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Schwere Krawalle

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Schwere Krawalle - Seite 27 Empty Re: Schwere Krawalle

Beitrag  walli Mi 01 Feb 2012, 18:23

Jans Unbehagen hielt auch in nächster Zeit an
Er schimpfte still soviel mit sich selbst, wollte sich zum umschwenken zwingen
Leider blieb alles negative aber übermächtig
Jan zweifelte schon an seinem Verstand, solche Vergleiche, total absurd!!!!!
Ein Krankenzimmer = Zelle
Medizinische Anweisungen = Ehemaligenbefehle
An Schläuche/Kabel angeschlossen = Fesseln
Gezwungen an diesem Ort zu verharren = Er, der Gefangene
Spritzeneinstich = Folter
Die Klinik = Das Gefängnis
Jan schüttelte so oft den Kopf: "Wie kann ich nur....wieso nehme ich das alles bloß an...
Wieso diese idiotischen Vergleiche....warum immer weiter und weiter das Gefühl des Gefangenen....
Weiß doch das ich in der Klinik bin, die Behandlung dringend benöitige...
Sind doch alles so nett....geben sich soviele Mühe mit mir
Aber ich....????....Hört das denn nie auf......Wurde mir im Lager mein Verstand geraubt...???
Jan wollte so gerne wieder "dazugehören, mit Allen das Verhältnis wie früher haben
Aber sein "Verschluß" öffnete sich nur für Leni und Benni
Sein Großer verstand es geschickt ihn azulenken
Am unruhigsten war Jan aber wegen dem Baby

walli

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Schwere Krawalle - Seite 27 Empty Re: Schwere Krawalle

Beitrag  walli Mi 01 Feb 2012, 19:16

Jan wollte von Leni, dass sie unzählige Vorsichtsmaßnahmen traf
Solange er nicht da war, schlug er unzählige Leute vor, die Leni zu sich holen sollte
Ihm fielen immer wieder andere Freundinnen als kurzfristige Mitbewohnerinnen ein
Leni lehnte das alles ab
Als Jan sich dann aber auf eigene Verantwortung sofort aus der Klinik entlassen wollte, wurde Leni energisch:
"Nichts da Jan, lasse dich erst wieder in die Wohnung, wenn Dr. Boll grünes Licht gibt
Dann bleibe ich eben den ganzen Tag an deinem Bett, kannst dich überzeugen das keine Wehen einsetzen"
Heftig wehrte Jan ab: "Du verbringst nicht den ganzen Tag auf dem Stuhl in deinem Zustand. Muss uns
doch irgendwas einfallen"
Leni redete auf ihn ein: "Du musst runterfahren Jan. Ich fühle mich gut, mir geht es gut, sehr gut sogar
Kriege vielleicht 1 Std. vor der Geburt noch einen Kopfstand hin. Warum willst du unserer Dana nicht vertrauen
ihr nicht glauben, dass sie sich an den Termin hält. Jan, sie ist eine Maybach, und die halten ihr Wort"
Jan erkannte, wie sehr er Leni aufregte, hörte auf mit Betreuungsvorschlägen
Trotzdem sorgte er sich furchtar um Leni, Baby, Schwangerschaft, Geburt, ängstigte sich wegen Komplikationen

Aber im Umgang mit Anderen, dem Team, Andi oder Mark, breitete sich der unüberwindliche Graben vor Jan aus
Wie Zuhause, gab er sich zu ihnen weiter schweigsam, traute sich nicht großartig etwas zu sagen
Dr. Boll antwortete er auch nur wenn er gefragt wurde. Übermächtig haftete Jan das Gefühl an nicht dazuzugehören
Sah sich immer noch als den Gedemütigten, Erniedrigten. Ein ehemaliger Häftling, an dem der Dreck noch klebte, der die Gefangeneneinstellung nicht abschütteln konnte

walli

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Schwere Krawalle - Seite 27 Empty Re: Schwere Krawalle

Beitrag  walli Mi 01 Feb 2012, 20:04

So oft hielten sie "Kriegsrat" über Jan
Entsetzten sich über seine Hemmungen, Schüchternheit....wie fremd er ihnen vorkam
Diskutierten, dass Jan immer so abwesend wirkte, verfluchten, dass ständige Grübeln was sie an ihm erkannten
Befürchteten, dass ihn die Erinnerungen zerstörten, die in seinem Kopf kreisenden Bilder nie gelöscht würden
Meinten, dass alles danach ausah, als kehre der Jan von einst nie wieder zurück, erlebten sie nie wieder den Alten
Leni protestierte: "Herrschte doch Einigkeit, dass Jan Zeit, sehr viel Zeit braucht und sie auch bekommt
Habt ihr eure Meinung geändert?" Vergesst nicht, dass er sich schon mal behandeln lässt"
Mark tönte: "Das hatte er dringend, sehr dringend nötig. Schwöre.....wäre eigenhändig von mir ans Bett
gefesselt worden beim geringsten Widerstand"
"Spinnst du Mark, fesseln...Jan fesseln...ist dir klar was du da sagst" empörte sich Leni
Hajo beschwichtigte: "Das meinte der Dr. bestimmt symbolisch. Aber Fesseln....Leni verstehst du
Nur eine Sache von Jans durchstandener Hölle. Natürlich wird er nie ganz vergessen. Erwartet ja auch Keiner
Würden wir auch nicht fertigbringen. Aber in Freiheit, sich auch wie ein Freier verhalten......
Nur diese kleine Ansatz reicht schon und wir wüßten das Jans "Ich", sein Selbstbewusstsein sich langsam wieder aufbaut"
Leni erklärte: "Wartet das großer Wunder, wie Jan es nennt" ab. Glaube, dann vollzieht sich auch ein Wunder mit ihm"
Andi fragte: "Du glaubst also weiter fest daran, dass euer Baby auf Jan wie ein Zaubertrunk wirkt"
Leni beteuerte: "Ungeboren erlebte ich viele Zaubereien der Kleinen. Bin überzeugt, dass sie schon bei der Geburt ihren Papa in den alten Jan verzaubert"
Dagegen ansprechen hätte Leni nur aufgeregt und das wollte Keiner. Von ihren Worten waren sie aber überhaupt nicht überzeugt

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Beitrag  walli Mi 01 Feb 2012, 22:08

Bei Dr. Boll verhielt sich Jan genauso
Er verwehrte sich keiner Behandlung, schluckte ohne Murren Unmengen Tabletten
Untersuchungen, noch eine In- oder Transfusion, wieder eine Spritze
Kein Ton, kein Widerspruch von Jan
Fragte Dr. Boll etwas, bekam er Antworten
Aber auf die Frage: "Haben Sie schlimme Schmerzen H. Maybach?"
Antwortete Jan knapp: "Es läßt sich aushalten"

Die Therapie der Kollegen lautete: Besuche, viele Besuche für Jan, Besucheransturm
Jetzt erschien nicht nur das Team, sondern auch Kollegen vom ganzen Präsidium
Lager und damit zusammenhängende Themen waren natürlich tabu
Die Kollegen versuchten so locker wie möglich über Alltägliches zu sprechen
Doch Alle entsetzten sich über Jans Veränderung
Nur mit Ja und Nein antworten, kannten sie überhaupt nicht von ihm
Jan so unnatürlich still, gehemmt, abwesend, wie ein Fremder, wirkte auf die Kollegen wie Schläge
In seinen traurigen Augen die grauenhafte Hölle zu sehen, hielt selbst der coolste Polizist nicht lange aus
Verabschiedete sich der Besuch sah Jan ihnen wehmütig nach.
Die Kollegen kehrten zurück in den Polizeidienst. Den Beruf, den er trotz aller Hürden so gerne ausübte
Verzweifelung überkam Jan: "Polizist??? -Vergangenkeit!!! - Steckte zu lange im Dreck - Utopie!!! Ehemaliger Häftling, Lagergefangener kann kein Polizist mehr sein"

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Beitrag  walli Mi 01 Feb 2012, 23:08

Jan quälte sich aber auch mit schlechtem Gewissen herum
Schimpfte wieder mal mit sich, die Kollegen so behandelt zu haben
So steif, verstockt, unnahbar wie eine Diva, die nicht belästigt werden wollte
Jan fluchte still: "Verdammt, warum sprang ich nicht über meinen Schatten
Hätte den Trauerklos verscheuchen, auf die Kollegen eingehen müssen
Sie bemühen sich doch so, wollen mich doch ehrlich unterstützen
So eine Behandlung verdienen sie wirklich nicht, können doch nichts für die Geschehnisse
Keiner kann etwas dafür, Niemand hätte es verhindern können, Niemand ist Schuld
Weiß ich doch nur zu gut, ist mir doch klar, völlig klar......Aber ich...????
Wo bleibt der Gong, warum überwinde ich diesen riesigen Felsbrocken in mir nicht endlich"
Jan wollte, wollte so gerne. Sehnte so sehr seine alte Verfassung zurück, dass es ihn schon schmerzte
Seine einzigen Lichtblicke blieben Leni und Benni
Immer beruhigt, wenn Leni erschien, es wirklich so aussah als fühle sie sich gut
"Vielleicht empfindet Leni wirklich das Richtige. Mami-Baby-Geheimnisse kann wohl auch der Vater nicht knacken" überlegte Jan
Als habe Benni einen Therapiekurs absolviert, verstand er es jeden Tag Jan mit etwas Neuem abzulenken
"Mein Großer, so erwachsen geworden.....und ich bekam nichts davon mit" dachte Jan verbittert
Seine Lieben wirkten besser als alle Hammer-Tablatten. Jans Gefühlsbalsam, auf den er Ewigkeiten verzichten musste
Wieder allein, öffnete sich aber sofort wieder der Schlund und riß Jan in die quälenden Erinnerungen hinein

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Beitrag  walli Mi 01 Feb 2012, 23:48

Die Stamm-Runde hatte Jan gerade besucht
Kollegial fragte Mark Dr. Boll: "Läßt sich schon einschätzen, wielange Jan noch behandelt werden muss?"
Dr. Boll schüttelte den Kopf: "Mit einer Blitzentlassung können Sie nicht rechnen. H. Maybachs Verletzungen sind leider zu zahlreich"
Mark flapste: "Können Sie Jan nicht eine Wunderpille verabreichen, die alles Vergangene auslöscht und ihn 1,2,3 endlich in die Realität holt
Möglichst mit 2-fach Wirkung, körperlich wieder o.k., aber auch psychisch wieder den Alten aus ihm macht"
Dr. Boll meinte: "Tja Kollege, auf dieses Wundermittel warten wir schon lange
Aber gerade ich als' Internist kann nur bestmögliches für die körperliche Heilung praktizieren
Mir schon etwas mulmig H. Maybach solange behandeln zu müssen, glaube, dass verschlechtert seinen psychischen Zustand"
"Was genau meinen Sie denn damit?" fragte Andi erschrocken
Dr. Boll antwortete: "H. Maybach hat zwar sehr viel Besuch, gibt aber auch genug Stunden wo er alleine liegt
Sie sollten ihn erleben wenn er sich unbeobachtet fühlt
Dann sieht man seinen gequälten Gesichtszügen an, dass er die damalige Gewalt wieder schmerzlich spürt
Sein Blick richtet sich weit in die Ferne, es scheint als fesselten ihn die grausigen Erinnerungen starr zusammen
Darum verstehe ich nur zu gut, dass er hier raus, in seine Wohnung oder an einen nicht so einsamen Ort möchte"
Antworten konnte Keiner darauf
Bestätigte nur ihre Annahme, dass Jan sich hier wirklich unwohl fühlte
Sie konnten das was ihn aufwühlte leider nicht nachempfinden, Jan war nun mal das alleinige Opfer
Ja, sie verstanden ihn, glaubten sich in seiner Lage genauso oder noch schlimmer zu verhalten
Aber weiterhelfen konnten sie Jan damit auch nicht

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Beitrag  walli Do 02 Feb 2012, 00:32

Heute tauchte Wolle bei Jan auf
Jan raunte unwirsch: "Na prächtig, du musst mir also auch noch deine Macht über mich beweisen"
Wolle stutzte: "Ich besuche dich Jan, was hat das denn mit Macht zu tun?"
Jan krächzte: "Wartest nicht ab bis ich auf deiner Couch liege. Nein lieber durchleuchtest du mich gleich im Bett
Da kann der Wahnsinnige ja nicht abhauen. Kannst mich gnadenlos in die Psychomangel nehmen"
Traurig entgegnete Wolle: "Ach Jan, wenn du wüsstet wie nahe es mir geht dich so zu erleben
Du schlägst doch nur so um dich, weil dich das Unfassbare noch immer so verwirrt
Zu recht immer noch verwirrt, ich mag ja noch nicht mal daran denken
In Wirklichkeit weißt du doch, dass ich deine jetzige Situation niemals ausnutzen würde
Dich nicht im Bett und erst recht nicht gegen deinen Willen behandeln würde"
Jan kämpfte mit sich
Dauerte, bis er flüsterte: "Entschuldige Wolle.....tut mir leid...Verstehe mich ja selbst nicht mehr
Ist alles so,....meine.....glaube.....bin so...so...."
Wolle ergänzte: "Verwirrt Jan. Ist keine Beleidigung, nur eine einfache Feststellung von einem Freund der vom Fach ist
Aber bei dir ist es so gravierend, da hilft keine heilsame Blitzrede.
Du selbst musst spüren wann du für eine Therapie bereit bist. Muss ja auch nicht bei mir sein, meine ich jetzt allgemein"
Jan krächzte: "Möchte mich wirklich von dir, einem Freund behandeln lassen. Habe es bitter nötig"
"Ist das dein Ernst Jan, ich soll dein Therapeut sein?" fragte Wolle erstaunt
Jan nickte: "Diesmal schaffe ich es nicht allein....Aber bitte....gib mir noch etwas Zeit"

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Beitrag  walli Do 02 Feb 2012, 01:10

Wolle meinte: "Du allein gibst den Startschuß Jan. Jetzt aber zu anderen Themen
Möchtest du reden Jan oder soll ich über etwas erzählen?"
Traurig meinte Jan: "Ach Wolle, bin doch noch immer nicht auf dem Laufenden
Unterhaltungen mit mir sind eine Qual. Hast bestimmt was wichtiges zu erledigen"
Wolle entgegnete: "Quatschkopf Jan. Eine Frage brennt mir doch unter den Nägeln
Musst aber ehrlich sagen, ob es dazu noch zu früh ist oder wenn du nicht darüber sprechen möchtest
Meine...Jan denkst du daran hier wegzugehen. Du, der Westler, vielleicht sehnst du dich nach dem Geschehenen zurück ins friedliche Köln"
Jan überlegte einen Moment, krächzte dann: "Stimmt schon, die unfassbare Härte, Lager, die entsetzlichen Waffen, Ehemalige...konnte alles nur im Osten so ablaufen
Dachte zwar mir genug Wissen über die Vergangenheit angeeignet zu haben.....doch an das was wirlich abging wagte ich nicht mal zu träumen
Weiß von Hajo, dass nur die Wenigsten damals die wahren Machenschaften erfuhren
Habe es noch nicht überwunden, kann mir aber nicht vorstellen, dass es eine Wiederholung gibt
Aber Leipzig, ist schon solange meine Heimat, möchte gar nicht weg
Klar ist und bleibt Köln meine Geburtsstätte, da sind meine Wurzeln. Aber friedlich ist es doch auch in Köln, im Westen nicht mehr
Hier läuft Gewalt und linke Touren vielleicht schneller ab, weil Zuviele das damalige Vorgehen noch für gut befinden. Schnell wieder alles bereit ist. Meine Lager wieder zu Gefängnissen werden, verbotene Waffen noch zur Hand sind. Hier das ist die Vergangenheitsgewalt
Aber sich vor Gewalt schützen.....ist glaube ich unmöglich
Vielleicht gibt es nirgendwo mehr einen Platz wo man absolut sicher leben kann"
Wolle grübelte: "Diese Aussage habe ich jetzt gerade von dir nicht erwartet Jan.
Würdest du mir genauer erklären wie du das meinst oder ist das zuviel verlangt. Meine, wenn es dich zu sehr anstrengt?"

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Beitrag  walli Do 02 Feb 2012, 18:22

Jan sinnierte, begann langsam: "Meine.... los ging es mit den Demos...kann überall ablaufen
Ausnahmezustand...wird auch öfter verhängt....Das Polizei nicht ausreicht...auch nichts neues
Ehemalige auf den Plan rufen...Bleibt wohl ein Geheimnis welchen Wahnsinnigen das einfiel...
Nur...Gewalt...die überflutet doch das ganze Land....ach was die Welt
Auch der Westen bildet da keine Ausnahme...und Köln...nein Köln ist davon auch nicht verschont
Gewalt=Verbrechen....alles so unzählig, vor allem aber undurchsichtig geworden
Terroristen, o.k. die stehen für Gewalt...schon vor Jahrzehnten...
Die BM-Bande, ja brachten viel Leid...Aber mit Entführungen, Attentaten zeigten die noch an gegen was sie kämpften
Aber heute...wieviele unschuldige Tote gab es schon bei Explosionen, Brandanschlägen...und...und..?
Außerdem laufen doch unzählbare Verbrechen wegen Habgier, Rassenhaß, Eifersucht, Neid, usw.usw.
Fehlt es zur Ausführung an Wissen, na dann entführt man eben Den- oder Diejenigen, bis die Kerle bestens zur Tat gerüstet sind
Viele Menschen verschwinden plötzlich von der Bildfläche
Als ich als verschollen galt, gab es doch auch solche Überlegungen
Da entführt man wohlhabende Leute um an ihr Vermögen zu kommen, was die Tyen für ihre Verbrechungsausführung brauchen
Andere müssen oft ins Ausland reisen, also zwingt man sie die Verbindung zu Waffenhändler herstellen
Laborant....toll, kann Gift-, Betäubungsmittel, Sprengstoff oder Drogen mixen
Elektro-, Computer- oder Kommukinationsexperten, werden zu Opfern für Spionage, Auslandskontakten, etc.
Alle Polizisten können doch in deren Augen Wunderwaffen herstellen, noch schneller, noch größer, noch mehr Schuß
All diese Fachleute parieren aus Angst weil sie um ihr oder das Leben ihrer Angehörigen bangen

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Beitrag  walli Do 02 Feb 2012, 22:12

"Einige Opfer läßt man vielleicht am Leben, weil sie mit Pharmaka, Drogen, Gehirnwäsche o.ä. so manipuliert wurden, dass sie ihren "Wissensmißbrauch" vergessen
Die meisten aber findet man irgendwann, irgendwo tot
Aber auch Verbrechen die nicht so weite Kreise ziehen, wie die zuvor genannten, geschehen mehr, mehr und immer mehr
Stimmst mir doch zu, Anschläge, Brief- Paketbomben gab es doch früher nicht
Vergiftungen, Stiche, Prügel, Mord, Verbrennungen und...und...bis hin zu Folterungen, Gewalt wird doch immer brutaler, unmenschlicher
Die Opfer reichen vom Baby bis zu Senioren
Noch schlimmer, dass auch die Gesellschaft immer brutaler, ja undurchsichtiger wird
Die Polizei nicht ausgenommen. Terroristen wurden schon festgenommen, wieder laufen lassen
Schnappt sie nach Jahren wieder, mit noch mehr Morden auf dem Konto. Polizeiwaffen findet man an Tatorten
V-Männer mißbrauchen ihren Job, arbeiten für Verbrecher. Beamte kassieren Bestechungsgeld von denen
Ob Polizei, Wirtschaft, Justiz, Politik, die meisten haben was auf dem Kerbholz
Verbrechensbekämpfer, wie wir, fragen sich weshalb wir Täter überhaupt noch verhaften. Schätze auch viele Richter werden bestochen oder erpresst
Die Folge: Milde Strafe, Bewährung oder ein Trickser-Anwalt boxt sie sofort wieder frei.
Ruck-Zuck folgt das nächste Verbrechen von denen
Haft zur Buße....mag bei wirklich reuigen ja wirken
Aber leider stehen auch JVA´s oft im Focus
Überbelegung, Selbstmorde, ja leider wurden schon Folterungen bekannt, mal von Wärtern mal von Mithäftlingen begangen
Bin überzeugt, sicher ist man in unserem Land nirgendwo mehr
In jeder Ecke kann Einer lauern, der dich jederzeit wegen irgendwas entführt oder weil ihm deine Nase nicht gefällt gleich umbringt

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Beitrag  walli Do 02 Feb 2012, 23:14

"Schnauze voll....auswandern....also ich sehe darin keine Lösung
In absolut jedem Land laufen entsetzliche Verbrechen
Schauriges Beispiel, dass Dutzende jugendliche Camper einfach erschossen werden und der Täter jetzt auch so einen Mist labert, dass...
den erklärt man garantiert für unzurechnungsfähig
Eine gewisse Ordnung gibt es ja bei uns doch noch
Blickst bei anderen Ländern nicht durch welcher Tyrann oder radikale Armee das Sagen hat
In sovielen Ländern reißen Selbstmordattentäter Unzählige mit in den Tod
Knallt da eine Explosion, gehen dort Bomben hoch
Straßenlagerer, wird von Dächern geballert oder gemordet weil Leute einer anderen Kirche angehören
Hinrichtungen wegen freier Meinungsäußerung, falscher Kleidung oder Lebenstil
Soldaten holen Unzählige aus ihren Häusern wegen erfundener Taten
Quälen die armen Teufel solange, bis sie ein falsches Geständnis erpresst haben
Menschen verschwinden einfach so, tauchen nie wieder auf
Massenweise unschuldig Gefangener, aber nicht in JVA´s
Unsere Gefängnisse sind Luxushotels verglichen mit diesen grauenhaften Kerkern
Ja wirklich Kerker, elendiger kann man nicht mehr vegetieren
Nach jahrelangem Schmachten in diesen entsetzlichen Höllen sterben die Menschen
Andere überleben die ständigen qualvollen Folterungen nicht
Trotz aller Bemühungen kommt es wohl nie zum Weltfrieden, wird es weiter Länder mit unfassbaren Zuständen geben"

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Beitrag  walli Fr 03 Feb 2012, 00:07

"Rasender Fortschritt, Luxus, äußerlich scheint alles im Lot zu sein
Nur kratzt man ein wenig an der Schale, strömen die Blutbäche heraus
Mir ist verdammt ungemütlich mit zunehmenden Verbrechen um mich herum
Macht mich traurig Vielen mißtrauen zu müssen und das die 100%ige Sicherheit fehlt
Verglichen mit anderen Ländern schneiden wir aber noch gut ab
Bin zu heimatverbunden um die Flucht ins Ungewisse zu ergreifen
Nein Wolle, denke wirklich nicht daran hier meine Zelte abzuschlagen
Ja ich weiß.....richtig angekommen bin ich noch nicht
Bemühe mich darum.....und bestimmt freue ich mich dann auch wieder an den Schönheiten von Leipzig.
Nicht nur Leipzig, überhaupt mein ganzes Heimatland bietet soviel Schönheiten"
Jan schwieg jetzt, schaute unsicher zu Wolle
Dieser grübelte erst einen Moment
Nachdenklich meinte er dann: "Jan es freut mich, freut mich sehr, dass du trotz der Geschehnisse hier bleibst, nicht panisch reagierst
Stimmt auch, was du über zunehmende, schauderhafte Gewalt sagst und das man sich nirgends sicher fühlt.
Die Zustände in anderen Ländern sind auch zutreffend
Nur Jan....du sprichst allgemein....lenkst du damit nicht von dem was du durchgemacht hast ab?"
"Wie meinst du das, .....verstehe nicht....?" krächzte Jan


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Beitrag  walli Fr 03 Feb 2012, 00:45

Wolle erklärte: "O.k., gab Viele in den Lagern. Hoffe, du belügst dich nicht mit der 'Einstellung nicht der Einzige gewesen zu sein
Ausgelöst wurde alles von "hohen Herren", die hoffentlich nie wieder eine Wiederholung abspulen
Ist ja schon Verbrechen, die Einheimischen mitmischen zu lassen, ausgestattet mit allen Rechten und nicht 1 x zu kontrollieren
Lag auf der Hand, dass die genauso wüten wie in der Vergangenheit
Bei den Demonstranten hatten sie wenigstens noch einen Grund sie zu schnappen
Bedauern kann ich die nicht, waren doch ganz wild die Einheimischen zu besiegen
Hätten aufgeben sollen und alles wäre gut gewesen, aber nein.....jetzt erst recht
Jan, du warst wirklich der einzige Unbeteiligte, unschuldig zum Gefangenen gemacht
Bewies allein schon deine Kleidung.....aber nein...uninteressant für die Ehemaligen
Nach dem 1. Prozess, mit dem Wissen, dass du Polizist bist, müssen sie ihren Zorn brutal an dir ausgelassen haben
Ein Skandal, der Staatsanwalt jagte dich erst recht durch die Hölle
Unfassbar, wollte dich tatsächlich für nichts, rein gar nichts einsperren
Von anderen Demonstranten, denen der Prozess gemacht wurde, hörte man nicht solche Schauderhaftigkeiten
Bitte, sage jetzt nicht, dass du Einer von Vielen warst Jan, aber alles noch mal gut gegangen sei
Körperlich hast du dafür zuviel abbekommen, aber auch sonst Jan.......
Du leidest wegen der Gefangenschaft, quälst dich psychisch damit herum, so sehr....könntest schreien, brüllen....
Warum läßt du es nicht heraus, Jan. Erzählst mir von den brutalen Zuständen in der Welt
Bei Anderen schweigst du nur, sind schon total verzweifelt, dass du alles in dich hineinfrißt
Sorgen sich wirklich Alle um dich...wollen dich ehrlich unterstützen....Warum Jan, warum teilst du dein Leid nicht mit Freunden?"

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Schwere Krawalle - Seite 27 Empty Re: Schwere Krawalle

Beitrag  walli Fr 03 Feb 2012, 01:11

Jan musste sich üerwinden, dann wisperte er: "Will Niemanden mit meinem Drama belasten
Ungeschehen wird durch Reden nichts mehr....und helfen, womit sollen 3. mir denn helfen...?
Meine Wunden verheilen irgendwann und die Erinnerungen....vielleicht verblaßen sie......
Vielleicht haften sie mir ewig an
Selbst wenn, versuche ich damit zu leben....hoffentlich irgendwann wie der "alte Jan" zu leben
Aber reden....ist doch nie mein Ding.....weißt du doch
Wundere mich selbst, dass ich diesen Vortrag bei dir rausließ"
Wolle beschwichtigte: "Vielleicht ein Anfang Jan
Dringe jetzt aber nicht tiefer in dich ein, sonst denkst du wirklich noch ich will dich zwanghaft behandeln
Vielleicht läßt du dir unser Gespräch mal durch den Kopf gehen
Herr Kollege, sei ehrlich, du weißt sehr gut wie wichtig es ist eigenes Leid mit anderen zu teilen
Natürlich wird nichts ungeschehen und du fühlst dich auch nicht wie neugeboren
Dir ist aber klar, dass du dich damit entlasten kannst. So jetzt aber Punkt, wirklich Schluß damit
Hoffe, du bist nicht sauer wegen meiner offenen Worte Jan
Möchte noch zu weiteren Besuchen kommen. Wirklich nur Besuche Jan, Ehrenwort"
Jan flüsterte: "Freue mich, wenn du wiederkommst. Deine Beurteilung über mich trifft ja auch zu
Müßte mich öffnen, weiß ich selbst....Fällt mir so schwer...Kennst mich doch....Bitte, gib mir noch Zeit"
Wolle beteuerte: "Soviel du willst Jan. Vor allem aber erst mal gute Besserung...Also dann, bis bald" verschwand er
Nachdenklich blieb Jan zurück, zerfleischte sich noch mehr mit dem was raus musste, wozu er aber nicht fähig war

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Schwere Krawalle - Seite 27 Empty Re: Schwere Krawalle

Beitrag  walli Fr 03 Feb 2012, 22:36

Leider änderte sich an Jans Verfassung aber nichts
Er wollte reden, wußte ganz sicher das er es tun musste, brachte aber keine Silbe hervor
Jan plante das Geschehene rauszulassen, um es mit Anderen zu teilen, zu diskutieren, entlastet zu werden
Es blieb aber weiter alles in ihm verschlossen
Er wusste, dass er auf die Anderen eingehen, reagieren, mitreden, Stellung beziehen musste
Nur das war der einzige Weg in die Realität
Egal wie Jan mit sich kämpfte, schimpfte, welchen Zwang er sich auflegte
Die schrecklichen Bilder blieben ständige Begleiter
Sah Jan sich als Gefangenen zog es ihn sofort wieder herunter
Der Diskriminierte, Erniedrigte, ein Stück Dreck zu sein, diese Einstellungen bekamen sofort wieder Oberhand
Jan blieb weiter von der Einstellung beherrscht schmutzig, wertlos zu sein, tief unter allen Anderen zu stehen

Das Team, Freunde, Kollegen wurden immer ratloser
Es bohrte sich so tief in sie Jan in diesem Zustand zu erleben
Ängstigten sich, dass er diese Fesseln sich nie von ihm lösen würden
Sie bemühten sich weiter um Jan, setzte ihnen aber zu, dass alle Hilfe wirkungslos blieb
Wolle bemerkte bei seinen weiteren Besuchen auch, dass Jan sich nach dem 1 Gespräch nicht wieder fix in den "Alten" verzaubert hatte
Um Jan nicht noch mehr aufzuwühlen,hielt er sich aber an sein Wort. Redete mit Jan nur über alltägliche, allgemeine Dinge
Den Anderen riet Wolle aber: "Laßt Jan Zeit, sehr viel Zeit diesmal. Bedenkt, dass er noch nicht so-o-o-o lange frei ist. Für Jan ist alles noch gegenwärtig, wie gestern passiert"

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Schwere Krawalle - Seite 27 Empty Re: Schwere Krawalle

Beitrag  walli Fr 03 Feb 2012, 23:05

Wie Dr. Boll versprochen versuchte er Jan so schnell es ging körperlich aufzubauen
Auch als Internist erkannte er sehr gut wie sehr ihm der Klinikaufenthalt zusetzte
Bekam ja Jans zeitweises "Auflblühen bei Leni und Benni mit
In der Nähe der 2 zu sein wirkte anscheinend besser als jede Medizin
Nach geraumer Zeit suchte er das Gespräch mit Jan:
"H. Maybach, bitte ganz ehrlich, meinen Sie, dass Ihnen unsere Behandlung hilft bzw. geholfen hat"
Langsam kam Jans Antwort: "Nun Ja, was Sie über die OP´s sagten.....
War wohl höchste Zeit...eigentlich lebensrettend
Auch sonst....hoffe ich täusche mich jetzt nicht über mich selbst....
Auch sonst bin ich zu einigem mehr fähig als vor der Einlieferung
Fühle mich kräftiger....na ja...noch lange nicht der alte Kerl
Noch zu abgemagert um Bäume auszureißen
Aber meinen Allgemeinzustand würde ich als positver bezeichnen wie vor der Behandlung
Dr. Boll meinte: "Ihre eigene Beurteilung freut mich....aber wie ist es mit Schmerzen?"
Jan antwortete ausweichend: "Nun ja, solange ich nicht den ganzen Tag schreiend umherlaufe..."
Dr. Boll entgegnete: "Sie leben wie immer nach dem Prinzip "Zähne beißen und durch".
Leider macht Sie eine Hammerbehandlung auch nicht mit einem Schlag schmerzfrei, fürchte, dieser Zustand hält noch eine ganze Weile an
Sollten Sie sich aber zutrauen das zu verkraften, ziehe ich in Erwägung Sie bald zu entlassen
Meine, "nicht eingesperrt" zu sein, könnte zu einer noch schnelleren Heilung beitragen
Entlassung, allerdings nur mit Auflagen, die ich Ihnen jetzt ausführlich erkläre"

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Schwere Krawalle - Seite 27 Empty Re: Schwere Krawalle

Beitrag  walli Sa 04 Feb 2012, 03:07

"Der Häftling verspricht 200%ig alle Auflagen bestimmt einzuhalten" krächzte Jan
Dr. Boll mahnte: "H. Maybach bitte.......streichen Sie diese Abfälligkeiten doch mal aus Ihrem Wortschatz"
Schuldbewußt senkte Jan die Lider, wisperte: "Sorry....dachte nur....mir war so....."
Dr. Boll überhörte das, erklärte: "Bei einer baldigen Entlassung müssen Sie unbedingt in ständiger Behandlung bleiben
Bei dem Kollegen, Ihrem Freund, aber auch immer wieder hierher zu Untersuchungen kommen
Ihre Blutwerte müssen strengstens kontrolliert werden
Sagte Ihnen ja, dass Sie viele Giftstoffe in sich tragen, besonders schlimm für Ihre angegriffene Leber
Inzwischen sind die Werte zwar besser, aber noch lange nicht zufriedenstellend
Ganz wichtig sind Rehamaßnahmen, besonders bei Ihrem Fuß, der Ihnen bestimmt noch lange Probleme bereitet
An Ihrem Körper muß aber auch außerdem noch viel rehamäßig behandelt werden
Keine Angst, ich schicke Sie nicht in eine Einrichtung in weite Ferne
Sie können ambulant hier in unserer Reha-Abteilung behandelt werden oder in sonstigen Praxen der Stadt
Schätze, bei der Vielzahl Ihrer Verletzungen dauern diese Behandlungen bestimmt lange
Trotzdem steht psychologische Hilfe über allem anderen. Zu der Einsicht sind Sie aber, wie mir der Kollege sagte, schon gelangt
Er ist überzeugt, dass Sie sich einer Therapie stellen. Dann will ich auch mal darauf vertrauen.
Nur......sollten Sie es sich doch anders überlegt haben, H. Maybach, tja....was dann
Bleibt Ihre verletzte Psyche weiter unbehandelt, wäre es unverantwortlich Sie bald zu entlassen"
Jan flüsterte: "Ich tue mich immer noch schwer damit. Das ist Wolle auch bekannt.....glaube, er weiß wie er mit mir umzugehen hat"

walli

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Schwere Krawalle - Seite 27 Empty Re: Schwere Krawalle

Beitrag  walli Sa 04 Feb 2012, 03:48

Dr. Boll redete Jan zu: "Nur Mut H. Maybach, gehen Sie es ruhig an. Sie schaffen das.
Dem Kollegen vertrauen Sie, die wichtigste Therapiegrundlage ist also schon vorhanden
Damit habe ich Ihnen alle Auflagen erklärt, so schlimm ist doch die "Bewährung" gar nicht, oder?
Ernst erklärte Jan: "Nein, bestimmt nicht, irgendwie auch vorhersehbar
Mir schon klar, dass ich die Klinik nicht als Super-Gesunder verlasse"
"Scheint, als könnten Sie es nicht erwarten hier rauszukommen........ist es denn wirklich so furchtbar bei uns?" fragte Dr. Boll
Jan krächzte: "Nein, aber nein, ......wirklich nicht. Ist nur....es ist nur........
In meiner Wohnung fühle ich mich nunmal wohler als in einem Krankenzimmer"
Dr. Boll lachte: "Schon klar, H. Maybach, schon klar.
Aber morgen verlassen Sie uns noch nicht. Ein paar Tage müssen Sie sich schon noch gedulden"

Trotzdem bewirkte die Aussicht bald bei seinen Lieben sein zu können Erleichterung für Jan
Vor allem wegen Leni. Täglich zitterte er, ob sie zu Besuch komme oder nicht gar die Wehen eingesetzt hatten
"Hoffentlich geduldet sich unsere Kleine noch ein wenig" dachte Jan ängstlich
Es war ein schönes Gefühl, später zu erleben wie sehr Leni und Benni sich über seine baldige Entlassung freuten
Beruhigte Jan aber nicht wirklich, was wenn es in dieser Zeit doch zur Geburt kam
Gerade jetzt im Endstadion wurde doppelt und dreifach nochmals alles kontrolliert, untersucht, geröntgt, behandelt
Noch eine Infusion, wieder eine Spritze, erneut die Tablettenanzahl erhöht
Wie die ganze Zeit schon, ließ Jan es stillschweigend über sich ergehen, machte, was man von ihm verlangte. Konnten ihn an- oder ihm abzapfen was immer, soviel sie wollten

walli

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Schwere Krawalle - Seite 27 Empty Re: Schwere Krawalle

Beitrag  walli Sa 04 Feb 2012, 04:20

Gemeinsam mit Leni und Benni holte Hajo Jan aus der Klinik ein paar Tage später dann ab
Diesmal verabschiedete sich Hajo aber gleich
Trubel, wie bei Jans Freilassung, lief diesmal nicht ab
Die Freunde hatten aus ihren Fehler gelernt
So verloren wie damals sollte Jan sich nicht noch mal vorkommen
Auch der Klinikaufenthalt hatte Jans Verfassung nicht geändert
Körperlich wirkten die Behandlungen sich positiv aus
Aber sonst.....Jan schien sich immer noch wie ein Fremder vorzukommen
Blieb in sich gekehrt, still, viel zu still, wirkte abwesend, gehemmt ängstlich
Nein, das war nicht ihr Jan. Schmerzte Alle ihn so zu erleben
Hätte Wolle nicht immer wieder erklärt, Jan würde diesen Zustand bestimmt überwinden, brauche diesmal eben nur sehr, sehr viel Zeit....tja dann
Dann wäre aus den Freunde wohl alle Hoffnung gewichen
Nur bei Leni und Benni fühlte Jan sich einigermaßen "frei", verhielt sich fast normal
Im Stillen schockierte ihn sein eigenes Verhalten aber sehr
So stark Jan auch mit sich kämpfte, bemühte, abrang, furchtbar beschimpfte, gar zwingen wollte
Die schrecklichen Bilder, Erinnerungen, Empfindungen, das was er durchmachte, ließ sich einfach nicht verdrängen

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Beitrag  walli Sa 04 Feb 2012, 04:35

Jan fühlte sich immer noch erniedrigt, gedemütigt, beschmutzt, ein Dreckstück zu sein
Verspürte Fesseln als schnüren ihn unsichtbare Ketten zusammen
Schweißbäche überrannen ihn wenn er alle Unmenschlichkeiten wieder und wieder durchlebte
"Kann doch nicht sein, dass du jetzt den Verstand verlierst...
Nicht jetzt, ausgerechnet jetzt, wo du bald das kleine Wunder, das Glück in Armen hältst" dachte er panisch
Überzeugte ihn aber noch mehr, dass er nicht mehr dazugehörte
Polizist, dass war Vergangenheit. Der Graben der ihn von den Kollegen trennte schien ihm unüberwindlich
Auch sonst glaubte Jan auf der untersten Stufe zu stehen, Abschaum zu sein
"Wenn man solange von der Gesellschaft getrennt ist bleibt man für ewig ausgeschlossen" dachte er verzweifelt

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Beitrag  walli So 05 Feb 2012, 02:29

Mehr denn je umsorgte Jan aber jetzt Leni
Ihre ganze Abwehr, Bekundung wie gut sie sich fühle, half nichts
Unentwegt hatte Jan ein Auge auf sie, hätte sie fast in Watte gepackt
Jederzeit konnte die Geburt einsetzen, jetzt bloß nichts mehr falsch machen
Jan ließ nicht die kleinste Anstrengung für Leni zu
Nicht mehr viel und er hätte ihr sogar die Kaffeetasse gehalten
Leni wollte das einerseits nicht, anderseits Jan aber nicht bremsen
Er hatte von der Schwangerschaft nur das Wenigste mitbekommen
Aus Angst ihn zu verletzen, ließ Leni sich also im Übermaß bemuttern

Benni hingegen verstand es mit Jan richtig umzugehen, bzw. gelang ihm auch nur durch entsprechende Beratung
Ihn hatte es sehr geschockt seinen Vater damals bei dem 1. Prozess so verzweifelt zu erleben
Benni wünschte sich nichts mehr als Jans Freiheit. Umso mehr ängstigte ihn aber wie er sich verhalten solle
Zum Glück suchte er Rat bei Wolle. Der konnte Jans eingetretene Verfassung auch nur erahnen
Umso hilfreicher für Benni waren aber Wolles vorausschauende Gespräche
Da Leni zwischendurch viel ruhte, hatten Vater und Sohn Zeit füreinander
Benni führte keine Verhöre mit Jan durch, von wegen: "Laß mal raus wie es im Verlies zuging"
Er erzählte lieber von der Uni, vom Sport, auch mal von Dora
Jan hörte zu, antwortete. Manchmal berichtete er sogar wie es in seiner Studienzeit ablief

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Beitrag  walli So 05 Feb 2012, 03:05

Täglich suchte Jan das Rehazentrum auf
Besorgt verließ er immer die Wohnung, dachte unentwegt: "Wenn gerade jetzt die Wehen einsetzen????"
Aber eisern quälte er sich schweißtreibend mit den Übungen ab
Oder er ließ sich schmerzhaft durch die Mangel drehen
Auch was Wolle betraf wollte Jan zu seinem Versprechen stehen
Leider schloß sich sein Mund aber schneller wieder, noch bevor er ein Wort rausbrachte
Wolle sah wie Jan mit sich kämpfte, sich zu überwinden versuchte
Sein kindhaftes Gestammel machte aber therapieren unmöglich
Brachte Jan wirklich mal etwas hervor, dann erzählte er von Anderen
Valti, z.B., wie sehr ihm dieser geholfen habe, vor allem in der schlimmen Fieberzeit
Jan berichtete über Max und Bernd, dass sie ihn, den Polizisten, gar nicht feindlich behandelten
Er pickte das Positive heraus, nur wie es ihm wirklich ergangen, in welcher Verfassung er jetzt war, dass erfuhr Wolle nicht
Wolle pirschte sich vorsichtig heran, meinte mal: "Jan....darf ich dir mal erzählen, welchen Mißhandlungen du wirklich ausgesetzt warst, rein hypothetisch?"
Fassungslos sah Jan ihn an: "Du....willst mir....." brach er stammelnd ab
Wolle erklärte: "Jetzt erschrecke bitte nicht Jan, aber ein paar Lagerwärter haben nicht verkraftet, wie brutal sie mit den Häftlingen umgehen mussten, daher mein Wissen"
"Verstehe...." flüsterte Jan nur
Wolle begann mit seinen Schilderungen und bemerkte sehr gut wie oft Jan zusammenzuckte oder zu zittern begann. Auch wenn er still blieb wusste Wolle, dass sich genau diese Sache körperlich an Jan vollzogen hatte. Solange er es aber selbst nicht aussprach, konnte er ihn nicht psychisch aufbauen. Wolle fand es schon bemerkenswert, dass Jan ihn wirklich aufsuchte. Also verfuhr er weiter mit seiner Devise: "Jan braucht Zeit, noch sehr viel, sehr lange Zeit"

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Beitrag  walli So 05 Feb 2012, 03:31

"Vor deinen Lieben musst du bestmöglich, deinen wahren Zustand verbergen" hämmerte sich Jan jeden Morgen erneut ein
Für Leni durfte es jetzt nur Schönes, Gutes, heile Welt geben. Ihr und das Wohlbefinden der Kleinen standen an 1. Stelle
Und Benni....Warum vor Benni die grausame Vergangenheit ausbreiten. Zustände, die er hoffentlich nie erleben würde

Wie üblich frühstückten die 3 auch heute wieder gemeinsam. Benni musste früh zur Uni, verließ die Wohnung schon
Leni und Jan saßen noch gemütlich beisammen, überlegten den Tagesablauf
Ganz plötzlich verzerrte Leni das Gesicht, preßte die Hände auf den Bauch
Jan stand sofort neben ihr
"Glaube....es geht los Jan" prustete Leni
"Ganz ruhig, ganz ruhig Liebes, bin gleich soweit..." raste Jan aus der Küche
Kehrte schnell zurück, hatte die gepackte Tasche über der Schulter hängen und schon hob er Leni hoch, ging mit ihr Richtung Haustür
"Aber Jan was soll das denn, laße mich runter, kann doch laufen" protestierte Leni
Mit Leni auf den Armen ging Jan schon vorsichtig die ersten Stufen hinab
"Laß mich sofort runter Jan....kannst mich doch nicht die ganze Treppe runtertragen" rief Leni
Jan stieg weiter hinab, beruhigte: "Gleich, gleich sitzt du im Auto, Schatz"
"Du setzt mich jetzt sofort ab" wollte Leni sich aus Jans Armen lösen
Da öffnete Jan aber schon die Wagentür, ließ Leni vorsichtig auf den Sitz gleiten
"Du unmöglicher Kerl......Aaaah..." hinderte Leni eine weitere Wehe am Sprechen
Jan breitete eine Decke über sie, hüllte Leni darin ein

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Schwere Krawalle - Seite 27 Empty Re: Schwere Krawalle

Beitrag  walli So 05 Feb 2012, 03:54

Jetzt packte Jan doch die Angst, besorgt fragte er: "Soll ich lieber einen Krankenwagen rufen, Liebes
Meine....wenn es schnell geht, die sind auch auf Geburten vorbereitet"
Leni lächelte verzerrt: "Liebster, unsere Dana ist keine Rakete, die schnell landen will
Die Wehen haben gerade eingesetzt, kann noch Stunden dauern.
Kannst also so ruhig und umsichtig wie immer zur Klinik fahren"
Jan fuhr los, wohl war ihm nicht, wie sollte er Leni während der Fahrt helfen?
Unzählige Male fragte er: "Hältst du es noch aus....kann ich etwas für dich tun...dir helfen?"
"Du bist an meiner Seite Jan, mehr brauche ich nicht" flüsterte Leni
Jan legte 1 Arm um sie, drückte Lenis Kopf an seine Schultern, küßte ihr auf die Haare, raunte:
"Ich liebe dich....oh entschuldige...meine, liebe euch 2"
Bei der nächsten Wehe umfaßte Jan Leni mit seinem Arm, versuchte sie noch fester zu halten
Schien zu helfen, Leni stöhnte nur kurz auf, entspannte sich schnell wieder
So ging es die restliche Zeit weiter
Mal kämpfte Leni mit einer Wehe und Jan versuchte sie bestmöglich zu unterstützen
Zwischendurch blickten die 2 sich immer wieder verliebt an
An der Klinik wiederholte sich was sich in der Wohnung schon abspielte
Schnell holte Jan Leni aus dem Auto, trug sie in die Klinik, bettete sie auf die erstbeste Liege
Den Weg zur Geburtsabteilung kannte er und schon rollte er voran
"Aber Sie können doch nicht...Was machen Sie den da" störten Jan die aufgeregten Rufe nicht

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Schwere Krawalle - Seite 27 Empty Re: Schwere Krawalle

Beitrag  walli So 05 Feb 2012, 04:20

1,2 Pfleger versuchten sich Jan mit seiner "Fracht" in den Weg zu stellen
"Platz da....unser Kind kommt....sieht man doch" rollte Jan weiter
Auf der Entbindungsstation rief er: "Die Geburt...helfen Sie meiner Frau...unsere Tochter kommt...ist den Niemand hier"
Die Hebamme eilte jetzt herbei: "H. Maybach, ich muss doch sehr bitten
Veranstalten Sie hier keine Panik. Wir bereiten jetzt erstmal in aller Ruhe alles vor"
"Fürchte.....dazu bleibt keine Zeit mehr..." schrie Leni jetzt auf
Die Wehen krümmten sie zusammen, sie ließ die Hände auf den Bauch gedrückt
"Ja aber...aber..." stotterte die Hebamme
"Jetzt unternehmen Sie doch was oder soll meine Frau auf dem Flur entbinden?" forderte Jan unwirsch
Die Hebamme starrte Jan an: "Die Geburt....Sie hatten ja recht....aber, aber so schnell"
Jan achtete nicht mehr auf sie, schob das Bett an
Endlich fing sich die Hebamme, schnell war Leni im Entbindungszimmer, ausgezogen, in das Hemd gehüllt
Jan legte sie noch auf das bereitstehende Bett, während die Hebamme dem Arzt Bescheid gab
Danach schloß sie Leni an den Wehenschreiber und andere Überwachungsgeräte an
Leni klammerte sich an Jans Arm, flüsterte: "Bleibe bei mir, halt mich ganz fest, verlaß mich jetzt bitte nicht"
Jan umschlang sie ganz fest raunte: "Ich bin da, spürst du es, bleibe bei dir bis du unseren Schatz in Händen hältst"

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