Blitze + wundes Herz = Verderben ?

Jan erwachte am Morgen mit einem anderen Gefühl, musste sich besinnen woher das kam. Als er sich erinnerte dachte er nur noch: "Dann wird es ja bald losgehen. Ausklinken, alle anderen Gedanken ausklinken"
Nicht lange und der erscheinende Dr. verkündete: "Die Vorbereitungen laufen Herr Maybach. Sie werden in Kürze im OP sein, es sei denn Sie haben es sich doch noch anders überlegt"
Kaum wahrnehmbar schüttelte Jan nur den Kopf
Der Dr. meinte: "Schön Herr Maybach. Aber in der verbleibenden Zeit können Sie mir doch noch den Grund für Ihre plötzliche Umstimmung nennen"
Jan sah ihn nur stumm mit sonderbarem Blick an
"Na kommen Sie Herr Maybach, wie gespannt ich bin erkennen Sie doch" forderte der Dr
Jan wehrte mühsam ab: "Sie würden es wohl nicht verstehen, ist besser wenn ich es für mich behalte"
Der Dr. entgegnete: "Ich habe für alles Verständnis Herr Maybach. Nun kommen Sie schon, ich bin von Geburt neugierig"
Es dauerte bis sich Jan überwunden hatte, ganz langsam begann und dann stockend über Lenis angedrohten Suizid berichtete

Der Dr. rastete aus: Waaaaaaaaaas? Ja will die Frau Sie denn wirklich ins Grab bringen"
"Aber Herr Dr." hauchte Jan erschrocken
Der schimpfte aber weiter: "Frau Trautschke ist doch wieder gesund. Wie kann sie Sie dann so erpressen. Die OP ist dringend nötig, ja Herr Maybach. Aber Sie haben Fieber, sind in einem katastrophalen Gesamtzustand, über das hohe Risiko brauchen wir uns doch nicht zu unterhalten. Da können Sie doch nicht auch noch derart unter Druck gesetzt werden, dass Sie vor Angst keinen anderen Ausweg mehr wissen"
"Blasen Sie die OP jetzt ab?" flüsterte Jan ängstlich
Der Dr. war wieder ruhiger: "Zu spät, die Kollegen warten im OP. Ich weiß, dass alles gut geht. Sie schaffen das Herr Maybach"
Jan teilte den Optimismus nicht. Bis die Narkose wirkte dachte er nur entweder überhaupt nicht mehr aufzuwachen oder für immer ans Bett gefesselt zu sein
Jetzt informierte der Dr. die Anderen. Benni blieb der Schule fern, raste schnell in die Klinik. Auch Hajo ließ alles stehen und liegen, erschien schnell. Doch ihre aufgeregten Fragen konnte der Dr. nicht beantworten. Was aus Jan werden würde, war erst klar wenn die OP vorbei

Die Frage warum Jan sich so plötzlich operieren ließ, umging der Dr. mit dem Hinweis das könne nur Jan beantworten
Da liefen sie nun aufgeregt, nervös, angespannt hin und her, sich gegenseitig Mut machen wollend. Die grenzenlose Angst blieb trotzdem. Die Stunden verrannen. Schon so viele, dass nun auch Ina und Vince erschienen, weil inzwischen Dienstschluss war. Allen unbegreiflich warum die OP solange dauerte, überzeugt, dass es Komplikationen gab und doch zur Hilflosigkeit verdonnert. Sie konnten nichts, aber auch rein gar nichts tun. Dieses untätige Warten war das Schlimmste. Zu wissen, dass Jan hinter der Tür lag, sie ihm aber nicht helfen konnten. Jeder glaubte es nicht mehr auszuhalten, durchzudrehen und wussten doch, dass sie nur Ausharren konnten was werden würde.
Als der Chirug endlich rauskam, stürmten alle auf ihn zu, Benni hauchte zitternd: "Papa hat die lange OP nicht überstanden"
Der Chirug beruhigte sofort: "Doch Junge, dein Vater lebt. Die OP dauerte so lange weil die Kugel sehr verzwickt saß. Wir mussten sehr, sehr behutsam vorgehen. Aßerdem hat es uns Herrn Maybachs schlechter Zustand und das Fieber nicht gerade einfach gemacht. Von der Kugel ist er befreit und wir glauben nicht eine Komplikation herbeigeführt zu haben"

Der Dr. ergänzte: "Ob es ein Erfolg war, zeigt sich erst wenn Herr Maybach aus der Narkose erwacht"
"Das kann ja nicht mehr lange dauern, ich will zu Papa" forderte Benni
Der Dr. meinte: "Junge, dein Vater liegt erstmal auf Intensiv. Wenn er erwacht, ist er sehr schwach, wird sich kaum rühren können, geschweige denn viel reden wollen"
"Ich lasse Papa vollkommen in Ruhe, aber ich will bei ihm sein wenn er zu sich kommt" ließ Benni nicht locker
Inzwischen kannte man ja in der Klinik das besonders innige Vater-Sohn Verhältnis, wusste auch, wie sehr die Kollegen mit Jan verbunden waren
Also wurde Benni zu Jan gebracht und das Team ging mit
Ein beklemmender Anblick Jan so hilflos, regungslos an die vielen Geräte angeschlossen zu sehen. Aber er würde ja bald die Augen aufschlagen. Also geduldeten sie sich
Die Zeit verstrich, Jan zuckte bisher noch nicht mal mit den Augen
Die Ärzte schauten immer wieder nach ihm, stellten an den Geräten, gaben ihm immer neue Injektionen, doch ihre Gesichter wurden immer besorgter
"Was ist denn, was ist denn los mit Papa. So sagen Sie doch endlich die Wahrheit" erregte sich Benni

Die Antwort war: "Wir wissen es nicht. Die Narkose hat schon lange ausgewirkt. Wenn ein Patient trotzdem weiter bewusstlos bleibt, kann nur abgewartet werden. Da wir aber nicht wissen wielange, ist es besser wenn du jetzt gehst Junge und die Anderen auch"
Da kannten sie aber Benni schlecht, der beharrlich bei Jan sitzen blieb. Hajo tat es ihm gleich. Ina und Vince gingen sehr bedrückt
Was hatte das bloß zu bedeuten. Sollte die OP doch zuviel für Jan gewesen sein, würde er sie nicht überleben
Am Morgen lag noch immer ein unbeweglicher Jan da, bei dem sich kein Muskel regte. Es gab nicht das kleinste Anzeichen, dass er bald erwachen würde. Jetzt musste er auch künstlich beatmet werden. Es half leider auch nichts, dass Benni immer wieder flüsterte: "Bleibe bei mir Papa, bitte bleibe bei mir. Die schlimme OP ist vorbei. Jetzt wird alles wieder gut"
Unablässig streichelte er Jans Arm, strich ihm über die Stirn
Auch Hajo drückte Jan ab und zu die Hand, versuchte um Bennis Willen zu scherzen: "He Jan, bist doch sonst nicht so faul. Aufwachen, die Arbeit wartet"
Der Neurologe kam, untersuchte Jan, sah sich bekümmert die EEG-Aufzeichnungen an

"Was ist, so reden Sie doch endlich, ist Jans Gehirn....." fuhr Hajo ihn an
Der Neurologe erklärte: "Nein eben nicht. Herrn Maybachs Gehirn zeigt keinerlei Anzeichen von Absterben, Geistesschwäche oder sonstig schlimmen Diagnosen um die wir uns sorgen müssten. Aber in seinem Kopf fahren alle seine Nervenstränge Achterbahn. Es scheint, als ob er im Unterbewusstsein sehr erregt sei, furchtbare Angst vor etwas habe"
Benni schluchzte: "Die OP ist doch vorbei, vor was soll Papa denn noch Angst haben"
Der Neurologe meinte: "Leider zeigen das die Geräte nicht. Das kann uns nur dein Vater selbst sagen. Ich weiß nicht wie wir ihm helfen sollen, können nur weiter abwarten"
Trotz allem Widerstand bestand jetzt aber der behandelnde Arzt darauf, dass Benni und Hajo Jan verließen, sich ab jetzt auf Besuche beschränkten
Jetzt mit dem Neurologen allein, erzählte der Dr. dem Kollegen, dass Jan quasi durch Lenis Suiziddrohung zur OP erpresst worden sei "Jetzt hat Herr Maybach Angst aufzuwachen weil er nicht weiß was ihn erwartet" urteilte er
Der Neurologe sah das genauso, meinte: "Verdammt, dass hat noch gefehlt, wo Herr Maybach ohnehin schon ein psychisches Wrack war"

Trotz dieser Erkenntnis war nicht abzusehen, ob, wann und in welchem Zustand Jan aufwachen würde
Benni begriff es nicht, das Team genauso wenig, die immer wieder argumentierten: "Sie sagten doch, es habe keine Komplikationen bei der OP gegeben. Dann dürfte Jan doch jetzt nicht so daliegen"
Der Dr. meinte: "Vergessen Sie nicht Herrn Maybachs katastrophalen Zustand psychisch wie auch physisch. Zu der Verwundung immer die Gefahr eines Totalausfalls der Organe, ja von geistiger Verwirrung, weil er durch das Drama um Frau Trautschke und das Baby wochenlang schon in Trance lebte. Er war so hoffnungslos, dass er lieber tot als gelähmt sein wollte. Dann entschließt er sich doch zur OP. Meinen Sie dadurch sei alles andere was ihn bedrohte plötzlich weggezaubert. Die OP war sehr risikoreich. Einen solchen Zustand haben wir uns auch nicht gewünscht. Aber jeder Mensch hat nun mal sein eigenes Innenleben"
Das gab Ina, Hajo und Vince doch zu denken. Aber wie sie es auch drehten. Es war so schrecklich bei Jan zu sein und zu wissen, dass er doch soweit entfernt von ihnen war. In seiner eigenen Welt lebte, in die sie nicht eindringen konnten. Da half alles berühren, streicheln, ihn anrufen nichts. Jan lag wie eine Statute, unbeweglich, starr, als sei alles Leben aus ihm gewichen. Das Pfeifen der Sauerstoffzufuhr dröhnte da schon bedrohlich in ihren Ohren, auch wenn es lebensnotwendig für Jan war

Verborgen sah auch Leni nach Jan. Als der Dr. sie aber doch sah, zog er sie in sein Zimmer, schrie sofort los:
"Sie sind schuld an Herrn Maybachs Zustand. Sie sind doch nicht mehr bei Trost ihn in seinem Zustand mit Suizid zu erpressen. Jawohl erpressen, denn er wollte sich nicht operieren lassen. Wollte für seinen Sohn kein Pflegefall werden. Er liebt den Jungen über alles, aber er hätte ihn lieber allein gelassen als ihm die Zukunft zu rauben. Aber dann fahren Sie solches Geschütz auf, schüren seine Angst bis zum Siedepunkt. Egal wie es mit Herrn Maybach ausgeht, er wollte Sie retten, konnte sich gar nicht anders entscheiden. Er hat die in ihm brodelnde Zerrissenheit nicht überwunden. Sie sind schuld wenn Herr Maybach ins Wachkoma fällt oder überhaupt nicht mehr aufwacht"
Leni hatte ein paar Mal mit einem "Aber, aber" zur Erklärung angesetzt. Doch mit jedem Satz vom Dr. wurde sie kleiner, schlich sich zum Schluss mit hängendem Kopf davon

Immer gleich nach der Schule war Benni sofort bei Jan. Inzwischen konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten
wenn er ihn so leblos daliegen sah. Dem Team ging es genauso, auch wenn sie sich wegen Benni zusammen reißen mussten. Aber auf ihren Gesichtern war die Erschütterung abzulesen. Jan wirkte wie ein Fremder. So gut er auch versorgt wurde, es zeichnete sich doch ab, wie sehr die lange Bewusstlosigkeit ihn hinabriss

Nicht nur Benni, auch das Team flehte stumm: "Es kann, es darf nicht sein. Jan darf doch nicht so einfach gehen"
Sie wussten, dass es zwecklos war und doch riefen sie immer wieder nach ihm, wiederholten unzählige Male seinen Namen. Aber Jan schien wie von dickem Fels umschlossen, den nichts und niemand sprengen konnte. Jans Reglosigkeit, wie zusammengeschweißt daliegend, war so gespenstisch, unnatürlich, kaum zu ertragen. Fast schon als liege hier ein fremdes Wesen, ferngesteuert
Inas und Vince Besuche wurden kürzer. Sie ertrugen es kaum noch Jan so daliegen zu sehen, nichts mehr bekanntes ersichtlich von dem Freund und Kollegen. Hajo konnte auch nicht mehr stundenlang bleiben. Arbeit wartete und ohne Jan war es ohnehin mehr als genug.
Benni war weiterhin wann immer er konnte bei Jan. So oft hatte er schon gerufen, ihn unzählige Male gestreichelt, alles sinnlos. Jetzt lag sein Kopf wie so oft auf Jans Brust, flehte er tonlos: "Wach doch auf Papa, bitte wach auf"
Als bei Jan zum erstenmal die Lider zuckten war er allein. Dafür ertönten die Geräte aber umso lauter, blinzelte Jan verwirrt. Bevor er die Augen richtig öffnen konnte, war schon der Dr. bei ihm. Geduldete sich bis Jans Augen sich nach vielen Malen auf- und zuschlagen der Lider endlich öffneten

Irritiert, ganz langsam versuchte Jan sich umzublicken, sah dann den Dr., der leise fragte: "Herr Maybach hören, erkennen Sie mich?"
Kaum wahrnehmbar nickte Jan, schluckte, schluckte, bis er tonlos hauchte: "Sie neben mir. Bin ich wirklich noch am Leben?"
Freudig rief der Dr.: "Oh ja Herr Maybach, dass sind Sie und endlich, endlich wieder zu sich gekommen. Haben Sie Erinnerung. Was ist das Letzte von dem Sie noch wissen?"
Hinter Jans Stirn arbeitete es eine ganze Weile, dann brachte er tonlos hervor: "Die OP, beginnende OP. Wurde
abgebrochen oder bin ich, bin ich, habe ich, habe ich überlebt"
Der Dr. meinte: "Richtig Herr Maybach, die OP, dauerte lange, genauso wie Ihr Aufwachen. Sie haben uns einen gehörig großen Schrecken eingejagt, wir waren in solcher Sorge um Sie. Aber da Erinnerung da ist, will ich Sie gleich mal testen"
Der Dr. machte jetzt einige Proben Jans Motorik betreffend, stellte ihm dann eine Menge Fragen, wollte einige Daten von ihm wissen
Wenn auch die Bewegungen nur sehr beschwerlich gingen, die Stimme noch sehr schwach, kaum hörbar war, Jan beantwortete und machte alles richtig

Das Fazit vom Dr. war: "Gut Herr Maybach, dass hätte ich nach der langen Bewusstlosigkeit nicht erwartet"
Beschwerlich flüsterte Jan: "Und die Kugel, Lähmung, was ist mit der Wirbelsäule?"
Der Dr. erklärte: "Von der Kugel sind Sie befreit Herr Maybach. Die Kollegen meinen auch, dass Ihre Wirbelsäule keinen Schaden erlitten hat bei der OP. Aber das überprüfen wir wenn Sie wieder mehr bei Kräften sind"
"Nein jetzt" mühte sich Jan kaum hörbar ab
"Keine Überanstrengungen Herr Maybach" riet der Dr.
"Jetzt" stieß Jan nochmal kaum hörbar aber fest hervor
"Na ja, verständlich in Ihrer Lage" ließ der Dr. sich überreden und ließ Jan jetzt nacheinander die Zehen, die Füße, Gelenke, Knie, Ober- und Unterschenkel, das Becken bewegen. Jan musste behutsam den Kopf neigen, drehen und der Dr. zog Jans Oberkörper ein wenig nach oben. Alles ging langsam, auch das ein oder andere Stöhnen entfuhr Jan, aber dann meinte der Dr.: "Überzeugt Sie das, es gibt nirgends eine Lähmung. Tja Herr Maybach, wenn Sie uns nicht wieder absacken, wage ich mal vorsichtig eine vollkommene Heilung in Aussicht zu stellen. Vorausgesetzt es treten keine unerwarteten Komplikationen mehr auf. Aber darauf müssen wir jeden Patienten hinweisen

Der Dr. fuhr fort: "Ich hoffe, Ihre lange Bewusstlosigkeit war die letzte Komplikation. Die Suiziddrohung hat Sie wohl auch im Unterbewusstsein sehr geängstigt?"
"Es ist vorbei" musste man Jan von den Lippen ablesen
Der Dr. entgegnete: "Ja ich hoffe bald alles. Die ganzen Geräte, Intensiv, die Klinik überhaupt"
"Danke" flüsterte Jan, verzog die Lippen. Es sollte ein Lächeln werden, misslang aber. Doch der Dr. erkannte Jans Dankbarkeit auch so, meinte: "Jetzt reicht es aber Herr Maybach. Sie sind noch sehr schwach und wenn Sie schlafen wollen tun Sie das, ist immer die beste Medizin"
Alleine musste Jan das erst mal verarbeiten, dass anscheinend alles wieder gut werden würde. Es war so unwirklich, unbegreiflich, vor allem weil er sich so gegen die OP gestemmt hatte. Schlechtes Gewissen beschlich ihn, aber bevor es sich ausbreitete fiel Jan in einen ruhigen Schlaf
Danach war Benni wie ein großes Geschenk
"Großer" stammelte Jan unter Tränen
Benni drückte sich fest an ihn. Jan wollte ihn umfassen, aber es dauerte bis er die schwachen Arme dazu angehoben hatte. Lachend, weinend lagen sich die 2 unendlich lange in den Armen

Benni erzählte soviel, forderte Jan auch immer wieder zum Reden auf. Aber zum einen hatte er nichts zu berichten und andererseits kostete ihn selbst jedes Wort sehr viel Kraft, die er immer noch nicht hatte
"Jetzt sind wir aber dran" unterbrach Hajo später die innige Vater/Sohn-Umarmung
Hajo drüclte Jan fest die Hand, meinte: "Mensch Jan, ich kann dir nicht sagen wie glücklich, wie froh, wie,wie......"
Leise unterbrach ihn Jan: "Lass es Hajo, ich glaube es dir auch unausgesprochen und euch auch" wandte er sich an Ina, der die Tränen in den Augen standen und an Vince, der ihn betreten anschaute
Soviel Besuch hatte natürlich auch viel zu bereden. Das war dem Dr. gar nicht recht, der das Team, um Jan zu schonen, erst mal von Intensiv verbannte. Ihnen erklärte, dass Jan, wenn es zu keinen Komplikationen kam, bald verlegt würde, er dann nichts gegen ihre Besuche hatte. Nur Benni durfte bleiben und auch wieder kommen. So ruhig, harmonisch und friedlich wie alles zwischen Vater und Sohn verlief, war keine Aufregung zu befürchten
War Jan allein, knabberte er immer noch daran sich der OP solange verweigert bzw. nur wegen der Angst um Leni zugestimmt zu haben. Benni kannte noch nicht mal den Grund und das quälte Jan auch. Er nahm sich vor, wenn er richtig bei Kräften sei, Benni die Wahrheit zu sagen. Fand, dass er ihm das schuldig sei. So fühlte Jan sich immer für irgendwas schuldig, quälte sich ständig mit etwas herum, sein Innenleben kam nicht zur Ruhe

Da war es gut, dass der Körper immer wieder Schlaf forderte, Jan wenigstens in dieser Zeit von nichts zerrissen wurde
Zum Dr. meinte er mal: "Es tut mir leid, dass ich mich so hysterisch gegen die OP gelehnt habe, ich muss mich vielmals bei Ihnen entschuldigen. Da hätte schon solange alles gut sein können, aber ich Idiot muss ja den Dickkopf mimen"
Der Dr. entgegnete: "Durch die Erpressung haben Sie sich doch zur OP gezwungen gefühlt. So haben wir uns das nicht vorgestellt. Ihre lange Bewusstlosigkeit zeigte ja, dass es auch hätte ins Auge gehen können. Ich sagte Ihnen damals schon Herr Maybach, dass auch ich mich wohl gegen die OP gestellt hätte. Das Risiko der Lähmung ist nun mal sehr groß. Bei einigen geht es gut, andere liegen heute noch ans Bett gefesselt. Als Arzt musste ich versuchen Ihre Zustimmung zu bekommen, erst recht als Sie bei dem ausfließenden Mark dem Tod so nahe waren. Aber Ihre Weigerung habe ich als Mensch nur zu gut verstanden. Zwischen allem stand ja auch noch ihr Sohn, zu dem Sie ein ganz besonderes Verhältnis haben. Es gibt keinen Grund sich zu entschuldigen Herr Maybach. Solange wir geistig klar sind, hat jeder Mensch das Recht über sich selbst zu entscheiden. Ihre Angst vor Lähmung war alles andere als Feigheit"

"Ich weiß, dass ich so ein dahinsiechendes Dasein auch nicht verkraften würde. Irgendwie, mit allen Mitteln, immer und immer wieder, versuchen würde meinem Leben ein Ende zu setzen. Schluss mit den Grübeleien Herr Maybach zu denen es absolut keinen Grund gibt. Jetzt heißt es nur noch positiv denken"
Jan wusste nicht ob er über soviel Verständnis beruhigt sein sollte. Auch wenn der Dr. Feigheit ausklammerte, wie sollte man es denn sonst nennen nicht gewillt zu sein sich mit einer vom Schicksal bestimmten Lage abzufinden. Aber diese Überlegungen blieben in Jan verschlossen. Noch mal schnitt er das Thema beim Dr. nicht mehr an
Als Jan auf die Normalstation kam, hatte er nur noch ein Ziel im Auge -So schnell wie möglich zu Kräften kommen, zu etwas fähig sein, wieder der Alte zu werden - um die Klinik nach dieser Ewigkeit endlich zu verlassen. Er konnte gar nicht genug üben, trainieren, Fortschritte zu versuchen. Mal mit medizinischer Betreuung, mal allein. Da war es egal wie beschwerlich alles ging, wie sehr er sich abmühen musste, wie viel Schmerzen es bereitete. Manchmal bis zur totalen Erschöpfung, die zum Glück immer in Schlaf endete. Gerade danach meinte Jan umso fähiger für neue Übungen zu sein
Trotz aller Anstrengungen waren keine Wunder zu erwarten. Jan war noch ein schwerkranker Mann, dem man das auch noch sehr genau ansah. Er hatte noch einen langen, dornigen Weg bis zur absoluten Heilung vor sich

An einem der nächsten Tage stand plötzlich Leni in Jans Zimmer
"Leni" flüsterte er erstaunt und jedem Zuhörer wäre die leichte Freude in seiner Stimme aufgefallen
Leni meinte: "Ja ich bin es Jan. Da ich aber gleich wieder weg bin, brauchst du mich nicht erst rauszuwerfen"
"Was redest du denn da für einen Blödsinn" entsetzte sich Jan
Leni erklärte: "Eine die soviel unbeschreibliches Unglück über dich bringt gehört rausgeworfen Jan. Erst attackiere ich dich auf die brutalste Art solange und dann erpresse ich dich mit Suizid"
Ängstlich flüsterte Jan: "Was du aber leider ernst gemeint hast?"
Leni antwortete: "Ja habe ich. Doch leider hatte es wieder mal schlimme Folgen für dich. Daran hätte ich denken müssen, nicht so verantwortungslos Drohungen rausschreien"
Leise meinte Jan: "Vergiss es Leni. Es ist vorbei und außerdem gutgegangen"
Leni erregte sich: "Kannst du auch mal nicht so verständnisvoll zu mir sein"
Erschrocken stammelte Jan: "Aber Leni, ich wollte doch nur, habe doch nur...."
Leni fiel ein: "Lassen wir das. Ich bin nur noch mal gekommen um mich zu überzeugen, dass es dir auch wirklich gut geht, du wieder richtig in Ordnung kommst"

Jan meinte: "Sieht alles danach aus, dass ich wieder der Akte werde"
Leni entgegnete: "Das freut mich von Herzen. Auch wenn du mir das nach allem was geschehen vielleicht nicht mehr glaubst. Aber das tut es wirklich. Ja, mehr wollte ich auch nicht, als mich selbst von deiner Genesung zu überzeugen Jan. Es ist das letzte Mal das ich dir unter die Augen trete"
Erschrocken fragte Jan: "Was soll das denn heißen Leni?"
Leni antwortete: "Das die Frau, die soviel Unglück über dich brachte, jetzt endgültig aus deinem Leben verschwindet Jan"
Aufgeregt meinte Jan: "Leni hör auf solchen Unsinn zu reden"
Fest erklärte Leni: "Jan, du kannst doch nicht leugnen, dass ich es fertig brachte, dich innerhalb kurzer Zeit gleich 2x fast in den Abgrund zu stoßen"
Jan entgegnete leise: "Ja es ist viel Schlimmes geschehen. Aber wir sind vernünftige Menschen, die über alles in Ruhe reden können"
Leni meinte: "Über total Zerbrochenes kann man nicht mehr reden Jan, es ist zwecklos"
Traurig meinte Jan: "Irgendein Weg lässt sich immer finden"

Leni stand auf: "Gerade so was habe ich sehr an dir geliebt Jan. Deine unaufhörlichen Bemühungen Frieden zu stiften. Aber es wird Zeit, dass ich meine Fehler mit mir alleine austrage, wieder Ruhe in dein Leben kehrt"
Jan mühte sich ab: "Leni handele doch jetzt nicht übereifrig, so warte doch"
Lenis Lächeln war nur noch gequält als sie meinte: "Lieb von dir Jan, aber es ist besser so. Vielleichst glaubst du mir ja noch, dass ich dir ehrlich und aufrichtig wünsche, du mögest bald wieder ganz gesund werden"
Bevor Jan noch eine Silbe hervorbrachte war Leni verschwunden. Er blieb fassungs-, ratlos, verwirrt und über alle Maßen aufgewühlt zurück. Dachte Leni müsse doch nicht vor ihm die Flucht ergreifen, nicht "aus seinem Leben treten" wie sie es nannte. Es konnte doch über alles geredet werden. Gerade das hatten sie ja bisher noch gar nicht richtig getan. Unsicher seiner eigenen Gefühle, wusste Jan aber auch nicht wohin er seine Emotionen lenken sollte. Zu Leni, alles vergessen, einen Neuanfang wagen. Fragte sich selbst ob er das schaffte, nicht zuviel zerbrochen sei. Hin- und hergerissen quälte Jan jetzt ein kaum durchdringbarer Irrgarten, was natürlich nicht ohne Spuren bei ihm blieb, der Dr. auch bald fragte was ihn belaste. Aber diemal schwieg Jan, damit musste er allein fertig werden. Leider war Grübeln jetzt sein ständiger Begleiter. Da waren aber auch noch die Übungen Hochschaffen, Behandlungen, was Jan immer noch so schlauchte, dass er danach immer schnell einschlief

Hajo berichtete Jan mal ganz ausführlich von dem Fall: "Der Hass von diesem Jusul gärte seit Jahrzehnten. Er war hier stationiert, hat sich oft aufgelehnt, kam immer wieder ins Lager. Zur Strafe musste er sich auch Hinrichtungen ansehen. Der Feind fiel da ein, wo du es vermutet hast. Eine lange, harte Gefangenschaft folgte. Wieder zurück in Leipzig gab es nur noch Rachegedanken für ihn. Seine Frau ist durch die Kriegswirren aus Arabien hier hängen geblieben. Geliebt hat er sie nie, dachte immer nur an ihren Reichtum in der Heimat, wusste aber nicht wie er drankam. Als die DDR fiel, ist er mit ihr und den Kindern dorthin, hatte Geld um seine Pläne zu schmieden. Hat lange gedauert, doch er wollte nicht nur Leipzig, sondern auch anderen Städten Schaden zufügen. Vor 2 Jahren war er mit einem Sohn hier, schaute sich nach Leuten um die ihn unterstützten. Solche Fanatiker wie die Blitze fraßen ihm aus der Hand. Genug Geld war da, um die Verhafteten zu ersetzen. Der Sohn blieb hier um alles zu steuern. Das Geld der Frau reichte nicht ewig. Also sollten die Blitze viel Beute ranschaffen, damit die Kosten für die zu bauenden Bomben gedeckt waren. Jusul zeigt keine Reue. Er ist nur hasszerfressen, tobt rum, weil er vor dem großen Finale aufgeflogen ist. Sein Sohn ebenso. Meine Güte nicht auszudenken wie viel Schaden, wie viel Tote es im Land gegeben hätte, wenn uns die Blitze weiter entwischt wären. Jetzt musst du ganz schnell gesund werden Jan. Unser Chef will dich nämlich für besondere Verdienste auszeichnen"

Jan fragte entsetzt: "Was soll denn der Quatsch. Unzählige Kollegen haben die Blitze gejagt"
Hajo entgegnete: "Würden wir wohl jetzt auch noch tun, wenn du nicht auf das Testgelände, Autohaus und die Kreistheorie gekommen wärst"
Jan wehrte ab: "So ein Blödsinn. Waren alles nur Theorien, die sich zufällig bewahrheiteten"
Hajo meinte: "Eben Jan und dafür die Auszeichnung, an der du nicht vorbeikommst, ob du willst oder nicht"
Jan entgegnete: "Dann muss ich wohl noch recht lange den Kranken geben. Eine lange Reha beantragen und weil das ja in meinem schweren Fall nicht reicht, gleich eine ausgiebige Kur hintendranhängen. Hoffentlich erkennt der Chef dann, dass ein solches Wrack nicht ausgezeichnet gehört"
Hajo puffte ihm in die Seite: "Untersteh dich Jan. Weiß ja, dass du kein Trara um deine Person magst, aber es muss diesmal sein. Ehre wem Ehre gebührt"
Auch wenn Jan mit Schaudern daran dachte, was ihm irgendwann bevorstand, setzte er doch emsig weiterhin alles für seine Genesungsfortschritte ein.
Bei dem Besuch, der heute reinkam, rief Jan ein erfreutes: "Oma" hervor. Verlegen verbesserte er sich aber sofort: "Oh Entschuldigung, Frau Trautschke wollte ich sagen"

Salopp meinte Oma: "Nichts da Jan, für dich bleibe ich die Oma. Muss doch mal nach dem netten Kerl sehen, den ich so in mein Herz geschlossen habe. Hast mir ganz schöne Sorgen bereitet. Aber ich wusste, dass du es schaffst. So hübsche Männer wie du haben einfach nicht früh zu sterben"
Jans Gesicht überzog sich mit leichter Röte. Verlegen meinte er: "Was sagst du denn da Oma, ich bin ein ganz normaler Mann wie tausend andere auch"
Oma wimmelte ab: "Nichts da Jan, ein hübscher Kerl bist du. Wenn ich ein paar Jahrzehnte jünger wäre, würde ich glatt mit dir flirten"
Jan lachte: "Das mag ich so an dir, immer mutmachend, immer humorvoll"
Oma meinte: "Im Gegensatz zu meiner Enkelin. Die gehört mal ordentlich verdroschen, einem sensiblen Menschen wie dir so weh zu tun"
Jan flüsterte: "Lass gut sein Oma. Leni ist wie sie ist"
Oma wehrte ab: "Wollte dir auch nicht wehtun Jan, vielmehr mich von deinen Fortschritten überzeugen und fragen, ob ich dir was Gutes tun kann"
Jan antwortete: "Danke, aber ich bin bestens versorgt. Doch allein deine Gesellschaft ist Bereicherung"

Oma hatte viel zu erzählen und oft konnte Jan gar nicht mehr an sich halten, musste herzhaft lachen
Zum Schluss fragte sie: "Darf ich wiederkommen?"
Jan beteuerte: "Ich bitte darum. Wenn jemand sich auf Aufmunterung versteht dann du"

Die folgende Zeit war für Jan aufgeteilt in Behandlungen, Training, Besuche der Freunde, Diskussionen über die Arbeit, Omas Aufheiterungen und seinen unermüdlichen Anstrengungen sich soviel und so gut es ging oft aus dem Bett zu bemühen. Gerade dabei hatte Benni immer Angst. Aber Jan wusste, gerade bei seinem Großen war er am allerbesten behütet
Der Dr. hatte sich noch nicht festgelegt, aber immer fragte Jan ihn wann denn nun seine Entlassung sein könnte, bis dieser meinte: "Sie sind kaum noch zu bremsen Herr Maybach"
Jan entgegnete: "Versehen Sie mich bitte nicht falsch. Mein Drang hat nichts mit Ihnen oder der Klinik zu tun. Im Gegenteil. Ich bin Ihnen zu tiefem Dank verpflichtet, dass ich überlebte und wieder ein einigermaßen normales Dasein führe. Aber immer nur an einer Stelle ist wie Gefängnis, wenn man eingesperrt in der Zelle weiß man kann nicht hinaus"

Der Dr. meinte: "Das geht allen so, wenn sie eine besonders lange Zeit hier sein müssen. Bevor Sie psychisch wieder einknicken ist Entlassung wohl besser. In 5 Tagen, halten Sie das noch aus?"
Jan meinte verlegen: "Sie machen mich sehr glücklich und ich setze bestimmt auch alle Therapien fort"
Der Dr. entgegnete: "Davon bin ich überzeugt Herr Maybach. Ich möchte aber, dass Sie erst mal noch Krücken benutzen. Die Kugel war lange in Ihrem Rücken, hat große Risiken ausgelöst. Die OP war auch sehr gefährlich, schwächte Sie noch mehr. Da ist es besser, wenn Sie zunächst etwas zum Abstützen haben"
Jan versprach es. War ja selbst davon ausgegangen, dass er noch Unterstützung brauchte. Merkte er doch, wie der Rücken sich meldete, schmerzte, als verkrafte er es nicht wenn er die Beine bewegte. Wie oft war er schon eingeknickt, hatte irgendwo Halt gesucht. Überhaupt, bei diesem langsamen, beschwerlichen Dahinschleppen war es gut Stützen zu haben
Jan kämpfte lange mit sich, aber kurz vor der Entlassung wagte er es doch Hajo zu fragen: "Ist Leni ins Ausland gegangen?"
Hajo antwortete langsam: "Nein Jan, Leni wohnt wieder bei mir, tja und ist eine total veränderte Frau"
Verwirrt sah Jan ihn fragend an

Hajo erklärte: "Bitte glaube jetzt nicht, dass ich Leni in Schutz nehme. Ich verurteile noch immer zutiefst wie sie sich benommen, was sie dir angetan hat. Jetzt arbeitet Leni bis zum Unfallen. Meidet jedes Vergnügen, sitzt oft bei mir und wir führen lange Gespräche, wobei ich ihr immer wieder deutlich mache, dass all dies hätte nicht passieren dürfen. Aber eigentlich ist das gar nicht nötig, denn Leni ist das schlechte Gewissen in Person. Sagt, dass sie so einen schwerwiegenden, unverzeihlichen Fehler gemacht habe, der ihre ganze Zukunft über den Haufen wirft. Sie bezeichnet sich selbst als Verbannte, die kein Anrecht mehr auf Glück und erst recht nicht mehr auf Liebe hat"
Jan flüsterte: "Die Buße ist aber dann doch zu hart. Kannst du ihr nicht helfen"
Hajo wehrte ab: "Oh nein Jan. Das klingt ja fast so als hättest du Leni verziehen. Aber ich mische mich nicht ein. Das Bußgewand trägt sie vielleicht nicht ewig. Trotzdem schadet es nichts, wenn sie erkennt, wie sehr sie andere, dich ganz besonders, mit ihrem rücksichtslosen Verhalten verletzte"
Aufgewühlt wegen Leni war Jan ohnehin dauerhaft. Das von Hajo Gehörte machte ihn noch fertiger
Natürlich war seine Entlassung dann erfreulicher Einschnitt. Sich auf Krücken stützend, schmal, abgemagert, blass und leider noch immer vergrämt aussehend, schleppte sich Jan dahin

Aber es waren so viele Freunde, Kollegen und natürlich Benni um ihn, da wurde die Heimkehr zum Erlebnis
Unangenehmes ließ Jan auch nicht aus. Nicht nur, dass er sich unentwegt selbst um Fortschritte bemühte, keinen Arztbesuch, Behandlung, Therapie, Massagen ließ Jan aus. Zwischen Benni und ihm klappte es bestens. Ob Kochen, Training, Unterhaltungen, sie waren ein eingespieltes Team
Jan schlug sich aber noch damit herum Benni nicht gesagt zu haben, warum er sich doch hatte operieren lassen. Irgendwann begann er dann auch vorsichtig: "Benni, du wirst dich gewundert haben, warum ich plötzlich in die OP einwilligte"
Benni meinte: "Ja ich habe mich sehr gewundert. Doch der positive Ausgang war viel schöner"
Jan beharrte: "Ich bin dir die Wahrheit schuldig Junge und möchte danach deine ehrliche Meinung hören
Benni sah seinen Vater groß an, konnte nur stumm nicken
Langsam begann Jan: "Zur OP entschloss ich mich weil Leni drohte sonst Suizid zu begehen. Tja und du wirst jetzt bestimmt denken, dass sie mir wichtiger ist als du"
Benni überlegte eine Weile, meinte dann: "Sieht irgendwie so aus Papa. Aber es gibt bestimmt eine logische Erklärung, denn einfach war die Entscheidung nun wirklich nicht für dich"