Aus der Lebensbahn geworfen

Hajo knurrte: „Sie geben einen hervorragenden Märchenerzähler ab
Noch mehr Lügen ertrage ich jetzt nicht
Doch wir fragen in Dresden nach….
Weiß aber jetzt schon, dass Keiner Ihr Alibi bestätigt
Sind Sie noch in dem Dresdner Hotel gemeldet?“
Kai tönte: „Oh ja das bin ich. Darüber erhalten Sie garantiert eine Bestätigung“
„Wollen sagen, Sie wohnen dort noch, weil die Scheichs zurückkommen könnten“ meinte Hajo
Kai grinste: „Sie begreifen schnell“
„Aber warum halten Sie sich dann hier in Leipzig auf?“ fragte Hajo
Kai lachte: „Ich dachte, bist so nah, kannst du doch mal deinen Bruder besuchen.
Die Sehnsucht nach Jan trieb mich her“
„Das ist jetzt nicht Ihr Ernst….Sie wollten….hätten Jan….wirklich“ wurde Hajo aschfahl
Kai wehrte ab: „Ach was,….. Vater sagte immer Jan sei eine Memme…..ertrage nichts.
Hat sich ja jetzt bestätigt…..erstarrt im Schock weil er mich sieht.....nicht zu fassen
Oh Mann…und so Einer ist mein Bruder……!!!!!!
Wie hat Jan sich nur all die Jahre durchgeschlagen
Nein….ich wollte meinen Zwilling wirklich vor meiner Erscheinung bewahren
Ich kam eigentlich hierher um Leipzig, die berühmte Stadt kennenzulernen
Beeindruckende Sehenswürdigkeiten…..Dagegen haben Sie doch bestimmt nichts einzuwenden…?“

„Nein habe ich nicht. Gehen Sie jetzt.
Aber morgen erscheinen Sie wieder hier, verstanden!!“ brachte Hajo gerade noch heraus
Kopfschüttelnd ging er ins Büro, meinte entsetzt:
„Der Kerl schafft mich, hätte mich beinahe neben Jan legen können“
Dann erzählte er Ina und Tom den „Gag“ vom Bruderbesuch
Anschließend berichtete er auch über das "Scheich-Alibi"
„Lügenbaron Münchhausen lässt grüßen “ krächzte Ina
„Mir unbegreiflich, dass Jan und der Zwillinge sind.
Kai hat doch nichts, aber rein gar nichts mit Jan gemeinsam
Unterschiedlicher können Charaktere nicht sein.
Wüsste ich es nicht ganz sicher, würde ich Kai für einen bösen Klon von Jan halten“
Wieder kopfschüttelnd ging Hajo in sein Büro

Dr. Boll redete auf Leni und Benni ein: „Ich kann Sie wirklich nicht zu H. Maybach lassen
Verstehen Sie mich doch bitte…..seine ganze Haltung…..Der Schock ist wirklich sehr, sehr schwer.
H. Maybach ist nicht wiederzuerkennen......Es tut mir leid….aber wie verkrümmt…… verbogen er daliegt
Sein Aussehen…..wie entstellt…..H. Maybach sieht entsetzlich…….schauderhaft aus
Diesen Anblick verkraften Sie nicht…..auch wenn……wenn....Wenn hoffentlich alles wieder gut wird.
Aber Sie haben auch in Zukunft, bei jedem Blick auf ihn, sein schauderhaftes Aussehen vor sich.
Ich habe Angst, dass an dem vergangenen Drama Ihre Familie zerbricht
Das wollen Sie doch bestimmt nicht…..und H. Maybach
Er braucht danach nötiger denn je Menschen um sich die ihn lieben….die er liebt
Nichts tun zu können ist schrecklich…..ich weiß
Aber hoffen…..vielleicht lässt der Schock durch Ihre Hoffnung ja bald nach
Doch im Moment…..bitte gedulden Sie sich noch“
Leni krächzte: „Wir wissen, dass Margot bei Jan ist……hat sie uns selbst gesagt
Sie darf zu Jan und uns verweigern Sie den Zutritt…..ich verstehe das nicht“
Dr. Boll antwortete: „Fr. Maybach flehte so lange….ich konnte nicht anders
Ich hatte Angst, dass sie, wie viele Mütter zusammenbricht, wenn sie solange den Anblick des erstarrten Sohnes vor sich hat.
Aber Fr. Maybach….sie harrt und harrt vor der Scheibe aus, hält stille Zwiesprache mit ihrem Sohn
Scheint fast so…als wolle sie eine Schuld abtragen, H. Maybach jetzt beistehen, was früher wohl immer unterlassen wurde“
„Die Schuld Jan seinen Bruder verschwiegen zu haben kann durch keine Reue mehr getilgt werden“ flüsterte Leni und verließ mit Benni die Klinik

Hajo beschäftigte etwas, ließ ihm keine Ruhe mehr, also suchte er Sabine auf, fragte:
„Es stimmt doch, dass Zwillinge die gleiche Blutgruppe, DNA, usw. haben, also eigentlich auch daran nicht zu unterscheiden sind“
Sabine nickte: „Das ist richtig“
Hajo erklärte: „Ich glaube aber mal gelesen zu haben….und bitte korrigiere mich falls ich mir das einbilde.
Meine aber es wurde berichtet, dass sich bei der DNA doch Unterschiede zeigen, wenn ganz spezielle Untersuchungen gemacht, die DNA quasi bis ins Kleinste zerlegt wird.
Entschuldige meine Ausdrucksweise, du weißt, dass ich nicht so gebildet daher reden kann“
Sabine entgegnete: „Verstehe schon was du meinst und es ist auch richtig.
Es geht um Jan und seinen Zwillingsbruder, nicht wahr?
Du willst jedes Risiko ausschließen, wenn wirklich…..was nie passieren darf…die Spuren irgendwo auftauchen“
Hajo lächelte: „Wie gut du mich doch kennst.
Ich wusste, dass du mir die Frage beantworten kannst“
„Aber ich frage mich, warum du zu mir kommst und nicht zu Ina gehst“ wunderte sich Sabine
Hajo meinte: „Ina..Labor…da läuft die Spurensuche
DNA, Blut usw. gehört für mich zur Medizin und du bist nun mal unsere kluge Fr. Prof. Pathologin“
„Ach…..schön das du dich daran erinnerst“ erklärte Sabine spitz
Hajo horchte auf: „Bist du sauer Sabine…..aber warum?....Vielleicht auf Ina…..Hattet ihr Streit?“
Sabine entgegnete: „Ich bin ein friedliebender Mensch
Aber Labor und alles damit verbundene ist eine Sache
Um die Toten aber, so dachte ich jedenfalls bisher, kümmere ich mich“

Hajo krächzte: „Verstehe, ist dir zu ungenau, wenn Ina vor dir schon über die Todesursache spricht“
Sabine erregte sich: „Ungenau….Falls es dir nicht aufgefallen ist, Ina kümmert sich um alles“
Hajo murmelte: „Nun ja, sie hat ihr Labor bekommen, doch verständlich, dass Sie ihr Können auch beweisen will“
Sabine zischte: „Klar, nimmst deinen Liebling wieder in Schutz.
Jedes weitere Wort ist da zwecklos“
Hajo wehrte ab: „Sabine…wir kennen uns solange, jetzt mal raus mit der Wahrheit
Warum erregst du dich so über Inas Laborarbeiten?“
Sabine holte tief Luft: „Die Laboranten, die Spusi-Leute und natürlich auch ich, wir alle haben lange und hart studiert für unseren Beruf.
Die paar Lehrgänge und Kurse die Ina besuchte, rechtfertigen noch lange nicht sich jetzt als die Allerklügste in sämtlichen Bereichen aufzuspielen wie sie das macht.
Ich bin doch eigentlich nur noch gut genug die Toten aufzuschneiden.
Mir schon am Tatort ein Bild zu machen ist doch kaum noch möglich
Ina hat sich ja schon breit gemacht, untersucht hier, nimmt da was weg, liefert mir schon einen Bericht über die Todesursache
Ich sollte mir die Wege sparen, mit dem Skalpell in der Hand nur noch auf das Opfer warten“
„Komisch, Jan sagte so etwas ähnliches auch schon mal“ krächzte Hajo
Sabine forderte: „Kannst du deutlicher werden, was sagte Jan?“
Hajo entgegnete: „Jan möchte sich am Tatort gerne einen Eindruck verschaffen.
Lage des Toten, Augen, was gehörte zu ihm, die nähere Umgebung, liegt etwas Besonderes herum
Jan meinte zum Tatort zu eilen sei eigentlich überflüssig, wenn er vom Rand aus nur noch wie eine Standfigur zuschauen darf.
Er könne die Zeit im Büro auch besser nutzen, denn Ina überschütte uns danach ja doch mit all ihrem Wissen“

Sabine spottete: „Wusste schon immer, dass Jan ein sehr kluges Köpfchen ist.
Tja Hajo, solltest besser auf deinen Stellvertreter hören“
Hajos Handy klingelte, er knurrte: „Jetzt gleich….muss das sein…Ja ich komme“
Danach meinte er zu Sabine: „Zwillinge, dieser Kai….schlägt ganz schön hohe Wellen
Die Chefetage brütet über Strategien.
Ich muss dich leider verlassen…..aber… darauf bestehe ich….
Die begonnene „Rangordnung-Problembesprechung setzen wir fort
Das mit dem besonderen DNA-Unterschied bestätigst du aber?“
Sabine erklärte: „Gebe ich dir auch schriftlich“
„Nicht nötig....weiß auch so, dass du die Klügste bist.
Vielleicht bringe ich dir beim nächsten Besuch gleich Arbeit mit“ rief Hajo von der Tür

Irgendwann öffnete Margot ganz vorsichtig die Tür zu Jans Zimmer
Erst hatte sie Angst, er könnte sich erschrecken
Dann schüttelte Margot über sich selbst denn Kopf
"Wie soll das gehen......Jan bekommt doch nichts....leider rein garnichts von seiner Umwelt mit"
Ganz mutig trug Margot ihren Stuhl ins Zimmer, stellte ihn neben Jans Bett
Zaghaft ergriff sie seine Hand, es entsetzte sie wie kalt die Hand war...und so steif
Erst ganz vorsichtig, langsam streichelte Margot nun die Hand
Manchmal strich sie Jan auch die wirren Haare aus seiner Stirn
Irgendeine Stelle an ihm berührte, streichelte Margot immer
Dann formten sich auch wieder ihre Lippen
Die stille Zwiesprache die Margot zuvor durch die Scheibe mit Jan führte, setzte sie jetzt direkt neben ihm fort
"Frau Maybach......Sie hier im Zimmer Ihres Sohnes...? trat Dr. Boll flüstertend ein
Margot fragte schüchtern: "Es schadet Jan doch nicht etwa wenn ich im Zimmer bin?"
Dr. Boll wehrte ab: "Nein, nein...so meinte ich das nicht....aber so nah...direkt vor Augen
Quälen Sie sich doch nicht so Fr. Maybach....Ich glaube Ihr Sohn würde das auch nicht zulassen"
Margot lächelte: "Da haben Sie recht....Jan...Jan behandelte mich immer gut....trotz allem
Ich möchte ihm ein wenig...nur ein ganz klein bisschen Gutes zurückgeben
Jan spürt es nicht....oder vielleicht doch....?..Bitte, bitte lassen Sie mich bei Jan bleiben"
Dr. Boll nickte nur. Aufgewühlt ging er hinaus. Ein tobender Vater...eine reuevolle Mutter...dazwischen ein Sohn, sein Patient, um den er sich am meisten sorgte

Tom verkündete: „Endlich liegt alles auf dem Tisch
Kai hat es wirklich faustdick hinter den Ohren
1995 verurteilt wegen Betrug,…leider eine Bewährungsstrafe
2001 wieder wegen Betrug angeklagt….Das glaube ich jetzt nicht……
Die Kläger zogen alles zurück, weil er ihnen die Summe ersetzte
Ui…..sechsstelliger Betrag, da musste Kai ja ziemlich tief in die Tasche greifen“
„Wird wohl eher sein spendabler Gönner bezahlt haben“ knurrte Hajo
Ina krächzte: „Du meinst wirklich, dass der Va…..“
Hajo nickte nur
„Hallo, möchte aufgeklärt werden“ winkte Tom
Hajo stöhnte: „Später Tom….zuvor gilt es das Rätsel zu entflechten
Hast du noch mehr über Kai erfahren?“
Tom erklärte: „Wenn ich das richtig sehe, ging es immer um Betrug, Fälschungen, Unterschlagung.
2 x lief in Belgien noch etwas gegen ihn und 1 x in Irland
Anscheinend gelten da andere Gesetze als bei uns.
Kai wurde immer nur zu Bewährungsstrafen,…..ach und hier….ja lachhaft…
Zu Sozialstunden verurteilt
Leider musste der Kerl nie ins Gefängnis“
Ina meinte: „Passt doch….der feine Finanzberater bringt Andere um ihr Geld“

Hajo grummelte: „Bei Beteiligung an Bankraub läuft nichts mehr mit Bewährung
Ich habe diesen geschniegelten Lackaffen sowas von gefressen
Dann noch die vielen Gemeinheiten die er über Jan raus lässt, ich würde den zu gerne hinter Gitter sehen“
Tom pflichtete ihm bei: „Ich auch Hajo, ich auch, kannst du mir glauben
Aber so verzwickt wie alles liegt, wird es ein schwerer Brocken Kai den Bankraub nachzuweisen“
Hajo nickte: „Ich weiß….ich weiß…..aber du willst doch nicht schon jetzt das Handtuch werfen“
Mit einer entsprechenden Geste entrüstete sich Tom: „Was hältst du denn bloß von mir?“

Bis sehr, sehr spät am Abend hatte Margot bei Jan verharrt
Kaum geschlafen, näherte sie sich der Klinik früh morgens schon wieder
Bevor sie eintrat rief sie aber Leni an
„Leni, redest du überhaupt mit mir?“ fragte sie ganz zaghaft
Leni meinte: „Das weißt du doch Margot…oder soll ich sagen rede „noch“ mit dir…..aber…
Aber ich vorverurteile nicht bis Jan….bis er……
Wenn ihr Jan über diese entsetzliche Lebenslüge aufgeklärt habt, wird er mit seinem Herz entscheiden, ob er es akzeptieren kann oder seine Eltern aus seinem Leben streicht
Jans Herzensentscheidungen sind immer richtig und genau dann, aber erst dann, weiß auch ich ob ich noch etwas mit euch zu tun haben will
Es ist schlimm genug, dass man Jans Zustand momentan als ausgeschaltet bezeichnen muss
Da bringe ich es bestimmt nicht noch über mich und greife ihm vor oder setze mich über ihn hinweg“

Margot flüsterte: „Das weiß ich doch Leni….wollte dich bestimmt nicht beleidigen“
Leni krächzte: „Es schmerzt vielmehr, dass du an Jans Seite bist, man uns aber den Zutritt verbietet“
Margot meinte: „Leni, Dr. Boll übertreibt nicht,…… Jans Zustand, sein Aussehen ist wirklich…… entsetzlich,…. schauderhaft.
Niemals würdet ihr das verkraften“
Leni erregte sich: „Aber du, du die Mutter hältst es aus….wo ist denn da die Logik“
Margot flüsterte: „Ich muss es aushalten Leni…..als Buße….Buße, dass ich 42 Jahre schwieg….
Ich kann nichts mehr gut machen….und was aus Jan wird…..
Aber jetzt kann ich mit ihm reden….Keiner unterbricht mich, verbietet mir das Wort…..
Ist feige denn Jan kann ja nicht reagieren
Ich muss das tun Leni auch wenn es Keiner versteht…..
Ist aber vielleicht die letzte Zeit wo Jan mich an seiner Seite duldet“
Leni wisperte: „Margot, das….das ist mir jetzt zu viel….
Muss mit meinen eigenen Emotionen fertig werden
Leider auch akzeptieren, dass du gleich wieder neben Jan sitzt
Aber über die kleinste Veränderung, die winzigste Zuckung bei ihm musst du uns informieren
Dann rufst du an, sofort….du musst“
Margot versprach: „Das mache ich Leni, ganz bestimmt“

Bald danach saß sie wieder neben Jan, bei dem sich überhaupt nichts verändert hatte
Sie strich ihm über die Haare, flüsterte: „Ach Junge....ja….wenn man plötzlich seinem Spiegelbild, seinem Zwillingsbruder gegenübersteht….du musstest erstarren
Bist nicht wiederzuerkennen Jan….Siehst entsetzlich, unheimlich aus so in dem Schock
Ja auch schwer zu begreifen….ein Doppel….musst erst einen Ausweg finden aus dem Irrgarten
Aber jetzt wird es langsam Zeit, dass du den Irrgarten verlässt, mein Junge
Kehre zurück in dein altes Leben, auch wenn jetzt ein Bruder dazu gehört
Du hast dir was aufgebaut Jan, schon so viel überstanden,….denkst irgendwann gar nicht mehr an Kai
Dafür denkt deine Familie an dich Junge….will dich wieder haben
Komme zurück Jan…zu Leni, Benni….dein kleiner Schatz wartet doch auf deine starken Arme
Ich weiß….hätte ich damals nie zulassen dürfen…..sowas wirst auch du mir nie verzeihen
Du verbannst mich für alle Zeit aus deinem Herzen…..….
Aber….mein Wort drauf Junge…….......ich weiche erst von deiner Seite, wenn du wieder in deinem alten Zustand hier liegst“

Kai musste wieder bei Hajo erscheinen, im Schlepptau hatte er seinen Vater
Hajo erregte sich: „Sie gehören an Jans Seite, anstatt mir, wie Ihr Sohn auch noch die Nerven zu rauben“
Peter knurrte: „Ach was Jan…..der Klotz kriegt sowieso nichts mit
Ich bin Jurist und als solcher stehe ich meinem Sohn Kai zur Seite“
Hajo schüttelte lange den Kopf

Endlich erklärte Hajo dann: „Wie vermutet, wurden Sie von Keinem, wirklich Keinem mit Ihren Scheichs gesehen
Dafür sagten aber eine Menge Zeugen aus, dass Sie bei dem Bankraub waren
Für mich ist das ein ziemlich sicherer Beweis, dass Sie beteiligt, bzw. die Tat begangen haben“
Peter keifte: „Zeugen….bedeuten rein gar nichts.
Wichtigtuer, fantasieren sich etwas zusammen“
Hajo knurrte: „Weiß auch nicht....gibt aber sovieles was leider für immer unerklärlich bleibt
Auch unerklärlich, dass wir ausgerechnet die Kollegen bei der Aufklärung von einem Raub unterstützen, der für Jan dann solche Wellen schlägt
Die Zeugen können sich nicht getäuscht haben.
Uns klingelten schon die Ohren immer wieder zu hören: "Ja aber….das war doch…der sah doch aus wie ihr Kollege"
Für Jan bedeutete das ein Spießrutenlauf der übelsten Sorte
Bestimmt nicht angenehm sich vorwerfen zu lassen: „Wie, was....jetzt wollen Sie plötzlich Polizist sein…..
...........aber vorher erst abkassieren,.....gerissener geht es wohl nicht?“
Was glauben Sie wie Jan sich fühlte,wenn behauptet wurde, der Typ habe 100%ig so ausgesehen wie er
Wir machten schon Witze darüber.
Unser Chef, Dr. Woernle, wollte sogar an den Millionen beteiligt werden
Gerade Woernle ließ dann auch den größten Hammer ab, als Jan solange vom Erdboden verschluckt schien.
Der Chef ließ nach Jan durch Interpol fahnden, ja richtig gehört, Jan stand auf der Liste von Interpol
Woernle glaubte felsenfest an die Zeugenaussagen, Jan habe fette Beute gemacht
Die Zeugen fantasierten also nicht, Ihre Beschreibungen passten - Meinen Sie nicht auch, es ist an der Zeit ein Geständnis abzulegen.“

Peter donnerte: „Kai hat nichts zu gestehen........
Er verhandelte zur Tatzeit mit den Scheichs….Punkt
Ihre lächerlichen Beweise zerreiße ich in der Luft
Kein Staatsanwalt erhebt Anklage wegen Ihrer schrägen Logik
Ich warne Sie...............!!!!!!
Wenn Kai weiter beschuldigt wird, landet Jan aber auch ganz schnell vor dem Richter“
Hajo schnappte nach Luft, er musste sich erst wieder fassen, brüllte dann:
„Sie sind der schamloseste Kerl der mir je unterkam
Auf ihren Wonnepfropfen Kai legen Sie schützend die väterliche Hand...........
Aber Jan.......Jan muss erst bluten, bevor er auf so schauerliche Weise überhaupt von der Existenz seines Zwillingsbruders erfährt
Nur das reicht Ihnen wohl noch nicht.
Sie würden Jan auch noch opfern nur um diesen Windhund zu schützen
Ohne mit der Wimper zu zucken nehmen Sie in Kauf, dass Jan in die Zelle wandert“
Peter wehrte ab: „Verdrehen Sie doch nicht alles.
Aber bei Kais und Jans Ähnlichkeit darf doch nicht nur Einer, darf doch nicht der Falsche vor Gericht landen
Wollen Sie sich nichts langsam vom sauberen Polizisten Jan verabschieden
Hier Kai, angesehener, erfolgreicher Geschäftsmann
Jan…karges Beamtengehalt, jetzt auch noch Nachwuchs
Möglich, dass er wegen dem Baby Geld braucht

Hajo starrte Peter an als habe er ein böses Wesen vor sich
Ungerührt legte der aber nach:
"Jans ist der Tat doch eigentlich schon überführt
Der Beweis ergibt sich doch eindeutig, weil ihn die Bande gefangen nahm
Jan wurde von denen bearbeitet, wollten etwas aus i h m, aus i h r e m Kumpel raus pressen
Brauchen Sie noch mehr Schuldbeweise gegen Jan
Eine Verurteilung ist da so gut wie sicher“
Hajo sah jetzt so gefährlich aus, wie ein Tiger der seine Beute gleich reißt
Seine Augen bohrten sich in Peter
Er setzte ein paar Mal an, doch jetzt brüllte er, dass die Wände wackelten:
„Nennen Sie sich bloß nie, nie wieder Vater, vermute, Sie zeugten Jan auf grausame Art
Wie einen Sohn behandeln Sie ihn jedenfalls nicht
Ein Folterknecht……ja genau das sind Sie.
Einer der immer wieder mit der Peitsche auf Jan einschlägt…und nochmal und wieder und sich dabei nicht einkriegt vor Schadenfreude
Verschwinden Sie, aber ganz schnell
Doch wir sehen uns bald wieder.
Von Ihren Schuldzuweisungen auf Jan lassen wir uns nicht blenden
Wir beweisen Ihnen ganz schnell, dass Sie der Leitwolf sind, Sie Unschuldsengel Kai Maybach
Und jetzt raus“

Ina und Tom flitzten gerade noch rechtzeitig zu ihren Tischen zurück
Sonst hätte sie wohl der Brieföffner getroffen, den Hajo jetzt wütend gegen die Wand knallte

Immer wieder hatte Dr. Boll besorgt durch die Scheibe geblickt
Endlich überwand er sich und trat ins Zimmer
Leise meinte Dr. Boll: "Fr. Maybach.....ich kann das nicht länger zulassen
Bitte, kommen Sie weg von Ihrem Sohn, wenigstens für einige Zeit"
Margot flüsterte: "Bitte lassen Sie mich hier sitzen, Dr. Boll
Ich habe Jan so oft, viel zu oft allein gelassen"
Dr. Boll entgegnete: "Ihre schwierigen Familienverhältnisse,.......verstehe, dass es Sie hierher zieht
Aber was Sie jetzt treiben ist Selbstzerfleischung
Das kann ich nicht verantworten.....und Ihr Sohn....?
Ich bin mir sicher, dass das auch nicht im Sinne von H. Maybach ist
Er wird mir den Kopf abreißen, sobald er dazu fähig ist"
Margot lächelte ein wenig: "Na ja, sowas Schlimmes könnte Jan nie tun, schimpfen...ja vielleicht schimpft Jan
Ich war ihm eine so schlechte Mutter......doch Jan.....irgendwie versuchte er immer schützend seine Hände über mich zu legen
Vielleicht sitze ich hier weil ich mich für alles Liebe was er mir gab bedanken möchte
Bekomme wohl nie wieder die Möglichkeit dazu. Sie dürfen mich nicht wegschicken, Dr. Boll, bitte nicht"
Das war zuviel für Dr. Boll. Aufgewühlt von unzähligen Emotionen verließ er rasch das Zimmer

Lars, von der Spusi kam ins Büro, erklärte: „Das fanden wir in Jans bzw. Lenis Auto
Er hielt eine Tüte und 1 Packung Tee hoch
„Kannst du mir geben“ nahm Hajo es ihm ab
„Die Freisprechanlage wurde herausgerissen, aber sonst ist mit dem Auto alles o.k.“ erklärte Lars
Hajo fragte: „Braucht ihr den Wagen noch?“
Sven antwortete: „Nein, ist ja kein direktes Tatfahrzeug
Allerdings fand sich DNA auf dem Beifahrersitz.
Wir stellten zweifelsfrei frei, dass die von dem Bandenmitglied Udo stammt“
Hajo murmelte: „Unsere Ahnungen nehmen langsam Formen an
Danke Lars“
„Gibt es etwas Neues von Jan….meine hat er sich…?“ murmelte Lars
Alle 3 schüttelten den Kopf
„Ist ja auch ein Hammer…..meine Spiegelbild….und überhaupt…“ verließ Lars das Büro
Hajo betrachtete die Packung, krächzte: „Der Tee….der Kern allen Übels
Fällt Leni gleich in Ohnmacht wenn sie den Tee sieht“
„Wegen Tee….also Hajo jetzt nimmst du uns aber auf den Arm“ erregte sich Ina

Hajo erklärte: „Dana verträgt nur diesen Tee
An dem tragischen Samstag stellte Leni fest, dass sie vergessen hatte für das Wochenende Nachschub zu kaufen
Jan machte sich sofort auf den Weg zur Drogerie
Na ja, Leni hatte ein schlechtes Gewissen, dass Jan wegen ihrer Vergesslichkeit an seinem freien Wochenende losbrausen musste
Zumal er gerade mit der Kleinen spielte, sich freute 2 Tage mit ihr verbringen zu können
Als er aber dann verschwand….und jetzt wo wir wissen, was er inzwischen aushalten musste….
Leni macht sich Vorwürfe….denkt an allem schuld zu sein…..“
Ina flüsterte: „Das ist hart….aber hängt auch ein wenig Wahrheit dran
Den genauen Ablauf kennen wir ja noch nicht, aber denkbar, dass….
Vielleicht wäre Udo ohne den Tee-Kauf erst gar nicht auf Jan gestoßen
Hilft wohl auch nicht Leni die Vorwürfe auszureden?“
Hajo schüttelte den Kopf und verschwand mit dem Tee in seinem Büro

„Wenn ich morgen komme will ich endlich ein Lächeln auf deinem Gesicht sehen Jan
Hast du verstanden Junge…warst doch sonst so gehorsam
Deine Mutter redet Blödsinn…..aber diesmal nicht im Suff Jan…bin stocknüchtern
Aber ist schwer, so schwer zu ertragen…für mich….aber erst recht für dich Jan
Ich weiß, dass du es schaffst Junge……………….. und denke an das Lächeln“
flüsterte Margot Jan am Abend zu, bevor sie das Zimmer verließ

Hajo parkte vor der Wohnung, stierte den Tee auf dem Beifahrersitz wie einen Feind an
Er entschloss sich die Packung erst mal im Auto zu lassen
Leni öffnete ihm
Hajo meinte: „Überlegte ob mir Jemand öffnet, ihr nicht vielmehr bei Jan seid“
Resigniert raunte Leni: „Bei Jan…ja an seiner Seite, da möchten wir wirklich gerne sein“
Hajo krächzte: „Leni du weißt doch, Jans Aussehen….der Schock“
Leni erregte sich: „Ja, ja…Angehörige müssen geschont werden…sonst trifft sie auch ein Schock
….Alles verständlich….Dr. Boll ist vorsichtig….kapier ich noch
Aber Margot…..die Mutter…..sie tut sich das an……will büßen…
Sie muss doch Angst haben….wenn Jan den Schock plötzlich überwindet
Margot ist doch schuldig….was immer die Gründe sein mögen
Ich begreife das nicht….getrennte Zwillinge….Jan hat es so schon schwer genug gehabt mit seinen Eltern
Er leidet weil Peter sich, sich…..der behandelt Jan wie Abfall, aber nicht wie einen Sohn
Um Margot sorgt sich Jan wegen der Alkoholkrankheit
Jetzt ein Zwillingsbruder…..In Jans Elternhaus muss der Horror abgegangen sein
Kein Wunder das er uns mit Liebe überschüttet, Jan schenkt was er nicht bekommen hat
Alles läuft so schön, so harmonisch bei uns……bis zum grauenhaften Schicksalsschlag
Was ist vor 42 Jahren gelaufen……dieses verdammte Geheimnis…..ich drehe noch durch
Wenn Jan von der Wahrheit total aus der Bahn geworfen wird…..er sich nicht mehr zurechtfindet“

Leni konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten
Hajo nahm sie in den Arm: „Es ist schrecklich….wirklich ganz schrecklich….
Du stehst anscheinend auch völlig neben dir Benni?“
Benni nickte nur stumm
Hajo krächzte: „Es tröstet euch jetzt nicht…..aber leider können wir nur abwarten
Warten, dass Jan den Schock überwindet…..tja und dann….wie er mit der Wahrheit fertig wird
Wohl das Schlimmste was man erleben kann……aber sollten wir nicht ein bisschen positiv denken?
Jan konnte sich an seiner inneren Stärke immer wieder hochziehen
Vielleicht hat er ja auch jetzt die Kraft sich daran aufzurichten“ drückte er Lenis Kopf nach oben
Es dauerte, dann nickte sie zaghaft
„Kann ich euch alleine lassen?“ fragte Hajo
Jetzt nickten Leni und Benni

Margot hatte am nächsten Morgen Jans Zimmer kaum betreten, da eilte sie schon wieder hinaus
Sie stoppte erst in Dr. Bolls Zimmer, hechelte aufgeregt hervor:
„Jan….Jan kommt zu sich….er bewegt sich…
Kommen Sie…..sehen Sie selbst“ zog sie ihn hinaus
Dr. Boll lächelte ein wenig, begleitete sie sofort bis zu Jans Zimmer

Aufgeregt zeigte Margot auf Jan, erregte sich: „Jans Arm….sehen Sie…..sein Arm…der Arm….
Er presst ihn nicht mehr verbogen gegen die Brust….Der Arm…
Jans Arm liegt fast normal,…meine fast gerade ausgestreckt neben ihm
Er bewegt sich…..es ist soweit Dr. Boll….Jan kommt zu sich“
Dr. Boll drückte sie auf den Stuhl, meinte: „Jetzt kommen Sie erst mal wieder zu Atem….und dann
Dann hören Sie mich bitte ganz ruhig an
Ja, Ihr Sohn hat den Arm bewegt bzw. ausgestreckt
Die Augen und der Mund haben sich auch ein klein wenig geschlossen und sein Nacken dehnt sich nicht mehr so starr
Erkennen Sie vielleicht nicht, aber etwas müssen wir Ärzte Ihnen ja voraus haben
Die Nachtschwester berichtet, dass sie gegen 3.00 die ersten kleinen Regungen bemerkte
Ab da sind in großen Abständen immer wieder kleine, kleinste Bewegungen an Ihrem Sohn zu erkennen
Leider kann man weder voraussehen, ob sich das fortsetzt, noch wann die nächste Regung erfolgt.
Es ist auch keine Garantie, dass Ihr Sohn bald in seiner normalen Körperhaltung hier liegt
Selbst wenn es eintreten sollte, Fr. Maybach, bedeutet das keinesfalls, dass Ihr Sohn wieder bei sich ist
Körper und Gehirn sind 2 Welten. Meine damit, auch wenn H. Maybach ganz normal daliegt, können seine Sinne noch sehr lange verwirrt sein.
Das Chaos in seinem Kopf so groß, dass er weit entfernt von der Realität ist.
Schlimmstenfalls bleibt sein Verstand für immer verwirrt“
„Ja aber…aber, Dr.Boll“ stiegen Margot die Tränen in die Augen

Dr. Boll beschwichtigte: „Es ist noch alles offen, Fr. Maybach.
Wollen Sie nicht erst mal darauf hoffen, dass die Bewegungen bei Ihrem Sohn sich solange fortsetzen, bis die Starre ganz aus ihm weicht
Margot nickte und ließ Jan von nun an nicht mehr aus den Augen

Kai und Peter kamen wieder zu Hajo, der sich sofort aufregte:
„Das ist Schikane Kai immer wieder zu verhören“
Hajo konterte: „Solange er uns kein stichfestes Alibi liefert ändert sich daran nichts
Doch heute präsentiere ich Ihnen einen Richterbeschluss
Darin ist angeordnet, dass Ihnen Blut, DNA, Fingerabdrücke usw. abgenommen werden“
„Also das ist doch, ist doch….was fällt Ihnen ein…“ tobte Peter
„Lass Ihnen doch das Vergnügen Papa, ich habe nichts zu verbergen“ grinste Kai
„Ich bin aber gegen diesen Quatsch“ polterte Peter
Hajo meinte: „Ist also Quatsch ja…….? -Sagen Sie mal H. Maybach sind Sie so dumm oder tun Sie nur so
Haben Sie sich in all den Jahren nie Gedanken gemacht wie unverantwortlich es ist Jan seinen, anscheinend eineiigen Zwillingsbruder, zu verheimlichen
Kai und Jans medizinische Daten müssten übereinstimmend sein
Ihnen, dem Juristen, muss ich doch wohl nicht erklären welche schlimmen Folgen das haben könnte.
Will mir nicht mal im Traum vorstellen, welches entsetzliche Drama dann mit Jan geschieht
Doch vor mir tun sich furctbare Hypothesen auf.....und das ist....das
Also für mich kommt das einem Verbrechen gleich“

Peter lachte meckernd: „Ich...... als Jurist ein Verbrechen....!!!
Verbreiten Sie keine Verleumdungen Herr HK, klären Sie mich mal über Ihre komischen Hypothesen auf“
Wütend fauchte Hajo: „Angenommen……nur mal angenommen Kai macht sich der Körperverletzung schuldig oder verübt einen Mord“
„Jetzt reicht´s aber“ fuhr Peter hoch
Hajo erklärte: „Unter kultivierten Leuten ist es üblich den Redner aussprechen zu lassen
Sie wollten doch meine Hypothese hören
Also……angenommen Kai würde solch ein Verbrechen verüben
Angenommen......am Opfer oder Tatort hinterlässt er auch nur eine winzige Körperspur von sich……..
...........zittern Sie nicht auch vor dem entsetzlichen Irrtum der sich daraus ergeben könnte“
„Ich kann Ihren Spinnereien nicht folgen“ amüsierte sich Peter
Hajo donnerte: „Oh doch….Sie wissen genau auf was ich hinaus will
Sie sind nur zu feige es sich einzugestehen
Bevor Jan überhaupt begreift was los ist verhaftet man ihn
Der Grund liegt auf der Hand,...... weil die gefundenen Spuren identisch mit seinen Daten sind.
Spuren lügen nicht, darauf stützt sich jedes Gericht.
Da kann Jan 1000x seine Unschuld beteuern, ein Alibi haben.
Alle, aber auch alle Entlastungsbeweise zerfetzt der Staatsanwalt.
Jan Spuren zählen und sonst gar nichts
Er würde lebenslänglich, mindestens 15 Jahre unschuldig im Gefängnis schmachten, für nichts, für absolut nichts.

Hajo schrie noch lauter: "Wenn sich für Jan endlich die Zellentür wieder öffnet, ist er endgültig ein gebrochener Mann.
Aber er hat garantiert schon viele Jahre zuvor seinen Verstand verloren, weil er einfach nicht begreift, wie seine Spuren an den Tatort kamen
Wünschen Sie Jan wirklich so ein grausames Schicksal?“
Peter spottete: „Dann würde Jan wenigstens die Strafe absitzen, aus der er sich freitrickste“
Hajo keuchte: „Sie….Sie bezweifeln wirklich Jans Un…..“
Peter fiel ein: „Regen Sie sich ab….war Notwehr….
Keine Angst, ich beantrage schon kein Wiederaufnahmeverfahren
Aber hier Notwehr….irgendwann vorher die Sache mit Anja.....
Mal dann, mal da eine kürzere oder längere U-Haft
Die Zelle ist bald Jans Zweitwohnung.
Im Gefängnis kann er wenigstens keine Dummheiten machen.
Sie Stimmen mir doch zu, dass Jan hinter Gitter am besten aufgehoben ist“
Hajo brüllte: „Sie Unmensch….Sie….Sie Bestie
Warum knallen Sie Jan nicht gleich ab, für Sie ist er doch sowieso ein Halunke“
Peter säuselte: „Kommen Sie wieder runter
So schlimm bin ich nun auch wieder nicht
Sagten doch selbst Hypothesen und ich habe sie ein bisschen ausgeweitet
Aber alles völliger Unsinn weil Kai niemals solche Verbrechen verübt“

Hajo keifte: „Mir egal, wie oft Sie Kai als Unschuldsengel hinstellen.
Wer betrügt ist auch zu schwereren Verbrechen fähig
Brauchen gar nicht abzuwimmeln, wir kennen sein Strafregister
Bin mir sicher, dass Sie auch Bescheid wissen
Komisch, dass er immer noch Ihr Liebling ist den Sie in den Himmel heben
Über die alten Betrügereien werden wir noch sprechen
Jetzt bin ich zu aufgewühlt dazu nachdem Sie Jan gerade so in den Dreck gestossen haben
Irgendwie ticken Sie nicht mehr richtig....das steht für mich fest
Ist nämlich unbegreiflich, dass Sie Jan wie einen Aussätzigen behandeln, wie einen Verbrecher
Ein Mann der auf der Seite des Gesetzes steht, eine steile Polizistenkarriere hingelegt hat
Unfassbar, dass ein Betrüger Ihnen mehr wert ist als ein Ehrenmann
Ich glaube, Sie finden sich in Ihrer Verkorkstheit selbst nicht mehr zurecht, wissen garnicht mehr warum Sie Jan so zurückstossen
Zum Glück können Spezialuntersuchungen die ganz minimalen Unterschiede bei Zwillingen nachweisen
Deshalb unterzieht sich Kai jetzt diesen Proben. Mir ist völlig schnuppe ob Ihnen das passt oder nicht
Jan darf jedenfalls niemals zu Unrecht wegen seinem Brüder verdächtigt werden
Es ist also vorbereitet
Sie werden schon erwartet. Also los jetzt, aber Zack“

Margot ließ Jan wirklich nicht aus den Augen
Jetzt erkannte auch sie die minimalen Regungen die er ab und zu machte
Aber es ging ihr alles viel zu langsam
Tatsächlich zog sie jetzt an Jans Arm, schimpfte mit ihm:
„Junge, dass muss viel schneller gehen….aber viel, viel schneller
Du bist sportlich, durchtrainiert, steckst voller Elan
Jetzt beweise mal was du drauf hast, setze deinen Körper in Bewegung
Margot zog, zerrte an seinem Arm, wollte ihn mit aller Gewalt in die Länge dehnen
Sie bettelte: „Los jetzt Jan, mach schon….ich will sehen was du drauf hast
Dein Sportlergehabe…kann doch nicht alles nur Angabe gewesen sein“
Zog sie noch fester an Jans Arm
Sofort flehte Margot dann:„Entschuldige Junge…bitte entschuldige….
Tut mir leid…wie kann ich sowas nur sagen….Natürlich bist du sportlich
Ist jetzt dieser Schock….dieser grausame Schock
Du willst Jan….du willst daraus….zeigst ja schon die 1. Schritte
Mache weiter Junge…ganz langsam Schritt für Schritt
Du schaffst das Junge…das spür ich“ strich Margot Jan zum x-ten Mal die Haare aus der Stirn