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Beitrag  cat Fr 05 Okt 2012, 08:43

Dr. Binz kommt jetzt mit seinem Wagen vorgefahren. Er geht auf Hajo und Ina zu.

Binz: Und? Was wissen wir?
Hajo: Nichts. Keine Ahnung, mit wie vielen Geiselnehmernn wir es zu tun haben, noch wie viele Geiseln überhaupt in der Bank sind.
Binz: (sieht nun Jan im Hintergrund, der von Leni getröstet wird) Und Maybachs Kinder sind da drin?
Hajo: Ja. Greta hatte ihre Puppe dort liegen lassen und sie wollte sie mit Max wieder holen.
Binz: Wie geht es ihm?
Ina: Wie soll es ihm schon gehen. (sie hat einen frechen Ton drauf)
Hajo: Ina, bitte.
Ina: Was? Es wird langsam mal Zeit, dass hier Klartext geredet wird. Seit über einer Woche lassen sie Jan hängen.
Binz: Es ist noch keine Entscheidung gefallen. Was nicht an mir liegt.
Ina: Ach hören sie doch auf. Das glauben sie doch selbst nicht.
Hajo: Ina, beruhige dich.
Ina: Ich will mich aber nicht beruhigen. Wir riskieren bei jedem Einsatz unser Leben und wenn wir mal Hilfe brauchen, dann werden wir im Regen stehen gelassen.
Binz: Ich kann sie beruhigen. Es wird heute zu einer Entscheidung kommen.
Ina: Ach?
Hajo: Ina! Es reicht jetzt!
Ina. Ja, das finde ich auch.

Sie geht an den beiden vorbei zu ein paar Kollegen. Binz schaut ihr nach.

Binz: Ziemlich in Fahrt ihre Kollegin.
Hajo: Verständlich.
Binz: Ich kann nichts dafür. Ich hoffe, sie glauben mir wenigstens.
Hajo: Sicher.



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Beitrag  cat Fr 05 Okt 2012, 08:44

In der Bank hat sich jetzt alles ein wenig beruhig. Die Geiseln sitzen in einer Ecke.
Nur Greta weint immer noch. Sie hat Angst. Selbst Max schafft es nicht, sie zu beruhigen.

Stoll: Jetzt sag deiner Schwester endlich, sie soll aufhören.
Max: Sagen sie’s ihr doch.
Stoll: Vorsicht mein Junge, nicht so frech.
Greta: Ich will zu Papa.
Stoll: Jetzt nicht. Später.
Greta: Ich will zu meinem Papa!
Max: Lassen sie sie mit ihm telefonieren. Ich bin mir sicher, dass er sie beruhigen kann.

Stoll schaut Max eine Weile an. Das Gejammer von Greta kann er nicht mehr hören. Also geht er an das Telefon und wählt die 1.

Hajo und Binz hören das und gehen in den Funkwagen.

Hajo: Trautzschke.
Stoll: Hören sie, ist der Vater dieser beiden Kinder in ihrer Nähe?
Hajo: Ja.
Stoll: Dann holen sie ihn ans Telefon. Seine Tochter möchte mit ihm reden.
Hajo: Mach ich. Einen Moment.

Hajo geht nach draußen, sucht nach Jan.
Hajo: Jan!

Jan schaut in die Richtung und sieht, wie Hajo ihn zu sich winkt. ER zögert, geht dann aber.
Leni folgt ihm.

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Beitrag  Kathy Fr 05 Okt 2012, 20:07

Hallo Cat,
na das ging ja schnell das du uns mit einer neuen Geschichte erfreust..................nach der Sache mit Emanuela Rolling Eyes Wink Ich bin auch schon wieder fleißig beim Lesen. Du läßt ja bis jetzt nichts aus und ich bin gespannt was da noch alles passieren wird. Dein Titel Entscheidungen läßt ja auch noch viele Fragen offen. Na ich lass mich überraschen wie es rund um Jans Leben weitergehen wird.
Na dann schreib mal fleißig weiter, ein schönes Wochenende und bis bald wieder hier Kathy Cool

Kathy

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Beitrag  cat Sa 06 Okt 2012, 22:14

Hallo Kathy, danke bist eine treue Seele. Und es wird noch eine Menge passieren, mit Jan und seiner Familie.


Hajo: Jan, Greta möchte mit dir amTelefon sprechen.

Jetzt rennt Jan die letzten Meter in den Funkwagen. Dort steht Binz. Die beiden Männer schauen sich kurz an. Dann setzt sich Jan an den Funktisch.

Jan: Greta?
Stoll: Hören sie, machen sie ihrer Tochter klar, dass sie keine Angst zu haben braucht. Ihr Geschluchze geht mir auf die Nerven.
Jan: Hören sie....
Greta: Papa?
Jan: Greta mein Schatz, ist alles in Ordnung?
Greta: Papa, ich will zu dir. Ich will nach Hause. (sie fängt an zu weinen)
Jan: Hör zu Greta, es wird alles wieder gut werden. Du musst nur das tun, was der Mann von dir verlangt, ja?
Greta: Ich hab Angst.
Jan: Ich weiß. Aber... Max ist bei dir, hm?
Greta: (schaut ihren Bruder an) Der hat aber auch Angst.

Jan schließt für einen Moment die Augen und holt tief Luft.
Stoll wird für einen Moment nachdenklich, als er Jans Stimme hört.

Jan: Ihr beide schafft das, hörst du? Und... und jetzt hör auf zu weinen, ja? Wir... wir holen euch da raus, versprochen.
Greta: Papa... (ihr wird der Telefonhörer weggenommen und wieder auf die Gabel gelegt)
Jan: Greta? Greta!
Hajo: Er hat aufgelegt.
Jan: Scheiße.

Die anderen, die das Gespräch natürlich mitverfolgt haben, schweigen.
Jan reibt sich mit seinen Händen das Gesicht.
Hajo legt ihm seine Hand auf die Schultern. Jan zieht seine Schulter weg und geht nach draußen, wartet dort. Die anderen gehen zu ihm. Leni nimmt seine Hand und die beiden schauen sich an. Greta und Max sind nicht die einzigen, die Angst haben.

Binz: Wir müssen irgendwie herausbekommen, mit wie vielen Geiselnehmern wir es zu tun haben. Und wie viele Menschen in deren Gewalt sind.
Ina: Und wie?
Binz: Ich hab das SEK schon verständigt. Frau Zimmerman, besorgen sie einen Grundriss dieses Gebäudes.
Ina: Hab ich schon in Auftrag gegeben.
Binz: Gut.


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Beitrag  cat Sa 06 Okt 2012, 22:17


Stoll legt das Telefon wieder zur Seite, schaut Max an.

Stoll: Wie heißt ihr?
Max: Max und das ist Greta.
Stoll: Ich meine mit Nachnamen.
Max: Maybach.
Stoll: Ist Oberkommissar Jan Maybach euer Vater?
Max: Sie kennen ihn?
Stoll: Allerdings.
Max: Papa ist aber im Moment kein Oberkommissar.
Stoll: Wieso dass denn nicht?
Max: Man hat ihn suspendiert.
Stoll: Und warum?
Max: Er hat.... er hat einen Verdächtigen geschlagen, als der sich schon ergeben hatte.
Stoll: Oh, das... passt gar nicht zu ihm.
Max: Papa ist auch nur ein Mensch und er fühlt, genau wie jeder von uns.
Stoll: Ist ja gut. Du musst deinen Vater nicht verteidigen. Ich kenne ihn ganz gut und ich schätze ihn auch. Und jetzt sag deiner Schwester, dass ihr nichts passieren wird. Wie jedem anderen hier drinnen auch.

Max geht mit Greta wieder zu den anderen.



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Beitrag  cat Sa 06 Okt 2012, 22:22


Jan beobachtet jetzt einen Straßenmusiker, der mit seinem Saxophon einen neuen Standort sucht.
In ihm beginnt es zu arbeiten. Er schaut Leni kurz an, dann verschwindet er in Richtung Musiker.
Die anderen sehen das und verstehen nicht, was Jan jetzt von diesem jungen Mann möchte.
Sie beobachten ihn, wie er sich mit ihm unterhält.

Jan: Hallo.
Viktor: Hi. Was ist denn hier los?
Jan: Banküberfall mit Geiselnahme. Sagen sie, kann ich sie kurz was fragen?
Viktor: Klar, um was geht’s?
Jan: Sie könnten mir helfen, an ein paar Informationen zu gelangen.
Viktor: Ich? Wie soll das denn funktionieren?
Jan: Sie müssen nur mit ihrem Saxophon spielen. Was ist? Sind sie dabei?
Viktor: Das ist eine meiner leichtesten Übungen.
Jan: Gut, dann kommen sie mit.

Er nimmt Viktor am Arm und führt ihn an die Ecke des Bankgebäudes.


Hajo geht zu Leni, die wie die anderen immer noch da steht und Jan beobachtet.

Hajo: Was hat Jan vor? (sie schaut ihn nur an) Leni?
Leni: Er versucht an Informationen zu kommen. Ihr seid ja offensichtlich nicht in der Lage.
Binz: Frau Maybach, ihr Mann ist nicht im Dienst.
Leni: Keine Angst, das wird auch nicht passieren.

Sie geht jetzt von ihnen weg. Hajo schaut ihr nach, dann wieder zu Jan.
Sie bekommen nun mit, wie der Musiker ein bestimmtes Lied spielt. Danach wird eine kleine
Pause eingelegt und der Mann spielt einen langen Ton.
Kurz danach hören sie ein Geräusch.
Max hat im Inneren nach einem Locher gegriffen. Etwas anderes konnte er so schnell nicht greifen und hat es gegen die Scheibe geworfen.

Stoll: Verdammt noch mal, was soll das?
Max: Ich will hier raus.
Stoll: Aber bestimmt nicht so. Die Fenster kannst du nicht einschlagen. Für so schlau hätte ich dich eigentlich gehalten.

Stoll ist sauer, aber er lässt Max in Ruhe.


Dann ist es Jan, der den Musiker wieder eine Melodie spielen lässt.
Und wieder spielt der Mann danach einen Ton. Dieses Mal aber 5 Töne schnell hintereinander.
Nichts passiert. Dann 6 Töne hintereinander. Nichts. Dann 7, nichts, dann 8 und wieder
Hören sie ein Geräusch.
Max hat sich wieder etwas gegriffen und wirft es gegen die Scheibe.
Jetzt ist es Stoll, der wütend wird und Max am Kragen packt.

Stoll: du sollst aufhören mit diesen Mätzchen.
Greta: (fängt an zu weinen, als der Mann so grob mit Max umgeht) Max.
Stoll: Sei still. Ich tu deinem Bruder schon nichts.

Jetzt versucht ein Mann sich der Tür zu nähern, weil er sich unbeobachtet fühlt, das sieht Stoll und schießt in die Luft.

Draußen ist der Schuss deutlich zu hören. Jan zuckt zusammen. Er hat Angst, es könnte etwas mit den Musikstücken zu tun haben, die der Musiker gespielt hat.
Kurz nach dem Schuss schmeißt Max wieder etwas gegen das Fenster, dieses Mal hat es Stoll aber nicht mitbekommen, weil er den „Flüchtling“ wieder zurückholt.

Jetzt weiß Jan, dass Max in Ordnung ist.

Jan: Ich danke ihnen.
Viktor: Ich muss das jetzt nicht verstehen, oder?
Jan: Nein, müssen sie nicht.
Viktor: OK, dann hoffe ich, sie bringen die sache hier unblutig über die Bühne
Jan: Das hoffe ich auch. Danke nochmal.
Viktor: Kein Problem.

Jan geht nun zurück zu den anderen.

Jan: OK, wir haben es mit einem Geiselnehmer zu tun und es befinden sich insgesamt 8 Leute in seiner Gewalt.
Binz: Darf ich fragen, woher sie das wissen?
Jan: Von Max.
Hajo: Von Max?
Jan: Er hat es mir gesagt.

Jan schaut nun zu Leni, die sehr wohl versteht, wie Max ihm das mitgeteilt hat.
Sie geht zu ihm, lässt ihn nicht aus den Augen und nimmt seine Hände.

Leni: Meine Männer. (Jan muss grinsen und Leni lächelt auch)

Hajo: Also ich verstehe überhaupt nichts.
Jan: Musst du ja auch nicht.


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Beitrag  cat Sa 06 Okt 2012, 22:30


Jetzt werden sie von Löffler, dem Chef des SEK, gestört.

Löffler: So, schneller ging nicht.
Binz: Endlich.
Löffler: Herr Trautzschke, schön sie mal wieder zu sehen.

Sie begrüßen sich alle und Hajo macht Löffler mit der Tatsache vertraut, dass es sich um einen Geiselnehmer handelt und 8 Geiseln in seiner Gewalt sind.

Löffler: Haben wir schon einen Grundriss des Gebäudes?
Hajo: Ist angefordert.

Jetzt klingelt es wieder. Hajo geht in den Wagen und alle anderen folgen ihm. Nur Jan nicht.
Er bleibt mit Leni draußen.

Hajo: Trautzschke.
Stoll: Hören sie Herr Trautzschke. Ich... ich möchte mit Jan Maybach sprechen.
Hajo: Wie bitte?
Stoll: Sie haben richtig gehört. Auch wenn er kein Polizist mehr ist.
Hajo: Warum sollte er kein Polizist mehr sein?
Stoll: Sein Sohn hat mir erzählt, er wäre suspendiert.
Hajo. Das stimmt,aber....
Stoll: Was ist jetzt? Ich werde nur mit ihm reden. Mit niemandem sonst.
Hajo: Warten sie.

Binz: (schaut ihn an) Er scheint Maybach zu kennen. Warum hat uns ihr Kollege das nicht gesagt?
Hajo. Ich weiß es nicht. (er geht zur Tür) Jan?
Jan: Was ist?
Hajo: Der geiselnehmer möchte nur mit dir reden.
Jan: (kommt zu ihnen) Mit mir?
Hajo: Ja, er scheint dich zu kennen.

Jan setzt sich jetzt wieder.

Jan: Maybach.
Stoll: Hallo Herr Maybach. Ich habe vorhin ihre Stimme wieder erkannt, als sie mit ihrer Tochter gesprochen haben.
Jan: Wer sind sie?
Stoll: Sie erkennen meine stimme nicht?
Jan: Nein, ich.. ich muss gestehen, dass... dass sie mir nicht wirklich etwas sagt.
Stoll: Ist egal. Wir kennen uns. Sehr gut sogar.
Jan: Würden sie mir auf die Sprünge helfen?
Stoll: Mozartstraße 11 vor 3 Monaten. Sie... sie haben meine Frau gefunden.
Jan: (denkt nach, schließt die Augen) Herr .....Stoll.
Stoll: Sehr gut.
Jan: Herr Stoll, warum.... warum überfallen sie eine Bank?
Stoll: Ich brauche Geld. Viel Geld.
Jan: Wofür?
Stoll: Sie haben wirklich zwei sehr nette Kinder Herr Maybach. Und ich möchte ihnen versichern, dass sie wohlbehalten diese Bank verlassen werden, wenn sie tun, was ich sage.
Jan: Was wollen sie?
Stoll: Ich verlange 500.000 Euro in kleinen nicht registrierten Scheinen und freien Abzug, sobald das Geld da ist. Sagen wir in .... 2 Stunden.
Jan: Herr Stoll, das ist eine Menge Geld. Und in zwei Stunden ist das nicht zu machen.
Stoll: Ich verstehe ihre Hinhaltetaktik, aber die zieht bei mir nicht. 2 Stunden, länger nicht.

Er legt wieder auf.

Jan: herr Stoll? Aufgegelgt.
Binz: Was ist das für eine Sache zwischen ihnen und Stoll?
Hajo: Hatten wir vor drei Monaten etwas mit einem Herrn Stoll zu tun?
Jan: Ihr nicht, aber ich.

Er steht jetzt auf und geht nach draußen. Binz folgt ihm als erster.

Binz: So geht das nicht, Maybach. Was ist das für ein Mensch dieser Stoll?
Jan: Er ist harmlos.
Hajo: Eine Bank zu stürmen und Geiseln zu nehmen, das nennst du harmlos, ja?
Jan: Er muss sehr verzweifelt sein, wenn er so einen Weg einschlägt.
Binz: Was war das für eine Sache vor drei Monaten?

Jan schaut Binz an, schweigt.

Hajo: Jan, bitte.
Jan: Ich war auf dem Nachhauseweg, als ich…. Als ich eine Frau dabei beobachtete wie sie versuchte, in die Pleise zu gehen. Wir hatten Minustemperaturen. Ich bin sofort an dieser Stelle gefahren und hab gleichzeitig noch einen Notarzt gerufen. Ich hab versucht, die Frau zur Rückkehr zu bewegen, aber nichts. Also bin ich ihr hinterher. Als ich sie aus dem Wasser zog, war sie schon nicht mehr bei Bewusstsein.
Und im Krankenhaus... da.... da hab ich dann ihren Mann kennen gelernt.
Hajo: Stoll.
Jan: (nickt) Ja. Er hat mir von den Prolemen seiner Frau erzählt. Sie haben eine kranke Tochter. Und so wie es aussieht, wird das Mädchen nie
Wieder gesund werden. Soll angeblich nicht mehr lange zu leben haben. Damit ist die Frau nicht klar gekommen. Sie gab sich die Schuld.
Ina: Was ist mit der Frau geschehen?
Jan: (dreht sich zu ihr um, schaut sie an) Sie ist tot. Sie starb zwei Stunden nach der Einlieferung. Sie hatte nicht nur starke Unterkühlung sondern auch noch einen Tablettencocktail intus.
Ina: Das ist ja furchtbar.
Hajo: Könnte er das Geld für seine Tochter brauchen? Eine Mögliche Behandlung, vielleicht?
Jan: Sehr gut möglich. Ich.... ich rede mit ihm.


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Beitrag  cat Sa 06 Okt 2012, 22:36



Er geht wieder in den Funkwagen und nimmt Kontakt auf.
Er wählt die Nummer, aber es passiert nichts.

Jan: Kommen sie schon Stoll, nehmen sie ab.

Ein Polizist kommt jetzt zu ihnen und bringt den Grundrissplan.

Löffler: Na endlich. Wird aber auch höchste Zeit.

Er geht mit dem Plan nach draußen, um ihn auf der Motorhaube eines Einsatzwagens auszubreiten. Er studiert ihn ganz genau.

Im Funkwagen versucht Jan es immer wieder, Kontakt mit Stoll aufzunehmen.

Binz: Sobald sich Löffler Einblick verschafft hat, werden wir stürmen.
Jan: Das werden sie schön bleiben lassen.
Binz: Herr Maybach, sie sind hier nur geduldet, weil Stoll ausdrücklich mit ihnen verhandeln möchte. Vergessen sie das nicht.
Jan: Sie werden diese Bank nicht stürmen. Stoll ist harmlos und ich bin mir sicher, dass ich ihn zur Aufgabe bewegen kann. Wenn wir erst mal den Grund für sein Handeln in Erfahrung gebracht haben.
Binz: Er nimmt nicht ab, warum? Weil er genau weiß, dass er hier als Verlierer vom Platz gehen wird.
Jan: Solange sich meine Kinder in dieser Bank befinden, wird nicht gestürmt.
Binz: Das werden sie gar nicht verhindern können.
Jan: Glauben sie mir, ich werde. Und wenn es das letzte ist, was ich hier tue.
Hajo: Jan hör auf so zu reden.

Er versucht wieder, Stoll zu erreichen. Aber es passiert nichts. Dann wendet er sich an Ina.

Jan: Ina, seine Tochter heißt ... Laura, so weit ich mich erinnern kann. Ruf die Krankenkassen an. Irgendwo muss sie ja gemeldet sein. Laura Stoll, Mozartstr. 11. Finde raus, wie es ihr gesundheitlich geht. Vielleicht können die dir sogar den Namen ihres behandelnden Arztes nennen.
Ina: Ist gut, mach ich.

Sie verlässt sofort den Funkwagen, um an die Arbeit zu gehen. Jan hat nun zwei Augenpaare auf sich gerichtet. Binz und Hajo. Letzterer lässt ihn nicht aus den Augen.

Jan: Entschuldige, ich weiß, dass ich hier keine Anweisungen zu erteilen habe.

Er steht auf und geht nach draußen. Dort läuft er zu seinem Wagen, den er ja etwas abseits der Bank geparkt hatte. Er öffnet den Kofferraum und holt eine Wasserflasche heraus.
Danach nimmt er zwei Tabletten, die er in der Jackentasche verstaut hat, ein. Binz und Hajo beobachten ihn.

Binz: Hat er wieder Probleme mit seinem Magen?
Hajo: Ich weiß es nicht.

Leni, die Jan nicht aus den Augen gelassen hat und auch den Streit zwischen ihm und Binz mitbekommen hat, geht zu ihm.

Leni: Seit wann nimmst du wieder Tabletten?
Jan: (schaut sie an) Die sind harmlos. Hat mir Chris verschrieben.
Leni: Harmlos, ja?
Jan: Du kannst ihn gerne anrufen und fragen. (er ist etwas laut und genervt) Entschuldige, es..... es tut mir Leid, ich.. ich wollte dich nicht....
Leni: Jan.
Jan: Das ist einfach ein bisschen viel im Moment. Ich.... ich hab einfach Angst.
Leni: Du hast vorhin selbst gesagt, dass Stoll harmlos ist.
Jan: Nicht Stoll bereitet mir Bauchschmerzen, Löffler. Ich weiß doch genau wie die vom SEK ticken.

Er schlägt den Kofferraum wieder zu. Sie nimmt seine Hand und sie schauen sich an.

Leni: Ich liebe dich, Jan. Und ich weiß, dass du hier genau das Richtige tust.
Jan: Ich wünschte, dein Vater und Binz würden das genauso sehen.
Leni: Ich weiß. Und... ich verstehe dich langsam immer besser. Was.... was deine Entscheidung angeht.

Sie lassen sich nicht aus den Augen und dann küssen sie sich. Sehr lange.
Binz und Hajo schauen sich an, dann weg.

Binz: Und Löffler? Wie sieht es aus?
Löffler: Gar nicht so schlecht. Ich werde mich mit ein paar Männern im Nebengebäude umsehen. Dann entscheide ich, wie wir vorgehen werden.
Binz: Gut, dann mal los. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit.

Löffler geht und Jan kommt wieder zurück. Fast gleichzeitig mit Ina, die sich die gewünschten Informationen besorgt hat.

Ina: Ich hab mit der Krankenkasse gesprochen.
Jan: Und?
Ina: Das Mädchen hat nicht mehr lange zu leben, Jan.
Hajo: Dann versteh’ ich den Mann nicht. Wozu braucht er eine halbe Million?

Jan geht wieder in den Funkwagen und versucht, Kontakt aufzunehmen, aber nichts.
Dann geht er wütend nach draußen und schnappt sich ein Megaphon.

Jan: Stoll? Hören sie, es reicht mir langsam. Warum nehmen sie das verdammte Telefon nicht ab. Ich muss mit ihnen reden. Und zwar sofort.
Also entweder gehen sie jetzt endlich ran oder das war’s.

In der Bank ist es Greta, die die Stimme ihres Vater hört.

Greta: Papa.
Max: Schsch, Greta.
Greta: Aber das war Papa.
Max: Ja. (er geht zu Stoll) Warum wollen sie nicht mit meinem Vater reden?
Stoll: Die zwei Stunden sind noch nicht um.
Max: Aber vielleicht hat er ihnen etwas Wichtiges zu sagen.

Sie schauen sich an.


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Beitrag  cat Mo 08 Okt 2012, 09:13

Das Telefon klingelt wieder. Jan lässt es lange klingeln, dann geht er endlich ran.

Stoll: Was wollen sie?
Jan: Endlich. Hören sie, ich möchte jetzt wissen, wofür sie das Geld benötigen. (schweigen) Stoll? Sind sie noch dran? Verdammt noch mal, reden sie mit mir!
Stoll: Es ist für Laura.
Jan: Für ihre Tochter.
Stoll: Ja.
Jan: Herr Stoll, ich möchte ehrlich zu ihnen sein. Wir haben Erkundigungen eingeholt, was die Krankheit ihrer Tochter angeht.
Stoll: Und? Was haben die ihnen erzählt.
Jan: Sie sagten, dass.......dass Laura nicht mehr lange zu leben hätte.
Stoll: Das stimmt. Wenn sie hier in Deutschland bleibt.
Jan: Wie soll ich das verstehen?
Stoll: Es gibt in den USA ein Arzt in Detroit. Der hat sich auf Krankheiten, wie Laura sie hat, spezialisiert. Und er hat eine Methode entwickelt, die den Krankheitsverlauf stoppen kann. Nur... in Deutschland wird diese Methode nicht angewandt.
Jan: Sie wollen mit Laura in die Staaten?
Stoll: Ich habe bereits mit dem dortigen Krankenhaus Kontakt aufgenommen und sie sind dort auch im Besitz der Krankenakte. Sie können Laura helfen. Aber die Krankenkasse weigert sich, die Kosten zu übernehmen. Und ich habe nicht das nötige Kleingeld. Noch nicht.
Jan: Herr Stoll, ich.... ich kann sie ja verstehen, aber..... der Banküberfall... das.... das ist keine Lösung.
Stoll: Wenn ihre Tochter oder ihr Sohn in einer ähnlichen Situation wäre, dann würden sie auch alles versuchen.
Jan: Natürlich würde ich das. Aber.... haben sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie es weiter gehen soll? Sie werden für das, was sie hier tun, im Gefängnis landen. Und wer ist dann bei ihrer Tochter?
Stoll: Ich verlange freien Abzug. Sobald ich mit ihr aus den Staaten wieder zurück bin, werde ich mich der Polizei stellen.
Jan: Sie glauben doch nicht wirklich, dass die Polizei da mitmacht.
Stoll: Sie werden dafür sorgen, Herr Maybach. Sie sind ein guter Polizist und ein noch besserer Mensch. Und denken sie an ihre Kinder. Wenn meine Tochter nicht das Recht bekommt, weiterleben zu dürfen, dann haben die Geiseln hier auch kein Recht dazu.

Er legt auf. Jan hört das und schließt die Augen.

Binz: Der Mann ist zu allem fähig, dass sehen sie doch wohl genauso, Maybach. Wir stürmen, sobald Löffler einen Plan hat.
Jan: Warten sie.
Binz: Was?
Jan: Sie... sie können nicht stürmen.
Binz: Und ob wir können.

Er geht jetzt nach draußen. Jan meidet den Blick seines Chefs und Schwiegervaters.

Jan: Ina, würdest du Leni bitten, hereinzukommen?
Ina. Klar.
Hajo: Was hast du vor? (schweigen) Jan?
Jan: Leni muss uns helfen.
Hajo: Und wie?

Leni und Ina kommen wieder in den Wagen.

Leni: Was ist?
Jan: Leni, setz dich. (sie setzt sich neben ihn, schaut ihn an) Hör zu, du...du musst jetzt nicht ja sagen, aber..... überleg es dir wenigstens.
Leni: Wovon sprichst du?
Jan: Die Tochter unseres Geiselnehmers ist krank. Laut Krankenkasse hat sie nicht mehr lange zu leben. Der Grund, warum er diese Bank überfallen hat, ist der, dass dem Mädchen in den USA geholfen werden kann.
Leni: Verstehe und das kostet Geld.
Jan: Genau. Eine Menge Geld, das er nicht hat und das die Krankenkasse nicht zur Verfügung stellt.

Sie schauen sich beide jetzt sehr intensiv an und Leni weiß genau, was Jan sie fragen möchte.
Sie kennen sich schon zu gut.

Leni: Ich mach’s

Hajo und Ina schauen sich an, verstehen überhaupt nichts.

Hajo: Was? Was machst du?
Leni: Ich rufe meine Redaktion an, hm?
Jan: Danke.

Leni verlässt den Funkwagen. Hajo schaut ihr hinterher dann zu Jan.

Hajo: Was hast du vor?
Jan: Wir müssen die Öffentlichkeit von Stolls Verzweiflung in Kenntnis setzen. Ich bin mir sicher, dass ein Spendenaufruf den gewünschten Erfolg bringen wird.
Ina: Davon bin ich überzeugt.
Hajo: Das mag uns überzeugen, aber wie willst du Stoll dazu bringen, darauf einzugehen?
Jan: Hajo, ich hab schon mal gesagt, dass der Mann harmlos ist, solange wir ihn nicht unter Druck setzen.
Hajo: Ich weiß nicht, Jan.
Jan: Hör zu, ich weiß, dass ich hier nichts mehr zu sagen habe, aber.... lass mich das hier zu Ende bringen und dann seid ihr mich los.
Hajo: Jetzt red keinen Blödsinn. Niemand will dich loswerden.
Jan: Ich weiß. (er lächelt ihn gequält an) Ich weiß.

Er geht nach draußen.

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Beitrag  cat Mo 08 Okt 2012, 09:16


Dort ist Löffler mit seinen Leuten in einer Besprechung. Binz hört ihm gespannt zu.


Leni: Jan?
Jan: (dreht sich zu ihr) Und?
Leni: Ich hab grünes Licht. Ich soll den Mann interviewen.
Jan: OK, dann.... ruf ich ihn an.

Sie gehen alle wieder in den Funkwagen und Jan wählt die Nummer der Bank.

Stoll: Ja?
Jan: Herr Stoll? Meine Frau arbeitet beim Leipziger Tageblatt. Und sie würde gerne ihre Geschichte in der nächsten Ausgabe bringen. Verbunden mit einem Spendenaufruf für die Behandlung ihrer Tochter. Was halten sie davon?
Stoll: Wozu?
Jan: Herr Stoll, man wird ihnen die halbe Million nicht geben.
Stoll: Dann sterben hier Menschen.
Jan: Bitte Herr Stoll, seien sie doch vernünftig.
Stoll: Ich will keine Presse.
Jan: Aber es ist eine Chance. Die Öffentlichkeit wird mit Sicherheit Anteil haben an ihrem Schicksal. Und ich bin mir sicher, dass ihrer Tochter mit den eingehenden Spendengeldern geholfen werden kann. Und was das wichtigste ist, sie werden als freier Mann aus dieser ganzen Sache heraus gehen.
Stoll: So, als freier Mann. Ich hab eine Bank überfallen und Geiseln genommen.
Jan: Ich verspreche ihnen, dass sie halbwegs heil aus dieser Sache rauskommen. Man wird sie mit ihrer Tochter in die Staaten fliegen lassen.
Stoll: Geben sie mir das schriftlich?
Jan: Wenn sie wollen, ja.
Stoll: Darf ich sie daran erinnern, dass sie eigentlich gar nichts mehr zu sagen haben?
Jan: Ich weiß. Aber ich würde das hier gerne unblutig zu Ende bringen. Und ich werde mich persönlich dafür verbürgen, dass man sie in Ruhe lässt. Was aber nicht heißt, dass sie sich den Behörden wieder stellen, sobald sie aus den USA wieder zurück sind. Das müssen sie mir versprechen.

Jetzt herrscht Schweigen. Leni und Jan schauen sich an.

Jan: Ich würde meine Frau jetzt gerne zu ihnen schicken. Geht das für sie in Ordnung?
Stoll: Also gut.
Hajo: (drückt jetzt den Kontaktknopf und die Leitung ist unterbrochen) Bist du verrückt geworden, Jan? Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich es zulasse, dass Leni zu diesem Verrückten geht.
Jan: Es ist unsere einzige Chance.
Hajo: Ich glaub es nicht. Du gehst jetzt besser. Ich werde die weiteren Verhandlungen leiten.
Leni: Papa, bitte.
Hajo: Du wirst da nicht reingehen. Aus!
Leni: Aber....
Hajo: Raus, alle beide.

Jan und Leni werden von Hajo nach draußen geschoben.
Dort stehen sie, schauen sich an. Jan kann es nicht glauben.


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Beitrag  cat Mo 08 Okt 2012, 09:20

Stoll wählt die 1.

Hajo: Herr Stoll?
Stoll: Wo ist Herr Maybach?
Hajo: Nicht mehr hier. Ab sofort müssen sie mit mir Vorlieb nehmen.
Stoll: Aber.... warum?
Hajo: Weil ich das sage.
Stoll: Gut. Dann... kann Frau Maybach ... sie kann kommen.
Hajo: Sie wird nicht kommen, Herr Stoll.
Stoll: Aber... ich.. ich dachte...
Hajo: Herr Stoll, Frau Maybach ist nicht nur die Frau eines Kollegen, sondern auch meine Tochter. Und als Vater werde ich sie nicht einer solchen
Gefahr aussetzen. Das verstehen sie doch sicher. Sie sind schließlich auch Vater. (Stoll legt auf) Stoll? Aufgelegt.
Ina: Und jetzt?


Jan und Leni stehen immer noch fassungslos draußen, als Binz kommt.
Hajo und Ina verlassen ebenfalls den Funkwagen.

Binz: Löffler kann in einer halben Stunde stürmen.
Leni. Das können sie nicht machen.
Binz: Frau Maybach, ich glaube nicht, dass sie sich ein Urteil erlauben können.
Jan: Jetzt machen sie mal halblang, Binz. Sie werden die Bank nicht stürmen.
Binz: Ach und warum nicht?
Jan: Weil ich das zu verhindern weiß.
Binz: Na da bin ich ja mal gespannt. Überhaupt, wenn ihnen etwas an ihrem Job hier liegt, dann halten sie sich ab jetzt besser im Hintergrund, ja?

Er lässt ihn stehen und geht wieder zu Löffler.

Leni: (geht zu ihrem Vater) Ich geh da rein, Papa. Ob es dir nun passt oder nicht.
Hajo: Gar nichts wirst du.

Er geht an ihr vorbei, um mit Löffler und Binz zu reden.
Jan wartet eine weile, bis er nicht mehr zu sehen ist und geht dann in den Funkwagen.
Wählt die Nummer.

Ina. Jan, was hast du vor? (sie bekommt keine Antwort, kann sich aber denken, was jetzt in ihm vorgeht)

Stoll: Herr Trautzschke?
Jan: Ich bin’s Maybach.
Stoll: Herr Maybach, ihr ... ihr Chef...
Jan: Hören sie, ich schicke ihnen jetzt meine Frau. Ich möchte aber, dass sie im Gegenzug die Geiseln frei lassen. (schweigen) Herr Stoll? Haben sie mich verstanden?
Stoll: Ich habe sie verstanden.
Jan: Und?
Stoll: Also gut. Aber..... ihren Sohn, den werde ich hier behalten.
Jan: Stoll, ich...
Stoll: Nur als Sicherheit.
Jan: Sie haben meine Frau, das sollte doch als Sicherheit reichen.
Stoll: Tut es aber nicht. Entweder so oder gar nicht.
Jan: (schaut zu Leni, die nickt ihm zu) Also gut. Ich werde mit meiner Frau zur Tür kommen. Alleine. Und sie werden die Geiseln frei lassen. Danach wird sie die Bank betreten.
Stoll: Einverstanden. Aber wenn ich einen Polizisten sehe, breche ich das ganze ab.
Jan: Gut.

Jan atmet einmal tief durch.

Ina: Das wird Ärger geben, Jan.
Jan: (schaut sie an) Ich weiß. (schaut Leni an) Du bist bereit?
Leni: (lächelt ihn an) Klar.
Jan: Dann komm.

Er nimmt ihre Hand und geht mit ihr nach draußen.


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Beitrag  cat Mo 08 Okt 2012, 09:22

Dort geht er auf ein paar Polizisten in Uniform zu und bespricht mit ihnen ein paar Details.
Danach gehen er und Leni ganz langsam auf die Banktür zu.

Erst jetzt ist es Löffler, der das sieht.

Löffler: Was haben die beiden denn vor?

Binz und Hajo drehen sich jetzt in die Richtung und sehen Leni und Jan, wie sie vor der Bankeingangstür stehen bleiben.

Hajo: Jan!! (er schreit förmlich seinen Namen heraus)

In diesem Moment geht die Tür auf und die ersten Geiseln kommen heraus. Und zum Schluss ist es Greta, die ihrem Papa freudenstrahlend in die Arme läuft.

Greta: Papa.

Jan ist überglücklich und fängt seine Prinzessin auf und drückt sie ganz fest an sich. Leni freut sich mit ihm und auch sie wird von Greta umarmt.

Leni: Jetzt ist alles wieder gut, hm?

Jan nimmt nun Greta wieder in seine Arme und gibt Leni einen Kuss. Danach geht sie in die Bank. Sie soll die Tür wieder
Schließen und zu Stoll kommen.
Jan bringt Greta zu Maria, die vor einiger Zeit zum Platz gekommen ist. Sie wollte dabei sein, wenn die Kinder frei kommen.



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Beitrag  cat Mo 08 Okt 2012, 09:25


In der Bank:
Leni geht auf Stoll zu und sieht nun Max, der immer noch auf dem Boden sitzt.
Jetzt, wo er sie sieht, steht er auf und geht auf sie zu, sie umarmen sich.

Leni: Bist du OK?
Max: Ja.
Leni: Herr Stoll? Mein Name ist Leni Maybach. Ich bin Reporterin und würde gerne mit ihnen reden.
Stoll: Gut, dann.... fragen sie.

Leni unterhält sich mit Stoll und dieser erzählt ihr alles, was sich in den letzten Wochen und Monaten abgespielt hat.


Draußen dagegen herrscht nun allerdickste Luft.
Hajo ist entsetzt darüber, wie Jan es zulassen konnte, seine Tochter einer so großen Gefahr auszusetzen

Hajo: Das wird ein Nachspiel haben, mein Freund.
Jan: Hajo, es ist unsere einzige Chance, das ganze unblutig zu Ende zu bringen.
Hajo: Ich dachte eigentlich immer, dass du meine Tochter liebst.
Jan: Das tu ich auch.
Hajo: Sind die Tabletten Schuld daran?
Jan: Was meinst du?
Hajo: Dass du nicht mehr klar denken kannst. Du schluckst doch schon wieder das Zeug.
Jan: Die Tabletten sind harmlos. Und ich bin sehr wohl noch in der Lage klar zu denken.
Hajo: Tut mir Leid, aber das seh ich anders.

Löffler: In 15 Minuten gehen wir rein. Jetzt wo die Geiseln draußen sind, macht es das ganze etwas leichter.
Jan: Entschuldigen sie mal, meine Frau und mein Sohn befinden sich noch in der Bank, falls ihnen das entgangen ist.
Löffler: Das sind zwei Personen im Vergleich zu vorher ein kalkulierbares Risiko.
Jan: Sie werden da nicht reingehen. Meine Frau wird Stoll davon überzeugen, aufzugeben.
Löffler: Und was wenn nicht?
Jan: Er wird aufgeben.
Löffler: Hören sie, sie machen ihren Job und ich mache meinen.

Er lässt ihn jetzt stehen. Binz, der die ganze Zeit nur daneben stand und nichts sagte, möchte gehen. Aber Jan hält ihn fest.

Jan: Sie müssen ihn davon abhalten, Binz.
Binz: Ich muss gar nichts. Sie selbst haben ihre Frau in die Gefahr gebracht, nicht ich.

Jan fühlt sich jetzt auf total verlorenem Posten. Nur Ina steht ihm bei.
Hajo würdigt seinem Kollegen keinen Blick mehr.


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Beitrag  cat Mo 08 Okt 2012, 09:35


Die nächsten 15 Minuten verstreichen für Jan wie im Pflug. Er erkennt, wie Löffler seine Leute postiert.

Jan: Binz, sie müssen den Einsatz stoppen, bitte.
Binz: Löffler weiß, was er tut. Ist nicht sein erster Einsatz.
Jan: Das mag sein, aber... er ist überflüssig. Meine Frau wird sich melden, sobald sie mit der Befragung fertig ist.
Binz: Zu spät, Maybach.


Er lässt Jan stehen und geht zu Löffler, der letzte Instruktionen verteilt.
Jan geht unterdessen in den Funkwagen und möchte die 1 wählen. Ina kommt zu ihm.

Ina. Jan?
Jan: Ich möchte wissen, wie weit Leni ist.
Ina: Du wirst den Einsatz nicht mehr stoppen können.
Jan: Abwarten. Weißt du, was sie vorhaben?
Ina: Ja. Sie wollen durch eine Kellertür im Nebenraum. Die war bisher verschlossen und dreifach gesichert.
Jan: Das heißt, sie kommen dann von der Kellertreppe nach oben.
Ina: Ja.
Jan: OK, danke Ina.
Ina: Was hast du vor?
Jan: Hör zu, du gehst jetzt besser. Ich möchte nicht, dass sie dich mit mir zusammen sehen. Sonst heißt es noch, du machst mit mir gemeinsame Sache.
Ina: Jan lass das.
Jan: Bitte. (er schaut sie jetzt an)
Ina: Also gut. (sie geht)

Jan wählt nun die 1.

Stoll: Herr Maybach?
Jan: Ja. Herr Stoll hören sie. Ich möchte mit meiner Frau sprechen, und danach tun sie bitte, was sie ihnen sagt. Haben sie mich verstanden?
Stoll: Ja, einen Moment. (er gibt ihr das Telefon)
Leni: Jan?
Jan: Hör zu, du siehst die Kellertreppe?
Leni: Ja.
Jan: Löffler wird dort gleich mit seiner Mannschaft auftauchen. Du machst jetzt folgendes.

Jan erklärt ihr alles ganz genau und Leni spricht kurz danach mit Stoll.
Danach geht er aus dem Funkwagen nach draußen. Er geht zu Maria, die mit Greta in das angrenzende Cafe gegangen ist.

Jan: Maria, fahr bitte mit Greta nach Hause. Ich denke, dass wir in einer Stunde hier fertig sind.
Maria: Bist du sicher?
Jan: Ja.
Greta: Aber ich will nicht nach Hause.
Jan: Schatz bitte, ich komm auch ganz bald nach, hm?

Sie schlingt ihre Ärmchen um seinen Hals, als wenn sie sagen möchte, ich lass die nie wieder los. Aber Jan löst sich von ihr, gibt ihr einen dicken Kuss.

Jan: Bis später, ja?
Maria: Ich mach das schon.
Jan: Danke Maria.

Jan geht wieder zurück.
Er beobachtet jetzt von Weitem das Geschehen. Hajo und Binz stehen zusammen und warten, bis sie das Kommando bekommen, die Bank zu betreten.
Hin und wieder dreht sich Hajo um, um zu sehen, was Jan macht.
Binz merkt das.

Binz: Was ist?
Hajo: Jan... er ist.. plötzlich so ruhig. Wollte er vorhin doch noch mit aller Gewalt diesen Zugriff stoppen.
Binz: Sie haben Recht. Bedeutet das jetzt etwas Gutes oder etwas Schlechtes?
Hajo: Ich weiß nicht.


Im Inneren der Bank wird es jetzt plötzlich ganz leise. Die Männer um Löffler haben die
Tür zum Kellerraum aus dem Nebengebäude durchbrochen und sind nun auf dem Weg nach oben. Sie sind selbst auch ganz erstaunt, nichts zu hören.

Langsam gehen sie die Treppe nach oben, ihre schweren Gewehre im Anschlag, jederzeit bereit, abzufeuern.
Als sie dann im Schalterbereich ankommen, können sie niemanden sehen.

Löffler: Das gibt’s doch nicht. Wo sind sie?

Er gibt über Funk Bescheid.

Löffer: Binz?
Binz: Ja.
Löffler: Im Schalterbereich befinden sich keine Personen.
Binz: Wie bitte? Dann haben sie sich möglicherweise in einer der Büros verschanzt. Seien sie vorsichtig.
Löffler: Geht klar.

Er gibt seinen Männern ein Zeichen, die vier Türen in Beschlag zu nehmen.
Um jede Tür postieren sich zwei Mann. Löffler gibt lautlos das Zeichen zum Zugriff.
Und dann geht alles ganz schnell. Die Türen werden aufgestoßen und sie springen förmlich in die Zimmer. Aber auch die sind leer.
In einem der Zimmer erkennen sie jetzt aber, dass das Fenster nach außen nur angelehnt ist.
Löffler geht hin, öffnet es und schaut auf den Hinterhof.

Löffler: Scheiße. Die sind weg.

Löffler geht nun zur Eingangstür, schließt diese auf und kommt mit seinen Männern nach draußen.
Binz und Hajo schauen sich an und gehen dann sofort auf ihn zu.

Hajo: Was ist?
Löffler: Die sind weg.
Hajo. Wie weg?
Löffler: Durch’s Fenster.
Binz: Was?! Das glaub ich jetzt nicht.
Löffler: Der Typ muss gewusst haben, dass wir vom Keller her eindringen werden.
Binz: Und warum waren die Fenster nicht abgesichert?
Löffler: Die wurden kontrolliert und in den Räumen war niemand.
Binz: Großartig.

Hajo hält jetzt Ausschau nach Jan. Der ist aber nicht mehr zu sehen.

Hajo: Ina!
Ina: Ja?
Hajo: Wo ist Jan?
Ina: Weiß nicht. Eben war er noch hier.
Löffler: Wusste Maybach, was wir vorhatten?
Binz: Nein.
Löffler: Wirklich nicht? Ich meine... er war doch von Anfang an gegen die Stürmung.
Binz: Ich hab ihm nichts erzählt. Sie vielleicht?

Er schaut nun Hajo und Ina an.

Hajo: Natürlich nicht.
Binz: Immerhin ist ihre Tochter in seiner Gewalt.
Hajo: Ich hab Maybach nichts gesteckt.
Ina: Ich war das.
Hajo: Wie bitte, du?
Ina. Ja. Jan wollte wissen, wie sie vorgehen und ich hab’s ihm gesagt.
Binz: Das ist unverantwortlich, Frau Zimmermann.
Ina: Sie können mich ja auch rausschmeißen.

Sie wartet gar keine Antwort mehr ab und geht.

Binz: (schaut Hajo an) Sind ihre Kollegen eigentlich alle durchgeknallt? Wenn die so weiter machen, können sie ihre Soko schließen.

Er lässt Hajo stehen und geht.
Hajo läuft zu Ina, die am Wagen steht.

Hajo: Was hat Jan vor?
Ina: Ich weiß es nicht.
Hajo: Ina bitte.
Ina: Hajo, ich weiß es wirklich nicht. (sie schauen sich an)

Löffler kommt zu ihnen.

Löffler: Sollte sich herausstellen, dass ihr Kollege etwas mit dem Verschwinden von Stoll und seinen Geiseln zu tun hat, dann kann er sich warm anziehen. Sagen sie ihm das, wenn sie ihn sehen.
Hajo: Ina, lass eine Fahndung nach Stoll raus.


Es dauert eine Weile, dann sind die ganzen Einsatzwagen verschwunden. Hajo sieht, dass Jans Wagen ebenso nicht mehr auf dem Parkplatz steht. Binz kommt wieder zu ihm.

Binz: Läuft die Fahndung nach Stoll?
Hajo: Läuft, ja.
Binz: Gut, dann fahren wir jetzt zu Maybach nach Hause.
Hajo: Wozu?
Binz: Ich hab so ein ungutes Gefühl, Trautzschke. Also, kommen sie.

Sie fahren auf direktem Wege zum Hexenhaus. Und tatsächlich. Jans Wagen steht vor der Tür.
Sie steigen aus und gehen zum Haus, klingeln.


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Beitrag  cat Di 09 Okt 2012, 08:28

Maria öffnet ihnen. Sie schauen sich an, schweigen eine Weile.

Hajo: Wir müssen mit Jan reden.

Maria öffnet ihnen die Tür ein Stück weit und sie gehen hinein.
Sie schauen sich wieder an.

Maria: Er ist im Kinderzimmer, bei Greta.

Sie geht zurück in die Küche. Hajo und Binz schauen sich an, dann geht Hajo in Richtung Kinderzimmer. Binz folgt ihm.
Sie erkennen, wie Jan versucht, Greta zum Einschlafen zu bringen. Sie liegt in ihrem Bettchen und Jan streicht ihr über den Kopf.

Jan: Versuch ein bisschen zu schlafen, hm?
Greta: Aber du bleibst bei mir.
Jan: Klar. Ich lass dich nicht mehr alleine, mein Schatz. Versprochen.
Greta: Ich hab Angst.
Jan: Du musst keine Angst mehr haben. Es ist alles vorbei.

Jetzt erkennt Jan erst Hajo und Binz, die an der Tür stehen.
Mit einer Kopfbewegung signalisiert Hajo, dass er nach draußen kommen soll.

Es dauert eine Weile, weil Jan wartet, bis Greta eingeschlafen ist.
Dann geht er nach draußen. Hajo und Binz warten im Wohnzimmer auf ihn. Als er reinkommt, lassen ihn die beiden nicht aus den Augen. Jan weiß, was jetzt kommt.

Hajo: Wo ist meine Tochter?
Jan: Ich weiß nicht.
Binz: Maybach, sie bewegen sich gerade auf sehr dünnem Eis.
Jan: Was soll das Binz. In ihren Augen bin ich doch schon längst eingebrochen. Schon vor dieser Geiselnahme.
Binz: Wie soll ich das verstehen?
Jan: Meine Suspendierung. Seit über einer Woche warte ich auf eine Reaktion, aber nichts, nichts tut sich.
Binz: Da geb ich ihnen recht. Aber das lag nicht nur allein an mir. Und wenn ich es mir recht überlege, ist es auch gut so.
Was ist vorhin in der Bank geschehen? Wo sind Stoll, ihre Frau und ihr Sohn?
Jan: Ich sagte schon, ich weiß es nicht.
Hajo: Jan, warum tust du das?
Jan: Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Aber... ihr könnt mich ja festnehmen.
Binz: Glauben sie mir, das würde ich mit Begeisterung tun. Nur fehlen mir die Beweise.
Jan: Beweise? Wofür?
Binz: Fluchthilfe.

Jan geht an den beiden vorbei ans Fenster. Er schaut hinaus, ist in Gedanken.

Hajo: Wie geht es Greta?
Jan: Die Ärztin hat ihr ein Beruhigungsmittel gegeben. Ich hoffe, sie schläft jetzt erst mal.
Hajo: Möchtest du gar nicht wissen, was Stoll jetzt gerade mit Leni und Max tut?
Jan: (dreht sich um, schaut ihn an) Nein.
Hajo: Ich versteh dich nicht mehr. Ist dir dein Job plötzlich nicht mehr wichtig?
Jan: Mein Job ist mir sogar sehr wichtig. Aber noch wichtiger sind mir die Menschen, die ich vor solchen Leuten wie Löffler beschützen muss.
Binz: Maybach, sie kennen den Ablauf einer Geiselnahme.
Jan: Ja. Ja, den kenne ich. Aber ich kenne auch die Gefahren eines solchen Ablaufes.
Binz: Unser Job ist immer mit einem gewissen Restrisiko behaftet.
Jan: Da geb ich ihnen recht. Aber wenn ich dieses Risiko eindämmen kann, dann tu ich das. Und bei Stoll gab es nie... nie auch nur eine Sekunde in der ich mir nicht sicher war, dass uns dieser Mann nicht gefährlich werden kann. Aber was ich für richtig halte und was nicht, das interessiert doch schon lange nicht mehr.
Hajo: Was soll das Jan. Das stimmt so doch überhaupt nicht.
Jan: Ich weiß, dass ich einen Fehler begangen habe, als ich den Typen im Wald geschlagen habe. Und ich war auch bereit die Konsequenzen zu tragen. Aber was macht ihr? Lasst mich über eine Woche schmoren. Lasst mich im Ungewissen. Ich hab keine Lust mehr auf diese Spielchen. Ihr wollt mich loswerden? Gut. Kein Problem.
Hajo: Jan jetzt hör auf so einen Blödsinn zu reden. Niemand möchte dich loswerden.
Jan: Schon gut, Hajo. Ich nehm euch die ganze Entscheidung ab.
Binz: Wie sollen wir das jetzt verstehen?

Jan geht zum Schreibtisch und holt ein Stück Papier. Er gibt es Hajo und Binz schaut es mit ihm an.

Hajo: Hamburg? Du...... du willst tatsächlich nach Hamburg?
Jan: Ja.
Hajo: Jan, das... das kannst du nicht machen.
Jan: Ach ja? Und warum nicht?
Binz: Ich gehe einfach mal davon aus, dass es sich hierbei um eine Überreaktion, hervorgerufen durch ihren erneuten Tablettenkonsum, handelt.
Jan: Mein Tablettenkonsum hat damit überhaupt nichts zu tun.
Hajo: Und Leni? Was sagt Leni dazu? Und die Kinder?
Jan: Sie verstehen mich.
Hajo: Das glaube ich dir nicht. Max hängt viel zu sehr an diesem Haus. Die Erinnerungen an seine Mutter....
Jan: Hör auf. Lass Andrea aus dem Spiel.
Hajo: Nein, das tu ich nicht. Sie ist immer noch ein Teil von dir und du kannst mir nicht erzählen, dass dich dieser Teil plötzlich nicht mehr interessiert.

Jetzt hat Hajo einen Punkt getroffen, an dem Jan nachdenklich wird.
Auch Binz merkt das.
Jan dreht sich von ihnen weg, möchte nicht, dass man ihn jetzt ansieht. Hajo und Binz schauen sich an.

Binz: Zum letzten Mal, wo ist Stoll. Und wo ist ihre Frau?
Leni: Ich bin hier.


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Beitrag  cat Di 09 Okt 2012, 08:33

Sie alle drehen sich jetzt um, sehen Leni und Max, die an der Tür stehen.
Jan und Leni schauen sich an, lächeln.
Sie geht auf ihn zu und er nimmt sie ganz fest in seine Arme. Max beobachtet die beiden und nachdem sie sich gelöst haben, ist Max an der Reihe.

Jan: Ist mit dir alles OK?
Max: Klar. War schon cool, das mit der Musik.
Jan: Ja. (er fährt ihm über den Kopf) Ja, das war cool.
Binz: Frau Maybach, was ist in der Bank passiert?
Leni: Stoll hat uns in eines der Zimmer gebracht und wir sind dann dort durch das Fenster gestiegen.
Binz: Und dann?
Leni: Musste ich ihn mit meinem Wagen, der dort ganz in der Nähe stand, aus der Stadt fahren. Dort hat er uns dann rausgelassen und ist weitergefahren.
Hajo: Hat er gesagt, wohin er wollte?
Leni: Nein.
Hajo: Ich glaub euch allen kein einziges Wort.
Binz: Da geb ich ihnen Recht Trautzschke.
Leni: Papa, du musst es glauben. Was anderes bleibt dir gar nicht übrig.
Jan: Ihr habt doch sicher schon längst eine Fahndung nach ihm laufen, oder?
Hajo: Natürlich, was denkst du denn.
Jan: Dann werdet ihr ihn auch sicher bald haben.
Hajo: Du weißt von den Plänen deines Mannes?
Leni: Dass er in Hamburg eine neue Stelle annehmen möchte? (er nickt) Ja, Papa, ich weiß davon. Und ich kann ihn seit heute auch verstehen.
So wie ihr mit ihm umgegangen seid. Jan ist kein Idiot. Er ist Polizist. Mit Leib und Seele. Und er ist gut. Verdammt gut.
Hajo: Dann unterstützt du sein Vorhaben?
Leni: Das tun wir alle, Papa. Nicht nur ich.
Hajo: Gut, dann..... hab ich hier nichts mehr zu suchen.

Er geht, ohne noch ein Wort zu sagen oder jemandem in die Augen zu blicken. Jan wird ein wenig nachdenklich. Er mag Hajo schließlich.

Binz: Tja, das wird ihr Schwiegervater so schnell nicht wegstecken. Und das ausgerechnet jetzt.
Jan: (schaut ihn an) Was meinen sie mit ausgerechnet jetzt?
Binz: Warum sollte ich ihnen das noch sagen?
Jan: Was? (sie lassen sich nicht aus den Augen)
Binz: Der Hauptgrund, warum sie so lange keine Nachricht bekommen haben, lag ganz einfach an ihrer Beförderung.
Jan: Wie bitte?
Binz: Ja. Ihr Schwiegervater hat den Antrag gestellt, ihnen die Hauptkommissarsstelle zu übertragen. Er selbst wollte langsam etwas kürzer treten. Aber.... das hat sich ja jetzt von alleine erledigt. (er geht zur Tür, dreht sich noch einmal um) Ich hoffe für sie alle, dass wir Stoll sehr schnell finden.

Dann verlässt auch er das Haus. Im Wohnzimmer herrscht nun Schweigen. Damit hat Jan nun überhaupt nicht gerechnet.
Sie werden duch das laute Schreien von Greta aus ihren Gedanken gerissen.

Greta: Papa Papaaaaa.

Jan läuft schnell ins Kinderzimmer, um Greta wieder zu beruhigen. Sie ist total aufgelöst und es dauert lange, bis er sie wieder beruhigt hat.
Sie schläft schließlich wieder ein. Jan geht in die Küche, wo Maria und Leni etwas zu essen richten.


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Beitrag  cat Di 09 Okt 2012, 08:40


Jan: Ich hoffe, dass das nicht allzu lange anhält.
Leni: Sie ist durcheinander. Verständlich.
Maria: Ich kann euch auf einer Seite ja verstehen, aber der Mann hatte eine Waffe auf die Kinder gerichtet.
Jan: Ich weiß. Aber...... sie wird darüber hinweg kommen. Wo ist Max?
Leni: Auf seinem Zimmer, denke ich.

Er geht nach oben und klopft an. Max hat gerade noch mit einem Freund telefoniert.

Jan: Na? (er setzt sich zu ihm aufs Bett)
Max: Wie geht es Greta?
Jan: Sie ist noch ziemlich verängstigt.
Max: Sie ist ja auch noch so klein.
Jan: Und du?
Max: Papa, ich hab schon so einiges durchmachen müssen, vergiss das nicht.
Jan: Stimmt.
Max: Als mein Vater mich entführte, da.... da war es viel schlimmer. Der Mann war ja eigentlich auch ganz nett.
Jan: Ich bin stolz auf dich, Max.
Max: Unsere Kommunikation hat doch super geklappt, oder?
Jan: Ja. Die anderen konnten es überhaupt nicht verstehen, als ich ihnen sagte, dass ich die Infos von dir habe. (sie müssen ein wenig lächeln)
Max: Papa, darf ich dich was fragen?
Jan: Klar.
Max: Ändert es die Situation, wenn du.... Hauptkommissar werden kannst?
Jan: (schaut ihn an) Ich dachte, wir hätten alles besprochen?
Max: Haben wir ja auch. ( er schaut nach unten)
Jan: Du möchtest gar nicht hier weg, stimmt’s? (er bekommt keine Antwort) Max, warum hast du das nicht gesagt? Ich möchte nicht, dass sich irgendjemand von mir übergangen fühlt.
Max: Würde es denn etwas ändern, wenn ich .... wenn ich sage, dass ich eigentlich von hier nicht weg möchte?
Jan: Allerdings. Max, wir sind eine Familie. Und ich möchte, dass sich jeder hier wohl fühlt. Ich hab Hamburg noch nicht zugesagt. Ich kann mich auch in Halle oder Dresden bewerben. Ist nicht so weit weg.
Max: Wirklich?
Jan: Klar.
Max: Meinst du, dass es Ärger gibt? Wegen Stoll meine ich.
Jan: Max, das ist mir im Moment völlig egal. Ich möchte gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn das SEK gestürmt hätte. Habt ihr euch an die Anweisungen gehalten?
Max: Klar. Leni hatte alles voll im Griff.
Jan: Gut.


Wenig später sitzen sie am Tisch und essen eine Kleinigkeit. Greta scheint jetzt tief und fest zu schlafen.

Maria: Die Kleine tut mir so Leid.
Max: Ich hab versucht, sie so gut es ging abzulenken.
Jan: Sie wird darüber hinweg kommen. Ich hab das ganze schon mit Benni durchmachen müssen. Und Benni war damals 9.
Max: Er hat mir mal davon erzählt. Es war knapp damals, stimmt’s?
Jan: Ja. Wir wären beinahe zu spät gekommen.

ER wird nachdenklich.

Leni: Jan.....es wird alles wieder gut werden. Da bin ich mir sicher.
Jan: Ja, das wird’s.


Wenig später ist Max auch schon im Bett. Er ist müde und geschafft vom Tag. Maria hat sich verabschiedet und nun sitzen Leni und Jan auf dem Sofa mit einem Glas Rotwein in der Hand.
Sie prosten sich zu und trinken einen Schluck.

Leni: Ich muss an Papa denken.
Jan: Geht mir genauso. Ich verstehe nicht, warum er so ein Geheimnis um die ganze Sache gemacht hat. Ich meine..... er hätte doch etwas sagen können.
Leni: Er wollte wahrscheinlich ganz sicher sein, dass sein Antrag auch genehmigt wird.
Jan. Mag sein, aber......
Leni: Und was machst du jetzt?
Jan: Was denkst du? (sie schauen sich an) Max hat mir vorhin eröffnet, dass er eigentlich von hier gar nicht weg möchte.
Leni: Na ja..... ehrlich gesagt.....
Jan: (schaut sie jetzt sehr intensiv an) Du auch nicht.
Leni: Jan...
Jan: Ich kapier das nicht. Wir würden nach Hamburg ziehen und außer mir wären alle todunglücklich. Das geht so nicht, Leni.
Leni: Hey, jetzt reg dich nicht auf.
Jan: Ich reg mich nicht auf. Ich stelle nur fest, dass ihr vor mir Angst habt.
Leni: So ein Blödsinn, wir haben doch keine Angst. Wir... wir ...
Jan: Ja?
Leni: Wir wollen, dass es dir gut geht, Jan. Du hast schon so viel durchgemacht. Und ich sehe doch auch, wie du dich immer öfter über die Arbeitssituation hier aufregst. Wer weiß, vielleicht würden wir uns in Hamburg ja auch sauwohl fühlen.
Jan: Hamburg ist gestrichen.
Leni: Wegen uns?
Jan: Auch. Aber...... mir geht dein Vater nicht aus dem Kopf.
Leni: Du würdest die Beförderung annehmen?
Jan: ich weiß nicht. Dein Vater ist der Boss.
Leni: Ja, aber irgendwann muss er seinen Posten abgeben. Und warum nicht jetzt, solange er dir noch auf die Finger schauen kann.
Jan: Er hat mir mal wieder gezeigt, was er von mir hält. Ich meine.... warum steht er nicht hinter mir. Ich mache meinen Job doch nicht erst seit gestern.
Leni: Ich denke, dass es hauptsächlich daran liegt, dass er selbst weiß, dass seine Zeit als Chef der Soko bald abgelaufen ist. Er möchte sich immer noch beweisen und es fällt ihm schwer, einzugestehen, dass es Jüngere gibt, die nachfolgen. Kommt noch dazu, dass du mit seiner Tochter verheiratet bist. Da hat er ein noch schärferes Auge auf dich.
Jan: Und was soll ich jetzt tun?
Leni: Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Mit ihm reden?
Jan: Das hab ich schon so oft getan. Dann ging es wieder für eine Weile gut und dann....
Leni: Nimm die Beförderung an. Ich glaube, das wäre ein erster Schritt.
Jan: Ich glaube kaum, dass er mir den Job noch frei hält, wenn er erfährt, was wir ....getan haben.
Leni: Aber er muss es doch nicht erfahren. Stoll (sie schaut auf die Uhr) sitzt im Flugzeug. Und seine Tochter ist jetzt das Wichtigste.
Jan: Du hast Recht.
Leni: Also... redest du mit ihm?
Jan: Ja. Gleich morgen früh.

Sie schauen sich an, küssen sich.


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Beitrag  cat Di 09 Okt 2012, 08:46



Sie werden durch das Telefon gestört.

Jan: Ich geh schon. (er steht auf und nimmt ab) Maybach.
Benni: Papa?
Jan: Benni, was gibt’s?
Benni: Papa, wir … wir sind im Krankenhaus.
Jan: Was ist passiert? (er ist jetzt hellwach und auch Leni erkennt, dass etwas passiert sein muss)
Benni: Sandra, sie... sie hat vor zwei Stunden Wehen bekommen. Wir haben die Hebamme gerufen und......sie... ich meine...
Jan: Benni, ganz ruhig. In welchen Krankenhaus seid ihr?
Benni: Uniklinik.
Jan: Gut, wir kommen.

Jan legt auf, Leni kommt auf ihn zu.

Leni: Ist was mit Sandra?
Jan: Sie sind im Krankenhaus. Irgendwas muss wohl nicht so funktioniert haben, wie sie sich das vorgestellt haben.
Leni: Ich ruf Wolfgang an.
Jan: Gut.

Leni ruft Wolfgang Grossmann an und der verspricht, sofort rüberzukommen.
Nach 5 Minuten ist er auch schon da.

Leni: Danke Wolfgang, wenn wir dich nicht hätten.
Wolfgang: Papperlapapp. Dafür bin ich da. Sag den beiden einen schönen Gruß. Und dem Nachwuchs natürlich auch.
Leni: Mach ich.

Sie fahren in die Klinik. Jan hat es eilig.

Leni: Jan, du musst nicht so rasen. (er schaut sie an, dann macht er langsamer) Aufgeregt?
Jan: Man wird ja schließlich nicht jeden Tag Opa.
Leni: Stimmt. (sie grinst)
Jan: Du findest das witzig, hm?
Leni: Irgendwie schon.
Jan: Ja, lach nur.

Sie kommen in der Klinik an und gehen sofort auf die Entbindungsstation.
Dort ist aber niemand. Sie fragen sich durch und dann kommt eine Schwester zu ihnen.

Jan: Schwester? Maybach. Meine Schwiegertochter ist eingeliefert worden.
Schwester: Sie sind der Großvater?
Jan: (schaut Leni an, die grinst ein wenig) ja.
Schwester: Verstehe.
Jan: Was ist denn jetzt?
Schwester: Kommen sie.

Sie führt sie durch eine Tür. Dahinter ist es still. Sehr still. Jetzt erkennt Jan seinen Sohn. Benni, sitzt auf einem Stuhl, rührt sich nicht. Leni und auch Jan erkennen nun, dass etwas Schreckliches passiert sein muss. Diese Stille und Kälte.
Jan: Benni?

Er läuft auf ihn zu, erkennt nun seine feuchten Augen.

Jan: Benni, was ist passiert? (er bekommt keine Antwort)

Jan schaut zur Schwester und er geht dann wieder zu ihr.

Jan: Was ist hier los?
Schwester: Es gab Komplikationen bei der Geburt des Kindes.
Leni: Ist es .... tot?
Schwester: Nein, die Kleine ist wohlauf. Aber....
Jan: Sandra? Was ist mit meiner Schwiegertochter.
Schwester: Sie bekam einen Zusammenbruch, hat viel Blut verloren.
Jan: Wie geht es ihr?
Schwester: Sie .... sie ist vor 10 Minuten verstorben.

Jetzt ist es Jan, der einen Schritt zurück geht.

Jan: Nein.
Schwester: Es tut mir Leid.
Jan: Nein, das.... das kann nicht sein. Sie....

ER muss sich jetzt zusammenreißen. Leni nimmt seine Hand und sie schauen sich an.
Leni laufen ein paar Tränen über das Gesicht.
Dann fallen sie sich nur noch in die Arme.
Sie brauchen eine ganze Weile, bis sie diese Sache realisiert haben. Jan blickt wieder zu Benni, der immer noch regungslos da sitzt. Er geht nun auf ihn zu.

Leni bleibt bei der Schwester.

Leni: Und dem Baby geht es wirklich gut?
Schwester: Ja. Ich wollte dem jungen Vater das Kind geben, aber..... er will es nicht.
Leni: Er ist noch viel zu geschockt. Geben sie ihm Zeit.
Schwester: Natürlich. Die Kleine wird von uns versorgt. Aber... jetzt kümmern sie sich erst mal um ihren Sohn.
Leni: Danke.

Jan setzt sich neben Benni. Er weiß nicht, was er jetzt zu ihm sagen soll.

Jan: Benni, ich.... ich weiß nicht... (er schluckt) ich weiß nicht was ich sagen soll. Es.... es tut mir so unendlich leid.

Er kann nur mit Mühe seine Tränen zurückhalten.
Er schaut Benni an, dann nimmt er ihn einfach nur in den Arm. Und Benni nimmt diese Geste gerne an.
Vater und Sohn sind sich in diesem Moment sehr nahe. Leni beobachtet die Szene und lässt die beiden auch alleine.
Sie lösen sich wieder.

Jan: Du kommst jetzt erst mal mit zu uns.
Benni: Nein. Ich .... ich fahr nach Hause.
Jan: Benni, bitte.
Benni: (steht auf, schaut ihn an) Ich fahre nach Hause. Alleine.

Er geht und lässt die beiden alleine zurück.
Jan steht auf und möchte hinterher, Leni hält ihn jedoch fest.

Leni: Nein Jan. Lass ihn.
Jan: Ich kann ihn doch jetzt nicht alleine lassen.
Leni: Er will es so. Also... akzeptier es. Schwester, können wir die Kleine sehen?
Schwester: Aber natürlich. Kommen sie.

Sie führt die beiden in die Säuglingsstation.
Dort holt eine Schwester die Kleine aus ihrem Bettchen.

Leni: Oh Gott, wie süß.
Jan: Ja.
Schwester: Wissen sie denn, wie die Kleine heißen soll?
Jan: Nein, darüber hat mein Sohn nicht mit uns gesprochen.
Schwester: Na ja, ist jetzt auch noch nicht so wichtig. Er wird morgen bestimmt selbst vorbei kommen und nach seiner Tochter sehen.
Jan: Bestimmt.

Sie schauen sich die Kleine noch eine Weile an und gehen dann nach Hause.
Dort ist Wolfgang gerade dabei, im Fernsehen nach einem interessanten Sender zu suchen. Ohne Erfolg.
Er ist geschockt, als Jan ihm sagt, was passiert ist. Nach einer Weile lässt er die beiden alleine.



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Beitrag  cat Di 09 Okt 2012, 08:57

Am nächsten Morgen ist die Stimmung sehr gedrückt. Max merkt das natürlich, fragt sich, was der Grund dafür ist.
Jan versucht ständig mit dem Handy Benni zu erreichen.

Jan: Verdammt er geht nicht ran. Ich.... ich fahre zu ihm.
Leni: Jan, willst du nicht erst mal frühstücken?
Jan: Nein. Ich muss wissen, dass es ihm gut geht.

Und schon ist er verschwunden.

Max: Sagst du mir, was los ist?
Leni: Setz dich.

Max setzt sich, merkt, dass irgendwas Schlimmes passiert sein muss.

Leni: Max, Sandra..... sie….
Max: Sie hat ihr Baby. Papa ist so aufgeregt, weil er endlich Opa ist, hm?
Leni: Nein.
Max: Was denn?
Leni: Also.... du hast Recht, Sandra hat gestern Abend ein süßes kleines Mädchen zur Welt gebracht.
Max: Aber?
Leni: (sie holt tief Luft) Es gab Komplikationen bei der Geburt. Sandra ist.... sie ist kurz nach der Entbindung gestorben.

Max sagt jetzt nichts. Er schaut Leni an und dann rennt er nach oben.
Er kann es nicht glauben. War Sandra wie eine Freundin für ihn.


Jan hält mit dem Wagen vor Bennis Haus. Er geht hinein, die Treppen nach oben und klingelt.
Nichts tut sich. Er klingelt wieder.

Jan: Benni? Benni, mach auf. (er klingelt, klopft) Benni, wenn du nicht aufmachst, tu ich es. (nichts)

Jan holt ein kleines Werkzeug aus seiner Tasche und macht sich an das Türschloss. Er hat Übung in solchen Dingen und hat die Tür auch sehr schnell auf.
Er geht in die Wohnung, ruft nach Benni. Er bekommt keine Antwort. Er findet ihn schließlich im Wohnzimmer auf dem Sofa liegend. Er erkennt gleich seinen Zustand, als er die leeren Bierflaschen sieht.
Er geht zu ihm, dreht ihn erst einmal um, so dass er sein Gesicht sehen kann.
Er tätschelt ihn ein wenig im Gesicht.

Jan: Benni? Benni, komm, aufwachen.

Langsam, sehr langsam kommt er zu sich, ist aber nicht wirklich anwesend.

Jan: Benni?
Benni: Was … .wi… llst … du.
Jan: Nach dir sehen, was sonst. Ich mach dir jetzt erst mal einen schönen starken Kaffee und du gehst ins Bad.

Er zieht ihn nach oben und schiebt ihn in Richtung Bad. Aber Benni reißt sich von ihm los.

Benni: Lass mich in Ruhe.
Jan: Das werde ich ganz bestimmt nicht tun. Also ab ins Bad.

Er gibt ihm wieder einen Schub und dieses Mal verschwindet er im Badezimmer. Jan geht in die Küche und richtet alles für den Kaffee. Gleichzeitig sucht er im Medikamentenschrank nach einer Aspirin.
Es dauert eine Weile, bis Benni in die Küche kommt. Er sieht allerdings nicht besser aus, als vorher. Im Gegenteil.
Jan lässt ihn nicht aus den Augen.

Jan: Setz dich.

Er drückt ihn förmlich in den Stuhl. Dann stellt er zwei Tassen Kaffee auf den Tisch. Er selbst hat ja auch noch nicht gefrühstückt.

Jan: Ich hab Brötchen mitgebracht.
Benni: Ich will nichts essen.
Jan: Benni, ich weiß, was du jetzt durchmachst.
Benni: Ach ja? Dann frag ich mich, was du hier willst.
Jan: Dir helfen.
Benni: Ich brauche keine Hilfe. Also geh.
Jan: Nein, das werde ich nicht tun. Wir werden jetzt in Ruhe frühstücken und dann ziehst du dich um.
Benni: Wozu?
Jan: Das fragst du noch? Du hast eine kleine Tochter, schon vergessen?
Benni: Ich hab keine Tochter.
Jan: Benni, bitte. Ich weiß, es ist nicht leicht, den Tod zu akzeptieren. Aber...
Benni: Ich bin Schuld.
Jan: Was meinst du?
Benni: Ich hätte auf dich hören sollen.
Jan: Wegen der Hausgeburt?
Benni: Wenn wir ins Krankenhaus gefahren wären, dann...
Jan: Das kannst du doch gar nicht wissen. Im Krankenhaus hätte es genauso zu Komplikationen kommen können. Eine Geburt bringt auch immer wieder Gefahren mitsich. Für das Kind wie für die Mutter. Hör also auf, dir Vorwürfe zu machen.
Benni: Ich will das Kind nicht.
Jan: Benni....
Benni: Nein. Dieses Kind hat mir den Menschen genommen, den ich über alles geliebt habe. Ich... ich will es nicht.

Er steht jetzt auf, fängt an zu weinen. Jan muss sich wirklich zusammenreißen. Er steht auf und geht zu ihm, berührt ihn leicht an der Schulter.

Jan: Benni, deine Tochter kann am allerwenigsten was dafür.
Benni: (dreht sich um, schaut ihn an) Das seh ich anders. Und jetzt lass mich bitte allein.
Jan: Ich....
Benni: Geh!!!

Er schreit seinem Vater förmlich ins Gesicht. Dieser ist ganz erschrocken und geht einen Schritt zurück.
Sie lassen sich nicht aus den Augen.

Jan: Bist du sicher, dass ich nicht doch bleiben soll?
Benni: Ich will einfach nur alleine sein. Das solltest du doch am besten verstehen.

Jan schaut nach unten.

Jan: Und .... das Kind?
Benni: Ich werde es zur Adoption frei geben.
Jan: Benni, bitte.... überleg dir das noch einmal. Du bist verbittert, das kann ich ja verstehen, aber.... ihr habt euch doch beide so sehr auf dieses Kind gefreut.
Benni: Stimmt, Sandra und ich, wir haben uns darauf gefreut. Aber jetzt ist Sandra tot. Und dieses Kind ist Schuld daran.
Jan: Hör zu, ich...
Benni: Du sollst gehen, hab ich gesagt.

Bennis Stimme wird vehementer und Jan merkt, dass es keinen Sinn macht, noch länger hier zu bleiben.

Jan: Ich.... ich komme später noch mal mit Leni vorbei.
Benni: Musst du nicht.
Jan: Ich weiß. Ich tu’s trotzdem.

Er geht rückwärts zur Tür, Benni immer noch im Blick. Dann bleibt er stehen.

Jan: Tschüß.

Dreht sich um und geht. Benni ist wieder alleine. Er nimmt einen Gegenstand in die hand und schmeißt ihn gegen die Wand. Dann sackt er in die Knie und fängt wieder an zu weinen. Jetzt ist ja niemand mehr da, der seine Tränen sehen kann.


Jan kommt nach unten und geht zum Wagen. Er steigt ein, fährt aber nicht los.
Ihm geht das ganze so an die Nieren. Sein Handy holt ihn in die Gegenwart zurück.

Jan: Maybach
Ina: Jan? Ich bins, Ina. Hör zu, steig in den Wagen und komm sofort ins Büro.
Jan: Warum?
Ina: Strahl hat eine Sitzung einberufen. Und so wie ich es mitbekommen habe, wird Löffler vom SEK auch dabei sein.
Jan: Muss das sein? Mir... mir geht es nicht so gut.
Ina: Wenn dir dein Job lieb ist, dann komm. Bitte.
Jan: Also gut. In 20 Minuten bin ich da.

Er legt auf und wartet. Dann wählt er Lenis Nummer.

Leni: Endlich.
Jan: Was ist?
Leni: Ich hab Max gesagt, was passiert ist. Seit dem hat er sich in seinem Zimmer verschanzt.
Jan: Er muss heute nicht zur Schule. Nicht nach dem, was er gestern hat durchmachen müssen.
Leni: Ich weiß, Jan. Aber......
Jan: Hör zu, ich.. ich muss ins Büro. Irgendsoeine Sitzung, die einberufen wurde. Könntest du.... könntest du später mal bei Benni vorbei gehen?
Leni: Wie war’s denn?
Jan. Er hat mich rausgeschmissen und mir unmissverständlich klar gemacht, dass er keine Hilfe braucht. Und.....er will das Kind nicht.
Leni: Wie bitte?
Jan: Die Kleine ist in seinen Augen eine Mörderin.
Leni: Hat er das so gesagt?
Jan: Nein, nicht direkt. Aber sinngemäß schon.
Leni: Ist gut. Ich versuche Max dazu zu überreden, mitzukommen. Vielleicht hilft es ja beiden.
Jan: Danke Leni. Und... ich melde mich, sobald ich aus der Höhle des Löwen wieder draußen bin.
Leni: Jan, versprich mir, mit Papa zu reden, ja?
Jan: Mal sehen.
Leni: Nicht mal sehen. Versprich es mir.
Jan: Bis später.

Er legt auf. Mit Hajo reden. Ja, das hört sich so einfach an, ist es für ihn aber ganz und gar nicht. Er startet den Wagen und fährt langsam in Richtung Präsidium.

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Beitrag  cat Mi 10 Okt 2012, 08:06

Als er dort den Flur entlang läuft, um an seinen Schreibtisch zu gelangen, wird er ins Besprechungszimmer gerufen. Dort warten Strahl, Binz, Löffler und Hajo.

Strahl: Herr Maybach?!

Jan bleibt stehen und schaut in das Zimmer, wartet.

Strahl: Kommen sie. Wir warten schon.

Jan geht hinein und fühlt sich von allen beobachtet.

Strahl: Setzen sie sich.

Jan setzt sich und schaut dabei zu Hajo. Der lässt ihn nicht aus den Augen, verzieht keine Miene, ist todernst.

Strahl fängt an mit seinen Ausführungen. Aber Jan hört gar nicht zu. Ihm geht Benni nicht aus dem Sinn. Immer wieder sieht er die Bilder, wie er Benni heute morgen aufgefunden hat. Irgendwann zuckt er zusammen, weil ihn Strahl wiederholt beim Namen nennt.

Strahl: Herr Maybach! (sie schauen sich jetzt an) Hören sie.... beantworten sie einfach meine Frage mit ja oder nein.
Jan: (schaut jeden einzelnen an) Ich...... welche Frage?

Die anderen schütteln nur den Kopf.

Strahl: Herr Maybach, soll das heißen, sie haben eben gar nicht mitbekommen, was ich zu ihnen gesagt habe?
Jan: Tut mir Leid, ich..... ich bin ein bisschen durcheinander.
Strahl: So geht das nicht. Herr Maybach, haben sie Stoll davon in Kenntnis gesetzt, dass das SEK vom Keller aus ins Innere der Bank eindringen wird?

Alles wartet jetzt auf eine Antwort. Jan meidet die Blicke, weiß er, dass jeder dieser Männer ihn nicht aus den Augen lässt.

Jan: (schaut nach unten) Ja.
Strahl: Wie bitte? Könnten sie etwas lauter sprechen?
Jan: (schaut ihn jetzt an) Ja.

Jetzt herrscht erst einmal Schweigen.

Löffler: Wenigstens sind sie ehrlich.
Strahl: Warum, Herr Maybach? Warum?
Jan: Ich wollte, dass die ganze Sache unblutig zu Ende geht.

Er hört ein hämisches Tss von Löffler. Die anderen bekommen das natürlich mit.

Strahl: Wie oft haben sie schon mit dem SEK zusammengearbeitet?
Jan: Oft genug. Aber in diesem Fall wäre es nicht nötig gewesen.
Löffler: Das sagen sie.
Jan: Der Mann war harmlos.
Strahl: Dieser Mann hat 8 Geiseln genommen darunter waren zwei ihrer Kinder.
Jan: Ich weiß. Aber er hat sie frei gelassen.
Strahl. Im Austausch mit ihrer Frau.
Jan: Ganz recht. Sie glauben doch nicht allen Ernstes, ich hätte meine Frau dort reingeschickt, wenn ich nicht sicher gewesen wäre, dass ihr
Nichts passiert.
Binz: Bei ihnen weiß ich manchmal wirklich nicht genau, was sie denken.
Jan: Ich habe mehr als einmal gesagt, dass wir diesen Einsatz nicht brauchen. Aber es hat mir niemand zugehört. Es hat keinen interessiert.
Strahl: Sie waren offiziell nicht im Dienst, das wissen sie schon.
Jan: Ja. Aber Stoll wollte nur mit mir reden. Was hätte ich denn ihrer Meinung nach tun sollen?
Strahl: Schon gut. Herr Maybach, haben sie Stoll den Tipp gegeben, zu fliehen?
Jan: Wie bitte?
Strahl: Sie haben mich schon verstanden. Ich hatte ein Gespräch mit dem Filialleiter der Bank. Bei dem sie noch kurz vor dem Überfall einen Termin hatten.
Jan: Und?
Strahl: Er hat mir erzählt, dass in seinem Büro die Handwerker sind, weil die Fenster nicht mehr richtig schließen und dass sie deshalb auch nicht gesichert waren.
Jan: Worauf wollen sie hinaus?
Strahl: Er hat dasselbe auch ihnen gesagt. Sie wussten also von der Schwachstelle in diesem Raum. Also noch einmal meine Frage. Haben sie Stoll den Tipp mit den nicht gesicherten Fenstern gegeben?
Jan: (schweigt eine Weile) Nein.
Strahl: Würden sie mich bitte ansehen und sagen, dass sie nichts mit der Sache zu zun haben.
Jan: (schaut erst Hajo an, dann geht sein Blick langsam zu Strahl) Nein.

Jan versucht, keinen Miene zu verziehen.

Strahl: Gut.
Binz: Das glauben sie doch selbst nicht.
Strahl: Ich kann ihm nicht das Gegenteil beweisen. Nicht solange Stoll auf der Flucht ist. Was macht die Fahndung?
Hajo: Nichts. Noch nichts.
Strahl: Herr Maybach, sie wissen, warum die Aufhebung ihrer Suspendierung so lange auf sich hat warten lassen?
Jan: Ja.
Strahl: Und? Ihr Vorgesetzter Herr Trautzschke, hat mir einen Antrag vorgelegt, in dem er sie zur Beförderung zum Hauptkommissar vorschlägt. Sie sagen, sie fühlen sich nicht ernst genommen. Warum schlägt ihr Chef sie dann für eine Beförderung vor?

Jan schweigt.

Strahl: Ich hatte den Antrag schon fast unterschrieben, Herr Maybach. Aber jetzt, solange wir Stoll nicht haben und er uns Rede und Antwort stehen kann, sehen sie ja sicher ein, dass ich diesem Wunsch noch nicht entsprechen kann.
Jan: Müssen sie auch nicht.
Strahl: Sie... wollen gar nicht?
Jan: Nein.
Strahl: Aber ... das ist eine große Chance für sie? Oder trauen sie sich das nicht zu?
Jan: Darum geht es nicht.
Strahl: Herr Maybach, was ist mit ihnen los?
Binz: Er wird die Soko verlassen. (Jan schaut ihn an) Was ist? Ich finde schon, dass sie die Kollegen hier davon in Kenntnis setzen sollten.
Strahl: Wie bitte? Sie wollen kündigen?
Jan: Ich..... (er schaut jetzt Strahl an, danach die anderen) ich....
Binz: Was ist? (er wendet sich jetzt an Strahl) Er hat bereits einen Vorvertrag mit der Kripo in Hamburg.
Strahl: Hamburg? Das glaube ich nicht.
Jan: Ich werde diesen Vertrag nicht unterschreiben.
Hajo: Und warum nicht? (sie lassen sich nicht aus den Augen)
Jan. Ich...... ich kann nicht.
Strahl: Dann bleiben sie uns erhalten?
Jan: Das hab ich nicht gesagt.
Strahl: So kommen wir nicht weiter. Herr Maybach, was immer sie vorhaben, setzen sie uns so früh wie möglich in Kenntnis. Alles andere wäre unfair ihren Kollegen gegenüber. Sie werden, bis Stoll gefasst ist, weiter ihren Dienst als Oberkommissar tun. Die Suspendierung ist vorerst aufgehoben. So und jetzt an die Arbeit.

Strahl und Löffler verlassen als erster den Raum. Binz, Hajo und Jan bleiben noch sitzen.

Binz: Ich hoffe für sie, dass sie nichts mit dem Verschwinden von Stoll zu tun haben. Glauben tu ich es nämlich nicht.

Auch er steht jetzt auf und verlässt den Raum. Hajo und Jan sind nun alleine.
Jan meidet den Blick seines Chefs. Dieser lässt ihn aber nicht aus den Augen. Beobachtet ihn.

Hajo: Willst du mit mir reden? (Jan schluckt ein paar Mal) OK, dann geh an die Arbeit. Wir müssen Stoll finden. Ina sagt dir, wie weit
Wir in den Ermittlungen sind.

Er steht auf und geht zur Tür. Er hofft eigentlich, dass Jan ihn bittet, zu bleiben. Doch der bleibt stumm. Hajo dreht sich noch einmal um und schaut zu Jan, der mit dem Rücken zu ihm sitzt. Dann geht auch er aus dem Zimmer.


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Beitrag  cat Mi 10 Okt 2012, 08:13


Nur langsam geht Jan ins Teambüro. Ina sitzt an ihrem Schreibtisch und liest in einer Akte. Sie lässt ihn nicht aus den Augen.
Jan geht zum Schreibtisch und bleibt erst mal stehen. Sein Blick fällt auf Toms Schreibtisch.

Jan: Wie geht es Tom?
Ina: Er muss noch zwei Wochen in der Reha aushalten. (Jan setzt sich jetzt) Jan, ich bin froh, dass du wieder hier bist.
Jan: Ja.
Ina: Wir haben bisher keine Spur von Stoll. Seine Tochter ist seit drei Tagen nicht mehr in der Schule gewesen. Und die Nachbarn wissen auch nichts. (sie lässt Jan nicht aus den Augen) Jan? Hörst du mir überhaupt zu?

ER schaut sie jetzt an.

Jan: Sicher.
Hajo: Wir müssen in Betracht ziehen, dass er das Land schon verlassen hat.
Ina: Du meinst, in Richtung USA?
Hajo. Seine Tochter soll dort behandelt werden.
Ina: Schon, aber... vergiss nicht. Der Banküberfall hat ihm nichts eingebracht. Und er braucht Geld.
Hajo: Vielleicht hat er ja einen Gönner gefunden? (dabei lässt er Jan nicht aus den Augen)
Jan: Warum schaust du mich so dabei an?
Hajo: Nur so.

Jan merkt, wie es in Hajo arbeitet.

Hajo: Außerdem rufst du bitte Leni an. Sie möchte mit Max her kommen.

Bevor Ina etwas darauf sagen kann, meldet sich Jan.

Jan: Wieso das denn?
Hajo: Die beiden waren bis zu seinem Verschwinden mit ihm zusammen. Möglicherweise fällt ihnen noch etwas ein. Etwas, was er gesagt hat
Und was uns weiterhelfen könnte.
Jan: Ich möchte nicht, dass Max verhört wird. Es war schon schlimm genug für ihn.
Hajo: (setzt sich jetzt vor seinen Schreibtisch, schaut ihn an) Er ist 15 und ich darf ihn verhören. In deinem Beisein natürlich.
Jan: Ich glaub’s nicht. Ich werde das nicht zulassen.
Hajo: Warum? Hast du Angst, er könnte sich verplappern?

Jetzt macht Jan ein ernstes Gesicht. Und Hajo merkt das. Die beiden lassen sich nicht aus den Augen.
Hajo beugt sich nach vorne.

Hajo: Warum ist Hamburg ad acta gelegt?

Jan meidet nun wieder seinen Blick.

Jan: Das..... das ist privat.
Hajo: (ist von dieser Antwort enttäuscht) Verstehe, ich.... bin ja auch nur dein Schwiegervater.

Beleidigt steht er nun auf und geht zur Tür. Jan hat aus Hajos Tonfall die Enttäuschung herausgehört.

Jan: Es ist wegen Benni.

Hajo bleibt nun stehen und dreht sich langsam um. Er schaut zu Jan, der seinen Kopf gesenkt hat.

Hajo: Was..... ist mit Benni?
Jan: (hört, dass diese Frage wirklich ernst gemeint und besorgt klingt) Er.... Er hat mich gestern Abend zum Großvater gemacht.

Ina und Hajo schauen sich an.

Ina: Das ist doch großartig. Da gratuliere ich. Was ist es denn?

Jan antwortet nicht. Jetzt erst merkt Ina, dass etwas Furchtbares geschehen sein muss. Sie wird ernst und schaut wieder zu Hajo. Der geht zurück zum schreibtisch und setzt sich wieder ihm gegenüber.

Hajo: Was ist passiert? Ist etwas mit dem Kind?
Jan: (schaut ihn jetzt an und Hajo erkennt seine feuchten Augen) Nein.... nein, das .... das Kind ist gesund. Ein... Mädchen.
Hajo: Aber?
Jan: Sandra..... Es... es gab Komplikationen. (er sieht jetzt zwei fragende Gesichter) Sie.... sie starb kurz nach der Entbindung.

Jetzt sind beide, Ina und Hajo total geschockt. Mit allem haben sie gerechnet, aber nicht damit.

Hajo. Jan, ich...... das tut mir so unendlich leid.
Jan: Benni..... er..... er will das Kind nicht annehmen.
Ina: Warum nicht?
Jan: (er schaut sie an) Das Kind ist Schuld an ihrem Tod.
Hajo: Hör zu Jan, du fährst jetzt nach Hause.
Jan: Aber....
Hajo: Kein aber. Das ist eine dienstliche Anordnung. Du kümmerst dich jetzt erst mal um Benni. Und um den Nachwuchs. Ina und ich... wir kommen schon klar.
Jan: Meinst du wirklich?
Hajo. Natürlich.
Jan: Ich .... wäre jetzt schon gerne bei Benni.
Hajo: Dann ab mir dir. Sofort.

Jan lächelt ein wenig, dann steht er auf und geht zur Tür. Dreht sich noch einmal um. Ihre Blicke treffen sich.

Jan: Danke.

Hajo nickt nur kurz und dann ist Jan verschwunden.
Ina sagt nichts. Sie ist immer noch geschockt. Hajo merkt das.

Hajo: Wir müssen trotzdem weiterarbeiten, Ina.
Ina: Ich weiß.

Sie macht sich an die Arbeit und auch Hajo geht wieder in sein Büro, um ein paar Anrufe zu tätigen.



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Beitrag  cat Mi 10 Okt 2012, 08:19


Jan fährt auf direktem Wege erst mal nach Hause.
Dort ist Leni in der Küche und möchte Tee machen. Max kommt herein, beobachtet sie, sagt aber nichts. Leni dreht sich um und sieht ihn.

Leni: Hey. Alles klar?
Max: (setzt sich an den Tisch) Wo ist Maria?
Leni: Sie ist mit Julian und Greta auf den Spielplatz.
Max: Ist.... ist Sandra... ich meine... ist sie wirklich tot?
Leni: (geht zu ihm, setzt sich neben ihn, nimmt seine Hand) Max...... manchmal kann es bei einer Geburt zu Komplikationen kommen. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe.
Max: Aber es ging ihr doch die ganze Zeit so gut.
Leni: Ich weiß, es ist auch schwer zu verstehen. Aber.... wir müssen warten, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind. Erst dann kann man sagen, warum sie sterben musste.
Max: Und Benni?

Jetzt hören sie einen Schlüssel und kurz danach steht Jan in der Küche.

Jan. Hallo ihr beiden. Hier ist es so ruhig.
Leni: Maria ist mit den Kleinen unterwegs. (sie geht zu ihm und gibt ihm einen Kuss) Wie ist ist dein Gespräch mit Strahl gelaufen?
Jan: Ich weiß nicht. Die Suspendierung wurde erst mal aufgehoben. Bis wir Stoll verhaftet haben.
Leni. Und?
Jan: Ich hab ihm gesagt, dass ich Stoll vor dem SEK gewarnt habe.
Leni: Wie hat er reagiert?
Jan: Schwer zu sagen. Binz glaubt auf jeden Fall fest daran, dass ich Fluchthilfe geleistet habe.
Leni: Und Papa?
Jan: Tja und dein Papa...... der weiß es. Da bin ich mir absolut sicher.
Du hättest ihn sehen sollen, sein Blick hat mich förmlich durchbohrt. Ich glaube, er weiß ganz genau, was gelaufen ist.

Sein Handy klingelt.

Jan: Entschuldige. Maybach.
Stoll: Herr Maybach, hallo.
Jan: Herr Stoll. Wo sind sie?
Stoll: Ich bin mit Laura in der Klinik in Detroit.
Jan: Dann hat alles geklappt?
Stoll: Ja. Ich habe alles genauso gemacht, wie ihre Frau es mir gesagt hat.
Jan: Gut.

Leni gibt Jan ein Zeichen, ihr das Handy zu geben.

Jan: Einen Moment, sie möchte mit ihnen reden. (er gibt ihr das Handy)
Leni: Herr Stoll? Ich hab eine sehr gute Nachricht. Der Zeitungsbericht ist raus und es sind schon sehr viele Spendengelder eingegangen. Eine
Firma aus Leipzig hat sogar 3000 Euro gespendet.
Stoll: Das ist ja.... ich weiß nicht, was ich sagen soll.
Leni: Ich denke, damit werden erst mal die größten Kosten gedeckt sein
Stoll: Ich weiß nicht, wie ich ihnen das je danken kann.
Leni: Ach was, das haben wir gerne getan. Sagen sie ihrer Tochter liebe Grüße und sie muss jetzt durchhalten.
Stoll: Das werde ich, danke.

Leni gibt Jan wieder das Telefon.

Jan: Herr Stoll.
Stoll: Haben sie jetzt meinetwegen Ärger?
Jan: Das ist nicht so wichtig. Wichtig ist jetzt, dass ihre Tochter gesund wird. Und wenn sie wieder hier in Leipzig sind....
Stoll: Werde ich mich unverzüglich der Polizei stellen.
Jan: Eins nach dem anderen, OK?
Stoll: Sie sind ein so guter Mensch, Herr Maybach. Ich....ich werde es nie wieder gut machen können.
Jan: Das müssen sie auch nicht. Melden sie sich, wenn sie wieder mehr wissen, ja? Und ganz liebe Grüße an Laura.
Stoll: Ich werde es ausrichten. Auf Wiederhören.
Jan: Wiederhören.

ER legt auf und sie schauen sich an.

Max: Was kann denn passieren, wenn herauskommt, dass ... dass wir ihm zur Flucht verholfen haben?
Jan: Max, ich weiß es nicht. Im schlimmsten Fall können sie mich rausschmeißen. Aber im Moment ist mir Benni wichtiger.
Leni: Ich wollte später zu ihm fahren.
Jan: Ich komme mit. Und du auch.
Max: Ich? Warum ich?
Jan: Max, Benni möchte seine kleine Tochter nicht annehmen, weil sie Schuld an Sandras Tod ist. Aber er muss sich um sie kümmern. Vielleicht kannst du ihm ja ein bisschen zureden. Ihr versteht euch doch gut.
Max: Ich kann’s versuchen.
Jan: OK. Ich... mach mich nur noch schnell etwas frisch, dann können wir fahren.

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Beitrag  cat Mi 10 Okt 2012, 08:29

Wenig später sind sie auf dem Weg zu Benni.
Sie stehen vor der Haustür und als Jan kligeln möchte, öffnet sich bereits die Tür. Sie schauen sich an.

Leni: Hallo Benni.
Benni: Was wollt ihr denn alle hier?
Jan: Wir... möchten dich eigentlich abholen.
Benni: Abholen wofür?
Max: Wir sind auf dem Weg in die Klinik zu deiner Tochter.
Benni: Ich hab keine Tochter und wenn ihr mich jetzt bitte entschuldigen wollt. Ich muss in die Uni. In einer halben Stunde fängt meine Vorlesung an.
Jan: Du... du gehst in die Uni?
Benni: Klar. Warum nicht.

ER will an ihm vorbei, aber Jan packt nun seinen Arm und schiebt ihn wieder in die Wohnung. Die anderen folgen ihnen und Leni schließt die Tür.

Jan: Jetzt hör mir mal gut zu. Im Krankenhaus liegt deine kleine Tochter. Und es wird Zeit, dass sie das Gefühl bekommt, umsorgt zu werden. Aber nicht von den Krankenschwestern sondern von ihrem Vater.
Benni: Tut mir Leid, Papa, dass ich dich enttäuschen muss. Aber ich werde mich gleich morgen in der Klinik melden. Ich werde das Baby zur Adoption frei geben.
Leni: Das kannst du doch nicht machen, Benni!
Benni: Es ist mein Kind und die Mutter ist tot. Also entscheide ich ganz alleine was mit ihr passiert.
Max: Ich glaub es nicht. Ihr beide habt euch so auf dieses Baby gefreut. Und jetzt?
Benni: Halt du dich da raus. Du hast doch keine Ahnung.
Max: Du offensichtlich auch nicht. Ein Kind in die Welt setzen und sich dann nicht kümmern. Ich fass es nicht.
Benni: Dann warte erst mal, bis du so weit bist, mein Freund.
Max: Ich bin nicht mehr dein Freund. Und ich hoffe, dass Sandra das nicht mitansehen muss, was du hier tust.

Er geht nun zur Tür, öffnet sie und geht.
Leni und Jan schauen sich an. Sie sind selbst überrascht über Max Verhalten.

Jan: Ich muss Max Recht geben. Ich bin mir sicher, das Sandra das nicht gefallen würde, wenn sie wüsste, wie du mit eurem Nachwuchs umgehst.
Benni: Ich muss jetzt los. Tschüß.

Er geht an den beiden vorbei, bleibt nochmal stehen.

Benni: Ihr könnt euch ja um sie kümmern.
Jan: Benni!
Leni: Wie soll sie denn eigentlich heißen?
Benni: Lasst euch was einfallen.
Jan: Ihr habt euch doch sicher vorher schon Gedanken darüber gemacht.
Benni: Haben wir.
Jan: Und?
Benin: Papa, du nervst. (die beiden schauen sich an) OK, wir hätten sie Julia genannt.

Er geht zur Tür und verschwindet. Jan möchte hinterher, aber Leni hält ihn fest.

Leni: Lass ihn.
Jan: Aber...
Leni: Er braucht Zeit, Jan. Er ist... einfach noch zu jung, um ... das alles zu verstehen.
Jan. Ich kann doch nicht dabei zusehen, wir er...
Leni: Musst du auch nicht. Wir werden ihn immer wieder mit Julia konfrontieren. (sie lassen sich nicht aus den Augen) Wenn du ja sagst.
Jan: Du meinst, wir sollen uns um die Kleine kümmern? (sie nickt) Ich weiß nicht. Wird das nicht alles ein bisschen viel? Du arbeitest halbtags, Maria hat mit Greta und Julian schon genug zu tun.
Leni: Ich weiß, aber.... lass uns Maria fragen, hm?
Jan: OK. (sie lächelt ihn an) Und jetzt?
Leni Fahren wir in die Klinik und besuchen deine Enkelin.

Sie gehen nach unten. Max steht am Wagen und wartet.

Max: Tut mir Leid, aber ich konnte nicht anders.
Jan: (schaut ihn an) Du überraschst mich immer wieder, Max.
Leni: Stimmt, du hast es Benni ganz schön gegeben.
Max: Ich würde nie so reagieren.
Jan: Sag das nicht. Benni hat die Frau verloren, die er über alles geliebt hat. Ich weiß, wie man sich da fühlt. (Leni und Jans Blicke treffen sich jetzt) Entschuldige.
Leni: Hey, ist kein Problem für mich. Ich weiß, dass Andrea immer ein Platz in deinem Herzen haben wird.
Max: Schon, aber.... du hast mich ja auch nicht gehasst, weil ich.. weil ich dir Mama weggenommen habe.
Jan: Du hast mir Mama nicht weggenommen, Max. Du hast das getan, was ich nicht konnte, obwohl sie es von mir verlangte.
Max: Ich weiß.

Jan nimmt Max in den Arm. Leni wird immer wieder nachdenklich, wenn die beiden über Andrea und deren Tod sprechen.

Jan: (löst sich wieder) So und jetzt fahren wir zu Julia.
Max: Julia?
Leni: So soll die Kleine heißen.
Max: Habt ihr das entschieden?
Jan: Nein, das hat uns Benni noch mit auf den Weg gegeben.
Max: OK. Dann los.

Er setzt sich in den Wagen, Leni und Jan lächeln ein wenig und machen es ihm nach.
Danach fahren sie ins Krankenhaus.
Sie erklären dort der Schwester, dass sie sich erst einmal um die Kleine kümmern werden.

Als sie wieder zu Hause ankommen, ist Maria gerade dabei, ein paar Äpfel zu schälen. Julian und Greta sitzen am Tisch und warten darauf.

Greta: Papa.

Sie steht auf und läuft auf Jan zu, als sie ihn sieht.

Jan: Hallo mein Schatz. (sie bekommt einen Kuss)
Max: Hmm lecker. ER nimmt sich ein Apfelstück.
Maria: Na? Wie war’s bei Benni?
Max: Er war auf dem Weg zur Uni. Hatte keine Zeit für uns.
Maria: Wie bitte? Er geht zur Uni?
Jan.: Ja.
Leni: Wir waren in der Klinik, wegen Julia.
Maria: Julia heißt die Kleine? Schöner Name.
Jan: Ja, allerdings... Maria, es gibt da ein Problem.
Maria: Und das wäre?
Jan: Benni weigert sich nach wie vor sich um das Baby zu kümmern.
Maria: Soll das heißen, er will die Kleine zur Adoption freigeben?
Leni: So hat er es uns gesagt, ja.
Maria: Aber das werdet ihr ja wohl hoffentlich zu verhindern wissen.
Jan: Und was sollten wir deiner Meinung nach tun?
Maria: Was für eine Frage. Ihr nehmt die Kleine auf, bis Benni einsieht, dass er einen großen Fehler begeht, wenn er seine Tochter nicht annimmt.

Jan und Leni schauen sich an.

Maria: Was ist? Wollt ihr nicht?
Jan: Von wollen ist hier nicht dir Rede, Maria. Aber... Julia hier im Haus, das bedeutet vor allem für dich tagsüber eine Menge mehr Arbeit.
Marie: Ach was. Greta kommt nächsten Monat in den Kindergarten und Julian ist ein so lieber Junge. Da kann ich auch noch auf ein so kleines Würmchen aufpassen. Außerdem glaube ich nicht, dass die Kleine lange hier bleiben
Wird. Benni kommt schneller dahinter, als euch am Ende lieb ist, passt nur mal auf.
Leni: Ach Maria, du bist ein Schatz. Ich werde auch versuchen, die Hauptarbeit hier zu Hause zu erledigen. Zumindest die erst Zeit.
Marie: Musst du zwar nicht, aber.... schön wär’s schon.
Jan: Ich seh schon, Maria ist Feuer und Flamme.
Maria: Natürlich bin ich das. Ich liebe Kinder, das weißt du doch.
Jan: Ja.

Er geht zu ihr und gibt ihr einen Kuss auf die Wange. Da meldet sich Greta wieder, die immer noch auf seinem Arm sitzt. Sie möchte Maria auch einen Kuss geben. Jan hält sie fest und hebt sie in Richtung Maria.

Maria: Oh, danke.

Und nach Maria bekommt Jan einen Kuss.

Max: Also ich verschwinde jetzt lieber. Das ist mir hier eine zu wilde Küsserei.

Er geht nach oben und die anderen müssen lachen.

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Beitrag  cat Mi 10 Okt 2012, 08:33

Ina legt den Telefonhörer auf die Gabel, ist etwas nachdenklich und geht dann in Hajos Büro.
Der sitzt an seinem Schreibtisch und liest.

Ina: Hajo? (schaut nach oben) Wir haben Stoll.
Hajo: Wirklich? Das ging ja schnell.
Ina: Tja, das haben wir dir zu verdanken.
Hajo. Mir?
Ina: Du hast doch gesagt, dass wir die Flughäfen überprüfen sollen.
Hajo: Und?
Ina: Stoll ist zusammen mit seiner Tochter gestern Abend noch nach Detroit geflogen. Und zwar von Köln aus.
Hajo: Köln? (sie nickt) Er war mit Lenis Wagen unterwegs. Die Kollegen am Flughafen sollen sich umsehen, ob das Auto..
Ina: Schon passiert. Sie haben ihren Wagen im Parkhaus gefunden.
Hajo: Ich wusste es.
Ina: Was ist? Soll ich die Behörden in den USA Bescheid geben?
Hajo. Nein, noch nicht. Das machen wir später. Ich... ich muss noch mal los.
Ina: OK.
Hajo: Ach und kein Wort zu Binz oder sonst jemanden. Im Moment auf jeden Fall noch nicht.
Ina: Geht klar.


Hajo schnappt sich seine Jacke und verschwindet.
Er fährt noch schnell zu seiner Bank, weil er etwas abholen muss.

Weiler: Herr Trautzschke, einen Moment, ich hole die Unterlagen.
Hajo: Danke.

Es dauert eine Weile, dann kommt der Mann wieder und hat ein paar Formulare dabei.

Weiler: Ich hab soweit schon alles ausgefüllt. Schauen sie sich alles genau an. Wenn ich gewusst hätte, dass ihre Tochter gestern noch kommt, dann hätte ich die Papiere schon gestern fertig gemacht.
Hajo: Meine Tochter war gestern hier? (er nickt) Wann?
Weiler: Warten sie, das... das war so kurz nach Mittag.
Hajo .Und was wollte sie?
Weiler: Geld abheben, von ihrem Sparbuch.
Hajo. Wieviel hat sie denn abgehoben?
Weiler: Tut mir Leid, aber... ich weiß jetzt nicht, ob ich ihnen das sagen soll. Sie wissen ja...
Hajo: Bankgeheimnis, ich weiß. Aber... mir können sie es ruhig sagen. Bleibt ja in der Familie.
Weiler: Sie wollte 4000 Euro.
Hajo: Aha. Gut. Danke Herr Weiler und ich melde mich wegen der Unterlagen wieder.
Weiler: Rufen sie einfach vorher an.
Hajo: Mach ich. Auf Wiedersehen.

Hajo geht zum Wagen und fährt auf direktem Weg zu Jan nach Hause.

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Beitrag  cat Mi 10 Okt 2012, 08:46

Dort öffnet ihm Leni die Tür.

Leni. Papa.
Hajo: Guten Abend, darf ich... reinkommen?
Leni: Sicher.

Er geht hinein.

Hajo: Ist Jan auch da?
Leni: Er bringt Greta gerade ins Bett. Komm.

Sie führt ihn ins Wohnzimmer.

Hajo: Wie geht es ihr?
Leni: Die Nacht über hat sie sehr unruhig geschlafen. Wir versuchen sie alle abzulenken, damit sie nicht so oft an das, was gestern passiert ist, denkt.
Hajo: Sie ist noch so klein, sie wird es vergessen.
Leni: Ja, das meint Jan auch. Möchtest du was trinken?
Hajo: Hast du noch einen Kaffee?
Leni: Klar. Setz dich doch.

Hajo setzt sich und Leni holt eine Tasse Kaffee.

Hajo: Danke.

Jan kommt jetzt herein, sieht Hajo.

Jan: Hallo.
Hajo: (dreht sich zur Tür) Hallo Jan. Was macht Benni?
Jan: Er ist heute mittag zur Vorlesung.
Hajo: Na ja, das ist wohl seine Art, mit dem Verlust umzugehen.
Leni: Er lässt niemanden an sich ran.
Hajo: Na, da kenn ich noch so einen. (er schaut nun Jan an, der dreht sich von ihm weg) Ich bin nicht nur privat hier.
Leni: Sondern?
Hajo: Wir haben Stoll.
Jan: (schaut ihn an) Ach ja? Das ging ja schnell. Wo habt ihr ihn den gestellt?
Hajo. Ich denke mal, Jan. Du weißt wo.
Jan: (versucht so unschuldig zu tun, wie’s ihm möglich ist) Wie meinst du das?
Hajo: (schaut nun Leni an) Du hast gestern Nachmittag noch Geld abgehoben? 4000 Euro.
Leni: Spionierst du mir nach?
Hajo: Nein. Ich war zufällig in der Bank und da hat mir Herr Weiler gesagt...
Leni: Altes Klatschmaul.
Hajo: Darf ich fragen, wofür du das Geld brauchst?
Leni: (schaut Jan an) Ich..... hab mir ein neues Auto ausgesucht und der Verkäufer wollte eine Anzahlung.
Hajo. So, ein neues Auto.
Leni: Ja.
Hajo: Kann es nicht vielleicht sein, dass ihr das Geld für zwei Flugtickets nach Detroit gebraucht habt?
Leni: Was sollen wir denn in Detroit?
Hajo: Leni, bitte. Stoll ist mit seiner Tochter in Detroit. Und er ist gestern am späten Nachmittag von Köln aus geflogen. Er hat das Geld dafür nicht zufällig von ... (er schaut nun ganz besonders Jan an) euch?

Die beiden Männer lassen sich nicht aus den Augen.

Jan: Warum fragst du eigentlich, wenn du’s doch sowieso schon weißt.
Hajo: Vielleicht, weil ich es von dir hören möchte?

Jan geht nun an ihm vorbei ans Fenster und bleibt mit dem Rücken zu ihm stehen.

Hajo: Verdammt noch mal Jan, ist dir eigentlich klar, dass du mit deiner Aktion deine Zukunft als Polizist auf’s Spiel setzt? (er bekommt keine Antwort) ich rede mit dir, Jan.
Jan: (dreht sich um, schaut ihn an) OK. OK, ich hab Stoll von der bevorstehenden Stürmung durch das SEK erzählt und weiter hab ich ihn von der defekten Alarmsicherung im Büro des Filialleiters in Kenntnis gesetzt.
Leni: Ich hab das Geld abgehoben, damit er nach Köln fahren konnte, um dort in einen Flieger in die USA zu steigen. Jan hat das alles später in die Wege geleitet.

Jetzt herrscht eine Weile Schweigen.

Hajo: Ich glaube das alles nicht. Jan, was ist nur in dich gefahren?
Jan: Wenn Löffler die Situation auf seine Weise gelöst hätte, wäre Stoll verhaftet worden, vielleicht sogar verletzt worden. Von Leni und Max ganz zu Schweingen. Und dann? Laura Stoll hat nicht mehr lange zu leben. Sie braucht diese Behandlung. Aber das hat euch alle doch überhaupt nicht interessiert. Ich konnte nicht anders.
Leni: Papa, das musst du doch einsehen.
Hajo: Muss ich nicht. Ihr habt einem Straftäter die Flucht ermöglicht. Und dir als Polizist muss ich nicht sagen, was das bedeutet.
Jan: Straftäter, tss. Stoll ist ein verzweifelter Mann, der keine andere Möglichkeit mehr sah, seiner Tochter zu helfen.
Hajo: In dem er eine Bank überfällt.
Jan: Ja!

Die beiden schreien sich jetzt förmlich an. Jeder möchte seinen Standpunkt unterstreichen.

Hajo: Und wie soll das nun weiter gehen?
Jan: Stoll wird sich, sobald er wieder zurück ist, den Behörden stellen.
Hajo: Das hat er dir natürlich versprochen.
Jan: Ja, das hat er. Und ich glaube ihm.
Hajo: (schaut nun zu seiner Tochter) Und du spielst das ganze Spiel auch noch mit.
Leni: Ich sag dir jetzt mal was, Papa. Ich erlebe seit Wochen wie frustriert Jan manchmal nach Hause kommt. Und seit gestern, kann ich ihn auch sehr gut verstehen. Ich konnte endlich einmal miterleben, was du von ihm hältst.
Liegt es daran, dass ich mit ihm verheiratet bin?
Hajo. Was soll das denn heißen?
Leni: Anstatt ihn zu unterstützen, hast du dich auf die Seite der anderen gestellt. Du hast Jan doch überhaupt nicht zugehört. Es hat dich einen Scheißdreck interessiert.

Leni ist jetzt auf 180.

Jan: Leni, beruhige dich.
Leni: Ich soll mich beruhigen?
Hajo: Er hat dich in Lebensgefahr gebracht. Wir mussten handeln.
Leni: Jan hätte mich nie absichtlich in Gefahr gebracht, Papa.
Hajo: Solche Situationen sind nie klar einzuschätzen.
Jan: Diese schon. Aber durch diesen unnötigen Einsatz wusste ich, dass es für Leni, Max und Stoll gefährlich werden könnte. Ich.... ich musste das tun.
Leni: Weißt du was ich nicht verstehe, Papa? Warum du Jan auf der einen Seite so wenig vertraust und auf der anderen schlägst du ihn zum Hauptkommissar vor. Das passt nicht.
Hajo. Ich hatte meine Gründe, die ich übrigens immer noch habe. Trotz dieser .... dieser absurden Aktion gestern.

Es herrscht jetzt ein wenig Schweigen. Die Gemüter haben sich wieder etwas beruhig. Jan und Leni schauen sich an, dann zu Hajo.

Hajo: Ich hatte ... ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit einer Frau, die mir sehr am Herzen liegt und sie hat mir.... klar gemacht, was mein Problem ist. Ich weiß, dass meine Uhr bald abgelaufen ist.
Jan: Hajo, was redest du denn da, du.....
Hajo: Nein....nein, lass mich ausreden. Ich weiß, dass der Tag kommen wird, an dem ich meinen Job an den Nagel hängen muss. Und davor hab ich .... ganz ehrlich gesagt Angst. Ich merke doch auch, dass es immer wieder
Situationen gibt, in denen du, Jan, anders handeln würdest und es zum Teil auch tust. Und wenn ich dann dagegen angehe, dann liegt es daran, dass ich mal wieder nicht zugeben möchte, dass ich langsam zum alten Eisen gehöre. Dass die Jugend es genauso gut kann, wenn nicht sogar noch besser. Jan, du bist ein verdammt guter Polizist. Ein noch besserer als ich es jemals war und deshalb möchte ich, dass du die Beförderung annimmst. Sofern Strahl sie noch unterschreibt. Was ich nach deiner Aktion nicht versprechen kann.
Jan: Und wenn ich nicht will?
Hajo: Warum solltest du nicht wollen? Es war für mich immer klar, dass du meine Nachfolge antreten wirst.
Und das hat nichts damit zu tun, dass du mit meiner Tochter verheiratet bist. Ich kann sehr gut Privates mit Beruflichem trennen, Leni.

Wieder herrscht Schweigen.

Jan: Wirst du..... wirst du die Kollegen in den USA um Amtshilfe bitten?
Hajo: Nein. Denn wenn ich das tue, sitzt Stoll morgen schon wieder im Flieger zurück nach Deutschland. Und alles wäre umsonst gewesen.
Leni: Dann.... stehst du jetzt auf unserer Seite?
Hajo: Hab ich denn eine andere Wahl? Ich hoffe nur für dich, Jan, dass sich Stoll auch wirklich den Behörden stellt.
Jan: Das wird er, wirst sehen.

Jan muss jetzt zum ersten Mal seit langem wieder lächeln. Leni geht zu ihm und sie umarmen sich ein wenig.

Hajo: Ich muss jetzt erst mal mit Strahl reden.
Jan. Entschuldige, Hajo, aber..... sollte ich das nicht besser übernehmen? Ich meine..... wenn ich ihm die ganze Sache erkläre, dann....
Hajo: Das ehrt dich. Und was anderes hätte ich jetzt auch nicht von dir erwartet. Aber heute nicht mehr. Und was Binz angeht.... den darfst du ruhig mir überlassen.
Jan: Da sag ich nicht nein.

Sie müssen beide grinsen.Hajo weiß natürlich von den Problemen, die Jan immer wieder mit Binz hat.

Leni: Dann herrscht jetzt wieder Frieden im Hause Maybach/Trautzschke?
Hajo: Natürlich.
Leni: (löst sich von Jan und geht auf ihren Vater zu) Ach Papa.

Sie umarmen sich, Jan ist froh darüber, dass das erstmal vom Tisch ist.

Hajo: So und jetzt sagt ihr mir mal, wie es mit Bennis Tochter weitergehen soll.
Leni: Wir waren heute noch in der Klinik. Und... wir werden sie zu uns holen.
Jan: Benni wird irgendwann zur Vernunft kommen und einsehen, dass er eine Verantwortung zu tragen hat.
Hajo: Jan, sei nicht so streng mit ihm. Er ist ja eigentlich selbst noch ein Kind.
Jan: Das musst du mir nicht sagen. Ich war von Anfang an gegen diese Schwangerschaft.
Leni: Jan!
Jan: Tut mir Leid.
Hajo: Du warst nicht viel älter damals und wenn dein Vater davon gewusst hätte, wäre er auch nicht begeistert gewesen, hm?
Leni: Stimmt. Und du hast ihm damals erst gar nichts gesagt.
Hajo: Denk mal darüber nach.
Jan: Ihr habt ja Recht. Aber.... ich fühl mich so hilflos. Ich..... ich würde ihm sSo gerne zur Seite stehen, aber.... er lässt mich nicht.
Leni: Eine Eigenschaft, die er zweifelsohne von dir hat, Jan. Ganz ehrlich.

Die beiden schauen sich an, weiß er ja, dass sie Recht hat.

Hajo: Er wird zu dir kommen, Jan. Aber das braucht Zeit und die solltest du ihm geben. Und .. .Maria hat nichts dagegen, sich um ein weiteres Kind zu kümmern.
Jan: Ha, die kann es kaum abwarten.
Leni: Stimmt. Ich bin so froh, dass wir sie haben.
Jan: Ja. Sie ist schon ein Schatz.
Hajo: Dann lass ich euch jetzt erst mal alleine und du (er schaut zu Jan) gehst morgen als erstes zu Strahl.
Jan: Mach ich. Danke Hajo.
Hajo: Schon gut. Ich bin froh, dass wir das alles klären konnten.
Leni: Und ich erst.

Sei müssen jetzt alle ein wenig schmunzeln, dann bringt Leni ihren Vater zur Tür.
Als sie zurück ins Wohnzimmer kommt, steht Jan am Fenster und schaut gedankenverloren hinaus. Sie geht zu ihm,umfasst seine Hüfte. Sie schauen sich an.
Dann dreht sich jan zu ihr und küsst sie.

Jan: Ich liebe dich.
Leni: Ich weiß und... ich liebe dich.

Jetzt küssen sie sich sehr leidenschaftlich und gehen wenig später schlafen.


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