit mehr als er verkraftete

Bei dem einsetzenden Tumult fiel Jans Zustand gar nicht auf
Aber Andi bekam es deutlich mit
Er drückte Jan den Arm, flüsterte: "Geht es noch Jan, verkraftest du den weiteren Prozess
Jan nickte langsam
"Ich kann um Unterbrechung bitten, Jan" meinte Andi
Jan sah ihn verzweifelt an, flüsterte: "Geht schon, will, dass das der Horror endlich ein Ende nimmt

Richter Debo meldete sich bald zu Wort, meinte: