MyMarcoGirnth.de-Forum
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

*** Entscheidungen ***

4 verfasser

Seite 1 von 4 1, 2, 3, 4  Weiter

Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Mo 01 Okt 2012, 08:53

Ja, da bin ich auch schon wieder. Dieses Mal schließt meine Geschichte wieder an die vorangegangenen Geschichten mit Jan, Leni und den Kindern. Meine letzte Geschichte hat ja nicht ganz die Zustimmung gefunden, lag ich mit der Idee, Emanuela noch einmal ins Spiel zu bringen, nicht ganz so richtig. Aber man möge es mir verzeihen.
Hier hab ich mich wieder der großen Familie Jan und Leni Maybach zugewandt. Hoffe, ihr mögt die Story.



Jan sitzt beim Frühstück, als das Telefon klingelt.

Jan: Tom, was gibt`s. ---- Was? Wo? ---- Ich bin schon unterwegs.

Er legt auf und schaut Leni an.

Leni: Lass mich raten. Ein Toter.
Jan: Drei. Vermutlich ein Amokschütze. Hat wahllos auf Passanten geschossen.
Leni: Das ist ja furchtbar. Und wo?
Jan: Wagnerstraße. Ich muss.

Er steht auf und gibt ihr einen Kuss. Auf dem Weg zur Haustür kommt ihm Max entgegen.

Jan: Morgen.
Max: Du gehst schon?
Jan: Ja, Einsatz. Bis heute Abend.
Max: Tschüß.


Jan fährt auf direktem Wege zum Tatort. Dort findet er die Leichen vor. Zugedeckt mit weißen Leinentücher. Tom und Ina treffen fast gleichzeitig mit ihm ein.

Jan: Morgen.
Tom: Mann, ich hasse so etwas vor dem Frühstück.
Jan: Ja.

Ein Polizist kommt auf sie zu.

Polizist: Der Täter muss von dort oben geschossen haben.

Er zeigt auf ein im Rohbau befindlichen Wohnblock.

Polizist: Es wurden 4 Schuss abgefeuert. Drei Kugeln trafen die Passanten tödlich, die 4. schlug in die Litfasssäule ein.
Jan: Weiß man schon, von wo aus genau geschossen wurde?
Polizist: 4. Etage.
Jan: Gut. Tom, wir schauen nach.
Tom: OK.

Jan nimmt noch drei Beamte zur Sicherheit mit. Ina bleibt bei den Opfern und wartet auf Sabine, die zusammen mit Hajo den Schauplatz betritt.

Hajo: Morgen Ina.
Ina: Morgen.
Hajo: Was genau ist denn nun passiert?
Ina. Ein Amokschütze hat vom 4. Stockwerk aus auf die Leute geschossen.

Sie zeigt auf das Gebäude. Hajo sieht, dass bereits Polizei dabei ist, das Gebäude zu durchsuchen.
Ina erzählt ihm kurz die Einzelheiten und Sabine macht sich über die Leichen her.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Mo 01 Okt 2012, 08:55


Tom und Jan gehen mit gezogener Waffe die Treppen nach oben. Im 4. Stock finden sie die Stelle, von wo aus geschossen wurde.

Jan: (nimmt sein Handy) Die Spurensicherung soll sich hier genau umsehen.
Tom: Ist doch komisch.
Jan: Was?
Tom: Warum hat sich der Schütze die Mühe gemacht, von hier oben aus zu schießen? Ich meine, er hätte es doch auch von dort unten machen können. Hätte auch viel besser verschwinden können.
Jan: Stimmt. Komm.

Sie gehen wieder nach unten und durchsuchen das Gelände. Aber finden tun sie nichts.

Jan: Wir müssen die Gegend genau durchsuchen. Er hat doch sicher Spuren hinterlassen.
Tom: Wenn er von hier kam, dann muss er einen Wagen dort abgestellt haben. Sonst hätte er nicht so schnell verschwinden können.
Jan: Ja. Oder aber, er wohnt hier in der Nähe.

Sie schauen sich an.

Jan: Wir müssen die Anwohner befragen. Und zwar alle.
Tom: Und das ohne Frühstück.
Jan: (lächelt ihn an, schlägt ihm freundschaftlich auf die Schultern) Das packst Du schon, hm?
Tom: Klar.

Sie gehen zurück zum Tatort.
Ina und Hajo kommen auf sie zu.

Hajo: Und?
Jan: Nichts. Aber ich lass die Spurensicherung trotzdem ran.
Hajo: Wir müssen die Anwohner befragen. Vielleicht hat ja jemand was gesehen oder gehört.
Jan: Was ist mit den Opfern?
Ina: Carola Weber, 55 Jahre alt, war auf dem Weg zur Arbeit. Florian Stein, Student, 24 Jahre und Holger Senn, 65 Jahre, Rentner.
Tom: Das ist doch krank. Wieso bringt einer einfach so Menschen um?
Jan: Verzweiflung, Stressbewältigung, Hass auf die Gesellschaft, kannst dir was aussuchen.
Hajo: Wir machen uns jetzt auf die Suche.

Jan, Tom und Ina gehen mit einigen Kollegen von Haus zu Haus. Sie schauen sich dort um und erfahren auch etwas über die Opfer.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Mo 01 Okt 2012, 08:58


Hajo fährt ins Büro und empfängt wenig später die Angehörigen der Opfer, die ihre Lieben identifizieren müssen.

Tom erfährt von einem Nachbarn, dass ein gewisser Axel Müller ein Gewehr besitzt. Und er auch schon öfter negativ aufgefallen ist.
Er geht mit zwei Kollegen zu dessen Haus. Die Garage steht offen und sie gehen hinein.
Sie finden tatsächlich ein Gewehr, dass in einer Decke eingewickelt ist. Es wurde erst vor kurzem daraus geschossen.

Tom: (ruft Jan über Handy an) Jan? Ich glaube, wir haben was.
Jan: Wo bist du?
Tom: In der Haydnallee Nr. 10.
Jan: Ist gut, ich komme.

Er begibt sich sofort in die Allee und erkennt Tom, der sich mit den Kollegen hinter einer Mauer versteckt hält.

Tom: Hier.

Er zeigt ihm das Gewehr und Jan schaut es sich genau an.

Jan: Könnte tatsächlich die Tatwaffe sein. Sofort in die Ballistik.

Er gibt das Gewehr einem Polizisten, der damit sofort in die KTU fährt.

Jan: Wer wohnt hier?
Tom: Axel Müller. 34 Jahre alt. Seine Frau ist vor einiger Zeit mit dem gemeinsamen Kind ausgezogen. Seitdem hängt er nur noch rum und ist übelst gelaunt. Sagen zumindest die Nachbarn.
Jan: OK, wir gehen rein.

Sie gehen vorsichtig auf das Haus zu und Jan schaut durch ein Fenster. Er erkennt Müller, wie er sich einen Kaffee einschenkt. Er gibt den Kollegen Bescheid, hinter das Haus zu gehen und auf sein Kommando zu warten.
Dann geht alles ganz schnell. Sie stürmen das Haus und Müller ist so überrascht, dass er sich ohne Gegenwehr festnehmen lässt.

Er wird zum Verhör auf das Präsidium gebracht.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Mo 01 Okt 2012, 09:04


Es ist mittlerweile später Nachmittag, als Binz dazu kommt.

Binz: Wie sieht es aus? Die Presse möchte Erfolge.
Hajo: So schnell geht’s nun auch nicht.
Binz: Hören sie Trautzschke, da draußen läuft vermutlich irgendwo ein Amokschütze herum. Die Leute sind aufgeregt, haben Angst.
Hajo: Wir werden diesen Müller jetzt verhören. Und wenn er es war, dann kKönnen sie die Menschen da draußen ja beruhigen.

Er geht mit Ina in den Verhörraum. Binz selbst geht in den Beobachtungsraum, in dem auch Jan und Tom sind. Sie sollen das Verhör verfolgen und Müller nicht aus den Augen lassen.

Binz: Guten Tag meine Herren. Gute Arbeit.
Tom: Danke, aber noch wissen wir nicht, ob er es auch wirklich war.

Sie hören nun gespannt dem Verhör zu.

Hajo: Das ist doch ihre Waffe?
Müller: Und wenn schon.
Ina: Damit wurden heute morgen 3 Leute erschossen.
Müller: Aber nicht von mir.
Hajo: Wie erklären sie sich dann die Fingerabdrücke?
Müller: Weil es vielleicht meine Waffe ist und ich ab und zu damit schieße?
Ina: Auf wehrlose Menschen.
Müller: Nein, auf irgendwelche Gegenstände im Wald.
Hajo: Erzählen sie mir doch nichts.
Ina: Ihre Frau hat sie verlassen, warum?
Müller: Da müssen sie sie schon selbst fragen.
Hajo: Die Nachbarn haben erzählt, sie hätten sie geschlagen.
Müller: Die müssen es ja wissen.
Hajo: Herr Müller, ich habe das Gefühl, sie verkennen ihre Lage. Die Kollegen haben ihre Waffe sichergestellt. Die Waffe mit denen 3 unschuldige Menschen ihr Leben lassen mussten.
Müller: Und ich sage es noch einmal, ich war es nicht.
Ina: Ist schon schlimm, wenn die Frau einen verlässt und sogar dafür sorgt, dass sie den gemeinsamen Sohn nicht mehr sehen dürfen.
Müller: Na und?
Hajo: Sie haben doch sicher einen Hass auf ihre Frau.
Müller: Das geht sie nichts an.
Ina: Sie haben vor einer Woche einen Mann mit diesem Gewehr bedroht, weil er auf ihr Grundstück kam.
Müller: Das war doch völlig harmlos.
Hajo: Harmlos, ja? Es reicht jetzt Müller. Wo waren sie heute Morgen um 8 Uhr?
Müller: Zuhause.
Ina: Gibt es jemand, der das bezeugen kann?
Müller: Nein.
Hajo: So kommen wir nicht weiter. In ihnen hat sich der Hass aufgestaut. Gegen ihre Frau, gegen die Behörden, gegen ihren Arbeitgeber. Sie sind doch bis auf Weiteres freigestellt?
Ina: Also ich kann schon verstehen, dass einem da die Nerven durchgehen.
Hajo: Sie haben sich das Gewehr geschnappt und sind in diesen Rohbau. Und als sie die Passanten an der Haltestelle gesehen haben, da haben sie einfach abgedrückt.

Hajo wird jetzt immer lauter und bestimmender.

Hajo: Jetzt geben sie es endlich zu!

Müller kann nicht mehr. Er schaut nach unten.

Müller: (leise) Ja.
Ina: Was haben sie gesagt?
Müller: (schaut sie jetzt mit großen Augen an) Ja, ja, ja. Ich habe diese Menschen erschossen. War’s das jetzt?


Binz: Na bitte. Wusste ich’s doch.

Hajo und Ina schauen sich an und verlassen dann den Raum, um in den Nebenraum zu gehen.
Dort schaut Binz zu Jan.

Binz: Den Blick kenne ich mittlerweile schon sehr gut. (er schaut ihn jetzt auch an) Sie.... sie sind der Meinung, er ist unschuldig, hab ich Recht?

Bevor Jan noch etwas sagen kann, ist es Hajo, der ihm ins Wort fällt.

Hajo: Ich bitte dich, Jan. Er hat gestanden und die Beweise sind ja wohl eindeutig.

Jan schaut jetzt Hajo an, dann Binz, dann seine Kollegen. Dann zum Schluss noch einmal Müller, der sich jetzt im Verhörraum nicht mehr regt.
Es herrscht eine Weile Schweigen, dann läuft Jan an Binz und an Hajo vorbei.
Im Vorbeigehen meint er nur.

Jan: Er war es nicht.

Hajo schaut Binz an und läuft Jan hinterher.

Hajo: Jan, warte.

Jan läuft ins Teambüro. Die anderen folgen ihm.

Hajo: Hör zu Jan, es war ein verdammt langer Tag und ich möchte euch allen für die professionelle Arbeit danken. Nur aufgrund unserer hartnäckigen Recherchen sind wir so schnell zum Erfolg gekommen.
Binz: Das unterschreibe ich sofort.
Ina: Jan, es spricht alles für Müller als Täter.
Tom: Warum wehrst du dich so dagegen? Wir haben gute Arbeit geleistet.
Hajo: Das stimmt.

Sie schauen alle auf Jan, dem diese Situation nun doch etwas unangenehm ist.

Jan: Ich kann euch sowieso nicht mehr vom Gegenteil überzeugen. Was ist Binz? Sollten sie der Presse nicht bescheid sagen?

Er schnappt sich seine Jacke und geht zum Ausgang, dreht sich noch einmal um.

Jan: Und er ist unschuldig.

Dann ist er auch schon weg.

Binz: Was ist denn mit ihm los?
Hajo: War alles ein bisschen viel heute.
Tom: Er wird schon kapieren, dass wir den Richtigen haben.
Binz: Gut, dann nochmals danke für den schnellen Fahndungserfolg und ich werde jetzt eine Pressemitteilung herausgeben.
Hajo: Tun sie das.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Mo 01 Okt 2012, 09:07

Jan fährt nach Hause. Er weiß, dass seine Kollegen auf dem Holzweg sind. Aber er weiß noch nicht, wie er sie davon überzeugen soll.

Zu Hause ist Leni mit dem Essen fertig. Er kann also gleich an den Tisch und essen.

Leni: Siehst müde aus.
Jan: Ja. War ein anstrengender Tag.
Leni: Schmeckts dir nicht?
Jan: Ich... ich hab eigentlich gar keinen Hunger.
Leni: Im Radio haben sie eben gebracht, dass sie den Amokschützen schon festgenommen haben.
Jan: Ja.

Jetzt kommt Max dazu.

Max: Sorry, aber ich hab meinen Aufsatz noch zu Ende geschrieben.
Leni: Schon OK.
Max: Wow, Papa. Das war ja eine richtige Meisterleistung.
Jan: Was meinst du?
Max: Na der Typ, der die 3 Leute abgeknallt hat.
Leni: Max.
Max: Erschossen hat. Ihr habt ihn aber schnell gefunden. Hast du ihn verhaftet?

Jan kann die Begeisterung seines Sohnes überhaupt nicht teilen. Er legt sein Besteck auf den Teller, schaut ihn an.

Jan: Ja, hab ich. (er ist laut und wirkt genervt)

Max erscchreckt sich, ist still. Jan schaut ihn an.

Jan: Es.... es tut mir Leid, ich .... ich wollte dich nicht anschreien. (er schaut zu Leni) Ich... ich muss an die frische Luft.

ER steht auf und verschwindet. Max und Leni schauen sich an.

Max: Hab ich was Falsches gesagt?
Leni: Nein. Aber... irgendwas scheint ihn in dieser Sache noch zu beschäftigen.
Max: Meinst du?
Leni: Ja. Das Verhalten von ihm kenne ich noch zu genüge.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Mo 01 Okt 2012, 09:11

Jan fährt in die Pathologie. Dort ist Sabine gerade dabei, alles zu verstauen, hat sie endlich Feierabend. Sie sieht Jan.

Sabine: Nanu, sag bloß du machst auch Überstunden.
Jan: Hast du einen Moment für mich?
Sabine: Klar, für dich doch immer. Was hast du denn auf dem Herzen.
Jan: Es geht um die Todesopfer von heute Morgen.
Sabine: Der Amoklauf.
Jan: Ich glaube nicht, dass es sich um einen Amoklauf gehandelt hat. Ist dir ... bei der Obduktion der Leichen noch irgendetwas aufgefallen? Etwas, das vielleicht ein paar Fragen aufwerfen könnte?
Sabine: Jan, der Fall ist doch abgeschlossen. Zumindest konnte man es im Radio verfolgen.
Jan: Hast du?
Sabine: Nein. Die Menschen waren alle, ihrem Alter entsprechend, in einem sehr guten Allgemeinzustand.
Jan: Scheiße.

Er geht an ihr vorbei, schweigt. Sie lässt ihn nicht aus den Augen.

Jan: (dreht sich zu ihr, schaut sie an) Kann ich die Leichen noch einmal sehen?
Sabine: wozu?
Jan: Kann ich? (er spricht jetzt etwas forsch)
Sabine: Jan, ich hab Feierabend. Und es war ein verdammt langer Tag.
Jan: Bitte.
Sabine: Also gut. Aber ich zische ab. Du bringst sie wieder zurück in den Kühlraum, ja?
Jan: Natürlich.

Sie geht in den Kühlraum und holt die drei fahrbahren Tragen in den Arbeitsraum. Dann lässt sie Jan alleine.
Der geht auf die erste Leiche zu, nimmt das Laken etwas zurück. Es handelt sich um die alte Frau.


Was Jan nicht weiß, Sabine ruft Hajo an, um ihm zu erzählen, dass Jan bei ihr ist und dass er sich die Leichen noch einmal anschaut.
Hajo ist noch mit Tom in einer Kneipe. Sie fahren beide sofort zur Pathologie. Dort werden sie von Sabine in Empfang genommen.

Sabine. Es tut mir Leid, wenn ich euch bei eurem Feierabendbierchen gestört habe, aber.... irgendwie.....
Hajo: Ist schon gut. Wo ist er? (sie zeigt mit dem Kopf in die Richtung)

Hajo und Tom betreten den Raum. Jan steht nun vor dem Leichnam des Studenten. Tom geht etwas näher ran.

Tom: Und? Was erzählt er dir?

Jan ist nun erschrocken und dreht sich zur Tür. Sie schauen sich an. Dann erkennt er Sabine, die sich immer noch im Hintergrund befindet.

Jan. Danke.

Sie merkt an seiner Reaktion, dass er ihr das übel nimmt, Hajo gerufen zu haben.

Hajo: Jan, Sabine hat gut daran getan, mich zu informieren. Darf ich fragen, was du hier tust?
Jan: Das willst du doch gar nicht wissen. Müller sitzt in U-Haft und für euch ist der Fall abgeschlossen.

Er geht jetzt an Hajo und Tom vorbei, bleibt noch einmal kurz bei Sabine stehen. Sie schauen sich an, dann verlässt er die Pathologie.
Es herrscht Schweigen. Keiner sagt etwas.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Mo 01 Okt 2012, 09:18


Jan fährt nicht nach Hause. Er fährt ins Büro. Von dort aus ruft er Leni an, um zu sagen, dass es später werden wird. Dann fängt er an, den kompletten Ablauf dieses sogenannten Amoklaufes noch einmal zu rekonstruieren. ER zeichnet, schreibt, heftet Bilder an die Magnetwand. Er arbeitet bis tief in die Nacht.

Wach wird er am nächsten Morgen, als Tom und Ina zusammen den Raum betreten. Sie schauen sich an, als sie Jan schlafend am Schreibtisch sehen.

Tom: (extra laut) Guten Morgen.

Jan zuckt zusammen, reibt sich die Augen, schaut sein Gegenüber an.

Tom: Hat Leni dich verstoßen?
Jan: Sehr witzig.

Jetzt kommt auch Hajo dazu, der natürlich auch mitbekommt, dass Jan die Nacht über im Büro verbracht hat.
Er geht auf ihn zu.

Hajo: Kannst du mir mal sagen, was das soll?
Jan: Morgen.
Hajo: Morgen.

Tom steht nun mit Ina vor der großen Magnettafel und sehen die Notizen, Bilder und Zeichnungen.

Tom: Was soll das denn?
Ina: Jan, dir ist schon klar, dass der Fall abgeschlossen ist?
Jan: Ist er nicht.

ER steht jetzt auf und geht auf die Tafel zu.

Jan: Und ich erklär euch auch warum.
Hajo: Jan, ich will es gar nicht wissen.
Jan: Hajo, bitte. Gib mir 10 Minuten. Und danach....entscheidest du, ob wir wWeiter ermitteln sollen oder nicht.
Hajo: Ich glaub es nicht.
Jan: 10 Minuten Hajo. Bitte.

Er fleht ihn jetzt regelrecht an. Sie schauen sich an, lassen sich nicht aus den Augen.
Hajo merkt, wie wichtig ihm das jetzt ist.

Hajo: Also gut. Dann leg los.
Jan: (lächelt ein wenig) Danke.


Er steht jetzt an der Tafel und zeigt auf die entsprechenden Bilder.

Jan: Gestern Morgen fielen an der Bushaltestelle 4 Schüsse. Eine Kugel traf Carola Weber, die anderen Florian Stein und Holger Senn. Die
Vierte Kugel schlug in der Litfasssäule ein. Unsere Recherchen haben ergeben, dass es keine Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern
Gab.
Tom: Klar. Der Typ hat wahllos auf die Menschen geschossen.
Jan: Ja. Der Typ, Axel Müller, 34 Jahre alt. Seine Frau hat ihn verlassen und ihm wurde jeglichen Kontakt zum gemeinsamen Sohn untersagt. Stress mit den Nachbarn und vorbestraft wegen Körperverletzung. Außerdem hat er Probleme mit dem Alkohol.
Hajo: Passt genau zum Täterprofil. Über Wochen und Monate baut sich Hass und Unzufriedenheit auf.
Ina. Das Fass kommt zum Überlaufen, er schnappt sich die Waffe und schießt wahllos auf Passanten.
Jan: Warte Ina. (er unterbricht sie jetzt) Was für ein Typ ist Müller?
Ina: Wenn du mich fragst, zu allem fähig.
Jan: Tom. Du hast seine Wohnung gesehen und auch die Garage. Was ist dir aufgefallen?
Tom: Na ja. Er nimmt es mit der Ordnung nicht so genau.
Jan: Ganz recht. Überall lag Müll und sonstiges Zeug rum.
Hajo: Und?
Jan: Die Kugeln wurden vom 4. Stock aus diesem Rohbau abgefeuert. Die Spurensicherung hat nichts, aber auch gar nichts gefunden, was auf
Den Täter hindeutet. Ich meine, ein Typ wie Müller, der immer und überall etwas liegen lässt.... der... der würde doch Spuren hinterlassen.

Sie denken jetzt alle drei über das Gehörte nach. Jan merkt das.

Jan: Wenn ihr mich fragt, dann ... dann sollten wir mit dieser Aktion abgelenkt werden. Es mussten zwei wehrlose Menschen sterben, um den einen, ganz gezielten Mord nicht zu erkennen.
Tom: Und wer sollte, deiner Meinung nach, gezielt getötet werden?
Jan: Florian Stein. (er zeigt nun auf das Foto des Toten)
Ina: Warum gerade Stein und nicht Frau Weber oder Herr Senn?
Jan: Ganz einfach. Der Mörder, wer immer es auch jetzt sein mag, schnappt sich das Gewehr aus der Garage von Müller. Er geht damit zum Rohbau und postiert sich im 4. Stock. Er kennt die Waffe nicht und gibt den ersten Schuss ab. Der trifft Carola Weber. Er weiß jetzt, wie die Waffe funktioniert und schießt dann auf sein eigentliches Ziel. Florian Stein. Und Holger Senn musste sterben, damit wir von einem Amokschützen ausgehen.
Hajo: Alles schön und gut. Aber was macht dich so sicher, dass Stein sein ausgesuchtes Ziel war und nicht Senn?
Jan: Ganz einfach. Nach dem ersten Schuss sind alle überrascht. Beim zweiten Schuss wird realisiert, dass ein Verrückter wahllos um sich schießt. Er muss also damit rechnen, dass die anderen Leute, die an der Haltestelle warten, versuchen sich in Sicherheit zu bringen. Das Risiko, nach Stein niemanden mehr tödlich zu verletzten, war also groß. Florian Stein ist unser eigentliches Opfer. Da bin ich mir absolut sicher.
Hajo: Jan..... das.... das alles klingt ja sehr glaubhaft, aber.....
Jan: Axel Müller wäre doch nie in der Lage, so eine Tat auszuführen. Der hat ein großes Mundwerk aber mehr auch nicht. Und unser Schütze
War ein Profi.

Jetzt herrscht wieder Schweigen. Die anderen schauen sich an. Jan wartet.

Jan: Wir müssen uns an Florian Stein halten, Hajo. Er bringt uns zu seinem Mörder.
Hajo: Also gut. Ich möchte alles über diesen Jungen wissen.
Ina: Du hast doch mit den Angehörigen der Toten gesprochen.
Hajo: Ja. Er lebte bei seiner Großmutter, Elvira Stößer. Seine Eltern starben, als er gerade maL 5 Jahre alt war.
Jan: Stößer? Hat die Dame etwas mit Stößer Industries zu tun?
Hajo: Ihr gehört die Firma, ja.
Jan: Das ist interessant. Wir sollten herausfinden, inwieweit Florian Stein mit dieser Firma involviert war.
Ina: Er hat studiert.
Jan: Um später die Firma einmal zu übernehmen?
Hajo: Ich werde das herausfinden, in dem ich die Dame noch einmal bitte, herzukommen.
Jan: Tu das. Und… ich wäre gerne dabei, wenn du mit ihr sprichst.
Hajo. Sicher.

Hajo möchte das Zimmer verlassen, als Jan ihn ruft.

Jan: Hajo? (dreht sich um, schaut ihn an) Danke.
Hajo: Wenn du Recht hast, Jan., dann.... stehen wir in deiner Schuld.

Er geht in sein Büro und die anderen machen sich an die Arbeit.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Di 02 Okt 2012, 08:26

Wenig später kommt Frau Stößer zu Hajo ins Büro.

Stößer: Herr Trautzschke?
Hajo: (schaut nach oben) Frau Stößer, schön, dass sie so schnell kommen konnten. Bitte, setzen sie sich doch.

Er führt sie zum Stuhl und sie setzt sich.

Hajo: Darf ich ihnen etwas anbieten? Einen Kaffee oder Tee?
Stößer: Danke, das ist nett. Aber....nein. Was gibt es denn noch?
Hajo: Einen Moment. (er nimmt den Telefonhörer und wählt eine Nummer) Jan? Frau Stößer ist jetzt hier. --- Ja.

ER legt wieder auf und es dauert keine Minute, bis Jan erscheint.

Hajo: Frau Stößer, das ist mein Kollege Oberkommissar Jan Maybach. Jan, das ist Frau Stößer.
Jan: (geht zu ihr, gibt ihr die Hand) Mein Beileid nochmal Frau Stößer.
Stößer: (lächelt) Danke Herr Maybach.
Hajo: Frau Stößer, der Grund, warum wir sie noch einmal hergeben haben, ist der, dass wir .... wir gehen davon aus, dass der Todesschütze es einzig und allein auf ihren Enkel abgesehen hatte.
Stößer: Auf Florian? Und ... die anderen Leute?
Jan: Sollten uns auf die Spur eines Amokschützen führen. Wir sind aber mittlerweile davon überzeugt, dass ihr Enkel absichtlich getötet wurde.
Stößer: Aber... warum denn? Und von wem?
Hajo. Deshalb sind sie hier.
Stößer: Wie kann ich ihnen da helfen?
Jan. Frau Stößer, ihr Enkel studierte BWL?
Stößer: Ja. Er war für zwei Jahre im Ausland, bei einer unserer Niederlassungen.
Jan: Und was sollte er, nach seinem Studium, in ihrer Firma tun?
Stößer: Es ist kein Geheimnis, dass er die Firma früher oder später übernommen hätte. Ich hatte nur ein Kind und als mein Sohn damals mit seiner Frau ums Leben kam, da hab ich mich Florian angenommen. Er ist quasi mit der Firma groß geworden.
Jan: Wer leitet die Firma im Moment? Sie?
Stößer: Nein. Ich habe mich schon vor langer Zeit aus dem Geschäft zurückgezogen. Sicher, über wichtige Entscheidungen werde ich immer noch informiert, aber das letzte Wort hatte und hat bis heute Her Gruber.
Hajo: Und dieser Herr Gruber wusste, dass Florian ihn eines Tages beerben würde?
Stößer: Natürlich. Ich habe mit ihm darüber gesprochen.
Jan: Was für ein Mensch ist dieser Herr Gruber?
Stößer: Manfred .... er..... er ist ein sehr gewissenhafter Mann. Er leitet die Geschäfte zu meiner allergrößen Zufriedenheit. Ich kann mich auf ihn verlassen.
Jan: Und wie hat er die Nachricht damals aufgenommen, als sie ihm sagten, dass Florian später sein Chef wird?
Stößer: Ich weiß nicht. Normal. Er.... konnte sich das ja denken.
Hajo: Danke Frau Stößer. Könnten sie uns noch die Adresse von Herrn Gruber geben?
Stößer: Sicher. Die Grubers wohnen im Palmengarten 9
Hajo: Gut, das war’s dann schon.
Jan: Ach Frau Stößer, es wäre besser für unsere Ermittlungen, wenn sie mit Herrn Gruber nicht über unser Gespräch hier reden.
Stößer: Sie glauben doch nicht wirklich, dass er etwas mit... mit dem Tod an Florian zu tun hat?
Jan: Wir müssen in dieser Richtung weiter ermitteln. Es könnte durchaus der Fall sein, dass der Mörder ihres Enkels in der Firma zu finden ist.
Stößer: Mein Gott, das..... das ist ja furchtbar.
Jan: Es könnte, Frau Stößer. Vielleicht stellt sich alles auch als Falsch heraus.
Stößer: Sie halten mich auf dem Laufenden?
Hajo: Aber natürlich. Kommen sie, ich bringe sie noch zur Tür.

Sie verabschiedet sich von Jan und Hajo bringt sie noch bis zur Tür. Danach geht er zürck in sein Büro. Jan ist noch da.

Hajo: Und? Was denkst du?

Die Tür geht auf und Binz kommt herein.

Binz: Ich fasse es nicht. Was um alles in der Welt haben sie sich dabei gedacht, Müller auf freien Fuß zu setzen?
Hajo: Morgen Dr. Binz.
Binz: Ich pfeife auf den guten Morgen. Also? (er sieht nun Jan) ich wette mal wieder, dass sie hinter der ganzen Sache stecken.

Er geht auf ihn zu, bleibt dicht vor ihm stehen.

Hajo: Es gibt neue Erkenntnisse, die darauf schließen lassen, dass man durch die Todesschüsse eine Amoktat vortäuschen wollte.
Binz: Ach ja? Da bin ich aber mal gespannt.
Jan: Wir glauben, dass Florian Stein das eigentliche Opfer sein sollte.
Binz: Und was bringt sie auf diese Idee?
Jan: Axel Müller. Ein Mann mit Null krimineller Vergangenheit.
Binz: Ich bitte sie. Der Mann ist vorbestraft.
Jan. Weil er einen Zechkumpanen im Suff geschlagen hat. Das ist doch was komplett anderes.
Binz: Und die Waffe?
Jan: Er ist Sportschütze.
Binz: Tut mir Leid, aber das reicht mir nicht. Ich möchte, dass sie diesen Müller sofort wieder festnehmen.
Hajo: Das werden wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht tun. Sie bekommen unseren ausführlichen Bericht. Und jetzt würden wir gerne weiter
Unsere Arbeit tun.
Binz: Und was soll ich der Presse mitteilen?
Jan: Tja, sie hätten gestern Abend nicht so schnell schießen dürfen.

Er geht an ihm vorbei zurück ins Teambüro.
Binz schaut ihm nach, dann zu Hajo.

Binz: Und sie unterstützen das auch noch.
Hajo: Ja. Denn... die Fakten meines Kollegen haben mich überzeugt. Und wenn sie den Bericht lesen, dann werden sie genauso denken.
Binz: Also gut. Ich erwarte ihren Bericht in zwei Stunden.

ER geht, ohne noch eine Antwort abzuwarten.

Hajo geht ins Teambüro. Dort sind Ina und Tom immer noch bei der Arbeit.
Jan telefoniert gerade, legt aber auf, als Hajo hereinkommt.

Jan: Hat er sich wieder beruhigt?
Hajo: Klar. Kennst ihn doch. (sie grinsen)
Jan. Ich werde mich dann mal um diesen Manfred Gruber kümmern.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Di 02 Okt 2012, 08:30


Noch bevor Hajo etwas sagen kann, kommt Greta herein. Und kurz danach Leni mit Julian.

Greta: Papa.
Jan: Greta, was.....(er sieht nun Leni, die Julian auf dem Arm hat) Was macht ihr denn hier?
Leni: Entschuldige, wenn wir dich so überfallen. Aber... die Kinder haben nach dir gefragt und da du es vorgezogen hast, die Nacht woanders zu verbringen, dachte ich... geh mal im Büro vorbei.
Jan: Es tut mir Leid, Leni. Ich...... (er geht zu ihr, gibt ihr einen Kuss)
Leni: Schon gut.

Jan nimmt nun Greta auf den Arm, sie schlingt ihre Ärmchen um seinen Hals.
Ina und Tom lächeln, als sie das sehen.

Hajo: Gut, während ich mich um Manfred Gruber kümmere, gehst du....mit deinen Lieben ein Eis essen.
Greta: Au ja, ein Eis.
Jan: Aber....
Hajo: Kein Aber. In zwei Stunden bist du wieder hier. Das ist ein Befehl.

Sie schauen sich alle an, sagen nichts. Leni muss grinsen. Dann schnappt sich Jan seine Jacke und verschwindet mit den dreien.
Hajo schaut ihnen hinterher und muss grinsen.
Die anderen an ihrem Schreibtisch auch. Hajo dreht sich um und sieht das.

Hajo: Was gibt’s denn da zu grinsen. Habt ihr nichts zu tun?
Tom: Doch, klar.

Hajo verschwindet und die beiden müssen jetzt schmunzeln.


Nach fast zwei Stunden kommt Jan wieder zurück ins Büro. Hajo steht bei Tom am Schreibtisch. Ina telefoniert.

Die beiden lassen Jan nicht aus den Augen.
Der ist gut gelaunt und grinst die beiden an.

Hajo: Und?
Jan: (sie lassen sich nicht aus den Augen) Danke.
Hajo: Schon OK. Ich weiß doch, was meine Tochter braucht.
Jan Klar.
Hajo: Also gut. Ich hab alles, was es über Manfred Gruber zu berichten gibt. Wirklich viel ist das allerdings nicht.
Er leitet die Firma seit 5 Jahren und ist bei der Belegschaft recht beliebt. Verheiratet, zwei Kinder.
Ina: Wird so jemand zum Mörder?
Jan: Wenn er seine Position in der Firma wegschwimmen sieht.
Ina: Aber deshalb bringt man doch niemanden um.
Tom: Florian Stein war niemand. Er war sein zukünftiger Chef.
Ina. Na und? Ich bin mir sicher, dass er als Prokurist nicht wesentlich schlechter dastehen würde. Finanziell meine ich.
Jan: Geld ist nicht alles, Ina. An der Führungsspitze eines so gutgehenden Konzerns zu stehen, ist für manche viel wichtiger als das Geld. Und
Wer weiß, vielleicht hat er ja auch etwas zu verbergen?
Ina: Wie meinst du das?
Jan: Hast du seine finanzielle Situation auch durchleuchtet.
Hajo: Klar, was denkst du?
Ina: Und?
Hajo: Er hat ein paar Immobilien, die aber nicht so gut laufen. Auf dem Konto sieht es nicht schlecht aus. Die Frau arbeitet ehrenamtlich für eine
Organisation, für die Herr Gruber immer wieder mal spendet.
Jan: Also... mich würde jetzt mal interessiern, ob sich Müller und Gruber kennen.
Tom: Stimmt.
Jan: (er geht nun zu Tom, bleibt vor ihm stehen) Was ist? Kommst du mit? Wir statten Axel Müller einen Besuch ab.
Tom: Aber sicher doch.

Er steht auf und schnappt sich seine Jacke.

Ina: Viel Glück ihr beiden und seht euch vor.
Tom: Kennst uns doch.
Ina: Eben.

Sie ziehen ab. Hajo und Ina müssen grinsen.

Hajo: So und ich muss jetzt zu Binz. Ihm die ganze Sache noch einmal ganz genau verklickern.
Ina: Viel Spaß.
Hajo: Danke.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Di 02 Okt 2012, 08:34


Als Jan den Wagen vor dem Haus von Müller parkt, ist dieser gerade dabei, den Kofferraum mit ein paar Sachen zu füllen.

Müller: Sie schon wieder?
Jan: Guten Tag Herr Müller.
Müller: Wollen sie mich wieder festnehmen?
Tom: Sollten wir?
Müller: Vergessen sie’s.

Er geht an ihnen vorbei.

Jan: Sie verreisen?
Müller: Ich ziehe um.
Tom: Ach ja? Und wohin?
Müller: Ins Obdachlosenheim? Ich muss das Haus räumen.
Jan: Herr Müller, wir haben noch ein paar Fragen an sie.
Müller: Ich hab alles gesagt.
Tom: (packt ihn jetzt am Krangen) Jetzt hören sie mir mal gut zu. Meinem Kollegen hier haben sie es zu verdanken, dass sie wieder draußen sind. Wenn’s nach uns gegangen wäre, würden sie jetzt für eine ganze Weile im Bau sitzen.

Er wird jetzt böse und Müller schaut zuerst Tom an, dann Jan. Dem ist das jetzt unangenehm.
Es wird kurz geschwiegen.

Müller: Also gut. Was wollen sie wissen?
Jan: Kennen sie einen Manfred Gruber?
Müller: Warum?
Tom: (packt ihn wieder am Kragen) Kennen sie ihn oder kennen sie ihn nicht.
Jan: Tom, bitte.
Tom: (lässt ihn wieder los) Was?!

Die beiden schauen sich an. Tom versteht Jan.

Müller: Ich kenne ihn nicht persönlich. Er wohnt im Palmengarten. Ist was Besseres.
Jan: Und er? Kennt er sie?
Müller: Na ja, so wie ich meine Alte kenne, schon.
Tom: Wer?
Müller: Sorry, meine Ex. Sie arbeitet doch bei den feinen Leuten als Hauswirtschafterin.
Jan: Bei den Grubers.
Müller: Ja. Der Typ hat meinem Sohn sogar die Nachhilfe bezahlt, als er in der Schule nicht mitkam. Ts.... ich hätte ihm auch helfen können. Aber nein, meine Frau hat es ja so gewollt.

Er verfällt wieder in Selbstmitleid.

Jan: Danke Herr Müller, das war’s schon.
Müller: Ach ja? Für wie lange dieses Mal?
Tom: Wenn sie Glück haben, für immer.

Sie gehen wieder zum Wagen und fahren zurück zum Präsidium.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Di 02 Okt 2012, 08:38


Dort warten schon Hajo und Ina auf die beiden.

Hajo: Und? Kennt er ihn?
Jan: Nicht persönlich.
Ina: Was heißt das?
Tom: Seine Frau arbeitet bei den Grubers.
Jan: Und ich denke mal, dass sie sich bei ihnen hin und wieder mal ausgeheult hat, wenn der Stress mit ihrem Mann wieder mal Überhand genommen hat.
Tom: Genau. Und sie hat bestimmt auch erzählt, wo der Gute sein Gewehr versteckt hält.
Hajo: Das würde passen. Gruber ist im Besitz eines Jagdgewehres. Ihm gehört ein kleines Stück Wald am Standrand von Leipzig.
Ina: Und kann somit mit einem Gewehr umgehen.
Hajo: Gut, dann fahren wir jetzt in den Palmengarten und statten der Familie Gruber einen Besuch ab.

Sie machen sich alle vier auf den Weg. Jan fährt mit Hajo, Ina mit Tom.

Hajo: Alles klar zwischen Leni und dir?
Jan: Ja. Danke noch mal für.... die zwei Stunden.
Hajo: Schon OK. Deine Hartnäckigkeit hat sich wohl wieder gelohnt.
Jan: Abwarten, vielleicht sind wir auch auf der falschen Spur.
Hajo: Kann ich mir nicht vorstellen.

Sie kommen in die Palmenallee. Hier stehen lauter teure Häuser. Die Grubers wohnen in einem sehr schönen großen Haus. Sie steigen aus und gehen zur Tür.
Frau Gruber öffnet ihnen persönlich.

Gruber: Sie wünschen?
Hajo: Frau Gruber? (sie nickt) Mein Name ist Trautzschke. Kripo Leipzig. Das sind meine Kollegen Maybach, Zimmermann und Kowalski. Wir würden gerne mit ihrem Mann sprechen.
Gruber: Kripo? Worum geht es denn?
Jan: Das würden wir gerne mit ihrem Mann besprechen.
Gruber: Tut mir Leid, aber.... der ist nicht da. Der wollte zur Jagdhütte.
Hajo: Und wo genau ist diese Jagdhütte?

Sie erklärt ihnen den Weg und sie fahren auf direktem Wege dorthin.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Di 02 Okt 2012, 08:43


Sie finden den Wagen von Gruber, abgestellt auf einem Parkplatz. Sie steigen aus und folgen dem Weg, wie ihn Frau Gruber beschrieben hat.
Was sie nicht gleich merken, sie werden beobachtet. Und zwar von Gruber. Der hat von seiner Frau natürlich schon längst einen Anruf bekommen, dass die Kripo auf dem Weg ist.
Er versteckt sich in seiner Hütte, die die vier wenig später auch erreichen. Jan geht zur Tür, klopft an.

Jan: Herr Gruber? (keine Antwort) Herr Gruber, wir wissen, dass sie hier sind. Bitte kommen sie raus.

Sie hören ein kleines Geräusch aus der Hütte. Jan versucht die Tür zu öffnen, sie ist abgesperrt. Dann gibt er Tom ein Zeichen, dass er ihm helfen soll, die Tür abzusichern.
Hajo nickt zustimmend. Er bleibt mit Ina etwas im Hintergrund.
Mit gezogener Waffe gehen die beiden ganz dicht zur Tür. Jan und Tom geben sich per Blickkontakt Bescheid, wenn sie die Tür eintreten.
Und dann geht alles ganz schnell. Tom tritt mit einer Wucht gegen die Holztür, die sofort aus den Angeln springt. Gleichzeitig geht er hinein und dann fällt ein Schuss. Die Kugel trifft Tom im Oberschenkel. Der schreit sofort auf und taumelt zurück.
Er verspürt wahnsinnige Schmerzen und das Blut strömt aus seiner Wunde. Jan realisiert nur langsam, was passiert ist. Er kümmert sich um Tom, der nun am Boden liegt. Zur gleichen Zeit kommt Gruber mit seinem Gewehr aus dem Haus und zielt auf Jan und Tom. Möchte an ihnen vorbei gehen. Da steht ihm plötzlich Hajo im Weg.

Hajo: Waffe fallen lassen.
Gruber: Lassen sie ihre Waffe fallen, sonst schieße ich noch einmal.

Gruber läuft rückwärts und möchte so das Waldstück verlassen. Immer die Polizisten im Visier. Da spürt er plötzlich einen Pistolenlauf im Genick.

Ina. Waffe fallen lassen. Und zwar sofort.

Gruber ist nun erschrocken. Damit hat er nicht gerechnet.
Hajo ist mittlerweile auch bei tom, der immer noch wahnsinnige Schmerzen hat. Jan hat versucht, so gut es geht, die blutende Wunde zu stoppen mit einem provisorischen Druckverband.
ER sieht nun, dass Gruber der Aufforderung von Ina nachkommt und das Gewehr fallen lässt.
Jan steht auf und geht mit gezogener Waffe auf Gruber zu. Man könnte meinen, er möchte ihn erschießen.

Ina: Jan, lass das.
Jan: Warum? Warum schießen sie auf wehrlose Menschen.
Gruber: Das ist mein Revier und hier bestimme ich.
Jan: Sie sind echt das Letzte.

Er geht immer näher an Gruber ran. Jetzt wird auch Hajo hellhörig.

Hajo: Jan nimm die Waffe runter.

Ina ruft inzwischen einen Notarzt. Jan steht nun ganz dicht vor Gruber. Die beiden schauen sich an. Auge in Auge. Man hört nur den Atem der beiden.
Dann steckt Jan langsam seine Waffe wieder in den Gürtel zurück, um in einer Bewegung auf Gruber einzuschlagen. Er verpasst ihm einen derartigen Faustschlag ins Gesicht und danach in den Magen, so dass der in die Knie geht.
Hajo steht sofort auf und geht zu ihm, hält ihn davon ab, weiter zu schlagen.

Hajo: Bist du verrückt geworden. Hör auf, Jan!

Er hat Mühe, ihn zurückzuhalten. Aber er schafft es schließlich doch. Er schuckt Jan in eine andere Ecke und hilft Gruber wieder auf die Beine.
Wenn Blicke töten könnten, dann hätte Hajo Jan jetzt auf dem Gewissen.


Wenig später wird Tom in den Krankenwagen gebracht und sofort in die Klinik gebracht.
Jan fährt mit.
Auf dem Weg in die Klinik, wird die Situation um Tom dramatisch. Er bekommt einen Herzstillstand. Die Ärzte versuchen alles, um ihn wieder zurückzuholen. Herzmassage und am Ende kommt noch der Defi zum Einsatz. Jan steht das Entsetzen ins Gesicht geschrieben.
Er hat Angst. Angst, Tom zu verlieren. Seinen Partner und seinen Freund.
Die Fahrt in die Klinik kommt ihm wie ein Alptraum vor. Die Ärzte können Tom noch einmal stabilisieren.
In der Notaufnahme ist dann Schluss. Jan muss draußen warten. Er läuft auf und ab. Ist nervös ohne Ende. Er wird von Hajo und Ina aus seinen Gedanken gerissen.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Di 02 Okt 2012, 08:46


Hajo: Jan!
Jan: (dreht sich erschreckt um) Ja?
Hajo: Was ist los? Wie geht es Tom?
Jan: Ich.... er.....er.....

Die beiden sehen, wie verzweifelt er ist.

Ina. Er ist doch nicht etwa.... tot?
Jan: Nein, ich.....ich .. ich denke nicht. Also...... Scheiße.

Er fährt sich über sein Gesicht und durch die Haare.

Jan: Er hatte einen Herzstillstand. Der Arzt meinte, wir... wir müssten mit dem Schlimmsten rechnen.
Ina: Oh Gott.

Jan lehnt sich nun an die Wand und lässt sich langsam daran herunter, vergräbt sein Gesicht in seinen Armen.
Hajo und Ina sind genauso fassungslos.
Es dauert auch noch eine ganze Weile, bis sich ein Arzt an sie wendet.
Der kann ihnen aber nicht viel sagen. Wenn er die nächsten 48 Stunden übersteht, hat er gute Chancen, wieder gesund zu werden.

Hajo hat Mühe, Jan zu überreden, ins Büro zu fahren. Sie müssen schließlich Gruber noch verhören.
Sie fahren schließlich alle zurück zum Präsidium.
Dort sitzt Gruber im Verhörraum. Aber bevor Hajo und Jan mit ihm sprechen können, werden sie von Binz in Empfang genommen.

Binz: Da sind sie ja. Wie geht es Kowalski?
Hajo: Nicht gut.
Binz: Ich möchte bei dem Verhör mit Gruber dabei sein.
Hajo: Bitte.

Sie wollen in den Raum, als Binz Jan am Arm packt.

Binz: Sie nicht.
Jan: Was soll das?
Binz: Herr Maybach, ganz offiziell. Herr Gruber hat Anzeige gegen sie erstattet.
Jan: Was?
Binz: Sie haben auf ihn eingeschlagen, obwohl er sich schon längst ergeben hatte?

Auf diese Frage bekommt er keine Antwort.

Binz: Sie wissen, wie es läuft. Es wird ein Verfahren gegen sie eingeleitet und so lange sind sie vom Polizeidienst suspendiert.
Jan: Das ist doch lächerlich. Hajo?
Hajo: (schaut seinen Kollegen an) Jan....er hat Recht.
Jan: Ich glaub das nicht. Der Typ da drinnen hat drei Menschen kaltblütig erschossen. Und vielleicht stirbt sogar mein Kollege.
Binz: Das gibt ihnen noch lange nicht das Recht, auf ihn einzuschlagen. Und schon gar nicht, wenn von ihm keine Gefahr mehr ausging. Frau
Zimmermann hatte ihm die Waffe bereits abgenommen.

Beide, Jan und Binz, schreien jetzt förmlich im Flur herum.

Binz: Es tut mir Leid. Vorschriften, an die ich mich halten muss. Also? Gehen sie nach Hause.

Jan ist jetzt sprachlos. Er schaut Binz an, der sehr entschlossen wirkt. Dann schaut er zu Hajo, der allerdings seinen Blick meidet. Dann geht er an beiden vorbei und verlässt das Präsidium.

Hajo: Ich weiß, dass es ein Fehler war, aber....
Binz: Herr Trautzschke, wie lange machen sie jetzt schon diesen Job? (sie schauen sich an) Dann wissen sie so gut wie ich, dass wir keine andere Wahl haben, als so zu handeln. Er wird sich einer internen Anhörung stellen müssen.
Hajo: Sicher.

Er geht jetzt an ihm vorbei ins Verhörzimmer. Dort legt Gruber ein umfassendes Geständnis ab und erklärt den Beamten, warum er zu dieser Tat schritt.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Di 02 Okt 2012, 08:52


Jan kommt nach Hause, geht auf direktem Wege an den Kühlschrank, merkt nicht, dass Max am Küchentisch sitzt und etwas abschreibt.

Max: Hi.
Jan. (erschreckt sich ein wenig, schaut ihn an) Hi. (er holt sich ein Bier)
Max: Papa, ich muss dir was sagen..
Jan: Jetzt nicht Max. Später, ja?

Er geht an ihm vorbei, ohne ihm auch nur die Chance zu geben, noch etwas zu sagen.
Max merkt, dass irgendwas nicht stimmt und schreibt weiter. Jan geht auf die Terrasse und trinkt sein Bier.

Nach einer Viertelstunde kommen Leni und Maria mit Greta und Julian nach Hause. Sie waren auf dem Spielplatz mit den Kindern. Sie kommen in die Küche.

Leni: Da sind wir wieder.
Max: Hallo. (er sieht Greta) Na, hat’s Spaß gemacht?
Greta: (grinst) Jaaaa.

Man sieht, dass sie auf dem Spielplatz waren.

Leni: Ist alles klar bei dir?
Max: Bei mir schon, aber ich glaube bei Papa nicht.
Leni: Jan ist schon da?
Max: Ja. Aber......es geht ihm nicht so gut. Er hat sich ein Bier geschnappt und ist nach draußen.
Leni: Oh.
Greta: Ich will zu Papa. (sie will gehen, aber Maria hält sie fest)
Maria: Moment kleines Fräulein. Du willst doch nicht etwa so zu deinem Papa?
Greta: Doch.
Maria: Ich würde sagen, du gehst erst mal in dieWanne und dann kannst du deinen Papa umarmen.
Greta: Will aber nicht baden.
Leni: Ab in die Wanne.

Sie schauen sich an, dann geht Greta in Richtung Bad und Maria folgt ihr.

Leni: Und ich schau mal nach Jan.

Sie geht raus auf die Terrasse. Jan sitzt in der Hollywoodschaukel, ist in Gedanken. Das erkennt sie.
Sie geht langsam auf ihn zu und setzt sich dann neben ihn. Im Augenwinkel erkennt er Leni.

Leni: Hi.
Jan: Hi.

Sie beobachtet ihn eine Weile, schweigt aber, wie er.

Leni: Möchtest du darüber rede...
Jan: (schneidet ihr das Wort ab) Nein.

Es wird wieder geschwiegen.

Leni: Gut. (sie will wieder aufstehen und gehen, aber Jan merkt, dass sie jetzt etwas beleidigt ist, hält sie fest)
Jan: Warte.

Sie schauen sich an, dann setzt sie sich wieder.

Jan: Tut mir Leid, ich..... ich...
Leni: Jan, was ist los?
Jan: Tom…… es hat Tom erwischt. Er.... er wurde .... angeschossen.
Leni: Oh mein Gott. Und... wie geht es ihm?
Jan: Nicht gut. Der Arzt meinte, wir müssten mit dem Schlimmsten rechnen.
Leni: Jan, das...... das tut mir so Leid.

Er schaut sie jetzt an, sie merkt, wie aufgewühlt er ist.

Jan: Da ist noch was.
Leni: Was denn?
Jan: Ich.....(er schaut jetzt wieder weg) Ich .....(er holt tief Luft, schließt die Augen) Ich bin bis auf Weiteres vom Dienst suspendiert.
Leni: Wegen dem Vorfall mit Tom? Geben sie dir etwa die Schuld?
Jan: Nein. (er schaut sie wieder an) Nein, mich... trifft keine Schuld. Es ist dumm gelaufen.
Leni: Was dann?
Jan: (schaut wieder nach unten) Als Ina den Täter zum Aufgeben gebracht hat, da....... da hab ich...... ( schaut sie jetzt wieder an) Ich hab auf ihn eingeschlagen.

Jetzt herrscht eine Weile Schweigen. Leni weiß natürlich, was das bedeutet.

Leni: Du warst wütend, weil....
Jan: Leni, ich bin Polizist. Ich darf mich zu so etwas nicht hinreißen lassen.
Leni: Das weiß ich. Aber die Situation... Es ging um Tom, um deinen Freund.
Jan: Das interessiert nicht.
Leni: Es wird zu einer Anhörung kommen und da wird sich alles von selbst erklären.
Jan: Bei dir klingt das so ..... simpel.
Leni: Weil es so ist. Jan, es ist nicht deine erste Anhörung. Das schaffst du schon. Und Papa...
Jan: Dein Papa .... schweigt dazu. Weiß, dass ich Mist gebaut habe.
Leni: Mag sein, aber er wird dich auch verstehen. (sie schweigen wieder eine Weile, bis sie ihm einen Stoß in die Seite gibt) Hey, sieh es doch mal positiv. Du hast ein paar Tage Urlaub.
Jan: Toll.
Leni: Finde ich auch. Und ich weiß auch schon, wer sich darüber freut, dich den ganzen Tag um sich zu haben. (er schaut sie jetzt erwartungsvoll an) Nee, ich rede jetzt nicht von mir.

Jetzt hören sie im Hintergrund Greta, die frisch gebadet auf ihn zukommt.

Greta: Papa.

Jan muss jetzt schmunzeln. Greta kommt wie auf Kommando. Natürlich hat Leni von Greta gesprochen.
Er nimmt sie auf seinen Schoß.

Jan: Hmm, du duftest ja herrlich. (er gibt ihr einen dicken Kuss)
Greta: Ich hab auch gebadet.
Leni: Was dringend notwendig war.
Greta: Wir waren auf dem Spielplatz.
Jan: Aha.
Greta: Liest du mir noch eine Geschichte vor?
Leni: Schatz, was hältst du davon, wenn wir beide jetzt erst mal das Abendessen richten, hm? Und später liest dir Papa noch was vor.
Greta: OK.

Sie rutscht von seinem Schoß herunter. Leni und Jan schauen sich an. ER ist ihr im Moment dankbar, dass sie ihm ein bisschen Luft verschafft.
Sie nimmt Greta an die Hand.

Leni: Vielleicht schaust du mal noch bei Max vorbei. Irgendwas scheint ihn zu beschäftigen. Er wollte mit mir aber nicht darüber reden.
Jan: Ja, mach ich. Danke.

Sie gehen in die Küche und Jan wenig später nach oben, um mit Max zu reden.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Mi 03 Okt 2012, 20:46

ER klopft an und geht hinein. Max sitzt auf seinem Bett und hat ein Buch in der Hand.

Jan: Darf ich?
Max: Klar.

ER setzt sich zu ihm.

Jan: Es tut mir Leid, wenn ich vorhin etwas kurz angebunden war.
Max: Schon OK. Ärger?
Jan: Auch. Tom liegt im Krankenhaus.
Max: (ist jetzt hellwach) Ist es schlimm?
Jan: (sie schauen sich an) Ja. Er muss die nächsten 48 Stunden überstehen.
Max: Scheiße.

Es herrscht Schweigen.

Jan: Leni hat mir gesagt, dass dich etwas beschäftigt?
Max: Ja, ich....... (er rutscht auf dem Bett etwas vor, meidet seinen Blick) Ihr werdet morgen einen Brief von meinem Direktor bekommen.
Jan: Aha. Und was will er?
Max: Ich..... (er schaut ihn jetzt an und Jan erwidert den Blick erwartungsvoll) Ich...hab Mist gebaut.
Jan: Geht’s ein bisschen genauer?
Max: Ich hab einen Mitschüler geschlagen.

Jetzt muss Jan ein wenig schmunzeln. Max verwirrt das total.

Max: Du hast mich jetzt schon verstanden, oder?
Jan: Ja. Ja hab ich.
Max: Und du findest das lustig?
Jan: (wird wieder ernst) Nein. Natürlich nicht.
Max: Aha.

Sie lassen sich jetzt nicht aus den Augen.

Max: Bekomme wahrscheinlich einen Schulverweis für .... ein paar Tage.

Jan muss wieder etwas schmunzeln.

Max: Papa, irgendwie hab ich das Gefühl, dass du mich nicht ernst nimmst. Kann das sein?
Jan: Nein. Das täuscht.
Max: Ach ja?
Jan: OK. Der Grund, warum ich geschmunzelt habe ist der, das mir heute genau das gleiche passiert ist.
Max: Was meinst du?
Jan: Ich habe einen Verdächtigen, nachdem er sich ergeben hat, geschlagen.
Max: Warum?
Jan: Weil er kurz zuvor einfach so auf Tom geschossen hat und tags zuvor auf die wehrlosen Passanten.
Max: Der Amokschütze.
Jan: Ja, aber .... das war kein Amoklauf. Der Mann wollte damit einen eigentlichen Mord vertuschen.
Max: Und jetzt?
Jan: Bin ich bis auf Weiteres vom Dienst suspendiert.
Max: Zwangsurlaub sozusagen.
Jan: Ja. (sie schauen sich wieder an, müssen jetzt beide lächeln) Nur ziehen meine Schläge die größeren Folgen nach sich.
Max: Was könnte denn im schlimmsten Fall passieren?
Jan: Es wird mal wieder zu einer Anhörung kommen. Das heißt, alle Beteiligten werden sich zu diesem Vorfall äußern. Hajo und Ina, die ja wie Tom dabei waren.
Max: Aber die werden doch zu deinen Gunsten aussagen.
Jan: Sie müssen sich an die Fakten halten. Und Fakt ist nun mal, dass ich auf den Mann eingeschlagen habe, als der schon längst seine Waffe
Fallen gelassen hatte.
Max: Das war eine Extremsituation.
Jan: Wir Polizisten müssen damit rechnen, immer wieder in Extremsituationen zu geraten. Ich hätte mich besser im Griff haben müssen.
Max: Mag ja sein.
Jan: (sie schauen sich wieder an) Und du? Warum hast du deinen Mitschüler geschlagen?
Max: Weil er ein Arschloch ist.
Jan: Sehr interessant und aufschlussreich.
Max: (grinst ein wenig) Wir haben ein neues Mädchen in der Klasse. Aber keiner kann sie leiden, weil sie nicht aus Deutschland kommt. Und Wolle.... er macht sie ständig blöd an. Ich hab ihm mehr als einmal gesagt, dass er das lassen soll. Und heute morgen..... da ist mir halt der Kragen geplatzt. Er hat sie beleidigt und sie ist heulend davon gerannt. Da ... hab ich zugeschlagen.
Jan: Verstehe.
Max: Ich weiß, dass ich das nicht tun soll. Aber in diesem Moment....ich musste es einfach tun.

Er schaut entschlossen nach vorne. Jan merkt, dass seine Emotionen mit ihm durchgegangen sind.

Jan: OK. Fassen wir also zusammen. Wir beide haben heute.... versagt. Und zwar auf der ganzen Linie.
(sie schauen sich an) Ich warte dann mal morgen auf den Brief. Denke dass mich dein Direktor zu sich bestellen wird.
Max. Ganz sicher sogar.
Jan: Gut, dann werde ich mit ihm reden.
Max: Du bist nicht böse?
Jan: Ich glaube, ich würde jetzt nicht gut daran tun, dir böse zu sein. Nicht, nach dem, was ich heute geleistet habe.

Sie lächeln sich an.

Max: Wenn du willst, dann rede ich mit deinen Kollegen.
Jan: Oh, danke. Aber ich denke, dass das nicht nötig sein wird. Wenn doch...komm ich gerne wieder darauf zurück.

Sie müssen jetzt beide lachen und Jan legt seinen Arm um Max Schulter.

Jan: So und jetzt gehen wir nach unten. Leni ist bestimmt schon mit dem Abendessen fertig.
Max: Einverstanden.

Sie stehen auf und gehen nach unten.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Mi 03 Okt 2012, 20:49

Dort sind Leni und Greta tatsächlich schon fertig.

Leni: Oh, ich wollte gerade Greta losschicken, um euch zu holen.

Jan nimmt Greta auf den Arm.

Greta: Ich hab Mami geholfen.
Jan: Prima.
Maria: (kommt jetzt in die Küche) So, ich hab das Bad noch fertig gemacht und jetzt lass ich euch alleine.
Leni: Möchtest du nicht noch zum Essen bleiben?
Maria: Ein ander Mal. Hab noch einen Termin. Also... bis morgen, ja?
Jan: Bis morgen Maria. Tschüß.

Sie verabschiedet sich und wenig später sitzen die anderen am Tisch und essen zu Abend.

Leni: Ach bevor ich es vergesse. Ich hab Benni und Sandra getroffen. Sie waren auf dem Weg zum Arzt.
Jan. Wie geht es Sandra?
Leni: Oh, sie sagt, sie fühlt sich ganz gut. Ich glaube, Benni wird zunehmends nervöser. Je näher der Geburtstermin rückt.
Jan: Selbst Schuld.
Leni: Jan.
Jan. Was? Ich hab ihm nicht gesagt, dass er Vater werden soll.
Leni: Zum Glück nicht. (sie schauen sich an, müssen grinsen)
Jan: Du meinst, ich sollte mal mit ihm reden?
Leni: Warum nicht. Du hast doch Zeit.
Jan: Klar, das musste ja jetzt kommen.
Leni: Hey, ich hab das nicht so gemeint.
Jan. Schon klar. (er schaut Greta an) Was hältst du davon, wenn wir morgen Benni besuchen gehen, hm?
Greta: Au ja.

Sie essen gemütlich zu Ende und später liest Jan Greta noch seine versprochene Geschichte vor.
Am Abend sitzen Leni und Jan auf dem Sofa mit einem Glas Wein.

Leni: Was hat Max eigentlich so beschäftigt?
Jan: Morgen wird ein Brief von der Schule ins Haus flattern.
Leni: Warum?
Jan: Er hat einen Mitschüler geschlagen und ich denke mal, dass ich vorbei kommen muss. Möglicherweise steht im ein Schulverweis bevor.
(sie setzt sich jetzt auf und schaut ihn an) Ich weiß, was du jetzt denkst.
Leni: Wie der Vater so der Sohn.
Jan: Sehr witzig.
Leni: Bist du ihm böse?
Jan: Nein, er weiß ja, dass er einen Fehler gemacht hat.
Leni: Außerdem macht sein Vater wirklich ähnliche Dinge.
Jan: Genau. (er versteht ihre Stupfeleien und geht darauf ein) Wir haben unsere Gefühle eben nicht immer unter Kontrolle.
Leni: Und das ist auch gut so.
Jan: Wenn dein Vater das jetzt hören würde.
Leni: Ach was Papa. Der war so oft in ähnlichen Situationen. Ich könnte dir da Geschichten von früher erzählen.
Jan: Ich hoffe nur, dass er mir wenigstens ein bisschen Rückendeckung gibt.
Leni: Wird er ganz bestimmt.

Sie schauen sich an, dann küssen sie sich und wenig später gehen sie schlafen.




cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Mi 03 Okt 2012, 20:58


Am nächsten Morgen fährt Jan erst mal ins Präsidium. Hajo hat ihn angerufen und gesagt, dass um 9 Uhr eine erste Anhörung statt findet. Und zwar im Büro von Dr. Binz.

Jan ist pünktlich. Ina und Hajo warten schon auf ihn.

Jan: Hallo. Gibt’s schon was Neues von Tom?
Ina: Nein. Unverändert.
Jan: Ist das gut oder ist das schlecht?
Hajo: Kannst du dir aussuchen.

Die Tür geht auf und Binz ruft die drei in sein Büro. Dort sitzt ein weiterer Mann aus der Inneren.

Binz: Setzen sie sich. Ich muss sie ja nicht vorstellen. Sie kennen sich ja alle sehr gut.
Groß: Ich komme gleich zur Sache. Herr Trautzschke, Frau Zimmermann und sie Herr Maybach waren zusammen mit ihrem Kollegen Kowalski
In einem Waldstück unterwegs, wo sie später den Mörder der am Tag zuvor getöteten drei Menschen, stellten und anschließend festnahmen. Das ist korrekt?
Hajo: Ja. (die anderen beiden nicken nur)
Groß: Frau Zimmermann, bitte erzählen sie uns aus ihrer Sicht, wie sich diese Festnahme abspielte.
Ina: Herr Gruber befand sich in seiner Jagdhütte. Sie war abgeschlossen.
Groß: Was machte sie so sicher, dass der Verdächtige in dieser Hütte war?
Ina: wir hörten Geräusche.
Groß: Gut, wie ging es dann weiter?
Ina: Meine Kollegen, Jan Maybach und Tom Kowalski, sind dann zur Tür. Sie wollten sich gewaltsam Eintritt verschaffen.
Groß: Haben sie nicht vorher gerufen?
Ina: Doch, natürlich. Sie haben ihn zuerst aufgefordert, herauszukommen. Aber er hat nicht reagiert.
Groß: Wer hat die Tür aufgestoßen?
Ina: Das war Kowalski.
Groß: Was geschah dann?
Ina: Gruber hat sofort das Feuer eröffnet. Wir waren alle überrascht.
Groß: Hätten sie nicht damit rechnen müssen?
Ina: Wir kannten die Räumlichkeiten in dieser Hütte nicht und wir wussten ja auch nicht, ob Gruber bewaffnet war. Meine Kollegen wollten sich ja dann auch schnell in Sicherheit bringen. Aber da fiel schon der erste Schuss.
Groß: Der traf ihren Kollegen in den Oberschenkel. Weiß man schon, wie es um ihn steht?
Binz: Nicht so gut. Er hat viel Blut verloren.
Groß: Also gut. Weiter. Was geschah dann.
Ina: Gruber kam mit seinem Gewehr aus der Hütte und zielte weiter auf Kowalski, der am Boden lag. Er hat meine Kollegen Maybach und Trautzschke mit dem Gewehr bedroht und von ihnen verlangt, stehen zu bleiben und sich nicht zu rühren.
Groß: Wo waren sie?
Ina: Ich hatte mich im Hintergrund schnell versteckt. Wollte ihn überraschen. Er wusste ja nicht, wie viele von uns da waren.
Groß: Sie haben sich dann von hinten an ihn rangeschlichen.
Ina: Ja. Ich hatte den Überraschungseffekt auf meiner Seite und konnte ihm somit zur Aufgabe überreden.
Groß: Er hat also sein Gewehr fallen gelassen.
Ina: Ja.
Groß: Ist es nicht so, dass ihr Kollege Maybach mit gezogener Waffe auf Gruber zuging? Ihn selbst dazu überreden wollte, aufzugeben?
Ina: Das stimmt. Das brachte mich in eine bessere Position. Er war voll auf Herrn Maybach konzentriert, konnte nicht mit mir rechnen.
Groß: Gut. Und was geschah dann, als Gruber seine Waffe zu Boden gelegt hatte?

Jetzt schaut Ina zu Jan, der keine Miene verzieht.

Groß: Frau Zimmermann?
Ina: (sie schaut Groß an) Er .... er hat ihm einen Schlag verpasst.
Groß: Einen?
Ina: Zwei. Hauptkommissar Trautzschke ist dann dazwischen.
Groß: Herr Maybach, das würde bedeuten, sie hätten weiter auf ihn eigeschlagen, wenn ihr Chef sie nicht davon abgehalten hätte. Trifft das zu?
Jan: Ich weiß nicht. Möglich.
Groß: Sie geben es also zu. Dass sie einen wehrlosen Menschen brutal zusammengeschlagen haben.
Jan: Jetzt übertreiben sie mal nicht. Zwei Schläge. Die waren völlig harmlos.
Groß: Herr Gruber sah das etwas anders. Und der Untersuchungsbericht des behandelnden Arztes sagt ebenfalls etwas anderes.
Jan: Ich kann nichts dafür, wenn der Typ nichts einstecken kann.
Groß: Sie haben als Polizist einen Eid abgelegt.
Jan: Ja. Und ich bedauere es auch sehr, dass ich mich in dieser Situation nicht im Griff hatte.
Groß: Was hat sie dazu veranlasst?
Jan: Ich war wütend. Wütend darüber, dass er meinen Kollegen einfach so über den Haufen schoss.
Groß: Kann es nicht auch sein, dass sie ihr eigenes Versagen damit ein bisschen eindämmen wollten?
Hajo: Mein Kollege hat sich nichts vorzuwerfen. Er hat korrekt gehandelt. Keiner konnte damit rechnen, dass Gruber so schnell um sich schießt.
Groß: Mag sein.
Jan: Dieser Mann hat einen Tag vorher 3 unschuldige Menschen einfach so erschossen. Und er zeigte noch nicht einmal Reue. Seine Überheblichkeit vor Ort hat mich wütend gemacht.
Groß: Gut, das war’s dann erst mal. Ich habe das Wichtigste gehört und werde meinen Bericht schreiben. Sie bekommen ihn dann zum Gegenlesen. Wenn sie daraufhin keine Einwände haben, wird es seinen gewohnten Lauf nehmen.
Jan: Was bedeutet das für mich?
Groß: Herr Maybach, sie kennen die Sachlage. Sie bleiben zumindest bis zur Entscheidung des obersten Polizeirats vom Dienst suspendiert.
Ich darf sie noch darauf hinweisen, dass sie ihre Berichte zu dieser Festnahme ebenfalls an den Polizeirat weiterleiten müssen.
Hajo: Ist schon geschehen.
Groß: Das dachte ich mir schon. Dann kann ich ihnen nur den Tipp geben, abzuwarten. Die Entscheidung liegt nicht allein in meiner Hand.
Jan: Ja, ich weiß. Danke.
Groß: Dr. Binz, wenn sie keine weiteren Fragen mehr haben, dann würde ich gerne wieder gehen.
Binz: Nein, es ist alles gesagt.
Groß: Gut, dann wünsche ich ihnen noch einen schönen Tag.

Er steht auf und geht. Die anderen bleiben noch sitzen. Schweigen.
Jan ist es dann, der als erstes aufsteht. Er möchte gehen.

Hajo: Jan warte. (er bleibt stehen, dreht sich zu ihm um) Es wird schon nicht so schlimm ausgehen, hm?
Jan: Und wenn doch? (er schaut Binz an) Wäre für alle doch die beste Lösung, stimmt’s Dr. Binz?
Binz: Was wollen sie mir unterstellen?
Jan: Für sie bin ich doch ein rotes Tuch. Ein Polizist, der sich nicht unter Kontrolle hat. Mich würde nicht wundern, wenn sie die Sache mit Grossmann wieder aus der Schublade holen.
Binz: Jetzt machen sie aber mal einen Punkt. Ich bin nicht ihr Feind.
Jan: Klar.
Hajo: Jan bleib ruhig. Du gehst nach Hause und sobald es was Neues gibt, sag ich dir Bescheid.
Jan: Sicher.

Er geht jetzt wirklich aus dem Raum.

Ina: (schaut zu Binz) Wird die Anklage, die er gegen Grossmann bekommen hat, in irgendeiner Weise hinzugezogen?
Binz: Natürlich nicht. Aber die Kollegen sind nicht dumm. Sie holen sich selbstverständlich die Unterlagen der letzten Monate.
Ina: Schreiben sie eigentlich auch noch eine Empfehlung?
Binz: Was denken sie?
Ina: Ich weiß nicht. Ich kann Jans Angst schon ein bisschen verstehen.
Binz: Bin ich wirklich so eine Bestie?

Sie antwortet jetzt nicht. Steht auf und verlässt ebenfalls den Raum.

Hajo und Binz schauen sich an.

Binz: Ich denke, er wird einen weiteren Eintrag in seine Personalakte bekommen. Und das war’s.
Hajo: Und warum haben sie ihm das nicht eben gesagt?
Binz: Weil er ruhig ein bisschen schwitzen soll. Er hat sich nicht professionell verhalten.
Hajo: Verstehe.
Binz: Ich hoffe jetzt nur, dass ihr Kollege bald aus der Bewusstlosigkeit aufwacht.
Hajo: Ich fahre später in die Klinik.
Binz: Gut, sagen sie mir dann Bescheid, ja?
Hajo: Mach ich.

Jetzt verlässt auch Hajo das Büro und geht in seine eigenen vier Wände.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Mi 03 Okt 2012, 21:04



Jan fährt nach Hause, um danach mit Greta Benni einen Besuch abzustatten.
Der ist ganz überrascht, als er die beiden vor Tür stehen sieht.

Benni: Papa?
Greta: Hallo Benni.
Jan: Hi.
Benni: Hey, wen haben wir denn da. Hallo Greta.

Er nimmt sie auf den Arm.

Jan: Stören wir?
Benni: Nee, kommt rein.

Sie gehen in die Küche und Benni setzt seine Schwester auf einen Stuhl.

Benni: Was hältst du von einem Eis?
Greta: Jaaa. Eis.
Benni: (schaut seinen Vater an) Ist doch OK, oder?
Jan: Klar. Fragst du mich auch?

Sie schauen sich an, grinsen. Jan und Greta sehen sich jetzt an.

Jan: Papa kriegt doch auch ein Eis, oder? (sie nickt nur)

Benni richtet zwei Schälchen mit Eis und Greta macht sich gleich ans Essen. Benni gibt ihr noch eine Eiswaffel. Jan fängt auch an zu essen. Allerdings weniger stürmisch.

Jan: Wie geht’s Sandra?
Benni: Gut. Sie ist beim Einkaufen.
Jan: Alleine?
Benni: Ich nerve, sagt sie.
Jan: Verstehe.
Benni: Ich weiß auch nicht. Ich möchte ihr doch helfen. Sie ist ja nicht mehr die Beweglichste.
Jan: Benni, das ist normal. Sie würden sich nie eingestehen, Hilfe zu brauchen. Sie sind nicht krank, nur ein bisschen schwanger.
Benni: Das sind genau ihre Worte. Kennst dich aus.
Jan: Ich hab das schon ein paar Mal mitgemacht, vergiss das nicht. Das war bei... deiner Mutter so, bei Leni und bei Andrea.
Benni: Und warum bist du hier? Ich meine.... musst du nicht arbeiten?
Jan: Ich hab Zwangsurlaub.
Benni: Wie das?
Jan: Ich hab einen Verdächtigen, nachdem er sich ergeben hatte, geschlagen.
Benni: Oh, verstehe. Und warum?
Jan: Weil er kurz zuvor auf Tom geschossen hat. Ohne Vorwarnung.
Benni: Und wie geht es ihm?
Jan: Nicht gut. (es herrscht ein wenig Schweigen)
Greta: Leer. Möchte noch mal.
Jan: Hey, kleines Fräulein, das war schon genug, hm?
Greta: Bitte.
Jan: Benni hat bestimmt kein Eis mehr.
Greta: Doch.
Benni: Wenn ich etwas im Überfluss habe, dann Eis. Sandra ist regelrecht süchtig danach.
Jan: Aha. Das kenn ich. Deine Mutter war süchtig nach Äpfeln.
Greta: Was ist jetzt?
Jan: Nein. (sie schaut ihn jetzt mit ihren blauen Augen an) Also gut. Aber nur noch einen Löffel.

Benni muss schmunzeln und nimmt ihre leere Schüssel.

Benni: Sie hat dich voll im Griff.
Jan: Wir sprechen uns wieder, wenn dein Nachwuchs da ist.
Benni: Kann’s kaum noch erwarten.
Jan: Ja. Sag mal und ihr wollt euer Kind immer noch hier zu Hause auf die Welt bringen?
Benni: Klar.
Jan: Also ich weiß nicht.
Benni: Papa, so eine Hausgeburt ist nicht viel anders als eine Geburt in der Klinik. Außerdem haben wir eine super Hebamme. Die hat Erfahrung in Hausgeburten.
Jan: Dann wünsch ich euch alles Gute.

Die Haustür wird aufgeschlossen und Sandra kommt herein.

Sandra: Hey, wen haben wir denn da? Hallo Schwiegerpapa.

Sie geht zu Jan und gibt ihm einen Kuss.

Jan: Hallo.
Sandra. Hi Greta.
Greta: Hallo. Ich ess Eis.
Sandra: Ich seh’s. Da bekomm ich ja glatt auch Hunger auf Eis. Benni?
Benni: Was hab ich gesagt?

Jan muss schmunzeln und Benni füllt sandra auch eine Schüssel mit Eis.

Sandra: Ich seh schon, er hat dir von meiner Eissucht erzählt.
Jan: Ja.
Sandra: Ich weiß auch nicht, früher hab ich mir nie was aus Eis gemacht.
Jan: Ist normal. Und dir geht es gut?
Sandra: Ja. Meine Ärztin sagt, noch drei Wochen.
Benni: Könnte aber auch früher kommen.
Sandra: Ja.
Jan: Also... ich will ja nichts sagen, aber ... drei Wochen... du solltest nicht mehr so viel alleine unterwegs sein. Ich meine....
Sandra: Klar, ihr Männer traut uns Frauen einfach nichts mehr zu.
Jan: Das stimmt doch gar nicht. Wir machen uns nur Sorgen, dass ihr euch zu viel zumutet.
Sandra: Glaub mir Papa, ich weiß genau, was ich mir noch zumuten kann und was nicht. Ich fühl mich gut.
Jan: Ja, ich seh’s.

Sie löffelt jetzt mit Greta um die Wette genüsslich ihr Eis. Jan und Benni schauen den beiden zu und müssen grinsen.

Greta: Wieder leer.
Jan: Ja und jetzt ist Schluss. (sie schaut ihn wieder an) Schau mich nicht so an, mein Schatz. Das war definitiv dein letzten Eis heute, hm?

Sie schaut jetzt nach unten, ist beleidigt. Aber Jan bleibt hart.

Jan: Wir gehen dann mal wieder. Ihr habt sicher noch einiges zu tun.
Sandra: Ich will die Gardinen noch waschen.
Benni: Was?!
Sandra: Ja, wenn das Baby erst mal da ist, komme ich nicht mehr so schnell dazu. Was ist? Hilfst du mir?
Benni: Klar, ich lass dich doch nicht auf die Leiter steigen.
Sandra: So ist er.

Jan und Sandra schauen sich an, schmunzeln.
Dann steht er auf und Greta macht es ihm nach. Sie gehen zur Tür.

Benni: Warte Greta.

Sie bleibt stehen, Jan auch. Benni kommt mit zwei Eiswaffeln wieder.

Benni: Proviant für unterwegs, hm?
Greta: Danke Benni.
Benni: Bitte.

Jan: Tschüß ihr beiden.
Sandra: Tschüß und danke für den Besuch.

An der Haustür bleibt Jan noch einmal stehen.

Jan: Sag Bescheid, wenn ihr irgendwas braucht, ja?
Benni: Mach ich. Danke Papa.
Jan: Bis dann.
Benni: Ja bis dann.
Greta: Tschüß Benni.
Benni: Tschüß Prinzessin.


Jan fährt mit Greta wieder nach Hause.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Mi 03 Okt 2012, 21:08



Dort ist Maria gerade dabei, Gemüse zu putzen. Greta geht in ihr Zimmer, möchte ein bisschen spielen.
Julian sitzt im Hochstuhl und schaut Maria zu.

Jan: Da sind wir wieder.
Maria: Ach, schön..... Und? Wie geht es den werdenden Eltern?
Jan: Ganz gut. Drei Wochen noch, sagt die Ärztin.
Maria: Ach ich bin schon ganz aufgeregt. Wieder ein kleines Mäuschen.
Jan: Ja.
Maria: Jetzt sag bloß, du freust dich nicht auch.
Jan: Natürlich freu ich mich. Ich bin im Wohnzimmer, ja?
Maria: Ist gut.

Jan geht ins Wohnzimmer. Dort findet er auch die Post vom heutigen Tag. Er sucht nach dem Brief von der Schule. Und er findet ihn auch.
Er öffnet ihn und liest. Danach ruft er gleich in der Schule an. Er bekommt einen Termin für den Nachmittag.

Der Direktor begrüßt ihn auch gleich persönlich.

Weber: Herr Maybach, schön, dass sie sich so schnell die Zeit nehmen. Kommen sie.

Er führt ihn in sein Büro.

Weber: Setzen sie sich doch.
Jan: Danke.
Weber: Herr Maybach, sie wissen, warum ich sie herbestellt habe?
Jan: Max ist handgreiflich geworden.
Weber: Er hat mehrfach auf einen Mitschüler eingeschlagen, ja. Hat erst damit aufgehört, als ein Kollege von mir dazwischen ging.

Sie schauen sich an.

Weber: Ich kann so etwas an meiner Schule nicht dulden.
Jan: Das verstehe ich absolut.
Weber: Ich werde Max für sein Handeln einen Schulverweis aussprechen müssen. (Jan sagt nichts) Sie... sind damit einverstanden?
Jan: Würde es etwas ändern, wenn ich dagegen wäre?
Weber: Herr Maybach, hat Max ihnen erzählt, warum er zugeschlagen hat?
Jan: Ja. Er hat mir alles genau erklärt.
Weber: Dürfte ich..... erfahren, was er ihnen gesagt hat?
Jan: (beugt sich jetzt etwas nach vorne) Haben sie ihn nicht dazu befragt?
Weber: Natürlich hab ich das. Aber er hat geschwiegen.
Jan: Aha.

Er lehnt sich wieder zurück ist kurz in Gedanken.

Weber: Erzählen sie mir, was ihn dazu bewegt hat, diesen Schüler zu attackieren?
Jan: Nein.
Weber: Warum nicht?
Jan: Max wird seine Gründe gehabt haben, ihnen nichts zu sagen.
Weber: Hat er Angst?
Jan: Wie kommen sie darauf?
Weber: Nun, den Jungen, den er geschlagen hat..... wissen sie..... er ist hier an unserer Schule auch nicht gerade ein Unschuldslamm.
Jan: Verstehe.
Weber: Ich könnte mir schon vorstellen, dass er Max....provoziert hat.
Jan: Und selbst wenn, er hätte nicht zuschlagen dürfen. Und das hab ich ihm auch gesagt.
Weber: Herr Maybach, ich schätze Max sehr. Er ist ein guter, aufmerksamer Schüler, der immer hilfsbereit ist. Deshalb war ich ja auch so geschockt, als ich ihn vom Fenster aus hab schlagen sehen.
Jan: Max hatte seine Gründe, das stimmt. Aber wenn er sie ihnen gegenüber nicht preisgeben möchte, dann..... akzeptieren sie es. Er rechnet selbst auch mit einem Schulverweis.
Weber: Und sie... sie sind ihm nicht böse?
Jan: Nein. Ich weiß, dass das ein Ausrutscher war. Dass er sich beim nächsten Mal im Griff haben wird.
Weber: Gut, dann werde ich ihm morgen einen entsprechenden Brief mitgeben. Ich denke, drei Tage sind ausreichend für einen Verweis.
Jan: Das überlasse ich vollkommen ihnen. Sie sind der Direktor.
Weber: Ich bin froh, dass ich mit ihnen so ehrlich reden kann. Ich wünschte mir, bei manchen Eltern würde es auch so ablaufen.
Jan: Ich kann mir schon vorstellen, dass sie manchmal nahe dran sind, die Geduld zu verlieren.
Weber: Das können sie laut sagen. Also... sagen sie Max schöne Grüße und... er soll die freie Zeit nutzen, darüber nachzudenken, was er falsch gemacht hat.
Jan: Mach ich. Auf Wiedersehen.
Weber: wiedersehen Herr Maybach.

Jan verlässt die Schule und fährt wieder nach Hause.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Fr 05 Okt 2012, 08:21

Dort ist Leni mit den Vorbereitungen zum Abendessen beschäftigt.
Er geht zu ihr und gibt ihr einen Kuss.

Leni: Hallo.
Jan: Hi.
Leni: Und? Wie war’s in der Schule?
Jan: Ging so. wo ist Max?
Leni: Er ist bei Greta im Zimmer, spielen.

Er geht auf direktem Wege ins Kinderzimmer. Dort sitzen Max und Greta auf dem Boden und spielen. Sie haben ganz viele Zootiere auf dem Boden verteilt und die Gatter der Gehege sind leer.

Greta: (entdeckt ihren Vater zuerst) Papa, komm spielen.

Jan setzt sich zu ihr und betrachtet das kleine Chaos.

Jan: Hallo.
Max: Hallo.
Jan: Was ist denn hier passiert?
Greta: Die Tiere sind alle aus ihrem Käfig abgehauen und die Leute verstecken sich jetzt hinter den Zäunen.
Jan: Wow.
Max: Du warst in der Schule?
Jan: Ja.
Max: Und?
Jan: Max, warum hast du deinem Direktor nicht gesagt, warum du zugeschlagen hast?
Max: Fand ich nicht so wichtig.
Jan: Also für deinen Direktor wäre es schon wichtig gewesen. Er hat mir gesagt, dass dein Opfer auch kein Kind von Traurigkeit ist.
Max: Ich hab dir ja gesagt, dass es ein A... (er schaut jetzt Greta an, die ihn nicht aus den Augen lässt, ändert seine Wortwahl) Blödmann ist.
Greta: Blödmann.
Jan: Ist gut Greta.
Greta: Blödmann.

Sie spielt mittlerweile weiter. Die anderen beobachten sie, lächeln ein wenig.

Greta: So mir alle nach.
Jan: Wieso ist die Giraffe an erster Stelle. Der Löwe ist doch der König der Tiere?
Greta: Die Giraffe ist am Größten.
Jan: Aha.
Greta: Das sieht man doch, Papa.
Max: Also wirklich, sieht man doch.
Jan: Ist ja gut.

Jetzt ruft es von draußen.

Leni: Greta?
Greta: (lässt ihre Giraffe fallen und steht auf) Ich komme.

Jan und Max schauen ihr nach, grinsen. Jan nimmt ein Zootier in die Hand.

Jan: Du hast aber keine Angst vor ihm, oder?
Max: Papa, Wolle ist ein fieser Typ. Du gehst ihm am besten aus dem Weg.
Jan: Was offensichtlich aber nicht immer funktioniert.
Max: Nein. Aber ich werde mich beim nächsten Mal zusammenreißen. Das verspreche ich.
Jan: Hey, ich kann dich verstehen, hm? Aber wenn die Schule schon weiß, dass dieser Typ ein unangenehmer Zeitgenosse ist, dann verstehe
Ich nicht, dass sie gegen ihn nichts unternehmen.
Max: Und was sollten die deiner Meinung nach tun?
Jan: Gespräche führen. Mit ihm und mit seinen Eltern.
Max: Papa, reden hilft bei dem gar nichts. Und die Eltern..... ich glaube, die haben überhaupt keinen Draht mehr zu ihm.
Jan: Aber gerade dann muss man ihm helfen. Da ist ja geradezu schon vorprogrammiert, dass er irgendwann mal ein bisschen mehr tut, als
Nur zu stänkern.
Max: Da kannst du schon Recht haben. Wer weiß, vielleicht hast du in Zukunft ja mal mit ihm zu tun.
Jan: Ich hoffe es doch nicht.
Max: Du kannst in die Menschen nicht hineinsehen.
Jan: Ich weiß.
Max: Weißt du, der Typ ist vielleicht gefährlich, aber er ist auch ein guter Schüler.
Jan: Dann ist er unterfordert.
Max: Du meinst, er langweilt sich?
Jan: Ja. Er sollte sich mal testen lassen. Wäre nicht der erste Junge, der als überdurchschnittlich gut eingestuft wird. Das würde auch sein
Verhalten erklären. Ich verstehe allerdings nicht, warum die Schule hier nicht reagiert. Ich meine, die Merkmale und Signale, die diese Kinder aussenden, sind doch bekannt.
Max: Da kann ich dir nicht weiter helfen. Das musst du mit dem Direktor besprechen.
Jan: Ist nicht meine Aufgabe. Wenn der Typ dich allerdings weiter provoziert, werde ich handeln. Du sagst mir also sofort bescheid, ja?
Max: Mach ich.

Jetzt kommt Greta wieder in ihr Zimmer und stürzt sich auf Jan, der lässt sich absichtlich zur
Seite fallen.

Greta: Überfall.
Jan: Ich ergebe mich.

Sie schlingt ihre Ärmchen um seinen Hals und lässt ihn gar nicht mehr los.

Greta: Wir können essen.
Jan: Gut. Ich hab auch einen Riesenhunger.
Max: Ich auch.

Sie stehen alle auf und Jan schnappt sich Greta und setzt sie auf seinen Rücken. Sie gehen alle in die Küche, wo Leni und Julian schon auf die drei warten.

Sie essen gemütlich zu Abend.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Fr 05 Okt 2012, 08:25

Die Tage vergehen, aber Jan hört nichts von Hajo. Es ist jetzt fast eine Woche verstrichen, seit der Anhörung.
Jan wird langsam wütend.

Jan: Ich versteh das nicht. Warum kommen die nicht endlich zu einem Ergebnis.
Leni: Ruf Papa doch noch mal an.
Jan: Das werde ich ganz sicher nicht tun. (er ist auf 180) Mir reichts. Wenn sie mich nicht mehr haben wollen, dann sollen sie es sagen.
Leni: Wer redet denn davon.

Er schaut sie an und dann geht er aus dem Haus. Leni kann ihn ja verstehen. Sie überlegt, ob sie ihren Vater nicht anrufen soll, lässt es dann aber.
Jan bleibt fast den ganzen Tag verschwunden. Leni macht sich darüber ein bisschen Sorgen, aber sie kann seine Laune auch nachvollziehen.
Am Abend erst kommt er wieder. Die Kinder sind schon im Bett.

Leni: Hey, wo warst du denn den ganzen Tag? Ich hab mir Sorgen gemacht.
Jan: Tut mir leid, aber.. ich... ich musste mir über so einiges Gedanken machen.
Leni: Und um was zum Beispiel?

Er schaut sie jetzt mit ernstem Gesicht an

Jan: Leni? Ich..... ich muss mit dir reden.
Leni: Das klingt jetzt aber nicht gut.
Jan: Komm.

Er nimmt sie an die Hand und geht mit ihr nach draußen. Sie setzen sich auf die Hollywoodschaukel und Jan fängt an ihr zu sagen, was Sache ist.


Am nächsten Morgen kommt Max in die Küche.

Max: Morgen.
Leni: Hey, morgen. Schon fit?
Max: Ja, ich muss noch bei Petra vorbei. Sie schreibt doch gleich die Wiederholungsarbeit in Mathe und ich muss ihr noch mal etwas
Erklären. Ist Papa schon weg?
Leni: Ja. Er..... er ist....
Max: Ja?
Leni: (setzt sich jetzt zu ihm) Hör zu, Papa hat gestern Abend noch mit mir gesprochen und ich finde..... ich finde, du solltest wissen, was er vorhat.

Sie fängt an, Max von Jans Plänen zu erzählen. Er hört gespannt zu und ist danach etwas nachdenklich. Aber er frühstückt mit Leni und danach geht er, wie gehabt in die Schule.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Fr 05 Okt 2012, 08:29

Es ist kurz nach 14 Uhr, als Jan wieder nach Hause kommt. Leni ist in der Redaktion.
Max sitzt an seinen Hausaufgaben und Maria spielt mit Julian und Greta.

Jan: Hallo.
Maria: Schon wieder zurück? (sie weiß natürlich auch Bescheid)
Jan: Ja, lief besser als gedacht.
Max: Hallo Papa, wie war’s?
Jan: (schaut ihn an) Leni hat mir dir geredet? (er nickt) Lief ganz gut. Ich .... ich muss noch mal kurz in die Stadt, zur Bank. Was ist? Möchtest du mitkommen?
Max: Klar.
Greta: (kommt jetzt zu ihm und zupft ihm an seiner Hose) Ich will auch mit.
Jan: (schaut nach unten, nimmt sie dann auf den Arm) Einverstanden. Wir gehen in die Bank und danach essen wir ein Eis, ja?
Greta: Jaaaa. (sie hebt ihre Arme nach oben)
Jan: Soll ich Julian auch mitnehmen?
Maria: Nein, lass mal. Das wird doch alles ein bisschen viel. Ich geh später noch mit ihm auf den Spielplatz.
Jan: OK. Dann ab mit euch.

Sie machen sich fertig und wenig später fährt Jan mit dem Wagen in die Stadt. Sie finden auch gleich einen geeigneten Parkplatz. Von dort ruft er Leni an und sie verabreden sich in einem Cafe, dass sich gegenüber der Bank befindet.


In der Bank wird Jan schon von seinem persönlichen Berater erwartet.
Klein: Hallo Herr Maybach.
Jan: Hallo, danke, dass sie so schnell noch einen Termin für mich hatten.
Klein: Aber ich bitte sie. Hallo ihr beiden.
Max: Tag.
Klein: Kommen sie, wir gehen in mein Büro.

Sie gehen in sein Büro, die Kinder nehmen an einem kleineren Tisch Platz, wo sie sich beschäftigen können.

Klein: Entschuldigen sie das Chaos hier. ABer die Sicherung der Fenster ist außer Kraft gesetzt. Und die Handwerker haben die falschen Fenster geliefert. Sind aber auf dem Weg.
Jan: Kein Problem
Klein: Ich hab schon mal das Wichtigste herausgesucht, damit wir nicht so viel Zeit verlieren.
Jan: Das ist gut.

Der Bankbeamte erklärt Jan ein paar Dinge, macht Vorschläge und Jan hört genau zu.
Nach zwanzig Minuten scheinen sie langsam zum Ende zu kommen.

Klein: Am besten wäre es natürlich, wenn sie verkaufen würden.
Jan: Auf keinen Fall.
Klein: Ja, das sagten sie ja schon am Telefon. Ich gebe ihnen die Unterlagen jetzt komplett mit und dann können sie zu Hause zusammen mit ihrer Frau noch einmal alles genau durchgehen.
Jan: Danke, das werde ich.

Er nimmt die Unterlagen und steht auf. Greta und Max machen es ihm nach.

Klein: Sie haben wirklich sehr liebe Kinder, Herr Maybach.
Jan: Danke.
Greta: Darf ich das mitnehmen? (sie hat ein Bild gemalt)
Klein: Aber sicher. Warte. (er geht an seinen Schreibtisch und holt ein kleines Etui mit sechs Buntstiften heraus) Die sind für dich.
Greta: Danke.

Sie nimmt das Etui. Max bekommt auch noch etwas geschenkt. Etwas, für sein Alter entsprechend. Danach verlassen sie die Bank und gehen in das Cafe.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Fr 05 Okt 2012, 08:33


Die Bedienung kommt ziemlich schnell.

Bedienung: Guten Tag, was darf ich ihnen bringen?
Jan: Also ich bekomme einen Kaffee.
Bedienung: Einen Kaffee, ja. Und ihr beide?
Greta: Ich will ein Eis. Drei Kugeln.
Jan: Schaffst du das überhaupt?
Greta: Klar.
Max: Ich möchte eine Erdbeermilch.
Bedienung: Erdbeermilch und drei Kugeln Eis. Was Bestimmtes?
Greta: Nö. Egal.
Bedienung: Gut. Kommt sofort.

Die Bedienung verschwindet wieder und Greta legt ihr gemaltes Bild neben sich.

Greta: Scheiße.
Jan: Was?!
Max: Scheiße sagt man nicht, Greta.
Greta: Doch.
Jan: Was ist denn?
Greta: Lilli.
Jan: Was ist mit Lilli?
Greta: Ich hab sie in der Bank liegen lassen.
Max: (schaut Jan an, dann Greta) Ich hol sie dir.
Greta: Ich komme mit.
Max: Musst du nicht. Ich werde sie schon finden.
Greta: Ich möchte aber mitkommen. Ich weiß, wo ich sie hingelegt habe.
Max: Also gut, Nervensäge.
Greta: Ich bin keine Nervensäge.

Jan muss schmunzeln und schüttelt ein wenig den Kopf.

Max: Wir sind gleich wieder da.
Jan: Ja. (grinst immer noch)

ER beobachtet die beiden, wie sie die Straße überqueren und anschließend in der Bank verschwinden.
Inzwischen bringt die Bedienung seinen Kaffee, die Milch und das Eis.


Max und Greta kommen in die Bank.
Der Bankangestellte erkennt sie sofort und geht auf die beiden zu.

Max: Entschuldigen sie, aber meine Schwester hat ihre Puppe hier liegen lassen.
Klein: Ich weiß. Ich hab sie gefunden, aber da ward ihr schon weg. Einen Moment, hm?

Er geht nach hinten und holt Gretas Puppe. Er gibt sie ihr und Greta ist überglücklich.

Klein: Du hast aber eine hübsche Puppe. Hat sie auch einen Namen?
Greta: Lilli.
Klein: Lilli, das ist aber ein schöner Name. Dann sagt eurem Vater noch mal liebe Grüße, ja?
Max: Machen wir. Tschüß

Sie wollen jetzt gehen, als plötzlich ein Mann mit einer Maske und einem Gewehr in die Bank kommt. Sofort fängt er an zu schreien.

Stoll: Keine Bewegung, das ist ein Überfall.

Es sind nicht viele Menschen in der Bank, aber die, die da sind, fangen an zu schreien.
Greta versteht gar nichts. Sie möchte gehen, aber Max hält sie fest.

Greta: Was ist denn? Ich möchte zu Papa.
Stoll: Mund halten. Alles geht da rüber.

Er gibt ihnen die Anweisung in eine Ecke zu gehen. Max nimmt seine Schwester an die Hand und zieht sie in die Ecke.
Sie fängt an zu weinen, will sie zu ihrem Papa.

Stoll: (geht auf Max zu) Ist das deinen Schwester? (er nickt nur) Dann sag ihr, dass sie still sein soll.
Max: Sie will hier raus.
Stoll: Vergiss es. Sie soll aufhören mit heulen, sag ihr das. Sonst mach ich das.

Der Mann ist zu allem entschlossen.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Fr 05 Okt 2012, 08:37


Draußen sitzt Jan im Cafe und wartet. Er schaut auf die Uhr.

Jan: So lange kann das doch nicht dauern. (er nimmt sein Handy und wählt Max Nummer)


In der Bank klingelt dann sein Handy.
Der Mann zuckt kurz zusammen, geht dann auf Max zu.

Stoll: Wo ist dein Handy. (er holt es raus und der Mann nimmt es ihm weg)

Er liest auf dem Display „Papa“.
Dann schaut er ihn an und wirft mit voller Wucht das handy gegen die Wand. Es zerspringt in 1000 Teile.

Auf der anderen Seite ist die Leitung plötzlich tot. Jan versteht gar nichts mehr.
ER steht auf und möchte gehen.

Bedienung: Moment mal, sie haben noch nicht bezahlt.
Jan: Keine Angst, ich laufe ihnen nicht weg. Ich muss nur nach meinen Kindern sehen. Bin gleich wieder da.
Bedienung: Ach ja? Und wer garantiert mir das?
Jan: (bleibt stehen, dreht sich um) Ich.

Dann geht er zur anderen Straßenseite auf die Bank zu.
Er merkt an der Reaktion einer Frau, die die Bank betreten möchte, dass die Tür abgeschlossen ist.

Frau: Das versteh ich nicht.
Jan: Was ist?
Frau: Die Tür... sie ist verschlossen. Ich wollte mich doch mit meinem Mann in der Bank treffen.

Jan kommt das jetzt etwas komisch vor und versucht durch den Vorhang ins Innere zu schauen. Nur schemenhaft erkennt er einen Menschenhaufen, der zusammensteht.
Er ahnt, was gerade dort abgeht.

Jan: Scheiße.

Er geht die Fensterscheibe entlang, aber sehen kann er nichts. Auch hören nicht. Inzwischen kommt Leni in das Cafe. Aber sie kann Jan nicht sehen.

Bedienung: Suchen sie jemanden?
Leni: Ja, mein ... mein Mann wollte hier mit den Kindern auf mich warten.
Bedienung: Ein Junge und ein kleines Mädchen?
Leni: Ja. Sie waren hier?
Bedienung: Na ja, wie man’s nimmt. Hier, das ist ihr Tisch. Das Eis ist fast verlaufen und ihr Mann hat einfach den Tisch verlassen, ohne zu bezahlen.
Leni: Wie bitte? (kann das überhaupt nicht verstehen)
Bedienung: Angeblich will er wieder kommen.
Leni: Dann wird er das auch tun. Ich warte hier solange. Bringen sie mir einen Kaffee?
Bedienung: (schaut sie eine weile an) Ja, sicher.
Leni: Danke.

Sie setzt sich an den Tisch und schaut sich um. Sie erkennt nun Jan, der an der Bank steht und telefoniert.


Jan ruft Hajo an und erklärt ihm, was passiert ist. Der ist sofort hellwach und sagt ihm sofort zu, sich um alles zu kümmern.

Jan geht zurück zum Cafe, wo er Leni sitzen sieht.

Leni: Hey, was ist denn los? Wo sind Greta und Max? (jetzt sieht sie sein Gesicht) Jan?!
Jan: Die Bank...sie....sie wollten noch einmal zur Bank. Lilli holen.
Leni: Und?
Jan: (dreht sich zur Bank) Jemand hat.... hat die Bank überfallen.
Leni: Was?!!

Sie steht jetzt auf und geht auf ihn zu. Sie schauen sich an. Sie erkennt die Angst in Jans Gesicht.

Leni: Hast du die Kollegen schon angerufen?
Jan: Dein Vater kümmert sich um alles.
Leni: Es wird sicher alles gut, glaub mir.

Jan setzt sich jetzt wieder an den Tisch. Sie müssen warten.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  cat Fr 05 Okt 2012, 08:41

Nach einer halben Stunde ist alles vor Ort.
Der große Funkwagen, von dem aus Kontakt zum Inneren der Bank aufgenommen werden kann und es ist auch großzügig abgesperrt worden.

Hajo steht mit Leni, Jan und Ina vor dem Wagen. Er merkt natürlich, dass es Jan nicht gut
Geht.
Ein Techniker kommt nun aus dem Funkwagen heraus.

Techniker: Herr Trautzschke? Sie können nun mit dem Geiselnehmer Kontakt aufnehmen. Die Leitung steht.

Hajo geht ins Innere und die anderen folgen ihm.
Er wählt die Nummer der Bank und wartet. Es dauert eine Weile, bis abgenommen wird.

Hajo: Hallo?
Stoll: Wer sind sie?
Hajo: Hauptkommissar Hans Joachim Trautzschke. Und sie?
Stoll: Ist nicht so wichtig.
Hajo. Was wollen sie?
Stoll: Ist jetzt auch noch nicht so wichtig.
Hajo: Hören sie, sie können mich jederzeit unter der 1 erreichen.
Stoll: Ist gut.
Hajo: Warten sie.
Stoll: Was?
Hajo: Bei ihnen sind zwei Kinder. Ein Junge, 15 Jahre alt und seine Schwester,
4 Jahre alt.
Stoll: Und?
Hajo: Ich möchte sie bitten, die beiden unverzüglich freizulassen.
Stoll: (lacht) So möchten sie. Vergessen sie’s. Die beiden bleiben genauso hier, wie die anderen.

Und schon legt er auf. Jan hat natürlich alles mitangehört. Er schaut Leni an, dann verlässt er den Wagen.
Die anderen schweigen, folgen ihm.
Draußen steht Jan an einem Zaun mit Blick auf die Bank.

Hajo: Jan....du kennst den Ablauf einer Geiselnahme.
Jan: Ja. (er schaut ihn an, geht von ihm weg)

Hajo schaut ihm hinterher

Hajo: Jan!
Leni: (legt ihre Hand auf seinen Arm) Lass mal Papa, ich kümmere mich um ihn.

Sie folgt Jan und sie holt ihn auch ein.

Leni: Jan, warte. (er bleibt stehen, sie schauen sich an) Papa wird alles tun, um Greta und Max da heil rauszuholen.
Jan: Ich bin Schuld. Ich...ich hätte gehen sollen.
Leni: Jan, jetzt hör auf. Dich trifft überhaupt keine Schuld. Und das weißt du auch.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***  Entscheidungen  *** Empty Re: *** Entscheidungen ***

Beitrag  Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Seite 1 von 4 1, 2, 3, 4  Weiter

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten