MyMarcoGirnth.de-Forum
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Organhandel

5 verfasser

Seite 4 von 5 Zurück  1, 2, 3, 4, 5  Weiter

Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Mi 27 Apr 2011, 09:07

Draußen spielen zwei Kinder mit einem Seil. Jan hört ihre Stimmen.

Jan: Spielen die Kinder vor dem Haus der Baiers?
Leni: Ja. (sie nimmt Kevins Kindersitz und zusammen gehen sie zur Tür, klingeln)
Wolf: (öffnet und schaut die beiden an) Sie wünschen?
Jan: Herr Baier?
Wolf: Ja.
Jan: Mein Name ist Maybach, Kripo Leipzig. Ich... ich hätte gerne ihre Frau gesprochen.
Wolf: Meine Frau? Warum?
Jan: Bitte, das.. würde ich gerne mit ihr selbst besprechen.
Wolf: Na gut, dann... kommen sie rein.

ER merkt nun, dass Jan nichts sieht. Leni erkennt den Fragenden Blick, den Baier zeigt.

Leni: Ich bin Leni Trautzschke. Mein mann ist blind und deshalb begleite ich ihn.
Wolf: Verstehe. ja... warten sie kurz. Ellen?
Ellen: (ruft aus der Küche) Was ist?
Wolf: Kommst du mal?
Ellen: Was ist denn? (sie sieht jetzt Leni mit Kevin und Jan)
Wolf: Das ist Herr Maybach von der Kripo. Er möchte mit dir reden.
Ellen: Polizei?
Jan: Frau Baier, könnten wir... irgendwo ungestört reden?
Ellen: Ich habe keine Geheimnisse vor meinem Mann.
Jan: Bitte.
Ellen: Na gut. Gehen wir in die Küche.

Sie geht auf ihn zu und hilft ihm.

Jan: Es tut mir Leid, wenn ich sie so überfalle.
Ellen: Was wollen sie von mir?
Jan: Es geht um das Kind, das sie vor 25 Jahren tot geboren haben.
Ellen: Woher.... wissen sie das?
Jan: Frau Baier, sie waren damals 15 Jahre alt.
Ellen: Und? Es war nicht strafbar in diesem Alter ein Kind zu erwarten. Auch nicht in der DDR.
Jan: Das sage ich doch auch gar nicht.
Ellen: Warum interessieren sie sich dafür?
Jan: Frau Baier, im Krankenhausbericht steht, dass ihr Kind tot zur Welt kam.
Ellen: Und?
Jan: War es wirklich tot?
Ellen: Was soll denn die Frage jetzt?
Jan: Sehen sie, als sie ihre Tochter zur Welt brachten, wurde kurz davor ebenfalls ein Mädchen geboren. Natalie Wagner.
Ellen: Kann schon sein. Das weiß ich nicht mehr. Ich bin ja auch so schnell wie möglich wieder nach Hause.
Jan: Ich glaube nicht, dass ihre Tochter tot geboren wurde. Vielmehr glaube ich, dass Frau Wagner eine Totgeburt hatte. (Jan verflucht in diesem Moment seine Blindheit. Zu gern würde er sehen, wie sie auf seine Worte reagiert)
Ellen: sie sind doch verrückt. Mein Kind war tot.
Jan: Wussten sie eigentlich, dass das Kind ein halbes Jahr später einer Entführung zum Opfer fiel?
Ellen: Wie bitte?
Jan: Ja. Man hat das Kind aus dem Elternhaus geholt und seitdem nicht mehr gesehen.
Ellen: Das.. das wusste ich nicht. Meine Eltern sind damals gleich nach der Geschichte mit mir nach Dresden gezogen.
Jan: Und der Vater des Kindes?
Ellen: Der hat sich gleich nach Bekanntwerden meiner Schwangerschaft aus dem Staub gemacht. Ich hab seit dieser Zeit nie wieder was von ihm gehört.
Jan: Frau Baier, hab ich Recht? Hat ihr Baby gelebt und haben sie es dieser Familie Wagner.... überlassen?
Ellen: Ich glaube, es ist jetzt besser, wenn sie gehen. Ich hab keine Lust mehr, darüber zu reden. Sie haben den Krankenhausbericht gelesen. Da steht alles, was sie wissen müssen, drin.
Jan: Ihr Mann weiß nichts darüber, oder?
Ellen: Nein. Und das muss er auch nicht.
Jan: Frau Baier, wir müssen den Mord an einer alten Frau aufklären, die damals bei der Entführung schwer verletzt wurde.
Ellen: Gehen sie jetzt.
Jan: Na gut. Aber... ich möchte, dass sie noch einmal darüber nachdenken, ob sie nicht endlich, nach 25 Jahren die Wahrheit erzählen möchten. ( er holt seine Karte aus der Jackentasche) bitte rufen sie mich an oder kommen sie im Präsidium vorbei.
Ellen: Ich wüsste nicht, warum.

Sie geht an ihm vorbei und weist ihn nach draußen.

Ellen: Ihr Mann möchte gehen.

Leni hört an ihrer Stimme, dass sie sauer ist. Jan kommt hinterher.
Er geht zu Leni und sie begleitet ihn nach draußen.
Dort gehen sie zum WAgen. Ellen Baier steht am Fenster und beobachtet die beiden. Dann erkennt sie, dass Jan sich wieder krümmt.

Leni: Jan?
Jan: Verdammt, nicht schon wieder.
Leni: Warte. (sie stellt den Kindersitz auf den Boden und öffnet die Beifahrertür) Komm steig ein.

Sie hilft ihm beim Einsteigen und nachdem er sitzt, wird es auch wieder etwas besser.
Dann wird Kevin noch eingeladen und sie fahren zurück nach Hause.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Mi 27 Apr 2011, 09:14

Auf dem Weg dorthin wird nicht geredet. Leni lässt Jan allerdings nicht aus den Augen. Sie merkt, dass die Schmerzen ihm sehr zugesetzt haben.

Leni: Kann es sein, dass es dich immer dann erwischt, wenn du dich aufregst?
Jan: Ich hab mich nicht aufgeregt. (er ist etwas laut)
Leni: Ich meinte ja nur.
Jan: Entschuldige.

Sie schweigen für den REst der Heimfahrt.
Etwas später sitzen sie auf dem Sofa und trinken ein Glas Rotwein.

Leni: Diese Frau Baier war nicht sonderlich erfreut darüber, dass du ihr vorgehalten hast, sie würde lügen, oder?
Jan: Ich hab nur ihre Stimme gehört. Du hast sie gesehen. Was für einen Eindruck hat sie auf dich gemacht?
Leni: Schwer zu sagen. Sie wirkte besorgt. Hat den Blick ihres Mannes gemieden.
Jan: Sie wollte von der ganzen Sache nichts wissen.
Leni. Jan, hast du auch nur einen konkreten Hinweis darüber, dass an deiner Theorie etwas dran ist?
Jan: Nein. Und du klingst schon wie dein Vater.
Leni: Tut mir Leid.
Jan: Schon gut. Er muss ja von der Aktion eben nichts erfahren.
Leni: dann gibst du auf?
Jan: Was soll ich denn tun?
Leni: Ach Jan. Ich würde dir so gerne helfen.
Jan: Du hast mir schon geholfen. (sie sieht seinen traurigen Blick)
Leni: Jan, ich möchte so gerne wissen, wie es in dir aussieht.
Jan: Wozu?
Leni: dir geht es nicht gut, oder?
Jan: Nein. Aber ich möchte jetzt nicht darüber reden.
Leni: OK

Sie nimmt ihm das Glas aus der Hand und geht nun ganz nah an ihn ran. Sie möchte ihn küssen. Jan spürt das und er nimmt sie ganz fest in seine Arme.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Mi 27 Apr 2011, 09:34

Am nächsten Morgen lässt es die kleine Familie ruhig angehen.
Anders im Büro.
Sabine ist bei Hajo und den anderen, um einen Bericht vorbeizubringen.
Sie werden dabei von Ellen und Wolf Baier gestört.

Ellen: entschuldigen sie, wenn wir so hereinplatzen.
Hajo: Kein Problem. Hauptkommissar Trautzschke.
Wolf: Trautzschke?
Hajo: Ja.

Alle sind doch sehr erstaunt, wie die Baiers über diesen Namen staunen.

Hajo: Worum geht es?
Ellen: Ich habe meinem Mann alles erzählt und.... Herr Maybach.... er....
Wolf: Ist er noch nicht hier?
Hajo: Nein. Und ich weiß auch nicht, ob er heute kommt.
Ellen: Ich hab über das, was er sagte, noch einmal nachgedacht.
Hajo: Entschuldigen sie bitte. Aber... wer sind sie?
Wolf: Oh. Tut uns Leid. Mein Name ist Wolf Baier und das ist meine Frau Ellen.
Sabine: Ellen? Ellen Kubic? (sie schaut Sabine an und nickt)
Hajo: (schaut beide nacheinander an) Darf ich fragen, was das zu bedeuten hat?
Sabine: Ich war mit Jan gestern im Krankenhausarchiv. Er suchte nach einer ganz bestimmten Akte.
Ina: Welche?
Sabine: Er wollte wissen, ob am 10.2.1986 noch weitere Kinder geboren wurden.
Ina: Das ist das Geburtsdatum von natalie Wagner.
Sabine: Ja.
Hajo: Und was habt ihr herausgefunden?
Sabine: Ellen Kubic, also Frau Baier, bekam am selben Tag ebenfalls ein Kind. Allerdings wurde das tot geboren.
Ina: Das... das tut mir Leid.
Ellen: Muss es nicht. Mein Kind... es... es war nicht tot. Ja, Herr Maybach hatte Recht. Ich war ja selbst noch ein Kind und meine Eltern haben beschlossen, mein Baby sofort nach der Entbindung wegzugeben. Aber ich wollte das nicht. Und dann kam dieser Wagner zu meinem Vater. Er erzählte ihm, dass seine Frau eine Totgeburt hatte und er... er wollte
Ina: Ihr Kind?
Ellen: Ja. Mein Vater hat mit diesem Herrn Wagner ein Geschäft abgeschlossen. Mein Kind bekam Frau Wagner und in meiner Akte soll stehen, dass ich ein totes Kind zur Welt gebracht habe.

Jetzt herrscht Schweigen.
hajo ist überrascht über diese Neuigkeit. Hat er Jan doch klar gemacht, dass er auf dem Holzweg wäre. Und jetzt?

Hajo: Frau Baier, das war sehr mutig von ihnen, nach so vielen Jahren die Wahrheit zu sagen.
Ellen: Ich wollte auch nicht. Aber als ich mit meinem Mann darüber gesprochen hatte, da..... Es ist besser so. Die Wagners hatten ja nur 6 gemeinsame Monate mit..... meiner Tochter.
Ina: Sie wussten nichts von der Entführung?
Ellen: Nein. Meine Eltern sind mit mir von Leipzig weggezogen. Ich bin erst seit 5 Jahren wieder hier in der Stadt.
Sabine: Und sie haben sich in all den Jahren nie gefragt, was ihre Tochter jetzt so tut? Wie es ihr geht?
Ellen: Nein. Das war ein Teil des Vertrages. Ich durfte mich ihr nie wieder nähern und ich durfte auch keine Nachforschungen anstellen.
Hajo: DAs war sicher eine harte Zeit.
Ellen: Zu Beginn schon. Aber als ich Wolf, meinen Mann kennen lernte, da..... hab ich es irgendwie verdrängt. Wir haben geheiratet und haben zwei wundervolle Kinder.
Ina: Das mag ja sein. Aber.... haben sie nie wirklich wissen wollen, was aus ihrem Kind geworden ist?
Wolf: Hören sie. Meine Frau hat ihnen gerade alles erklärt. Warum quälen sie sie? Sie hat nichts verbrochen.
Hajo: Entschuldigen sie. DAs war nicht so gemeint. Es ist alles nur so... unglaublich.
Wolf: Ja, das ist es in der Tat. Können wir... wieder gehen?
Hajo: Natürlich und .. .vielen Dank, dass sie vorbeigekommen sind.
Wolf: Schon in Ordnung.
Ellen: Sagen sie Herrn Maybach einen Gruß von mir?
Hajo: Mach ich. Auf Wiedersehen.
Wolf: Wiedersehen.

Die beiden verlassen das Büro. Hajo schaut zu Sabine.

Sabine: Ich geh dann auch mal besser.
Hajo: MOment. Ich hab da noch eine Frage.
SAbine: Und die wäre?
Hajo: Warum hat Jan dich gefragt?
Sabine: Überleg mal, hm? Tschüß.

Sie lässt einen ratlosen Hajo zurück. Dieser schaut Ina an.

Hajo: Es sieht wohl so aus, als dass ich mir diese Wagners auch mal anschauen sollte.
Ina: Ja. Aber dann ruf ich vorher an.
Hajo: Warum?
Ina: Herr Wagner meinte, wir sollten vorher anrufen. Wegen seiner Frau.
Hajo: Muss ich das verstehen?
Ina: Na ja. Wenn du mich fragst, dann weiß Frau Wagner bis heute nichts von dem Tauschgeschäft ihres Mannes.
Hajo: Verstehe. Dann ruf ihn an.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Mi 27 Apr 2011, 09:49

Wenig später sitzen sie im Wagen und Ina fährt. Sie schweigen.

Hajo: So schlecht scheint es Jan gar nicht mehr zu gehen. Er neigt schon wieder zu Alleingängen.
Ina: Hajo.
Hajo: WAs?
Ina: Sei ehrlich. du hast ihm doch gestern selbst zu verstehen gegeben, was du von seiner Theorie hältst.

Er schweigt, weiß er, dass sie Recht hat.
Nach einer Weile parkt Ina den Wagen vor dem Haus der Wagners.
Sie steigen aus und Herr Wagner kommt aus dem Haus. Er hat aus dem Fenster geschaut , um die beiden abzupassen.

Ina: Herr Wagner. Das ist mein Chef, Hauptkommissar Trautzschke.
Hajo: Herr Wagner.
Wagner: Danke, dass sie mich über ihr Kommen vorab informiert haben. Lassen sie uns hier draußen reden.
Hajo: Herr Wagner, wir hatten heute morgen in unserem Büro interessanten Besuch.
Wagner: Ach ja?
Ina: Frau Ellen Baier war bei uns.
Wagner: Kenn ich nicht.
Ina: Na ja. Das ganze ist ja auch schon 25 Jahre her. Damals hieß sie noch Ellen Kubic. Und war 15 Jahre alt.

Jetzt wird Herr Wagner ruhig. Er geht ein paar Schritte von ihnen weg.

Wagner: Ihr Kollege, Herr.....
Ina: Maybach.
Wagner: Ja. Er ist blind aber nicht dumm. Ich hab ihn beobachtet und ich wusste, wenn jemand hinter dieses Geheimnis kommt, dann er. (dreht sich jetzt zu ihnen um) Guter Mann, den sie da haben. Trotz seiner Behinderung.
Hajo: Danke.
Wagner: Ja. Ja, ich hab damals mit den Eltern dieses Mädchens ein Geschäft abgeschlossen. Meine Frau hatte eine Totgeburt. Ich wusste, dass sie die Nachricht nicht überleben würde. Sie lag nach der Entbindung noch mehrere Stunden im Koma. Es gab Komplikationen. Und dann wurde dieses Mädchen eingeliefert. Ich hab das mitbekommen, wie die Eltern darüber diskutierten, das Baby sofort nach der Entbindung wegzugeben. Ellen war ja selbst noch ein Kind. Na ja und da kam mir.... der Gedanke, dass....
Hajo: .... sie die Babys austauschen. Ihre Frau bekam das gesunde Baby und Ellen Kubic sollte eine Totgeburt haben.
Wagner: Ja. Meine Frau weiß bis zum heutigen Tage nichts davon. Und... Herr Trautzschke, das soll auch so bleiben. sie hat Bilder unserer kleinen Natalie aus den ersten Monaten. bitte, nehmen sie ihr diese Erinnerungen nicht.
Ina: Herr Wagner, wer wusste alles von diesem Handel?
Wagner: Nur die Schwestern und behandelnden Ärzte. Aber die hatten alle Verständnis für diesen Deal. Ich konnte mich darauf verlassen, dass niemand etwas sagen würde. Was ja auch funktioniert hat.
Ina: Was it mit Frau Schlegel?
Wagner: Maria? (sie nickt) Nein. Sie wusste bestimmt nichts.
Hajo: Sind sie sich sicher?
Wagner: Nein, sicher bin ich natürlich nicht. Aber.... (er schaut sie nacheinander an) Glauben sie, ihr Tod hat damit zu tun?
Ina: Wäre doch möglich.
Wagner: Sie wissen, was sie da sagen? Dann wäre ich der Hauptverdächtige. Ich hätte sie zum Schweigen bringen müssen, bevor sie meiner Frau alles erzählen konnte.
Ina: haben sie?

Jetzt schaut er sie böse an. Hajo beobachtet ihn.

Wagner: So, das reicht jetzt. Ich habe mit dem Tod von Maria nichts zu tun. Ich sagte ihnen schon. Den Mörder werden sie bei uns nicht finden. guten Tag.

Er lässt die beiden alleine zurück und verschwindet wieder im Haus.
Ina und Hajo schauen sich an.

Hajo: Lass uns zu Jan fahren.

Sie fahren auf direktem Wege zu Jan nach Hause.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Mi 27 Apr 2011, 10:03

Leni öffnet ihnen die Tür.

Leni: Papa? Ina. Ist was passiert?
Hajo: Wir müssen mit Jan reden.
Leni: Na dann kommt mal rein.

Sie gehen in die Wohnung. Leni gibt ihrem VAter einen kleinen Begrüßungskuss.

Leni: Er ist im Wohnzimmer.

Sie gehen in Richtung Wohnzimmer. sie sehen Jan, wie er am Fenster steht und hinausschaut.

Jan: Wer war denn an der Tür?
Leni: du hast Besuch. Papa und Ina sind hier.

Jan dreht sich um.

Hajo: Morgen Jan.
Jan: MOrgen. ich wollte später im Büro vorbeischauen.
Hajo: Nicht nötig.
Jan: Was ist?
Hajo: Jan, übertreib es nicht.
Jan: Wovon sprichst du?
Hajo: Von deiner Aktion gestern mit Sabine und dem Besuch bei Frau Baier.

Jetzt herrscht eine Weile Schweigen.

Hajo: Jan, du hast dich da in was verrannt. Lass gut sein.
Jan: Wir sollten warten. Ich bin mir sicher, Frau Baier wird sich bei euch melden.
Ina: Das hat sie schon.
Jan: Ach ja?
Ina. Sie war heute Morgen bei uns auf dem Präsidium. Wollte mit dir reden.
Jan: Und was hat sie gesagt?
Ina: Dass ihre Eltern damals mit Wagner ein Tauschgeschäft durchgeführt haben.
Leni: Dann hattest du doch Recht, Jan. (sie freut sich für ihn)
Hajo: Jetzt sag blos, du weißt Bescheid.
Leni: Ich war gestern mit ihm bei dieser Familie Baier. Ja.
Hajo: Ich glaub es nicht.
Leni: Papa, ich bin froh, dass mich Jan gefragt hat. Sonst wäre er wieder alleine losgegangen. (sie ist jetzt sauer)
Hajo: Beruhige dich wieder. Jan, du hast durch deine Ermittlungen etwas Interessantes aufgedeckt, das geb ich zu.
Jan: Aber?
Hajo: Ich bin immer noch davon überzeugt, dass es nichts mit unserem Fall zu tun hat.
Jan: Frau Wanger weiß nichts von dem Deal, stimmt's?
Ina: Nein.
Jan: Aber Frau Schlegel wusste es vielleicht. Oder ist dahinter gekommen. Er musste befürchten, dass sie seiner Frau etwas erzählt und bringt sie zum Schweigen.
Hajo: Das klingt wirklich alles sehr plausibel. Hat nur leider einen Haken.
Jan: Und welchen?
Hajo: Die Enkelin hat gesagt, dass eine Frau morgens an der Tür geklingelt hat.
Jan: Dann hat sie sich halt geirrt. Sie hat noch geschlafen.
Hajo: Und warum hat Wagner 25 Jahre gewartet? Er hätte sie auch schon damals töten können. Zumal Frau Schlegel weiterhin für die Wagners tätig war. (kurzes Schweigen) Nein Jan. du bist auf dem Holzweg. Ich möchte, dass du mit Leni und eurem Sohn für ein paar Tage wegfahrt. Irgendwohin, wo's schön ist.
Jan: Ach ja? Ich soll mir also den Sonnenuntergang am Meer anschauen und die schöne Umgebung genießen.

Er ist jetzt böse, sauer und laut.

Weißt du was? Macht euren Scheiß doch alleine und lasst mich in Ruhe.

Er geht an ihnen vorbei und stößt gegen einen Stuhl. Er nimmt den Stuhl und wirft ihn in eine Ecke, geht aus dem Zimmer.
Die anderen schauen sich nur an.

Leni: Musstest du das jetzt unbedingt loswerden? Du weißt, wie empfindlich er im Moment reagiert.


Etwas später fahren Hajo und Ina wieder zurück ins Präsidium. Sie schweigen. Ina meidet den Blick ihres Chefs. Er weiß, dass er womöglich zu weit gegangen ist.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Mi 27 Apr 2011, 10:07

An diesem Tag ist mit Jan nichts mehr anzufangen. Er fühlt sich zurückgesetzt. Er hat eine Menge herausgefunden und Hajo wertet das alles so ab.
Er hasst seine Situation. Dieses Blindsein. War er in den letzten Tagen abgelenkt, fängt er wieder an zu grübeln.
Leni merkt das. Er spricht nicht. Sitzt einfach nur stumm da.
Alle Versuche, ihn irgendwie aufzumuntern, scheitern.
Und das geht die nächsten Tage so weiter. Leni weiß nicht mehr weiter.
In dieser ganzen zeit hat Jan auch keine Kopfschmerzattacken. Lag es wirklich nur am Stress? An der Arbeit?

Leni: Jan, so kann es nicht weiter gehen. Wir schweigen uns nur noch an. (keine Reaktion) Ich fahre jetzt ins Büro und dort werde ich fragen, wie weit die Ermittlungen in diesem Fall sind. (wieder keine Reaktion) hast du mich verstanden?

Sie wartet keine Antwort ab. Sie würde sowieso keine bekommen.
Kevin lässt sie absichtlich zu Hause. So muss er sich um ihn kümmern, wenn er sich meldet.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Do 28 Apr 2011, 09:02

Im Büro ist alles ruhig. Vince und Ina sitzen über irgendwelchen Papieren.

Leni: Hallo.
Ina: Leni. Dein Vater ist nicht hier.
Leni: Ist wahrscheinlich auch besser so.
Vince: Wie geht es Jan?
Leni: Deshalb bin ich hier. Er hat, seit eurem Auftreten vor drei Tagen, nichts mehr gesprochen.
Ina: Was?!
Leni: Ja. Ich... ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Wie weit seid ihr denn mit dem Fall Schlegel?
Ina: Überhaupt nicht weiter. Wir befinden uns in einer Sackgasse.
Vince: Hajo ist ziemlich sauer. Und er Druck von oben wächst.
Leni: Ina, deine ganz persönliche Meinung. Hat Jan Unrecht, wenn er die Tat mit dem damaligen Deal in Verbindung bringt?
Ina: Ich weiß es nicht. Also im privaten Umfeld der alten Frau kommen wir nicht weiter.
Leni: Was euch wieder zu den Wagners führen könnte.
Vince: DAs lass mal deinen Vater nicht hören.
Leni: Warum stellt er sich so vehement gegen diese Möglichkeit?
Ina: keine Ahnung.
Leni: Sagt mal, könntet ihr heute Abend nicht mal bei uns vorbei kommen
Ina: Wozu?
Leni: Na ja, ihr könnten über den Fall reden. Ihm klar machen, dass ihr feststeckt.
Ina: Leni, das halte ich für keine so gute Idee. Du hast Hajo gehört. Jan ist draußen.
Leni: Ja. Aber ich mach das so nicht mehr lange mit. Ich kann einfach nicht mehr. Wir leben zusammen unter einem Dach und doch getrennt. Dieses Schweigen macht mich krank. (sie kurz davor zu weinen)

Ina steht auf und nimmt sie in den Arm.

Ina: Hey, nicht weinen. Wir.... (sie schaut zu Vince) kommen später mal vorbei, hm?
Leni: (schaut sie an) Versprochen?
Ina: Versprochen.
Leni: Danke.

Sie wischt sich die Augen trocken und geht wieder. Ina und Vince schauen sich an.

Ina: Kein Wort zu Hajo.
Vince: Klar.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Do 28 Apr 2011, 09:08

Als Leni nach Hause kommt, hört sie Kevin weinen. Sie geht ins Kinderzimmer. Der Kleine liegt in seinem Bettchen . Sie nimmt ihn auf den Arm.

Leni: Ist ja gut. Mami ist da, hm?

Der Junge beruhigt sich wieder. Sie geht mit ihm in die Küche, da ist niemand. Dann ins Wohnzimmer. Jan steht vor dem Fenster und schaut gedankenverloren hinaus.

Leni: Du bist zwar blind, aber dein Gehör ist in Ordnung. Oder? (keine Reaktion) Verdammt noch mal Jan! Ich rede mit dir. (sie brüllt es förmlich heraus. Er dreht sich zu ihr um) Kevin hat geweint.
Jan: Ich weiß. Ich war schon bei ihm.
Leni: Ach und warum weint er dann immer noch?
Jan: Vielleicht weil es ihm danach ist? Leni, Babys weinen manchmal. Das ist ganz normal.
Leni: Ach ja? Ganz normal? Aber es könnte ja auch etwas mit ihm sein.
Jan: Ich seh nichts. Ich hab ihn rausgenommen, ihm seinen Tee gegeben und frisch gewickelt. Du kannst mir also nicht vorwerfen, ich hätte mich nicht um ihn gekümmert. (er wird jetzt böse und sie hält dagegen)
Leni: Dann hättest du ihn eben auf den Arm genommen.
Jan: hab ich aber nicht.
Leni: Jan so geht das nicht weiter.
Jan: Stimmt.

Er geht in Richtung Ausgang an Leni vorbei.

Leni: Wo willst du hin?
Jan: Ich brauche frische Luft.
Leni: Soll ich mitkommen?
Jan: (dreht sich um, schaut in die Richtung, in der er sie vermutet) Nein!

Dann geht er zur Tür und knallt sie hinter sich zu. Leni laufen ein paar Tränen über das Gesicht.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Do 28 Apr 2011, 09:27

Draußen steht Jan vor dem Haus. Er überlegt. Er geht ein paar Schritte. Kennt er ja seine Wohngegend.
Irgendwann ruft er sich ein Taxi. Es dauert nicht lange und der Fahrer nimmt ihn auf. Er möchte zu den Kochs fahren, mit Sabrina reden.
Der Taxifahrer hält vor dem Haus und steigt aus. Er führt Jan in den Hof.

Taxifahrer: Ich bring sie noch zur Tür.
Jan: Danke.

Jetzt hören sie eine weibliche Stimme.

Sabrina: Herr Maybach, sind sie das?
Jan: Sabrina.

Der Taxifahrer merkt, dass das Mädchen, das auf sie zukommt, ebenfalls blind sein muss.

Sabrina: Was tun sie hier?
Jan: Ich wollte mit dir reden. Geht das?
Sabrina: Klar.
Taxifahrer: Ich kann sie alleine lassen?
Sabrina: Können sie. ich bin hier zu Hause.
Taxifahrer: Na dann. Schönen Tag noch.
Jan: Danke.

Sabrina geht mit Jan ins Haus. Sie führt ihn ins Wohnzimmer.

Sabrina: Wie geht es ihnen?
Jan: Gut.
Sabrina: Na das klingt aber alles andere als überzeugend.
Jan: Ich hatte Streit mit meiner Frau.
Sabrina: Oh, tut mir Leid. Sind sie denn in der Sache mit meiner Großmutter schon weiter gekommen? Ihr Chef hat schon eine ganze Weile nichts mehr von sich hören lassen.
Jan: Ich bin raus aus dem Fall.
Sabrina: Warum?
Jan: Ihr Auftritt damals im Präsidium, das war Absicht. Sie sollten mir ihren Fall schmackhaft machen.
Sabrina: Stimmt. Ich war zuerst dagegen. Ist nicht mein Ding, Leute an der Nase herumzuführen. Aber ihr Chef war ziemlich überzeugend und da dachte ich.... OK. Tu's.
Jan: Ganz schön hinterlistig.
Sabrina: Ich weiß. Und warum sind sie jetzt draußen?
Jan: Ich hab ein paar Dinge herausgefunden, von denen er meint, sie hätten nichts mit diesem Fall zu tun.
Sabrina: Verstehe. Und was haben sie herausgefunden? Oder... darf ich davon nichts wissen?
Jan: Doch natürlich. Deine Großmutter hat damals als Hauswirtschafterin bei einer Familie Wagner gearbeitet.
Sabrina: Stimmt.
Jan: Damals wurde das Baby der Wagners entführt.
Sabrina: Sie hat mir mal davon erzählt. Muss schrecklich für diese Familie gewesen sein. Man hat das Kind nie gefunden.
Jan: Ja. Ich hab jetzt herausgefunden, dass Frau Wagner damals eine Totgeburt hatte und zur gleichen Zeit ein junges Mädchen ebenfalls ein Kind zur Welt brachte. Das Kind sollte sofort nach der Geburt weggeben werden.
Sabrina. Verstehe. Dann wurden die beiden Babys einfach vertauscht. Frau Wagner bekam das gesunde Kind und das MÄdchen das Tote.
Jan: Genauso.
Sabrina: Krass. Und wie sind sie dahinter gekommen?
Jan: Ich hab im Archiv die entsprechenden Krankenhausberichte heraussuchen lassen.
Sabrina: Schlau.
Jan: Ja. Ich hab sogar schon mit der Frau gesprochen, die damals als 15 jährige ihr Kind bekam. Ihr Name ist Ellen Baier. Sagt dir der Name etwas?
Sabrina: Mir? Nee, woher?
Jan: Sie hieß früher Kubic.
Sabrina: Kubic? Ellen Kubic?
Jan: Ja. Du kennst den Namen doch?
Sabrina: Ich weiß nicht. Ich... ich hab den Namen schon mal gehört. Aber wo....(sie überlegt) Ja klar. Meine Mutter.
Jan: Deine Mutter?
Sabrina: Ja. sie hat den Namen schon mal genannt.
Jan: Ist deine Mutter zu Hause?
Sabrina: Ich denke schon. Warten sie. (sie geht ein paar Schritte auf eine Tür zu) Mama? Mama, wo bist du?
Koch: In der Küche.
Sabrina: Kommen sie. (sie geht zurück und hilft Jan. Sie führt ihn aus dem Zimmer raus in die Küche) Mama?

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Do 28 Apr 2011, 09:41

Koch: Was ist? (sie sieht Jan)
Sabrina: Mama, das ist Herr Maybach. Er ist von der Kripo. Er ist... auch blind.
Koch: Ach sie sind das. Meine Tochter hat mir von der Aktion im Präsidium erzählt. WAs wollen sie?
Sabrina: Mama, du kennst doch eine Ellen Kubic oder?
Koch: Ellen? Klar. Aber die heißt jetzt Baier.
Jan: Woher kennen sie sie?
Koch: Wir sind zusammen zur Schule gegangen.
Jan: Frau Baier und sie?
Koch: Ja. Warum fragen sie?
Jan: Ihre Freundin war damals mit 15 schwanger.
Koch: Ja, ich weiß. Aber sie hatte eine Totgeburt.
Jan: Hat sie das gesagt?
Koch: Ja. Irgendwie war es vielleicht auch gut so. Ihre Eltern waren sowieso von Anfang an dagegen, dass sie das Kind austrägt. Sie sind dann gleich danach nach Dresden gezogen. Ihr Vater war lange Zeit arbeitslos und dort hat man ihm einen guten Job angeboten.
Jan: Verstehe.
Koch: Aber warum interessieren sie sich so für Ellen?
Jan: Das Baby, das sie zur Welt brachte, war keineswegs eine Totgeburt.
Koch: Was?
Jan: Frau Wagner, die Chefin ihrer Mutter, war zum gleichen Zeitpunkt schwanger. Und sie brachte am selben Tag ein Mädchen zur Welt.
Koch: Natalie. Ich weiß.
Jan: Natalie ist das Kind ihrer Freundin Ellen. Frau Wagner hatte die Totgeburt. Herr Wagner und Ellens Eltern haben sich darauf geeinigt.
Koch: Das.... das glaub ich jetzt nicht.
Jan: Können sie ruhig.
Sabrina: Man das ist echt heftig. Findest du nicht auch?
Koch: Allerdings. DAvon hat sie mir nie erzählt.
Jan: Haben sie denn noch Kontakt zu ihr?
Koch: Seit 5 Jahren. Sie ist mit ihrer Familie wieder nach Leipzig gezogen. Wir treffen uns ab und zu.
Jan: Frau Koch, wenn sie damals mit Ellen Baier so gut befreundet waren, dann.... wissen sie doch sicher auch, wer der Vater des Kindes war.
Koch: Na klar. Michael Weller. Er war der Liebling aller Mädchen damals auf der Schule.
Sabrina: Deiner auch?
Koch: Nee. War nicht mein Typ.
Jan: Wie hat er damals auf die Schwangerschaft reagiert?
Koch: Er hat sie sitzen lassen. Wollte nichts mehr von ihr wissen.
Sabrina: Mistkerl. Erst den Spaß haben und sich dann verdrücken.
Koch: Das war damals alles nicht so einfach. Und Ellen durfte das Kind ja auch nicht behalten. Das stand fest.
Jan: Wissen sie, ob dieser Weller noch in Leipzig wohnt?
Koch: Ja. Er hat sich ab und zu mit meiner Mutter getroffen.
jan: Weller und ihre Mutter? (Jan ist jetzt überrascht)
Koch: Ja. Wissen sie, meine Mutter hatte es nie verstanden, warum ich mich nicht mit Michael abgegeben habe. Er hätte gerne was mit mir angefangen, aber ich hab ihn immer wieder abblitzen lassen.
Jan: Und worüber haben die beiden so gesprochen?
Koch: DAs entzieht sich meiner Kenntnis. Er war für ihre Finanzen zuständig. Ist irgend so ein wichtiges Tier bei der Bank.
Jan: Verstehe.
Koch: Ich hab frischen Apfelkuchen gebacken. Bleiben sie zum Kaffee?
Jan: Das ist nett, aber... ich muss wieder los.
SAbrina: Mein Freund kommt gleich und wir fahren in die Stadt. Sollen wir sie dann mitnehmen?
Jan: Ja, warum nicht.
Koch: Und bis der da ist, gibt es Kaffee und Kuchen. Keine Widerrede.
Jan: Einverstanden.

Sie deckt den Tisch und die drei trinken Kaffee und essen ein Stück Kuchen. Nach etwa zwanzig Minuten kommt Sabrinas Freund. sie fahren mit Jan in die Stadt. Er lässt sich am Bahnhof absetzen.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Do 28 Apr 2011, 10:02

Er nimmt sein Handy und ruft die Zentrale an. Er möchte die Adresse von Michael Weller und bekommt sie auch.
Danach nimmt er ein Taxi und lässt sich dorthin fahren. Der Fahrer hilft ihm wieder bis zur Tür.
Er klingelt.
Eine Frau, Mitte 20, öffnet ihm

Alina: Hallo.
Jan: Guten Tag. Entschuldigen sie, wenn ich störe. Mein Name ist Jan Maybach, Kripo Leipzig. Ich wolte eigentlich zu Herrn Weller.
Alina: Da sind sie hier schon richtig. Kommen sie rein.

Jetzt erkennt sie, das er blind ist.

Alina: Sie... können nichts sehen?
Jan: Nein.
Alina: Ein blinder Polizist. Etwas ungewöhnlich.
Jan: Ja, das war nicht immer so.
Alina: Na dann kommen sie erst mal.

Sie führt ihn ins Wohnzimmer und bietet ihm einen Platz auf dem Sofa an.

Alina: Ein Unfall?
Jan: Bitte?
Alina: Das mit ihren Augen. War es ein Unfall?
Jan: Ja.
Alina: Das muss schrecklich sein. Plötzlich nicht mehr sehen zu können.
Jan: Einfach ist es nicht.
alina: Mein Freund muss eigentlich gleich hier sein.
Jan: Michael Weller ist ihr Freund? (er ist jetzt ein wenig überrascht)
Alina: Ja. Spricht etwas dagegen?
Jan: Entschuldigen sie, aber... sie... sie klingen für mich noch relativ jung.
Alina: ich bin 25.
Jan: Und Herr Weller müsste jetzt 40 sein.
Alina: Stimmt. Und? Finden sie das nicht OK?
Jan: Na ja.
Alina: Wenn man sich liebt, spielt das Alter keine Rolle. Außerdem sind wir für einander bestimmt.
Jan: Ach ja? Und wieso?
Alina: Weiß nicht. Manchmal hab ich das Gefühl, wir sind irgendwie seelenverwandt. Verstehen sie, was ich meine?
Jan: Ehrlich gesagt, nein.
Alina: Ich bin ein wenig esoterisch angelegt. Glauben sie an die Sterne?
Jan: Nein.
Alina: Und lesen sie ihr Horoskop?
Jan: Auch nicht.
Alina: Aber das ist interessant. Was sind sie für ein STernzeichen?
Jan: Wassermann.
Alina: Ha, wie ich. Und wann sind sie geboren?
Jan: am 10. Februar.
Alina: Na das nenn ich jetzt aber wirklich Zufall. ich auch. Und wann sind sie auf die Welt gekommen?
Jan: Ich glaube so kurz vor Mitternacht. Aber sicher bin ich mir nicht.
Alina: Na dann warten sie mal.

Sie blättert in einem Buch und sucht nach der richtigen Stelle.

Alina: Hier haben wir es. Also.. ich sehe ein tiefes schwarzes Loch.
Jan: Wie wahr.
Alina: Nicht gleich trübselig werden. ich war noch nicht fertig. In diesem dunklen schwarzen Loch gibt es einen kleinen hellen Punkt.
Jan: Ach ja?
Alina: Könnte bedeuten, dass ihre Krankheit möglicherweise geheilt werden kann.
Jan: Wohl eher nicht.
Alina: Herr Maybach, die Sterne lügen eigentlich nicht. Aber man muss schon auch ein klein wenig daran glauben.
Jan: Sehen sie, und genau das fällt mir schwer.
Alina: Da sind sie wie mein Freund.

Jetzt geht die tür auf.

Alina: Ah, wenn man vom Teufel spricht.

Michael Weller kommt ins Wohnzimmer. Alina steht auf und begrüßt ihn mit einem leidenschaftlichen Kuss.

Alina: Du hast Besuch.
Michael: Aha.
Alina: Michael, das ist Herr Maybach. Er ist von der Kripo.
Jan: Hallo.
Alina: Und er ist blind.
Michael: Ein blinder Polizist? Etwas ungewöhnlich, finden sie nicht?
Alina: Warum? Ich finde er macht seinen Job sehr gut.
Michael: Und was führt sie zu mir?
Alina: Entchuldigt bitte, aber ich muss jetzt los. Tschüß bis später.
Michael: Tschüß und viel Spaß.
Alina: Danke. Tschüß Herr Maybach und denken sie an die Sterne, hm?
Jan: Ja, ich versuch's.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Do 28 Apr 2011, 10:15

Sie verschwindet und Michael setzt sich Jan gegenüber.

Michael: Was wollen sie von mir?
Jan: Es geht um den Tod von Frau Schlegel.
Michael: MAria Schlegel? (Jan nickt) Maria ist... tot?
Jan: Sie kannten sie gut?
Michael: Ich verwalte ihr Vermögen. Komisch.... Verena hat sich noch gar nicht bei mir gemeldet.
Jan: WArum sollte sie das tun?
Michael: So viel ich weiß, ist sie die Haupterbberechtige, was das Vermögen angeht.
Jan: Ist das viel?
Michael: Eine halbe Million in etwa.
Jan: (pfeift) Nicht schlecht.
Michael: Wie ... kam sie denn zu Tode?
Jan: Jemand hat sie mit einem Kissen erstickt.
Michael: Mord?
Jan: Ja.
Michael: Das ist ja furchtbar.

Für Jan ist es wieder der Moment, in dem er seinen Zustand verflucht. Zu gerne hätte er jetzt gesehen, wie Weller ihm gegenüber auftritt.

Michael: Wann.. .ist das denn passiert?
Jan: Vor gut einer Woche.
Michael: Und dann kommen sie jetzt zu mir?
Jan: Na ja. wir... stecken im Moment ein wenig fest mit den Ermittlungen.
Michael: Und wie passe ich da ins Spiel?
Jan: Ich hab da ein Vermutung. Es geht um das verschwundene Baby einer Familie Wagner. Frau Schlegel war dort jahrelang als Hauswirtschafterin tätig.
Michael: Stimmt. Ich erinnere mich. Das Mädchen wurde damals entführt.
Jan: Das Mädchen, das entführt wurde, war ihre Tochter, herr Weller.
Michael: Wie bitte?
Jan: Ja. Ellen Kubic, sie erinnern sich?
Michael: WAs reden sie für einen Unsinn. Ellen hatte damals eine Totgeburt. WAs auch besser war für uns alle.
Jan: Frau Wagner hatte die Totgeburt. Und Herr Wagner hat mit Ellen Kubics Eltern einen Deal abgeschlossen. Die beiden Babys wurden ausgetauscht.
Michael: Das.. das glaub ich nicht.
Jan: Ich hab mit Ellen Kubic gesprochen. Sie heißt jetzt Baier und wohnt seit ein paar Jahren wieder hier in Leizpig.

Es herrscht jetzt eine Weile Schweigen.

Jan: Eine nette Freundin haben sie.
Michael: Ja.
Jan: Ein bisschen jung, finden sie nicht?
Michael: Nein. DArf ich sie was fragen?
JAn: Sicher.
Michael: Warum schickt die Kripo blinde Polizeibeamte zum Verhör?
Jan: Ich ermittle im Moment noch alleine. Aber ich werde umgehend meinen Vorgesetzten darüber informieren und er wird sich dann sicher noch einmal mit ihnen in Verbindung setzen.
Michael: Warum?
Jan: Na ja. DAs alles ist doch ein ziemliches Durcheinander. Finden sie nicht?
Michael: Kann ich ihnen vielleicht etwas zu trinken anbieten?
Jan: Ein Glas Wasser wäre nicht schlecht.
Michael: Natürlich. Einen Moment.

Weller geht in die Küche und richtet für Jan ein Glas Wasser. Sie unterhalten sich noch eine Weile

Jan: Könnte ich vielleicht mal ihr Badezimmer benutzen?
Michael: Selbstverständlich. Den Gang entlang und.... (er schaut Jan an) Entschuldigen sie, Gewohnheit. Kommen sie.

Jan steht auf und lässt sich von Weller ins Badezimmer führen. Er zeigt ihm alles und lässt ihn dann alleine.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Do 28 Apr 2011, 10:21

Es ist kurz nach halb sechs, als es an Lenis Tür klingelt.
Sie geht und öffnet.

Leni: Ina, Vince.
Ina: Hallo. Wie versprochen.
Leni: Kommt rein.
Vince: Und wo ist unser Sorgenkind?
Leni: Er ist nicht hier.
Ina: Wie nicht hier?
Leni: Ina, ich... ich mach mir Sorgen. Jan und ich... wir.... wir hatten heute morgen einen Streit und seit dem ist er verschwunden.
vince: Hast du versucht ihn auf dem Handy zu erreichen?
Leni: Was denkst du? Ich hab schon zig mal auf seine Mailbox gesprochen.
Ina: Jetzt beruhige dich.
Leni: Ina, er ist blind. Er findet sich da draußen doch überhaupt nicht zurecht.

Sie schauen sich gegenseitig an. Schweigen.

Ina: ich bin mir sicher, dass er bald wieder hier ist. Wo soll er denn sonst hin.
Leni: Und was wenn nicht? Wenn ihm etwas passiert ist und er hilflos irgendwo liegt?
Vince: Leni, jetzt bleib ruhig.

Sie bleiben noch eine ganze Weile bei ihr, bis sie dann selbst nach Hause gehen.

Kurz vor Mitternacht hält es Leni nicht mehr aus. Sie ruft ihren Vater an.
Der liegt schon im Bett und schläft. Es dauert eine Weile, bis er abnimmt.

Hajo: Trautzschke.
Leni: Papa?
Hajo: Leni, weißt du eigentlich, wie spät es ist?
Leni: Ja. (er hört ihre Angst)
Hajo: Leni, was ist los?
Leni: Jan. Er... er ist verschwunden.
Hajo: Wie verschwunden?
Leni: Er ist heute morgen aus dem Haus und bis jetzt noch nicht wieder hier.
Hajo: Wo wollte er denn hin? (sie sagt nichts) Leni?
Leni: Ich hab Angst.
Hajo: OK. Ich komme.

Er legt auf und zieht sich an.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Fr 29 Apr 2011, 08:44

Eine halbe Stunde später ist er bei Leni. Die ist voller Sorge.

Hajo: Was ist denn eigentlich los?
Leni: Wir haben... uns gestritten. Ich war kurz weg und als ich kam, da....weinte Kevin. Jan hat das überhaupt nicht gestört.
Hajo: Geht das schon wieder los.
Leni: Nein, Papa. Ich.. ich war ungerecht zu ihm. Er.. er hat mir die Situation erklärt, aber ich wollte es nicht hören. Er ist aus dem Haus ohne noch ein Wort zu sagen.
Hajo: hast du versucht ihn anzurufen?
Leni: Natürlich, ich...

Er nimmt sie in den Arm.

Hajo: Wahrscheinlich ist er bei einem Freund.
Leni: Ich hab seine Freunde schon alle angerufen. Nichts.
Hajo: Leni, es wird schon nichts passiert sein.
Leni: Und was wenn doch?
Hajo: Also gut. Ich werde die Krankenhäuser anrufen. Wenn er eingeliefert wurde, bekomme ich das raus.
Leni: Danke.

Hajo geht ins Esszimmer und beginnt mit den Anrufen.
Aber keines der Krankenhäuser kann einen Zugang namens Maybach bestätigen.
Leni ist total durcheinander.

Hajo: Leni, sieh es doch mal positiv. Wenn er nicht eingeliefert wurde, dann geht es ihm auch gut.
Leni: Tut mir Leid, papa. Aber das seh ich nicht so. Er ist blind. Er kann irgendwo hilflos liegen.
Hajo: Ich kann jetzt nicht mehr tun. Warten wir, bis es morgen ist, hm? du legst dich jetzt hin und versuchst noch ein bisschen zu schlafen. Ich bleibe hier.
Leni: Danke Papa.

Sie legt sich aufs Sofa und schläft auch sehr bald ein. Hajo holt eine Decke und deckt sie damit zu. Dann setzt er sich auf einen Sessel und nickt ebenfalls kurz danach ein.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Fr 29 Apr 2011, 08:48

Am nächsten Morgen werden sie durch Kevins Weinen wach.
Leni kümmert sich sofort um ihn.
Hajo geht in die Küche und macht das Frühstück. Er ruft Ina und Vince an, sie möchten bei Leni vorbeikommen.
Nach knapp einer Stunde sind die beiden ebenfalls da und sie bekommen auch einen Kaffee.
Es wir beratschlagt, wie weiter vorgegangen werden soll, denn Jan ist immer noch verschwunden.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Fr 29 Apr 2011, 08:53

Jan öffnet die Augen. Aber es ist immer noch alles dunkel. Er verspürt Übelkeit und er hat furchtbare Kopfschmerzen. Es riecht schrecklich und es ist kalt. Er hört Geräusche. Ein Quieken. Er ahnt, was das ist. ER sitzt auf dem kalten Steinboden und möchte aufstehen. Er tastet sich langsam vor. Dann berührt er etwas Weiches, das schnell das Weite sucht. Er weiß, das kann nur eine Ratte gewesen sein.
Er holt sein Handy aus der Tasche. aber er bekommt keinen Empfang.
Er muss würgen. Die Luft ist schrecklich. Aber was noch viel schlimmer für ihn ist, er sieht nichts.
Er geht ein paar Schritte nach vorne und stößt gegen einen harten Gegenstand. Er tut sich dabei weh.

Jan: Scheiße, verdammt.

Er versucht an eine Wand zu gelangen. Was ihm auch gelingt. Dann geht er die Wände ab, um sich einen Überblick über die Größe des Raumes zu verschaffen und eventuell eine Tür zu ertasten.
Langsam kann er sich ein wenig orientieren. Ein ums andere Mal laufen ihm ein paar Ratten über den Weg.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Fr 29 Apr 2011, 09:01

Bei Leni wird weiter beratschlagt.

Hajo: Vince, du kümmerst dich um die Taxis. Wenn er irgendwohin unterwegs war, dann mit dem Taxi.
Vince: OK. Ich melde mich, sobald ich was herausgefunden habe.
Hajo: INa, kümmere dich ein wenig um Leni. Auf mich ist sie nicht so gut zu sprechen.
Ina: OK.

Sie geht in Kevins Zimmer. Dort ist Leni mit dem Kleinen beschäftigt.

Ina: Na? Wie geht es dem kleinen Kerl?
Leni: Ganz gut. er hat Hunger.
Ina: Meine Güte, wenn ich mir überlege, dass Paul auch mal so klein war. Darf ich?

Sie möchte Kevin in den Arm nehmen. Leni gibt ihn ihr.

Leni: Was werdet ihr unternehmen?
Ina: Vince klappert erst mal die Taxifahrer ab. Er kann nicht nur zu Fuß unterwegs sein.
Leni: Hoffentlich findet er was raus.
Ina: Ganz bestimmt. Vielleicht solltest du mal mit Hajo reden.
Leni: Nein.
Ina: Leni, er macht sich genauso Sorgen um Jan.

Sie antwortet nicht.
Nach einer Stunde klingelt bei Hajo das Handy.

Hajo: Vince, hast du was rausbekommen?
Vince: Ja. Ich hab einen Taxifahrer gefunden, der Jan gestern so gegen 11 Uhr in der ........Straße abgesetzt hat.
Hajo: Da wohnte doch unser Mordopfer.
Vince: Ganz recht. Er hat mir noch erzählt, dass er mit einem Mädchen ins Haus ging.
Hajo: Gut. Wir treffen uns dort.
Vince: Geht klar. (er legt auf)
Hajo: Ina?
Ina: (kommt zusammen mit Leni in die Küche) Was gibt's?
Hajo: Vince hat eine Spur. jan war bei den Kochs zu Hause.
Leni: Bei dieser Sabrina Koch?
Hajo: Ja. Komm, lass uns fahren.
Leni: Ich komme mit.
Hajo: Nein, Leni. du bleibst hier. Du musst dich um Kevin kümmern und falls Jan nach Hause kommt, solltest du hier sein.
Ina: Wir melden uns, sobald wir Näheres wissen. Versprochen.
Leni: Na gut. Aber ihr ruft sofort an.
Hajo: Ja.

Die beiden verlassen die Wohnung und fahren auf schnellstem Wege zu den Kochs.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Fr 29 Apr 2011, 09:02

Jan hat sich übergeben müssen. Er hat die Tür inzwischen gefunden. Aber es handelt sich um eine Stahltür. Unmöglich, die zu öffnen.
Ihm ist schlecht und er hat höllische Kopfschmerzen. Er lässt sich wieder auf den Boden gleiten. Er verspürt Hunger und Durst.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Fr 29 Apr 2011, 09:21

Ina und Hajo treffen bei den Kochs ein.

Koch: Herr Trautzschke, was führt sie denn so früh schon zu uns?
Hajo: Frau Koch, wir müssen dringend mit ihnen reden.
Koch: dAnn kommen sie rein. Wir...frühstücken gerade.

Sie führt sie in die Küche. Sabrina ist gerade dabei, ihren Toast zu schmieren.

Koch: Was gibt es denn so Dringendes?
Hajo: Es geht um unseren Kollegen. Herr Maybach.
Koch: Ja?
Ina: Er war gestern hier bei ihnen?
Sabrina: Ja. Es ging ihm nicht so gut.
Ina: Warum
Sabrina: Hatte Stress mit seiner Frau und....
Ina: ja?
Sabrina: Mit ihnen Herr Trautzschke.
Hajo: HAt er das gesagt?
Sabrina: Sie wollten, dass ich mit ihm damals im Büro rede, damit er neugierig auf den Fall wird. Stimmt doch, oder?
Hajo: ja.
Sabrina: Ich mag solche Spielchen nicht. Und ich weiß mal wieder, warum.
Hajo: Ich versteh nicht.
Sabrina: Er hat sich für den Fall interessiert, hat recherchiert und dann.... dann lassen sie ihn einfach wieder hängen. Glauben ihm nicht. Finden sie das fair?
Hajo: Ich glaube kaum, dass sie die Situation beurteilen können.
Sabrina: ich denke aber doch. (sie wird jetzt etwas pampig)
Koch: SAbrina bitte.
Sabrina: Was? Jan ist blind. Und ich hab Respekt vor dem, was er in der kurzen Zeit herausgefunden hat. Sie haben doch überhaupt keine Ahnung, was es heißt, plötzlich nicht mehr sehen zu können. Das ist schlimmer als alles andere. Ich dachte, sie wollten ihm mit dieser Aktion helfen. Und dann?

Es herrscht einen Moment Schweigen.

Ina: Was wollte er von ihnen?
Koch: Er hat mir von Ellen erzählt.
Ina: Ellen Baier?
Koch: Ja. Ellen und ich, wir... wir sind damals zusammen zur Schule gegangen.
Ina: Dann wussten sie von ihrer Schwangerschaft.
Koch: Natürlich. Allerdings wusste ich nicht, dass Ellen ein gesundes Mädchen zur Welt brachte. Damals hieß es, sie hätte eine Totgeburt. Erst ihr Kollege hat mich aufgeklärt.
Sabrina: WAs ist denn mit Jan?
Hajo: Er ist seit gestern verschwunden.
Sabrina: Verschwunden?
Ina: Ja. Wie lange war er denn hier bei ihnen?
Koch: Warten sie, meine Tochter wurde von ihrem Freund abgeholt und dann sind sie zusammen in die Stadt. Das war so gegen ein Uhr.
Sabrina: Ja. Wir haben ihn am Bahnhof abgesetzt. Dort wollte er hin.
Hajo: Warum?
SAbrina: Hat er nicht gesagt.
Koch: Vielleicht wollte er ja zu Michael.
Ina: Wer ist das?
Koch: Michael Weller. Er ist... er war mit Ellen damals zusammen und er war auch der Vater des Kindes.

Es klingelt an der Tür.

Hajo: DAs wird mein Kollege sein.

Ina geht zur Tür und öffnet sie. Es ist vince. Sie gehen beide in die Küche.

vince: Morgen
Koch: Guten Morgen Herr Becker.
Vince: Hajo, ich hab mit der Zentrale gesprochen. Die haben mir erzählt, dass Jan gestern Nachmittag eine Wohnsitzabfrage gemacht hat. Und zwar über einen...
Hajo: ... MIchael Weller.
Vince: (ist jetzt erstaunt) Woher weißt du das denn schon wieder?
Hajo: Ich weiß es. Und wo wohnt dieser Weller?
Vince: In der ..........Straße 9
Hajo: Gut. Dann fahren wir als nächstes dorthin. Frau Koch, vielen Dank für ihre Hilfe.
Koch: Kein Problem. Ich hoffe, sie finden ihren Kollegen.
Hajo: Ja.

Sie wollen gehen.

SAbrina: Herr Trautzschke? (Hajo bleibt stehen und dreht sich zu ihr um) Rufen sie an, wenn sie was von Jan hören? Bitte.
Hajo: Das werde ich. Versprochen.
Sabrina: Danke.

Sie fahren zusammen in die ..........Straße 9.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Fr 29 Apr 2011, 09:22

Jan war für eine kurze Zeit eingenickt. Ein Knall reißt ihn wieder in die Realität zurück.
Irgendwas ist von irgendwo heruntergefallen. Dann hört er schwere Motorengeräusche.
Es ist verdammt laut.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Fr 29 Apr 2011, 09:39

Hajo parkt direkt vor dem Haus von Weller.
Sie gehen zu dritt auf die Haustür zu, als Hajos Handy klingelt.

Hajo: Leni?
Leni: Habt ihr was von Jan gehört?
Hajo: Leni, wir verfolgen gerade eine Spur. Ich melde mich, sobald ich Näheres weiß.
Leni: OK. Aber nicht vergessen.
Hajo: Nein. Natürlich nicht. Bleib ruhig. Jan geht es gut. Glaub mir.
Leni: Ja. Tschüß.

Er legt auf und hat zwei zweifelnde Augenpaare auf sich gerichtet.
Dann klingelt er.

Alina: guten Morgen.
Hajo: Guten Morgen. Mein Name ist Trautzschke. Kripo Leipzig und das sind meine Kollegen Zimmermann und Becker.
alina: Schon wieder Polizei?
Hajo: Wir möchten gerne zu Herrn Weller.
Alina: Klar. Kommen sie rein.

Sie führt sie, wie gestern Jan, ins Wohnzimmer.

Alina: Gestern war schon ein Kollege von ihnen hier. Na ja, wenn man blind ist, leidet auch die Arbeit darunter.
Ina: Wie meinen sie das?
Alina: Na ja. Sonst wären sie doch nicht hier. Wahrscheinlich hat er irgendwas falsch gemacht oder etwas vergessen.
Hajo: Kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber... ist Herr Weller hier?
alina: Klar. Im Keller. Ich... hole ihn.

Es dauert eine Weile und dann kommen die beiden wieder.

Weller: Was will denn die Polizei schon wieder von mir? Ich hab ihrem Kollegen gestern alles gesagt, was ich weiß.
Hajo: Herr Weller, mein Kollege ist seit gestern verschwunden. Und wir versuchen gerade, seinen Tagesablauf zu rekonstruieren. Wann war er gestern bei ihnen?
Weller: na ja, das war so..... gegen 17 Uhr. (er schaut Alina an)
Alina: Ja, das stimmt. Ich bin kurz danach zum Training.
Hajo: Verraten sie mir, wer sie sind?
Alina: Alina Schnurr. Ich bin...
Weller: Frau Schnurr ist meine Verlobte.
Hajo. Aha. Und... wann ist er wieder gegangen?
Weller: So gegen halb sechs.

Alinas Handy klingelt.

Alina: Entschuldigen sie mich? Meine Freundin.

Sie geht mit ihrem handy in ein anderes Zimmer, damit sie ungestört mit ihr reden kann.

Weller: Das kann jetzt sehr lange dauern. (sie müssen alle etwas schmunzeln)
vince: Ist ihre Verlobte nicht ein bisschen jung?
Weller: Finde ich nicht.
Ina: Herr Weller, hat ihnen mein Kollege gestern von Ellen Kubics Baby erzählt?
Weller: Das es keine Totgeburt war? (sie nickt) Ja. Und ich war zuerst wie geschockt.
Ina: WArum?
Weller: Na hören sie. Es war ja auch mein Kind.
Ina: Ach ja? Ganz plötzlich? Sie haben ihr doch den Laufpass gegeben, als sie ihnen von der Schwangerschaft erzählte. (sie ist jetzt sauer)
Hajo: Ina, lass gut sein.
Ina: Wieso? Zuerst lässt er sie mit ihren Problemen alleine und jetzt heuchelt er uns so was wie Mitgefühl vor.
Hajo: Ina!

Er weist sie in die Schranken.

Weller: Lassen sie mal. Sie hat ja Recht. Wir waren beide 15. Ich hatte noch so viel vor. Und als ich hörte, sie hätte eine Totgeburt gehabt, da.. da war ich auch ein wenig erleichtert. Und sie ist ja dann auch schnell nach Dresden gezogen.
Hajo: Haben sie sich nach dieser Trennung einmal wieder getroffen?
Weller: Nein. Ich habe überhaupt keinen Kontakt mehr zu ihr.
vince: Und der Kontakt zu Frau Schlegel? Wie weit ging der?
Weller: DAs hab ich ihrem Kollegen schon gesagt. Ich bin Banker. Und ich verwalte .... ich habe das Vermögen von Frau Schlegel verwaltet.
Hajo: Und mehr war da nicht?
Weller: Wie soll ich denn diese Frage jetzt verstehen?
Hajo: Wir werden ihre Vermögensverwaltung genauestens unter die Lupe nehmen. Frau Schlegel war eine alte Frau. Sie hat ihnen doch sicher blind vertraut.
Weller: Glauben sie etwa, ich hätte mich an ihrem Vermögen bereichert?
Hajo: Wir glauben gar nichts. wir ermitteln und ziehen unsere Schlüsse daraus.

Ina lässt den Typen nicht aus den Augen. außerdem schaut sie sich in diesem Raum genauer um. Sie sieht etwas auf dem Boden liegen und hebt es auf. In dem Zuge erkennt sie etwas, dass unter einem Schrank liegt, aber man schwer rankommt.
Sie fängt an zu husten. Immer lauter und aggressiever.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Sa 30 Apr 2011, 18:20

Ina: Entschuldigen sie. (sie hört nicht auf)
Weller: Soll ich ihnen ein Glas Wasser holen?

sie möchte etwas sagen, aber der Husten lässt es nicht zu. Sie nickt nur zustimmend. Weller geht in die Küche um ein Glas Wasser zu holen.
In diesem Moment geht Ina auf die Knie, um sich das Röhrchen, dass sich unter dem Schrank befindet, hervorzuholen.
In dem Moment, in dem sie sich wieder aufrichten möchte, kommt Weller wieder.
sie spielt ihre Rolle weiter. Sie kommt langsam wieder nach oben.

Weller: Das hört sich aber gar nicht gut an.

Ina nimmt das Glas Wasser und trinkt es leer.
Es wird besser.

Ina: Danke. Das tut mir jetzt echt Leid.
Weller: Ich bitte sie. Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofiort.

Er spielt auf Inas Andeutung vorhin an. Sie schaut ihn nur böse an.
Hajo merkt das und versucht zu retten, was noch zu retten ist.

Hajo: Ja, dann haben sie vielen Dank für die Zeit, die sie sich genommen haben.
Weller: Ich bitte sie. Wenn ich helfen konnte.
Hajo: Hat sich Herr Maybach eigentlich ein Taxi gerufen?
Weller: Ich wollte ihm eins bestellen. Aber er wollte nicht. Ich hab ihn bis zur tür gebracht und dann... weiß ich nicht, was er getan hat.
Hajo. Gut. Wenn wir noch Fragen haben, dann...
Weller: .... melden sie sich.

Die drei gehen wieder und bleiben vor dem Haus stehen.

Vince: Was war das denn eben?
Ina: Hier. DAs lag unter dem Schrank. (sie holt ein Röhrchen aus ihrer Tasche)
Vince: Ist das von uns?
Ina: Alina. DAs ist Jans Handschrift. Und... (sie schaut hinein) das sieht aus wie ein paar Haare.
Vince: Blonde Haare?
Ina: Alinas Haare,.
Vince: Und wieso hat die Jan in das Röhrchen getan?
Iina. DAs kann ich dir vielleicht sagen, wenn ich es untersucht habe.
Hajo: Also gut. Dann zurück ins Präsidium.
Ina: Ja.

Sie fahren ins Büro zurück und Ina verschwindet gleich in ihrem Labor.
Hajo unterrichtet Leni von den Neuigkeiten, aber beruhigter ist sie immer noch nicht. Jan ist und bleibt verschwunden.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Sa 30 Apr 2011, 18:27

Der Lärm hört nicht auf.
Und Jans Kopfschmerzen werden dadurch immer schlimmer.
Er hat Mühe, sich wach zu halten, trotz des Lärmes.
Seine kehle ist trocken und ihm ist immer noch übel.
Anfangs ging er immer mal wieder ein paar Schritte. Aber das fällt ihm jetzt schwer.
Er lehnt an der Wand, friert.

Jan: Das war's dann, Jan Maybach. Das hast du davon, wenn du alleine losziehst.

Er spricht mit sich selbst und ist böse auf sich. Dass er sein Leben zum zweiten Mal aufs Spiel setzt. Wie damals, als er unbedingt Olga befreien wollte und dabei sein Augenlicht verlor. Er weiß, was er Leni alles zumutet und ihm kommen jetzt die Tränen. Es ist ja keiner da, der sie sehen kann.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Sa 30 Apr 2011, 18:38

Es dauert eine ganze Weile, bis Ina soweit ist.
Sie geht mit ihrem Bericht in Richtung Büro. Hajo steht mit Vince zusammen. Sie drehen sich um und erkennen Inas etwas entsetzten Blick.

Hajo: WAs ist? (sie sagt nichts)
Vince: Ina?
Hajo: Was hast du herausgefunden?
Ina. Es ist... einfach unglaublich. Das alles.....
Hajo: Ina, bitte.
Ina. ich hab die DNA von Alina Schnurr
Vince: Und?
Ina: Es ist exakt dieselbe DNA wie... wie die von Ellen Kubics Baby.
Hajo: Ina, weißt du, was du da sagst?
Ina. Ja. Michael Weller will seine eigene Tochter heiraten.
Vince: Das... das glaub ich jetzt nicht.
Ina: Jan muss so etwas geahnt haben. Warum auch immer.

Es herrscht nun eine ganze Weile Stille.
Mit so einem Ergebnis hätte nun keiner gerechnet.

Vince: Und was jetzt?
Hajo: Wir müssen mit Weller reden. Und mit Alina Schnurr. Vince, du bringst die beiden her. Und Ina, du suchst alles heraus, was du über die Eltern von Alina Schnurr finden kannst.
Ina: Geht klar.
Vince: Und was ist.. mit Jan?
Hajo: Vince, wo sollen wir suchen?
Ina: Hajo. wir haben das Röhrchen in Wellers Wohnung gefunden. Was, wenn Jan ihn mit seiner Theorie überrascht hat?
Vince: Er muss ihn zum Schweigen bringen, wie Maria Schlegel
Hajo: Möglich. Wenn es so ist, dann wird er uns sagen, wo er ihn versteckt hält. Wir dürfen jetzt nichts überstürzen. Sonst macht Weller ganz dicht. Also los.

Die beiden schwirren ab. Hajo nimmt Inas Bericht und liest noch einmal in aller Ruhe, das, was sie soeben herausgefunden hat.
Er ist immer noch geschockt.
Das ein einzelner Mord ein solches Ausmaß an Familientragödien an den Tag bringen würde. Das hat selbst er noch nicht erlebt.
Und er weiß, dass er behutsam vorgehen muss. Jetzt wünscht er sich Jan an seiner Seite. Er wäre genau der richtige für diese Verhöre. Aber er ist verschwunden. Und wer weiß, ob er überhaupt noch am Leben ist.
Er wird durch Lenis Klopfen in die Realität zurückgeholt.

Hajo: Leni, was machst du hier?
Leni: Ich hab's zu Hause einfach nicht mehr ausgehalten. Papa, wo ist Jan?
Hajo. Wir wissen es nicht. Noch nicht. Vertrau uns.
Leni: Das würde ich ja gerne. Aber..... (sie weint) er ist doch so hilflos.

Er steht auf und nimmt seine tochter in den Arm. Sie weint an seiner Schulter und er drückt sie ganz fest an sich. Er möchte in diesem Moment nicht, dass sie seine feuchten Augen bemerkt.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  cat Sa 30 Apr 2011, 18:40

Jan kämpft unterdessen mit seinem Bewusstsein. Obwohl er erst ein paar Stunden in diesem Loch sitzt, kommt es ihm wie eine Ewigkeit vor. Der Lärm von Baumaschinen lässt ihn immer wieder wach werden.
Er weiß inzwischen, dass da draußen gearbeitet wird. Aber er kann sich nicht verständig machen.
Er schließt seine Augen.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Organhandel - Seite 4 Empty Re: Organhandel

Beitrag  Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Seite 4 von 5 Zurück  1, 2, 3, 4, 5  Weiter

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten