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In der eigenen Falle

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In der eigenen Falle - Seite 2 Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat So 27 Mai 2012, 20:37


In Binz Büro wird eine ganze Weile geschwiegen.

Müller: Herr Maybach hat sich nicht unter Kontrolle. Da stimmen sie mir doch zu.
Hajo: Jan ist ein sehr emotionaler Mensch. Und ich glaube ihm, wenn er sagt, dass er nur einmal zugeschlagen hat.
Müller: Herr Trautzschke, mit Verlaub. Aber sie sind sein Schwiegervater. Und als solcher stehen sie selbstverständlich hinter ihm.
Hajo: Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Müller: Wir werden die restlichen Untersuchungsergebnisse abwarten. Und wenn die Pathologie zu keinem anderen Ergebnis kommt, dann wird Maybach des Totschlags angeklagt werden.

Müller wartet keine Reaktion mehr ab und verlässt mit seinem Kollegen, der die ganze Zeit geschwiegen hat, das Zimmer. Binz und Hajo sind nun alleine.

Binz: Trautzschke, das Leben seines Sohnes stand auf dem Spiel. Und ich glaube, dass er alles getan hätte, um an Informationen zu kommen. Und er hat
den Jungen gefunden.
Hajo: Ja, aber nicht, weil er es aus Grossmann herausgeprügelt hat. Davon bin ich absolut überzeugt.
Binz: Warten wir ab.

Hajo verlässt nun ebenfalls das Büro.
Die sekretärin kommt zu Binz.

Marie: Ich hab Richter Schäfer erreicht. Er ruft sie wegen eines neuen Termins selbst an.
Binz: Danke. (sie will gehen) Ach... Frau Graf.
Marie: (bleibt stehen) Ja?
Binz: Sie.. scheinen Herrn Maybach ja sehr gut zu kennen.
Marie: Ja. Mein Mann arbeitet mit Jans Frau zusammen. Wir treffen uns manchmal..... privat.
Binz: Verstehe.
Marie: Dr. Binz..... Jan hat nichts mit dieser Sache zu tun.
Binz: Ich glaube nicht, dass sie den nötigen Einblick in die Sachlage haben, um sich ein Urteil darüber zu bilden.
Marie: Wenn sie meinen.

Sie geht wieder und schließt die Tür hinter sich. Binz schaut lange noch auf die Tür, bis er sich wieder an seinen Schreibtisch setzt.



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Beitrag  cat So 27 Mai 2012, 20:40

Jan fährt auf direktem Wege in die Pathologie. Dort findet er Sabine, die gerade bei der Arbeit ist.

Sabine: Hey, wen haben wir denn da. Hallo Jan.
Jan: Hallo.
Sabine: Du siehst ja schrecklich aus.
Jan: Ich komme gerade von meiner Anhörung.
Sabine: Und?
Jan: Sabine, ist.... Grossmann noch hier?
Sabine: Sicher. Ich hab meine Untersuchungen noch nicht abgeschlossen.
Jan: Kann ich ihn sehen?
Sabine: Wenn du willst. Komm.

Sie bringt ihn zu einem Tisch. Ein weißes Tuch ist über einen toten Körper gelegt.
Sie zieht das Tuch ein wenig zur Seite.
Jan erkennt nun Carsten Grossmann. Und er erkennt die Hämatome auf seinem Oberkörper.

Jan: Er muss ziemlich verprügelt worden sein.
Sabine: Ja.
Jan: Von mir.
Sabine: (lächelt) Ganz bestimmt nicht.
Jan: Ach ja? (er schaut sie an) Was macht dich da so sicher?
Sabine: Ich kenne dich Jan. Und ich weiß auch, was man dir vorwirft. Aber das hier... (sie zeigt auf den toten Körper) hat mit dir nichts zu tun. Das werden die da oben schon noch kapieren.
Jan: Sabine, es sieht nicht gut aus. Sie wissen, dass ich ihn verbal mit dem Tod gedroht habe, wenn er Max etwas antut.
Sabine: Jan, das ist doch ganz normal. Ich hätte an deiner Stelle genauso gehandelt, wenn ich ein Kind hätte. Du hattest Angst. Angst, Max auch noch zu verlieren. Ich bin sicher, ich werde noch irgendwas finden, dass beweisen wird, dass du nichts mit der Sache zu tun hast.
Jan: Danke.
Sabine: Wie geht es Max?
Jan: Sein linker Arm ist in Gips. Aber sonst... ich denke, dass er das ganze ohne größere Schäden überstehen wird.
Sabine: Dafür wirst du schon sorgen, hm? Superpapa.

Jan muss jetzt lächeln.

Sabine: Mach dir keinen Kopf. Ich suche solange, bis ich was gefunden habe. Das verspreche ich dir.

Jan geht jetzt zu ihr und gibt ihr einen kleinen Kuss auf die Wange.

Jan: Danke Sabine.

Sie schauen sich an und dann verlässt Jan wieder die Pathologie.



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Beitrag  cat So 27 Mai 2012, 20:47

Aber er fährt nicht gleich wieder nach Hause. Er geht zurück ins Präsidium. Will mit Hajo reden.
Er kommt den Flur entlang und sieht die offen Tür zu Hajos Schreibtisch. Er lehnt sich an den Türrahmen, wartet, bis Hajo nach oben schaut und ihn entdeckt.

Hajo: Jan. (sie schauen sich an, dann geht er hinein und schließt die Tür)

Er setzt sich Hajo gegenüber, sie lassen sich nicht aus den Augen.

Hajo: Wo kommst du denn jetzt her? Ich hab dich gesucht.
Jan: Ich war noch bei Sabine. Ich.... wollte mir Grossmann noch einmal ansehen.
Hajo: Jan, diese Anhörung eben....
Jan: War eine einzige Farce. Für Müller bin ich doch schon so gut wie verurteilt.
Hajo: Jetzt übertreib mal nicht. Ich hab ihm gesagt, dass ich dich nicht für den Täter halte.
Jan. Oh, und das hat er dir natürlich sofort abgenommen.
Hajo: Jan!
Jan: Tut mir Leid. (er schaut nach unten)
Hajo: Ich hab Grossmann zusammen mit Ina nach eurer Prügelattacke noch verhört. Er hat auf mich und auf Ina nicht den Eindruck gemacht, dass
Er Schmerzen hätte.
Jan: Das wird Müller nicht reichen. Er weiß, wie wir zueinander stehen.
Hajo: Ich kann berufliches und privates sehr gut auseinanderhalten. Und Ina genauso.
Jan: Ja, das mag sein. Aber für einen wie Müller reicht das nicht. Ich darf dich daran erinnern, wie er damals Patrick in die Enge getrieben hat.
Hajo: Aber ohne Erfolg. Und genau das wird wieder geschehen.
Jan: Ich weiß nicht.
Hajo: Jan, du darfst jetzt nicht ins Grübeln geraten. Geh nach Hause und lass uns die Arbeit machen. Ich bin mir sicher, es wird sich alles aufklären.
Jan: Und genau das glaube ich nicht. Ich.... ich muss herausfinden, was nach seiner erneuten Inhaftierung geschehen ist.
Hajo: Und wie?
Jan: Hajo, weise mich in die JVA ein.
Hajo. Ich soll was? Sag mal.... bist du jetzt von allen guten Geistern verlassen?
Jan: Das ist die einzige Möglichkeit, die Wahrheit zu erfahren. Ich bin mir sicher, ich krieg den ein oder anderen zum Reden.
Hajo: Vergiss es. Du bist doch komplett durchgeknallt. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich ins Gefängnis schicke. Wir alle wissen noch
Sehr genau, was beim letzten Mal dabei rauskam.
Jan: Schon, aber...
Hajo: Ich möchte nicht mehr darüber reden. Du gehst jetzt. Du hast Müller gehört. Du bist bis zur Klärung des Falles vom Dienst suspendiert.
Jan: Du kannst die Akten der Inhaftierten besorgen, mit denen Grossmann engeren Kontakt hatte. Ich muss nur wissen, mit wem ich es zu tun habe.
Hajo: Sag mal..... hörst du mir eigentlich nicht zu? Hau endlich ab.
Jan: Du hilfst mir also nicht?
Hajo: Ich helfe dir. Wir alle hier helfen dir. Aber auf unsere Art. Und jetzt verschwinde.

Hajo ist völlig aufgelöst. Mit so einer Idee hätte er am allerwenigsten gerechnet. Kommt noch dazu, dass Jan das aus voller Überzeugung vorgebracht hat. Sie schauen sich an, dann steht er auf und verlässt das Präsidium, um nach Hause zu fahren.

Hajo ist immer noch durcheinander. Ina und Tom stehen einige Sekunden an seiner Tür, ohne dass er auf ihre Rufe reagiert.

Ina: Hajo?
Hajo: (schaut sie jetzt an) Ina.
Ina: Sag mal, was ist denn mit dir los?
Tom: War das Jan, eben?
Hajo: Ja.
Ina: Habt ihr wieder gestritten?
Hajo: Nein. Aber unser Kollege wollte, dass ich ihn in die JVA einweisen lasse.
Tom: Wie bitte? Warum das denn?
Hajo: Um herauszufinden, was gestern Abend dort in der Zelle von Grossmann wirklich passsiert ist. Er wollte tatsächlich, dass ich ihm die Akten der
Inhaftierten gebe, mit denen er zusammenlag.
Ina: Hast du ihm nicht gesagt, dass Grossmann noch völlig OK war, als wir ihn verhört haben?
Hajo: Ina, das weiß er. Und das weißt du und das weiß ich. Aber für Müller sind wir, was das angeht nicht mehr glaubwürdig. Er ist unser Kollege und wir schützen ihn.
Ina: So ein Blödsinn.
Hajo: Mag sein, aber so läuft das. Wir müssen also auf Sabine hoffen. Dass sie noch irgendetwas herausfindet.
Tom: Und was, wenn nicht? Dann ist Jan dran, wegen Totschlag.

Jetzt herrscht Stille. Tom hat genau das ausgesprochen, was alle wissen und doch nicht wahrhaben wollen.



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Beitrag  cat So 27 Mai 2012, 20:52

Jan kommt nach Hause.
Maria ist mit Greta ein bisschen spazieren gegangen. Leni ist zu Hause, weil es Julian nicht so gut geht. Er hat leichtes Fieber.

Leni: Du hast was?!

Leni ist jetzt total empört.

Leni: Jan Maybach, du spinnst ja wohl.
Jan: Leni, es ist die einzige Möglichkeit, meine Unschuld zu beweisen.
Leni: Ich bin mir sicher, dass Papa das anders sieht.
Jan: Dein Vater wird auch nichts daran ändern können.
Leni: Du wirst dich nicht einweisen lassen. Hast du mich verstanden? Wenn du das tust, dann....
Jan: Ja?
Leni: (sie schaut ihn jetzt mit feuchten Augen an) Jan, hast du vergessen, was die mit dir damals getan haben? Wie sie auf dich losgegangen sind? Wie sie... dich..... (sie spricht nicht weiter, dreht sich von ihm weg)

Jan geht langsam auf sie zu und will sie berühren. Aber sie weicht von ihm weg.

Jan: Leni, ich.....
Leni: Lass mich. Verschwinde.

Jan geht aus der Küche in den Garten. Er braucht frische Luft.
Was er und Leni nicht weiß, Max hat das Gespräch mitbekommen. Hat gelauscht. Er schaut nun nach draußen und sieht seinen Vater. Er überlegt kurz, dann geht er zu ihm.

Max: Hallo Papa.
Jan: (dreht sich zu ihm um) Hey Max. Was macht dein Arm?
Max: Frag nicht. Wie war deine Anhörung?
Jan: Frag nicht.
Max: So schlimm?
Jan: Für die Innere ist der Fall so gut wie klar. Ich hab deinem Vater die tödlichen Schläge versetzt.
Max: Aber Hajo und die anderen kriegen das doch hin, oder?
Jan: Ich weiß nicht.

Er setzt sich jetzt auf eine Bank. Max macht es ihm nach.

Max: Das bedeutet, sie klagen dich an, oder?
Jan: Ja.
Max: Wieder Gerichtsverhandlung, wieder Verurteilung, wieder Knast.
Jan: (schaut ihn jetzt an. Max Stimme klingt jetzt brutal) Hey, soweit sind wir noch nicht.
Max: So weit kann es aber kommen. Hast du eben selbst gesagt.
Jan: Ich weiß, was ich gesagt habe. Aber Sabine will mir helfen.
Max: Und was, wenn sie nichts findet? (er schweigt) Warum hast du dich mit Leni gestritten?
Jan: Ich hab mich nicht gestritten.
Max: Hat sich aber so angehört.
Jan: (schaut ihn an) Hast du wieder gelauscht?
Max: Papa, wenn ihr euch streitet, dann muss man nicht lauschen. Du willst freiwillig in den Knast?

Jan schaut ihn jetzt sehr intensiv an.

Jan: Du hast gelauscht.
Max: Und wenn. Was versprichst du dir davon?
Jan: Ich weiß nicht. Einer seiner Mitgefangenen könnte reden. Ich bin mir sicher, dass er es darauf angelegt hat, sich die tödlichen Schläge verpassen zu lassen.
Max: Du meinst, er wollte sterben?
Jan: Er hatte doch nichts mehr zu verlieren, Max. 8 Jahre hat er bekommen. Und jetzt, durch deine Entführung wären noch mal ein paar Jahre dazugekommen.
Max: Du glaubst wirklich, dass er sich hat schlagen lassen? So sehr, dass man daran stirbt?
Jan: Ich hab schon viel erlebt, Max. Auszuschließen ist das jedenfalls nicht. Und um das herauszufinden muss ich mich in diesen Zellentrakt einschleußen lassen.
Max: Das klingt aber gefährlich. Immerhin bist du ein Bulle.
Jan: Ich weiß. Und ich kann Leni ja auch verstehen. Sie hat das ganze schon einmal durchgemacht. Aber es ist wirklich meine letzte Chance, zu beweisen, dass ich mit den tödlichen Schlägen nichts zu tun habe.
Max: Verstehe. Aber das geht nicht so einfach, in den Knast zu kommen, stimmt’s?
Jan: Nein. Hajo weigert sich, die nötigen Schritte einzuleiten.
Max: Und alleine schaffst du es nicht?
Jan: Nee.
Max: Na ja, vielleicht auch gut so.
Jan: Was meinst du?
Max: Ich stell mir den Knast nicht so toll vor.
Jan: Ist er auch nicht, glaub mir.
Max: Und trotzdem willst du da rein.
Jan: Max, vergiss es einfach, OK?
Max: Aber ich möchte nicht, dass du für etwas bestraft wirst, was du gar nicht getan hast.
Jan: Ich komm da schon irgendwie wieder raus.


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Beitrag  cat So 27 Mai 2012, 20:54

Zur gleichen Zeit kommen Maria und Greta vom Spaziergang zurück. Maria geht in die Küche und sieht Leni, die etwas mitgenommen aussieht.

Maria: Hallo, wir sind wieder zurück. Sag mal... Jans Wagen steht vor der Tür. Ist er schon wieder zurück von seiner Anhörung.
Leni: Ja.

Sie macht mit ihrer Arbeit weiter, geht gar nicht auf Maria ein.

Maria: Leni? (sie geht zu ihr und berührt ihren Arm, sie schauen sich an) Was ist denn passiert?
Leni: Jan will freiwillig in den Knast gehen.
Maria: Wie bitte?
Leni: Ja. Er glaubt, dass er auf diese Weise seine Unschuld beweisen kann.
Maria: Und auf legalem Weg ist das nicht möglich?
Leni: Natürlich. Aber er vertraut meinem Vater nicht. Wie schon so oft.

Maria merkt, dass sie wütend auf Jan ist und sie kann sie sogar ein bisschen verstehen.

Maria: Soll ich mal mit ihm reden?
Leni: Ach was, es hat ja eh keinen Sinn. Außerdem... mein Vater würde das nie zulassen und alleine schafft er das nicht. Es ist nur....
Maria: Der Gedanke, dass ihm so etwas einfällt, hm?
Leni: Genau. Ich hab doch erlebt, wie es war, als er damals verurteilt wurde. Es hat Wochen, ja Monate gedauert, bis er darüber hinweg war. Wenn
Man so etwas überhaupt überwinden kann.
Maria: Jetzt warte einfach mal ab. Vielleicht schafft es ja dein Vater doch, Jans Unschuld zu beweisen.
Leni: Ja, du hast Recht.


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Beitrag  cat So 27 Mai 2012, 21:02


Wenig später kommt Max wieder zu Jan.

Max: Sag mal Papa, hast du Lust mit mir noch eine Runde joggen zu gehen?
Jan: Joggen? Mit deinem Arm?
Max: Ja.
Jan: Klar. Immer, das weißt du doch.
Max: Gut, dann... zieh ich mich um.
Jan: Einverstanden.

Jan geht ebenfalls nach oben, um sich seine Sportsachen anzuziehen. Leni kommt zu ihm.

Leni: Was hast du vor?
Jan: Max hat mich gefragt, ob ich noch mit ihm joggen gehe. Willst du mitkommen?
Leni: Nee, besser nicht. Ich lass euch mal lieber alleine.
Jan: Schade. Sag mal... bist du noch sauer? Ich meine... wegen...
Leni Jan, es war einfach nur eine Schnapsidee von dir. Mehr nicht.
Jan: War es nicht.
Leni: Jan, bitte!
Jan: OK. Ich hör schon auf. Du kannst mich ja dann im Knast besuchen, wenn Müller mich angeklagt hat und das Gericht mich für schuldig gesprochen hat.
Leni: so weit wird es nicht kommen.

Sie schauen sich an. Dann hören sie Max rufen.

Max: Ich bin soweit.
Jan: Ja, ich...... ich geh dann mal.
Leni: Ja, bis später und.. viel Spaß.
Jan: Danke.

Er geht nach unten und verlässt mit Max das Haus. Sie laufen ein ganzes Stück weg vom Haus.

Jan: Sag mal, hast du ein bestimmtes Ziel vor Augen oder warum laufen wir diesen Weg?
Max: Ist er dir zu anstrengend?
Jan: Nee, ich meinte nur.

Nach über einer halben Stunde machen sie eine Pause. Max bleibt stehen, schaut sich um.

Jan: Was ist?
Max: Ich muss mal.
Jan: Klar.
Max: Du.... wartest hier?
Jan: Natürlich nicht. (sie schauen sich an und müssen lächeln) Verschwinde schon.

Max sucht sich ein sicheres Plätzchen, um sich zu erleichtern. Jan läuft auf ein Geländer zu. Lehnt sich an.

Tom: Ich glaub’s nicht. Was machst du denn hier?
Jan: Tom. Ich... bin mit Max joggen.
Tom: Aha. Und wo ist er?

Jan zeigt mit einer Kopfbewegung in die angrenzenden Bäume.

Tom: Verstehe.

Es dauert verdammt lange, bis Max endlich wieder rauskommt.

Jan: Sag mal, wo bleibst du denn?
Max: Sorry. Mein Handy hat noch geklingelt.
Jan: Super.
Max: Es war Felix. Er hat gefragt, ob ich noch schnell bei ihm vorbei kommen kann. Hallo Tom.
Tom: Hallo sportskanone.
Max: Papa, macht es dir was aus, alleine zurückzulaufen?
Jan: Nee. Geh schon. Muss ja wahnsinnig wichtig sein.
Max: Ist es. Also.... bis später. Tschüß Tom. (sie verabschieden sich mit einem Augenzwinkern)
Tom: Tschüß. Sag mal.....darf ich dir was zu trinken anbieten? Ich steh hier gleich um die Ecke.
Jan: Ja, warum nicht.

Die beiden laufen zu Toms Wohnmobil. Er schließt auf und sie gehen hinein.

Tom: Setz dich. Bier?
Jan: Gerne.

Tom holt zwei Flaschen und öffnet sie, stellt sie dann auf den Tisch. Jan nimmt seine Flasche und trinkt. Tom sucht noch nach etwas. Jan beobachtet ihn.

Jan: Kann ich dir beim Suchen helfen?
Tom: Nee....(er zieht jetzt etwas aus einer Tasche) nicht nötig.

Er kommt nun zu ihm und setzt sich dazu. Er legt ihm drei Akten vor die Nase.

Jan: Was ist das?
Tom: Akten.
Jan: Ja. Seh ich auch. Und was für Akten?
Tom: OK. (er nimmt die erste Akte) Peter Konopka. 47 Jahre alt, sitzt wegen Doppelmord hat noch 12 Jahre. (er nimmt die nächste Akte) Klaus Gröbner,
34, hat noch 5 Jahre abzusitzen. Und dann haben wir noch Manne Klein. Lebenslänglich.
Jan: Und?
Tom: Sie alle haben einen gemeinsamen Freund. Das heißt, sie hatten.
Jan: Tom bitte, ich hab Kopfschmerzen und überhaupt keine Lust jetzt hier Rätsel Zu raten. Sag was Sache ist.
Tom: Mann du bist aber auch schwer von Begriff. Die Typen waren mit Grossmann befreundet.

Jetzt herrscht Schweigen. Jan nimmt eine Akte, schaut sie sich an. Dann lächelt er ein wenig.

Jan: Hat Hajo doch zugestimmt.
Tom: Hajo? Zugestimmt?
Jan: Ich hab ihm gesagt, dass ich die Akten der Inhaftierten habe möchte, die engen Kontakt zu Grossmann hatten.
Tom: Ach so. Ja, so was... hat er uns erzählt.
Jan: Ich wusste, dass er noch vernünftig wird.
Tom: Ist er nicht.
Jan: Was?
Tom: Vernünftig geworden.
Jan: Wie soll ich das jetzt verstehen?
Tom: Ich hab mir die Akten besorgt. Hajo weiß nichts davon.
Jan: Wie bitte?
Tom: Ja. Er hat uns erzählt, dass du dich in den Knast einweisen lassen wolltest. War ziemlich geschockt über deine Äußerung.
Jan: Und das hier? (er zeigt auf die Akten)
Tom: Ich dachte, ich helfe dir.
Jan: (schaut ihn jetzt sehr intensiv an) Kann es sein.... dass du mit Max unter einer Decke steckst? Wie sonst ist er ausgerechnet hierher gelaufen.
Tom: Blitzmerker. (sie schweigen eine Weile) Nein, er hat mich angerufen und mir von eurem Gespräch erzählt. Und ich hab mir die ganze Sache auch
Überlegt. Wenn die Innere dich erst mal am Wickel hat, wird es schwer werden, deine Unschuld zu beweisen. Ich kenne das aus meiner Dresdner
Zeit.
Jan: OK. Die Akten sind das eine. Aber deswegen bin ich noch nicht im Gefängnis.
Tom: Stimmt. Dazu brauchst du das hier noch.

Er steht jetzt auf und holt einen Umschlag. Er öffnet ihn und holt ein Schreiben heraus, gibt es Jan. Der nimmt es und liest.

Jan: Ein Einweisungsschreiben. Unterschrieben von...... Binz?

Er schaut ihn jetzt fragend an. Tom grinst.

Tom: Mit schönem Gruß von Marie. Sie hat das Schreiben in der Unterschriftsmappe ihres Chefs deponiert. Binz liest in den seltesten Fällen ihre Briefe durch.
Jan: Ich glaub das alles nicht.
Tom: Was ist? Willst du jetzt plötzlich nicht mehr?
Jan: Natürlich will ich. Ihr seid ...
Tom: Ja?
Jan: Und wann geht’s los?
Tom: Gleich morgen um 8 bringe ich dich in die JVA. Ich hab dort mit einem Wärter gesprochen, den ich ganz gut kenne. Er wird dafür sorgen, dass du
In den entsprechenden Trakt kommst und er wird auch ein wenig auf dich achten.
Jan: Du hast wirklich an alles gedacht.
Tom: Ja. Ich hoffe nur, dass sich die ganze Mühe auch lohnt. Und Jan.....übertreib es nicht.
Jan: Geht klar.

Jans Miene verändert sich ein bisschen.

Tom: Was ist?
Jan: Ich muss an Leni denken. Ich hab ihr schon von meiner Idee berichtet.
Tom: Wird nicht begeistert gewesen sein, oder?
Jan: Nee. Überhaupt nicht.
Tom: Dann sag ihr nichts.
Jan: Wie stellst du dir das denn wieder vor?
Tom: Ganz einfach. Du bist suspendiert. Fahr für ein paar Tage zu einem Freund.
Jan: Das kannst du vergessen. Das glaubt mir Leni nie. Sie weiß, dass ich die Kinder nie alleine lassen würde. Schon gar nicht, um mich angeblich
Von meinem Stress mit der Inneren zu erholen.
Tom: Dann sag ihr die Wahrheit. Wenn sie dich wirklich liebt, dann akzeptiert sie deinen Entschluss.
Jan: Bei dir klingt das so leicht.
Tom: Es ist leicht, Jan. Hey, du wirst doch noch mit deiner Frau klar kommen?
Jan: Du weißt nicht, was sie schon hat durchmachen müssen, damals, als ich im Knast saß.
Tom: Hab von der Geschichte gehört. Die haben versucht, dich umzubringen.
Jan: Ja.
Tom: Hast aber trotzdem weiter gemacht. Und jetzt hör auf. Ich stehe hinter dir.
Jan: Danke.

Sie trinken nicht nur das eine Bier. Jan liest sich die Akten der drei Schwerverbrecher in Ruhe durch. Später weiß er genau Bescheid über die drei.
Nach zwei Stunden verlässt er Toms Behausung und joggt wieder zurück.
Durch die zwei Biere geht es noch leichter.

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Beitrag  cat So 27 Mai 2012, 21:13

Als er nach Hause kommt, ist Maria schon weg. Max ist natürlich schon längst wieder zu Hause. Er hat Leni erzählt, dass sie Tom getroffen haben und er die beiden alleine gelassen hat.
Leni ist in der Küche und sucht etwas.

Jan: Hallo. (er geht an den Kühlschrank und holt sich eine Flasche Wasser)
Leni: Da bist du ja.
Jan: Entschuldige, aber... wir haben Tom getroffen und....
Leni: Max hat es mir erzählt. Wie geht es Tom?
Jan: Ganz gut. Hat mal wieder den Standort gewechselt.
Leni: Also ich frag mich immer wieder, wie man in einem Wohnmobil hausen kann.
Jan: Na ja. Hat auch seine Vorzüge.
Leni: Ach ja? Die nenn mir mal bitte.
Jan: Jetzt nicht. Ich geh erst mal duschen.
Leni: Klar. (sie schauen sich an, grinsen beide)
Jan: (geht zu ihr, gibt ihr einen Kuss) Bis gleich.


Er geht duschen und zieht sich etwas Frisches an. Leni hat es sich inzwischen im Wohnzimmer bequem gemacht und blättert in einer Zeitschrift.
Die Kleinen schlafen schon.

Als Jan aus dem Bad kommt, sieht er Max. Sie schauen sich an. Max grinst ihn an.

Jan: Darüber reden wir noch, mein Freund.
Max: Gerne.

Er verschwindet nach unten. Jan zieht sich an.
Danach kommt er ebenfalls nach unten, sucht Leni. Er setzt sich zu ihr, lässt sie nicht aus den Augen.

Leni: Was ist?
Jan: Hab ich dir heute eigentlich schon gesagt, dass ich dich liebe?
Leni: Na ja.... kann sein. (sie schauen sich an) was willst du Jan?
Jan: Wie kommst du darauf, dass ich etwas will?
Leni: Ich kenne dich.

Jan setzt sich jetzt ganz brav und ordentlich hin. Schaut nach unten und überlegt, wie er jetzt am besten anfängt.

Jan: OK, du... du hast Recht. Leni…… ich….ich werde morgen früh in die JVA gehen. (sie schaut ihn jetzt an, er merkt das, meidet ihren blick)
Leni: sieh mich an. (er reagiert nicht) Jan Maybach...sieh mich bitte an.

Ganz langsam dreht Jan seinen Kopf zu ihr. Sie lassen sich nicht aus den Augen.

Leni: Das hatten wir schon. Und ich habe dir gesagt, wie ich darüber denke.
Jan: Ich weiß. Aber..... ich muss das tun. Versteh doch.
Leni: Nein, Jan, das verstehe ich nicht. Und ich will es auch nicht verstehen.

Sie will aufstehen, er hält sie fest und drückt sie wieder auf die Couch. Sie schauen sich an.

Jan: Bitte Leni, lass es mich dir erklären.

Sie sieht jetzt an seinem Gesichtsausdruck und erkennt auch an seiner Stimmlage, dass er es ernst meint.
Sie lehnt sich zurück, lässt ihn nicht aus den Augen. Jan merkt das und schluckt zwei drei mal.

Jan: Im Moment spricht alles gegen mich. Deinem Vater und auch Ina wird man keinen Glauben schenken. Und.... ehrlich gesagt, habe ich wenig Hoffnung, dass Sabine noch irgendwas findet, was mich entlasten könnte. Und das wiederum bedeutet, dass die Innere mir die Schuld an den tödlichen
Schlägen geben wird. Sie wird mich anklagen. Es kommt zur Gerichtsverhandlung und ich werde vermutlich wieder verurteilt. Vielleicht
Komme ich um eine Haftstrafe herum, in Anbetracht dessen, in welcher psychischen Verfassung ich zum Zeitpunkt des Verhörs war, aber.... darauf verlassen kann .... und will ich mich nicht, Leni.

Sie lassen sich immer noch nicht aus den Augen. Er schweigt kurz.

Jan: Ich weiß, was ich damals im Knast durchgemacht habe. Und ich weiß auch, was das für dich bedeutet hat. Aber..... Grossmann hat mir Andrea genommen und er hätte auch beinahe Max Leben ausgelöscht. Und mit seiner Aktion, sich im Knast zusammenschlagen zu lassen, schafft er es auch noch mich zu ruinieren. Das.... das kann ich nicht zulassen, Leni.

Sie lässt ihn nicht aus den Augen, bekommt feuchte Augen.

Jan: Sag doch was.
Leni: (schaut jetzt weg) Jan..... warum vertraust du nicht einmal mehr meinem Vater?
Jan: Das hab ich damals auch. Und es hat nichts gebracht.
Leni: Ich habe Angst. Jan, du hast Kinder. Greta... sie ...sie braucht dich. Und Julian.... ich seh doch, wie du mit ihm umgehst. Von Max möchte ich
Gar nicht reden. (schaut wieder weg)
Jan: Ich weiß. Und ich würde ....(er schluckt wieder) ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich keine Angst hätte.

Sie schauen sich an.

Jan: Mir bedeutet mein Leben alles, Leni. Ich .... ich bin glücklich. Glücklich darüber, dass ich so wundervolle Menschen um mich herum habe.
Aber ich muss das durchziehen.
Leni: Ich kann dich nicht davon abhalten, oder?
Jan: Versprich mir.....mich nicht zu verlassen. Ich brauche dich.

Er muss sich jetzt zusammenreißen. Leni merkt das. Ihr geht es nicht anders.

Leni: In guten wie in schlechten Zeiten. Das haben wir uns geschworen. Weißt du noch?
Jan: (lächelt ein wenig) Wie könnte ich das vergessen.
Leni: Und was, wenn sie ... wenn sie wieder versuchen, dich zu töten? Wenn ... wenn sie dich wieder......vergewaltigen? Jan! Ich ertrage das kein
zweites Mal.
Jan: Hey, ich hab dieses Mal Unterstützung. Tom kennt einen der Wärter. Er ist eingeweiht und .... wird ein Auge auf mich haben.
Leni: Sicher?
Jan: Ja.
Leni: Und wer hat ein Auge auf dich, wenn der Wärter frei hat?
Jan: Leni, bitte.

Es ist jetzt still. Leni schnäuzt kurz. Jan berührt jetzt ihr Gesicht.

Jan: Ich liebe dich. Und ich verspreche dir, dass ich kein Risiko eingehen werde.
Leni: Dir ist diese ganze Sache wirklich wichtig, hm?
Jan: Ja.
Leni: Na gut. Wenn du.... wenn du es unbedingt brauchst.
Jan: Du.... gibst mir.. deinen Segen?
Leni: Hab ich denn eine andere Wahl? (sie schaut ihn jetzt an, sie ist kurz vor dem Weinen)

Jan sieht in ihr Gesicht. Er weiß nicht, was er jetzt tun soll. Er weiß, dass er von Leni eine Menge verlangt. Und er spürt, wie sehr sie ihn liebt.

Jan: Ich..... ich liebe dich, Leni. (er nimmt sie jetzt ganz fest in den Arm und sie lässt es geschehen)

Sie bleiben eine ganze Weile in dieser Haltung sitzen. Jan merkt, dass sie jetzt weint. ER geht zurück und wischt ihr mit seinem Finger die Träne aus dem Gesicht. Sie lächeln ein wenig.

Jan: Es wird alles gut werden. Das weiß ich.
Leni: OK.
Jan: Da ... da ist allerdings noch was.
Leni: Was denn?
Jan: (schaut wieder weg) Außer Tom, Max und... dir.... weiß niemand von dieser Aktion. Und das sollte auch so bleiben.
Leni: Moment mal, heißt das, Papa ist außen vor?
Jan: Leni, es ist das Beste, glaub mir.
Leni: Ich .... ich versteh dich nicht.
Jan: Es macht die Sache einfacher, wenn so wenig wie möglich davon wissen. Wenn Hajo dich fragen sollte, wo ich bin... dann..... sag ihm, dass ich
Zu einem Freund gefahren bin.
Leni: Du bist suspendiert und darfst die Stadt doch gar nicht verlassen.
Jan: Ein Notfall. Das.... kriegst du schon irgendwie hin, hm?
Leni: Ich soll jetzt auch noch für dich lügen, ja?
Jan: Nicht wirklich. (sie schaut ihn fordernd an) Na ja, ein... klein bisschen vielleicht, hm?
Leni: Jan Maybach du bist unverbesserlich.
Jan: Heißt das also ja?

Leni steht jetzt auf und geht zur Tür. Jan versteht nicht.

Jan: Leni?
Leni: Ich bin müde. (sie dreht sich um) Was ist? Kommst du?

Sie schauen sich an und Jan versteht. Er folgt ihr ins Schlafzimmer und sie verbringen eine leidenschaftliche Nacht miteinander.


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Beitrag  cat Mo 28 Mai 2012, 19:16

Am nächsten Tag.
Jan ist schon früh wach. Ihm ist nicht ganz wohl, weiß er, was heute noch auf ihn zukommen wird. Aber Leni geht es ähnlich. Von Max ganz zu schweigen.
Sie sind in der Küche. Jan trinkt einen Kaffee im Stehen. Max sitzt wortlos am Tisch.
Es klingelt und niemand wagt es für einen Moment, sich zu bewegen.

Jan: Ich geh schon.

Jan läuft zur Tür. Max und Leni schauen sich an. Sie müssen nicht miteinander reden, um zu wissen, was der andere denkt.
Jan kommt mit Tom in die Küche.

Tom: Morgen.
Leni: Morgen Tom.
Tom: Hey, jetzt setzt mal nicht so eine Trauermiene auf. Jan ist schneller wieder hier, als euch lieb ist.
Leni: Ach ja? Gibst du uns das schriftlich?
Jan: Leni, bitte.
Leni: Tut mir Leid. (sie dreht sich wieder um und richtet etwas)
Tom: (geht zu ihr) Ich kann dir das nicht schriftlich geben, das weißt du. Wenn ich Jan in der JVA abgeliefert habe, dann ist er auf sich allein gestellt. Dann hat keiner die Situation mehr im Griff. Keiner, außer Jan selbst.
Leni: Ich weiß.

Tom schaut zu Jan. Der ist etwas nachdenklich.

Jan: Lass uns fahren, ja?
Tom: Klar.

Jan geht zu Leni und nimmt sie noch einmal ganz fest in den Arm.

Jan: Ich liebe dich, vergiss das nicht.
Leni: Ja. (sie lassen sich nicht aus den Augen, dann küssen sie sich)

Tom verdreht die Augen und geht aus der Küche. Von draußen ruft er dann.

Tom: Jan?
Jan: (löst sich von Leni) Ich komme.

Er geht vorher aber noch zu Max. Kniet sich zu ihm, da er ja am Tisch sitzt.

Jan: Du passt mir auf die Familie auf, klar?
Max: Klar. Kannst dich auf mich verlassen.
Jan: Ich weiß. (er gibt ihm auch einen Kuss auf die Stirn und geht dann ebenfalls aus der Küche)

Max steht auf.

Max: Papa! (er rennt nach draußen, Jan dreht sich um und Max läuft ihm schnell in die Arme)

Jan fängt ihn auf. Max drückt sich ganz eng an ihn. Jan weiß nicht, wie er jetzt reagieren soll. Er löst sich von Max.

Jan: Max. (er schaut weg) Max, sieh mich an.

Langsam schaut er Jan an.

Jan: Du musst keine Angst haben, hörst du?

Max sagt nichts. Er ist nicht in der Lage, etwas zu sagen. Er nickt nur, hat feuchte Augen. Jan verlässt daraufhin das Haus.


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Beitrag  cat Mo 28 Mai 2012, 19:20

Auf dem Weg zur JVA wird geschwiegen. Jan geht soviel durch den Kopf. Er will diese Sache durchziehen und gleichzeitig weiß er auch, dass er seiner Familie damit eine ganze Menge zumutet.

Nach einer halben Stunde parkt Tom den Wagen vor dem Eingang der JVA. Sie schauen beide auf das große Gebäude. Schweigen.

Tom: Noch können wir das ganze abblasen.
Jan: Nein, Tom. Es gibt kein zurück.
Tom: Gut. Dann... (er holt nun seine Handschellen und schaut Jan an)

Der lässt ihn nicht aus den Augen, blickt dann auf die Handschellen. Langsam streckt er seine Arme nach vorne. Tom legt sie ihm an.
Sie steigen aus und gehen auf den Eingang zu. Drinnen werden sie gleich zur „Aufnahme“ gebracht.
Tom hat noch ein paar Papiere zusammengetragen. Eine kurze Zusammenfassung über den Grund, seines Einlieferns.
Das ganze geht ohne größere Probleme vonstatten.

Wärtern: Maybach Jan. Ein Kollege?
Tom: Tja, ein krimineller Kollege.
Wärter: Soll’s geben. (er schaut sich die Einweisung, die von Binz unterschrieben ist, an)
Tom: Gibt’s Probleme?
Wärter: Nee, alles in Ordnung. Sie können ihm dann die Handschellen abmachen.
Tom: Gut.

Tom öffnet die Handschellen und packt sie wieder weg.

Wärter: So, dann kommen sie mal mit.

Er nimmt Jan am Arm und zieht ihn in einen Nebenraum. Jan dreht sich noch einmal zu Tom um. Sie schauen sich an. Tom nickt ihm ein klein bisschen zu. Dann wird die Tür vom Nebenzimmer geschlossen. Tom schaut noch eine ganze Weile darauf.
Er weiß, dass er für Jan jetzt nichts mehr tun kann. Danach fährt er ins Präsidium



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Beitrag  cat Mo 28 Mai 2012, 20:40

Zu Hause ist es Max, der kein Wort seit Jans Weggang, geredet hat. Er ist auf seinem Zimmer. Maria ist inzwischen auch gekommen und fragt nach Jan. Leni erklärt ihr, dass er plötzlich zu einem Freund fahren musste, der seine Hilfe braucht.
Etwas später geht Leni nach oben. Sie möchte mit Max reden.
Sie geht in sein Zimmer. Max sitzt am Schreibtisch und hält ein Bild in der Hand. Es zeigt seine Mutter zusammen mit Jan, ihm und Greta. Er ist traurig.
Leni setzt sich zu ihm, sie schauen sich an.

Max: Ich hab auch ein Foto von uns.
Leni: Ist schon OK. Das ist ein sehr hübsches Bild.
Max: Es war Mamas Lieblingsbild.
Leni: Du vermisst sie, hm?
Max: Ein bisschen. Ich hab ja jetzt dich. (sie schauen sich wieder an)
Leni: Danke. Verrätst du mir, warum du so traurig bist? Ich meine... du hast es Jan ja erst ermöglicht, diesen Schritt zu wagen, weil du mit Tom
Gemeinsame Sache gemacht hast.
Max: Ich weiß. Aber..... als ich das tat, wusste ich nicht, was ich jetzt weiß.
Leni: Was genau meinst du?
Max: Ich...(er schaut nach unten) ich....hab euer Gespräch gestern abend noch mitbekommen.
Leni: Was genau?
Max: (schaut sie jetzt an) Ist es wahr, dass Papa.... ich meine, dass er damals, als er verurteilt wurde und ins Gefängnis kam... dass man ihn.....vergewaltigt hat?

Leni ist jetzt ein bisschen überrascht. Mit dieser Frage hat sie nicht gerechnet.

Leni: Ja. Ja, Max, das stimmt.
Max: Wenn ich das gewusst hätte... dann.....
Leni: .... hättest du dich rausgehalten? (er nickt) Max, ich glaube nicht, dass es etwas daran geändert hätte. Dann hätte sich Jan einfach einen anderen Weg gesucht, ins Gefängnis zu kommen.
Max: Meinst du?
Leni: Ja. Er ist.... wie besessen von dieser Idee. Und wenn er sich mal in etwas hineingebissen hat, dann ist es sehr schwer, ihn vom Gegenteil zu
Überzeugen. Glaub mir, ich kenne das.
Max: Ich kann dich jetzt sehr gut verstehen, warum du von Anfang an so dagegen warst.
Leni: Es war für uns alle nicht leicht. Ich hatte solche Angst. Weißt du, wenn du als Polizist ins Gefängnis kommst, dann bist du Freiwild für alle anderen.
Max: Und wenn sie.... wenn sie Papa wieder....
Leni: Max, darüber darfst du jetzt nicht nachdenken. Versuch einfach so zu tun, als ob er wirklich bei einem Freund wäre, hm?
Max: Kannst du das? (sie schauen sich an)
Leni: Nein. Ich muss immer an ihn denken, was er jetzt gerade tut und... was die anderen mit ihm tun.

Sie lassen sich nicht aus den Augen. Max bekommt feuchte Augen.

Max: Es tut mir Leid.

Er steht jetzt auf und geht auf sie zu. Sie nimmt ihn ganz fest in ihre Arme. Sie lassen sich gar nicht mehr los.

Leni: Jan hat schon recht, wenn er sagt, dass du etwas ganz Besonderes bist, Max. (sie lösen sich, schauen sich an) Wir schaffen das.

Max nickt nur.

Leni: Sag mal..... hast du Lust später mit mir in die Redaktion zu fahren?
Max: Willst du wieder arbeiten gehen?
Leni: Ich will mich zumindest mal wieder dort blickenn lassen und fragen, wie es aussieht.
Max: Ich würde gerne mitkommen.
Leni: Na dann. Ich sag nur noch Maria Bescheid, hm?
Max: OK.

Leni steht auf und geht zur Tür.

Max: Leni?
Leni: (dreht sich um) Ja ?
Max: Du bist auch was Besonderes.
Leni: Danke. (sie lächeln sich jetzt an und dann geht sie nach unten)

Wenig später fahren die beiden in die Redaktion.



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Beitrag  cat Mo 28 Mai 2012, 20:44

Jan wurde inzwischen eine Zelle zugewiesen.
Er sitzt auf seiner Pritsche. Die Tür steht offen. Immer mal wieder kommen ein paar neugierige Häftlinge und schauen hinein.

Zum ersten Stress für Jan kommt es beim Mittagessen. Es gibt Eintopf und Brot. Jan setzt sich mit seinem Tablett an einen freien Tisch. Der bleibt aber nicht lange frei. Nach ein paar Löffeln, setzen sich zwei Häftlinge zu ihm, beobachten ihn.

Matse: Schmeckts, Bulle? (er bekommt keine Antwort, Jan isst weiter) Also ich finde den Eintopf ja ein bisschen dickflüssig. Ich hab da
Was für dich.

Er holt jetzt einen Putzeimer hervor.

Matse: Hier, das ist noch übrig geblieben vom Sauberwischen.

Er leert nun etwas vom Putzwasser in Jans Teller. Die anderen drumherum lachen.

Matse: Ist doch gleich viel besser, oder? Los probier mal.

Jan weigert sich, schaut ihn nicht an.

Matse: Ich hab gesagt, du sollst probieren. (er wird jetzt fordernder)

Jan bringt mit einer ruckartigen Bewegung den Teller zum Umkippen. Das ganze Zeug ergießt sich über die Hose seines Gegenübers.
Der geht sofort in die Höhe und wird fuchsteufelswild.

Matse: Sag mal, hat man dir ins Gehirn geschissen?

Er geht um den Tisch rum und packt Jan am Kragen, zieht ihn nach oben. Sofort kommt Peter Konopka, ein bulliger Mann. Er ist schon seit Jahren im Knast und hat sich so etwas wie eine Vormachtstellung bei den Jungs erarbeitet. Aber es gibt immer wieder Häftlinge, die das nicht akzeptieren.

Peter: Lass ihn los.
Matse: Halt dich da raus, Pit.
Peter: Ich sagte, du sollst ihn loslassen.

Jetzt kommt auch endlich ein Wärter zu ihnen.

Wärtner: Was ist los?
Matse: Der Typ hier hat mir sein Mittagessen übergegossen.
Wärter: Und warum? (er schaut ihn an)
Matse: Woher soll ich das wissen. Wahrscheinlich ist der Typ ein Psycho.
Wärter: Maybach, sie sind erst seit ein paar Stunden hier, sie sollten sich zurücknehmen. Ich dulde hier keine Auseinandersetzungen. Und jetzt
Auseinander.
Matse: Das wirst du mir noch büßen, verlass dich darauf.

Er geht vom Tisch weg und verschwindet.

Peter: Du solltest vorsichtig sein. Wenn du Probleme hast, dann..... wende dich an mich.

Jan, der natürlich von den Akten her weiß, mit wem er es zu tun hat, schaut ihn an.

Jan: Wird nicht nötig sein, danke. (er will sich setzten)
Peter: (hält ihn fest) Und ob das nötig sein wird. Wenn du hier drinnen überleben willst.

Er lässt ihn wieder los und verschwindet ebenfalls.
Jan schaut ihm nach, setzt sich dann.


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Beitrag  cat Mo 28 Mai 2012, 20:48




Im Büro herrscht reges Treiben. Sabine kommt zu ihnen.

Hajo: Und? Hast du noch irgendwas Brauchbares gefunden?
Sabine: Es .... tut mir Leid. Nein. Ich hab auf irgendwelche Drogen oder andere Mittel gehofft, welche die Blutung ausgelöst haben könnte. Aber.... es waren definitiv die Schläge, die er hat einstecken müssen.
Hajo: Mist.
Ina: Das bedeutet, dass Jan angeklagt werden wird.
Tom: Verdammt noch mal. Ihr habt den Typen doch verhört. Der war doch putzmunter.
Sabine: Solche Schläge kommen nicht gleich zur Wirkung. Es könnte durchaus sein, dass sich die Blutungen erst ganz allmählich einstellten.
Tom: Du weißt, was du da sagst?
Sabine: Ja. Und es tut mir für Jan so Leid. Hab ich ihm versprochen, dass ich etwas finden werde.
Hajo: Scheiße. Dann wird es sicher nicht lange dauern, bis Müller hier auftauchen wird. Ich muss Jan anrufen.

Er geht aus dem Büro. Tom folgt ihm kurz.
Hajo sitzt in seinem Büro und wählt Jans Nummer. Sein Handy ist aus. Er versucht es auf dem Festnetzt.

Hajo: Leni? Ich bin’s.
Leni: Hallo Papa.
Hajo. Hör zu, ich… könntest du mir kurz Jan geben?
Leni: Der ist nicht hier.
Hajo: Wo ist er? Ich muss mit ihm reden.
Leni: Er ist zu einem Freund gefahren.
Hajo: Er ... er hat die Stadt verlassen?
Leni: Ja.
Hajo: Sag mal..... spinnnt er jetzt?
Leni: Papa, Jan ist vom Dienst suspendiert. Also kann er seine Zeit auch sinnvoll nutzen. Sein Freund braucht dringend Hilfe.
Hajo: Hör zu, Jan wird wahrscheinlich angeklagt werden. Die Gerichtsmedizin hat nichts gefunden.
Leni: Also doch.
Hajo: Leni, wie kann ich ihn erreichen?
Leni: Er ruft hier an, hat er gesagt.
Hajo: Gut, dann sag ihm, dass er sich schnellstens bei uns melden soll. Ich denke nämlich, dass die Innere nicht lange auf sich warten lässt.
Leni: Ich sag ihm Bescheid. Tschüß Papa.

Sie legt auf, holt tief Luft. Max steht neben ihr.

Max: Und? Hat er es dir abgenommen?
Leni: Ich denke schon. Aber.....
Max: Ja?
Leni: Sabine hat nichts gefunden. Und das bedeutet, dass ...
Max: .... dass Papa angeklagt werden wird. Genauso wie er es vorausgesagt hat.
Leni: Ja.

Sie schauen sich an.



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Beitrag  cat Mo 28 Mai 2012, 20:52






Gegen Abend.
Jan sitzt auf seiner Pritsche und liest, als Matse und zwei seiner Kumpels hereinkommen. Sie schauen sich an.

Jan: Was willst du?
Matse: Ich hab doch gesagt, dass du für die Sache heute Mittag büßen musst.

Er gibt seinen Kumpels zu verstehen, dass sie nachsehen sollen, dass niemand in der Nähe ist.
Dann lehnen sie die Tür zu Jans Zelle an, gehen auf Jan zu und packen ihn zu zweit so hart an, dass dieser sich nicht mehr wehren kann.
Jan versucht es zwar mit Händen und Füßen, aber er schafft es nicht. Die zwei sind einfach viel zu stark. Als er versucht, zu schreien, hält ihm einer der Männer die Hand auf den Mund. Jan ist nun wehrlos.
Matse holt aus seiner Tasche nun eine Spritze und zeigt sie demonstrativ Jan. Der lässt das Ding nicht aus den Augen.
Dann zieht Matse Jans Arm zu sich. Er will ihm diese Spritze verabreichen.

Matse: Danach wirst du dich wunderbar fühlen. Und du wirst später danach lächzen. Glaub mir das.

In dem Moment, in dem Matse die Nadel einführen möchte, steht Peter Konopka neben ihm.

Matse: Pit hau ab. Das ist meine Show.
Peter: Die Show ist zu Ende, Matse. Hau ab und nimm deine Kumpanen mit.
Matse: Du vermasselst mir das jetzt nicht.
Peter: Ich sagte, zieh Leine oder ich ruf den Wärter.

Es dauert eine Weile, dann nimmt Matse die Spritze zurück und gibt seinen Leuten ein Zeichen, mitzukommen.
Es wird dabei nicht geredet.
Jan holt erst mal tief Luft und sammelt sich langsam wieder.

Jan: Danke.

Peter, der nicht alleine gekommen ist, Klaus gröbner und Manne Klein sind bei ihm, drückt Jan jetzt selbst auf das Bett. Er legt ihm die Hand um seinen Hals und mit seinem gesamten Gewicht drückt er ihn nach unten. Jan ist nun überrascht.

Jan: Was... was soll das?
Peter: Du glaubst doch nicht etwa, dass ich mir die Show entgehen lasse.
Jan: Was ... was für eine Show?

Peter gibt seinen Freunden ein Zeichen und sie übernehmen. Sie drücken Jan weiter auf das Bett und Peter nimmt nun seinen Arm.
Das gleiche Spielchen wie vorhin.
Peter holt nun ebenfalls eine Spritze. Jan versucht, sich mit all seinen Kräften zu wehren, aber es gelingt ihm nicht.

Peter: Wehr dich nicht. Lass es einfach geschehen.

Dann setzt Peter die Spritze. Jan schaut ihn mit großen ängstlichen Augen an.

Peter: Jetzt wirst du erst mal schlafen.

Jans Augen werden schwer. Er versucht, sie offen zu halten, aber die Spritze zeigt nun ihre Wirkung. Jan verliert das Bewusstsein.



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Beitrag  Kathy Mi 30 Mai 2012, 19:22

Hallo Cat,
genau wie Moritz bin ich natürlich auch schon wieder von Anfang an dran an deiner Geschichte Smile Du machst es ja auch schon wieder ganz schön spanndend und dramatisch. Ich hätte nie gedacht das Jan nochmal in den Knast geht und das auch noch freiwillig Shocked Allerdings mache ich mir gerade schon wieder große Sorgen um Jan denn ich habe das Gefühl der Plan geht nach hinten los Sad Oje oje Sad Armer Jan Sad
Na dann bis bald wieder hier liebe Grüße Kathy

Kathy

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Beitrag  cat Mi 30 Mai 2012, 21:36

Hallo Kathy, freut mich, dass du auch wieder dabei bist. Ja, Jan wird es nicht leicht haben mit seiner eigenen Entscheidung freiwillig in den Knast zu gehen. Aber lies weiter.


Am nächsten Morgen ist es Volker Zellner, Toms Freund, der als Wärter in der JVA arbeitet, der an Jan rüttelt. Der liegt in seinem Bett und schläft vermeintlich.

Volker: Maybach, aufwachen. Jetzt machen sie schon.

Nur ganz langsam kommt Jan zu sich. Er lebt, das ist sein erster Gedanke. Sein zweiter.... Er findet sich in seinem Bett und ist.... unbekleidet. Er kann sich an nichts mehr erinnern. Nur an die Spritze, die ihm Peter Konopka verabreicht hat.
Er dreh sich nun zu Zellner um.

Volker: Was ist denn los? Geht es ihnen nicht gut?
Jan: Ich.... ich... (er schluckt)

Volker sieht nun die Einstichstelle an seinem Arm. Er nimmt den Arm und schaut ihn an.

Volker: Wer hat ihnen die Spritze gegeben?

Jan schweigt. Zellner sieht nun auch, dass Jan unbekleidet im Bett liegt.

Volker: Maybach, was ist hier passiert? (er schweigt weiter) Hören sie, ich kann ihnen nicht helfen, wenn sie mir nicht sagen, was Sache ist.
Jan: Es ist alles in Ordnung.
Volker: Gut, wie sie meinen. Dann... ziehen sich was an und kommen zum Frühstück.

Er steht auf und verlässt die Zelle. Jan setzt sich auf und holt erst einmal wieder tief Luft.
Was ist letzte Nacht passiert? Warum hat er keine Kleider mehr an.
Er zieht sich an, fühlt sich aber hundeelend, so dass er sich dazu entschließt, nicht zum Frühstück zu gehen.

Etwas später, Jan sitzt auf seinem Bett, mit dem Rücken zur Tür. Peter kommt herein. Er sieht Jan, schweigt erst, geht dann auf ihn zu, setzt sich neben ihn.

Peter: Was ist los? Keine Lust auf Frühstück?
Jan. Lass mich in Ruhe.
Peter: Hey, spricht man so mit jemandem, der dich vor einer Überdosis Heroin gerettet hat?

Jan schaut Peter das erste mal an.

Peter: Was glaubst du, was die drei dir gestern verabreichen wollten, hm?
Jan: Verschwinde, hab ich gesagt.

Jan hat Mühe, sich unter Kontrolle zu halten. ER hält sich den Magen.

Peter: Du hast doch was.
Jan: Geht schon.
Peter: Soll ich den Arzt rufen?
Jan: Nein. Ich...... ich brauch nur meine Medikamente.
Peter: Was für Medikamente?
Jan: Für den Magen.
Peter: In dem Alter schon Magenbeschwerden, mann Junge. Du solltest dich beim Arzt vorstellen. Um 9 macht der seine Praxis auf. Wenn du willst.....
Jan: Ich hab gesagt, du sollst verschwinden.

Sie schauen sich. Peter merkt, dass es Jan ernst meint, er merkt aber auch, dass es ihm nicht gut geht. Er steht auf und verschwindet.


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Beitrag  cat Mi 30 Mai 2012, 21:39


Im Büro.
Tom sitzt an seinem Schreibtisch, als das Telefon klingelt. Zur gleichen Zeit kommt Müller herein. Ina und Hajo, die zusammenstehen, schauen ihn an.

Müller: Morgen.
Hajo: Morgen.


Tom: Volker, was gibt’s? ---- Was? ---- Ja ist gut. Kannst du das für mich erledigen? ---- Ich danke dir. Tschüß.

Er legt auf und hat drei Augenpaare auf sich gerichtet.

Tom: Das..... war privat.
Müller: Schön. Wo ist Maybach?
Hajo: Den haben sie vom Dienst suspendiert, schon vergessen?
Müller: Werden sie nicht ausfallend, Trautzschke. Ich hab versucht, ihn auf dem Handy zu erreichen. Und zu Hause geht niemand ans Telefon. Also?
Hajo: Er ist nicht hier. Er ist bei einem Freund, der seine Hilfe braucht.
Müller: Soll das heißen, er hat die Stadt verlassen?
Hajo: Was wollen sie denn von ihm?
Müller: Ich hab das hier. (er legt ihm ein Schreiben vor) Ihr Kollege Jan Maybach wird des Totschlags angeklagt werden.
Ina: Das ist jetzt nicht ihr ernst, oder?
Müller: Frau Zimmermann, das ist mein voller Ernst.
Tom: Und was ist mit der Tatsache, dass Jan nur einmal auf Grossmann eingeschlagen hat?
Müller: Das sagt er. Beweisen kann er es nicht.
Tom: Ich fass es nicht.
Müller: Sie sind lange genug bei der Polizei, um diese Entscheidung nachzuvollziehen.
Tom: Nein. Und es sind genau diese Entscheidungen, die mich damals dazu bewogen haben, den Polizeidienst zu quittieren.
Müller: Es steht ihnen jederzeit zu, es wieder zu tun.

Tom steht jetzt auf und geht auf Müller zu, bleibt dich vor ihm stehen.

Hajo: Tom, bitte.

Tom und Müller schauen sich sehr intensiv an, dann geht Tom wortlos an ihm vorbei aus dem Zimmer.

Müller: Wenn sie was von Maybach hören, dann soll er sich umgehend bei mir melden. Ich geben ihm 24 Stunden, seinem Freund zu helfen. Wenn er dann nicht hier ist, werde ich eine Fahndung nach ihm rausgeben.

Er wartet gar keine Antwort mehr ab und verlässt das Büro. Ina und Hajo schauen sich an, schweigen.




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Beitrag  cat Mi 30 Mai 2012, 21:44



Es ist kurz nach 10 Uhr. Die Gefangen sind draußen. Dürfen sich die Füße vertreten. Manche spielen Basketball, andere lesen oder unterhalten sich.
Jan steht am Zaun, ist in Gedanken.
Er merkt erst spät, dass sich Matse und seine Kumpels ihm wieder nähert.

Mats: Wir haben dich beim Frühstück vermisst.

Jan schaut ihn an und will an ihm vorbei gehen. Doch einer der Männer stellt sich ihm ihn den Weg. Jan möchte vorbei, wieder versperrt er ihm den Weg.

Mats: Hey, ich rede mit dir.
Jan: Ich aber nicht mit dir.
Mats: Hast du die letzte Nacht nicht vergessen?

Die beiden schauen sich an. Schweigen. Dann drückt Jan sein Gegenüber mit einem Schlag von sich, läuft weiter. Die anderen lachen hämisch hinter ihm her. Jan bleibt ein paar Meter weiter wieder stehen. Ist wieder in Gedanken.
Jetzt ist es Peter Konopka, der sich ihm nähert.

Peter: Na? Warst du beim Arzt?
Jan: (schaut ihn an) Nein.

Er möchte wieder gehen, Peter hält ihn fest.

Jan: Lass mich in Ruhe.
Peter: Was ist los?
Jan: Das fragst du? (sie schauen sich eine weile an) Was ist letzte Nacht passiert?
Peter: Nichts. Du hast geschlafen.
Jan: Ich hatte heute morgen keine Kleider mehr an.
Peter: Stimmt.
Jan: Also?
Peter: Hey….. ich hab dir nur ein Schlafmittel gespritzt. Mehr nicht. Besser als eine Ladung Drogen. Und die hättest du von Matse bekommen.
Jan: Ich glaub dir kein Wort.
Peter: Hat Matse irgendwas gesagt?
Jan: Er hat mich nur gefragt, ob ich die letzte Nacht nicht vergessen habe.
Peter: Hör zu. Ich... ich hab dir das Zeug gespritzt und die anderen haben.... dich ausgezogen. Das ist der Deal, den ich mit Matse und seinen Kumpanen geschlossen habe. Passiert mit jedem Neuling so. Wenn ich rechtzeitig komme. Manche haben auch schon Matses Drogencocktail verabreicht bekommen. (er merkt, das es in Jan arbeitet) Jan, sie haben dich nur ausgezogen. Mehr nicht. Ich war die ganze Zeit dabei. Niemand, hörst du, niemand hat dich angefasst.
Jan: Das ist abartig. Richtig abartig.

Er möchte gehen, doch Peter hält ihn wieder fest.

Peter: Sag mal... spielst du eigentlich Schach?
Jan: Warum?
Peter: Ich... würde dich gerne herausfordern. Und wir können sogar um etwas spielen:
Jan: Und um was?
Peter: Sagen wir, der Sieger darf dem anderen eine Frage stellen und der andere muss ehrlich antworten. (schweigen) Also? Was sagst du?
Jan: Ich überlegs mir.

Jetzt kommt ein Wärter auf die beiden zu.

Wärter: Maybach? Mitkommen.
Jan: Warum?
Wärter: Du hast Besuch. Also?

Jan wartet eine Weile, dann folgt er dem Wärter ins Innere. Er bekommt Handschellen angelegt.


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Beitrag  cat Mi 30 Mai 2012, 21:49





Er wird in einen Raum gebracht. Tom steht am Fenster und dreht sich um, als er das Geräusch der Tür hört.
Volker, Toms Freund, kommt mit Jan herein.
Jan und Tom schauen sich nur an, reden nicht. Tom schaut danach kurz Volker an, der versteht. Er öffnet ihm die Handschellen.
Volker: 10 Minuten, länger kann ich euch nicht alleine lassen.
Tom: Ist schon OK. Danke Volker.

Volker verlässt den Raum, was er eigentlich nicht tun dürfte . Tom und Jan lassen sich wieder nicht aus den Augen.

Tom: Komm lass uns setzen.

Sie setzen sich an den Tisch. Jan schaut nach unten.

Tom: Wie geht es dir?
Jan: Gut. (das kommt allerdings nicht wirklich überzeugend rüber)
Tom: Jan....
Jan: Es ist alles in Ordnung.
Tom: Da hab ich aber was anderes gehört. (sie schauen sich jetzt an) Volker hat mir erzählt, in welchem Zustand er dich heute morgen in der Zelle gefunden hat. (Jan schweigt) Was ist passiert? (Jan schweigt weiter) Jan, bitte. Rede mit mir. (schweigen) Du warst heute morgen ... unbekleidet im Bett.
Jan: Und? Ich schlafe immer nackt.
Tom: Ach ja? Und Leni auch?
Jan: Hör auf, Tom.
Tom: Dann hör du auf, mich anzulügen. (er zieht ihm jetzt den Arm vor. Man erkennnt noch die Einstichstelle)

Jetzt sind beide ruhig. Tom wartet.

Jan: OK. Da ist so ein... Typ.. Matse heißt er. Mit dem bin ich gestern Mittag aneinander geraten. Und am Abend wollte er mir eine Ladung Stoff verabreichen.
Tom: Wie bittte?
Jan: Ja. Aber ich hatte Glück. Peter Konopka kam noch rechtzeitig dazu und hat den Kerl aus meiner Zelle geworfen.
Tom: Wow. Das war ja mal ein richtig netter Zug.
Jan: Ja, das..... das dachte ich in dem Moment auch.
Tom: Aber?
Jan: Plötzlich hat er eine Spritze aus der Tasche gezogen und sie mir verabreicht.

Es herrscht Schweigen.

Jan: Ein Schlafmittel. Wie er mir vorhin erzählte.
Tom: Und dann? Was ist dann passiert?
Jan: Ich weiß es nicht. Ich... ich weiß nur, dass ich heute morgen.....keine Kleider mehr anhatte.
Tom. Scheiße.
Jan: Ja. Peter..... sagt zwar, dass nichts passiert wäre, aber..... ich weiß nicht, ob ich ihm glauben kann.
Tom: Jan, breche das Ganze hier ab. Es ist noch nicht zu spät.
Jan: Nein... nein, ganz bestimmt nicht. Ich bin mir sicher, dass dieser Konopka mir helfen kann.
Tom: In dem er dir Schlafmittel injektziert?
Jan: Das wird er nicht mehr tun.
Tom: Ach ja? Und was macht dich da so sicher?
Jan: Es handelt sich um ein Begrüßungsritual. Jeder Neuankömmling wird so behandelt.
Tom: Nette Begrüßung. (Jan muss ein wenig schmunzeln) Müller war vorhin im Büro. Er gibt dir 24 Stunden, dich bei ihm zu melden,
ansonsten gibt er eine Fahndung nach dir raus.
Jan: Scheiße. Ich .. ich brauche mindestens noch zwei Tage, Tom.
Tom: Kannst du vergessen. Dieser Müller ist ein Widerling.
Jan: Ich weiß.
Tom: Du solltest Hajo anrufen.
Jan Und wie?

Tom holt ein Handy heraus, legt es vor ihm auf den Tisch.

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Beitrag  cat Mi 30 Mai 2012, 21:53

Sie lassen es beide nicht aus den Augen.

Tom: Es ist besser so. Erklär ihm die Situation mit deinem Freund. Leni hat das ganz gut hinbekommen.
Jan: Du hast mit ihr gesprochen?
Tom: Ja.
Jan: Und… wie geht es ihr?
Tom: Was denkst du?

Sie schauen sich wieder sehr intensiv an, dann nimmt Jan das Handy und wählt Hajos Nummer. Er steht dabei auf und läuft zum Fenster.

Hajo: Trautzschke
Jan. Hajo? Ich bin’s.
Hajo: Mensch Jan, wo steckst du denn?
Jan: Ich bin in der Nähe von Köln, bei einem Freund.
Hajo: Jan, bitte. Setz dich in den Wagen und komm her.
Jan: Das geht nicht. Ich... ich muss mindestens noch zwei Tage hier bleiben.
Hajo: Jan. Du wirst des Totschlags bezichtigt.
Jan: Ich weiß. Aber.... Hajo, bitte. Rede mit Müller. Mein Freund ist in echten Schwierigkeiten und ... ich kann ihn jetzt nicht im Stich lassen. (es ist still) Hajo?
Hajo: Ich bin noch dran.
Jan: Zwei Tage, bitte. Du ... du schaffst das. Danach kann er mich von mir aus anklagen und verurteilen lassen.
Hajo: Jan hör auf so zu reden. Wir tun alles, um dich zu entlasten.
Jan: ich weiß. Also?
Hajo: Gut, ich rede mit Müller.
Jan: Danke.

Jan legt einfach auf. Er ist in Gedanken, schaut aus dem Fenster.

Tom: Du willst das also wirklich durchziehen?
Jan: Ja. Ich komm sonst aus dieser Sache hier nicht mehr raus. Und das weißt du auch Tom. (sie schauen sich wieder an)
Tom: Max war gestern Abend noch bei mir.
Jan: Wie verkraftet er das ganze?
Tom: Er hat Angst. Angst um seinen Vater. Dass er ....
Jan: Ja?
Tom: Ist nicht so wichtig.
Jan: Tom!
Tom: Naja, er… er hat wohl mitbekommen, was dir bei deinem letzten Gefängnisaufenthalt widerfahren ist. (er schaut ihn fragend an) Deine...Vergewaltigung

Jan geht jetzt ein paar Schritte, bleibt dann stehen.

Tom: Er hat Angst, weil er dir dazu verholfen hat, hierher zu kommen.
Jan: Das hast du ihm hoffentlich ausgeredet.
Tom: Na was denkst du?
Jan: (holt jetzt tief Luft) Danke Tom. Er mag dich.
Tom: Er ist ein prima Junge. Und ich ... mag ihn auch. (sie lächeln jetzt beide)

Die Tür geht wieder auf und Volker kommt herein.

Volker: Es tut mir Leid, aber....die Zeit ist um.
Tom: Ist schon OK: Wir sind auch durch.

Volker legt Jan wieder die Handschellen an.

Tom: Was hast du jetzt vor?
Jan: Ich werde jetzt erst einmal eine Partie Schach spielen gehen und drück mir mal die Daumen, dass ich gewinne.
Tom: Muss ich das jetzt verstehen?
Jan: Nein. Noch nicht. Tschüß.
Tom: Tschüß und.... bleib sauber, ja?

Volker will mit Jan gehen, als Tom sie zurückruft.

Tom: Ach Moment noch. (er holt etwas aus seiner Jacke) Hier, die hat mir Leni mitgegeben.
Volker: (nimmt die Schachtel, bevor sie Jan nehmen kann) Was sind das für Tabletten?
Jan: Für meinen Magen.
Tom: Er hatte ein Magengeschwür und ist seitdem auf Medikamente angewiesen. Ist das ein Problem?
Volker: Nein. Wenn ich das weiß. (er gibt Jan die Schachtel)
Jan: Danke. Sag Leni einen schönen Gruß von mir und sie soll sich keine Sorgen machen.
Tom: Ja, mach ich.

Die beiden verlassen den Raum. Die Eisentür zum Besucherraum schließt sich. Tom bleibt eine ganze Weile wie erstarrt stehen. Er weiß, dass es für Jan gefährlich werden kann.
Aber er wollte es so. Und nun müssen sie beide da durch. Wenig später fährt er wieder zurück zum Präsidium.


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Beitrag  cat Fr 01 Jun 2012, 18:34

Jan kommt in den Gemeinschaftsraum. Dort ist jeder mit etwas anderem beschäftigt. Plötzlich taucht Peter Konopka hinter ihm auf.

Peter: Und? Alles klar?
Jan: (dreht sich zu ihm um) Ja.
Peter: Lust auf eine Partie?
Jan: warum nicht.

Sie setzten sich an einen Tisch und Peter baut das Schachspiel auf. Jan beobachtet ihn dabei.

Jan: Der Einsatz gilt noch?
Peter: Du meinst die Frage und die ehrliche Antwort? (Jan nickt nur) Klar. Was ich sage, hat auch Bestand.

Sie fangen an zu spielen. Und die Partie dauert eine ziemlich lange Zeit.

Jan: Du spielst verdammt gut. Erinnert mich an die Zweikämpfe, die ich mit meinem Sohn ausgetragen habe.
Peter: Du sprichst von Max?

Jetzt ist es Jan, der nach oben schaut, ihn nicht aus den Augen lässt.

Jan: Woher kennst du Max?
Peter: Du bist nicht sein Vater.
Jan: Doch, bin ich.
Peter: Und was ist mit Carsten Grossmann? Ich dachte er...
Jan: Er war nur der biologische Vater. Ich hab Max Mutter geheiratet und den Jungen adoptiert.
Peter: Das hat Grossmann aber nicht interessiert.
Jan: Was ist? Können wir weiter spielen?
Peter: (ist etwas überrascht, dass Jan jetzt so reagiert) Sicher.

Nach fast zwei Stunden ist es Jan, der das erlösende Wort spricht.

Jan: Schach.... und .... matt.
Peter: Kompliment, so einen starken Gegner hatte ich schon lange nicht mehr. Wie viel hast du aufgebrummt bekommen?
Jan: Genug. Reicht für jede Menge Spiele.

Sie müssen jetzt beide etwas schmunzeln.

Peter: Also, dann... leg mal los.
Jan: Was meinst du?
Peter: Deine Frage. Was möchtest du wissen?

Jan wird jetzt nachdenklich. Es gibt da schon eine Frage, die ihn beschäftigt.

Peter: Was ist? Wunschlos glücklich?
Jan: OK, ich.... ich würde gerne wissen, ob du mit der Sache, die hier vor drei Tagen passierte, etwas zu tun hast.
Peter: Was genau meinst du?
Jan: Max war hier, um seinen Vater zu besuchen und das hat Grossmann dazu genutzt, zu fliehen. Mit ihm als Geisel.

Es kommt nichts. Jan lässt Peter nicht aus den Augen.

Jan: Was ist? Hast du oder hast du nicht?
Peter: Das bleibt aber unter uns. Ich hab keine Lust, dafür gerade zu stehen.
Jan: Wir sitzen beide im selben Boot. Also warum sollte ich dich verpfeifen.
Peter: Stimmt. Aber... man weiß ja nie.
Jan: Ich halte meinen Mund. Ehrenwort.
Peter: Grossmann hat in der Zeit, in der er hier war alles ganz genau beobachtet. Welcher Wärter zu welcher Zeit seinen Dienst antrat, was geschah, wenn jemand Besuch bekam. Er hat alle immer wieder ausgefragt. Und dann kam er auf mich zu und meinte, er würde abhauen. Ich hab ihn natürlich erst einmal ausgelacht. Ich meine, das haben vor ihm schon andere gesagt.
Jan: Verstehe.
Peter: Aber er hat mir genau aufgetragen, was ich und meine Freunde zu tun habe.
Jan: Ihr habt den Alarm ausgelöst.
Peter: Ja. War alles ganz einfach. Ich hätte nie gedacht, dass ihm die Flucht nach dDraußen so leicht fallen würde.
Jan: Und der Wagen, der draußen auf ihn wartete?
Peter: Ein Freund von mir. Saß bis vor einem halben Jahr noch hier ein.
Jan: Raffiniert.
Peter: Es … es hat alles genauso geklappt, wie er es mir beschrieben hat. (er merkt, dass Jan nachdenklich wird und nach unten schaut) Darf ich dich auch etwas fragen?
Jan: Klar.
Peter: Lebt der Junge? Ich meine... habt ihr ihn gefunden?
Jan: Warum fragst du das? (Peter schweigt) War das von Grossmann beabsichtigt? Dass ... dass Max ...
Peter: Er wusste genau, dass er hier nicht mehr rauskommt. Auch nicht mit seinem Sohn als Geisel. Er hat mit der ganzen Aktion nur ein Ziel verfolgt.
Jan: Und welches?
Peter: Dich hierher zu bringen.
Jan: Was er ja auch geschafft hat.
Peter: Ja. Aber.... was ist jetzt? Lebt Max?
Jan: Ja. Ich hab ihn gefunden. Nachdem ich es aus ihm rausgeprügelt habe.

Er beobachtet jetzt Peter, wie er darauf reagiert. Aber der schaut nur weg. Ein Gong sagt ihnen, dass die Zeit zu Ende ist. Alles muss wieder zurück in die Zelle.
Jan und Peter reden auch nicht mehr miteinander. Jan steht auf und geht. Peter bleibt noch sitzen. Wartet, bis Jan aus dem Raum gegangen ist.



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Beitrag  cat Fr 01 Jun 2012, 18:38

Nach dem Abendessen geht Jan gleich zurück in seine Zelle. Er muss überlegen. Er weiß, dass Peter ihm sagen könnte, was an dem fraglichen Abend hier in der Zelle wirklich passiert ist. Aber er weiß auch, dass er ihn nicht drängen kann. Vertrauen aufzubauen, dass braucht Zeit.
Er sitzt auf seinem Bett, als die Tür aufgeschlossen, aber nicht geöffnet wird. Er lässt die Tür nicht aus den Augen. Und es dauert auch nicht lange und es kommen Klaus Gröbner und Manne Klein zu ihm. Jan wartet noch auf Peter, aber es sind nur die beiden.

Gröbner: Na? Noch nicht müde?
Jan: Warum fragst du?
Manne: Warst du schon duschen?
Jan: Ich glaube nicht, dass dich das etwas angeht.
Manne: Das glaub ich aber schon. Mitkommen.

Die beiden schnappen sich nun Jan und ziehen ihn aus der Zelle heraus. Jan kann sich nicht wehren, da die beiden wesentlich größer und auch korpulenter sind.
Ein Wärter ist nicht zu sehen.
Sie bringen Jan in den Dusch und Badebereich.
Dort steht eine Wanne, die voll mit Wasser gefüllt ist. Jan wird vor die Wanne gezerrt und schon drückt ihm Gröbner den Kopf unter Wasser. Eine ganze Weile, dann zieht er Jans Kopf an den Haaren wieder heraus.
Jan schnappt nach Luft.

Jan: Was soll das?
Manne: Über was hast du mit Pit gesprochen?
Jan: Das geht euch überhaupt nichts an.

Und schon wird Jans Kopf schon wieder unter Wasser gedrückt. Dieses Mal noch etwas länger. Und wieder holt Jan schnell Luft, als er wieder an die Oberfläche kommt.

Manne: Was hat er dir erzählt?
Jan: Nichts.

Das Spielchen geht noch ein paar Mal. Und immer lassen sie Jans Kopf länger unter Wasser.
Irgendwann kann Jan nicht mehr.

Gröbner: Ein letztes Mal, sonst können sie deine Leiche hier raustragen.
Jan: Er.... er hat mir von eurer Hilfe erzählt. Wie es Grossmann geschafft hat, hier... hier rauszukommen.

Jetzt gibt Gröbner Jan einen so starken Schups, dass dieser gegen die Badewanne knallt.
Er bleibt auf dem nassen Boden sitzen.

Gröbner und Manne Klein verschwinden. Sie lassen ihn einfach alleine zurück.
Jan hat große Probleme, das Bewusstsein zu behalten. Er atmet ziemlich schnell. Er spürt, wie Übelkeit in ihm aufsteigt.

Wärter: Maybach!! Was tun sie hier?

Jan erschreckt sich, als er die Stimme eines Wärters hört. Der steht plötzlich vor ihm und sie schauen sich an.

Wärter: Was ist passiert?
Jan: Nichts. Ich..... ich
Wärter: Los mitkommen.

Er zieht ihn nach oben und bringt ihn wieder in die Zelle. Dort wird die Tür verschlossen und Jan schleppt sich auf sein Bett. Dort lässt er sich fallen und schläft auch ganz schnell ein.



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Beitrag  cat Fr 01 Jun 2012, 18:39

Am nächsten Morgen fühlt er sich wie gerädert. Er macht sich für das Frühstück fertig.
Er schaut sich im Speisesaal um, sucht Peter Konopka. Der ist aber nicht zu finden. Dafür Gröbner und Klein.
Jan setzt sich an das Ende eines Tisches und fängt mit dem Frühstück an. Es ist ziemlich ruhig. Verdächtig ruhig. Jan fragt sich, was es damit aufsich hat.

Da kommt Matse auf ihn zu, setzt sich ihm gegenüber. Sie schauen sich an.

Jan: Ist was?
Matse: Sag bloß, du hast nichts mitbekommen.
Jan: Wovon redest du?
Matse: Pit. Er ist tot.
Jan: (schluckt jetzt erst mal) Er ist.... was?
Matse: Tot. Platt. Aus die Maus. Kapiert?
Jan: Aber... wieso?
Matse: Tja, gute Frage.

Jan schaut automatisch auf Gröbner und Klein. Die merken das natürlich, lassen sich aber nichts anmerken, frühstücken weiter.



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Beitrag  cat Fr 01 Jun 2012, 18:42




Zur gleichen Zeit kommt Hajo ins Büro. Ina sitzt an ihrem Schreibtisch und tippt in ihrem Computer ein paar Zahlen.

Hajo: Morgen Ina.
Ina: Morgen.
Hajo: Ist Tom schon da?
Ina: Nee.

Er läuft zu Tom an den Platz und sieht die Akten von Gröbner, Klein und Konopka. Da kommt Tom auch schon auf ihn zu.

Tom: Morgen.
Hajo: Morgen. Sag mal.. Tom. Was suchen die Akten hier auf deinem Schreibtisch?
Tom: Ach die.... ich... ich wollte mir die Typen, die mit Grossmann näher zu tun hatte, mal genauer anschauen.
Hajo. Warum?
Tom: Na ja, ich....

Toms Telefon klingelt und bevor er abnehmen kann, hat Hajo den Hörer in der Hand.

Hajo: Trautzschke. ---- Ja? ---- Wie bitte? Und wann? ---- Ist gut. Nein, sie rühren nichts an. ---- Ja. Bis gleich.

Er legt auf und schaut Tom an.

Tom: Was ist?
Hajo: Das war die JVA. Konopka ist heute morgen tot in seiner Zelle aufgefunden worden.
Tom: Was?
Hajo: Ja.
Tom: Scheiße. Ich.... ich fahr mal gleich dorthin.
Hajo: Lass mal Tom. Das mache ich schon.
Tom: Aber.... ich hab schon mal mit ihm in seiner Zelle gesprochen.
Hajo: Und?
Tom: Ich ruf dich an, wenn ich etwas in Erfahrung bringe.
Hajo: Sag mal, ist irgendwas? (sie schauen sich an) Ina? Du kommst mit.

Er geht aus dem Büro und Ina folgt ihm. Schaut vorher aber Tom an, der ein etwas eigenartiges Gesicht macht.


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Beitrag  cat Fr 01 Jun 2012, 18:45

Die Gefangenen befinden sich draußen. Jan schaut sich um, sucht Gröbner und Klein. Da kommt Matse von hinten und greift Jan an.

Jan: Verdammt noch mal, was soll das?
Matse: Du bist gestern ständig mit Pit zusammengesessen. Hast du ihn um die Ecke gebracht?
Jan: (macht sich aus seinem Griff los) Sag mal, spinnst du? Warum hätte ich das tun sollen?
Matse: Woher soll ich das wissen. Ihr Bullen tickt doch alle nicht richtig.
Jan: Ich hab nichts mit seinem Tod zu tun. Aber.... wie steht es denn mit dir?

Das hätte er jetzt nicht sagen sollen. Matse schnappt sich Jan am Kragen und drückt ihn gegen den Zaun.

Matse: Pit war mein Freund. Hörst du? Mein Freund.
Jan: Ach ja?




Zur gleichen Zeit befinden sich Hajo und Ina im Büro des Gefängnisdirektors.

Hajo: Der Leichnam wird unserer Gerichtsmedizin überstellt.
Karle: Das können wir hier auch erledigen.
Hajo: Nein.
Karle: Gut, wenn sie meinen. Warten sie hier.

Er verlässt das Büro und Hajo geht zum Fenster. Seine Miene verändert sich in diesem Moment. Ina fällt das auf.

Ina: Was ist?
Hajo: Ich... ich glaub das jetzt nicht.
Ina: Was hast du denn?

Sie läuft zu ihm und schaut ebenfalls aus dem Fenster.

Ina: Jan?
Hajo. Dieser verdammte Dickkopf.
Ina: Wie kommt er denn hier rein?
Hajo: Ich kann mir schon vorstellen, wer dahinter steckt.
Ina: Und wer?
Hajo: Wer wollte denn vorhin unbedingt hierher?
Ina: Du meinst.... Tom ?
Hajo Sicher.
Ina : Aber.... er braucht eine richterliche Anweisung.
Hajo: Na der kann was erleben.

Er geht zur Tür, die in diesem Moment aufgeht.

Karle: Das geht in Ordnung. Meine Leute bringen die Leiche zu ihrer Gerichtsmedizin.
Hajo: Danke. Ach noch was. Ich... brauche eine Liste aller im Moment Inhaftierten.
Karle: Warum das?
Hajo: Ich brauche sie. Basta. Faxen sie mir die Liste so schnell wie möglich in mein Büro.
Karle: Sicher.

Hajo und Ina verlassen wieder die JVA und fahren zurück ins Büro.



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Beitrag  cat Fr 01 Jun 2012, 18:50



Dort geht er gleich auf Tom zu, der an seinem Schreibtisch sitzt.

Hajo: Dienstwaffe und Erkennungsmarke.
Tom: (schaut nach oben) Was?
Hajo: Du hast mich schon verstanden.
Tom: Was ist denn los?
Hajo: Du befindest dich noch in der Probezeit und da muss ich dir die Kündigung nicht begründen.
Tom: (sie lassen sich nicht aus den Augen) Verstehe.

Tom holt seine Waffe aus der Schublade und seinen Ausweis aus der Tasche. Beides legt er vor Hajo auf den Tisch. Dann nimmt er seine Jacke von der Lehne des Stuhles und geht zur Tür.

Tom: Tschüß.
Ina: Tom! (sie geht zu Hajo, schaut ihn an)
Hajo. Was ist? (er geht an ihr vorbei)
Ina: (schaut ihm nach) Nichts.

Hajo geht in sein Büro, setzt sich. Er kann nicht verstehen, was er eben gesehen hat.
Jan im Knast. Ina kommt zu ihm und bringt die Liste der Inhaftierten. Er schaut flüchtig darauf und erkennt Jans Namen.
Er wird in seinen Gedanken unterbrochen, als Binz ins Büro kommt.

Binz: Morgen. Sie waren schon in der JVA?
Hajo: Ja.
Binz: Weiß man schon was Konkretes über die Todesursache des Häftlings?
Hajo: Nein.
Binz: Schließen sie ein Fremdverschulden aus?
Hajo: Nein.
Binz: Sagen sie mal, ist irgendwas?

Hajo ist immer noch durcheinander. Da platzt auch noch Müller herein.

Müller: Das trifft sich ja sehr gut, dass sie auch hier sind, Binz. Das ganze wird ein Nachspiel haben.
Binz: Darf ich fragen, was sie so in Rage versetzt?
Müller: Maybach. Oberkommissar Maybach.
Binz: Ich versteh nicht?
Müller: Aber sie, Trautzschke, sie können mir schon folgen, oder? (er bekommt keine Antwort) Wessen Idee war das?
Binz: Würden sie mich bitte aufklären?
Müller: Warum eigentlich? Sie haben die Einweisung doch selbst unterschrieben.
Binz: Ich hab was?
Müller: Maybachs Einweisung in die JVA.
Binz: Ich hab gar nichts unterschrieben.

Die beiden Herren schreien sich jetzt gegenseitig an. Hajo bleibt still.

Müller: Ach ja? Und was ist das hier?

Er holt jetzt ein Stück Papier aus einer Akte und zeigt sie Binz. Der nimmt es in die Hand und liest.

Müller: Das ist doch ihre Unterschrift.
Binz: Ich... ich glaub das nicht. Ich....ich wusste nichts davon. Das... das hat man mir untergejubelt.
Müller: Und wer?
Binz: Frau Graf, meine Sekretärin, wer sonst.
Müller: Und warum hätte sie das tun sollen?
Binz: Das werde ich rausbekommen und zwar gleich.
Müller: (er will gehen) Moment. Nicht so schnell. Was sagen sie eigentlich zu dieser ganzen Sache, Trautzschke?
Wieso haben sie das zugelassen?
Hajo: Glauben sie wirklich, ich hätte Maybach wieder in den Knast geschickt? Ich weiß, was er vor Jahren dort durchgemacht hat.
Müller: Und wie kommt er dann dort hin?
Hajo: Er hat mich darum gebeten, das stimmt. Aber ich hab ihm klar gemacht, dass er sich das aus dem Kopf schlagen kann.
Müller: Was er offensichtlich nicht getan hat.
Hajo: Nein.
Müller: Ich werde ihn hierher bringen lassen.


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