Blockiert von langen Gitterschatten

Sabine grinste: "Gerade wegen Jans Adleraugen muss mein Bericht 1 A sein, sonst gibt es herbe Kritik vom Tatzeugen"
Jan krächzte: "So furchtbar stufst du mich also ein. Bin ich denn wirklich so überaus pinge........."
Schon wieder sprang er auf, raste aus dem Büro
Diesmal sahen sich 4 ratlos an
Als Jan sich endlich Wasser ins Gesicht warf, in den Spiegel schaute, dachte er: "Jan!!!....du siehst miserabel aus. Krank machen wäre eine Lösung. Könnte mich nicht verplappern und die Freunde finden den wahren Täter bestimmt"

Stumm kehrte Jan ins Büro zurück, setzte sich sofort an seinen Platz
"Jan du solltest doch zum Arzt gehen" forderte Hajo
Jan winkte ab: "Ist morgen wieder vorbei"
Sein Ton zeigte, dass das Thema für ihn abgeschlossen war

Auf der Heimfahrt grübelte Jan: "Was soll ich bloß tun, so kann es nicht weitergehen. Mich Jemanden anvertrauen......Hajo vielleicht? Aber was bringt das, solange ich selbst zweifele, glaube mich in Arno getäuscht zu haben"

Auch wenn nur 1 Brezel im Magen, aß Jan beim Abendbrot wieder nur ein paar Happen
Leni erregte sich: "Jan, so geht das doch nicht weiter. Du verhungerst uns noch"
Jan raunte: "Ist sicher schnell wieder vorbei. Aber koche vorerst für mich nicht mit. Möchte nicht, dass deine Mühe immer umso....."
Leider kannten Leni und Benni das ja schon, schüttelten trotzdem die Köpfe. Langsam bekamen sie Angst um Jan

Als Leni und Benni später die Dusche hörten, ahnten sie schon was folgte
Endlich kam Jan aus dem Bad und Leni meinte: "Du armer Patient, setze dich zu uns. Wir werden dich schön verwöhnen"
Niedergeschlagen krächzte Jan: "Bei meinen Puddingbeinen ist das Bett wohl der sicherste Ort. Bitte nicht böse sein" verschwand er mit schuldbewusstem Lächeln im Schlafzimmer
Ratlos blieben Benni und Leni zurück
Lange lag Jan wieder wach, nur mit den ständig wiederholenden Fragen im Kopf: "Stach wirklich Arno zu oder leide ich schon unter Einbildungswahn?"
Endlich eingeschlafen plagten ihn noch schrecklichere Träume als zuvor: Urteilsspruch über Arno: "Lebenslänglich wegen kaltblütigen Mord"
Arno kreischte schallend unaufhörlich: "Ich bin unschuldig, unschuldig, Maybach schwor einen Meineid"
Als ihm die Handschellen angelegt wurden, gebärdete er sich wie ein Wilder, konnte sich losreißen, raste zu Jan, umklammerte seinen Hals, rüttelte ihn hin und her. Jan versuchte sich zu befreien, Andere kamen zu Hilfe, zwecklos. Arno schien jetzt übernatürliche Kräfte zu haben, schrie: "Ich verfluche dich Maybach. Vor Qualen sollst du heulen und dich winden. Du schmorst in der Hölle weil du mein Leben vernichtetest. Das von meiner Frau und den Kindern dazu. Schmachtest dich wohl an dem Elend meiner bis jetzt so glücklichen Familie, die du jetzt in abgrundtiefes Leid gestoßen hast. Die gequälten Augen meiner Frau und meiner Mädchen sollen nie mehr aus deinen Träumen verschwinden.
Jan wurde die Luft immer knapper, verzweifelt versuchte er Arnos Schraubstock-Hände zu lösen. Der drückte nur noch fester zu, schrie weiter
"Ich wünsche dir von allem das Schrecklichste, Schmerzvollste, Entsetzlichste, Qualvollste, Grauenhafteste an den Hals. Was es auf dieser Welt Schlimmes gibt sollst du durchleiden. Nach Jahren des Marteriums soll dein Leben ganz langsam und qualvoll in größtem Siechtum enden. Jans Gesicht lief langsam blau an, Arno umklammerte noch immer seinen Hals, schrie dabei alles erdenkliche Übel heraus. Jan hatte nicht mehr die Kraft sich zu wehren. Verstärkung kam, versuchte Arno zu bändigen. Er stieß immer wieder die gleichen Verwünschungen gegen Jan aus.

Endlich doch in Handschellen, gebärdete sich Arno weiter, verfluchte Jan unzählige Male. Die Beamten mussten an der Führungskette zerren und reißen als sie ihn endlich hinausschafften. Arno spuckte noch in Richtung Jan, traf aber nicht. Kollegen, die Freunde und Benni standen schützend vor ihm
Arnos Flüche waren noch lange zu hören.
Jan war völlig verwirrt, griff sich an den Hals, lehnte sich an die Wand. Er versuchte jetzt erst richtig durchzuatmen, machte immer wieder tiefe Atemzüge
Um Jans Hals lief ein blutdurchtränkter, blauer Rand, was er selbst nicht sah
Doch Hajo legte ihm den Arm um die Schulter, meinte behutsam: "Komm Jan, ich bringe dich zum Arzt
Jan starrte ihn einen Moment an, dann alle Anderen um ihn herum. "Nein, nein nicht" kam es tonlos. Er stieß Hajos Arm von sich, ging erst ganz langsam, dann immer schneller wie in Trance hinaus. Immer weiter und weiter, sah einen dunklen Tunnel vor sich
"Papa", du musst zum Arzt" rief Benni gerade, da tauchte Jan in diesen schwarzen Tunnel hinein
Abrupt wachte Jan hier auf, stellte fest, dass er noch dicker von Schweiß überronnen als die Nächte zuvor.
Ein Blick auf Leni, sie schlief friedlich
"Habe wohl nicht geschrieen" dachte Jan erleichtert, sprang in nächster Sekunde hoch, musste schon wieder ins Bad rasen
Die Tourtour war heftig und lang, obwohl sein Magen doch leer sein musste. Als Jan endlich wieder einschlief tauchten die gleichen Szenen bald wieder vor ihm auf. Die Tropfen halfen auch nur bedingt. Kurzer Schlaf, dann wieder entsetzlicher Traum. Also stand Jan wieder früh auf. Wenn er sich auch wie gerädert fühlte, aber was sollte er denn überhaupt noch im Bett. Wieder fuhr er sehr früh ins Büro. Zwanghaft hielt er auf dem Parkplatz wieder nach dem roten Polo Ausschau, um sich sofort selbst beschimpfend wieder abzuwenden

Kaum im Büro ging für Jan die Rennerei zur Toilette bzw. Waschraum wieder los. Schmerzhaft machte sich der leere Magen bemerkbar. Aber wenn Jan nur an Essen dachte wurde ihm noch übler. Er überlegte: "Stimmt wohl, der Mensch muss trinken, aber ohne Nahrung kommt er doch einige Zeit aus". Jetzt musste er aber auch überlegen wann er zuletzt etwas getrunken hatte

In den Akten über Apothekeneinbrüche schaute Jan sich jetzt intensiv die Fotos der Täter an. Vielleicht war ja wirklich Einer dabei der Arno sehr ähnlich sah
Später meinte Vince: "Häufige Apothekeneinbrüche sind Fakt, aber Mord an Apothekern doch eher Seltenheit"
Ina belehrte: "Nicht ganz. Damals klärten wir gleich einen Doppelmord. Das Opfer war aber die Apothekerin und der Täter ihr Mann, für den die Geliebte inzwischen wichtiger war. Zum 2. Mord führte uns dein Gipsbein Hajo. Na,ja damals dachte Jan du seist von Medikamenten umnebelt, aber Miguel war ja der Retter"
Jan lächelte traurig: "Ja so war unser Miguel, absoluter Gehorsam für seinen "Kommandante", eben eine treue Seele. Aber ich war ihm untreu. ließ ihn in den Tod laufen"
Hajo schrie: "J a a a n, sei still, aber sofort. Dachte du hättest nach all den Jahren begriffen, dass du nicht schuld bist an Miguels Tod. Mensch, wann kommt das endlich bei dir an?"
Jan blieb stumm darauf
Als er wieder mal rausgeflitzt war, jetzt zurückkam, meinte Hajo: "Jan willst du uns nicht endlich sagen was wirklich mit dir los ist"
Jan krächzte: "Weiß ich doch selbst nicht. Tippe auf Magen-Darminfekt"
"Warum machst du dich dann nicht zum Arzt" forderte Hajo
Jan entgegnete: "Ob mit oder ohne Tabletten, dauert immer die gleiche Anzahl von Tagen"

Hajo riet: "Du solltest vom Arzt die richtige Diagnose stellen lassen Jan. Viellicht musst du zur Beobachtung in die Klinik"
Jan wehrte heftig ab: "Hajo hänge das bisschen Übelkeit doch nicht so hoch. Bei meinen vielen Klinikaufenthalten bin ich froh über jeden Tag den ich nicht in dem weißen Kasten eingesperrt bin. Aber du würdest mir das wegen einer Bagatelle gleich wieder zumuten. Werde schon nicht umkippen, ziehe vorher die Reißleine"
Hajo schwieg, dachte: "Hätte ich dran denken müssen, dass Klinik ein rotes Tuch für Jan ist, so oft und solange wie er da schon verbringen musste. Sorge mich nun mal um ihn, wenn er bloß nichts verschleppt"

Eine Streife brachte einen Verdächtigen
Vor der Scheibe dachte Jan: "Also nee, so falsch geschaut kann ich doch nie haben", da fragte Hajo schon: "War das der Täter Jan, erkennst du ihn wieder?"
Jan krächzte: "Hat nur sehr wenig Ähnlichkeit mit dem Mann den ich sah. Doch hören wir uns an was er zu sagen hat"
Wie erleichtert war Jan als sich später das Alibi von dem Mann bestätigte. Noch einen zu Unrecht Verdächtigen hätte er nicht ertragen
Es gab also Männer die Arno ähnelten. Damit wuchs aber auch Jans Unsicherheit sich in Arno getäuscht zu haben
Als dieser aber später im Büro erschien, war es Jan als hämmerten Faustschläge in seinen ohnehin leeren Magen
Arno erklärte: "Wollte mich ja noch mal erkundigen, was die Experten rausfanden. Oder ist die Apotheke noch immer nicht durchsucht?"
"Reiß dich zusammen Jan, reiß dich bloß zusammen" hämmerte er sich immer wieder ein bevor er antwortete: "Doch es wurde inzwischen durchsucht und mit 99%iger Sicherheit festgestellt, dass nichts fehlt"
"99% sind keine absolute Sicherheit" kritisierte Arno

Eisern zusammenreißend entgegnete Jan: "Für uns ist das Ergebnis aber o.k. 1% Risiko kommt nur daher, dass die Apotheke am Samstag noch bis 13.00 geöffnet war und die Nachfolgerin, also die Tochter ,es schwer genug hat sich in den Unterlagen des Vaters zurecht zu finden. Weiterhin wurde nirgends auch nur die kleinsten Einbruchsspur entdeckt. Es kann also gar nichts gestohlen sein"
"Vielleicht sollte ich mich zusätzlich doch noch mal überzeugen, habe ja ein gutes Auge für sowas" grinste Arno
Jan war über Arnos Vorhaben so entsetzt, dass er nicht gleich antwortete
Dafür kam es von Hajo jetzt energisch: "Arno Ihr Einsatz und Ihr Interesse ehrt Sie. Verstehe auch Ihre Angst vor auftauchenden Giftmixen. Aber auf die Arbeit der Experten konnten wir bisher immer vertrauen"
Arno keifte: "Sie können mich nicht leiden. Meinen, Einer aus dem Labor hat sich nicht einzumischen"
Hajo erklärte: "Da täuschen Sie sich, halte Ihre Arbeit für sehr wichtig, auch für riskant manchmal. Aber ich will keinen Ärger mit unseren Experten, die sich bei einer 2. Durchsuchung verschaukelt vorkommen, in Zukunft vielleicht auf stur schalten"
"Der Rausschmiss war klar und deutlich, wirklich nicht zu überhören. Habe verstanden" zischte Arno böse, rannte hinaus
"Arno, jetzt seien Sie doch nicht so empfindlich" rief Hajo hinter her. Bewog Arno aber nicht zur Umkehr
Hajo regte sich auf: "1 x Wochenendbereitschaft und schon halten sie sich für Toppolizisten"
Jan war aufs Äußerste aufgewühlt: So wie Arno Hajo eben angeblitzt hatte, genauso entschlossen und hart trat der Kerl am Tatort auf. Also war es wirklich Arno gewesen..............oder doch nicht, gab es vielleicht doch eine Art "Doppelgänger"
Jans Übelkeit überstieg jetzt alles Dagewesene. Er erbrach sich sehr lange eine furchtbar große Menge
"Wo kommt das bloß her, woher bloß. Meine Eingeweiden sind doch absolut leer. Wieso erbreche ich mich überhaupt" fragte Jan sich zum unzähligsten Mal verzweifelt
Arnos Besuche im Büro lösten ein noch stärkeres Chaos in Jan aus. In ihm tobte der heftigste Orkan, ging alles drunter und drüber in ihm

Jetzt hämmerten die Zweifel, der Gedanke sich getäuscht zu haben noch entsetzlicher in Jan. Arno stand doch jetzt wiederholt vor den Freunden, traf auch im Haus auf Kollegen. Das Fahndungsfoto war für Alle gut sichtbar aufgehängt. Warum bloß fiel Keinem auch nur die geringste Ähnlichkeit auf. Jan teilte sich jetzt förmlich in 2 Hälften: Für und Wider Arno, Ja und Nein, absoluter Sicherheit und abgrundtiefem Zweifel

Vom Büro rannte Arno aufgeregt nach draußen, plumpste auf eine verdeckt stehende Bank, warf sich eine sehr große Ladung Pillen ein, grollte
"Dieser Angeber HK, meint wegen seinem Posten Jeden maßregeln zu können. Kann froh sein, dass er bei mir nicht im Focus steht, der würde sich wundern was ich ihm alles kann
Aber ich ziele auf Maybach, der kommt mir ohnehin immer dreister vor. Will er mich provozieren, stumm drohen: "Wenn du dich nicht zurück hältst lasse ich dich hops gehen" Läuft vielleicht gar schon was gegen mich? Plötzlich kommen sie, klicken die Handschellen. Aber mit mir nicht Jan, nicht mit mir. Verpfiffen kann Maybach mich noch nicht haben, sonst hätte ich das Büro nicht mehr als freier Mann verlassen. Der Jan muss ganz schön Schiss vor mir haben. Hast auch allen Grund dazu, großer KOK. Bevor du 1 x ausholst, bist du von meinem Radikalschlag schon vernichtet, schwöre ich dir. Im Büro kann ich ihm nicht mehr auf den Zahn fühlen. Wird mir aber noch genug einfallen um ihn im Auge zu behalten. Sicher ist sicher, obwohl Jan garantiert viel zu feige ist um mich je ans Messer zu liefern. Großer Vorteil, dass Maybach kein schnelles, lautes Plappermaul ist. Sein Glück, denn mit jedem Tag fällt mir ein brutalerer Vernichtungsschlag gegen ihn ein. Wenn ich den je anwenden muss Jan, wirst du nur noch winseln, dir wünschen nie geboren zu sein" lachte Arno völlig irr. Total zufrieden mit sich selbst ging er in sein Labor

Jan ging es natürlich auch später in der Wohnuung nicht gut. Es schmerzte ihn, sich sowenig mit seinen Lieben abzugeben. Doch da ihn zur Übelkeit auch noch Kopfschmerzen plagten, ging er immer früh zu Bett. So blieben Leni und Benni wenigstens sein elendiger Anblick erspart.
Bei ihm hämmerte jedes Wort so, als platze sein Schädel. Nur stumm bei den 2 in der Ecke sitzen hielt Jan für eine zu große Zumutung
Immer länger brauchte er zum Einschlafen. Jetzt nahm er gar wieder die Tropfen die ihm Wolle nach der Haft verschrieben hatte
Schreckliche Träume marterten Jan trotzdem. Er durchlebte die Zeit im Gefängnis wieder. Aber obwohl ihm die Schläge, Tritte, alle Brutalität körperliche Schmerzen bereitete, sah er jetzt Arno an seiner Stelle. Jan hatte sich seinerzeit gegen Heinz & Co nur stumm gewehrt. Doch Arno schrie immer wieder: "Ich bin unschuldig, habe nichts getan. Maybach, der Teufel gehört an meine Stelle, sein fieser Meineid hat mich hergebracht"
Höhnisch grinsend entgegnete Heinz: "Ja, Maybach drehten wir auch durch die Mangel, wollten ihn gar töten. Nur gut, dass er den Stich überlebt hat, denn Jan war wirklich unschuldig. Hat aber trotzdem nicht so gewinselt wie du. Aber das Märchen, dass ausgerechnet ein Unschuldiger wie Jan, dich ebenfalls Unschuldigen hinter Gitter bringt............das Märchen kauft dir Keiner ab. 2 Unschuldige hintereinander
....musst dir was Besseres einfallen lassen"
Dann hämmerten sie auf Arno ein wie damals auf ihn. Anschließend schleppte er sich in die Zelle, lag winselnd da, jammerte immer wieder:
"Ich verfluche dich Jan. Wünsche dir alle Seuchen an den Hals. Sollst unter solchen Qualen leiden, dass du nur noch jammerst und schreist. Immer lauter, solange bis sie dich in die Anstalt sperren. Einem Ort wo du endlich Niemanden mehr schaden kannst"
So oft schreckte Jan hoch. War so verstört, dass er lange brauchte bis er sich gewiss war in seinem Bett zu liegen. Gefangenschaft, Zelle, Gitter nur fantasiert hatte

Sabine kam ins Büro, erklärte: "Liegen jetzt alle Ergebnisse vor. Festgestellt wurden noch erhöhter Blutdruck, leichte Diabetes, Verschleiß in einigen Knochen, Prostata war auch nicht ganz gesund. Alles normale Leiden bei Menschen dieses Alters. Die nachgewiesenen Medikamente waren alle gezielt für die Krankheiten, keine Überdosis feststellbar. Mit den Leiden hätte er 100 werden können. Somit steht fest, dass der Stich, verbunden mit den sofortigen starken Blutungen, ihn getötet hat. Gebe die Leiche zur Bestattung frei"
"Wir haben noch keinen Täter Sabine" jammerte Hajo
Sabine grinste: "Keine Sorge Hajo. Im Gegensatz zu dir gehe ich mit der Zeit. Bedeutet: Habe durch den Einsatz modernster Technik den Einstich genau festgehalten. Sogar von der Wunde Abdrücke gemacht. Aber das wird jetzt zu kompliziert für dich. Will sagen, egal wann ihr den Täter schnappt, mir das Tatmesser bringt, ich kann nachweisen das wirklich dieses und nur dieses Messer benutzt wurde"
"Fr. Professorin, die Klügste und Beste ihres Fachs" hauchte Hajo ihr einen Kuss auf die Backe
"Alte Schmeichler" lächelte Sabine, verließ das Büro

"Das Messer" ging es Jan schlagartig noch schlechter
Überlegte, so genau gesehen hatte er es nicht. Glaubte sich an mittlere Größe, Griff so silbern wie die Klinge, zu erinnern. Meinte, seitlich an der Klinge seien Zacken gewesen. Noch eine Unsicherheit mehr zu all den anderen schon. Schlug sich natürlich auch wieder auf seinen Zustand nieder

Leni und Benni wollten ihn immer wieder zum Arztbesuch überreden. Erklärten Angst zu haben, er breche plötzlich zusammen
Jan spulte immer die gleichen Beschwichtungen ab: "Habe mir vielleicht was eingefangen. Aber Übelkeit, Erbrechen sind doch keine ernsthaften Erkrankungen. Danke für eure Sorge, bin aber bestimmt bald wieder fit"

Hajo und Jan nahmen an H. Oktavs Beerdigung teil. Hielten natürlich Ausschau nach Typen die sich verdächtig benahmen, evtl. der Täter war
Jan packte blankes Entsetzen als er Arno entdeckte. Vor ihm drehte sich alles. Er musste sich an einen Baum lehnen.
Jan glaubte Arno grinse hämisch, Schauer überliefen ihn
Da raunte Hajo: "Solcher Angeber wie Arno ist mir noch nicht begegnet. Untersuchte Kleinigkeiten für den Fall und macht hier auf "H. Wichtig"
Widerlicher Kerl"
Jan war am Ende. So ging es nicht weiter. Er konnte das Tatort-Gesehene nicht weiter verbergen. Die Zeit war überreif. Er wollte sich alles von der Seele reden
Langsam setzte er an, leise flüsternd der Umgebung angepasst, stammelte er: "Hajo....ich, ich, ich muss.....ich, ich wi, will.....mu, mu, muss
end, endlich re. red......"
Gerade da wurde Jans Stimme von Musikinstrumenten und einem singenden Chor stark übertönt

Jan fiel in sich zusammen, sofern das in seinem elendigen Zustand überhaupt noch möglich war. Die Chance war vertan und Jan war sich sehr unsicher, ob er zum 2. x den Mut aufbrachte
Die ganze Zeit über, auch noch als sie später ins Auto stiegen, glaubte er sich von Arno beobachtet, hatte das Gefühl sein höhnischer Blick durchbohre ihn schmerzvoll
Jan zog das alles sehr runter. Viel anzufangen war nicht mehr mit ihm
Aber da Hajo Beerdigungen auch unangenehm waren, wunderte er sich nicht über Jans Zustand. Hielt es für besser, wenn er mit ihm zusammen pünktlich Feierabend machte

Zuhause erklärte Leni Jan streng: "Habe dich morgen früh bei Mark, unserem Dr. angemeldet. Papa weiß Bescheid, brauchst dich nicht abhetzen"
Jan stotterte: "Du, du, du hast Hajo ge, gesagt, ihn, ihn informiert, dass....."
Leni unterbrach ihn: "Sagte Papa wir 2 müssen was erledigen und bei deinen vielen Überstunden kann er dich mal vom Haken lassen"
Jan murmelte: "Ach so, aber sage den Termin wieder ab. Muss Mark nicht wegen einer Lappalie belästigen"
Leni forderte: "Die Diagnose überlasse mal Mark. Jan du musst zum Arzt. So geht das nicht weiter. Habe leider einen Termin. Würde dich sonst begleiten um sicher zu gehen, dass du auch hingehst"
"Soweit kommst noch, einen Aufpasser brauche ich wirklich nicht" krächzte Jan
Benni meldete sich: "Ich könnte auch den Wachhund geben. In deinem schwachen Zustand Papa, fange ich dich bei jedem Fluchtversuch garantiert ein"
Ist das jetzt ein Komplott gegen mich" raunte Jan

Leni schmiegte sich an Jans rechten, Benni an seinen linken Arm. Abwechselnd bettelten sie: "Nein Liebster, bestimmt kein Komplott. Aber so ein sturer Kerl wie du braucht so ein Stoss" - "Bitte Papa, gehe zur Untersuchung, dein Zustand macht uns Angst"
Jan versuchte zu grinsen: "Überredet ihr Quälgeister. Braver, folgsamer Junge Jan erscheint pünktlich bei Mark"

Es erstaunte die 3 sehr als plötzlich Arno ins Büro kam, aufgeregt fragte: "Was ist denn mit Jan, warum ist er nicht hier?"
Vince erklärte: "Erledigt was Privates, kommt später"
Arno brummelte: "Ach so, dann ist ja gut. Dachte schon....."
Ina meinte: "Vielleicht können wir Ihnen aber helfen oder sollen wir Jan was ausrichten?"
"Nein, nein, schon gut. Mache ich selbst" wehrte Arno heftig ab, rannte wieder hinaus
"Verstehst du das Hajo?" fragte Ina erstaunt
Hajo knurrte: "An den Kerl hänge ich keinen Gedanken. Habe den sowas von gefressen"

Arno war in Panik geraten als er Jans Auto nicht entdeckte. Staatsanwalt, Gericht uvm. kam ihm in den Sinn, wo Jan gegen ihn was einleiten konnte. Deshalb sein Auftritt im Büro. Aber bei privaten Erledigungen fuhr er wieder runter. Sowas hatte Jeder mal zu tun
Leider hatte Arno ein Einzelbüro, sonst wäre Kollegen längst aufgefallen, dass er komplett am Rad drehte. Ständig wie ein gehetztes Tier umhertrieb. Aber bei den wenigen Begegnungen fand das natürlich keine Beachtung

"Leni hat nicht übertrieben. So miserabel wie du aussiehst Jan, musst du wirklich ernstlich krank sein" empfing Mark, der Dr.,Jan
"Vielen Dank auch. Ziehst du eigentlich alle Patienten gleich so runter?" fragte Jan
Mark antwortete: "Na komm Jan, bei deinem Anblick läuten bei mir alle Alarmglocken"
Resigniert meinte Jan: "Hast ja recht. Weiß selbst, dass ich wie ein Gespenst umherwandele. Du bist ein erstklassiger Arzt. Aber gegen Leiden wie Zweifel, Unsicherheit, böse Erinnerungen, bist bestimmt auch du machtlos"
Mark entgegnete: "Also ist dein Zustand psychisch bedingt. Jan entschuldige wenn ich damit jetzt komme. Aber macht dir die Haft wieder zu schaffen?"
Jan stammelte: "Nein.....ja....doch auch....hängt damit zusammen"
Mark sah in nur fragend an: "
Verlegen meinte Jan: "Entschuldige, aus meinem blöden Gestammel wirst du natürlich nicht schlau. Dann also mehr Klartext. Glaube gesehen zu haben, dass eine mir bekannte Person einen Mord beging. Um deine Frage vorwegzunehmen, konnte ihm nicht folgen, musste mich um das Opfer kümmern. Momentan wüten ununterbrochen 2 Hälften in mir: "Ja das war der Besagte, musst alle informieren, ihn verhaften, damit Anklage usw. seinen Lauf nimmt. Dann aber wieder: "Du spinnst, hast dich getäuscht, gibt´s doch gar nicht, gerade der und Mord, unmöglich
Mache rein gar nichts für die Überprüfung. Ja ich verbiete es mir geradezu, weil ich, ausgerechnet ich Niemanden unschuldig hinter Gitter bringen will. Habe ja am eigenen Leib zu spüren bekommen was da abgeht und ihm ginge es nicht besser. Noch dazu ist er verheiratet, hat 2 Kinder. Würde gleich eine ganze Familie ins Verderben stürzen wegen meinen Fantastereien. Dabei bin ich Polizist. Es ist meine Pflicht Verbrechen aufzuklären, keinen Täter entkommen zu lassen. Aber kaum fasse ich den Vorsatz: "Jetzt, aber jetzt machst du es bestimmt, fühle ich mich sofort wieder gefangen, von Gitter, Zelle, Gewalt erdrückt. Das schaffe ich nicht, wenn sich nachträglich seine Unschuld erweist.......dann gebe ich mir die Kugel. Dieses Chaos führt zu laufendem Erbrechen, vor Essen habe ich Ekel und meine Nächte bzw. Träume

Jan fuhr fort: "Na ja, jedenfalls ist jede Nacht der reinste Horror, halte ich nicht lange aus, bin im Morgengrauen schon im Büro. Wie oft ich mich übergebe, kann man nicht zählen. Zusammengefasst ist mir nur noch elend, miserabel, laufend schwindelig, mein Kopf droht ständig zu zerplatzen, möchte nur noch heulen, mich verkriechen oder unsichtbar machen"
Leise fragte Mark: "Glaubst du irgendwann, irgendwie zu einer Lösung zu kommen, dass du wieder in Normalzustand kommst"
Jan zog die Schultern hoch, krächzte: "Wäre schön wenn es gleich geschieht. Glaube aber nicht, dass sich so schnell was ändert, dafür tobt zuviel Verzweiflung, Unsicherheit, Erinnerungen, Angst falsch zu handeln in mir"
Mark erklärte: "Dein Zustand ist kein Wunder bei dem Chaos was in dir tobt. Darf ich offen reden Jan?"
Jan nickte nur
Langsam meinte Mark: "Verzeih wenn ich jetzt in alten Wunden bohre Jan. Wenn dir nicht das Entsetzliche widerfahren wäre unschuldig eingesperrt gewesen zu sein, wärst du nach so einer Beobachtung nie in die Verfassung gekommen. Das größte Übel ist, dass du Angst hast dieser Person könnte das gleiche Unrecht geschehen wie dir, seiner Familie gleich mit dazu und du bist verantwortlich dafür. Du spürst nicht seine Leiden, sondern du erlebst deine Gefängniszeit und jeden Schmerz von damals nochmals bei dir. Zeigt mir ganz deutlich, dass du Jan deine Zellen-Vergangenheit noch lange nicht überwunden hast, vielleicht ewig daran trägst. Das ist keine Schwäche. Ausschlaggebend ist, dass dir Keiner helfen kann. Sicher, du kannst dich bestimmt bei vielen aussprechen, aber nachempfinden, nein nachempfinden kann es Keiner, weil eben nicht selbst erlebt. Die Haftzeit bleibt in dir eingebrannt. Dein Beruf spielt zusätzlich eine große Rolle bei deinem Zustand"
"Das ist doch überhauupt das Hauptproblem" hauchte Jan kaum hörbar
"Erkläre es mir Jan" fragte Mark vorsichtig
Jan flüsterte: "Sage aus, mit 99%iger Sicherheit hat X zugestochen. Andere Zeugen können ihre Aussage zurücknehmen oder wegen dem fehlenden 1 % heißt es dann: "Im Zweifel für den Angeklagten. Aber von mir erwartet man 200%ige Sicherheit, Polizist eben"

Jan weiter: "Ein Polizist muss Adlerblick haben. Vor allem leistete ich einen Eid, egal wann, egal bei wem, egal unter welchen Umständen, immer alles, aber auch wirklich alles dranzusetzen, dass kein Täter seiner Strafe entgeht. Will das ja auch bei diesem Mord. Aber diesmal.....
bringe ich verdammt noch mal nichts über die Lippen.
Da greifst du dir an den Kopf, habe ein Fahndungsfoto anfertigen lassen, dass ist das Spiegelbild von dem. Aber 0 Reaktionen bei denen die ihn kennen. Also rede ich mir fest ein mich doch getäuscht zu haben. Der wahre Täter wird plötzlich irgendwo entdeckt, blutiges Messer noch bei sich, legt ein Geständnis ab und ich bin endlich wieder der normale Jan Maybach"
Mark stöhnte: "Puh Jan, fester könnten die Daumenschrauben aber nicht bei dir angezogen sein. Aber eine Pille für dieses Problem gibt es auch nicht"
Jan krächzte: "Schon klar. Wäre nie zu dir gekommen wenn nicht Leni.....Oh weh Leni, stehst du hinter mir wenn ich als Ursache Stress, Nervosität o.ä. benenne?"
Mark erklärte: "Trifft sogar zu Jan. Organe und Psyche sind eng verbunden. Gebe dir auch Tabletten. Keine Angst, rein pflanzliches Stärkungsmittel. Kannst du jetzt gut gebrauchen. Aber ich beschwöre dich, bringe es zu Ende. Du hast dich nicht getäuscht, dieser X ist der Mörder, du musst jetzt handeln Jan"
Jan krächzte: "Bringe ich wohl nie über mich. Vielleicht der 1. Täter den ich ungestraft davon kommen lasse. Hänge den Polizisten an den Nagel und lecke ewig an der Verzweiflung die in mir bleibt"
Mark regte sich auf: "Jan so geht das nicht. Du läufst Gefahr unreparablen körperlichen Schaden zu nehmen"
Jan raunte: "Mark, übertreib´s nicht. Knallharte Schocktherapien sind jetzt nicht hilfreich"
Mark wurde heftig: "Ich stehe zu dem Gesagten. Entspricht der bitteren Wahrheit. Muss kein Psycholge sein um das zu erkennen"

"Verdammt Jan, es ist ernst um dich bestellt, sehr ernst. Du hast dich doch von den psychischen und physischen Qualen der Haft noch gar nicht richtig erholt. Zählt nicht, dass du wieder voll einsatzfähig deinen Dienst machst. Wirst doch schon wieder von etwas zerrissen, was du nie hättest erleben dürfen. Langanhaltende aufgewühlte Psyche kann alle erdenklichen körperlichen Schäden anrichten. Kann sein, dass du dich von einem totalen Zusammenbruch nie wieder richtig erholst, ein Wrack bleibst und das weißt du nur zu gut Jan. Ich beschwöre dich, du musst, Jan du musst um deiner selbst Willen sofort Nägel mit Köpfen machen. Du täuscht dich nicht, X ist der Mörder. Vergiss was du im Bau erlebtest. Wahre Täter müssen deshalb nicht geschont werden. Jan bitte geh in dich, bevor es zu spät ist"
Jan hauchte: "Werde es versuchen. Vielen Dank, dass du mir soviel Zeit geopfert hast. Machs gut"
Mit gebeugten Schultern und noch tiefer hängendem Kopf schlich Jan hinaus wie ein geprügelter Hund
Mark hatte ihm den Spiegel vorgehalten, all das was er sich doch selbst unentwegt vorwarf. Waren keine neuen Erkenntnisse "Aber verdammt, warum fühle ich mich jetzt noch wunder als zuvor" grollte Jan mit sich selbst
Jetzt musste Jan umschalten, Leni anrufen, erzählte ihr Marks "Diagnose"
Leni war etwas beruhigter, so sehr hatte die Angst in ihr getobt Jan sei ernsthaft krank
"Wir wollten immer ehrlich zueinander sein, und jetzt. Verdammt......wo führt das bloß alles hin" dachte Jan verzweifelt

Auf dem Parkplatz achtete Jan schon lange nicht mehr auf einen roten Polo. Der große Transporter war inzwischen ein gewohnter Anblick
Hajo fragte sofort: "Alles in Ordnung Jan?"
Jan horchte auf......."sollte Leni doch......?" - "Was in Ordnung, wie meinst du das denn jetzt?" fragte Jan ängstlich
"Nein, korrigiere mich, wollte fragen ob ihr 2 alles erleigen konntet?" verbesserte sich Hajo
"Ja, alles erledigt, alles bestens" beteuerte Jan schnell erleichtert

Sie berichteten Jan jetzt Neuigkeiten: "Der Typ, den Fr. Zaber als "Apotheken-Beobachter" beschrieb, wurde bei einem anderen Bruch gefasst
Er gestand, Oktav beobachtet, aber nicht überfallen zu haben. Für die Mordzeit hat er ein 100%iges Alibi. Somit ist sicher, dass er nicht der Täter ist"
Ina meinte: "Damit ist unser Fall nicht gelöst Jan, aber 1 Verdächtiger weniger, nutzt schon ein bisschen was"

Nach Inas Worten dachte Jan: "Schöner Erfolg für die Kollegen vom Raub. Warum klappt das bei uns nicht? - "He, Freunde aufwachen, seht doch endlich das Fahndungsfoto genau an"
Dann musste Jan aber schon wieder rausflitzen. Leider gab ihm Mark nichts gegen Erbrechen, hatte gepredigt: "Kommt alles von deiner kranken Psyche. Bevor das nicht überwunden ist hilft kein Medikament"
Jan wusste, dass Mark recht hatte. Dabei sehnte er sich so nach einem Zaubernitte das dieses Erbrechen sofort stoppte

Indessen schüttelte Vince den Kopf: "Jans Raserei ist schon unheimlich. Das ist doch nicht normal"
Ina bestätigte: "Ne, ist nicht normal. Muss schlimmere Ursachen haben als einfache Übelkeit. Scheint fast, als verschweige Jan uns was"
Vince meinte: "Dann kitzele es aus ihm heraus, musst ihn irgendwie rumkriegen, austricksen"
Ina winkte ab: "Das schafft man doch bei Jan nicht. Aber ihm muss was zusetzen. Seit Kurzem ist Jan bedrückt, abwesend, traurig, leider frisst er ja alles in sich hinein. Hajo haben Leni und Jan vielleicht Probleme oder macht ihm Benni Sorgen?"
Hajo entgegnete: "Bei Benni ist mit Sicherheit alles in Ordnung. Zwischen Leni und Jan herrschte am Sonntag absolute Harmonie, nein die haben bestimmt keine Probleme. Aber verlangt jetzt nicht von mir bei Jan zu bohren. Ihr kennt ihn, es hilft erst wenn er von selbst redet"

Jans Unsicherheit pendelte noch immer zwischen "Täter Arno" und "Täuschte mich, war ein ganz Unbekannter" Musste doch endlich irgendeinen Weg für Klarheit geben. Als er zurückkehrte überraschte er Hajo deshalb mit der Frage: "Finde, die Zeugen sollten nochmals das
Geschehene schildern, besonders das Aussehen des Täters"
Hajo regte sich auf: "Jan, wozu diese Doppelarbeit. Dank deiner Beschreibung haben wir ein 1 A Fahndungsfoto"
Jan dachte: "Habe anscheinend den großen Unbekannten beschrieben oder warum sonst erkennt Keiner Arno?"

Laut aber sagte Jan: "Kann ja kein 1 A Foto sein oder warum verläuft die Fahndung Tag für Tag erfolglos: Wer weiß, wenn ich beschrieb, hetzte zum Geschehen, der Täter stach zu, fuhr hoch, Blick auf ihn, aber da war auch das blutende Opfer. Ging alles Zack-Zack. Viellecht
brachte ich was durcheinander und der Täter sieht doch ganz anders aus"
Hajo schimpfte: "Jan jetzt zieh dich soch nicht so runter. Natürlich stimmt deine Beschreibung. Bist doch sonst nicht so ungeduldig, weißt doch auch lange Wege führen zum Ziel"
Jan sinnierte: "Halte aber den Zustand nicht mehr länger aus, brauche endlich Gewißheit. Dann hört bestimmt auch mein Erbrechen auf"
Zu Hajo sagte er: "Du hast ja recht, dass es manchmal dauert. Aber wir sammeln doch sonst soviele Informationen wie möglich. Vielleicht liefern die Zeugen neue Erkenntnisse"
Hajo meinte: "Nach deren Verhalten verspreche ich mir nicht viel. Aber o.k. Jan, ja wir bohren sonst auch bis zum geht nicht mehr - also wir nochmals Zeugenbefragung"
Für Jan war das wie ein Rettungsanker. Es musste was bei rauskommen, musste einfach. Er hoffte auf ein neues Bild, weg von Arno und er musste endlich keinen Unschuldigen mehr verdächtigen
Jetzt fragte er: "Hajo, kommst du mit zur Befragung?"
Hajo erregte sich: "Jan ich bitte dich, du bist doch fähig Zeugen anzuhören"
"4 Ohren hören aber mehr als 2" entgegnete Jan
"O.k. du Quälgeist, fahren wir also" stöhnte Hajo

Draußen fragte Hajo: "Hast du schon Mittag gegessen?"
Jan erschrak: "Sorry, wollte dich nicht vom Essen abhalten"
"Ich habe gegessen, aber was ist mit dir?"
"Keinen Hunger" war Jans knappe Antwort
"Du hast abgenommen Junge, bist schmal im Gesicht. Du bist krank Jan" meinte Hajo vorsichtig
Schnell erwiderte Jan: "Sagte doch, habe mir was eingefangen. Legt sich bestimmt schnell wieder"
Hajo meinte: "Dauert aber jetzt schon einige Zeit. Solltest dich untersuchen lassen, bevor du was verschleppst Jan"
"Hast schon recht. Warte aber noch ein bißchen, geht bestimmt von selbst weg" erklärte Jan schnell

Arno flitzte sonst wie ein Verfolgter über die Flure. Heute aber blieb er völlig entsetzt das 1.x vor dem Fahndungsfoto, seinem eigenen Spiegelbild, stehen
Er ballte die Fäuste, knirschte wütend mit den Zähnen, seine Augen sprühten Feuer
Lautlos brüllte er zornig in sich hinein: "Du wagst es Maybach, du bringst es wirklich fertig einen "Steckbrief" von mir aufhängen zu lassen. Ein Zeichen wie sehr du mich unterschätzt Jan. Denkst wohl, einen Labortyp zwingst du mit dem kleinen Finger in die Knie. Irrtum Jan, aber sehr großer Irrtum. Ab jetzt bist du der Verlierer. Meinen Plan stoppst du auch mit all deiner Intelligenz nicht. Sowas Ausgefallenes kann sich nämlich ein so Gesetzestreuer wie du gar nicht vorstellen Jan. Mitleid darfst du von mir nicht erwarten. Herausforderer wie du bleiben auch mal auf der Strecke Maybach. Die Strecke wird dein Höllentrip, als hättest du sämtliche unreinen Drogen gleichzeitig in die Venen gespritzt. Könnte dir im Voraus sagen wie das wird Jan, werfe ja genug davon ein. Unterschätzte also den ruhigen, besonnenen Jan tatsächlich. Bewahrheitet sich mal wieder, dass stille Wasser tief sind."

Zornig schimpfte Arno lautlos weiter: "Jan ist wie eine Schlange, die lautlos auf der Lauer liegt, im entscheidenden Moment zubeißt. Werde deinem Biß aber zuvorkommen Maybach, bin listiger als eine Schlange. Jetzt bloß keine Fehler machen, schnelles Handeln ist angesagt. Perfekte Vorbereitung ist das A und O. Der passende Moment zum Zuschlag kommt bestimmt auch schnell und dann Jan..........kicherte Arno amüsiert. "Garantiert sitze ich am längeren Hebel, sonst hätte Maybach mich doch längst verhaftet. Wohl zu feige der smarte KOK"
Aber dann.............dann bohrte sich Arnos Blick auf das Aushängedatum des Fotos
"Das war doch, doch........" Arno konnte es nicht fassen "Am Montag nach dem Mord wurde das schon aufgehängt, Unzählige von dem Bau hier sind schon dran vorbei und es passiert.........nichts. Kann doch nicht wahr sein, aber klar, Laborleute sind die grauen Mäuse, die Keiner erkennt. Tja Jan, deine Taktik geht nicht auf, wenn du darauf gesetzt hast Andere erkennen mich, damit du aus dem Focus kommst. Sorry Maybach hast du dir Schlinge um deinen Hals gerade selbst zugezogen" hörte Arno bis zu seinem Labor gar nicht mehr auf albern zu kichern

Bei den Zeugen erlebten sie, wie Hajo und Jan es gewohnt waren, sehr unterschiedliche Reaktionen
Die sturen schlugen sofort die Tür zu, knurrten: "Wiederhole nicht alles 2,3 x"
Andere logen jetzt überhaupt nicht da gewesen zu sein
Für die nächsten war plötzlich alles zu schnell gegangen, konnten nichts Genaues erkennen
Den roten Polo aber hatten viele gesehen
4 beschrieben den Täter. Hajo war es, als höre er Jans Schilderung noch mal. Er fiel aus allen Wolken, als Jan nach deren Wiedergabe weitere Zeichnungen erstellt haben wollte, nahm ihn zur Seite, erregte sich:
"Jan, ich hörte schon nach 2 Sätzen wie sehr das deiner Beschreibung gleicht. Was soll der unnötige Aufwand?"

Jan krächzte: "Hajo, sagte doch, dass ich mich in dem ein oder anderem getäuscht haben kann. Sind doch extra hier um uns sehr viel Klarheit zu verschaffen. Diese Täterbeschreibungen gehören auch dazu"
Hajo stöhnte: "O.k., o.k. soll es halt so sein. Gibst ja doch keine Ruhe"
Dachte sich aber: "Sonst kommst du nicht zur Ruhe Jan. Keine Ahnung was mit dir los ist, aber durch Aufregung muss dein Zustand nicht verschlimmert werden"
Im Präsidium brachte Jan die 4 Zeugen auf einem Weg wo keine Fahndungsfotos hingen zum Zeichner
Dieser meinte auch erstaunt: "Wozu das denn Jan, deine Beschreibung war doch klasse"
"Bitte Klaus, fertige die Zeichnungen, mache es einfach" bat Jan mit flehendem Blick
Klaus schüttelte den Kopf, fing dann aber Jan. Wusste nicht wieso, aber Jans Blick war aussagekräftig genug
"So kenne ich Jan ja gar nicht, was ist denn bloß los mit ihm" grübelte Klaus

"Seid ihr weitergekommen?" fragte Ina im Büro
"Wird sich in Kürze zeigen" entgegnete Hajo und erklärte was gerade ablief
"Jan wozu dieser Aufwand, deine Beschreibung ist bestimmt richtig" fragte Ina verwirrt
"Meine Worte" stöhnte Hajo
"Nannte vorhin die Gründe, warum nicht alles von mir zutreffen muss, ich mich getäuscht haben kann. Diese zusätzlichen Absicherungen können doch nur positiv sein" verschwieg Jan den wahren Grund, vertiefte sich schnell in Unterlagen
Vince konnte es nicht fassen - Ina auch nicht, schüttelte heftig den Kopf, starrte Jan an als habe er den Verstand verloren. Gerade öffnete sich ihr Mund wieder um was rauszulassen, da gebot ihr ein entsprechender Blick und Kopfbewegung von Hajo jetzt besser zu schweigen

Später kam Klaus, der Zeichner, hielt Jan seine Werke direkt vor die Nase: "Jede Ausfertigung einzeln nach den 4 verschiedenen Aussagen gemacht. Abgesehen von bedeutungslosen Abweichungen erkennt ein Blinder die Übereinstimmung. Bei allen 4 dachte ich du würdest den Täter noch mal beschreiben. Arbeite ja gerne für euch, auch für dich Jan. Aber das hier war die reinste Zeitverschwendung"
Niedergeschlagen krächzte Jan: "Es tut mir leid Klaus. Möchte mich aufrichtig entschuldigen, falls du das überhaupt anerkennst"
"Schwamm drüber Jan, aber bitte keine Wiederholung" verabschiedete sich Klaus
Jan ließ die Zeugen zurück bringen
Dann meinte Hajo: "Jan ich kapier einfach nicht......."
Doch Jan hörte nicht mehr, raste schon wieder hinaus
Als er zurück kam, begann Hajo nochmal: "Jan ich kapier einfach nicht, wieso du so unsicher zu dir selbst bist. Bist ein guter Polizist, mein Stellvertreter, kannst eine Reihe Erfolge verbuchen. Aber jetzt zweifelst du alles von dir an. Mensch, dazu besteht doch gar kein Grund. Deine anhaltende Übelkeit kommt bestimmt daher, dass du dich selbst so fertig machst. Hast du vergessen, dass du KOK bist. Was ist denn bloß los mit dir? Fühlst du dich nicht genug anerkannt, lobe ich dich zu selten?"
Heftig wehrte Jan ab: "Quatsch, mein Verhalten hat rein garnichts mit euch zu tun. Weiß ja selbst nicht. Kommt vielleicht daher, weil ich so abrupt aus der Freizeit gerissen wurde, plötzlich Mordzeuge war, die Tat direkt vor meinen Augen geschah" (schwindelte er siich heraus) "Ihr sagt doch auch, dass wir sowas noch nicht hatten. Alle Voraussetzungen liegen vor, aber es kommt trotzdem zu keiner Verhaftung"
Hajo meinte: "Das ist zwar zutreffend. Aber gerade du alter Hase weißt doch, dass es ausgerechnet bei den besten Voraussetzungen ewig dauern kann, bis wir den Täter fassen. Kann untergetaucht sein oder schon wer weiß wo rumschwirren. Hatten wir doch alles schon, du erinnerst dich doch Jan?"
Jan flüsterte: "Erinnere mich, natürlich, ja"

Besorgt ergänzte Ina: "Auch wenn du Tatzeuge warst Jan, musst ganz schnell umschwenken. Es als einen Fall wie alle anderen ansehen, an dem du arbeitest wie immer. Versuche es bitte Jan, wir möchten nicht, dass du ernsthaft krank wirst"
"Verspreche schnellstmöglich wieder die normale Schiene zu fahren" flüsterte Jan
Das Nötigste war ausgesprochen, die 3 waren sich sicher Jan würde zu seiner alten Art zurückfinden

Nach Hajos ziemlich deutlichen Worten traute Arno sich nicht mehr ins Sokobüro. Aber er war ja einfallsreich. Hatte er Feierabend, schaute er heimlich ins Sokobüro ob Jan noch da war. War das der Fall, legte er sich oft lange auf die Lauer. Laborleute waren im Haus nicht sehr bekannt, fiel also nicht sonderlich auf, wenn Arno hin- und herschlich
Kam Jan dann endlich, tauchte er wie zufällig plötzlich neben ihm auf
Jan erschrak sehr, erkannte sofort einen verwirrten Mann neben sich, der gekünstelt fragte: "Der Apothekermörder soll ja noch immer nicht gefasst sein. Stimmt das Jan?"
Die Frage war wie ein k.o.-Schlag für Jan. Sich eisern zusammenreißend krächzte er: "Das ist korrekt"
Hämisch grinsend meinte Arno: "Wie ist das denn möglich, ihr fasst doch sonst so fix die Mörder. Auf die erfolgreichste Soko ist doch eigentlich immer Verlass"

Jan fühlte sich als habe man ihm in den Magen geboxt, der Klos in seiner Kehle drohte in zu ersticken. Er überlegte, versuchte es dann mit entsprechender Anspielung: "Ist ein verzwickter Fall. Wird vielleicht nur aufgeklärt, wenn sich alle unsere Abteilungen, nein noch besser, jeder Einzelne persönlich einbringt"
"Tja, bleibt aber leider ein unerfüllter Wnschgedanke" verabschiedete sich Arno schnell. Er kapierte nur gut, was Jan mit "Einzelner persönlich einbringen" meinte. Knirschte zornig mit den Zähnen, weil Jan so schlagfertig, ihm so überlegen war. Schwor zum xten Mal: "Na warte Jan, du wirst mich kennen lernen"

Nach der Begegnung war Jan fertiger denn je. Glaubte, wie die ganze Zeit schon, komplett durchzudrehen. Fragte sich verwundert: "Wie schaffe ich es eigentlich noch mich auf den Dienst zu konzentrieren und Auto fahren ohne Crash zu bauen?"
Jans Eingeweide zogen sich so schmerzvoll zusammen, dass er am Straßenrand anhielt. Dachte verzweifelt: "Arno biedert sich als Mörder geradezu an. Er war es, er war der Mörder, da bin ich mir fast sicher. "Fast" und gerade dieser kleine Zweifel jagt mich durch die Hölle. Ich lasse einen Mörder frei rumlaufen, unfassbar!!!!!! Wie kann ich nur, gibt´s doch gar nicht? Aber wenn Arnos Interesse nur vom Bereitschaftsdienst herrührt, fühlt sich daher mit der Tat verbunden. O.k. er gibt sich zwar komisch, aber wenn das nun mal seine Art ist. Kenne ihn doch zu wenig um zu wissen wie er sich wann wo verhält. Schwachsinn!!!!!!!!!!!!!............ich weiß es doch besser. Aber ich schaffe es nicht, dass bringe ich nie, nie, niemals über mich, einen von uns der Marter auszuliefern, der ich ausgesetzt war. Wegen Arno und der ganzen Sache hänge ich den Polizisten noch an den Nagel. So, nein so kann ich nicht mehr lange weitermachen"