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In der eigenen Falle

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In der eigenen Falle - Seite 4 Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Fr 08 Jun 2012, 08:41

Etwas später.
Hajo fährt vom Büro aus in Richtung Toms Wohnmobil. Er parkt den Wagen etwas abseits und steigt dann aus. Von Weitem sieht er schon Tom, der alles, was drumherum steht, einpackt. Er hört damit auf, als er Hajo sieht.

Hajo: Tom.
Tom: Hajo, was gibt’s?
Hajo: darf ich fragen, was du hier machst?
Tom: Ich packe zusammen. Fahr weiter.
Hajo: Wohin?
Tom: Weiß noch nicht. Erst mal nur weg.
Hajo: Tom, ich muss mit dir reden.
Tom: Worüber? Ich denke, wir haben uns alles gesagt.

Er geht ins Innere des Wagens, Hajo folgt ihm. Schaut sich um, war er ja bisher noch nie hier.

Hajo: Wir müssen über deinen Job reden.
Tom: Ich hab keinen mehr. Schon vergessen?
Hajo: Genau deshalb bin ich hier.

Das Telefon klingelt.

Tom: Entschuldige. (er drückt den Knopf) Kowalski.
Leni: Tom, ich bins.
Tom: Leni.Was ist los?
Leni: Max hat sich in seinem Zimmer eingeschlossen. Ich... ich glaube, er hat.... er hat mitbekommen, über was wir geredet haben.
Tom: Du meinst, die Sache mit Jan und...... du weißt schon.
Leni: Ja.
Tom: Hör zu, hat sich Jan schon gemeldet?
Leni: Nein. Ich hab versucht ihn auf seinem Handy zu erreichen, aber.... nichts. Er hat es nicht an.
Tom: OK. Ich... ich komme. (er schaut auf die Uhr) Sagen wir in.... einer Stunde.
Leni: Danke Tom.

Tom legt auf, schaut Hajo an, der ihn nicht aus den Augen lässt.

Tom: Max. er hat sich in sein Zimmer eingeschlossen. Leni vermutet, dass er mitgekriegt hat, was Jan im Knast widerfahren ist.
Hajo: So ein Mist. (sie schauen sich an) Tom, ich.... ich nehme die Kündigung zurück.
Tom: Auf einmal? Wieso?
Hajo: Weil ich ein Idiot bin und etwas länger brauche um zu kapieren, was gut für Jan ist.
Tom: Jan?
Hajo: Ja. Du und Jan, das…. Das passt. Das siehst du doch auch so, oder?
Tom: Ich mag Jan. Er ist ein prima Kerl und ein verdammt guter Polizist. Auch wenn seine Methoden manchmal etwas unorthodox wirken.
Hajo. Da geb ich dir sogar recht. Und das, was ihr beide die letzten Tage veranstaltet habt, ist nicht schön zu reden. Auch wenn es am Ende Jan
Vor einer weiteren Anklage abgehalten hat.
Tom: Das weiß ich. Und ich möchte auch, dass du weißt, dass ich es weiß Gott versucht habe, ihn davon abzuhalten. Aber wenn er sich mal etwas in den Kopf gesetzt hat....
Hajo: ...ist er nicht mehr davon abzubringen. Das kenne ich. Glaub mir.
Tom: Ich würde wahnsinnig gerne wieder bei euch arbeiten. Auch wenn ich noch nicht so lange im Team war. Aber.... ich hab mich wohl gefühlt. Und ...
Ja. Jan und ich.... das passt. Als Partner könnte ich mir keinen besseren vorstellen.
Hajo. Gut, dann wäre das geklärt. Du ..... kannst sofort wieder anfangen.
Tom: Danke, aber... ich muss jetzt erst mal zu Leni und versuchen, mit Max zu reden.
Hajo: Du magst den Jungen, hm?
Tom: Ja. Ja ich mag ihn sehr. Und ich bewundere Jan, wie er mit ihm umgeht. Und genau deshalb muss ich mit ihm reden.
Hajo: Gut, dann geh mal. Ich erwarte dich dann später noch einmal im Büro. Ist das OK für dich?
Tom: Absolut.

Hajo geht an Tom vorbei und verlässt das Fahrzeug. Tom bleibt noch eine Weile, um dann später in Richtung Hexenhaus zu fahren.


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Beitrag  cat Fr 08 Jun 2012, 08:44







Dort wird er von Leni schon erwartet. Tom geht gleich nach oben und klopft an Max Tür. Aber er öffnet ihm nicht. So sehr er es versucht. Max rührt sich nicht. Aber er möchte auch nicht gehen.
Er bleibt und isst später mit Leni zu Abend. Max bleibt immer noch auf seinem Zimmer.

Leni: Ich weiß nicht, was ich noch machen soll.
Tom: Hast du noch mal versucht, Jan zu erreichen?
Leni: Ich hab ihm schon mindestens ein Dutzend mal auf die Mailbox gesprochen. Nichts. Das.... das gefällt mir nicht, Tom
Tom: Es wird schon nichts passiert sein.
Leni: Das hoffe ich.

Er bleibt und es ist kurz nach halb eins, als Jan die Haustür aufschließt. Es ist alles still im Haus. Er sieht nur einen kleinen Lichtschein, der aus dem Wohnzimmer kommt.
Er geht darauf zu und erkennt Leni, die auf dem Sofa liegt und schläft. Tom, der neben ihr sitzt, kommt zu sich. Die beiden Männer sehen sich an. Tom schaut zu Leni, die schläft immer noch tief und fest. Dann steht er auf und fasst Jan am Arm, um ihn in die Küche zu ziehen.

Tom: Sag mal, wo kommst du denn jetzt her?
Jan: Was ist denn los?
Tom: Was los ist? Deine Frau macht sich höllische Sorgen um dich. Und Max... er hat sich seit deinem Verschwinden heute Mittag in seinem Zimmer
Eingeschlossen.
Jan: Warum?
Tom: Woher soll ich das wissen. Vielleicht hat er den Streit zwischen mir und Hajo mitbekommen. Wo zum Teufel warst du?
Jan: Was spielt das für eine Rolle.
Tom: Mann Jan. Ich hab Leni kaum beruhigt bekommen.
Jan: Ist ja gut.

Es wird eine Weile geschwiegen.

Tom: Hajo hat übrigens meine Kündigung zurückgenommen.
Jan: Wieso das?
Tom: Wieso? Na... weil er endlich kapiert hat, dass er uns beide braucht.
Jan: Einfach so, ja?
Tom: Hör zu Jan. Du.... du hast ihn mit deiner Beichte vorhin ziemlich geschockt. Das steckt er nicht so leicht weg. Du bedeutest ihm eine Menge.
Was ist? Bleibst du jetzt hier?
Jan: Was ist das denn jetzt für eine Frage?
Tom: Ich meine ja nur. Ich würde gerne nach Hause gehen.
Jan: Klar. Du kannst gehen.
Tom: Gut. Dann sehen wir uns später im Büro wieder.
Jan: Ja.

Tom lässt Jan nicht aus den Augen. Er gefällt ihm nicht. Er geht langsam zur Tür, dreht sich noch einmal um.

Tom: Ich kann dich wirklich alleine lassen?
Jan: (dreht sich zu ihm um, sie schauen sich an) Ich bin OK.
Tom: Na dann.....

Er geht. Jan holt sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und schenkt sich ein Glas ein.


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Beitrag  cat Fr 08 Jun 2012, 08:48



die Institution wieder mit einer

Er merkt nicht, dass Max jetzt an der Tür steht. Er hat Jan gehört und ist nach unten gelaufen.
Jan trinkt einen großen Schluck und Max nähert sich ihm. Jetzt erst entdeckt er ihn. Sie schauen sich an, ohne etwas zu sagen. Sie lassen sich nicht aus den Augen.

Jan: Alles klar? Warum schläfst du nicht?

Er bekommt keine Antwort. Max lässt ihn nicht aus den Augen.

Jan: Was hast du gehört?
Max: Leni hat gesagt, dass du...... dass du dich....prostituiert hast.

Jetzt holt Jan tief Luft. Läuft ein paar Schritte von ihm weg, bleibt dann stehen. Er steht mit dem Rücken zu ihm. Max wartet.
Dann dreht sich Jan zu ihm um.

Jan: Max, ich....ich musste das tun.
Max: Aber... warum?
Jan: Weil.... (sie lassen sich nicht aus den Augen) Komm her.

Max geht zu Jan und die beiden setzen sich an den Tisch.

Jan: Da war dieser Peter Konopka. Er saß schon ziemlich lange im Gefängnis. Und er hat sich in dieser Zeit eine gewisse Stellung unter den anderen
Gefangenen aufgebaut. Er war.... irgendwie ihr Boss.
Max: Verstehe. Und hat er dich...
Jan: Nein. Konopka wurde getötet. Und der Mann, der das getan hat, der hat mir gesagt, dass er Beweise hätte. Beweise, die zeigen, dass ich mit dem
Tod deines Vaters nichts zu tun habe. Aber..... er wollte sie mir nicht so einfach geben. Verstehst du?
Max: (nickt) Er wollte.....(er schaut nach unten)
Jan: Ja. Er wollte mich. Er hatte es schon von Anfang an auf mich abgesehen. Aber Konopka hat mich vor ihm beschützt.
Max: Und.... es gab wirklich keine andere Möglichkeit?
Jan: Glaub mir Max, wenn ich eine andere Möglichkeit gesehen hätte, dann.... wäre ich auf diesen Deal nicht eingegangen. Aber ich hatte nur noch 24
Stunden Zeit. Dann hätten mich die Kollegen der Inneren da rausgeholt und angeklagt.

Max schaut nach unten. Jan merkt, dass er mit dieser Geschichte zu kämpfen hat.

Jan: Hey, es ist alles OK.
Max: Du hattest letzte Nacht Alpträume, oder?
Jan: Ja. Aber das wird vorbeigehen. Ich kenne das.
Max: Papa, ich.....ich hätte dich nicht....
Jan: Max! Du kannst nichts dafür. Hörst du?
Max: Aber wenn ich Tom nicht angerufen hätte, dann...
Jan: Dann wäre ich irgendwie anders ins Gefängnis gekommen. Glaub mir.
Max: Ganz sicher?
Jan: Ja, ganz sicher. Also.... hör auf dir darüber Gedanken zu machen. Es ist vorbei. Dein Vater wird uns nie wieder in irgendeiner Weise weh tun können. Und nur das zählt. Hm? (er schaut ihn an, Max nickt nur) So und jetzt geht’s ab ins Bett. Du hast Schule.
Max: OK.

Max steht auf und geht zur Tür. Dort dreht er sich noch einmal um und schaut ihn an.

Max: Gute Nacht.
Jan: Nacht Max.

Max geht nach oben. Jan muss an das eben geführte Gespräch mit seinem Sohn denken.


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Beitrag  cat Fr 08 Jun 2012, 08:52




Er steht auf und geht auf eine Schublade zu. Er öffnet sie und holt einen Schlüssel heraus.
Was er nicht weiß, Leni hat die ganze Zeit hinter der Tür gestanden und das Gespräch zwischen Vater und Sohn mitbekommen.

Jan nimmt den Schlüssel und läuft auf das Zimmer zu, dass seit Andreas Tod verschlossen ist.
Er steckt den Schlüssel langsam in das Schlüsselloch und dreht ihn einmal um. Dann öffnet er die Tür und geht langsam ins Zimmer. Es wurde seit damals nichts verändert. Jan schaut auf den Rollstuhl und dann auf das Bett, in dem Andrea lag.

Langsam kommt Leni in das Zimmer. Sie zögert anfangs noch, aber dann berührt sie Jans Rücken. Er hat sie schon gehört und ist nicht überrascht.
ER dreht sich leicht zu ihr um.

Jan: Hey.
Leni: Hey.
Jan: (schaut wieder auf das Bett) Ich denke….. heute ist der Zeitpunkt gekommen, dass ich ...... dass ich dieses Kapitel in meinem Leben
Abschließen kann.
Leni: Warum?
Jan: (schaut sie wieder an) Weil mir Grossmann..... weil er uns nichts mehr antun kann. Er hat versucht, mich auch nach seinem Tod noch zu ruinieren.
Aber das ist jetzt vorbei.
Leni: Du hast dafür einen hohen Preis bezahlt, Jan.
Jan: Du hast alles mitbekommen?
Leni: Was denkst du? Ihr ward nicht gerade leise.
Jan: Es tut mir Leid, dass du es auf diese Weise erfahren musstest.
Leni: Hättest du es mir denn erzählt?
Jan: Ich weiß nicht. Ich denke schon. Du ... hättest es sicher gespürt, dass da etwas ist.
Leni: Stimmt.

ER nimmt sie jetzt in den Arm. Beide schauen sie auf das Bett. Leni merkt, dass Jan nachdenklich wird.

Leni: Möchtest du das Zimmer so belassen?
Jan: Nein. Ich möchte, dass Greta dieses Zimmer bekommt. Und Julian....(er schaut sie an) Julian bekommt Gretas Zimmer. Ist das OK für dich?
Leni: Hey, das ist dein Haus.
Jan: Nein. Nein, Leni. Das ist unser Haus.
Leni: Ich hab nichts dagegen, Jan. Hauptsache, wir bleiben alle zusammen.
Jan: Das werden wir.

Sie küssen sich sehr lange und sehr intensiv.

Leni: Ich liebe dich.
Jan: Und ich liebe dich.

Sie gehen gemeinsam nach oben, um endlich Ruhe zu finden.
Auch wenn Jan wieder eine unruhige Nacht verbringt. Er weiß, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis er wieder normal schlafen kann. Aber er hat es damals, nach seiner Inhaftierung auch geschafft.


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Beitrag  cat Fr 08 Jun 2012, 08:56

Am nächsten Morgen ist Leni schon früh auf und bereitet das Frühstück. Max kommt zu ihr.

Max: Morgen.
Leni: Morgen Max.
Max: Wo ist Papa?
Leni: Im Bad.
Max: Geht er heute wieder zur Arbeit?
Leni: Na ich denke schon. Er muss sich ablenken. Außerdem muss er seinen Bericht schreiben.

Jetzt kommt Jan herein.

Jan: Morgen. (er geht zu Leni und gibt ihr einen Kuss) Morgen Großer.
Max: Morgen Papa. (er lässt ihn nicht aus den Augen)
Jan: Was ist?
Max: Du... du hast das Zimmer aufgeschlossen?
Jan: (schaut in die ungefähre Richtung der Tür) Ja.
Max: Das finde ich gut.
Jan: Ja? (er nickt) Danke Max. (er fährt ihm über die Haare) Ich.... möchte, dass Greta das Zimmer bekommt. Meinst du... du könntest das mit Wolfgang wieder in die Hand nehmen? Malern usw.?
Max: Na klar. Und was ist mit Gretas Zimmer?
Jan: Das bekommt Julian.
Max: Cool. Darf ich die Farbe aussuchen?
Jan: Ich überlasse alles dir.
Max: Super. Opa wird sich bestimmt freuen. Er malt doch so gerne.
Jan: Na dann.

Sie setzten sich an den Tisch und frühstücken. Wenig später verlässt Jan das Haus um ins Büro zu fahren.
Dort sind Ina und Tom schon bei der Arbeit.

Jan: Morgen. Ging nicht früher.
Ina: Schon OK.
Jan: Ist Hajo noch nicht da?
Ina: Der hat heute morgen schon angerufen und sich krank gemeldet.
Jan: Was Ernstes?
Ina: Keine Ahnung. Er war nicht wirklich gesprächig. Du sollst solange die Leitung übernehmen.

Jan geht an seinen Schreibtisch und setzt sich. Aber er ist nicht bei der Sache. Tom merkt das, geht zu ihm.

Tom: Ich denke mal, dass er immer noch daran zu knabbern hat.
Jan: Wovon sprichst du?
Tom: Von deiner Beichte gestern. Schon vergessen?

Die beiden schauen sich an, lassen sich nicht aus den Augen.

Jan: (steht auf) Ina, ich... ich bin in einer Stunde wieder hier.

Er verlässt das Büro und fährt zu Hajo nach Hause.


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Beitrag  cat Fr 08 Jun 2012, 09:03


Dort steht er vor der Tür und klingelt. Es dauert eine Weile bis die Tür aufgeht. Dann ist es Jan, der völlig überrascht ist, als Sabine ihm die Tür öffnet.

Jan: S a b i n e.
Sabine: Morgen Jan.

Sie schauen sich an. Jan bleibt stehen.

Sabine: Jetzt steh hier nicht wie angewurzelt rum. Komm rein.

Sie nimmt seinen Arm und führt ihn herein. Im Flur bleibt er wieder stehen, bewegt sich nicht.

Sabine: Was ist? Du kennst doch den Weg.

Sie schauen sich wieder an. Jan überlegt, ob Sabine weiß, was gestern passiert ist.

Sabine: Wir frühstücken gerade. Komm jetzt.

Sie nimmt seinen Arm wieder und führt ihn ins Esszimmer. Dort sitzt Hajo am Tisch und trinkt gerade einen Schluck Kaffee. Die Zeitung liegt vor ihm.

Jan: Morgen.
Hajo: Ist was passiert?
Jan: Nein. Ina... hat gesagt, du... hättest dich krank gemeldet?
Hajo: Ja. Hast du ein Problem damit?
Jan: Nein, ich....
Hajo: Wenn du schon mal hier bist. Ich werde die nächsten drei Wochen nicht ins Büro kommen.
Jan: Warum?
Hajo: Urlaub. Steht mir schließlich auch zu. Und du hast ja Tom wieder. Wie gefordert.

Jan gefällt Hajos Ton nicht. Er wollte eigentlich mit ihm reden, aber so..... Er lässt Hajo nicht aus den Augen, der in seiner Zeitung weiter liest.

Jan. Es.... tut mir Leid, wenn ich.... (er schaut jetzt Sabine an) euch beim Frühstücken gestört habe.

Er dreht sich um und möchte gehen. Aber er hat nicht mit Sabine gerechnet, die sich vor ihn stellt.

Sabine: So jetzt ist aber genug. Ihr seid ja schlimmer als zwei keifende Weiber. Du setzt dich jetzt.

Sie nimmt Jan am Arm und zieht ihn zum Esstisch. Jan setzt sich.

Sabine: Und du? Du reißt dich zusammen und hörst damit auf, Giftpfeile Zu verteilen. Redet miteinander wie zwei vernünftige
Menschen es untereinander tun.

Sie verlässt das Zimmer, bleibt aber an der Tür stehen.
Jan schaut nach unten, meidet Hajos Blick. Der lässt von seiner Zeitung ab, lässt Jan nicht aus den Augen. Es vergeht eine ganze Weile, in der nicht geredet wird. Es ist schließlich Hajo, der anfängt.

Hajo: Es....... es tut mir Leid. Vergiss, was ich eben gesagt habe. (Jan schweigt, schaut immer noch nach unten) Wie.... geht es Max?

Jan schaut nach oben und dann zu Hajo.

Hajo: Er hat .... gestern mitbekommen, über was wir geredet haben, stimmt’s?
Jan: (nickt) Ja. Ich.... ich hab versucht, ihm die Situation so einfach wie möglich zu erklären.
Hajo: Du hast mit ihm darüber gesprochen?
Jan: Sicher. Hätte ich so tun sollen, als wäre nichts gewesen?

Sie schauen sich an, Hajo erkennt Jans innere Zerrissenheit.

Hajo: Jan.....ich geb zu, dass mir der Schreck, über deine Aussage gestern, immer noch in den Knochen steckt. Ich.... ich hab damit meine Probleme.
Das gebe ich ganz offen zu.
Jan: Meinst du, ich nicht? (sie schauen sich wieder an) Meinst du, ich denke nicht ständig daran? Ob es vielleicht eine andere Möglichkeit gegeben hätte? Glaub mir, wenn es so gewesen wäre, hätte ich..... hätte ich bestimmt nicht...

Er steht jetzt auf, geht an ein Fenster. Er kann nicht mehr weiter reden. Hajo lässt ihn nicht aus den Augen. Es wird wieder eine ganze Weile geschwiegen

Jan: Ihr hättet mir nicht helfen können.

Hajo steht jetzt auf und geht zu ihm, berührt leicht seinen Arm. Jan reagiert nicht.

Hajo: Ich weiß nicht. Ich hätte mich noch stärker hinter dich stellen müssen. Ich meine.... ich habe Grossmann nach deiner Prügelattacke noch verhört.
Ich hab ihn gesehen. Es ging ihm.... gut. Ich hab versagt, Jan.
Jan: (schaut ihn jetzt an) Nein, das hast du nicht. (schweigen) Danke.
Hajo: Wofür?
Jan: Dafür, dass du….. Tom eine zweite Chance gegeben hast.
Hajo: Auch so ein Punkt, wo ich versagt habe. Vielleicht sollte ich mir wirklich Gedanken darüber machen, aufzuhören.
Jan: Das kannst du nicht.
Hajo: Was? Was kann ich nicht?
Jan: Aufhören. Hajo, wir brauchen dich. Ich.... brauche dich.
Hajo: Tja, wenn ich mir deine Aktionen so ansehe, würde ich sagen, ja... Ja, du brauchst mich. Aber...... der Zeitpunkt, an dem du die
Führung übernimmst, wird kommen. Und warum sollte er nicht jetzt sein?
Jan: Weil ich noch nicht so weit bin, Hajo. Ganz einfach. Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe. Ich hätte mich beim Verhör mit Grossmann besser unter
Kontrolle haben müssen.
Hajo: Blödsinn. Es ging um Max. Um deinen Sohn. Er war verschwunden und nur Grossmann kannte sein Versteck. Da wäre ich, wenn es um Leni
Gegangen wäre, auch ausgerastet. Jan... sind wir froh, dass wir durch unseren Job noch nicht abgestumpft sind. Dass wir immer noch die Fähigkeit besitzen, Gefühle an den Tag zu legen. Auch wenn wir dabei manchmal über das Ziel hinausschießen.
Jan: Ich liebe Leni. Und ich liebe meine Familie. Sie geht mir über alles.
Hajo: Das weiß ich, Jan. Das hab ich in den letzten Wochen mehr als einmal zu spüren bekommen.
Jan: Versprich mir, dass du nur Urlaub machst. Hörst du?
Hajo: Versprochen. (sie schauen sich an) Komm her.

Er nimmt Jan in seinen Arm und sie bleiben eine ganze Weile in dieser Haltung stehen. Sabine steht am Türeingang und hat etwas feuche Augen. Sie ist vom Gespräch der beiden sehr gerührt.

Hajo: (lösen sich wieder) So und jetzt mach deinen Job. Dass ich keine Klagen höre, wenn ich wieder zurück bin.
Jan: Klar.
Hajo: Wenn dennoch was ist.....
Jan: Weiß ich, wie ich dich erreiche. Danke.

Hajo klopft Jan auf die Schulter und der geht dann in Richtung Haustür. Sabine kommt zu ihm und bringt ihn zur Tür. Er merkt, dass sie alles mitbekommen hat. Sie schauen sich an, lächeln.

Jan: Pass mir gut auf den alten Kauz da drinnen auf, ja?
Sabine: Versprochen. Du ... passt aber auch auf dich auf, hm?
Jan: (lächelt sie an) Versprochen. Tschüß.
Sabine: Tschüß Jan.

Sie öffent ihm die Tür und schließt sie wieder. Dann geht sie ins Esszimmer. Hajo steht noch an der selben Stelle. Sie geht auf ihn zu und gibt ihm einen Kuss. Sie schauen sich an.

Hajo: Wofür war der?
Sabine: Für den dickköpfigsten, liebenswertesten Menschen, den ich kenne.
Hajo: Du hast gelauscht.
Sabine: Ich hab nur aufgepasst, dass die Sache nicht ausartet. So wie du auf Jan losgegangen bist.
Hajo: Danke. Danke, dass du hier bist.
Sabine: Einer muss dich ja in die Schranken weisen. Was ist? Frühstücken wir weiter?
Hajo: Klar.

Er legt seinen Arm um sie und sie gehen zurück zum Tisch.


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Beitrag  cat Fr 08 Jun 2012, 09:12

Jan sitzt im Wagen. Aber er fährt nicht zurück ins Büro. Er möchte noch einmal schnell zu Hause vorbei schauen. Es drängt ihn jetzt, nach dem Gespräch mit Hajo, zu Leni und den Kindern.
Er parkt den Wagen vor dem Hexenhaus und steigt aus. Als er die Tür aufschließt, kommt Maria gerade aus dem Bad.

Maria: Jan, ist was passiert?
Jan: Nee. Wo ist Leni?
Maria: Sie war eben noch auf der Terrasse.
Jan: Gut.

Er geht an ihr vorbei, lächelt sie dabei an. Sie schaut ihm hinterher.
Jan geht ins Wohnzimmer. Da sitzt Greta und spielt. Als sie jedoch ihren Papa sieht, steht sie auf und geht langsam auf ihn zu.

Greta: Papa.
Jan: (nimmt sie auf den Arm) Hey mein Schatz. (er gibt ihr einen Kuss)
Greta: Papa spielen.
Jan: Tut mir Leid, Prinzessin, aber Papa muss gleich wieder weg.
Greta: Papa spielen. (sie wird etwas nachhaltiger)
Jan: Heute Abend, versprochen.

Jetzt kommt Leni aus dem Garten. Sie hat Julian auf dem Arm.

Leni: Jan?
Jan: Hallo.

Sie geht auf ihn zu und gibt ihm einen Kuss.

Leni: Was treibt dich denn hier her? Habt ihr nichts zu tun?
Jan: Doch, schon. Aber... ich musste einfach noch mal vorbei kommen.

Er lässt Leni und Julian nicht aus den Augen. Greta schlingt ihre kleinen Arme um seinen Hals. Will ihren Papa gar nicht mehr hergeben.

Jan: Ich ... ich wollte dir einfach nur sagen, dass ich...... dass ich dich liebe und dass ich .... so froh bin, euch zu haben.

Leni sagt nichts. Sie bekommt ein wenig feuchte Augen und dann nimmt Jan beide, Leni und Julian in seine Arme, soweit er das mit Greta auf dem Arm bewerkstelligen kann. Nach einer Weile lösen sie sich wieder.

Jan: So, jetzt muss ich aber. Dein Vater hat sich drei Wochen Urlaub genommen und mir die Leitung übertragen.
Leni: So plötzlich?
Jan: Ja. Aber... das ist OK. Ich hab ihn in den letzten Tagen doch ziemlich in Atem gehalten.
Leni: Verstehe. Dann mal ab mit dir.
Jan: Ja. Tschüß Prinzessin. (er gibt Greta einen dicken Kuss und setzt sie wieder nach unten) Tschüß ihr beiden.

Jetzt bekommen Leni und Julian ebenfalls noch einen Kuss. Dann geht er zur Tür, dreht sich noch mal nach den dreien um, lächelt. Da kommt Maria ins Zimmer. Jan geht zu ihr und gibt ihr ebenfalls einen dicken Kuss und verschwindet.

Maria: (ist ganz perplex) Was war das denn jetzt?
Leni: Der Anfang einer hoffentlich langen glücklichen Zukunft, Maria.
Maria: Da hab ich bei euch keine Zweifel. Ihr habt bisher alles überstanden.

Leni muss lächeln.

Maria: Was ist? Lust auf einen Spaziergang? Das Wetter ist so herrlich.
Leni: Ja, warum eigentlich nicht.

Jan fährt ins Büro zurück und hofft, dass die nächsten drei Wochen ohne größere Probleme ablaufen werden.


ENDE













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In der eigenen Falle - Seite 4 Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  Kathy Fr 08 Jun 2012, 20:09

Hallo Cat,
das war wieder eine sehr gute und vorallem emotionale Geschichte und ich konnte mir Jan in jeder Situation, Reaktion vorstellen. Das war schon echt unter die Haut gehend das Jan sich im Knast "prostituiert" hat. Damit hätte ich nicht gerechnet nach allem was er schon durchgemacht hat. Aber zum Glück hat auch diese Geschichte ein Happy End und darüber bin ich froh. So und nun kannste schon wieder fleißig an der nächsten Geschichte arbeiten Very Happy Very Happy . Bis dahin eine gute Zeit und danke. Liebe Grüße Kathy

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In der eigenen Falle - Seite 4 Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  Moritz1 Sa 09 Jun 2012, 00:21

Hallo cat,
oha! Die Geschichte war in der Tat sehr emotional und irgendwie mitreißend.
Und spanned! Endlich haben sie ihre Ruhe vor Grossmann..der ihnen keinen
Schaden mehr zufügen kann.
So ein Happy End ist doch etwas feines Smile Smile
Ja, auch ich freue mich schon auf deine nächste Geschichte.
Liebe Grüße, Moritz

Moritz1

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