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In der eigenen Falle

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In der eigenen Falle - Seite 3 Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Fr 01 Jun 2012, 18:53



Zur gleichen Zeit ist Jan in seiner Zelle. Er kann immer noch nicht fassen, dass Peter Konopka tot ist.
Seine Tür wird aufgeschlossen, aber es kommt keiner herein. Jan ahnt schon wieder etwas Schlimmes und stellt sich neben die Tür, wartet, bis sich etwas tut.
Dann, nach kurzer Zeit kommen tatsächlich Gröbner und Klein herein. Sie stehen in der Zelle und sehen Jan nicht. Der meldet sich plötzlich zu Wort.

Jan: Wollt ihr zu mir? (sie drehen sich um)
Klein: Lass das Maybach.

Gröbner schnappt sich Jan und drückt ihn gegen die Wand. Klein zieht ein Messer.

Jan: Warum habt ihr das getan?
Klein: Wovon sprichst du?
Jan: Pit. Ihr habt ihn doch umgebracht.
Gröbner: So ein Blödsinn. Warum hätten wir das tun sollen? Aber.... vielleicht warst du es ja.
Jan: Ich?
Klein: Hör zu, du hälst den Mund, ist das klar. Ansonsten...
Jan: Ja?
Klein: Ansonsten wird es dir und deiner Familie da draußen sehr schlecht gehen.

Jetzt versucht Jan sich zu lösen. Er ist wütend, weil er seine Familie ins Spiel bringt.

Jan: Lass meine Familie in Ruhe, das sag ich dir im Guten.
Klein: Dann schweigst du.
Jan: Ich weiß nicht, wovon du sprichst.
Gröbner: du weißt genau, wovon wir sprechen. (sie schauen sich an) Grossmann.
Jan: Was ist mit Grossmann.

Jetzt hören sie ein Geräusch von draußen. Klein geht zur Tür und erkennt drei Männer. Einen Wärter und zwei andere Personen, die er nicht kennt.

Klein: Lass uns verschwinden.

Gröbner lässt Jan los und fährt Jan mit einer schnellen Handbewegung mit dem Messer über das T-Shirt. Das färbt sich sofort rot.
Dann verschwinden sie.
Jan fasst sich an den Bauch. Er hat eine große Schnittwunde erlitten. Kurz danach tauchen die drei Männer auf. Sie erkennen Jan, der sich krümmt. Sie sehen seine blutigen Hände und sein blutgetränktes T-shirt.

Wärter: Verdammt Maybach, was ist passiert?

Sie kümmern sich sofort um ihn und bringen ihn auf die Krankenstation. Dort wird Jan erst einmal ärztlich versorgt. Es ist nur eine leichte Schnittwunde, die geklammert und verbunden wird.
Der Schnitt war nicht besonders tief.
Nach der ärztlichen Versorgung wird er sofort ins Präsidium gebracht.

Dort bringen sie Jan in den Verhörraum.

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In der eigenen Falle - Seite 3 Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat So 03 Jun 2012, 21:08

Die Männer sagen Müller Bescheid. Der sitzt immer noch bei Hajo im Büro.

Mann: Herr Müller? Jan Maybach ist jetzt im Verhörraum.
Müller: Danke.

Er steht auf und schaut zu Hajo.

Müller: Dann wollen wir mal.

Hajo steht ebenfalls auf und sie gehen gemeinsam in den Verhörraum. Dort steht Jan an einer Wand, ist in Gedanken.
Als die Tür auf geht, schaut er sofort nach oben. Hajo und Müller sehen sein zerrissenes, blutgetränktes T-Shirt.

Hajo: Jan! Was ist passiert? (er geht auf ihn zu)
Jan: Ist nicht weiter Schlimm.
Müller: Setzen sie sich.

Jan schaut ihn an, dann setzt er sich an den Tisch. Müller und Hajo machen es ihm nach. Sie setzen sich ihm gegenüber.
Schweigen.

Müller: Darf ich fragen, was sie mit dieser Aktion erreichen wollten?
Jan: Meine Unschuld beweisen. Was sonst.
Müller: Und? Können sie jetzt ihre Unschuld beweisen?

Er bekommt keine Antwort.

Müller: Herr Maybach, ich versuche zu verstehen, was sie dazu veranlasst hat. Ich erinnere mich, dass sie vor ein paar Jahren schon einmal im Knast gelandet
Sind. Unschuldigt, wie sich später herausstellte. Und ich weiß auch, was man Ihnen damals angetan hat. Und jetzt das?
Jan: Sie haben mir doch nicht geglaubt. Für sie bin ich doch Grossmanns Totschläger.
Müller: Die Gerichtsmedizin hat nichts Entlastendes gegen sie gefunden. Wir müssen also davon ausgehen, dass ihre Schläge zu seinem Tode führten.
Jan: Das haben sie aber nicht. Ich habe nur einmal zugeschlagen.
Müller: Das hatten wir alles schon.
Jan: Ja. Und genau deshalb hab ich mich in die JVA einweisen lassen. Ich hatte Kontakt zu Konopka.
Müller: Der jetzt tot ist.
Jan: Ja.
Müller: Haben sie ihn umgebracht?
Jan: Ich? Wieso denn ich?
Müller: Ich weiß nicht. Vielleicht hatte er ja Belastendes gegen sie in der Hand. Vielleicht haben sie sich ja deshalb dort einweisen lassen, um ihn zum
Schweigen zu bringen. Grossmann hätte ihm noch etwas sagen können, bevor er starb. Etwas, das ganz klar sie als Täter überführt.
Jan: Das ist doch absoluter Blödsinn. Konopka hat mir erzählt, dass er .... Dass er Grossmann mit dem fingierten Alarm geholfen hat, damit der mit Max fliehen konnte.
Müller: Und wer hat ihnen die Schnittwunde zugefügt? (schweigen, Jan überlegt)
Jan: Niemand. Das... das war ich selbst. Beim.... Brot schneiden.
Müller: Beim Brot schneiden, ja?`
Jan. Ja. Ich... ich bin abgerutscht und..... (er versucht die Szene nachzuspielen) Die Messer sind verdammt scharf.
Müller: Sie wollen mich wohl für blöd verkaufen, Maybach.
Jan: Nein. Das war so.
Müller: (steht auf) Ich glaube ihnen kein Wort. Vielleicht können sie ihn ja zur Vernunft bringen, Trautzschke. Immerhin ist er ihr Schwiegersohn.

Er geht zur Tür.

Jan: Weiß man schon, woran Konopka starb?
Müller: (bleibt stehen und dreht sich um) Nein.

Dann geht er.

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Beitrag  cat So 03 Jun 2012, 21:13

Jan und Hajo sind jetzt alleine. Hajo schaut ihn an, Jan meidet seinen Blick. Er wartet auf das große Donnerwetter.

Hajo: Warum tust du Leni und deinen Kindern das an?
Jan: Ich hatte keine andere Wahl.
Hajo: Ach hör doch auf, Jan. Das stimmt nicht.
Jan: Und warum werde ich dann immer noch als Mörder hingestellt? Ihr habt nichts, aber auch gar nichts in der Hand.
Hajo: Noch nicht.
Jan: Hajo, jetzt mach dir doch nichts vor. Für Müller stehe ich als Täter fest.
Hajo: Du machst es ihm ja auch nicht gerade schwer.
Jan: Ich? Ich bin der einzige, der versucht, Licht ins Dunkle zu bringen. Aber ihr.... was macht ihr?

Hajo und Jan schauen sich an. Hajo erkennt die Verzweiflung seines Gegenübers. Sie schweigen eine Weile.

Hajo: Was hast du Leni versprochen, dass sie für dich lügt? Von wegen bei einem Freund und so.
Jan: Ich musste Leni nichts versprechen. Sie liebt mich.
Hajo: Und liebst du sie auch? Im Moment habe ich nicht das Gefühl. Setzt dich wieder diesen Gefahren aus. Das hatten wir alles schon mal. Und ich dachte
Eigentlich, dass dich die Zeit im Knast zum Umdenken gebracht hat.
Jan: Es ist kein Zuckerlecken, glaub mir. Aber es ist meine einzige Chance, aus dieser Sache wieder rauszukommen.
Hajo: Und deine Verletzung? (er zeigt auf sein T-Shirt)
Jan: Hab nicht aufgepasst, sagte ich bereits.
Hajo: Jan, was ist nur mit dir los. Ich... ich kenn dich nicht mehr.
Jan: Es tut mir Leid, wenn ich dich enttäusche. Kann ich kurz mit Tom reden?
Hajo: Der ist nicht mehr hier.
Jan: Wie, nicht mehr hier?
Hajo: Er war noch in der Probezeit und ich hab ihn heute morgen rausgeschmissen.
Jan: Warum?
Hajo. Das fragst du? Er hat dir doch geholfen, dahin zu kommen, wo du gerade herkommst.
Jan: Aber..... ich wollte das so. Er hat mir.....
Hajo: Er hat sich unprofessionell verhalten. Nicht wie es sich für einen Polizisten gehört. Er hätte dir diese ganze Aktion ausreden müssen.
Jan: Du wolltest ja nicht. Und ich bin froh, dass Tom mich unterstützt hat. Du kannst ihn nicht rauswerfen.
Hajo: Ich bin hier immer noch der chef, Jan. Und nach deinen wilden Aktionen kannst du froh sein, wenn man dich nicht unehrenhaft aus dem Polizeidienst
Entlässt.
Jan: Ich scheiß auf die Ehre.
Hajo: Bitte. (sie schweigen kurz) Für Frau Graf wird es übrigens auch ein Nachspiel haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Binz ihr Verhalten
Noch weiter duldet. Wie du siehst, hast du mit deinem Ausflug in den Knast nicht nur dir selbst geschadet. (sie lassen sich nicht aus den Augen)
Jan: Kann ich... kann ich kurz zu ihr?
Hajo: Wozu?
Jan: Ich würde gerne einiges klarstellen.
Hajo: Bitte, wenn du meins.

Jan steht auf und geht zur Tür. Er dreht sich dort noch einmal um und schaut zu Hajo, der nun seinen Blick meidet. Dann öffnet er die Tür, um ein Stockwerk nach oben zu gehen.



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Beitrag  cat So 03 Jun 2012, 21:20




Als er die Tür zum Vorzimmer des Staatsanwaltes öffnet, sieht er Marie, wie sie ein paar persönliche Dinge zusammenpackt. Sie schauen sich an. Er erkennt, dass sie geweint hat.

Jan: Marie.
Marie: Gott, Jan… was…. Was ist denn passiert? (sie schaut auf das blutverschmierte T-shirt)
Jan: Ist halb so schlimm. Was ist los?
Marie: Binz. Er.... er hat mir fristlos gekündigt.
Jan: Scheiße.
Marie: Schon gut, Jan. Ich hab’s für dich getan.
Jan: Gar nichts ist gut. Du hörst sofort auf, deine Sachen zu packen.
Marie: Jan, mach dir nichts vor. Er hat..... er hat ja Recht.
Jan: Hat er nicht. Und das werde ich ihm jetzt auch sagen. Ist er da?

Marie nickt nur mit dem Kopf und schon ist Jan an der Tür. Er dreht sich noch einmal um, sie schauen sich an, Jan lächelt ein wenig. Dann geht er hinein.

Binz ist gerade dabei ein Band zu besprechen, als er Jan hereinkommen sieht.

Binz: Ach sieh an, der Polizist, der sich freiwillig in den Knast schickt.
Jan: Morgen.

Binz schaut ihn an, sieht die Verletzung, schweigt aber.

Jan: Ich muss mit ihnen reden.
Binz: Hab jetzt keine Zeit.
Jan: Dann nehmen sie sich die Zeit. (er nimmt ihm jetzt das Diktiergerät aus der Hand und legt es auf den Schreibtisch)
Binz: Was soll das?
Jan: Sie können Frau Graf nicht rausschmeißen.
Binz: Ach ja? Und warum nicht?
Jan: Weil sie keine bessere Sekretärin als sie finden werden.
Binz: Das lassen sie mal meine Sorge sein. Im Übrigen... sind sie Schuld an dieser ganzen Sache.
Jan: Ja. Ja, ich weiß. Ich ... ich hab sie dazu gezwungen.
Binz: Hören sie auf Maybach. Ich weiß Bescheid, was ihre Beziehung zu Frau Graf angeht. Und ich bin mir sicher, dass sie sie nicht dazu gezwungen haben.
Jan: Und selbst wenn. Binz, geben sie ihr noch eine Chance. Sie.... sie wollte nur helfen. Im Übrigen..... spricht es nicht gerade für sie, wie sie ihre ausgehende
Post durchsehen.
Binz: Ich verbitte mir jegliche Kritik daran, wie ich meinen Job ausübe.
Jan: Ich meine..... unterschreiben sie wirklich alles, was sie vorgelegt bekommen ohne einen Blick darauf zu werfen? Das kann..... auch mal böse enden.
Binz: Ich konnte mich bisher 100 %ig auf Frau Graf verlassen, Herr Maybach. Sie ist.....war eine absolut integre Person.
Jan: Das ist sie auch immer noch. Und sie musste schon so oft für Dinge herhalten, die gar nicht in ihrem Arbeitsvertrag stehen.
Binz: Worauf wollen sie denn jetzt wieder hinaus?
Jan: Na ja... ich glaube nicht, dass das Besorgen von irgendwelchen Geschenken für ihre Frau oder das Reservieren eines Tisches für ein privates Abendessen
Zu ihren Aufgaben gehört.
Binz: Ich bitte sie. Jetzt werden sie mal nicht kleinlich.
Jan: Sie sind kleinlich, Binz. Sie haben eine hervorragende Kraft, die alles für sie tun würde. Und jetzt... jetzt hat sie eben etwas für einen Freund getan.
Binz: Sie hat mein Vertrauen missbraucht.
Jan: Mein Gott, sie sind echt ne harte Nuss. Jetzt geben sie sich endlich einen Ruck und sagen sie ihr, dass sie mit dem Packen aufhören soll.
Binz: Was glauben sie eigentlich, wer sie sind?
Jan: Jemand, der genau unterscheiden kann, zwischen Hilfe und Ausnutzen.

Sie schauen sich jetzt an, schweigen eine Weile.

Binz: Ich hab noch eine Menge zu tun. Wenn sie jetzt also mein Büro verlassen würden.
Jan: Sicher. Aber..... versprechen sie mir, dass sie über unser Gespräch nachdenken?
Binz: Auf Wiedersehen, Maybach.

Binz nimmt das Diktiergerät wieder in die Hand. Jan geht langsam zur Tür, lässt Binz nicht aus den Augen. Dann verlässt er das Büro.
Draußen ist Marie schon fast fertig.

Marie: Und?
Jan: Ich denke... du kannst wieder auspacken.
Marie: Da kennst du Binz aber schlecht.
Jan: Nee, ich glaube, ich kenne ihn ganz gut. (er lächelt sie an) Hey, es wird alles gut.
Marie: Na ja. Wenn du meinst.
Jan: Ganz bestimmt.

Er geht zu ihr und gibt ihr einen kleinen Kuss auf die Wange.

Jan: Hab ich dir eigentlich schon dafür gedankt?
Marie: Nein, aber das musst du auch nicht. Hat es wenigstens etwas gebracht?
Jan: Das wird sich noch rausstellen. Ich muss wieder.

Er geht zur Tür, dreht sich noch mal zu ihr um.

Jan: Danke und... ich bin sicher, der da drinnen (er zeigt mit einer Kopfbewegung zu Binz Tür) wird sich wieder beruhigen.
Marie: Ja. Tschüß.
Jan: Tschüß.

Er geht und kurz nachdem die Tür wieder geschlossen wird, bekommt Marie über die Sprechanlage eine Nachricht.

Binz: Frau Graf, kommen sie bitte kurz in mein Büro... und bringen Papier und Bleistift mit.
Marie: (schaut auf das Gerät und lächelt. Sie schaut zur Tür, aus der Jan gerade gegangen ist) Ja sofort.

Sie schnappt sich Papier und Stift und richtet sich ein bisschen zurecht, um dann in das Büro ihres Chefs zu gehen.



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Beitrag  cat So 03 Jun 2012, 21:26

Jan kommt unterdessen die Treppe nach unten. Er muss zu Hajo. Der ist in seinem Büro. Bei ihm Müller. Die beiden reden miteinander, hören aber auf, als sie ihn sehen.

Müller: Da sind sie ja.
Jan: Hören sie, wenn sie nichts mehr von mir wollen, dann lassen sie mich wieder zurück in meine Zelle bringen.

Jetzt schauen sich Müller und Hajo entsetzt an. Jan merkt das.

Jan: Was ist? Habt ihr geglaubt, ich geb so einfach auf? Jetzt, wo ich kurz davor stehe, herauszufinden, was in der fraglichen Nacht mit Grossmann passiert ist?
Müller: Sie verkennen offensichtlich ihre Lage, Maybach.
Jan: Ach ja? Und wieso?
Hajo: Jan! Du glaubst doch nicht wirklich, dass wir dich noch einmal in den Knast schicken. Bist du eigentlich noch zu retten?
Jan: Für die anderen Häftlinge bin ich als Zeuge abgeholt worden. Die haben also keine Ahnung, warum ich wirklich dort bin. Also.....
Müller: Sie sind wirklich komplett durchgeknallt.
Jan: Klar. Sie wollen mich auf legalem Wege dorthin bringen.
Müller: Jetzt hören sie auf, Maybach. Sie werden eine faire Verhandlung bekommen. Und in Anbetracht dessen, welchen psychischen Druck sie ausgesetzt waren, wird man Gnade vor Recht walten lassen. Sie werden wahrscheinlich mit einer Bewährungsstrafe davon kommen.
Jan: Und mein Job als Polizist?
Müller: Sind sie natürlich los. Sie haben einen Menschen totgeschlagen. In Ausübung ihres Berufes. Das ist wohl Grund genug, sie vom Polizeidienst zu entlassen.
Jan: Sehen sie? Und genau das will ich nicht. Ich liebe meinen Job. Und ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe, als ich mich von Grossmann dazu habe verleiten lassen, zuzuschlagen. Aber ich bin nicht für die tödlichen Schläge verantwortlich. Und aus diesesm Grund möchte ich, dass sie mich wieder zurück in die JVA bringen lassen.
Hajo. Vergiss es Jan.
Jan: Hajo!

Jetzt schauen Hajo und Müller mit versteinerter Miene zur Tür. Jan merkt das und dreht sich um.

Jan: Leni!

Vor ihnen steht Leni, die feuchte Augen hat. Sie sieht Jan, sein T-Shirt, dann ihren Vater und zuletzt Müller.
Es wird eine ganze Weile geschwiegen. Dann geht sie ins Zimmer, bleibt neben Jan stehen.

Leni: Papa, ich war von der ganzen Aktion nie wirklich begeistert. Aber..... ich liebe Jan. Und ich weiß auch, wie sehr er seinen Job liebt. Wie sehr er ihn braucht. Da tickt er leider so wie du. Also..... wenn ihr beide (sie schaut jetzt Müller und ihren Vater an) nichts Entlastendes für Jan vorbringen könnt, dann muss er das selbst in die Hand nehmen. Und genau aus diesem Grund werdet ihr ihn wieder ins Gefängnis zurückbringen. Noch einmal eine Gerichtsverhandlung und ein Schuldspruch... das.... das überstehe ich nicht. Und Jan auch nicht. (ihr laufen jetzt ein paar Tränen über das Gesicht)

Sie wartet gar keine Reaktion ab. Von keinem der drei Männer. Sie dreht sich wieder um und geht aus dem Büro nach draußen.

Hajo, Jan und auch Müller sind immer noch durcheinander. Mit Lenis Auftritt haben sie nun alle nicht gerechnet. Jan ist jedoch der erste, der nun reagiert. Er geht ihr nach.


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Beitrag  cat So 03 Jun 2012, 21:31

Jan: Leni, warte.

Er läuft ebenfalls nach draußen. Dort steht Leni und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Das heißt, sie möchte es tun. Jan steht vor ihr und hilft ihr dabei. Sie schauen sich an.

Jan: Ich... ich weiß jetzt ehrlich gesagt, nicht, was ich sagen soll.
Leni: Gar nichts Jan Maybach.
Jan: Leni, ich......
Leni: Hör zu, wir stehen das durch. Egal wie’s kommt. Und .. und wenn du... deinen Job verlierst, geht davon die Welt nicht unter. Wir haben immer noch uns.

Jan bekommt jetzt ebenfalls feuchte Augen. Sie schauen sich an, schweigen eine Weile.

Jan: Ich liebe dich, Leni.
Leni: Ich weiß.

Sie fallen sich jetzt in die Arme, lassen sich lange nicht los. Nur langsam lösen sie sich wieder.

Jan: Hör zu, ich.... ich muss das tun.
Leni: Ich weiß Jan.
Jan: Könntest du...könntest du dich um Tom kümmern? Dein Vater hat ihn während der Probezeit rausgeschmissen.
Leni: Wegen dieser Aktion? (er nickt) Ich fass es nicht.
Jan: ich bin sicher, dass Hajo die Kündigung wieder zurücknimmt. Und ich würde mich auch persönlich darum kümmern. Aber ... ich muss zurück in die JVA.
Leni: Glaubst du denn, die zwei Sturköpfe da drinnen, geben grünes Licht?
Jan: Drück mir mal die Daumen.
Leni: Und das hier? (sie zieht an dem zerrissenen blutigen Shirt)
Jan: Ist nicht weiter schlimm. Ich pack das.
Leni: Das hoffe ich Jan Maybach. Ich soll dich übrigens von Max und Greta grüßen. Die möchten, dass du so schnell wie möglich wieder nach Hause kommst.
Jan: Ich beeil mich. Gib den beiden einen dicken Kuss von mir. Und... Julian natürlich auch.
Leni: Mach ich.

Sie küssen sich sehr lange und intensiv. Dann geht Leni zum Wagen und Jan wartet, bis sie weggefahren ist.
Danach geht er wieder in das Gebäude direkt zu Hajo ins Büro. Dort ist Müller immer noch bei ihm.
Sie schauen sich erst einmal an, schweigen.

Müller: Sie haben eine bemerkenswerte Frau, Maybach. Und sie liebt sie wirklich über alles.
Jan: Ich weiß. (er schaut zu Hajo, lächelt ein wenig) Und?
Müller: Ich habe mit ihren Chef geredet. Ein Beamter wird sie wieder zurück in die JVA bringen. Aber verstehen sie mich jetzt nicht falsch. Sie sind für mich immer noch verdächtig. Und ich gebe ihnen genau 24 Stunden Zeit, etwas Entlastendes gegen sie zu finden. Danach werden sie aus der Zelle geholt.
Jan: Danke.
Müller: Danken sie nicht mir. Danken sie ihrer Frau.

Er geht an ihm vorbei ohne noch ein Wort zu sagen. Jan schaut ihm hinterher und dreht sich dann wieder zu Hajo. Die beiden Männer schauen sich an.

Jan: Danke.
Hajo: Ich liebe meine Tochter. Und ich könnte es nie ertragen, sie unglücklich zu sehen.
Jan: Geht mir genauso.
Hajo: Verdammt Jan. Warum musste sie sich auch ausgerechnet in einen Bullen verlieben?

Sie schauen sich an, müssen jetzt beide schmunzeln.

Hajo: Du versprichst mir aber, dass du auf dich aufpasst. So gut es geht.
Jan: Klar.
Hajo: Und.....(zeigt auf die Wunde) vorsicht beim Brot schneiden.

Jan versteht den Wink, muss grinsen.

Jan: Mach ich.


Eine halbe Stunde später ist Jan wieder auf dem Weg in seine Zelle.

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Beitrag  cat Di 05 Jun 2012, 07:57


Als Leni wieder zu Hause ist, kommt Max gleich auf sie zu.

Max: Hast du Papa gesehen?
Leni: Ja.
Max: Und?
Leni: Es geht ihm gut. Aber er wird noch einmal in die JVA überstellt werden.
Max: Warum?
Leni: Weil dieser Müller von der Inneren immer noch davon überzeugt ist, dass Jan schuldig ist.
Max: Ich hab echt gehofft, dass er mit dir nach Hause kommt.
Leni: Ich weiß. Und ich hätte ihn auch am liebsten mitgebracht, glaub mir. Aber für ihn ist das alles jetzt noch wichtiger. Gerade weil er weiß, dass
Es nicht gut um ihn steht.
Max: Na gut.
Leni: Sag mal.... kannst du mir sagen, wo Tom im Moment seine Zelte aufgebaut hat?
Max: Hinter dem alten Bahnhofsgelände. Warum?
Leni: Ich muss noch mal weg. Sagst du Maria Bescheid?
Max: Klar.
Leni: Ich beeil mich.
Max: Schon OK.

Leni geht wieder und fährt auf das alte Bahnhofsgelände. Sie erkennt schon von Weitem das große Wohnmobil. Sie parkt ihren Wagen kurz davor, steigt aus.
Sie klopft an die Tür und wartet.


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Beitrag  cat Di 05 Jun 2012, 08:00

Tom: Einen Moment.

Es dauert eine Weile und dann öffnet sich die Tür.

Tom: Leni? Ist was mit Jan?
Leni: Darf ich?
Tom: Klar, komm rein.

Er lässt sie herein. Sie schaut sich um. War sie ja bisher noch nie bei ihm zu Hause.

Tom: Setz dich doch. Darf ich dir was anbieten? Kaffee?
Leni: Ein Wasser wäre nicht schlecht.
Tom: Ein Wasser. Kommt sofort.

Er schenkt ihr ein Glas ein und setzt sich zu ihr.

Leni: Danke. (sie nimmt einen Schluck)
Tom. Also was ist?
Leni: Jan schickt mich. Er hat mitbekommen, dass mein Vater dir gekündigt hat.
Tom: Ja. Ihm hat die ganze Aktion nicht gefallen.
Leni: Ich weiß. Aber.... er wäre gern selbst her gekommen.
Tom: Hat ihn Müller festgenommen?
Leni: Nein. Jan ist zurück in die JVA.
Tom: Wie jetzt.
Leni: Er hat den beiden Herren klar gemacht, dass er jetzt nicht zurück kann.
Tom: Und sie haben grünes Licht gegeben?
Leni: Na ja, ich.... ich hab ein bisschen nachgeholfen.
Tom: Du? (sie nickt) Wow. Also Jan kann sich wirklich glücklich schätzen, jemanden wie dich an seiner Seite zu haben.
Leni: Danke Tom. Aber ich geb zu, wohl ist mir bei der ganzen Sache immer noch nicht. Er war verletzt, als ich ihn im Büro gesehen habe.
Tom: Leni, wir wissen beide, wie es dort zugeht. Aber ich bin mir auch sicher, dass Jan sehr gut abschätzen kann, wie weit er gehen kann.
Leni: Ja. Und... was machst du?
Tom: Ich weiß es noch nicht. Muss erst mal ne Nacht drüber schlafen.
Leni: Ich bin mir sicher, mein Vater wird die Kündigung wieder zurücknehmen. Er war einfach nur....
Tom: Sauer.
Leni: Ja.
Tom: Wie gesagt, ich..... werde erst mal eine Nacht drüber schlafen. Außerdem möchte ich wissen, wie es mit Jan weitergeht.
Leni: Er hat 24 Stunden Zeit, seine Unschuld zu beweisen. Danach wird ihn Müller offiziell anklagen.
Tom: Dieser Hurensohn. Aber ich kenne diese Typen. Sie waren es, die mich davon abhielten, weiter meinen Polizeidienst auszuüben.
Leni: Aber du bist wieder dabei.
Tom: Dachte ich. Aber.... vielleicht ist es ja auch besser so.
Leni: Rede keinen Unsinn, Tom. Jan mag dich. Das kann ich spüren. Er hatte es, nach Miguels Tod, nich leicht. Die Kollegen, die mein Vater damals einstellte, waren allesamt nicht seine Kragenweite.
Tom: Wer war Miguel?
Leni: Jans Kollege und.... ein sehr guter Freund. Die beiden waren ein Herz und eine Seele. Er war ein herzensguter Mensch.
Tom: Was ist passiert?
Leni: Er wurde damals bei einem Einsatz vor Jans Augen erschossen. Jan hatte damals alles in Frage gestellt. Wollte seinen Job an den Nagel hängen.
Er hat lange gebraucht, die Situation zu akzeptieren. Und seit dem du hier bist, habe ich das Gefühl, dass er genau an diese Zeit anknüpft.
Tom: Ich mag Jan. Ich mag ihn wirklich. Er ist ein verdammt guter Polizist und ein prima Kerl.
Leni: Ja, das ist er. Also.... du versprichst mir, nichts zu überstürzen?
Tom: Versprochen. Und du meldest dich, sobald du etwas von ihm hörst, ja?
Leni: Mach ich. Danke.

Sie bleibt noch eine Weile und fährt dann zurück nach Hause.

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Beitrag  cat Di 05 Jun 2012, 08:05



Zur gleichen Zeit sucht Jan die Nähe von Volker, dem Wärter und Toms Freund.

Volker: Ich kann das nicht machen.
Jan: Ich brauche nicht lange. Bitte. Es ... es ist mir sehr wichtig.
Volker: Ihre Kollegen haben alles Wichtige mitgenommen. Sie werden nichts mehr finden.
Jan: Und genau das möchte ich nachprüfen. (sie schauen sich an) Bitte.
Volker: (geht ein paar Schritte von ihm weg, schaut nach unten) Also gut. Aber nur 5 Minuten. Länger kann ich sie nicht da rein lassen.
Jan: 5 Minuten. Klar.
Volker: Dann... kommen sie.

ER geht mit ihm ein paar Gänge entlang und schließt die Zelle von Konopka auf. Sie gehen hinein. Volker hat Recht. Jans Kollegen haben wirklich eine Menge mitgenommen. Nur noch wenige Habseligkeiten sind zu sehen.

Jan: Danke.
Volker: 5 Minuten.
Jan: OK.

Volker verlässt die Zelle und schließt die Tür. Jan bleibt in der Mitte stehen und schaut sich einmal rundherum um. Dann legt er sich auf das Bett. Schaut an die Decke, dreht seinen Kopf nach links und nach rechts. Fixiert dann eine ganz bestimmte Stelle über dem Schreibtisch. Er steht auf und geht darauf zu. Ein Bild hängt dort schief. Er will es richten. Dabei fällt es ihm herunter. Er entdeckt eine kleine Öffnung, langt hinein und holt ein Diktiergerät heraus.

In diesem Moment kommt Matse in die Zelle.

Matse: Was machst du hier?

Jan dreht sich erschrocken um. Sie schauen sich an. Matse sieht das Diktiergerät, nimmt es ihm weg.

Matse: Also? Noch mal. Was machst du hier?
Jan: Ich.....
Matse: Einmal Schnüffler, immer Schnüffler, was?
Jan: Ich wollte nur mal einen Blick in Pits Zelle werfen.
Matse: Wozu? (schweigen) Wolltest du irgendwelche Spuren verwischen?
Jan: Ich versteh nicht.
Matse: Vielleicht hast du ihn ja umgebracht?
Jan: Ich? Wieso sollte ich.
Matse: Woher soll ich das wissen. Du hast doch ständig mit ihm zusammengegluckt.
Jan: Ich hab mit seinem Tod nichts zu tun. Ich hab....
Matse: Ja?
Jan: Vergiss es. (er will an ihm vorbei, doch Matse hält ihn fest und drückt ihn gegen die Wand)
Matse: Nicht so schnell Bulle. Du willst doch sicher wissen, wo Pit seine kleinen Kassetten aufbewahrt hat.
Jan: Du weißt also davon?
Matse: Klar. Ich weiß alles über Pit. Und ich weiß auch, warum du hier bist.
Jan: Das ist kein Geheimnis.
Matse: Ich weiß aber auch, dass du unschuldigt bist.
Jan: Ach ja? Und woher?
Matse: Von Pit?
Jan: Was hat er dir gesagt? (sie lassen sich nicht aus den Augen) Rede schon.
Matse: Nicht so schnell Maybach. Alles zu seiner Zeit.
Jan: Ich hab aber keine Zeit.
Matse: Verstehe. Also gut, ich... ich könnte dir sagen, was ich weiß.
Jan: (lässt ihn nicht aus den Augen) OK. Was willst du?
Matse: Was ich will? Na ja... weißt du..... in der Nacht, in der wir ..... dich ausgezogen haben...... (er berührt jetzt seine Brust) Du hast schon einen tollen Körper. Deine Frau ist echt zu beneiden.

Jan fühlt jetzt, wie Übelkeit in ihm aufsteigen.

Matse: Was ist?
Jan: Nichts.
Matse: Ich könnte dir alles sagen. Alles, was dich entlasten würde.
Jan: Was willst du?
Matse: Dich. (jetzt schluckt Jan erst mal, wird nervös)
Jan: Vergiss es.

Er geht an ihm vorbei zur Tür.

Matse: Wenn du es dir doch anders überlegen willst. Ich erwarte dich heute Abend um neun. In meiner Zelle. Nur wir beide.

Jan geht ohne ein weiteres Wort aus der Zelle zurück in seine eigene.
Das Angebot von Matse war eindeutig. Und der Gedanke daran, was er mit ihm vorhaben könnte, lässt ihn erschaudern.


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Beitrag  cat Di 05 Jun 2012, 08:08

An diesem Tag passiert nicht mehr viel. Jan hat kaum die Zelle verlassen. Immer wieder muss er an Matse denken und daran, dass er Licht ins Dunkle bringen könnte.
Es ist kurz vor 21 Uhr. Jan starrt seit über einer halben Stunde auf diese blöde Uhr. Und mit jedem Schritt, dem der große Zeiger sich der 12 nähert, wird er nervöser.
Was soll er tun? Da merkt er, dass seine Tür aufgeschlossen, aber nicht geöffnet wird.


Es ist kurz nach 21 Uhr. Matse steht am Fenster als die Tür aufgeschlossen wird. Er schaut in die Richtung und wartet. Er hat mit dem Wärter ausgemacht, dass er die Zellentür für zwei Stunden nicht abschließen soll. Er wartet und es dauert auch nicht lange, da geht sie auf. Jan kommt herein.
Etwas zögerlich, aber er kommt herein.

Matse: Guten Abend Jan. Ich darf doch Jan sagen?

Jan fühlt sich elend.

Matse: Was ist? Komm rein.

Matse geht auf ihn zu, bleibt vor ihm stehen. Sie schauen sich an. Schweigen eine Weile.

Matse: Ich wusste, dass du kommen wirst. Du willst hier raus. Und.... ich kann das sogar verstehen. Ich meine... wer ist schon gerne unschuldig im Knast. Noch dazu wenn man ein Bulle ist.
Jan: Was weißt du?
Matse: Schsch.... nichts so schnell. Komm, setz dich.

ER bietet Jan einen Platz auf seinem Bett an. Jan setzt sich.

Matse: Darf ich dir was anbieten?
Jan: Matse bitte.
Matse: OK, wenn du meinst.

Er setzt sich jetzt zu ihm.

Matse: Weißt du...... Pit stand an dem fraglichen Abend die ganze Zeit im Raum. Hat peinlichst darauf geachtet, dass wir dich in Ruhe lassen. Ausziehen, das durften wir. Aber mehr auch nicht.

Jan fühlt, wie es in ihm aufsteigt, dieses Gefühl von Widerwärtigkeit.
Matse fängt nun an, Jan zu berühren.

Matse: Du wirs sehen, es wird dir gefallen. Ich verspreche auch, sehr vorsichtig zu sein. Ist ja bestimmt das erste Mal für dich, hm? Oder hast du...
Erfahrung mit Männern? (Jan antwortet nicht)

Er würde jetzt am liebsten aufstehen und weglaufen, aber er ist fest davon überzeugt, dass Matse ihm helfen kann. Und dafür .....


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Beitrag  cat Di 05 Jun 2012, 08:11

Es ist kurz nach 23 Uhr, als Jan wieder in seine Zelle zurückkommt. Er ist total durch den Wind, legt sich auf sein Bett, hat Schmerzen und schläft relativ schnell ein. Er hört gerade noch, wie der Wärter seine Zellentür wieder abschließt.

Am nächsten Morgen ist Jan immer noch neben der Spur. Er hat es getan. Er hat sich Matse total ausgeliefert. Er krümmt sich wieder vor Schmerzen.
Die Tür wird aufgeschlossen. Es ist Volker.

Volker: Morgen. (er bekommt keine Antwort, lässt ihn nicht aus den Augen) Herr Maybach? (er läuft jetzt zu ihm, berührt ihn an der Schulter)

Jan zuckt zusammen. Volker geht einen Schritt zurück.

Volker: Was ist passiert?
Jan: Lassen sie mich, bitte.
Volker: Frühstück.
Jan: Ich hab keinen Hunger.
Volker: Es ist doch irgendwas geschehen, reden sie mit mir.
Jan: Gehen sie.

Volker lässt von ihm ab und geht aus der Zelle.


Zur gleichen Zeit kommen Hajo und Ina ins Büro.

Ina: Morgen Hajo.
Hajo: Morgen.
Ina: Du siehst aus, als ob du nicht viel geschlafen hättest.
Hajo: Ich hab gar nicht geschlafen.
Ina: Jan?
Hajo: Ja. Wir haben nichts, aber auch gar nichts zu seiner Entlastung beizutragen. Da hat er schon Recht.
Ina: Vielleicht hat sein Ausflug in den Knast Erfolg.
Hajo: Das hoffe ich. Das hoffe ich wirklich.

Sie kommen ins Büro, als ein Polizist zu ihnen kommt.

Polizist: Herr Trautzschke?
Hajo: Ja?
Polizist: Guten Morgen, das hier wurde soeben für sie abgegeben. (er gibt ihm einen Umschlag)
Hajo: Danke.

Er geht mit Ina in sein Büro und er öffnet den Umschlag. Eine kleine Kassette kommt zum Vorschein.

Ina: Was ist das?
Hajo: Ich.... hab keine Ahnung.
Ina: Und von wem ist der Umschlag?
Hajo: (schaut ins Innere) Keine Ahnung. Ist nichts weiter drin.
Ina: Dann lass uns mal reinhören.

Sie legt die Kassette ein und startet das Band. Was sie da zu hören bekommen, lässt ein Lächeln in ihr Gesicht zaubern.

Sofort informiert Hajo Müller und der ist auch sehr schnell bei ihm. Er spielt ihm das Band ebenfalls vor.

Müller: Ich sage in der JVA Bescheid. Sie können Maybach gehen lassen.
Hajo: Tun sie das.



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Beitrag  cat Di 05 Jun 2012, 08:13




Jan sitzt immer noch auf seinem Bett. Es geht ihm körperlich mittlerweile etwas besser. Aber Lust auf Frühstück hat er immer noch nicht.
Er erschreckt ein wenig, als die Tür aufgeht.

Wärter: Maybach? (er dreht sich um, schaut den Wärter an) Mitkommen.
Jan: Wohin?
Wärter: Anordnung vom Direktor. Sie können gehen.
Jan: Was?
Wärter: Sie sind frei.
Jan: Aber ... wieso....
Wärter: Wieso, weiß ich auch nicht. Jetzt kommen sie schon, bevor es sich die da oben wieder anders überlegen.

Jan steht auf und folgt dem Wärter. Der bringt ihn zum Direktor.

Direktor: Ihre Dienststelle hat angerufen. Sie haben Beweise, die ihre Unschuld bestätigen.
Jan: Und was genau?
Direktor: Das entzieht sich meiner Kenntnis. Mein Kollege kümmert sich um die Papiere.
Jan: Danke.
Direktor: Schon gut.

Jan folgt dem Wärter wieder und er kann seine persönlichen Sachen, die er bei seiner Ankunft hat abgeben müssen, wieder an sich nehmen.
Eine Unterschrift und er wird nach draußen gebracht. Dort wartet aber niemand auf ihn. Nur ein Taxi. Jan ruft es und lässt sich ins Büro fahren.


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Beitrag  cat Di 05 Jun 2012, 08:28

Dort herrscht reges Treiben. Ina ist gerade dabei, einen Verdächtigen zu befragen und im Labor hat Lorenz eine Menge zu tun.
Er bekommt gar nicht mit, dass Jan den Gang entlang läuft.
Jan bleibt vor Hajos Bürotür stehen. Der sitzt am Schreibtisch und telefoniert.

Hajo. Ich ruf dich später noch mal an.

ER legt auf und dreht sich zur Tür.

Hajo: Jan. (er steht auf) Komm rein.

Er geht auf ihn zu und nimmt ihn in den Arm. Jan reagiert überhaupt nicht. Hajo löst sich wieder von ihm, schaut ihn an.

Jan: Was ist denn passiert?
Hajo: Du bist unschuldig.
Jan: Sagt wer?
Hajo: Konopka.
Jan: Konopka? Der Typ ist tot.
Hajo: Ja. Aber er hat dir etwas hinterlassen. Komm, setz dich.

Er bietet Jan den Stuhl an, der bleibt aber lieber stehen.

Hajo: Wir haben das hier heute morgen per Kurier bekommen.

Er geht an seinen Schreibtisch und spielt das Band ein weiteres Mal ab.

Peter: „Wenn sie dieses Band abhören, dann bin ich schon tot. Aber ich möchte nicht, dass sie mein Ableben untersuchen. Ich habe einen Freund darum gebeten, meinem Leben ein Ende zu setzen. Ich habe Krebs. Und ich habe Angst vor der Zukunft. Ich möchte nicht vor Schmerzen dahin vegetieren. Ich komme hier ja sowieso nicht mehr raus. Aber bevor ich gehe, möchte ich noch einem Menschen helfen. Einem Menschen, der es nicht verdient hat, hier sein Leben zu verbringen. Jan Maybach. Er ist ein feiner Kerl und passt hier nicht hin. Carsten Grossmann hat uns.... mich beauftragt, solange auf ihn einzuschlagen, bis er kurz vor der Ohnmacht war. Er wusste, dass er die Schläge nicht überleben würde. Innere Blutungen sollten zu seinem Tod führen. Blutungen, die durch Schläge von Jan Maybach am Vormittag entstanden sein sollten. Er wollte ihn hier im Knast sehen und es ist ihm ja auch gelungen. Aber das hat er nicht verdient. Ich hoffe, dieses Band kann zu seiner Entlastung beitragen. Ich habe Grossmann auf dem Gewissen. Sonst niemand.

Das Band ist zu Ende, es herrscht Stille. Jan läuft zum Fenster und schaut hinaus, ist in Gedanken. Hajo lässt seinen Kollegen nicht aus den Augen.

Hajo: Jan? (keine Reaktion) Jan was ist los? Du solltest dich eigentlich freuen.
Jan: (dreht sich zu ihm um, lächelt ein wenig gequält) Das.... tu ich auch.
Hajo: Ja, das seh ich. ( er ist ein wenig sauer)

Da kommt Müller zur Tür herein.

Müller: Ah, da sind sie ja schon. Ich gratuliere ihnen. Das haben sie prima hinbekommen. Auf den letzten Drücker sozusagen.
Jan: Enttäuscht?
Hajo. Jan, bitte.
Müller: Lassen sie nur Trautzschke. Ich kann ihn ja verstehen. Aber ich hab nur meinen Job gemacht. Das Band ist echt. Ich hab es überprüfen lassen. Somit sind die Anschuldigungen, was den Totschlag angeht, gegen sie nichtig. Nicht aber die Tatsache, dass sie einem Verdächtigen
Gegenüber Gewalt angewandt haben. Das wird einen Eintrag in ihre Personalakte nach sich ziehen.

Er wartet auf eine Reaktion von Jan, der aber ist immer noch still.

Müller: Was ist? Freuen sie sich nicht?
Jan: Ich.... ich würde gerne nach Hause gehen.
Hajo: Sicher, Jan. Ich fahre dich.
Jan: Nein. Nein, das...... das musst du nicht. Ich....nehm mir ein Taxi.

Er läuft zur Tür, ist gar nicht mehr richtig anwesend.

Hajo. Jan?

Aber Jan hört nicht. Er verlässt das Büro, um draußen nach einem Taxi Ausschau zu halten.

Müller: Sagen sie mal, was hat er denn?
Hajo: Ich weiß es nicht. Aber ..... das ganze gefällt mir nicht.
Müller: Na ja. Die Sache ist vom Tisch. Und ich bin froh darüber.
Hajo: Sicher.

Müller verlässt Hajos Büro. Der ist in Gedanken. Jans Zustand gefällt ihm nicht.



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Beitrag  cat Mi 06 Jun 2012, 09:34

Das Taxi hält vor dem Hexenhaus. Jan reagiert nicht gleich, ist in Gedanken. Der Fahrer holt ihn aus seiner Nachdenklichkeit heraus.

Fahrer: Wir sind da.
Jan: (schaut nun nach oben) Ja. (er holt einen Schein aus seiner Jackentasche) Stimmt so.
Fahrer: Danke.

Jan steigt aus und wartet, bis das Taxi wegfährt. Dann geht er zur Haustür, wartet eine Weile und schließt dann auf.
Er kommt ins Innere und bleibt stehen, als Leni aus der Küche kommt. Sie bleibt erstarrt stehen, als sie ihn sieht.

Leni: Jan? (er lächelt sie an, stellt seine Tasche auf den Boden. Sie lassen sich nicht aus den Augen)
Jan: Es .... ist vorbei.

Leni weiß nicht, was sie sagen soll. Sie geht auf ihn zu und sie fallen sich in die Arme.

Leni: Ich bin so froh, dass du wieder da bist, Jan. (Jan schweigt)

Sie lösen sich wieder, schauen sich an. Da hören sie im Hintergrund Greta.
Sie kommt auf die beiden zu.

Greta: Papa, Papa.

Jan fängt sie auf und nimmt sie ganz fest an sich. Greta schlingt ihre kleinen Ärmchen um Jans Hals. Sie ist so froh, ihren Papa wieder zu haben.
Maria, die jetzt ebenfalls bei ihnen steht, schaut Leni an. Die beiden müssen schmunzeln.

Maria: Schön Jan, dass du wieder zu Hause bist.
Jan: Danke Maria.

Er geht zu ihr und auch sie bekommt einen kleinen Begrüßungskuss.

Maria: Ich hab gerade frischen Kaffee gekocht. Möchtest du eine Tasse?
Jan: Das ist lieb, aber.... ich würde jetzt lieber erst mal duschen und... mich für eine Weile hinlegen.
Leni: Natürlich. (sie streckt die Hände nach Greta aus) Dann komm mal Spatz. Papa ist müde, hm?
Greta: Papa schlafen.
Maria: Ja, genau. Dein Papa geht ein bisschen schlafen, hm?
Greta: Papa müde.

Sie müssen alle schmunzeln über Greta.
Jan geht zu Leni und gibt ihr einen kleinen Kuss, dann verschwindet er nach oben. Er duscht und danach legt er sich auf sein Bett. Es dauert nicht lange, da schläft er auch schon wieder.
Aber er schläft schlecht. Ihm geht der Abend in Matses Zelle nicht aus dem Kopf.



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Beitrag  cat Mi 06 Jun 2012, 09:37


Während dieser Zeit kommt Max nach Hause.
ER entdeckt Jans Tasche im Flur und weiß, dass er wieder zu Hause sein muss.
Er rennt in die Küche.

Max: Ist Papa wieder da?
Leni: Hallo erst mal.
Max: Hallo.
Leni: Ja. Er ist wieder zu Hause. Und es ist alles vorbei.
Max: Das heißt, er ist nicht mehr schuldig?
Leni: Nein. Der Fall ist geklärt.
Max: Super. Dann hat Papa alles richtig gemacht.
Leni: Das hat er, ja?
Max: Wo ist er denn?
Leni: Er hat sich hingelegt. War ein bisschen müde.
Max: OK, dann warte ich halt solange.
Leni: Komm setz dich erst mal und iss.

Max setzt sich und isst. Danach geht er nach oben und macht seine Hausaufgaben. Vorher aber hat er ins Schlafzimmer gespickelt. Er wollte sicher sein, dass Jan auch da ist.
Der liegt auf dem Bett und schläft. Allerdings sehr unruhig. Er wälzt sich von einer Seite auf die andere. Max schließt leise wieder die Tür.

Nach fast vier Stunden kommt Jan wieder zu sich. Er schaut auf die Uhr. Er hat lange geschlafen und fühlt sich trotzdem wie gerädert.
Er steht auf und geht nach unten. Alle sind draußen im Garten.
Maria schält Kartoffeln, Leni liest in einer Zeitschrift und Max spielt mit seiner kleinen Schwester. Julian liegt auf einer Decke und schläft.
Max entdeckt ihn zuerst. Er steht auf und läuft auf ihn zu.

Max: Papa, endlich.
Jan: (nimmt den Jungen ganz fest in seine Arme) Hallo.
Max: Leni hat schon gesagt, dass sie dich nicht mehr verdächtigen.
Jan: Ja. Der Fall ist geklärt. Es war ein Mitgefangener, der... deinem Vater die Schläge versetzt hat.
Max: Ich bin so froh. Komm.

Er nimmt ihn an die Hand und sie setzen sich zu Greta auf den Boden. Jan schaut kurz zu Leni, die lächelt ihn an.

Leni: Möchtest du etwas essen?
Jan: Im Moment nicht, danke.

Sie verbringen noch eine ganze Weile im Garten.
Irgendwann sind die Kinder im Haus, Jan sitzt auf einer Bank, ist in Gedanken.



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Beitrag  cat Mi 06 Jun 2012, 09:39



Leni kommt zu ihm und setzt sich neben ihn.

Leni: Na?
Jan: Na? (sie schauen sich an)
Leni: Jan.... möchtest du.. darüber reden?
Jan: Nicht jetzt, Leni. Ich....
Leni: Schon gut. Ich will dich nicht drängen. Aber..... tu es, bitte.
Jan: Ja. (er schaut nach unten, sie fährt ihm durch seine Haare) Hast du mit Tom gesprochen?
Leni: Bin gestern gleich nach unserem Gespräch im Büro zu ihm gefahren.
Jan: Und? (er schaut sie jetzt an)
Leni: Na ja. Er ... er war irgendwie ....niedergeschlagen.
Jan: Ich... ich würde gerne zu ihm fahren, mit ihm sprechen. Ist das für dich OK?
Leni: (sie lassen sich nicht aus den Augen) Was für eine Frage. Natürlich. Ich bin mir sicher, Tom freut sich, wenn er dich sieht.
Jan: Gut. Ich... ich beeil mich, versprochen, hm?
Leni: Musst du nicht. Lass dir Zeit. Ich glaube ihr beide habt euch einiges zu erzählen.
Jan: Stimmt.

Er gibt ihr einen langen Kuss.

Jan: Ich liebe dich.

Dann steht er auf und verlässt das Haus, um auf direktem Wege zu Tom zu fahren.



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Beitrag  cat Mi 06 Jun 2012, 09:45





Von Weitem erkennt er schon, dass er ein paar Sachen zusammenpackt und in einem Stauraum versteckt.
Er sieht Jan und lässt eine Kiste wieder auf den Boden gleiten.

Tom: Jan? (Jan kommt auf ihn zu) Ich glaub es nicht. Du bist draußen?
Jan: Ja.
Tom: Komm her. (er nimmt ihn und schlingt seine Arme um ihn, Jan erwidert diesen Gruß. Sie lösen sich wieder)
Jan: Darf ich fragen, was du da tust?
Tom: Ich packe.
Jan: Warum?
Tom: Dein lieber Schwiegervater hat mich rausgeschmissen, schon vergessen?
Jan: Mein lieber Schwiegervater wird dich auch wieder einstellen.
Tom: Ts, das glaubst du doch selbst nicht.
Jan: Tom, bitte. Ich…. Ich krieg das schon irgendwie wieder hin. Aber..... du .... du darfst nicht gehen.

Sie schauen sich an. Tom merkt, dass Jan etwas beschäftigt.

Tom: Wer hat denn nun eigentlich Grossmann so zugerichtet?
Jan: Konopka.
Tom: Ich denke, der ist tot?
Jan: Ja. Ist er auch. Aber heute morgen wurde ein Band im Präsidium abgegeben. Und auf dem schildert Konopka genau, was an dem fraglichen Abend
Vorgefallen war.
Tom: Mann bin ich froh, dass du wieder draußen bist. (er lässt ihn nicht aus den Augen) Aber... irgendwie hab ich das Gefühl, dass du dich nicht so richtig darüber freuen kannst. Was ist?
Jan: Nichts. Ich.... freu mich doch.
Tom: Klar. Deine überschwengliche Freude ist ja schier nicht zu bändigen.
Jan. Lass das Tom, bitte.

ER geht von ihm weg. Es wird geschwiegen. Tom denkt nach.

Tom: Jan (er geht jetzt zu ihm und fasst seinen Arm an, dreht Jan zu sich) Schau mich an. (Jan meidet seinen Blick) Jetzt sag mir bitte nicht, dass
Die Typen dich...... (schweigen) Haben sie dich ... vergewaltigt?

Jan macht sich von Toms Griff los, geht ein paar Schritte.

Jan: Nein.
Tom: Aber? (er weiß, dass da noch etwas ist, was raus muss)

Jan schaut leicht nach hinten, merkt, dass Tom dicht hinter ihm steht. Meidet aber seinen Blick. Tom wartet. Er möchte ihn jetzt nicht drängen. Er kennt Jan mittlerweile schon so gut, dass er weiß, dass er ihm Zeit geben muss.

Jan: Ich hab .....ich hab, um an die Informationen zu kommen....... (er dreht sich jetzt um und schaut Tom direkt ins Gesicht) Ich hab mich verkauft.

Jetzt ist es Tom, dem das Entsetzen im Gesicht anzusehen ist. Er schluckt. Weiß nicht, wie er jetzt reagieren soll.

Tom: Verkauft......(Jan nickt) Wow, das..... das muss ich jetzt erst mal verdauen.

Er geht an ihm vorbei und bleibt stehen. Es wird wieder geschwiegen.

Jan: (muss sich zusammenreißen) Ich.... ich frag mich die ganze Zeit, was schlimmer war. Die...Vergewaltigung damals oder.... das letzte Nacht.

Jan schaut nach unten. Ist total durch den Wind. Tom dreht sich um, sieht das. Er geht auf ihn zu, berührt seinen Arm.

Tom: Jan......du warst verzweifelt. Und hast... keinen anderen Ausweg gesehen.
Jan: Das sag ich mir ja die ganze Zeit. Ich meine, ich bin draußen. Meine Unschuld ist damit bewiesen. Aber..... dann denke ich wieder, ob.... ob es nicht auch noch anders gegangen wäre. Ich bin in meine eigene Falle getappt.
Tom: Es ist passiert, Jan. Du kannst es nicht mehr rückgängig machen.
Jan: Ja. (sie schauen sich jetzt an. Jan bekommt feuchte Augen)
Tom: Mann Junge. Du hast Recht.
Jan: (schaut ihn jetzt fragend an) Womit?
Tom: Dass ich hier nicht weg kann. Ich meine.... wer passt denn sonst auf dich auf.

Jetzt muss Jan schmunzeln.

Tom: Na bitte, geht ja doch noch. (sie lassen sich nicht aus den Augen) Hey, du wirst das ganze vergessen. Der Alptraum Carsten Grossmann hat damit endlich ein Ende.
Jan: Stimmt.
Tom: Hast du .... mit Leni schon darüber gesprochen?
Jan: Kein Wort zu ihr, Tom.
Tom: Findest du das richtig? Ich meine.... sie stand die ganze Zeit hinter dir.
Jan: Kein Wort zu niemandem, versprich mir das.
Tom: Gut. OK. Aber richtig finde ich das nicht. (sie schauen sich wieder an) Was ist? Musst du wieder nach Hause?
Jan: Warum fragst du?
Tom: Na ja. Wir könnten noch ein bisschen um die Häuser ziehen.
Jan: Ich denke, dass ich dafür noch Zeit habe.
Tom: Gut. Dann warte.

Er geht zum Wohnmobil, holt sich seine Jacke und Schlüssel und schließt das Gefährt ab. Dann laufen sie in Richtung Innenstadt.
Sie gehen in eine Kneipe und trinken ein Bier. Es wird über alles möglich geredet. So gegen 22 Uhr bringt Jan Tom nach Hause. Der hat doch ein bisschen viel getankt. Jan dagegen hat sich zurückgehalten. Schon allein, weil er ja noch nach Hause fahren muss.

Er schließt ihm die Tür des Wohnmobiles auf.

Jan: So mein Guter. Und wie besprochen. Du kommst morgen um 9 ins Büro. Verstanden?
Tom: 9 Uhr. Jawoll. (er versucht zu salutieren, aber er hat Mühe, auf den Beinen zu bleien. Jan hält ihn fest)
Jan: Kann ich dich alleine lassen?
Tom: Klar. Ich bin doch schon groß.
Jan: Sicher. (er muss grinsen) Also dann... bis morgen.
Tom: Bis morgen, mein Freund.

Er geht in sein Wohnmobil und Jan wartet noch eine Weile. Dann fährt er nach Hause.



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Beitrag  cat Mi 06 Jun 2012, 09:47

Dort schließt er leise die Haustür auf. Möchte niemanden wecken. Als er die Tür wieder schließt, sieht er Leni, die aus der Küche kommt.

Leni: Hey, wen haben wir denn da?
Jan: Entschuldige, ist .. ein bisschen spät geworden. Aber... ich musste Tom erst noch nach Hause bringen.
Leni: Aha.

Sie geht auf ihn zu und gibt ihm einen Kuss.

Jan: Er hat ein bisschen zu tief ins Glas geguckt.
Leni: Und du?
Jan: Ein Bier. Mehr nicht.
Leni: Du bist doch sicher müde, hm?
Jan: Ja.
Leni: Gut, dann komm mal mit.

Sie zieht ihn jetzt an seiner Jacke nach oben ins Schlafzimmer. Wenig später liegen sie im Bett. Leni schmiegt sich ganz eng an Jan. Ihre Hand gleitet unter Jans Schlafanzugoberteil. Jan hält ihre Hand fest.

Jan: Entschuldige Leni, aber..... ich bin wirklich müde.
Leni: (schaut ihn an) OK. Dann schlaf gut.

Sie gibt ihm noch einen Kuss und dreht sich dann auf ihre Seite des Bettes, löscht das Licht. Jan bleibt noch eine ganze Weile wach. Ihm geht die letzte Nacht wieder im Kopf rum.


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Beitrag  cat Mi 06 Jun 2012, 09:50

Es ist mitten in der Nacht, als Jan schweißgebadet aufwacht. Er sieht Leni, die ruhig neben ihm liegt, schläft. Langsam steht er auf, will in die Küche.
Dort holt er sich ein Glas Wasser, trinkt einen Schluck. Er merkt nicht, dass Max ebenfalls in die Küche kommt. Er hat auch das Verlangen nach
Einem Schluck Wasser.

Max: Hallo.

Jan erschreckt sich jetzt so sehr, dass er das Glas, aus dem er getrunken hat, von der Spüle stößt. Es fällt auf den Boden und zerspringt in 1000 Teile.
Max kommt gleich auf ihn zu.

Max: Entschuldige, ich.. ich wollte dich nicht erschrecken.
Jan: Schon gut.

Er bückt sich, um die Scherben aufzufegen. Max möchte ihm helfen.

Jan: Lass gut sein, Max. Ich mach das schon.
Max: Ist alles in Ordnung?
Jan: (sie schauen sich an) Klar.

Max merkt aber, dass nichts in Ordnung ist. Er sieht, dass es ihm nicht gut geht. Aber er geht langsam wieder zurück nach oben.

Max: Gute Nacht.
Jan: Nacht, schlaf gut.

Max verschwindet und wenig später geht auch Jan wieder zurück ins Schlafzimmer.


Am nächsten Morgen hat es Jan sehr eilig, ins Büro zu kommen. Leni hat deshalb schon früh den Tisch dafür gedeckt.
Max kommt in die Küche und sieht, dass sie schon fertig ist.

Max: Wow, du bist heute aber früh dran.
Leni: Ja. Dein Vater ist schon weg.
Max: Schon?
Leni: Ja. Er hat irgendwas vor. Wegen Tom.
Max: Sag mal..... hat Papa mit dir über seine Zeit im Gefängnis gesprochen?
Leni: Meinst du was bestimmtest?
Max: Na ja...... er hat diese Wunde am Bauch.
Leni: Die hat ihm ein Gefangener mit dem Messer zugefügt.
Max: Und sonst? Sonst ist nichts passiert?
Leni: Also ich finde das reicht doch.
Max: Schon, aber....
Leni: (setzt sich jetzt zu ihm) Worauf willst du hinaus?
Max: Ich hab Papa letzte Nacht hier in der Küche getroffen. Und er sah nicht gut aus. Ich hatte das Gefühl, dass er einen Alptraum hatte. Er hat sich total erschreckt, als er mich hörte.
Leni: Ich hab davon gar nichts mitbekommen. Aber... Alpträume hatte Jan damals sehr lange.
Max: Ja, weil er.... weil ihn diese Typen..... na du weißt schon.
Leni: Ja. Ich glaube, dein Vater hätte mir gesagt, wenn ihm jemand zu nahe gekommen wäre.
Max: Wenn du meinst.

Er fängt jetzt an zu frühstücken. Leni geht wieder zum Herd. Sie wird etwas nachdenklich. Würde Jan ihr wirklich sagen, was passiert ist?


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Beitrag  cat Mi 06 Jun 2012, 09:56


Jan kommt unterdessen ins Büro. Er geht an Toms Schreibtisch und sucht etwas. Er merkt nicht gleich, dass Ina jetzt auch reinkommt.

Ina: Morgen Jan.
Jan: (dreht sich kurz zu ihr hin) Ina, morgen.
Ina: Na? Froh dass du wieder zu Hause bist?
Jan: Kann man so sagen, ja.
Ina: Suchst du was?
Jan: Eine Akte.
Ina: Da wirst du nichts mehr finden. Hajo hat alles an sich genommen oder verteilt.

Sie hören nun ein Klopfen am Türrand. Sie drehen sich um und sehen Marie Graf. Sie hat ein kleines Bonsaibäumchen in der Hand.

Jan: Marie.
Marie: (kommt zu ihnen) Hallo Jan. ich... ich hab schon gehört, dass du wieder draußen bist und... dass alles geklärt ist.
Jan: Ja.
Marie: Hier. (sie gibt ihm das Bäumchen)
Jan: Ist der für mich? (sie nickt) Und wie komme ich dazu?
Marie: Ich möchte Danke sagen. Ich weiß ja nicht, wie du Binz überredet hast, aber ...... er hat die Kündigung zurückgenommen und.... er hat sich bei mir entschuldigt. (sie schauen sich an)
Jan: Kein Blumenstrauß oder Ähnliches?
Binz: Wir wollen es mal nicht übertreiben.

Jetzt drehen sie sich alle zur Tür. Binz steht an der Tür. Marie wird leicht nervös.

Marie: Dr. Binz.
Binz : Ich hab sie schon vermisst.
Marie: Ja, ich... ich wollte nur kurz Hallo sagen.
Binz: Ich brauche dringend diese Akten hier. (er gibt ihr einen Zettel)
Marie: Ich kümmere mich gleich darum. (sie dreht sich noch einmal zu Jan) Also.... schön, dass du wieder da bist, hm?
Jan: Danke und......danke für das Bäumchen.
Marie: Kein Problem.

Sie geht jetzt ziemlich schnell aus dem Büro, um in ihr eigenes zu gehen.

Binz: Ich hab es gestern nicht mehr geschafft. Ich bin froh, dass sich alles aufgeklärt hat.
Jan: Tja, hab ich ihnen und Müller die Show vermasselt.
Binz: Reden sie keinen Unsinn, Maybach. Ich hätte mich nicht wohl gefühlt, sie wieder auf die Anklagebank zu bringen.
Jan: Weiß ich doch.
Binz: Dann ist ja gut.

Jetzt ist es Hajo, der sich zu den dreien gesellt.

Hajo: Morgen.

Er wird von allen begrüßt.

Jan: Ach Hajo, ich ... ich muss dringend mit dir reden.
Hajo: Ich auch. Müller erwartet einen detaillierten Bericht über deinen Ausflug in den Knast.
Jan. Ja, den kriegt er auch. Aber ich muss mit dir über Tom reden.

Bei dem Wort Tom geht Hajo wieder aus dem Büro hinaus. Jan schaut erst Ina, dann Binz an. Danach folgt er Hajo auf den Flur. Er läuft etwas schneller, um ihn einzuholen. Er stellt sich vor ihn und bleibt stehen. Hajo ebenfalls. Die beiden schauen sich an.

Jan: Hajo bitte. Du… du musst Toms Kündigung zurücknehmen.
Hajo: Sagt wer?
Jan: Sag ich.
Hajo: Komisch, so viel ich weiß, entscheide immer noch ich, was Personalfragen angehen.
Jan: Hajo, jetzt lass gut sein.
Hajo: Ich hab Tom während seiner Probezeit gekündigt. Das ist mein gutes Recht.
Jan: Aber die Kündigung war nicht richtig.
Hajo: Tut mir Leid, aber das sehe ich ein bisschen anders.

Er geht an Jan vorbei. Der schaut in die Gesichter von Binz und Ina, die ebenfalls nach draußen kkommen und an der Tür stehen, um alles mitzuverfolgen.
Jan dreht sich um und ruft nun förmlich nach Hajo.

Jan: Hajo!

Der bleibt stehen und dreht sich noch einmal zu ihm um. Sie schauen sich wieder an.

Jan: Hajo, Tom kann nichts dafür. Ich... ich hab ihn dazu gezwungen.
Hajo: Er hätte nicht auf dich hören dürfen. Er will ein guter Polizist sein? Dann hätte er sich auch entsprechend verhalten müssen.
Jan: Jetzt gib dir einen Ruck.

Ina und Binz schauen sich an. Dann geht er zu den beiden.

Binz: Trautzschke, sie sollten sich die Sache wirklich noch einmal überlegen.
Hajo. Muss ich nicht.
Jan: Du bleibst also dabei? Du ...... nimmst die Kündigung nicht zurück?
Hajo: Nein.
Jan: Gut, dann..... dann bleibt mir nichts anderes übrig als....

Er greift nun nach seiner Waffe, die sich in seiner Gürteltasche befindet und holt seinen Ausweis aus der Jackentasche. Beides legt er auf den kleinen Stehtisch, der sich im Flur befindet.

Hajo: Was soll das?
Jan: Ich kündige.

Jetzt geht Hajo auf Jan zu, bleibt ganz dicht vor ihm stehen. Die beiden Männer lassen sich nicht aus den Augen.
Binz geht einen Schritt zurück. Er schaut wieder zu Ina, die seinen Blick erwidert.

Hajo: Du willst kündigen, ja?
Jan: Ja.
Hajo: Das ist Erpressung, Jan.
Jan: Sieh es wie du willst.
Hajo: Und ich lasse mich nicht erpressen. Von niemandem. Und schon gar nicht von dir.
Jan: Hajo, ich....
Hajo: Es reicht jetzt. Ich leite immer noch diese Soko und ich erwarte von Ina und von dir, dass ihr eure Arbeit verrichtet.

Hajo ist laut, schreit es förmlich aus sich heraus. Dann geht er in sein Büro und schlägt seine tür hinter sich zu.

Es herrscht einen Moment Stille. Dann ist es Binz, der auf Jan zugeht.

Binz: Ich hab’s versucht. Aber ihr Schwiegervater ist ein verdammter Dickkopf.
Jan: Ich weiß. (sie schauen sich an) Danke.

Dann geht Jan aus dem Haus.
Ina ruft noch hinter ihm her, aber er hört nicht.



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Beitrag  cat Fr 08 Jun 2012, 08:18


Jan fährt auf direktem Wege zu Tom. Es war ja eigentlich ausgemacht, dass er um 9 Uhr im Präsidium erscheinen soll. Aber das ist ja jetzt hinfällig.
Er parkt seinen Wagen ganz in der Nähe des Wohnmobils und läuft darauf zu. Die Tür öffnet sich und Tom kommt heraus. Er geht zielstrebig auf ihn zu.

Tom: Jan, was ... was machst du hier? Ich wollte gerade....
Jan: Hat sich erledigt.

Er nimmt seinen Oberarm und zieht ihn wieder in den Wagen hinein.

Tom: Was ist passiert?

Sie sind jetzt im Wagen und schauen sich an. Jan schweigt erst. Dann setzt er sich an den Tisch.

Jan: Hast du einen Whisky für mich?
Tom: Whisky? Um diese Zeit?
Jan: (sie schauen sich an) Hast du oder hast du nicht?
Tom: Klar. Warte.

Er geht an den Schrank, holt ein Glas heraus. Dann öffnet er eine weitere Tür und greift nach der Whiskyflasche, schenkt ein.

Tom: Mit Eis?
Jan: Gerne.

Tom holt aus dem Eisfach einen Eiswürfel.

Tom: Du machst mir irgendwie Angst. Du.... wirst doch nicht auf deine alten Tage zum Alkoholiker?

Er gibt Jan das Glas und der trinkt es in einem Zuge aus.

Tom: Und? Besser?
Jan: Nee.
Tom: Es gibt aber keinen mehr. Ich möchte nicht Schuld sein, wenn du....
Jan: Hajo hat deine Kündigung nicht zurückgenommen.
Tom: Natürlich nicht. Das hab ich dir aber gestern schon gesagt.
Jan: Ich verstehe ihn nicht.
Tom: Ich schon. Er ist der Boss und ich hab Mist gebaut.
Jan: Du redest Mist.
Tom: Jetzt sei ehrlich Jan. ich hätte das nicht tun dürfen.

Jan schaut nach unten.

Jan: Ich hab gekündigt.
Tom: du hast was?
Jan: Ja, ich hab meinen Job gekündigt.
Tom: Meinetwegen?
Jan: Klar, deinetwegen.

Jetzt nimmt Tom Jans Glas, schenkt sich einen Whisky ein und trinkt ihn auf einen Zug leer.
Jan lässt ihn nicht aus den Augen.

Tom: Sag mal... spinnst du?
Jan: Wieso?
Tom: Wieso, wieso. Du... kannst doch nicht alles hinschmeißen, nur weil...
Jan: Nur weil was? Hajo hat kein Recht, dich rauszuschmeißen. Wenn jemand etwas Ungesetzliches getan hat, dann war ich das.
Tom: Mag sein. Aber ich hätte es dir ausreden oder.... Hajo davon unterrichten müssen. Er fühlt sich hintergangen.
Jan: Er hätte der ganzen Sache doch überhaupt nicht zugestimmt.
Tom: Das weiß ich. Aber... trotzdem Jan.... wie soll es denn jetzt weitergehen?
Jan: Ich muss mit Leni reden.
Tom: Sie weiß noch nichts davon?
Jan: Nee. Kommst du mit?
Tom: Wohin?
Jan: Nach Hause.
Tom: Und dann?
Jan: Sie wird nicht gleich an die Decke gehen, wenn du dabei bist.
Tom: Wie bitte?
Jan: Jetzt komm schon. Sie wird sich in ihrer Wut etwas zurücknehmen.
Tom: Und dann? Dann kommt das Donnerwetter eben später.
Jan: Ich weiß nicht. Wenn sie sich erst mal damit abgefunden hat....
Tom: Mann Jan, du bist echt kompliziert.
Jan: Red jetzt nicht. Kommst du mit oder nicht?
Tom: Warum nicht. Hab ja eh nichts Weiteres vor.

Sie verlassen das Wohnmobil und fahren mit Jans Wagen zum Hexenhaus.


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Beitrag  cat Fr 08 Jun 2012, 08:23



Dort ist Leni garade dabei, den Brei für Greta zu richten. Die sitzt schon im Hochstuhl und wartet. Sie fängt an zu lächeln als sie Jan und Tom sieht.

Greta: Papa.
Jan: Hallo mein Schatz. (er geht zu ihr und gibt ihr einen kleinen Kuss)
Leni: Was macht ihr denn hier?
Jan: Hallo. (sie bekommt auch einen Kuss)
Leni: Hallo Tom.
Tom: Hi.

Er setzt sich zu Greta an den Tisch. Leni lässt beide nicht aus den Augen.

Leni: OK Jungs, was ist los?
Jan: Wie kommst du darauf, dass etwas los ist?
Leni: Sonst würdet ihr beide nicht hier auftauchen. Papa hat deine Kündigung nicht zurückgenommen. Hab ich recht? (sie schaut Tom an)
Tom: Stimmt.
Leni: Dachte ich mir.
Jan: Das ist aber nicht alles.
Leni: Aha?
Jan: Ich…. (er geht jetzt ein paar Schritte von ihr weg) ich hab gekündigt.

Leni dreht sich jetzt zu ihm um, sie schauen sich an. Es herrscht einen Moment Schweigen.

Leni: Du hast gekündigt, so.
Jan: Ja.
Leni: Gut.

Sie rührt den Brei weiter an. Jan und Tom schauen sich an, zucken mit der Schulter. Jan weiß jetzt nicht, was er davon halten soll.

Jan: Leni?
Leni: (schaut ihn kurz an) ja?
Jan: Du... hast mich schon verstanden, oder?
Leni: Du hast gekündigt. Was gibt’s da falsch zu verstehen. Wieso fragst du ?
Jan: Na ja, weil ich.... weil ich ehrlich gesagt damit gerechnet habe, dass du...
Leni: Dass ich was? Dass ich ausflippe? Dich für verrückt erkläre?
Jan: Zum Beispiel.
Leni: Gut. (sie geht jetzt auf ihn zu, bleibt dicht vor ihm stehen. Sie wird jetzt laut) Wie konntest du nur so etwas tun? Hast du einmal daran gedacht, wie es weiter gehen soll? Ohne Job? Du hast eine Familie zu ernähren. Das kann ich mit meinem Gehalt in der Redaktion nicht auffangen. Und
Überhaupt, ich hab nicht vor, so schnell wieder mit der Arbeit anzufangen. Ich fass es einfach nicht.

Jetzt versucht Jan, sie mit einer Handbewegung etwas zu beruhigen.

Jan: Ist ja gut. Ist ja gut.
Leni: War es das, was du hören wolltest?

Sie schauen sich an. Jan merkt jetzt, dass sie vollkommen überzogen hat.

Leni: Ach Jan, warum?
Jan: Tom hat meinetwegen seinen Job verloren. Ich dachte wirklich, dass dein Vater, jetzt, wo das ganze vorbei ist, die Kündigung wieder zurücknimmt.
Aber er denkt nicht dran.
Leni: Und deshalb setzt du ihn jetzt mit deiner Kündigung unter Druck.
Jan: Wenn du’s so willst. Ja.
Leni: Das funktioniert nicht Jan. Ich kenne Papa. Und du solltest ihn eigentlich auch kennen.
Jan: Ich werde ohne Tom nicht weitermachen. Entweder er akzeptiert das oder .... das war’s.

Er geht jetzt wieder ein paar Schritte von ihr weg.
Leni und Tom schauen sich an. Tom zuckt ein wenig mit den Schultern.

Leni: Jan.... soll ich mal mit Papa reden?
Jan: Vergiss es.

Jetzt wird Greta ungeduldig. Sie hat Hunger.

Tom: Was ist? Darf ich Greta füttern?
Leni: warum nicht.

Sie gibt ihm den Teller und einen Löffel. Sofort macht sich Tom darüber her. Leni verlässt die Küche, schaut Jan nicht einmal mehr an.
Tom beobachtet das.

Tom: Und? Zufrieden?
Jan: Hör auf.

Er setzt sich ihm jetzt gegenüber und beobachtet Tom beim Füttern. Er muss immer wieder mal schmunzeln, wie Tom das macht.
Greta hat sichtlich Spaß daran, von ihm gefüttert zu werden.


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In der eigenen Falle - Seite 3 Empty Re: In der eigenen Falle

Beitrag  cat Fr 08 Jun 2012, 08:29


In der Zwischenzeit klingelt es an der Tür. Leni öffnet sie.

Leni: Papa.
Hajo: Hallo. Ich…muss mit Jan reden. Ist er hier?
Leni: Ja. Du hast Glück. Sie sind beide hier.
Hajo. Beide?
Leni: Tom.
Hajo: Tom ist hier? (ist etwas überrascht)
Leni: Ja. Komm rein.

Sie stehen jetzt im Flur und schauen sich an.

Hajo: Du weißt von seiner Kündigung?
Leni: Er hat es mir vor ein paar Minuten gebeichtet. Papa, ihr müsst miteinander reden.
Hajo: Deshalb bin ich hier.

Sie führt ihn in Richtung Küche. Dort bleiben sie stehen und beobachten folgende Szene.

Tom hat den Breilöffel in der Hand, lässt Jan nicht aus den Augen.

Tom: Ich hab’s Jan! (Greta meckert, sieht sie den Löffel. Tom versteht sofort) Oh, entschuldige. (er gibt ihr den Löffel)
Jan: Was hast du?
Tom: Wir machen eine Detektei auf.
Jan: Eine Detektei?
Tom: Ja. Maybach und Partner. Das klingt doch großartig,
Jan: Du meinst, wir sollen eifersüchtigen Ehemännern und Ehefrauen den Beweis liefern, dass ihre Partner sie betrügen.
Tom: Das ist ein uraltes Klischee. Stimmt schon lange nicht mehr. Heutzutage haben Privatdetektive mit weit mehr zu tun als sich nur um Seitensprünge
Zu kümmern.

Jetzt hören sie ein Räuspern. Sie drehen sich zur Tür und sehen Hajo und Leni.

Jan: Hajo?
Hajo: Warum bist du nicht im Büro?
Jan: Weil ich gekündigt habe?
Hajo: Ach ja? Kann mich nicht daran erinnern, dein Küdigungsschreiben in der Hand gehalten zu haben.
Jan: Hast du auch nicht. Du bekommst es noch. Keine Sorge.
Hajo: Jan, ich muss mit dir reden.

Sie schauen sich an. Tom sieht das und will aufstehen.

Tom: Dann werde ich mal gehen.
Jan: (hält ihn fest, so dass er sich wieder setzt) Du bleibst, Tom. Schließlich geht es auch um dich.
Tom: Wenn du meinst.

Leni geht zu Greta und holt sie aus dem Hochstuhl heraus, geht mit ihr ins Kinderzimmer.

Hajo. Jan, so geht das nicht.
Jan: Was meinst du?
Hajo: Ich lass mich von dir nicht erpressen.
Jan: Ich hatte auch nicht vor das zu tun. Aber..... du gibst mir keine andere Wahl. Du hast Tom rausgeschmissen, weil er sich unprofessionell verhalten hat. Das hab ich auch. Also... wäre die logische Konsequenz gewesen, dass du mir ebenfalls kündigst. Was du allerdings nie getan hättest. Also.... hab
Ich mich selbst gefeuert.
Hajo: Das werde ich aber nicht akzeptieren, Jan.
Jan: Du wirst es tun müssen. (es herrscht einen Moment Schweigen) Hajo sei jetzt mal ehrlich. Ihr hättet nichts, aber auch gar nichts für meine
Entlastung beisteuern könnent. Ist doch so.
Hajo: Ja. Umso mehr erstaunt es mich, dass ausgerechnet gestern dieses Band aufgetaucht ist. Findest du nicht?
Jan: (zuckt mit den Schultern) Nein.(er schaut jetzt weg, Hajo merkt, dass er jetzt einen Punkt anspricht, dem Jan nicht gefällt)
Hajo: Jan, was hast du dem anonymen Addressat versprochen? Eine Haftverkürzung?
Jan: Nein.
Hajo: Stoff?
Jan: (schaut ihn an) Nein.
Hajo: Schickst du ihm regelmäßig eine Frau in den Knast?
Jan: Verdammt noch mal, was soll das?
Hajo: Sag es mir. Was hast du ihm versprochen, dass er das Band rausrückt?
Jan: Nichts.
Hajo: Nichts? Das glaub ich dir nicht.
Jan: Hajo
Hajo: Sag schon, erpresst er dich?
Jan: Nein.
Hajo: Droht er deiner Familie etwas anzutun?

Hajo wird jetzt immer forscher und geht auf Jan zu. Der wird nervös und kann die Fragen seines Chefs nicht mehr hören.
Es kommt zu einem offenen Schlagabtausch. Es geht hin und her. Hajo treibt sein Gegenüber in die Enge, bis Jan nicht mehr weiter kann und es aus ihm heraussprudelt.

Jan: Ich hab mich verkauft.

Jetzt ist es still. Keiner sagt mehr etwas. Hajo und Jan schauen sich an. Jan merkt, dass Hajo mit so einer Antwort jetzt nicht gerechnet hat. Er ist schockiert.
Jan dagegen schnappt sich seine Jacke und sie hören wenige Sekunden später nur noch, wie die Haustür ins Schloss fällt.


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Beitrag  cat Fr 08 Jun 2012, 08:31



Hajo geht zum Herd, dreht Tom den Rücken zu.

Hajo: Wusstest du davon? (er bekommt keine Antwort, dreht sich zu ihm um) Ob du davon wusstest. (er wird laut)
Tom: Ja. Er.... er hat es mir erzählt.
Hajo: Warum? Warum musstet ihr so weit gehen.
Tom: Hajo, Jan hat es gerade eben gesagt. Wir hatten nichts, aber auch gar nichts in der Hand, was seine Unschuld hätte beweisen können. Sei doch ehrlich. Und dieser Müller......
Hajo Tut nur seine Pflicht.
Tom: Wir riskieren bei jedem unserer Einsätze unser Leben. Und wenn einmal einer von uns in Schwierigkeiten steckt, werden wir fallen gelassen.
Für die Innere ist es doch ein gefundenes Fressen, wenn ein Polizist ins Zwielicht gerät. Und es macht einen noch besseren Eindruck, wenn
Man den Polizisten einer Straftat überführen und anklagen kann. Dann steht die Institution wieder mit einer weißen Weste da. Wie ich diese
Ganze Ignoranz hasse.

Er steht jetzt auf und geht an ihm vorbei, möchte gehen. ER hält ihn fest.

Hajo: Tom.
Tom: Du hast doch überhaupt keine Ahnung, wie es in Jan ausssieht. Meinst du wirklich es hat ihm Spaß gemacht, sich diesem Typen
...... Ach Scheiße.

Es herrscht Ruhe. Tom reißt sich von Hajo los und verlässt ebenfalls das Haus.


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Beitrag  cat Fr 08 Jun 2012, 08:35





Es vergeht eine Weile, dann möchte er die Küche verlassen, als Leni in der Tür steht. Sie schauen sich an. Leni hat feuchte Augen.

Hajo: Du... du hast alles mitbekommen?
Leni: War ja nicht zu überhören.
Hajo: Aber du wusstest nicht.....

Sie kommt jetzt in die Küche, geht auf ihren Vater zu.

Zur gleichen Zeit kommt Max von der Schule. Er stellt seine Schultasche im Flur ab, hört Lenis Stimme. Er geht leise zur Küche, bleibt aber versteckt dort stehen.

Leni: Nein...nein, er hat mir nichts gesagt.
Hajo: Leni, es tut mir Leid. Aber Jan wollte es so.
Leni: Wie kannst du so etwas sagen, Papa. Er hat sich bestimmt nicht ausgedacht, sich zu prostituieren.
Hajo: Er musste mit so etwas rechnen. Du weißt, wie es damals abgelaufen ist. Der Knast ist kein Zuckerschlecken. Und für einen Polizisten schon zweimal nicht.
Leni: Und jetzt? Papa, du musst ihn davon überzeugen, seinen Job wieder anzunehmen.
Hajo: Und wie soll ich das tun?
Leni: Indem du Tom wieder einstellst.
Hajo: Leni...
Leni: Papa, hast du immer noch nicht gemerkt, wie sehr Jan Tom braucht? Seit er bei euch im Team ist, hat sich Jan verändert. Er hat endlich einen
Partner an seiner Seite, dem er vertrauen kann.
Hajo: Das konnte er schon bei Patrick und...
Leni: Vince? (schweigen) Papa, Patrick und Vince waren zwei Kollegen, die Jan akzeptierte, weil er keine andere Wahl hatte. Aber bei Tom... da..
Da ist das einfach was anderes. Bitte.... denk noch mal darüber nach.
Hajo: Ich muss wieder ins Büro. Kann ich... dich alleine lassen?
Leni: Sicher.

Er läuft zur Tür, als sie ihn noch einmal anspricht.

Leni: Papa?

Er bleibt stehen, dreht sich um und schaut sie an, sagt aber nichts.

Leni: Gib Tom eine zweite Chance, bitte.

Dann geht er und verlässt das Haus.
Leni geht nach draußen und sieht Max Schultasche.

Leni: Max? (sie bekommt keine Antwort und geht nach oben) Max?

Sie geht an seine Tür und klopft, möchte sie öffnen. Aber Max hat die Tür abgeschlossen.

Leni: Max, mach bitte auf.

Sie bekommt keine Antwort, wartet eine Weile.

Leni: Max, was ist denn los? Möchtest du darüber reden? (schweigen) Hör zu, ich bin unten, ja?

Sie wartet noch eine Weile und geht dann wieder nach unten.



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