MyMarcoGirnth.de-Forum
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

In der eigenen Falle

3 verfasser

Seite 1 von 4 1, 2, 3, 4  Weiter

Nach unten

In der eigenen Falle Empty In der eigenen Falle

Beitrag  cat Mi 23 Mai 2012, 09:39

Halli hallo, ich melde mich mal wieder mit einer kleinen Fortsetzung meiner letzten Geschichten. Hoffe, ihr habt wieder Spaß daran. Ich hatte sie auf jeden Fall beim Schreiben. Und hier geht's auch schon los.


Es sind jetzt ein paar Wochen vergangen. Leni genießt es, zu Hause zu sein und mit Julian und Greta die Zeit zu verbringen. Zusammen mit Maria organisieren sie den Haushalt und alles, was damit zu tun hat.

Es ist Mittwochabend. Jan kommt völlig geschafft nach Hause. Er geht in die Küche.

Jan: Hallo.
Maria: Du bist spät heute?
Jan: Ja, ich weiß, aber ich hatte noch so eine blöde Zeugenbefragung.
Leni: Willst du was essen?
Jan: Nee, lass mal. Ich… hatte heute Mittag schon was.

ER geht an den Kühlschrank und schenkt sich ein Glas Wasser ein.

Maria: Jan, du ... solltest mit Max reden.
Jan: Warum? (er sieht, wie Leni und Maria sich anschauen) Was ist los?
Leni: Max hat heute Post bekommen.
Maria: Aus dem Gefängnis. Von seinem Vater.
Leni: Und seitdem ist er....wie ausgewechselt. Hat noch nicht mal was gegessen.
Jan: OK. Dann.... geh ich gleich mal zu ihm.
Leni: Tu das.

Jan trinkt sein Glas aus und läuft nach oben. Er klopft an und öffnet langsam die Tür.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Mi 23 Mai 2012, 09:42

Jan: Darf ich?
Max: Klar.

Max sitzt an seinem Schreibtisch. Jan geht auf ihn zu, setzt sich auf Max Bett und lehnt mit dem Rücken an die Wand. Er lässt ihn nicht aus den Augen.

Jan: Maria hat gesagt, du hat Post bekommen.
Max: Ja, von meinem Vater.
Jan: Und? (sie schauen sich an)
Max: Du willst ihn sicher lesen, oder?
Jan: Also.... ich würde lügen, wenn ich sage, dass es mich nicht interessiert, ja.

Sie lassen sich nicht aus den Augen. Dann greift Max in die oberste Schublade seines Schreibtisches und holt den Brief heraus. Er reicht ihn Jan.
Der zögert.

Jan: willst du das wirklich? (er nickt nur) OK.

Jan nimmt den Umschlag und holt den Brief heraus. Er liest ihn. Er ist sehr emotional geschrieben. Es dauert eine Weile, bis sich etwas tut. Jan wird ein wenig nachdenklich.

Max: Und? Was sagst du?
Jan: Ich weiß nicht Max. Ich.... ich kann nicht sagen, dass mir dein Vater am Herzen liegt. Bei Gott nicht. Er hat Mama auf dem Gewissen.
Max: Dann ... darf ich ihn nicht besuchen?
Jan: Das hab ich nicht gesagt, Max. Ich... ich kann dir das nicht verbieten. Er ist immerhin dein Vater. Ohne ihn.... wärst du nicht hier.
Max: Ich weiß.
Jan: Möchtest du ihn denn sehen?
Max: Am Anfang schon. Jetzt.... bin ich mir nicht mehr sicher. Was meinst du denn?
Jan: Max, ich kann dir die Entscheidung nicht abnehmen. Das musst du für dich ganz alleine ausmachen.
Max: Du hättest nichts dagegen?
Jan: Nein. Aber ich möchte auch, dass du dich nicht allzu großen Illusionen hingibst. Ich weiß ja nicht, was du dir von diesem Treffen versprichst.
Max: Weiß ich eigentlich auch nicht. Aber..... ich hätte schon ein paar Fragen, die ich ihm stellen würde.
Jan: Dann mach es. Ich werde dich nicht daran hindern.
Max: Ich .. überleg es mir.
Jan: OK. Leni hat gesagt, du hättest nichts gegessen.
Max: Hatte keine Hunger.
Jan: Wenn du noch was essen willst, dann kommst du einfach runter, hm?
Max: Ja. Danke Papa.

Jan steht auf und geht nach unten.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Mi 23 Mai 2012, 09:46


Es ist ruhig. Er geht auf die Terrasse und setzt sich in die Hollywoodschaukel, ist in Gedanken. Er merkt nicht gleich, dass Leni sich ihm nähert.
Sie setzt sich zu ihm.

Leni: Na?
Jan: Na.
Leni: Hat er dir den Brief gezeigt?
Jan: Ja.
Leni: Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Hätte eher geglaubt, er hütet ihn wie ein Geheimnis.
Jan: Ich bin froh, dass er sich mir anvertraut.
Leni: Er liebt dich, Jan.
Jan: Ja. Und ich ihn. (sie schauen sich an) Sein Vater möchte, dass er ihn besuchen kommt.
Leni: Das lässt du aber nicht zu, oder?
Jan: Ich kann ihm das nicht verbieten. Auch wenn mir der Gedanke daran nicht gefällt. Immerhin hat er mir das Liebste genommen. (Leni schaut nun weg) Hey, tut mir Leid. So ... so hab ich das jetzt nicht gemeint.
Leni: Ich weiß Jan. Ich weiß, dass Andrea und du.... dass ihr beide etwas ganz Besonderes ward.
Jan: Ja. Aber Andrea ist tot. Und jetzt lebe ich mit dir und den Kindern in diesem Haus. Ich liebe dich. Ich hoffe, du weißt das.
Leni: Jan, du beweist es mir jeden Tag und ich bin so froh, dass wir es noch einnmal zusammen versuchen. Schon allein wegen der Kinder.
Jan: Greta mag dich. Das kann ich jeden Tag sehen. Und Max.... der sowieso.
Leni: Wir sind schon so ein verrückter Haufen, findest du nicht?
Jan: Ja. (er muss ein wenig grinsen, wird dann aber wieder ernst)
Leni: (merkt das) Das ist aber nicht alles, oder?
Jan: (schaut sie an) Nein. Ich... ich muss an Lukas denken. Er... er hat doch übermorgen Geburtstag.
Leni: Stimmt, er wird 3.
Jan: Ja. Weißt du... ich...ich hab heute Mittag einen Mann beobachtet, wie er nach einem Geschenk für seinen kleinen Sohn suchte. Ich....
Leni: Jan. (sie legt ihre Hand auf seinen Arm)....Er wird seinen Geburtstag feiern. DA bin ich mir ganz sicher. (er schweigt) Hey, du warst es doch,
der mir immer wieder Mut gemacht hat. Der immer wieder gesagt hat, dass er lebt. Was ist los?
Jan: Ich weiß es nicht. Er ... er geht mir im Moment einfach wieder nicht aus dem Sinn. Ich hab so Phasen, Leni.
Leni: Geht mir nicht anders.

Sie legt ihren Kopf an seine Schulter. Er legt seinen Arm um ihre Schulter und gibt ihr einen Kuss auf die Stirn.

Leni: Ich liebe dich Jan.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Mi 23 Mai 2012, 09:48



Max steht nun an der Tür und sieht die beiden.
Er möchte nicht stören und geht in die Küche. Hat er jetzt doch Hunger bekommen. Wenig später hören Jan und Leni, dass jemand in der Küche zu Gange ist.

Leni: Das ist bestimmt Max. Hat er doch noch Hunger bekommen.

Sie will aufstehen.

Jan: Lass mal, ich mach das.
Leni: Ja? (er nickt und steht auf)

In der Küche sieht er Max, wie er sich ein paar Sandwichbrote aus der Tüte geholt hat. Dazu alles, was man braucht, um sich ein paar schöne Sandwiches zu machen.

Jan: Hunger?
Max: (dreht sich um) Ja.

Jan beobachtet ihn und geht dann zu ihm.

Jan: Warte. (er geht zum Kühlschrank und holt noch Salatblätter, die er vorhin dort gesehen hat. Damit geht er wieder zu Max) Damit es auch schön gesund aussieht.

Max muss grinsen. Er hat nämlich eine ordentliche Ladung Ketchup auf seinem Sandwich verteilt.
Jan macht sich ebenfalls daran, sich eins zu machen und die beiden haben sichtlich Spaß daran. Was sie nicht merken, ist, dass Leni die beiden beobachtet.
Erst als die zwei ihr Sandwich in die Hand nehmen, um abzubeißen, sehen sie sie.
Sie erkennen an ihren Augen, dass sie jetzt wahnsinnig gerne auch da reinbeißen würde.
Max und Jan schauen sich daraufhin wieder an.
Max greift zu seinem zweiten Sandwich und gibt es ihr.

Leni: Für mich? (er nickt nur)

Dann beißen sie alle drei in ihr Sandwich.

Leni: (mit vollem Mund) Jungs, das... das schmeckt echt gut.

Jan und Max schauen sich an, müssen grinsen. Sagen aber nichts.

Leni: Ist was?

Jan und Max antworten ebenso mit vollem Mund. Nee.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Mi 23 Mai 2012, 09:51




Es ist Freitagmorgen. Leni deckt den Frühstückstisch und stellt eine Kerze auf den Tisch.Max und Jan kommen fast gleichzeitig in die Küche. Jan bindet sich dabei noch die Krawatte.

Jan: Morgen. (er gibt Leni einen Kuss)
Leni: Morgen ihr beiden.
Jan: Schlafen die Kleinen noch?
Leni: Ja.
Max: Wofür ist die Kerze?

Jan und Leni schauen sich an.

Jan: Lukas hat heute Geburtstag.
Max: Oh, das... das hab ich ganz vergessen.
Jan: Macht ja nichts.
Max: Ob er ... bei seinen (er schaut Jan und Leni an) neuen Eltern auch feiert?
Leni: Ganz bestimmt. (sie versucht zu lächeln und dreht sich vom Tisch weg)

Jan setzt sich jetzt ebenfalls und schenkt sich Kaffee ein.

Max: Papa, ich.... ich möchte heute nach der Schule ins ... Gefängnis.
Jan: Heute?
Max: Ja. Ich.....ich hab gestern dort angerufen.
Jan: Das hast du mir gar nicht erzählt.
Max: Du warst gestern Abend so müde.
Jan: OK. Ich...ich weiß aber nicht, ob mir das reicht. Ich hab heute morgen den ganzen Tag im Gericht zu tun.
Leni: Lass mal. Ich kann ihn bringen, hm ?
Max: Echt? (sie nickt) Super. Danke Leni.
Jan: Na dann. Hoffe ich für dich, dass die Begegnung so abläuft, wie du es dir vorstellst.
Max: Ich hab ehrlich gesagt, keine konkrete Vorstellung. Ich ... lass es einfach auf mich zukommen.
Jas: Aber du gehst, wenn du merkst, dass das Gespräch in eine Bahn laufen sollte, die dir nicht gut tut.
Max: Ich weiß, was du meinst. Ich pack das schon, Papa.
Jan: Natürlich schaffst du das. (sie schauen sich an und müssen beide lächeln)

Nach dem Frühstück verlassen Jan und Max fast gleichzeitig das Haus. Max etwas früher. Jan wartet kurz und geht dann noch einmal zu Leni.

Jan: Du wartest, bis er bei seinem Vater fertig ist?

Leni: Hey, du kannst dich auf mich verlassen. Ich bringe ihn hin und ich nehme ihn auch wieder mit.
Jan: Danke. (er gibt ihr einen Kuss)
Leni: Viel Erfolg heute bei Gericht.
Jan: Kann ich brauchen. Tschüß.
Leni: Tschüß.

Jan fährt auf direktem Wege zum Gericht. Er ist zusammen mit Ina und Hajo als Zeuge geladen.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Mi 23 Mai 2012, 09:57



Nach der Schule hat es Max ziemlich eilig nach Hause zu kommen. Er isst eine Kleinigkeit und dann fährt er mit Leni zur JVA.
Sie bringt ihn bis zum Eingang. Dort wird er schon erwartet. Ein Beamter in Uniform bringt ihn schließlich in einen Besucherraum.
Dort muss er eine Weile warte, bis sein Vater den Raum betritt.
Ein Beamter bleibt bei ihnen. Die beiden schauen sich eine Weile schweigend an.

Grossmann: Hallo Max.
Max: Hallo.
Grossmann: Schön, dass du … gekommen bist. Komm, lass uns setzen.

Sie setzen sich an den Tisch. Der Beamte setzt sich auf einen Stuhl, der in einer Ecke steht.

Grossmann: Wie... geht es dir?
Max: Ganz gut.
Grossmann: Dieser Maybach.... sorgt er auch gut für dich? Siehst ein bisschen blass aus.
Max: Mir geht es gut. Und Papa ist in Ordnung.
Grossmann: Papa.... Ts. Ich bin dein Vater.
Max: Mein biologischer Vater. Mehr aber auch nicht.
Grossmann: wow. Das hat er dir ja gut eingetrichtert, der Bulle.
Max: Warum bist du so gemein?
Grossmann: Du bist mein Sohn, Max. Mein Fleisch und Blut.
Max: Und du hast Mama auf dem Gewissen. Warum hast du das getan?
Grossmann: Sie hätte nur das tun sollen, was ich von ihr verlangt habe. Aber sie wusste ja alles besser.
Max: Ich verstehe das nicht. Ihr hattet euch doch mal gerne. Warum hast du ihr dann so weh getan?
Grossmann: Ich wollte dir nicht deine Mutter nehmen.
Max: Ach nein?
Grossmann: Max, ich bin immer noch der Meinung, dass wir beide zusammengehören. Und jetzt, wo deine Mutter nicht mehr lebt, ist es noch viel wichtiger, dass du weißt, wohin du gehörst.
Max: Ich gehöre zu Jan und Leni.
Grossmann: Leni?
Max: Papas neue Frau.
Grossmann: Jetzt sag bloß der Typ hat schon wieder geheiratet. Da hat er ja nicht lange um deine Mutter getrauert.
Max: Papa trauert immer noch. Wird er wahrscheinlich sein ganzes Leben lang tun. Aber Mama ist tot. Und sein Leben geht weiter.
Grossmann: Wenn ich dich so reden höre...... Junge, was ist aus dir geworden.
Max: Du kennst mich doch gar nicht. Du weißt nichts von mir. Gar nichts.
Grossmann: Stimmt. Und deshalb habe ich einen Entschluss gefasst.

Jetzt ist es plötzlich still. Dann schrecken sie alle hoch. Ein greller Ton ist im ganzen Trakt zu hören.

Grossmann: (erschreckt sich) Verdammt, was ist das?

Der Beamte steht auf und geht zur Tür.

Beamte: Bleiben sie ganz ruhig auf ihren Stühlen sitzen.
Max: Was ist das?

Der Beamte geht nach draußen, aber es nichts zu sehen. Der Sirenenton ist immer noch zu hören.
Dann geht alles ganz schnell. Grossmann überwältigt mit einem gezielten Schlag den Beamten und nimmt dessen Waffe an sich.

Grossmann: Los komm.
Max: (bleibt stehen, weigert sich) Nein!
Grossmann: Du sollst verdammt noch mal mitkommen.

Er schnappt sich seinen Sohn und zieht ihn hinter sich her.

Max: Lass mich los.
Grossmann: Halt den Mund.
Max Du sollst mich loslassen!

Grossmann weiß genau, welchen Weg er zu gehen hat, um fast unbemerkt zum Ausgang des Besuchertraktes zu kommen.
Dort stehen ihm dann zwei Beamte im Weg. Aber er hat Max als Geisel. Er zielt mit dem Lauf der Pistole auf dessen Kopf.

Grossmann: Sie machen jetzt das Tor auf und lassen mich gehen. Ansonsten erschieße ich den Jungen.
Polizist: Grossmann, hören sie doch auf. Sie kommen nicht weit.
Grossmann: Das werden wir ja sehen. Also? Aufmachen hab ich gesagt.

Sie machen das Tor auf, als sie merken, dass er es wirklich ernst meint.

Dann geht alles ganz schnell. Draußen fährt ein Wagen mit hoher Geschwindigkeit vor den Eingang. Leni erkennt das, und muss nun sehen, wie Grossmann mit Max in seiner Gewalt in das Auto steigt.
Sie sieht die Waffe, mit der er auf den Jungen zielt.

Der Wagen fährt mit schneller Geschwindigkeit davon.
Leni läuft ein Stück hinterher und erkennt dann die Polizisten, die ebenfalls nach draußen kommen.
Einer der beiden gibt sofort per Funkt Bescheid, die Fahndung nach einem dunklen Mercedes rauszugeben. Allerdings konnten sie das Kennzeichen nicht erkennen. Ebenso Leni.
Für sie ging das alles viel zu schnell.

Leni: Wie konnte das denn passieren?
Polizist: Es tut uns Leid. Aber wir hatten einen Fehlarlarm und den hat der Mistkerl für sich genutzt.
Leni: Das ist unglaublich.
Polizist: Beruhigen sie sich, Frau Maybach. Wir werden den Typen schon kriegen.

Leni überlegt kurz, dann entschließt sie sich, ins Gericht zu fahren.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  Moritz1 Mi 23 Mai 2012, 22:34

Hi cat,

deine Story startet ja sehr dramatisch. Da bin ich aber gespannt wie es weitergeht!!
Der arme Max.
Und super, dass du wieder am schreiben bist.
LG,

Moritz

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Do 24 Mai 2012, 08:26

Hallo Moritz, freut mich, dass du wieder mit dabei bist. Ja und es wird auch dramatisch weitergehen. Die Geschichte ist klein aber voller Überraschungen.
Und weiter geht's.


Dort ist Jan gerade dabei, seine Aussage zu machen.
Leni betritt den Besucherraum und setzt sich. Jan erkennt sie. Und er erkennt auch an ihrem Gesichtsausdruck, dass etwas passiert sein muss.
Er lässt Leni nicht aus den Augen, hört deshalb auch nicht die Frage, die ihm Staatsanwalt Binz stellt.
Hajo, der wie Ina, schon verhört wurde, bekommt das alles ganz genau mit. Immer wieder geht sein Blick von Jan zu Leni.

Binz: Herr Maybach?

Binz ruft seinen Namen jetzt schon ein drittes Mal.
Jan reagiert nicht. Dann ist es der Richter, der das Wort ergreift.

Richter: Herr Oberkommissar Maybach, würden sie bitte die Frage des Staatsanwaltes beantworten?

Der Richter ist laut und Jan dreht sich zu ihm, schaut ihn an.

Richter: Ist alles in Ordnung?
Jan: Ich....(schaut Binz an) Könnten sie ... die Frage bitte noch einmal wiederholen?
Binz: Sie sind nicht bei der Sache, Herr Maybach. Darf ich fragen, warum?
Jan: Ich.... (er schaut wieder zu Leni)

Binz merkt das nun auch und er erkennt, dass Lenis Gesichtsausdruck nichts Gutes sagt.

Binz: Sollen wir eine Pause machen? (er bekommt keine Antwort)

Jan schaut nach unten. Er weiß, dass Max zu seinem Vater wollte und er ahnt, dass Lenis Auftauchen hier nur damit zusammenhängen kann.

Binz wendet sich an den Richter.

Binz: Oberstes Gericht, ich möchte eine kurze Unterbrechung beantragen. Mein Zeuge braucht offensichtlich eine kurze Pause. (er schaut ein wenig böse)
Richter: Also gut, wir unterbrechen die Verhandlung für 15 Minuten.

Jan schaut nun zu Binz.

Binz: Jetzt gehen sie schon zu ihr. Und... beeilen sie sich.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Do 24 Mai 2012, 08:31

Jan steht auf und geht zu Leni. Hajo und Ina sind auch schon bei ihr.

Jan: Leni, was ist los?
Leni: Jan, ich……
Jan: Ist was mit Max? (sie nickt) Was ist im Gefängnis passiert? (schweigen) Jetzt rede endlich! (er wird ungehalten)
Leni: Es gab einen Fehlalarm im Besuchertrakt und..... Grossmann ist die Flucht gelungen. Mit... Max als Geisel.

Jetzt ist es Jan, der wie versteinert dasteht.

Leni: Jan?

Er geht von ihnen weg, bleibt dann stehen.

Jan: Ich hab’s gewusst. Das.... das musste schief gehen.
Hajo: Max hat seinen Vater besucht? Im Gefängnis?
Leni: Ja. Er hat ihm vor ein paar Tagen einen Brief geschrieben, in dem er ihn bat, ihn zu besuchen.
Hajo: (geht zu Jan) Und du hast das erlaubt? (klingt jetzt ein wenig vorwurfsvoll)
Jan: (schaut ihn an) Ja. Ja das hab ich. Er ist sein Vater und ich hab ... kein Recht, ihm das zu verbieten.
Ina: Jan, wir alle haben gesehen, zu was dieser Verrückte fähig war. Ich .. ich kann nicht glauben, dass du....
Jan: Danke Ina. Das seh ich jetzt auch so. Aber Grossmann war in der JVA. Und da ist es normalerweise nicht üblich, so mir nichts dir nichts herauszu
Spazieren.
Hajo: Ist ja gut. Hört auf.

Er merkt, dass Ina mit ihrem Vorwurf sich ein wenig im Ton vergriffen hat.

Ina: Tut mir Leid. Ich hab’s nicht so gemeint.
Jan: Ja. (sie schauen sich an)
Binz: (kommt jetzt zu den vieren) Es tut mir Leid, wenn ich ihre Gesprächsrunde unterbrechen muss. Herr Maybach, ich erwarte von ihnen, dass sie jetzt gleich absolute Professionalität walten lassen. Es steht eine Menge auf dem Spiel. Das wissen sie.
Jan: ich kann nicht. Ich...
Binz: Wie bitte?
Jan: Ich muss los.
Binz: Gar nichts müssen sie. Sie bleiben.
Jan: Dann... vertagen sie die Verhandlung.
Binz: Mit welcher Begründung bitte?
Jan: Was weiß ich. Lassen sie sich etwas einfallen.
Binz: So geht das nicht, Maybach. Es hat Wochen gedauert, bis dieser Gerichtstermin feststand. Und jetzt soll ich eine Vertagung beantragen? Was glauben sie, wer ich bin?
Hajo: Jan, Binz hat Recht. Die Sache hier ist wichtig.
Jan: Wichtiger als mein Sohn? (er schaut Hajo an) Nein Hajo. Nichts ist wichtiger, als meine Familie. (er schaut Binz wieder an) Entweder sie beantragen eine Vertagung oder sie müssen ohne mich weiter machen.
Binz: Ts, wie stellen sie sich das vor. Sie sind mein wichtigster Zeuge.
Jan: Dann vertagen sie. (er geht)
Binz: (ruft ihm hinterher) Maybach! Verdammt, bleiben sie hier!

Binz schaut Hajo und Ina an. Dann geht Leni ebenfalls.

Ina: Geht es nicht auch ohne Jan?
Binz: Nein!

Er geht an ihnen vorbei in Richtung Hinterzimmer. Er muss mit dem Richter reden.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Do 24 Mai 2012, 08:35

Hajo und Ina schauen sich an und gehen dann ebenfalls nach draußen.
Dort sehen sie Jan und Leni zusammenstehen. Jan telefoniert. Sie gehen auf die beiden zu.

Hajo: Was ist?
Jan: (legt auf) Die Fahndung läuft. Leni, ist dir irgendwas aufgefallen?
Leni: Nein. Das..... das ganze ging so schnell. Der Lärm und...dann ging kurz danach das Tor auf und dann war auch schon der Fluchtwagen da.
Ina: Das scheint alles sehr gut vorbereitet gewesen zu sein.
Jan: Ja. Da geb ich dir Recht. ´OK. (er will gehen, Hajo hält ihn am Arm fest)
Hajo: Was hast du vor?
Jan: Ich fahre ins Gefängnis. Ich muss mit den Häftlingen reden, die mit Grossmann engeren Kontakt hatten.
Ina: Du glaubst doch nicht, dass die dir was sagen werden. Du weißt doch selbst am Besten, wie es da drinnen abläuft.
Jan: Und was soll ich tun, deiner Meinung nach? (er wird ein wenig laut)
Ina: Ich denke, du solltest zu Hause sein. Er wird sich sicher melden.
Hajo: Ina hat Recht. Er wird sicher Kontakt zu dir aufnehmen. Du fährst mit Leni nach Hause und wir kümmern uns um die Gefängniskollegen.

Es dauert eine Weile, bis Jan etwas sagt.

Jan: Also gut. Aber... ihr sagt mir sofort Bescheid, wenn ihr was wisst.
Hajo: Natürlich.

Jan schaut Leni an, dann verlassen die beiden das Gericht.
Hajo ruft Tom an, um ihm zu sagen, was passiert ist und dass sie sich sofort in der JVA treffen.
Binz kommt wieder auf sie zu.

Binz: Wo ist Maybach?
Hajo: Weg.
Binz: Herr Trautzschke, so geht das nicht.
Hajo: Ich weiß. Maybachs Sohn Max wurde entführt. Und sie sehen doch sicher ein, dass er jetzt absolut nicht an das hier (er zeigt auf den
Verhandlungsraum) denken kann.
Binz: Na gut. Ich werde noch einmal mit dem Richter reden.
Hajo: Danke.

Er verschwindet und Hajo fährt mit Ina zum Gefängnis, wo sie schon auf Tom treffen.

Tom: Ich hab schon mit dem Wärter gesprochen. Der Eingang wird videoüberwacht. Er sucht uns das entsprechende Band heraus.
Hajo: Gut.
Tom: Wie geht es Jan?
Hajo: Was denkst du? Er hat die Verhandlung zum Platzen gebracht.
Tom: Oh, da war Binz sicher gar nicht so erfreut darüber.
Hajo: Das kannst du annehmen.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Do 24 Mai 2012, 08:40

Jan und Leni kommen nach Hause. Dort ist Maria beim Spielen mit Greta. Julian schläft. Als Greta ihren Papa sieht, steht sie auf und läuft auf ihn zu. Er nimmt sie auf seinen Arm.

Maria: Da seid ihr ja. Und? Schon was von Max gehört?

Leni hat Maria gleich angerufen und ihr erzählt, was passiert ist.

Jan: Nein.
Maria: Das ist so furchtbar. Dieser Mann bringt nur Unheil über euch.

Jan geht mit Greta ins Wohnzimmer. Leni und Maria schauen sich an, als es klingelt. Maria macht auf.

Wolfgang: Was ist? Gibt es schon eine Spur von Carsten und Max?
Maria: Komm erst mal rein.

Er kommt herein und sieht Leni. Er merkt gleich, dass es ihr nicht gut geht.

Wolfgang: Wo ist Jan?
Leni: Im Wohnzimmer.

Er geht auf direktem Wege dorthin. Er ist ziemlich forsch. Er sieht, wie er mit Greta auf dem Boden sitzt und spielt.

Wolfgang: Wieso hast du das überhaupt zugelassen?
Jan: (schaut nach oben) Was?
Wolfgang: Dass Max zu diesem Mistkerl darf.
Jan: Dieser Mistkerl ist dein Sohn, Wolfgang.
Wolfgang: Ich habe keinen Sohn mehr. Der ist vor 15 Jahren umgekommen.
Jan: Du machst es dir ja schön einfach. (er steht jetzt auf, geht auf ihn zu)
Wolfgang: Ich hätte Max niemals erlaubt, dorthin zu gehen. Schon gar nicht alleine. Warum bist du nicht mit?
Jan: Weil ich einen Termin hatte und weil Max alt genug ist, alleine mit seinem.... Vater zu reden.
Wolfgang: Ja, das haben wir ja jetzt gesehen.
Jan: Hör zu Wolfgang....

Die beiden Männer giften sich jetzt gegenseitig an. Maria hat davon genug.

Maria: Hört auf. Alle beide. Hier hat niemand Schuld am Verschwinden von Max. Niemand, habt ihr verstanden?

Jan und Wolfgang schauen sie kurz an, dann sich gegenseitig. Jan geht an ihm vorbei.

Wolfgang: Tut mir Leid. Mir..... mir liegt nun mal Max mehr am Herzen, als mein eigener Sohn.
Jan: Ich hab es Max erlaubt, weil er es sich gewünscht hat, sich mit ihm zu treffen. Ich konnte es ihm nicht verbieten. Jetzt bin natürlich
Schlauer.
Leni: Jan, dich trifft keine Schuld. Du hast das getan, was jeder liebevolle Vater getan hätte. Niemand, hörst du, niemand konnte davon ausgehen,
dass so etwas geschehen wird.

Sie bekommt keine Antwort. Jan schaut einfach starr aus dem Fenster. Es herrscht eine ganze Weile Stille.
Bis es wieder an der Tür klingelt.
Maria geht wieder und öffnet. Dieses Mal ist es ein Techniker, der dafür Sorgt, dass alles für eine Fangschaltung bereit gestellt wird. Für den Fall, dass sich Grossmann telefonisch bei Jan meldet.

Mathias: (kommt ins wohnzimmer) Hallo Jan.
Jan: (dreht sich um) Mathias.
Mathias: Es tut mir Leid, was passiert ist. Wo... kann ich mich ausbreiten?

Er zeigt auf seinen großen Technikerkoffer.

Jan: Hier. (zeigt ihm, wo das Telefon steht)

Greta sieht den Mann und geht auf ihn zu, will ihm einen Bauklotz geben.

Greta: Hallo.
Mathias: (kniet sich runter und schaut sie an) Ist der für mich?
Greta: Ja.
Mathias: Danke. (er nimmt den Klotz)
Leni: Greta kommst du?

Greta geht zu Leni, die nimmt sie auf ihren Arm.

Mathias: Greta wird immer hübscher, Jan. Da musst du mal später schwer aufpassen.
Jan: (lächelt ein wenig) Ich weiß.

Mathias mach sich an die Arbeit und verkabelt Jans Anschluss.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Do 24 Mai 2012, 08:43




Etwas später klingelt es wieder an der Tür. Maria geht und öffnet sie. Dieses Mal sind es Hajo, Ina und Tom. Sie kommen vom Gefängnis.

Maria: Hallo.
Hajo: Hallo. (sie gehen hinein und wieder ist es Greta, die auf die vier zukommt)
Greta: Lukas. (sie hat ein bild von Lukas in der Hand)
Maria: Greta, ich hab dir doch gesagt, du sollst das Bild stehen lassen, hm?
Greta: Lukas.

Sie gibt das Bild Hajo, der nimmt es an sich, schaut es an.

Maria: Sie läuft heute ständig mit dem Bild herum. Will es jedem zeigen.
Hajo: Lassen sie nur, das ist schon OK.
Ina: Was ist denn mit Lukas?
Hajo: Er hat heute Geburtstag.
Ina: Oh Gott, das hab ich ganz verschwitzt.
Tom: Und wie alt wird er?
Ina: 3
Tom: Scheiße. Und genau heute verschwindet Max.
Hajo: Ja.

Maria nimmt Greta nun auf den Arm und die drei gehen ins Wohnzimmer. Dort erkennen sie Mathias, der immer noch bei der Arbeit ist. Jan steht am Fenster und schaut hinaus.

Mathias: Hajo, Hallo.

Jetzt dreht sich Jan um, hört er Mathias Stimme. Er geht sofort auf ihn zu.

Jan: Und? Ward ihr im gefängnis?
Hajo: Ja. Aber...... wir haben nicht wirklich was erfahren. Die Typen, mit denen er engeren Kontakt hatte, schweigen sich aus.
Jan: Klar, was sonst. (er ist enttäuscht)
Tom: Ich hab mir das Videoband zeigen lassen, als der Fluchtwagen auftauchte. Aber damit können wir auch nichts anfangen. Der Wagen hatte kein Nummernschild. War wahrscheinlich sogar gestohlen.
Jan: Das heißt.... wir haben nichts.
Hajo: Jan bleib ruhig. (er berührt mit seiner Hand Jans Oberarm) Mathias, wie weit bist du?
Mathias: Gleich soweit.

Es herrscht einen Moment Stille.

Wolfgang: Ich... ich werde dann mal gehen. Du kannst mich ja rufen, wenn....
Jan: Nein wolfgang, bitte. Ich.. ich möchte, dass du bleibst.
Wolfgang: Warum?
Jan: Ich möchte.... dass du hier bist, wenn.... wenn Carsten sich meldet.
Wolfgang: Und dann?
Jan: (schließt die Augen) Ich weiß es nicht. Vielleicht hört er ja auf dich.
Wolfgang: Jan, mach dir nichts vor. Er wird genauso wenig auf mich hören, wie auf einen anderen.
Jan: Aber er ist dein Sohn.
Wolfgang: Schon lange nicht mehr, Jan.
Jan: (sie schauen sich sehr intensiv an) Bitte.
Wolfgang: Also gut. Wenn du es unbedingt möchtest, bleib ich.

Jan geht wieder von den anderen weg zum Fenster. Er schaut hinaus. Sie alle können nur erahnen, wie es im Moment in ihm aussieht.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Do 24 Mai 2012, 08:49




Es dauert auch nicht lange und das Telefon klingelt. Jan zuckt erschrocken zusammen. Dreht sich um und schaut auf das Telefon. Er zögert.

Mathias: Warte. (er drückt ein paar Knöpfe) So, jetzt kannst du.

Jan geht zum Telefon und wartet einen Moment. Er muss sich erst sammeln. Dann nimmt er ab.

Jan: Maybach.
Grossmann: Hallo Herr Hauptkommissar. Sie haben sich er schon auf meinen Anruf gewartet, stimmt’s?
Jan: Was wollen sie Grossmann?
Grossmann: Nichts. Ich hab schon, was ich wollte.
Jan: Warum Max.
Grossmann: Was für eine blöde Frage. Er ist mein Sohn. Und nach dem Tod seiner Mutter muss ich mich um ihn kümmern.
Jan: Irrtum. Ich habe das Sorgerecht für ihn. Und wenn sie irgendwelche Ansprüche an ihn stellen wollen, dann müssen sie dieses Sorgerecht
Anfechten.
Grossmann: Reden sie nicht so einen Schwachsinn. Sie wissen so gut wie ich, dass ich überhaupt keine Chance habe, ihn auf legalem Wege zu bekommen.
Jan: Mit Recht.
Grossmann: er ist bei mir in sehr guten Händen.
Jan: Ich möchte mit ihm sprechen.
Grossmann: Geht jetzt leider nicht. Er schläft.
Jan: Er schläft? Am hellichten Tag? Grossmann, was haben sie mit ihm getan?
Grossmann: Regen sie sich nicht auf. Ich hab ihm ein kleines Schlafmittel verabreicht. Sein Geschwätz ging mir auf die Nerven, da musste ich ihn ruhig stellen.
Jan: Grossmann, wenn sie Max auch nur ein Haar krümmen, dann....
Grossmann: Ja? Was dann?
Jan: Bringe ich sie um, das verspreche ich ihnen.
Grossman: Vorsicht Maybach. So eine Aussage kann schnell nach hinten losgehen.
Jan: Was haben sie vor?
Grossmann: Ich werde mit Max einen Neuanfang machen. Und niemand, weder sie noch mein werter Herr Vater, wird mich davon abhalten.
Jan: Und wie stellen sie sich das vor? Ständig auf der Flucht und die Angst davor, gefasst zu werden? Noch dazu mit einem Kind im Schlepptau?
Grossmann: Das lassen sie mal ruhig meine Sorge sein. Ich hab schon einen Plan. Zuerst besorgen sie mir mal die 2 Millionen Euro. Dann werden wir uns
Wieder unterhalten. Bis dahin, bleiben sie wachsam, ja?

Er legt auf.

Jan: Grossmann? Grossmann!!!!
Mathias: (schaut Jan an, schüttelt den Kopf) tut mir Leid, Jan. Aber... ich hab nur grob das Gebiet, von wo aus er angerufen hat.
Jan: Und wo?
Mathias: Hier. (er zeigt es auf einem Plan)
Jan: Das stehen lauter alte Fabrikgebäude.
Mathias: Ich weiß.
Hajo: Egal, Ina, du sorgst dafür, dass so viele Einsatzfahrzeuge eingesetzt werden, wie wir bekommen können. Die sollen sich dort umsehen. Von mir aus auch ein Helikopter. Wir dürfen keine Zeit verlieren.
Ina: OK, ich kümmere mich darum.
Jan geht wieder von ihnen weg. Schweigt.

Tom: 2 Millionen, ist der Typ durchgeknallt? (Jan dreht sich um, schaut ihn an) Hast du so viel Kohle?
Jan: Ich nicht, aber..... Max.
Tom: Max?
Jan: Ich verwalte das Geld nur.
Tom: Wow.

Wolfgang merkt, was in Jan vorgeht. Er läuft zu ihm und berührt seinen Arm.

Wolfgang: Du solltest mit der Bank Kontakt aufnehmen.
Jan: Ich weiß nicht.
Wolfgang: Was? Was weißt du nicht?
Jan: Ich kenne Carsten mittlerweile ganz gut. Ich weiß wie er tickt. Und irgendwas sagt mir, dass das alles nur ein Trick ist.
Wolfgang: Ein Trick? Ich versteh nicht ganz.
Jan: Carsten ist nicht blöd. Er weiß genau, dass er mit Max nicht weit kommt. Auch mit 2 Millionen Euro in der Tasche nicht.
Hajo. Was willst du damit sagen?
Jan: Ich traue ihm nicht. Ich glaube er will mit Max gar nicht verschwinden.
Hajo: Jan, wir dürfen nichts unversucht lassen.
Wolfgang: Das finde ich allerdings auch. Und deshalb fahren wir beide jetzt in die Bank und kümmern uns um das Geld.
Hajo: Das ist eine gute Idee. Ina, Tom, ihr kümmert euch um dieses Gelände.
Tom: OK.

Die beiden verlassen das Haus. Kurz danach gehen auch wolfgang und Jan. Sie fahren zur Bank.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Do 24 Mai 2012, 08:54


Hajo bleibt noch, sitzt mit Leni und Maria in der Küche. Er sieht dort wieder das Foto von Lukas und ein kleiner Blumenstrauß.

Hajo: Wie geht es dir?
Leni: Ach Papa. Ausgerechnet heute muss Max verschwinden. Heute, wo Lukas Geburtstag hat.
Hajo: Ich weiß, was du meinst.
Leni: Ich wünsch mir so, dass der Kleine seinen Geburtstag feiern kann. Mit Geschenken und.... (sie fängt an zu schluchzen)
Hajo: schsch. Das wird er bestimmt.
Maria: Ich mach mir Sorgen um Jan. Wenn.... wenn Max wirklich...
Hajo: Soweit dürfen wir nicht denken.
Maria: Das sagen sie so einfach. Seit ich hier in diesem Haus arbeite, hab ich schon so viel Unglück miterlebt.
Hajo: Mag sein, aber es ist ja nicht immer nur schlimm hier, oder?
Maria: Gott bewahre. So hab ich das auch nicht gemeint. Ich bin so gerne hier. Dieses Haus ist so voller Leben. Aber.... Max fehlt.
Leni: Ja, das stimmt.


Während ‚Wolfgang und Jan in der Bank mit dem Beamten sprechen, sind Ina und Tom mit ihrem Wagen in dieser Gegend unterwegs.

Tom: Was ist das eigentlich für ein Typ, dieser Carsten Grossmann?
Ina: Ich mag ihn nicht. Obwohl.... er für seinen Charakter eigentlich gar nichts kann.
Tom: Warum?
Ina: Er ist vor 15 Jahren mit dem Flugzeug abgestürzt. Laut Informationen kamen damals alle Insassen ums Leben. Auch Grossmann.
Vor ein paar Monaten tauchte er dann ganz plötzlich hier auf. Hat sich an Max herangemacht. Hat ihn mit seinen Geschichten in den Bann gezogen.
Dabei hat er nur ein Ziel verfolgt.
Tom: Er wollte Andrea für sich zurückgewinnen.
Ina: Ja. Er hat den Absturz schwer verletzt überlebt. Hat wochen-, monatelang um sein Leben gekämpft. Das hat ihn verändert. Irgendwann merkte er,
dass es zu spät war, um in sein altes Leben zurückzukehren. Er hat sich eine neue Existenz aufgebaut und sich ein neues Ich zugelegt.
Tom: Das muss furchtbar gewesen sein.
Ina: Ja. Aber das .... rechtfertigt nicht, über Leichen zu gehen.
Tom: Natürlich nicht.

Inas Blick verändert sich plötzlich.

Tom: Was hast du?
Ina: Fahr mal ein bisschen langsamer. (er tut, was sie sagt) Ich glaub das jetzt nicht.
Tom: Was?
Ina: Das ist Grossmann. (sie zeigt mit dem Finger auf einen Mann, der auf der anderen Straßenseite entlang geht)
Tom: Bis du dir da ganz sicher?
Ina: Absolut.

Sie nimmt das Mikro im Wagen und verständigt die Kollegen in ihren Fahrzeugen. Ein Fahrzeug meldet, ganz in der Nähe zu sein und verspricht, sofort zu ihnen zu stoßen.
Und dann geht alles ziemlich schnell. Grossmann lässt sich ohne große Gegenwehr festnehmen.

Ina gibt Hajo Bescheid. Der ist immer noch bei Leni.

Hajo: Ina, was gibt’s?
Ina: Du wirst es nicht glauben, aber wir haben soeben Grossmann festgenommen.
Hajo: Sag das nochmal.
Ina: Ja. Er ging ganz ruhig die Straße hier entlang.
Hajo: Sofort ins Präsidium.
Ina: Schon erledigt.
Hajo: Gut, wir treffen uns im Büro.

Während Ina Hajo angerufen hat, telefonierte Tom mit Jan. Hat ihm ebenfalls von der Festnahme berichtet.
Jan ist daraufhin sofort aus der Bank.

Wolfgang: Jan, warte. Was hast du vor?
Jan: Ich muss ins Präsidium. Muss mit ihm reden.
Wolfgang: also gut. Nimm du den Wagen, ich nehm mir ein Taxi.
Jan: Danke Wolfgang. Und... drück mir die Daumen, dass wir Max finden.
Wolfgang: Tu ich. Ruf an, wenn du was weißt.
Jan: Mach ich. Bis dann.

Jan setzt sich in den Wagen und fährt sofort ins Büro.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Do 24 Mai 2012, 09:00



Dort ist noch niemand. Grossmann wurde in den Verhörraum gebracht. Ein Beamter ist mit ihm im Zimmer.

Jan will zuerst zu Hajo ins Büro, das ist leer. Da sieht er Grossmann, der am Tisch sitzt und mit den Fingern auf den Tisch trommelt.
Er geht sofort zu ihm, gibt vorher dem Beamten zu verstehen, dass er gehen soll. Der verlässt den Raum.

Grossmann: Herr Kommissar Maybach. Das ist ja eine Überraschung.
Jan: Wo ist Max?
Grossmann: Nicht hier.
Jan: Wo?!
Grossmann: Er ist an einem sicheren Platz.
Jan: Warum tun sie das eigentlich alles?
Grossmann: Sie haben mir schon meine Frau weggenommen. Und ich werde nicht mit ansehen, wie sie mir auch noch meinen Sohn nehmen.
Jan: Sie glauben doch nicht wirklich, dass sie jetzt noch mal aus dem Knast kommen. Jetzt nach ihrem Ausbruch und der Entführung.
Grossmann: Mag schon sein. Aber....... sie werden Max auch nicht bekommen. Weil ich ihnen nämlich nicht sagen werde, wo ich ihn versteckt habe.

Jetzt packt Jan den Mann am kragen und drückt ihn gegen die Wand.

Grossmann: Vorsicht, Herr Kommissar. Keine Gewalt.
Jan: Sie sind wirklich das Letzte, Grossmann.


Die beiden geben sich einen verbalen Schlagabtausch. Zur gleichen Zeit kommen Hajo, Ina und Tom fast gleichzeitig im Präsidium an.

Hajo: Hat er sich der Festnahme widersetzt?
Ina: Überhaupt nicht.
Tom: Irgendwie kam es mir so vor, als wolle er das so.
Hajo: Du meinst, Jan hatte Recht, mit seinem Gefühl? Dass er mit Max gar nicht verschwinden wollte?
Tom: Jan hat eine sehr gute Menschenkenntnis. Das ist mir schon aufgefallen.
Hajo: Werden die Gebäude in dieser Gegend noch durchsucht?
Ina: Ja.
Hajo: Gut.

Sie kommen ins Haus und sehen Binz, der die Treppe hinunter kommt.

Binz: Sie haben Grossmann?
Hajo: Ja.
Binz: Das ging schnell. Gratuliere. Wo ist Maybach?
Ina: Der wollte sich um das Lösegeld kümmern.

Sie kommen jetzt auf den Flur und hören wilde Stimmen. Sie gehen zu Hajos Büro und sehen vom Besprechungsraum aus, dass Jan und Grossmann sich schlagen.

Hajo: Verdammt noch mal. Spinnt er jetzt total?

Er geht sofort auf die Tür zu und öffnet sie. Tom folgt ihm schnell dahinter. Beide, Hajo und Tom, haben Mühe, die beiden auseinander zu bekommen.

Hajo: (hat Grossmann im Griff) Aufhören.
Tom: (hält Jan davon ab, noch einmal zuzuschlagen) Jan, es reicht!

Nur langsam beruhigt sich Jan. Er hat eine kleine offene Wunde über dem Auge.

Binz: Können sie mir sagen, was das hier zu bedeuten hat?

Er bekommt keine Antwort.

Binz: Sie gehen jetzt.
Jan: Hören sie Binz....
Binz: Ich sagte, sie gehen.
Jan: Aber....
Hajo: Raus!! Du fährst jetzt nach Hause. Und zwar sofort.

Jan merkt, dass es keinen Zweck hat noch irgendwas zu sagen. Er verlässt den Raum.

Grossmann: Der ist ja gemeingefährlich. Ich werde Anzeige gegen ihn erstatten. Der ist auf mich los. Ohne Grund.
Tom: Halten sie ihr verdammtest Maul.
Binz: Kowalski!
Tom: Was?!
Binz: (sieht den Beamten, der jetzt wieder im Raum steht) Passen sie auf ihn auf.

Binz geht aus dem Zimmer, der Beamte bleibt bei Grossmann, der nun Handschellen angelegt bekommt.

Hajo und Tom gehen auf den Flur, wo Binz und Ina zusammenstehen.

Binz: Das hätte nicht passieren dürfen. Maybach hat soeben seinen Job aufs Spiel gesetzt.
Hajo: Ich weiß.
Binz: Wenn Grossmann ihn anzeigt, dann gute Nacht.

Er geht und lässt die anderen stehen.

Hajo: Verdammt noch mal. Woher wusste Jan überhaupt, dass Grossmann hier ist?
Tom: Von mir.
Ina: Von dir?
Tom: Ja, als du Hajo angerufen hast, da.... da hab ich Jan Bescheid gesagt.
Hajo: Na super.
Tom: Entschuldige, aber ich dachte, Jan sollte wissen, was Sache ist.

Hajo schaut ihn böse an und geht dann an ihm vorbei in sein Büro. Tom und Ina lassen sich nicht aus den Augen.

Tom: Ich konnte doch nicht ahnen, dass er ...
Ina: Tom, Max ist verschwunden. Und der einzige, der weiß, wo er steckt, ist Grossmann. Hast du wirklich geglaubt, dass Jan da ruhig bleibt?
Tom: Nein, eigentlich nicht. Aber..... ich ... ich hätte nie gedacht, dass er sich zu so etwas hinreißen lässt.
Ina: Du kennst Grossmann nicht. Der kann dich mit seinem Gerede ganz schön zur Weißglut bringen.
Tom: Offensichtlich. Und jetzt?

Hajo kommt wieder aus seinem Büro und hat die letzten Worte von Tom gehört.

Hajo: Ina, wir verhören Grossmann. Tom, du verfolgst das Gespräch.
Tom: Ist gut.

Hajo und Ina gehen in den Verhörraum, um Grossmann zu befragen.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Do 24 Mai 2012, 09:03


Grossmann: Na endlich. Machen sie mir diese verdammten Dinger ab.
Hajo: Ganz bestimmt nicht.
Grossmann: Das ist menschenunwürdig.
Ina: Das was sie hier abziehen auch.
Grossmann: Ich versteh nicht ganz, was sie meinen?
Hajo: Hören sie auf, mit ihren Spielchen Grossmann. Wo ist Max?
Grossmann: Das hab ich ihrem Kollegen schon gesagt. Verrate ich nicht.
Ina: Warum tun sie das? Max ist immerhin ihr Sohn.
Grossmann: Von dem ich nichts mehr haben werde. Aber Maybach...... auch nicht mehr.
Hajo: Was haben ihnen Jan Maybach und Max eigentlich getan?
Grossmann: Maybach hat kein Recht, meinen Jungen großzuziehen.
Hajo: Aber sie?
Grossmann: Ich bin sein leiblicher Vater.
Ina: Der für den Rest seines Lebens im Knast sitzen wird.
Grossmann: Möglich. Aber ..... ich bin nicht mehr wichtig. Wichtig ist, dass Max dort hinkommt, wo er hingehört.
Ina: Und wo ist das?
Grossmann: Zu seiner Mutter.

Ina und Hajo schauen sich jetzt an, schweigen.

Grossmann: Sie wartet schon auf ihn. Das weiß ich. Und es wird auch nicht mehr lange dauern, da wird er bei ihr sein.
Ina: Sie sind doch krank.
Hajo: Ein letztes Mal, Grossmann. Wo ist Max?

Sie bekommen keine Antwort.

Hajo: Na gut. Sie werden auf direktem Wege wieder in die JVA überstellt.

Er steht auf und verlässt den Raum. Ina schaut Grossmann noch einmal an und geht dann ebenfalls hinaus.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Do 24 Mai 2012, 09:07


Jan fährt inzwischen mit dem Wagen vor Wolfgangs Haus. Er bleibt sitzen, schaut auf das Hexenhaus, dann auf Wolfgangs Haus. Er überlegt, steigt aus und geht auf Wolfgangs Haustür zu, klingelt.

Wolfgang: (sieht seinen Zustand) Jan! Was um Himmels Willen ist passiert? Komm rein.

Er führt ihn ins Haus.

Wolfgang: War das Carsten? (er zeigt auf die kleine Wunde über dem Auge)
Jan: Ja.
Wolfgang: Komm mit.

Er nimmt seinen Arm und führt ihn ins Wohnzimmer. Dort sind auf dem runden Tisch hunderte von Fotos verstreut.

Wolfgang: Setz dich.

Jan setzt sich, schaut sich das ein oder andere Bild an. Wolfgang geht ins Bad, um den Verbandskasten zu holen.

Jan: Was sind das für Fotos?
Wolfgang: (kommt wieder) Meine Vergangenheit. Oder ... besser gesagt, die Vergangennheit meiner Familie.

Er holt nun alles heraus, was er zum desinfizieren der Wunde braucht.

Wolfgang: Wird ein bisschen ziehen. (Jan verzieht das Gesicht) Tut mir Leid. Habs gleich.

Wolfgang desinfiziert die Wunde und klebt ein kleines Pflaster darüber.

Wolfgang: So, das war’s.
Jan: Danke.
Wolfgang: Und jetzt erzähl, was passiert ist.
Jan: DA gibt es nicht viel zu erzählen. Dein Sohn weigert sich, uns zu sagen, wo er Max versteckt hält.
Wolfgang: Du hast dich mit ihm geprügelt?
Jan: Ja. Leider.
Wolfgang: Wieso leider?
Jan: Hajo und ... der Staatsanwalt kamen dazwischen.
Wolfgang: Und?
Jan: Wolfgang, ich bin Polizist. Ich darf einem Verdächtigen oder wem auch immer gegenüber keine Gewalt anwenden. Und schon gar nicht, um an Informationen heranzukommen.

Wolfgang: Du warst nicht als Polizist bei ihm, sondern als Vater deines Jungen, den er entführt hat.
Jan: Ja. Das mach mal Binz verständlich. Ich höre schon, wie er gegen mich wettert.
Wolfgang: Lass gut sein Jan. Viel wichtiger ist es, wie es weiter gehen soll. Was, wenn Carsten wirklich nichts sagt?
Jan: Dann bleibt Max verschwunden.

Jan wird nachdenklich. Wolfgang merkt das. Er kann sich vorstellen, wie er sich in diesem Moment fühlt.

Wolfgang: Du musst an Lukas denken, hab ich Recht?
Jan: (schaut ihn an) Bei Lukas weiß ich, dass er in den Händen von Fremden ist. Aber Max.... er hat ihn versteckt. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass er niemandem irgendetwas gesagt hat.
Wolfgang: Soll ich mit ihm reden?
Jan: Das wird nichts bringen, Wolfgang. Ich hatte von Anfang an Recht. Er wollte nie mit Max verschwinden. Er möchte seinen Tod.
Wolfgang: Ich verstehe gar nichts mehr.

Es klingelt an der Haustür.

Wolfgang: Bin gleich wieder hier.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Fr 25 Mai 2012, 08:56

Es ist Leni, die einen Anruf von ihrem Vater bekommen hat.
Sie gehen ins Wohnzimmer. Jan schaut sich immer wieder Bilder an.

Leni: Hey.
Jan: (dreht sich zu ihr um) Hey.
Leni: Was ist denn passiert? (sie berührt das Pflaster)
Jan: (zuckt ein wenig zu sammen) Ist schon OK. Wolfgang hat mich gut versorgt.
Leni: Papa hat mich angerufen und gesagt, was los war.
Jan: Ich hab Mist gebaut.
Leni: Jan....
Jan: Er hat mich provoziert. Mit Absicht. Er wollte, dass ich auf ihn einschlage.
Leni: Um es später gegen dich zu verwenden.
Jan: Ja.
Leni: Ach Jan. (sie fährt ihm über die Wange und setzt sich jetzt ebenfalls an den Tisch, nimmt ein Foto in die Hand) Wer ist das?
Wolfgang: Meine Frau. Das wurde aufgenommen, da haben wir uns gerade mal einen Monat gekannt.
Leni: Sie ist hübsch.
Wolfgang: Ja, sie war eine Schönheit.

Jan nimmt wieder ein paar Fotos. Denkt nach.

Jan: Wolfgang, gibt es irgendeinen Platz, an dem ihr früher öfter ward. Mit Carsten meine ich.
Wolfgang: Jan, wir haben in Dresden gewohnt.
Jan: Ich weiß. Aber Dresden ist nicht weit weg.
Leni: du meinst, er könnte ihn dort irgendwo versteckt halten?
Jan: Wäre doch möglich. Irgendwo, wo ihr euch gerne aufgehalten habt. Gibt es da was? (er schaut Wolfgang an)

Der nimmt jetzt selbst ein paar Bilder in die Hand, schaut sie sich an.

Wolfgang: Wir waren früher nicht so oft unterwegs. Ich lebte damals doch nur für die Firma. Aber ich erinnere mich, dass Carsten furchtbar traurig war,
als wir von unserem kleinen Haus in ein großes Anwesen zogen. Wir haben damals auch unsere Datscha aufgegeben. Der neue Garten war
Fünf mal so groß.
Jan: Eine Datscha, sagst du? (er nickt) Dann hat er ihn vielleicht dort versteckt?
Leni: Jan, er könnte ihn überall versteckt halten. Vielleicht in einem der Fabrikhallen, wo man ihn auch festgenommen hat.
Jan: Ganz bestimmt nicht. Er wollte festgenommen werden. Davon bin ich immer noch 100 % ig überzeugt.
Hajo: Ja, das hat Papa auch gemeint. Vorhin am Telefon.
Jan: Meinst du, du findest diese Datscha wieder?
Wolfgang: Ich denke schon. Ist zwar schon viele viele Jahre her und ich weiß ja auch nicht, ob es sie überhaupt noch gibt.
Jan: Lass uns hinfahren. Bitte.
Wolfgang: Also gut. Ich .. .zieh mir nur noch schnell was anderes an, ja?
Jan: OK.

Wolfgang geht ins Schlafzimmer, sich umziehen.
Jan und Leni schauen sich an.

Leni: Du solltest Papa anrufen.
Jan: Ganz bestimmt nicht. Ich kann mir schon denken, wie gut er auf mich zu sprechen ist.
Leni: Jan, er kann dich verstehen.
Jan: Da bin ich mir nicht so sicher. Ich bin Polizist und ich hätte mich besser unter Kontrolle haben müssen. Wenn Grossmann mich anzeigt, dann...
War’s das mit dem Polizeidienst.
Leni: Papa wird das schon machen, glaub mir.
Jan: Leni, ich möchte jetzt erst mal zu dieser Datscha fahren. Danach kann ich....kann ich ihn immer noch anrufen, hm?
Leni: OK. Aber ich komme mit.
Jan: Du?
Leni: Ja. Ich lasse dich nicht mehr aus den Augen.
Jan: Und die Kinder?
Leni: Ich sag Maria schnell Bescheid.
Jan: Also gut.

Leni sagt Maria kurz Bescheid und dann fahren die drei in Richtung Dresden.





cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Fr 25 Mai 2012, 09:04

Auf dem Weg dorthin klingelt ein paar Mal Jans Handy. Aber er drückt Hajo immer wieder weg. Lenis Handy klingelt kurz darauf. Sie reagiert genauso. Sie schauen sich an, er lächelt ihr zu. Es gefällt ihm, dass sie in dieser Situation zu ihm hält.

Nach gut über einer Stunde erreichen sie Dresden. Wolfgang weiß noch ganz genau, wie er fahren muss. Sie kommen an einen großen Parkplatz, an dem sich eine Gartenanlage anschließt.

Wolfgang: So, da wären wir.
Jan: Gut, dann lass uns nachsehen.

Sie steigen aus und betreten das Gelände. Sie stehen vor vielen kleinen Parzellen, auf denen überall kleine Hütte stehen.

Jan: Bist du dir sicher, dass du noch weißt, wo sich euer Haus befand?
Wolfgang: Ich denke schon. Kommt.

Er führt sie ins Innere der Anlage. Wolfgang läuft gezielt auf einen Platz zu. Aber als sie davor stehen sehen sie nichts.

Wolfgang: Sie ist nicht mehr da.
Leni: Wir sind hier auch richtig?
Wolfgang: Absolut. Auch wenn ich schon so lange nicht mehr hier war. Hier stand unsere Datscha.

Jetzt werden sie von einer Stimme gestört. Sie drehen sich um und sehen eine ältere Frau.

Wagner: Herr Grossmann?

Wolfgang schaut ein wenig ungläubig. Er kann im ersten Moment mit dieser Frau nichts anfangen.

Wagner: Kennen sie mich nicht mehr?
Wolfgang: Es tut mir Leid, aber....
Wagner: Wagner. Clara Wagner. Wir waren früher hier auf dem Gelände Nachbarn.
Wolfgang: Frau Wagner, natürlich. Entschuldigen sie, dass ich sie nicht gleich erkannt habe.
Wagner: Na ja, wir sind alle nicht jünger geworden. Aber sie haben sich überhaupt nicht verändert.
Wolfgang: Danke. Sagen sie, Frau Wagner, was ist denn mit der Datscha hier passiert?
Wagner: Die wurde vor Jahren schon abgerissen. Der Eigentümer wollte eigentlich eine neue Datscha bauen lassen. Aber kurz bevor er damit beginnen wollte, kam er bei einem Autounfall ums Leben. Seitdem steht der Platz hier leer.
Wolfgang: Verstehe.
Wagner: Der Carsten ist ja ein stattlicher Mann geworden.
Wolfgang: Carsten war hier?
Wagner: Ja, ist noch gar nicht so lange her. Vor ein paar Stunden.
Jan: Also doch. Er war da. (schaut die Frau an) War er alleine?

Die Frau schaut Jan etwas unschlüssig an.

Wolfgang: Das sind Freunde von mir. Wir......(er schaut Jan an) War Carsten in Begleitung?
Wagner: Nein. Aber er erzählte etwas von seinem Sohn. Dass er ihm zeigen möchte, wo er einmal gelebt hat. Er hatte es ziemlich eilig.
Wolfgang: Verstehe. Danke Frau Wagner.
Wagner: Ich bitte sie. Ich wünsche ihnen alles Gute für die Zukunft.
Wolfgang: Danke, ihnen auch.

Sie geht weiter und die drei stehen vor dem leeren Platz.

Leni: Und was jetzt?
Wolfgang: Tja, das war’s wohl.
Jan: Das glaube ich nicht. Er war hier. Und sicher nicht alleine. Wolfgang, denk nach. Gibt es nicht noch eine Möglichkeit, wo er mit ihm hingegangen
sein könnte?

Er schaut Wolfgang jetzt ganz verzweifelt an. Wolfgang denkt nach.

Wolfgang: Na ja, vielleicht...
Jan: Ja?`
Wolfgang: Vielleicht ist er ja auch zum alten Haus gefahren. Dort, wo er auch geboren wurde.
Jan: Ist das weit weg?
Wolfgang: Nein, zwei Kilometer von hier. Kommt.

Sie gehen zurück zum Wagen und Wolfgang fährt zu dem Haus, in dem sie die ersten Jahre verbrachten.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Fr 25 Mai 2012, 09:08


Als er davor hält, sehen sie schon, dass hier schon lange niemand mehr wohnt. Auch die Gegend sieht sehr menschenleer aus.

Leni: Da wohnt wohl niemand mehr.
Wolfgang: Nein, sieht wirklich nicht so aus.
Jan: Lasst uns rein gehen.

Er geht voran, Wolfgang und Leni schauen sich an. Sie wünschen sich jetzt beide, dass dieser Gang zum Erfolg wird.
Draußen wird es schon langsam dunkel und sie müssen Max finden.

Über den Vordereingang ist nicht in das Haus zu kommen. Sie gehen nach hinten. Dort ist es für Jan ein Leichtes, sich Einlass zu verschaffen. Sie kommen ins Innere.

Jan: Max? Max, bist du hier?

Er bekommt keine Antwort.

Jan: Wolfgang, wo hatte Carsten sein Zimmer?
Wolfgang: Oben, den Gang entlang, die letzte Tür rechts.

Jan möchte nach oben, aber Wolfgang hält ihn fest.

Wolfgang: Warte. Dort hat er nur geschlafen. Aufgehalten hat er sich am liebsten im Keller, in seinem Reich, wie er es nannte.

Jan schaut Leni an und dann gehen sie alle nach unten.

Wolfgang: Da vorne, linke Tür.

Jan geht auf sie zu und möchte sie öffnen. Sie ist abgeschlossen. Sie schauen sich an, dann nimmt Jan Anlauf und drückt die Tür mit seinem ganzen Gewicht auf. Er hat Mühe, stehen zu bleiben. Sie erkennen sofort Max leblosen Körper. Jan geht sofort auf ihn zu, nimmt ihn in seine Arme.

Jan: Max? Max kannst du mich hören?

Er tätschelt ihn leicht die Wangen. Aber Max reagiert nicht sofort. Nur ganz langsam gehen die Augen auf. Max bewegt die Lippen. Es kommt kein hörbarer Ton heraus, aber Jan erkennt, dass er Papa sagt. Er nimmt ihn ganz fest an sich.

Jan: Es wird alles wieder gut. (er bekommt feuchte Augen, ist er so froh, dass er ihn gefunden hat)
Wolfgang: Ich ruf den Notarzt.

Und dann geht alles ganz schnell. Max wird in eine Dresdner Klinik gebracht. Die anderen fahren hinterher. Dort beginnt dann wieder die Warterei.
Jan läuft nervös von einer Stelle zur anderen. Leni hält ihn irgendwann fest.

Leni: Jan, bitte.

Sie schauen sich an. Er versteht, was sie ihm sagen möchte. Er bleibt jetzt stehen. Nach über eine Stunde kommt endlich ein Arzt zu ihnen.

Zeiler: Herr Maybach?
Jan: (dreht sich um) Doktor, wie geht es meinem Sohn?
Zeiler: Sie sind der Vater? (er nickt) Und wer sind sie?
Jan: Das ist meine Frau und das ist Max Großvater.
Wolfgang: Grossmann
Zeiler: Bevor ich sie zu ihrem Sohn lasse, kommen sie doch bitte erst noch mit in mein Büro.
Jan: Warum? Ich möchte zu ihm.
Zeiler: Ein wenig Geduld, bitte Herr Maybach.

Jan schaut zu Leni, die nickt ihm zu.
Danach folgen sie dem Arzt in sein Büro.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Fr 25 Mai 2012, 09:14




Dort geht dann alles ziemlich schnell. Zwei Beamte in Uniform überwältigen Jan. sie nehmen ihn sofort in Gewahrsam.

Jan: Was soll das, verdammt. Lassen sie mich los.

Er versucht sich zur Wehr zu setzen, aber die beiden Polizisten haben ihn sicher im Griff.

Leni: Was hat das zu bedeuten? Was wollen sie von meinem Mann?
Orth: Hauptkommissar Orth. Sie sind Max Vater?
Jan: Ja, verdammt noch mal. Was ist denn los?
Orth: Dr. Zeiler hat uns gerufen. Der Junge, der hier eingeliefert wurde.
Wolfgang: Max.
Orth: (schaut Wolfgang an) Max, ja. Er hat nicht viel gesagt, nur... dass sein Vater ihm das angetan hat. Sie verstehen sicher, dass ich der Sache nachgehen muss.
Leni: Hören sie, das ist ein Missverständnis.
Orth: Ach ja? Sind sie nun seine Eltern oder nicht?
Wolfgang: Herr Maybach hat Max adoptiert. Er ist nicht sein leiblicher Vater. Carsten Grossmann, mein Sohn, ist der biologische Vater und verantwortlich für den Zustand des Jungen.
Jan: Ich bin Polizist. Carsten Grossmann saß im Gefängnis. Max hat ihn dort besucht und durch einen Trick ist es ihm gelungen, mit dem Jungen
Auszubrechen. Er hat ihn hierher entführt.

Jetzt gibt Orth seinen Kollegen ein Zeichen, Jan loszulassen. Der richtet sich wieder und holt seinen Ausweis aus der Tasche.

Orth: Oberkommissar Maybach. Kripo Leipzig. (er schaut ihn jetzt an) Herr Maybach, es ... es tut mir Leid. Aber....
Jan: Ist schon gut. Ich kann ihr Handeln nachvollziehen. Ich hätte an ihrer Stelle genauso reagiert.
Orth: Wenn Kinder misshandelt werden, ist das eine ganz schlimme Sache und in diesem Fall.... Entschuldigen sie bitte. Sie dürfen selbstverständlich zu
Ihrem Sohn.
Jan: Danke.
Zeiler: Kommen sie.

Der Arzt geht mit den dreien nach draußen.

Zeiler: Ich möchte mich auch noch einmal entschuldigen. Aber als der Junge sagte, dass sein Vater dafür verantwortlich ist und sie hier draußen gewartet haben, da.....
Jan: Lassen sie’s gut sein. Sie haben das getan, was jeder in dieser Situation hätte tun müssen.
Zeiler: Danke für ihr Verständnis.
Jan: Und wie geht es Max?
Zeiler: Sie können ihn mit nach Hause nehmen. Sein linker Arm wurde ihm mehrmals gebrochen. Wir haben ihm einen Gips angelegt. Sieht
Schlimmer aus, als es ist. Aber.... der Gips muss mindestens 8 Wochen dran bleiben. Und auch erst danach kann man sagen, ob er in seiner
Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Wie gesagt, er hat dem Jungen den Arm mehrfach gebrochen.
Wolfgang: Das ist einfach....

Leni legt ihre Hand auf Wolfgangs Arm. Sie schauen sich an.

Sie gehen dann ins Behandlungszimmer.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Fr 25 Mai 2012, 09:23





Dort sitzt Max auf einer Liege. Als er Jan sieht, steht er auf und läuft auf ihn zu. Jan nimmt ihn ganz fest in seine Arme.

Max: Papa. Bin ich froh, dass du da bist.
Jan: Und ich erst. (sie schauen sich an) Alles OK? (er nickt)
Wolfgang: Hey, großer Künstler.
Jan: Opa. (jetzt ist er an der Reihe)

Wolfgang nimmt ihn ebenfalls in den Arm und am Ende ist es Leni, die ihn gar nicht mehr loslassen möchte.

Zeiler: Ich gebe ihnen das hier mit. (Jan bekommt einen Umschlag) Da sind alle erforderlichen Unterlagen für die weitere Behandlung drin. Für ihren
Hausarzt.
Jan: Danke Dr. Zeiler. Danke für alles.
Zeiler: Ich bitte sie. Und... verzeihen sie mir nochmals die Unannehmlichkeiten, die sie hatten.
Jan: Schon vergessen. Auf Wiedersehen.
Zeiler: Wiedersehen. Und für dich Max... gute Besserung.
Max: Danke.

Mittlerweile ist es draußen schon richtig dunkel.
Leni setzt sich mit Max auf den Rücksitz. Wolfgang fährt nach Hause. Am Anfang erzählt Max noch, was passiert ist, aber bald ist er eingeschlafen.

Leni: Willst du Papa nicht anrufen und ihm sagen, dass wir Max gefunden haben?
Jan: Das reicht morgen auch noch.
Leni: Jan, bitte. Du weißt doch selbst, dass die Kollegen alle nach ihm suchen. Vielleicht die ganze Nacht hindurch. (er schweigt) Gut, dann sag ich ihm
Kurz Bescheid.

Aber auch darauf reagiert Jan nicht. Leni ruft Hajo an und erzählt ihm kurz, dass sie Max iIn Dresden aufgespürt haben und jetzt auf dem Rückweg sind.
Alles andere dann morgen.

Es ist kurz nach Mitternacht, als Wolfgang seinen Wagen vor dem Haus abstellt. Jan nimmt Max und trägt ihn nach oben auf sein Zimmer. Er wird nur einmal kurz wach, schläft aber gleich wieder ein.
Maria bekommt davon nichts mit. Sie schläft tief und fest. Genau wie die Kleinen. Wenig später liegen auch Jan und Leni im Bett. Sie schmiegt sich ganz eng an Jan, der legt seinen Arm um sie.

Leni: Was für ein Tag.
Jan: Ja, da hast du Recht.
Leni: Ich bin so froh, dass alles nochmal so gut ausgegangen ist.
Jan: Es ist noch nicht vorbei, Leni.
Leni: Was meinst du?
Jan: Grossmann. Ich kann mir schon vorstellen, dass er meinen Angriff auf ihn, zu Nutzen macht.
Leni: Lass uns jetzt nicht darüber nachdenken. Max ist wieder da und das ist das Wichtigste.
Jan: Stimmt. (er schaut sie jetzt ganz intensiv an) Danke.
Leni: Wofür?
Jan: Dafür, dass du bei mir warst.
Leni: Jan..... ich liebe dich. Und ich bin für jeden Tag, den ich mit dir und den Kindern verbringen darf, dankbar.

Sie lassen sich nicht aus den Augen. Jan bekommt etwas feuchte Augen, dann geht er auf Leni zu und küsst sie. Sie vergessen alles um sich herum.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Fr 25 Mai 2012, 09:31


Es ist Leni, die einen Anruf von ihrem Vater bekommen hat.
Sie gehen ins Wohnzimmer. Jan schaut sich immer wieder Bilder an.




Am nächsten Morgen ist Maria beim Frühstück richten und Max erzählt ihr, was er erlebt hat.
Leni und Jan kommen etwas später zusammen herunter.

Jan: Morgen mein Großer. Wie fühlst du dich?
Max: Ganz gut. Aber... muss ich das blöde Ding wirklich 8 Wochen tragen?
Jan: So hat es der Arzt gesagt. Warum? Hast du ein Problem damit?
Max: Es ist lästig.
Leni: Jetzt schon? (sie muss grinsen)
Jan: Max, es muss sein. Dein Arm wurde ziemlich ramponiert. Du willst ihn doch wieder voll belasten können, oder?
Max: Blöde Frage, natürlich.
Jan: Dann hör auf zu meckern und akzeptiere die ganze Sache.
Max: Bleibt mir ja wohl nichts anderes übrig.
Jan: Nein.

Sie setzen sich. Jan nimmt neben Greta Platz, die auf ihren Brei wartet. Jan macht sich sofort an die Arbeit. Die beiden verziehen bei jedem Löffel ihre Gesichter. Leni und Maria beobachten Vater und Tochter und müssen beide lächeln.

Das gemeinsame Frühstück wird durch das Klingeln an der Haustür unterbrochen.

Max: Ich mach auf.

Er steht auf und geht zur Tür. Vor ihm stehen Hajo und Binz.

Hajo: Morgen Max. Na? Wie geht es dir?
Max: (zeigt ihm seinen Gips) Geht so.
Hajo: Hab schon gehört. Wir würden gerne mit deinem Vater reden.
Max: Klar, wir sind grad beim Frühstücken. Kommt.

Er geht vor und die beiden folgen ihm in die Küche. Dort beobachten die beiden, wie Jan gerade einen Löffel mit Brei als Flugzeug durch die Luft bewegt, um ihn dann in den offenen Mund von Greta verschwinden zu lassen.
Binz und Hajo schauen sich kurz an, lächeln ein wenig.

Max: Du hast Besuch.
Jan: (schaut nun nach vorne) Hajo. Dr. Binz. (schweigen) Ist was passiert?
Hajo: Max... könntest du uns kurz alleine lassen?

Wieder herrscht Schweigen. Max schaut Jan an.

Jan: Du kannst ruhig bleiben, Max. (wieder schweigen)
Hajo: Also gut. Wenn du meinst. Es geht um Carsten Grossmann.
Jan: Ja? Hat er Anzeige gegen mich erstattet?
Binz: Nein. Dazu kam es nicht mehr. (die beiden schauen sich jetzt an) Er ist tot.

Jetzt herrscht wieder Schweigen. Max, der bis jetzt am Tisch stand, setzt sich.
Jan und er lassen sich nicht aus den Augen.

Jan: (schaut Hajo und Binz wieder an) Tot?
Binz: Ja. Man hat ihn heute morgen tot in seiner Zelle gefunden.
Jan: Und... wie....
Binz: Laut dem ersten Obduktionsbericht starb er an einer inneren Blutung. Hervorgerufen durch starke Schläge in den Unterbauch.

Wieder herrscht Schweigen. Jan schaut Hajo an, der nicht glücklich aussieht.

Jan: Moment mal.... ihr glaubt doch jetzt nicht, dass ich … ?
Binz: Sie haben sich mit ihm geschlagen. Oder wollen sie das abstreiten?
Jan: Nein, das will ich nicht. Aber ich habe ihn nur einmal gezielt auf den Bauch geschlagen.
Binz: Das sagen sie. Wir beide, ihr Chef und ich, wissen nicht, wie lange sie schon im Verhörraum zu Gange waren.
Jan: Das ist doch Blödsinn. Ich.. ich hab nichts mit seinem Tod zu tun.
Binz: Hier. (er gibt ihm ein Blatt Papier) Um 11 Uhr ist einen Anhörung. Ich möchte, dass sie pünktlich sind.

Jan nimmt das Papier und überfliegt es kurz.

Binz: Es tut mir Leid. Aber es wird eine Untersuchung geben.

Jan sagt nichts mehr. Er ist noch völlig durcheinander. Ihm wäre es in diesem Moment lieber gewesen, wenn Grossmann ihn angezeigt hätte.
Aber er ist tot. Tot durch seinen Schlag?

Binz: Wir sehen uns dann um 11. Auf Wiedersehen und ... entschuldigen sie die Störung.

Er geht wieder. Hajo lässt Jan nicht aus den Augen.

Hajo: Jan, sei pünktlich, bitte.
Leni: Papa, Jan hat mit der ganzen Sache nichts zu tun.
Hajo: Das wird die Untersuchung zeigen.

Er geht jetzt ebenfalls. Das fröhliche Frühstück ist somit beendet.
Jan schaut wieder zu Max. Der steht auf und geht ohne ein Wort zu sagen nach oben in sein Zimmer.
Leni legt ihre Hand auf Jans Arm.

Leni: Es wird sich alles aufklären. Bestimmt.
Maria: Es ist einfach nicht zu glauben. Sogar tot, bringt der Kerl nur Unheil über diese Familie. Was muss denn noch alles passieren, damit endlich Ruhe einkehrt.

Sie steht auf, versteht die Welt nicht mehr. Jan schaut ihr nach.

Jan: Maria hat Recht.
Leni: Ja, mag sein. Aber..... du wirst kämpfen, Jan. Sie können dich nicht für etwas verurteilen, was du nicht getan hast.
Jan: Wird schwer werden, das zu beweisen.
Leni: Möglich. Aber du wirst dir nichs gefallen lassen. Auch nicht von Papa.
Jan: Hey...(er streicht ihr über die Wange) jetzt bleib ruhig. Es ist nur eine Anhörung.
Leni: Ich weiß, was das bedeutet. Aber ich kenne auch Binz.
Jan: Er tut nur seine Pflicht, Leni. Das hat er immer getan. Er ist nicht mein Feind. Auch wenn wir ständig aneinander geraten. Wir haben eben beide unsere ganz spezielle Auffassung, was unseren Job angeht. Und das muss ich akzeptieren. Und das solltest du auch.
Leni: Manchmal bewundere ich dich, wie sachlich und kühl du das siehst.
Jan: Du kennst mich gut genug, um zu wissen, dass das nicht wirklich der Fall ist. Aber ich hab gelernt, dass ich Dinge nicht ändern kann. Auch wenn ich es gerne tun würde.

Jetzt meldet sich Greta wieder zu Wort. Die ganze Zeit hat sie geschwiegen. Jan füttert sie zu Ende. Allerdings ohne große Spielchen. Die sind ihm vergangen.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Fr 25 Mai 2012, 09:38





Etwas später macht er sich für die Anhörung fertig. Er ist im Schlafzimmer und möchte sich umziehen. Er merkt nicht gleich, dass Max das Zimmer betritt.
Er erkennt ihn im Spiegel. Sie schauen sich an.

Max: Papa... was.... passiert auf einer Anhörung?

Jan dreht sich um, lässt Max nicht aus den Augen.

Jan: Komm her.

Max geht auf ihn zu und sie setzen sich auf das Bett.

Jan: Bei einer Anhörung, werden der Staatsanwalt und ein oder zwei Leute von der Inneren Abteilung anwesend sein. Die Innere Abteilung kommt meinst dann ins Spiel, wenn Polizisten in irgendwelchen Schwierigkeiten stecken. Oder wenn eine Abteilung negativ auffällt.
Max: Und was wollen die von dir?
Jan: Sie werden mir jede Menge Fragen stellen. Fragen zu dem, was passiert ist, als ich mit deinem Vater alleine im Verhörraum war. Und sie wollen
auch ganz genau darüber Bescheid wissen, wie das Verhältnis zwischen ihm und mir war.
Max: Ich versteh das alles nicht. Wir sollten alle froh sein, dass er endlich tot ist.
Jan: Max!
Max: Was? Ist doch so. Was hat er denn getan? Er hat Mama auf dem Gewissen . Und mich wollte er auch töten. Nicht zu vergessen, was er dir angetan hat, damals, als er Mama und mich entführte.
Jan. Du hast ja Recht. Er hat nichts ausgelassen, dir und uns zu schaden. Aber dafür ist er verurteilt worden. Niemand, auch wenn er noch so schlimme
Dinge getan hat, darf durch den Tod bestraft werden. Wir leben hier in Deutschland und hier ist jedes Leben etwas wert.
Max. Auch wenn man tötet?
Jan: Ja, auch wenn man tötet. Vergiss nicht, dich hat man selbst auch als Mörder hingestellt. Das ist jetzt vielleicht kein gutes Beispiel, aber.....
Max: Ich weiß, was du meinst. Trotzdem..... was....was kann denn im Schlimmsten Fall mit dir passieren?
Jan: Tja, ich weiß nicht. Das ganze könnte mich meinen Job kosten und wenn es ganz schlimm kommt und ich nicht beweisen kann, dass ich unschuldig
Bin..... wird man mich wegen Totschlag anklagen und verurteilen.
Max: Das ist so was von gemein. (er ist jetzt total von der Rolle)
Jan: Hey, so weit muss es ja nicht kommen. Ich weiß, was ich getan habe. Ich hab einmal zugeschlagen. Mehr nicht. Und das wird auch am Ende
Bei der Untersuchung herauskommen.
Max: Versprichst du mir das? (Jan schaut ihn an, zögert) Kannst du mir das versprechen Papa?
Jan: Nein. Ich bin lange genug bei der Polizei und ich weiß, wie schnell man für etwas büßen muss, was man nicht getan hat. Aber ich werde alles
Tun, um dafür zu sorgen, dass die Wahrheit ans Tageslicht kommt. Das kann ich dir versprechen.
Max: Sie werden dich heute nicht festnehmen, oder?
Jan: Nein, so schnell geht es nun auch nicht. Ich bin heute Abend wieder da.

Max lehnt sich an Jan, der legt seinen Arm um ihn.

Jan: So schnell wirst du mich nicht los, mein Freund.
Max: Ach Papa, das ist nicht lustig.
Jan: Ich weiß. Aber..... (er schaut ihn jetzt an) es wird alles nicht so heiß gegessen, wie’s gekocht wird, hm?
Max. OK.
Jan: Pass mir ein bisschen auf die Damen auf da unten, hm?
Max: Klar, mach ich doch immer. (sie müssen beide jetzt lächeln)


Wenig später ist Jan in der Küche und möchte sich noch schnell etwas zu trinken holen.
Er schenkt sich ein Glas Wasser ein. Leni steht an der Tür und beobachtet ihn. Er merkt nichts davon. Sie geht nun auf ihn zu und als er sie endlich erkennt, gibt sie ihm einen ganz langen Kuss.

Jan: Wofür war der?
Leni: Für den besten Ehemann und Vater.
Jan: Aha.
Leni: Ich hab….. euer Gespräch vorhin im Schlafzimmer mitbekommen. Jan, es ist so wundervoll, wie du mit Max und seinen Fragen umgehst. Jetzt erst
weiß ich, warum Benni ein so toller Junge geworden ist.
Jan: Ich tu nur das, was jeder Vater tut.
Leni: Nein. Nein, du tust mehr. Du gibst Max das Gefühl, wichtig zu sein. Er spürt, dass du ihn und seine Fragen ernst nimmst. Ich kenne eine Menge
Männer, die in einer solchen Situation, wie ihr sie eben hattet, nicht annähernd versucht hätten, die Sachlage zu erklären.
Jan: Max ist was Besonderes, Leni. Das war mir schon klar, als ich ihn das erste mal sah. Wie er durch seine Blindheit seinen Alltag meisterte. Und ich bin wahnsinnig stolz darauf, dass er mich als seinen Vater annimmt.
Leni: Das kannst du auch. Und ... umgekehrt ist er sicher auch stolz, einen so tollen Papa zu haben.

Jetzt nimmt Jan Leni in den Arm und sie küssen sich wieder. Sie berühren sich mit ihrer Stirn.

Jan: Drück mir mal die Daumen, dass es nicht so hart kommt.
Leni: Jan, bleib sachlich und lass dich nicht zu irgendwelchen emotionalen Ausbrüchen verleiten. Darauf warten die nämlich, diese Geier.
Jan: Hey, das sind Kollegen, vergiss das nicht.
Leni: Klar.

Sie küssen sich wieder.

Jan: Ich verschwinde jetzt.
Leni: Gut, aber... ruf an, ja?
Jan: Mach ich. Bis später, hm?

Er gibt ihr jetzt ein letztes Mal einen Kuss und verlässt dann das Haus.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Fr 25 Mai 2012, 09:53






Es ist kurz vor 11, als Jan ins Präsidium kommt. Es ist alles ruhig. Er geht ins Büro. Ina ist die erste, die ihn wahrnimmt und geht auf ihn zu.

Ina: Wie geht es Max?
Jan: Ganz gut. Allerdings gefällt ihm der Gedanke, den Gips 8 Wochen lang ertragen zu müssen überhaupt nicht.
Ina: Na, das wird schon.
Tom: (kommt jetzt zu den beiden) Und wie geht es dir?
Jan: Ihr wisst Bescheid, hm?
Tom: Die Typen von der Inneren sind bei Binz im Büro. Ich hab sie kommen sehen.
Jan: Ist Müller dabei?
Ina: Ja.
Jan: Scheiße.
Tom: Du kennst den Typ?
Jan: Wir hatten schon des öfteren das Vergnügen. Allerdings verliefen unsere Zusammentreffen meistens weniger angenehm.
Ina: Jan, lass dich zu nichts hinreißen, hörst du?
Jan: Das hat mir vor nicht einmal einer Stunde schon jemand geraten.
Ina: Leni kennt dich eben gut.
Jan: Ja.

Sie schauen sich an.

Jan: Dann..... werde ich mal gehen.
Tom: Viel Glück.
Jan: Danke, kann ich brauchen.

Jan geht nach oben. Er klopft an und geht ins Vorzimmer. Binz Sekretärin sitzt an ihrem Schreibtisch und sucht etwas.

Marie: Jan.
Jan: Morgen. Sind die Herren schon alle anwesend?
Marie: Was denkst du. Warten schon.
Jan: 11 Uhr war ausgemacht.
Marie: Kennst sie doch. Aber.... (sie schaut auf die Uhr) du hast noch fünf Minuten. Was ist? Kaffee?
Jan: Gerne.

Sie steht auf und schenkt eine Tasse Kaffee ein.
Er steht bei ihr. Was die beiden nicht merken, ist, dass Binz an der Tür steht und die beiden beobachtet.

Marie: Nimmst du Milch und Zucker?
Jan: Nur Milch, danke.

Sie gibt ihm die Tasse und sie schauen sich an.
Dann hören sie ein leichtes Räuspern. Sie drehen sich beide um und sehen Binz.

Binz: Da sind sie ja endlich.
Jan: Ich hab noch ein paar Minuten. Gönnen sie mir den Kaffee noch?

Binz lässt Jan nicht aus den Augen. Seine Sekretärin muss ein wenig schmunzeln.

Binz: Dann beeilen sie sich. Frau Graf, rufen sie Richter Schäfer an. Ich muss den Termin heute Nachmittag absagen. Er soll ihnen einen neuen Termin geben.
Marie: Ist gut.

Jan hat seine Tasse ausgetrunken. Er stellt die Tasse auf ein kleines Schränkchen.

Jan: Danke Marie.
Marie: Schon OK. Viel Glück.

Jan geht nun an Binz vorbei in dessen Büro. Binz schaut seine Sekretärin kurz an und schließt die Tür wieder.

Müller: Da sind sie ja.
Jan: Morgen.
Müller: Morgen.
Binz: Setzen sie sich bitte.

Jan setzt sich an den Tisch, an dem Müller und ein Kollege sitzen, Hajo und Binz.
Es herrscht einen Moment Schweigen.

Müller: Ich nehme an, Staatsanwalt Dr. Binz hat ihnen schon gesagt, worum es geht.
Jan: Ja.
Müller: Herr Maybach, wir möchten von ihnen wissen, welche Beziehung zwischen ihnen und Herrn Carsten Grossmann bestand.
Jan: Gar keine.
Müller: Ich bitte sie, sie prügeln einen wehrlosen Mann zu Tode und wollen mir erzählen, es bestünde keine Beziehung?
Jan: Ich hab niemanden zu Tode geprügelt.
Müller: Das sagen sie. Die Bilder hier, sagen leider etwas anderes aus.

Er legt ihm Bilder vor, die den toten Körper von Grossmann zeigen. Sein Torso zeigt mehrere größere Hämatome auf.
Jan schaut sie sich an.

Jan: Das war ich nicht.
Müller: Seit wann kannten sie Grossmann?
Jan: Ich hab ihn zum ersten Mal vor gut einem Jahr gesehen. Carsten Grossmann ist laut Pressemitteilung vor 15 Jahren bei einem Flugzeugabsturz zusammen mit seiner Ehefrau ums Leben gekommen. Man hat die Leichen der beiden nie gefunden. Vor einem Jahr ist er dann plötzlich hier in Leipzig aufgetaucht.
Müller: Was wollte er?
Jan: Ich war zu dem Zeitpunkt mit der Frau verheiratet, die damals die Geliebte von Grossmann war . Sie hat.... ein paar Tage nach seinem angeblichen Tod erfahren, dass sie schwanger war.
Müller: Max nehme ich mal an.
Jan: Ja.
Müller: Was passierte dann?
Jan: Er hat meine Frau und den Jungen entführt. Wollte mit ihnen ins Ausland.
Müller: Ich hab den Bericht von damals gelesen. Ihre Frau wurde bei der Befreiung schwer verletzt.
Jan: Ja. Sie war vom Hals an abwärts gelähmt.
Müller: Sie starb kurz danach. Durch ...Gift.

Jan sagt nichs.

Müller: Durch Gift, dass sie im Hause hatten. Und das Max dazu benutzte, seine Mutter zu töten.
Jan: Er wollte ihren größten Wunsch erfüllen.
Müller: Sie zu töten?
Jan: Sie von ihrem Leiden zu erlösen.
Müller: Gut. Und was ist jetzt passiert?
Jan: Max hat mir vor ein paar Tagen gesagt, dass er einen Brief von seinem Vater aus dem Gefängnis bekommen hat, indem er ihn bittet, ihn zu besuchen.
Müller: Sie haben das zugelassen?
Jan: Ja.
Binz: Warum? Sie wussten von der Gefährlichkeit des Mannes.
Jan: Es war Max Wunsch und ich..... sah keinen Grund, ihm diesen Wunsch zu verwehren.
Müller: Was im Nachhinein ein Fehler war, oder sehen sie das anders?
Jan: Ja, möglicherweise.
Müllerr: Herr Maybach, dieser Mann hat in ihrem Leben schon so einiges zerstört. Hinzu kam nun, dass er ihren Sohn, Max, in seiner Gewalt hatte.
Da ... kann man schon mal die Nerven verlieren.
Jan: Ich hab die Nerven nicht verloren.
Müller: Aber sie haben ihm schon den Tod gewünscht.
Jan: Nein, das hab ich nicht.
Müller: Das hab ich aber anders gehört.

Jan schaut nun auf ein Abspielgerät, dass in der Mitte des Tisches steht. Müller drückt ein paar Tasten und spult das Band dann ab.
Man hört Jans Stimme und die von Grossmann.
„Grossmann, wenn sie Max auch nur ein Haar krümmen, dann....“ „Ja? Was dann?“
„ Bringe ich sie um, das verspreche ich ihnen.“

Müller: Deutlicher kann man eine Morddrohung nicht aussprechen, finden sie nicht?
Jan: Das war doch nur so dahergesagt.
Müller: Sie waren in diesem Verhörraum mit ihm alleine. Und niemand weiß, wie lange schon. Laut Aussage ihres Chefs und die von Dr. Binz, kamen diese dazu, als die Schlägerei schon im Gange war.
Jan: Ich hab nur einmal wirklicht richtig zugeschlagen.
Müller: Warum?
Jan: Er hat mich provoziert.
Müller: Das darf ihnen eigentlich nicht passieren.
Jan: Ich weiß, ist aber passiert.
Müller: Na gut. Sie.... können dann wieder gehen.

Jan ist jetzt doch etwas erstaunt darüber, dass er schon wieder gehen kann.

Jan: Wie.... das war’s schon?
Müller: Ich habe mir angehört, was sie zu sagen hatten.
Jan: Und? Welche Schlüsse ziehen sie jetzt daraus?
Müller: Sie werden wieder von uns hören.
Jan: Ich glaub das nicht. Sie....
Müller: Die Anhörung ist beendet.
Jan: Aber nicht für mich. Ich würde ihnen...
Müller: Herr Maybach, sie können gehen.

Jan schaut nun jeden einzelnen an diesem Tisch an. Zuletzt Hajo, der ihm per Augenkontakt zu verstehen gibt, kein Theater zu veranstalten und zu gehen.

Jan: Halten sie mich für schuldig? Glauben sie wirklich, ich hab ihm mit Absicht diese Schläge versetzt?

Metzger unterhält sich mit seinem Kollegen. Jan geht das unheimlich auf die Nerven.

Jan: Müller, ich rede mit ihnen.
Binz: Herr Maybach, bitte. Gehen sie jetzt.
Jan: Nein! Ich möchte eine klare Antwort von ihnen Müller.
Müller: Ich sagte, sie werden von mir hören.
Jan: Das können sie nicht machen. Erst diese Anhörung anberaumen und dann so tun, als wenn nichts wäre. (Jan ist jetzt auf 180)
Müller: Herr Maybach, warum sind sie so aufbrausend?
Jan: Weil ich wissen möchte, warum wir das ganze Theater hier überhaupt veranstalten. Für sie steht doch schon fest, was Sache ist.
Müller: Sie sollten sich besser im Zaum halten. Oder ... wollen sie mir jetzt auch noch ein paar Schläge versetzen?

Jetzt ist Jan ruhig. Er merkt, dass Müller genau das beabsichtigte. Er wollte prüfen, wie Jan reagiert, wenn er das Gefühl hat, provoziert zu werden.
Die beiden Mänenr schauen sich an.
Dann geht Jan ganz langsam rückwärts zur Tür. Ein gequältes Lächeln ist jetzt bei ihm zu sehen. Kurz vor der Tür dreht er sich um und verlässt das Zimmer.
Draußen ist Marie etwas nachdenklich. Sie hat die lauten Stimmen bis in ihr Vorzimmer gehört.
Aber Jan verlässt sehr schnell auch dieses Zimmer.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

In der eigenen Falle Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Seite 1 von 4 1, 2, 3, 4  Weiter

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten