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Beitrag  walli Di 23 Aug 2011, 20:49

Nach langer Pause begann Dr. Boll endlich: "Die OP dauerte so lange weil wir sehr viele Blutungen in H. Maybach zu stoppen versuchten"
Hajo rief: "Blutungen, wieso Blutungen, Jan hatte doch keine großen Wunden"
Dr. Boll meinte: "Ich weiß, zu sehen waren nur die blutig aufgerissenen Gelenke und die vielen Einstiche, bzw. Löcher im Hals. Leider stellten wir aber hier schon fest, dass die Halsschlagader angeritzt war, nach innen blutete. Bei den dilletantisch eingehämmerten Spritzen auch kein
Wunder. Aber H. Maybach blutete noch an sehr vielen anderen Stellen im Körper, weil Organe, Gefäße eigentlich alles in ihm angegriffen sind
Hoffe das Rätsel wird noch gelöst was die Ursache dafür war. Aber vielleicht verstehen Sie jetzt, warum wir um den Körper, den Mensch eben, mit all diesen Zerstörungen, das Überleben so kämpfen müssen. Eingriffe an den Gelenken waren auch nötig, aber eben nicht so überlebenswichtig wie im restlichen Körper. Bei der Strangulation wurde zum Glück nichts aufgerissen. Wird nur sehr lange dauern bis der blutunterlaufende Striemen abheilt. Ob Störungen des Sehvermögen durch die lange Finsternis vorliegen, wissen wir erst wenn H. Maybach die Augen öffnet. Mir bekannt, dass er auch lange geknebelt war, trotzdem hoffe ich von Ihnen zu erfahren, wieso nicht nur die Atemwege zugesetzt sind, sondern die Laboruntersuchungen auch einen sehr hohen Schadstoffwert in ihm zeigen. Erhoffe mir auch Ihre Aufklärung, weshalb H. Maybach an jeder nur denkbaren Infektionskrankheit, wie Lungen-, Nierenbeckenentzündung, Stirnhöhlenvereiterung, usw., usw. leidet. Ebenso warum einige Stellen Erfrierungen aufzeigen. Die aufgerissenen Wundstellen am Rücken, Armen, Handen, Beinen und Füßen sahen Sie vielleicht. Nach langem starren, zusammengefesselten Daliegen erklärt sich das. Der Körper ist natürlich total ausgetrocknet, wie abgemagert noch dazu konnten Sie selbst sehen. Aber das alles wird bei weitem von einem.....finde nur den Ausdruck "Todfeind", weit überboten. H. Maybach durchfließt ein Stoff, der, der, weiß gar nicht wie ich es ausdrücken soll, der radikal in ihm wütet, wie ein, ein mächtiger Alleinherrscher. Wäre schön, wenn ihr Labor zu anderen Ergebnissen kam. Aber hier bei uns stellte man geradezu eine schier unfassbare Analyse"

walli

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Beitrag  walli Di 23 Aug 2011, 23:05

Dr. Boll blickte abwartend alle an
Jetzt klickte es bei Ina, sie hetzte hervor: "Unser Labor macht Kopfstände, haben nur noch Fragezeichen vor sich. Wiederholen und wiederholen, kommen aber nicht drauf wie der "Mix" sich zusammensetzt"
Dr. Boll lachte bitter auf: "Mix", wurde mir auch gesagt, doch die Hauptsubstanzen, die unser Labor feststellte........Ich wage es kaum auszusprechen aber H. Maybach wurden große Mengen einer Art........Giftgas gespritzt"
"Adolf lässt grüßen" krächzte Vince kaum hörbar
"V i i i i i n c e, kannst du dir die blöden Sprüche nicht einmal verkneifen. Musst du auch noch Witze machen wenn Jan in solch schrecklichen Zustand ist" schrie Hajo ohrenbetäubend
Dr. Boll beschwichtigte: "So falsch liegt H. Becker gar nicht. Adolf Hitler ließ Menschemassen in Minuten auch durch Giftgas töten. Ging schnell, weil große Mengen aus den Duschen strömten. Alle Giftbestände sollen ja damals vernichtet worden sein, nehme auch nicht an, dass bei H. Maybach davon etwas verwendet wurde. Aber es ist vergleichbar. H. Maybach bekam das Gift durch Spritzen, also kleinere Mengen verabreicht, kreist aber unaufhaltsam agressiv bis zum letzten Winkel durch ihn durch. Welche Zerstörungen wir schon operieren mussten sagte ich bereits. Leider kann das noch fortschreiten, denn solange wir nicht absolut wissen was genau zusammengemixt wurde, haben wir kein Gegenmittel. Selbst dann keine richtige Hilfsmaßnahme, denn auf solche Gifte bzw. Gase sind wir überhaupt nicht vorbereitet"
Benni wisperte: "Sie geben Papa auf, lassen ihn ster........ben"
Dr. Boll wehrte ab: "Nein Benni, bestimmt nicht. Wir werden um deinen Vater kämpfen solange er atmet. Versuchen auch mit allen Mittel, die für Entgiftungsmaßnahme verwendet werden, ihn von der schauerlichen Bedrohung zu befreien. Nur kann ich leider keine Versprechungen machen das er überlebt. Tut mir leid, dass ich Sie mit solchen Schauerlichkeiten konfrontieren muss. Aber ich meine, es ist besser wenn Sie gleich über alles offen und ehrlich informiert sind"

walli

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Beitrag  walli Mi 24 Aug 2011, 00:03

Leni weinte jetzt, wollte sich gar nicht beruhigen
Auch bei Benni rollten die Tränen
Wie erstarrt saßen Alle
Dann stotterte Hajo: "Giftgas, Herr Dr. kann das nicht glauben. Kann nicht sein. Das Labor muss sich täuschen"
Ina flüsterte: "Hajo, ist keine Täuschung, auch unser Labor munkelte sowas"
"Was und das sagst du erst jetzt" fuhr Hajo auf
Ina raunte: "Weil es Keiner glauben will, sagte doch die wiederholen und wiederholen, wollen endlich die entscheidende Substanz finden"
Dr. Boll meinte: "Die Doppeluntersuchung ist sehr gut, vielleicht ist es möglich, dass sich die beiden Labore gegenseitig informieren"
"Macht unser Labor bestimmt" versicherte Ina
Dr. Boll ergriff wieder das Wort: "So und jetzt hätte ich gerne einen ausführlichen Bericht was mit H. Maybach genau ablief. Wielange, wo, unter welchen Umständen er gefangen war und vor allem wer ihn aus welchem Grund durch diese Hölle jagte. Hoffe, dass ist nicht zuviel verlangt, aber wenn ein Kranker in so einem Zustand wie H. Maybach eingeliefert wird und wir auch noch auf unfassbare Diagnosen stoßen, brauche ich eine Erklärung um das überhaupt begreifen zu können"
Sie erstatteten Dr. Boll lange Bericht, wie lange und wo Jan gefangen war. Wie sie ihn vorfanden, dass Arno ihn gerade, wie wohl so oft schon die Injektion verpassen wollte. War ja offentsichtlich bei den vielen umherliegenden Spritzen und das Teufel Arno quasi "Einer von ihnen" war. Kein aktiver Polizist, aber durch die Forschungsarbeit im Präsidium eben auch zur Polizei gehörte
Dr. Boll wurde blass: "Forschungslabor sagten Sie gerade. Wissen Sie, dass jetzt Alarmstufe Rot bei mir herrscht. Unsere Forschungsabteilung
verfügt und arbeitet mit sovielen Stoffen, die füllen schon einige Sicherheitskammern aus. Geht es bei Ihnen nur ähnlich zu, dann kann der Kerl soviel verarbeitet, gemixt haben, dass alle Untersuchungen nutzlos sind. Er selbst muss schleunigst die Awendung ausspucken"

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Beitrag  walli Mi 24 Aug 2011, 00:47

Vince erklärte: "Das wäre zu schön. Aber dort in dem Loch hatten wir einen tobenden Idioten vor uns. Setzte sich auch beim Verhör mit der Internen fort. Na ja, viele kommen nach 1 Nacht in der Zelle zur Vernunft. Nur der Haft geht eine Untersuchung voraus, auch psychologisch. Könnte sogar sein, dass Arno inzwischen in der Geschlossen ist, quasi auf unzurechnungsfähig macht"
Dr. Boll meinte: "Leicht möglich, wenn er ein guter Schauspieler ist. Kenne das ja, weiß wie Psychologen ticken, tja und dann warten wir lange auf seine entscheidende, für H. Maybach so lebenswichtige, Aussage über die Spritzen"
Kruse krächzte jetzt: "Ich werde alle erdenklichen Schritte einleiten, dass er mit "Unzurechnungsfähigkeit" nicht durchkommt"
Dr. Boll entgegnete: "Gut. Aber ich bin trotzdem, tja wie soll ich sagen, geradezu geschockt. Das kann doch nicht sein, dass Einer aus Ihrem Haus, eine Art Kollege H. Maybach sowas antut. Bei einem Mann der ihm so bekannt ist, sie vielleicht manchmal zusammen zu tun hatten, mit dem er fast Wand an Wand arbeitet. Um einen Bekannten auf so entsetzliche Art dem Tod auszuliefern steckt großer Hass dahinter. Aber warum, wieso, H. Maybach kann doch keiner Fliege was zu Leide tun. Außerhalb seiner Arbeit, versteht sich. Er ist ein ruhiger, friedlicher Mensch, kommt mit Allen gut aus, soweit ich das beurteilen kann. Unvorstellbar, dass er diesem Arno irgendetwas angetan hat, wofür der grausame Rache nahm. Warum dieses Teufelswerk, erklären Sie es mir"
Hajo krächzte: "Dr. Boll wir sind absolut ahnungslos. Zwischen Jan und Arno ist nichts vorgefallen und heimlich hinter unserem Rücken, fechtet Jan keine Kämpfe aus. Er hat genausoviel mit Arno zu tun, ist mal in dessen Abteilung, wie wir auch. Gibt für Arno keinen Grund, keinen Anlasse Jan zu "vernichten" wie er es ja immer und immer wieder laut herausschrie. Wir sind total ratlos, alles wie ein unlösbares Rätsel, eine Granitwand die man nicht durchstoßen kann. Das Schlimmste wäre noch, wenn er wirklich zu durchgedreht ist um sich zu erinnern wie er die Injektionen "zusammenbraute"
Dr. Boll stöhnte: "Ich habe ja schlimme Berichte erwartet, aber das, nein das......... Dabei sind die hohen Belastungswerte in H. Maybach schon entsetzlich genug. Aber jetzt das noch, übersteigt all meine Vorstellungskraft" schüttelte er den Kopf

walli

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Beitrag  walli Mi 24 Aug 2011, 01:36

"Können wir jetzt endlich zu Jan?" forderte Leni heftig - Nicht lange und sie standen auch vor ihm
Jan sah so entsetzlich aus, dass Leni und Ina leise aufschrieen. sofort flossen Tränen
Vince sprang schnell Benni zu Hilfe, der kreidebleich gegen die Wand taumelte. Er selbst, ebenso Hajo und Kruse konnten sich vor Entsetzen kaum bewegen
Da lag Jan also. Aber was sie vor sich hatten wies kaum Ähnlichkeit mit Jan auf. Dick verbunden war sein Hals und die Handgelenke. Kalkweißes Gesicht, wirkte so fremdartig, wie enstellt, durch die vielen Farbschattierungen. Erschütternd, dass Jan durch einen Schlauch in der Kehle beatmet wurde. Er wirkte so leblos, obwohl es an vielen Stellen oft ruckte und zuckte bei ihm. Die geschlossenen Lider zuckten ab und zu, schien, als wolle er die Augen aufschlagen. Was hätten sie für nur einen kurzen Blick von Jan gegeben. Nur ein kurzer Aufschlag um zu wissen, er erkannte sie, nahm sie wahr. Aber Jan blieb unverändert liegen
Leni streichelte immer wieder sein Gesicht, Benni ihm über die Haare. Auch Ina strich ihm immer wieder über den Arm, redeten flüsternd auf ihn ein
Hajo, Kruse und Vince standen nur erschüttert und hilflos da, wollten Jans Zustand einfach nicht wahr haben
Dann zog Hajo Dr. Boll in eine Ecke, flüsterte: "Ist Jan denn wirklich nur mit dem richtigen Gegenmittel zu retten?"
Dr. Boll flüsterte auch: "Aus medizinischer Sicht ja. Er hat einfach zuviel Fremdstoffe, zuviel von diesem Giftgas-Gemisch in sich. Ich kann nicht leichtfertig sagen: "Mit gewöhnlichen Entgiftungsmittel kann er von der Brut befreit werden. Ja, wir versuchen es mit diesen Mitteln auf viele Arten sogar. Aber es grenzt schon an ein Wunder, wenn wir die Lebensgefahr für H. Maybach damit wirklich bannen. Sie verlangen doch jetzt nicht, dass wir ihn total entleeren, einen Gesamtaustausch vornehmen ähnlich einer Blutwäsche"
Hajo wehrte ab: "Aber nein, zumal ich nicht glaube, dass außer Blut alle Körpersekrete einfach ersetzt werden können"
Dr. Boll bestätigte: "Sehr richtig. Wir vollziehen mit der Behandlung einen Drahtseilakt, auf dünnem, aber sehr dünnem Draht"

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Beitrag  walli Mi 24 Aug 2011, 19:39

Niedergeschlagen flüsterte Hajo: "Herr Dr., es ist nur.........Jan war solange verschwunden.....Leider denkt man da auch an das Schlimmste . Jetzt liegt er wirklich vor uns, aber mit tödlichem Zeug in sich. Ich will einfach nicht glauben, dass.....das......kann doch nicht sein"
Dr. Boll entgegnete: "Herr Trautschke ich verstehe Sie sehr gut. Ich wünschte auch alles kommt ganz anders und die furchtbare Brut ist mit den gewöhnlichen Entgiftungsmitteln zu bekämpfen. Schon in Kürze messen wir gute Werte bei H. Maybach,...........aber leider.........?" verließ der Dr. das Zimmer
Die Anderen waren noch erschüttert neben Jan. Er lag so tief eingesunken im Bett, schien so weit weg von ihnen, von der Gegenwart. Nur irgendwas, irgendwie war Jan immer in Bewegung. Ansatzweise, schwach, kaum wahrnehmbar, aber an einigen Stellen zitterte er unentwegt. Dann zuckte mal die eine Hand, dann die andere, manchmal auch nur ein Finger. Kurzzeitig verzerrte sich auch sein Gesicht. Leni und Benni riefen immer wieder seinen Namen, wollten sich nicht eingestehen wie sinnlos das war
Lautes Summen und Ticken von all den Geräten an und um Jan nervte die 6, genauso wie die Schwester die ständig an ihm hantierte. War alles so künstlich, weit weg vom menschlichen. Leider war es so notwendig um Jan als Mensch zu erhalten
Trotz all der Unterstützung änderte sich bei Jan nichts
Später kam Dr. Boll zurück, forderte Alle zu Gehen auf
Leni und Benni weigerten sich verhement
Dr. Boll erklärte: "Bitte verstehen Sie mich richtig. Das was H. Maybach in sich hat kann die verschiedensten Körper-Reaktionen bei ihm auslösen, trotz seines total schwachen Zustandes. Er kann das nicht steuern, merkt nichts davon. Es wird Sie vielleicht erschrecken, weil es heftig, evtl. bösartig kommt. So etwas sind Sie doch von H. Maybach gar nicht gewohnt"
Leni und Benni widersprachen übereinstimmend: "Das ist doch völlig egal. Wir ertragen das, ertragen Alles, wissen doch, dass er nichts dafür kann, er gar nicht merkt. Alles so egel, Hauptsache wir sind bei Jan. Er war solange verschwunden"

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Beitrag  walli Mi 24 Aug 2011, 20:20

Dr. Boll belehrte: "Sie glauben es zu ertragen ja, aber es wird Sie zermürben. Gerade das darf nicht sein, denn sollte H. Maybach wirklich überleben, braucht er von Ihnen sehr viel Unterstützung, Kraft. Aber Sie werden keine Kraft mehr haben wenn Sie jede Sekunde dieser Hölle mit ihm durchleben"
Die 2 blieben starrköpfig, doch traumatisiert wie sie waren konnte man sie widerstandslos rausschieben, fuhr sie nach Hause. Beistand lehnten die 2 ab, wollten jetzt allein sein

Zurück im Präsidium wollte Hajo sofort zu Kruse. Der war aber nicht in seinem Büro
Auch die Interne war nicht mehr besetzt
Hajo fluchte innerlich. Sicher es war spät, aber Jan........

Ina und Vince waren im Büro, saßen erstarrt da. Ihr Aussehen spiegelte das Entsetzen wider, was sie noch nicht verarbeitet hatten
Hajo schrie sofort: "Was sitzt ihr faul herum. Meint ihr weil Jan gefunden ist, sei alles erledigt, der Rest geht euch nichts mehr an. Soll die Klinik doch zusehen wie sie Jan retten. Hauptsache ihr könnt euch endlich wieder bequem zurücklehnen"
Leise meinte Ina: "Hajo, auch du weißt, dass wir nicht mehr viel tun können. Das Verlies ist durchsucht. Wir dürfen Arno nicht ausquetschen. Wie es mit ihm weitergeht oder als was er eingeschätzt wird liegt nicht in unserer Macht. Das Labor arbeitet rund um die Uhr um die Substanzen des Gift-Mix zu finden. Du bist ungerecht Hajo und das weißt du auch"
Hajo krächzte: Verdammt, ja ich bin ungerecht. Entschuldigt, hätte das gerade nicht sagen dürfen.....nur Jan....er ist, .....ist also so...Verflucht ich drehe noch durch. Besaufe mich jetzt bis unter die Haarwurzeln" rannte er hinaus.
Ina und Vince verließen auch bald das Büro

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Beitrag  walli Mi 24 Aug 2011, 22:47

Leni und Benni unterstützten sich jetzt gegenseitig. Trösteten sich wenn sie Jans schrecklichen Anblick vor Augen hatten. Machten sich Mut, wenn die Angst überwog er überlebe das Alles nicht. Manchmal wurden sie von Weinkrämpfen geschüttelt

Die starke OP-Narkose hielt Jan lange noch entfernter der Realität. Selbst als diese verwirkt war, kam er nicht zu klarem Bewusstsein. Er spürte etwas an sich, Stimmen, dass ihn etwas berührte. Aber die Umnebelung umklammerte ihn viel zu stark. Viel zu unwirklich für ihn, dass er von Geräten und Mitteln versorgt wurde, helfende Hände an ihm hantierten, man ihn anzusprechen versuchte. Irgendwie verspürte er eine Änderung, ohne zu wissen, dass er nicht mehr Arnos Gefangener war, verbunden mit der Hölle die er ihm lange bereitete. Sowas wie "Klinik" ging nicht durch Jans Sinne, wenn er nicht wieder total absackte

Leni und Benni fragten nicht um Erlaubnis, am Morgen waren sie schon früh bei Jan. Genau wie befürchtet, befand er sich noch im gleichen Zustand wie gestern. Reagierte wieder auf ihr Rufen und auch auf das Streicheln nicht
Hajo hatte sich nicht "besoffen", kam zusammen mit Ina und Vince ins Zimmer, standen lange stumm am Bett
Irgendwann fragte Ina: "Habt ihr etwas über Jans, Jans Zu....Zustand erfahren?"
"Unverändert war alles was wir zu hören bekamen" krächzte Benni traurig
Die Situation war schrecklich. Alle waren Jan so nahe, wussten aber nur zu gut, dass sie ihm nicht ein bisschen helfen konnten
Hajo stammelte: "Leni, Benni wenn wir....wir etwas für euch tu....tun können, euch helfen, unterstü...stützen, ihr Bei....Beistand braucht....
Leni wehrte ab: "Danke euch, aber ihr helft uns mehr, wenn ihr aufklärt warum Jan diese Hö...Hö....Hölle, warum Jan entführt wurde"
Ina versicherte: "Wir versprechen euch alle Räder dafür in Bewegung zu setzen. Geben euch sofort über alles Bescheid was wir erfahren"

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Beitrag  walli Do 25 Aug 2011, 00:01

Hajo raste zuerst zu Kruse, donnerte los: "Sie wissen über Jans katastrophalen Zustand Bescheid, hörten die dramatischen Diagnosen, sahen in welch entsetzlichen Zustand diese Bestie ihn brachte. Erwartete, dass Sie den Kerl mit Anklagen überschütten, "Lebenslänglich", die Höchststrafe fordern"
Kruse krächzte: "Höchstrafe gibt es nur für Mord und wir zittern doch alle darum, dass Jan am Leben bleibt"
Hajo schrie: "Natürlich soll Jan leben. Sie hörten aber auch, dass da unzählige Fragezeichen dahinter stehen. Der Mix ist eindeutiger Mordversuch. Wenn Sie nur wollen, findet sich irgendwie ein Winkelzug um so oder so die Höchststrafe zu fordern"
Kruse sah Hajo lange an, dann raunte er: "Glauben Sie mir, ich bin sehr, sehr erschüttert was Jan durchmachte, in welchem Zustand er ist. Am Schlimmsten, dass es kaum Überlebungschancen hat. Will auch, dass Arno für diese furchtbaren Taten hart bestraft wird. Halte ich mich aber nicht an die Gesetze, bekommt ein Kollege den Fall. Glaube kaum, dass dem dann Jans Schicksal so nahe geht wir mir. Vor der Anklage muss ich aber erst wissen, was Arno bei der Internen ausspuckte. Muss mich an die Reihenfolge halten"
Hajo murmelte eine Entschuldigung wegen seiner Heftigkeit. Aber Kruse hatte Verständnis, wusste ja wie es um Jan stand

Leni und Benni erlebten auch heute all die Regungen bei Jan die er gestern schon machte. Zitternde Stellen, Zuckungen hier und da, manchmal verzog er das Gesicht ein wenig oder stöhnte leise. Auch seinen Namen zu rufen oder ihn zu streicheln änderte daran nichts
Solange nicht, bis Jan aufschrie, sein Gesicht verzerrte sich furchtbar, wurde fast zur Fratze. Er machte Ansätze als wolle er sich zusammen biegen, hin und her winden. Kaum wahrnehmbar hoben sich seine Arme mm-weise. Wirkte wie ein mißlungener Versuch mit den Gliedern umher zu fuchteln.
Leni und Benni erstarrten, waren geschockt vor Angst, erlebten etwas bei Jan ohne zu begreifen was mit ihm los war
Die Schwester klingelte sofort. Dr. Boll eilte bald herein, rief der Schwester etwas zu, die zog schnell eine Spritze auf

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Beitrag  walli Do 25 Aug 2011, 00:51

Die Injektion floß langsam in die Kanüle die Jan einstach. Dr. Boll hielt ihn behutsam fest, redete ihm leise zu, tupfte den Schweiß ab. Er musste sich gedulden bis Jan langsam ruhiger wurde. Noch eine Weile, dann lag er wieder da als hätte es den Anfall nicht gegeben
Zu Leni und Benni meinte Dr. Boll: "Sie erlebten bei H. Maybach das, wovon ich gestern sprach, was Sie besser nicht sehen sollten. Sehe wie geschockt Sie sind. Sie erlebten Tobversuche bei H. Maybach, Ihnen ein vollkommen unbekannter Zug an ihm, aber ausgelöst durch die unvorstellbaren Schmerzen von der Höllenbrut die durch ihn fließt. Wir bekämpfen das mit sehr, sehr starken Schmerzmitteln, aber manchmal, wie gerade jetzt, lindern auch die nicht mehr. Hätte H. Maybach mehr Kraft wäre er bestimmt total wild geworden, lässt sich nie ganz ausschließen. Sie sollten sich das ersparen. Gehen Sie lieber"
Benni wehrte ab: "Nein, nein, es kam nur so plötzlich, der Schreck, weil wir das von Papa doch nicht kennen, er sonst...."
Leni fiel ein: "Richtig, plötzlich erleben wir bei Jan etwas völlig Unbekanntes. Bei seiner ruhigen Art schon ein Schock. Außer Jan kann nie Jemand nachempfinden, wie er sich in der Gefangenschaft quälte. Wir bleiben, sind ja jetzt vorbereitet"
Dr. Boll meinte: "Ihre Entscheidung. Nimmt Ihnen aber Keiner übel wenn Sie irgendwann doch nicht mehr können. Aber da Sie gerade von nachempfinden sprachen, müssen Sie mir etwas ganz fest versprechen: "Sollte H. Maybach vielleicht doch irgendwann wieder reden können, sich erinnern: Verlangen Sie niemals, unter keinen Umständen von ihm, dass er über die schreckliche Zeit spricht, Ihnen irgendwas berichtet"
Leni beteuerte: "Sowas Grausames würden wir nie tun, auch wir wissen, dass Erinnerung furchtbar aufreißen und zu Rückfällen führen kann"

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Beitrag  walli Do 25 Aug 2011, 01:35

Endlich war Karl von der Internen in seinem Büro. Kleinlaut erklärte der dem Team, dass Arno noch keinen Ton ausgespuckt habe. Schlimmer aber noch, man habe bei ihm starke Medikamentensucht festgestellt, ihn erst mal zum Entzug geschickt
Wütend rannten die 3 zum Polizei-Doc, beschuldigten ihn Arno in Watte zu packen, weil ihn völlig kalt lasse, dass Jan wegen ihm elendig um sein Leben rang
Der Doc donnerte: "Stopp, Keiner wirft mir vor, dass mir Jan gleichgültig ist. Im Gegenteil bin genau über seinen Zustand informiert und ich als Arzt weiß ja wohl besser als alle Anderen wie entsetzlich er sich jetzt quält, wie bedroht sein Leben ist. Gerade wegen Jan hätte ich Arno gerne in den härtesten Knast gesteckt, wo er von Bullentypen durch die Mangel gedreht wird. Aber Medikamentensucht muss behandelt werden, vor dem Knast. Alles was Arno jetzt in seinem irren Zustand sagt, ist ungültig. Jeder Anwalt haut ihn doch sofort wegen "Unzurechnungsfähigkeit" raus. Trotzdem wird Arno täglich im Entzug verhört. Wann er was Gescheites bringt, die Aussagen gültig sind, hängt allerdings davon ab wie schnell er "clean" wird"
Ina schnaubte: "O.k., dass Arno wirr ist erlebten wir auch. Aber wieso kann ein Süchtiger weiter seine Arbeit tun, nebenbei planen Jan zu entführen, ein Versteck, das passende Auto zu finden und auch noch den richtigen Moment abzupassen Jan auszuschalten. Denn freiwillig hat Jan sich bestimmt nicht entführen lassen. Das Versteck war so sicher, dass Flucht unmöglich war. Arno hat Jan ja auch gut befestigt und verschnürt. Fährt auch unzählige Male dorthin, pumpt Jan mit Spritzen voll, weil er sich aus irgendeinem Grund einbildet ihn vernichten zu müssen. Der Hammer aber, dass die Injektionen aber so eine tödliche Brut sind und schon 2 Labore Kopf stehen weil sie nicht herausbekommen aus was sich dieser verheerende Mix zusammensetzt. Du willst mir doch nicht weismachen, dass ein hochgradig Medikamentsüchtiger zu all dem noch in der Lage ist"

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Beitrag  walli Do 25 Aug 2011, 23:15

Resigniert nickte der Doc: "Doch Ina, es war möglich. Arnos Laborwerte zeigen auf, dass er die verschiedensten Mittel einnahm. Schlapp, Handvoll Pillen zum Hochfahren. Nervös, Pillen zur Beruhigung, müde, Pillen um Wachbleiben, andere bei Konzentrationsschwäche, zum Aufheitern und, und, und. Muss wohl nicht fortfahren, ihr wißt bestimmt, dass es quasi gegen oder für alles Pillen gibt. Arno muss ständig was geschluckt haben. Schwer zu sagen, wielange er schon süchtig ist, nur unterstützt mit Pillen arbeiten konnte, wie er privat auftrat, ob die Familie was bemerkte. Im Labor ist er allein, bekam also Keiner was mit. Mit den anderen Leuten vom Präsidium kaum Kontakt. Somit fielen seine Veränderungen nicht auf, sofern Arno schon vorher etwas anzumerken war. Alles mit Jan, wie, wo, was geschah, was er ihm spritzte, alles konnte Arno lange ungestört planen, tja und dann auch leider umsetzen. Das Schlimmste ist nicht zu wissen, warum Jan zum Opfer wurde. Lässt sich nicht feststellen, was der Anlass war oder in Arnos krankem Gehirn vor sich ging. Jan können wir leider nicht fragen, wenn Arno ihm überhaupt was sagte und von ihm hören wir erst was Gescheites wenn er clean ist"
Hajo keifte: "Jubelrufe erwartest du jetzt aber nicht, weil es soviele mitleiderregende Argumente vom Täter gibt. Dafür ist das Opfer Jan völlig uninteressant"
Der Doc stöhnte: "Hajo du weißt, dass es nicht so ist. Im Gegenteil wegen Jan herrscht überall Entsetzen, wohlmöglich wäre Arno schon gelyncht wenn Kollegen an ihn kämen. Doch Jans Rettung liegt leider beim Labor oder der Wahrheit von Arno. Wie schon gesagt, dazu muss er clean werden"
Wütend raste das Team hinaus. Wut auf den Doc, bald auch auf Kruse, der jetzt im Bilde war über Arnos Sucht. Sein Aussage erst anklagen zu können wenn Arno clean war, empfanden sie als Faustschlag. Wären am liebsten auf alle "Beschützer" von Arno losgegangen, der Drang war groß aus dem Büro Kleinholz zu machen oder auf Alles und Alle einzuschlagen was ihnen begegnete, wussten nicht auf wen oder was sie die meiste Wut hatten. Insgeheim siegte doch die Vernunft. Es lief alles nach Vorschrift, Keiner von hier war Jans Feind, eher umgekehrt.
Doch die Hilflosigkeit Polizisten zu sein, sovieles was ihnen zur Verfügung stand und so machtlos für Jan, war kaum erträglich

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Beitrag  walli Fr 26 Aug 2011, 00:20

Zur Aufklärung ergab sich nichts, mit Jans Zustand aber auch nicht
Leni und Benni waren jetzt auf plötzliche "Wildheit" bei ihm vorbereitet. Mussten es auch hin und wieder mitansehen. Löste keinen Schock mehr bei ihnen aus, nur noch tieferes Entsetzen, wussten sie doch, dass Jan gerade dann die stärkste Schmerzenshölle durchflutete. Das "toben" war Körperabwehr sich den Qualen zu widersetzen. Leider vergeblich, denn trotz der Kämpfe besserte sich bei Jan nichts. Weiter war er mit sovielen Geräten verbunden, haftete viel an ihm oder stach ihm ein, als erhalte man ihn nur noch künstlch am Leben. Er blieb so zusammengefallen, leblos, weiter ohne Reaktion auf Lenis und Bennis Berührungen, ihr Anrufen. Dabei hofften die 2 immer so sehr auf etwas positives wenn es unter Jans Lidern zuckte, sich seine Lippen minimal regten oder nur sekundenlang es an vielen Körperstellen kaum wahrnehmbare Regungen gab. Ganz schnell war auch das wieder vorbei, gestanden sich die 2 ein, dass es automatische Zuckungen waren. Nicht von Jan gesteuert, bemerkte es wohl gar nicht. Sein Zustand war und blieb bedrohlich, der Kampf um sein Leben lief weiter auf Hochtouren

Vom Chef der Forschungsabteilung erfuhren die 3, dass die Bestandsüberprüfung hohe Fehlbestände aufwies. Nichts bestimmtest, Arno hatte sich an vielen Viren, Keimen, Bakterien, hochgefährlichen Giftstoffen bedient. Egal welcher Stoff auch, jeder einzelne schon lebensbedrohend
Hajos Vorwürfe, dass die hochgradigen Stoffe nicht genug gesichert, verschlossen waren, wies der Chef ab, erklärte, dass alles in der Giftkammer eingeschlossen war, wozu nur er einen Schlüssel hatte, aber eben auch Arno als Laborleiter. Ein furchtbarer Schlag für die Giftmix-Untersuchungen. Waren für Jan nur noch hilfreich, wenn das Labor herausfiltern konnte, welcher Stoff den größten Anteil bei Arnos Eigenbruten hatte. Das Kliniklabor fuhr auch diese Schiene. Blieb noch herauszufinden ob Arno in seinem Haus vielleicht auch was zusammengebraut hatte. Die Durchsuchung hatten sie noch vor sich. Dafür fanden sie in Arnos Präsidiums-Labor in jedem Schrank, Schublade, in vielen Ecken Unmengen leerer Pillenpackungen. Eine Bestätigung das er sich immer und überall etwas einwarf

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Beitrag  walli Fr 26 Aug 2011, 01:19

Nicht nur für Benni und Leni, auch für das Team und Andere die zu Jan kamen blieb sein Zustand ein unerträgliches Zerreißspiel, aller Nerven lagen blank. Entsetzlich sein grauenhafter Anblick, furchtbar mitanzusehen wie die Schmerzen ihn marterten, wie bedrohlich alles für ihn blieb, aber er schien soweit weg zu sein. Das EEG zeigte nur, dass Jans Gehirn nicht verletzt war. Deprimierend zu wissen, dass er keine geistigen Schäden hatte ohne zu wissen ob es Zukunft für ihn gab. Wie Jans Verstand arbeitete ließ sich nicht feststellen. Aber gerade hier herrschte bei ihm totales Chaos. Sofern er nicht in Bewusstlosigkeit versunken, fand sich sein Verstand in der Realität nicht zurecht. Zuviel von dem Giftgas durchströmte ihn noch. Er nahm die positive Veränderung nicht wahr keiner Gefangenschaft mehr ausgeliefert zu sein. Wie in dem Verlies war Jan noch erfüllt von Angst und Sorgen. Fühlte sich gefesselt, stranguliert, geknebelt, wechselnder Kälte und Hitze ausgesetzt, der Nässe. Quälte sich mit dem Unbekannten was Arno ihm einstach, zitterte wann der nächste Einstich erfolgte. Dazwischen die Selbstanklage er allein trage die Schuld an diesem Verhängnis. Marterte sich mit Vorwürfen aus Schwachheit noch so unter dem Gefängnisknacks zu leiden, der Auslöser für all das hier war. Warf sich vor als Polizist versagt zu haben. Dazu zerriß ihn die Liebe und Sehnsucht nach Leni und Benni noch. Sie waren direkt neben ihm, aber Jan fantasierte immer noch sie nie wieder zu sehen. Auch die Freunde nicht oder sonst ihm liebe Bekannte. Erinnerungen an viele gemeinsame Erlebnisse erfüllten ihn mit großer Trauer. Soweit entfernt war Jan seinem wirklichen Dasein. Leider schien auch seine Rettung weit entfernt. Die Labore untersuchten und untersuchten immer wieder. Wiederholten soviele Proben, wechselten oft die Mittel aus oder änderten die Arbeitsvorgänge. Leider wussten sie auch weiterhin nur, dass dieses Gift-Gas ein Mix war, bei dem sie bisher von keinem Stoff den Hauptanteil bestimmen konnten
Jan bekam weiter gewöhnliche Entgiftungsmittel zugeführt. Versorgte man ihn auch sonst ständig, griff zu noch mehr unterstützenden Geräten. Nicht nur Dr. Boll auch alle Anderen waren sich klar, dass Jan den Kampf jederzeit verlieren konnte. Wahrhaben wollte es Keiner, ausgesprochen wurde es schon gar nicht. Etwas Leben war noch in Jan, er atmete noch, wie bei Jedem wollte man auch bei ihm bis zum letzen Atemzug um ihn kämpfen.

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Beitrag  walli Fr 26 Aug 2011, 02:50

Ein Aufgebot fuhr zu Arnos Haus. Die Kinder waren längst zu Verwandten gebracht. Aber auch Ute stand noch unter Schock, war verwirrt, fassungslos. Begriff bis heute nicht, dass ihr Mann Jan ein solches Horrorverbrechen angetan hatte. Erklärte, ja sei er verändert gewesen, wurde aber auf ihre Fragen agressiv, war es aus Angst ein Rätsel geblieben. Sofort zeigte sie Arnos Heimlabor. Auch hier fand man viele Giftstoffe, wohl aus dem Präsidium. Viele Kisten kamen ins Labor. Hofften jetzt die Substanz der Brut zu finden die durch Jan floss.

Schwer zu ertragen Jan weiter in diesem Zustand zu sehen. Unentwegt konnten Leni und Benni nicht mehr bei ihm sein, mussten um Arbeit
bzw. Uniplatz fürchten. Verbrachten aber noch viele Stunden bei Jan, kamen immer wenn es möglich war. Die Zeit verstrich, die Verzweiflung wuchs. Als bei Jan irgendwann Regungen einsetzten beobachten sie ihn erstarrt. Es war keine Einbildung, dass Jans Lider flatterten. Ganz schwach, kaum geschehen, auch schon vorbei. Dauerte lange, bis es sich wiederholte und immer wieder der gleiche Ablauf. Hoffnung flackerte auf, als sich auch andere Stellen bei Jan etwas regten. Waren keine üblichen Schmerzzuckungen, es ging von ihm aus. Jan bemühte sich Finger zu bewegen, Hände zu formen, Arme anzuheben. Kaum wahrnehmbar erfolgte das auch mit den Füßen und Beinen. Kam
es auch zu schwachen Ansätzen den Körper zu drehen, aufzurichten. Alles nur kurz, schnell wieder vorbei um nach Ewigkeiten wieder zu beginnen. Sogar seine Lippen verzogem sich manchmal etwas. Ihre Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Solange flatterten Jans Lider, unendlich bis ein winziger Augenspalt zu sehen war. Schien Schwerstarbeit für ihn bis sich die Augen langsam öffneten, viel Kraft zu kosten, so wie die Lider weiter flackerten. Dann war es geschafft. Irritiert schweifte Jans Blick ganz langsam umher, erfasste Leni. Offentsichtlich das Jan sie erkannte, sein Lippen zuckten dabei als wolle er lächeln. Benni beugte sich direkt über Jan. Auch bei ihm funkelte ein Leuchten in den Augen auf, wieder der Ansatz zum lächeln. Plötzlich war es aber schon vorbei. Mit geschlossen Augen lag Jan wieder da. Zum erneuten Anheben der Lider war er anscheinend zu schwach. Aber es war sein 1. Blick nach so langer Zeit. Leni und Benni waren überzeugt, dass Jan sie bald wieder anschaute

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Beitrag  walli Fr 26 Aug 2011, 19:58

Über den winzigen Fortschritt von Jan waren bald Alle informiert
Das Team aber musste Antworten finden. Bei dem Gift-Gas konnten sie nicht helfen, alle Hoffnungen lagen da bei den Labors. Das größte Rätsel blieb: Warum hatte Arno Jan das angetan?
Die 3 besprachen sich, überlegten, dass Jan und Arno nur selten miteinander zu tun hatten, nicht mehr oder weniger wie sie selbst oder andere Kollegen
Hajo fiel ein: "Glaube, Jan traf zuletzt auf Arno am Sonntag nach dem Apothermord. Der hatte da Bereitschaft bei der Spusi. Aber verdammt ist doch unvorstellbar, dass Jan in da so reizte, beleidigte, ihm irgendwie blöd kam. Ist doch nicht Jans Art, macht er doch nicht. Nein, ist nichts vorgefallen. Wie auch immer. Nichts erklärt diese "Blutrache", nichts rechtfertigt, dass Arnos Jans Leben so grausam vernichten wollte"
Ina meinte: "Den Sonntag kann nichts vorgefallen sein. Arno war danach doch oft genug bei uns wegen dem Mord. Zwar ungewöhnlich für einen Labormann. Bemerkte aber keine "Spannung" zu Jan. Waren doch wirklich keine Anzeichen zu bemerken, dass er auf Rachezug gegen Jan ist"
Auch die Anderen schüttelten den Kopf
Hajos Faust donnerte auf den Tisch: "Verdammt, Arno muss endlich die Wahrheit ausspucken. Therapie, Entzug, alles Humbug. Der Kerl gehört windelweich geschlagen. Garantiere, wenn wir ihn ordentlich unsere Fäuste spüren lassen, wird er darum betten freiwillig alles auszukotzen"
Ina und Vince nickten. Der Gedanke war auch für sie sehr verlockend. Gleichzeitig wussten sie, dass es Wunschdenken war. Im Entzug durften nur wenige Personen zu Arno. Sie gehörten nicht dazu

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Beitrag  Kathy Fr 26 Aug 2011, 20:25

Hallo Walli,
nun ist Jan aus seiner Gefangenschaft befreit und das Martyrium nimmt kein Ende Sad Hoffentlich überlebt er das alles und wird wieder ganz der "Alte" werden. Und hoffentlich kommt bald heraus wieso dieser durchgeknallte Arno Jan in solche Lebensgefahr gebracht hat. Ja viele Fragen sind noch offen aber ich bin mir sicher du wirst sie alle noch beantworten. Ich leide nur jeden Tag mit Jan und wünsche ihm das er das Schlimmste bald überstanden hat Sad L.G. Kathy

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Beitrag  walli Fr 26 Aug 2011, 23:49

Nervenaufreibend, wieviel Zeit dazwischen verstrich, bis Jan wieder zu dem fähig was schon mal ein wenig Hoffnung machte. Die Versuche sich zu bewegen hielten an, wenn auch mühsam, von Pausen unterbrochen. Aber bis sich Jans Augen wieder öffneten, dauerte es. Wie beim 1. x wurde es wieder zum Kraftakt für ihn bis er langsam umherblickte. An Aufblitzungen gut zu erkennen, dass er Leni und Benni erkannte, an Lippenzuckungen die Versuche zu lächeln. Der Rest war Umherblinzeln, Jan schien irrietiert zu sein, sich nicht zurecht zu finden. Leider schnell wieder alles vorbei.
Das Geduldspiel begann von vorne. Schwache Ansätze zu Körperregungen gab es oft. Umso stärker schien Umnebelung Jan zu umkrallen. Auf das Schönste, seine geöffneten Augen, mussten sie immer lange warten. Allmählich wandelte es sich in kleine, aber beständige Fortschritte bei Jan. Schnelle Regungsversuche waren es bestimmt nicht, auch total schwach. Zeigte aber Jans Willen sich Hochzuschaffen. Als ließe Jan sie "zappeln" dauerte es am längsten bis seine Augen für länger geöffnet blieben. Die Umgebung schien ihm fremd, Leni und Benni erkannte er sofort. Jan mühte sich ab und irgendwann kam tatsächlich ein gestammeltes, kaum hörbares: "Haaaa---lllooooo Schaaa---tz"
"Jan endlich, ist das schön, dass ist so schön. Aber bitte, bitte nicht gleich überanstrengen" strich Leni ihm sanft über die Wange"
"Sollst auf Rat von Frauen hören, Papa, nicht gleich Kraftakte" beugte sich auch Benni zu ihm
Jans Blick schweifte langsam zu seinem Sohn, ein mühsames Lächeln, dann hauchte er auch zu ihm: "Ha-a-a-lllll-o-o-o mei-i-i-i-i-nnn
Gro-o-o-sss-e-e-e-er"
"Wunder" war eine blöde Beschreibung. Aber so wirkte es jetzt für sie, dass Jan aus absoluter Tiefe diese Stufe erreicht hatte
Dauerhaft blieb Jan nicht bei Bewusstsein, war für kürzer oder länger immer mal wieder benommen. Aber gut zu erkennen, dass er auch im Unterbewusstsein versuchte sich durch Bewegungsversuche weiter hochzuschaffen
Konnte Jan die Augen offenhalten, kurze mühsame Sätze sprechen, waren Benni und Leni richtig euphorisch. Natürlich freuten sich auch die Freunde und andere Besucher, hielten sich aber mit Fragen zurück. Bloß jetzt keine Verschlechterung bei Jan. Dr. Boll war noch skeptischer

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Beitrag  walli Sa 27 Aug 2011, 00:59

Zunächst begab sich der Arzt ins Labor, bat um absolute Offenheit wielange es noch dauern könne, bis man den genauen Gift-Gasstoff herausfand, bzw. wie groß die Chance überhaupt war
Die Antwort hatte Dr. Boll befürchtet. Fakt war, schon lange erfolglos Untersuchung. Aber egal wieviel Wiederholungen, auf welche Art oder mit welchen Zusätzen probiert wurde, das Ergebnis war immer ein Giftmix aus verschiedenen Stoffen, eine Grundsubstanz ließ sich nicht herausfiltern.
Dr. Boll meinte bedrückt: "Dann ist wohl kaum auch ein Gegenmittel zu erwarten"
"Besteht kaum Hoffnung. Fast gegen jeden einzelnen Stoff gibt es ein Gegenmittel. Doch wenn einige zusammenkommen, könnte eine Vermischung verschiedener Gegenmittel verheerende Wirkungen haben" lautete die Antwort
Sehr besorgt verließ Dr. Boll das Labor. Hier wollte man zwar noch nicht aufgeben, nur an Zauberei glaubte Keiner mehr
Die Auskunft vom Präsidium-Labor war fast identisch
Jan nur weiter mit gewöhnlichen Entgiftungsmitteln zu versorgen machte Dr. Boll große Angst

Fast Allen war klar, dass Jans Leben noch bedroht war. Viel zu eingefallen war er noch, kaum fähig sich richtig zu bewegen. Schaffte alles nur in Ansätzen und selbst die waren schwach, kraftlos. Alles ging mühsam, beschwerlich, dauerte unendlich lange. Auch Sprechen fiel ihm weiter furchtbar schwer. Kam auch noch sehr wenig von Jan, stammelnd, abgehackt. Zu stark war noch die Atemnot. Sowie der restliche Körper, wollten auch Lippen, der ganze Mundinnenraum ihm nicht gehorchen. Die größte Blockade blieb weiter das Gift. Gerade diese Wirkung riss Jan mal kurz oder auch länger immer wieder in die Bewusstlosigkeit.

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Beitrag  walli Sa 27 Aug 2011, 01:33

Für Team und Kollegen sehr schwer zu ertragen, dass das Drama um und mit Jan sich bis jetzt nicht geklärt hatte. Sie traten auf der Stelle. Der für Arno zuständige Arzt erklärte ständig dieser sei noch weit entfernt vom clean werden. Kruse wollte, konnte aber nicht anklagen. Völlig sinnlos bei einem Süchtigen. Im Verließ fanden sie nichts mehr was weiter half. Bei der großen Besprechung mit sovielen verschiedenen Kollegen, kam nichts Entscheidendes heraus. Keinem war etwas zwischen Arno und Jan aufgefallen. Jans schlechtes Aussehen wurde oft erwähnt, doch hier kannten ja gerade die Freunde die Ursache, glaubten sie zumindest

Jan trauten sie sich noch immer nicht darauf anzusprechen. Zu groß die Angst, bei ihm etwas aufzureißen was vielleicht gar Komplikationen auslöste. Andererseits konnten sie sich nicht vorstellen, dass Jan, sowie sie ihn vorfanden, so vollgepumpt wie er war, überhaupt bewusst etwas mitbekommen hatte.
Alle hielten sich daran Jan bei Besuchen nicht zu überanstrengen. Sprechen war immer ein Kraftakt für ihn. So blieb es bei den wenigen gestammelten Sätzen die Jan vorbrachte. Ihm bloß nichts abverlangen was er nicht schaffte. Jan war ja ohnehin zu kaum etwas fähig

Dr. Boll fragte genau nach, erfuhr, dass mit Jan noch nicht über seine Entführung gesprochen worden war. Doch er der Arzt musste sich ein Bild machen, wollte von Jan selbst wissen wieviel er über sich, seinen Zustand, die Gefangenschaft wusste. Wie weit seine Erinnerung ging.
Erstaunte Dr. Boll, dass Jan sich irgendwann abgemüht hatte, die Hölle tobe noch zu stark in ihm, vergessen sei da nicht möglich

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Beitrag  walli So 28 Aug 2011, 23:29

Türen knallen, auf den Tisch hauen, die wildesten Flüche, war noch nie im Soko-Büro so oft vorgekommen wie jetzt. Nichts positives ergab sich, nicht der kleinste Lichtblick für Jan
Aus Arno war immer noch nichts "herrauszuholen". Die Klinik glaubte kaum noch daran, dass in dem Gift-Mix noch die entscheidende Substanz gefunden wurde. Die Labore hatten alle Versuche durch, begann von vorne mit den Untersuchungen. Stellten Anfragen an Forschungsanstalten, bisher erfolglos. Den Kollegen glühten die Köpfe beim Forschen warum Arno Jan das angetan hatte
Unangenehmerweise fragten jetzt auch noch Frau und Tochter warum der Apotheken-Mörder noch nicht gefunden sei. Sie drängten nicht, war ihnen aber mulmig, dass der Täter noch frei rumlief. Zog die 3 noch mehr runter, aber vorzuwerfen hatten sie sich nichts. Die Fahndung lief landesweit, in der Stadt rund um die Uhr nach dem Typ Ausschau halten half da auch nichts mehr
Das Rätsel Jan/Arno musste geknackt werden. Soviele Besprechungen gab es, immer Andere dabei, die vielleicht eine Erklärung hatten
Von Leni wussten sie, dass Jan bei seinem Arzt war, nun war dieser bei ihnen, meinte:
"Glaube ich erlitt einen regelrechten Schock als ich hörte was mit Jan geschehen. Geht mir noch immer nicht in den Schädel. Vom Kollegen aus der Klinik weiß ich auch genau was mit Jan los ist, entsetzlich. Aber über Jans Besuch in meiner Praxis zu berichten, hilft ihnen bestimmt nicht weiter"
Ina bat: Denken Sie genau nach, auch Nichtigkeiten spielen eine Rolle"
Sven erklärte: "War nur ein kurzer Besuch, was Jan erklärte bezog ich auf seine Arbeit. Fragte nicht nach"
"Statt Untersuchung genügten Ihnen Erklärungen. Was sagte Jan überhaupt?" fragte Ina verwirrt
Sven entgegnete: "Untersuchung war überflüssig. Jan erklärte, dass seine Übelkeit nicht von einer Krankheit komme. Vielmehr ein psychisches Problem sei, gegen das kein Medikament helfe. Brauchte Jan nur anzusehen, da war mir klar, dass seine Vermutung stimmt. Bat ihn eindringlich das Problem fix zu lösen, sonst reiße es ihn total aus den Schuhen
Wolle meinte: "Das deckt sich mit dem was Jan bei mir rausließ"
Hajo polterte: "Das erfahren wir erst jetzt, dass Jan bei dir in Behandlung war. Vergiß die Schweigepflicht, los raus mit allen Einzelheiten"
Wolle beteuerte: "Jan war nicht in Behandlung. War 1 Gespräch. Zwang ihn quasi vom Flur herein, weil ich wissen wollte wieso er mit jedem Tag grauenhafter aussah"

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Beitrag  walli Mo 29 Aug 2011, 00:52

"Hättest du uns gleich sagen müssen. Unfassbar, vielleicht wäre Jan die Entführung erspart geblieben, die ganze Hölle überhaupt. Rede endlich, kennst du den Grund für Arnos Massacker, am Ende weißt du noch über das Gift Bescheid" schrie Hajo
Wolle regte sich auf: "Was hältst du denn von mir. Wenn ich nur die leiseste Ahnung gehabt hätte wäre sofort der Alarmknopf gedrückt worden. Lasse Jan doch nicht wissenentlich in die Hölle laufen, schaue doch nicht jetzt untätig seinem Todeskampf zu"
Betrappelt meinte Hajo: "Entschuldigung, natürlich machst du sowas nicht. Deine Einleitung klang nur so erfolgsversprechend"
Ruhig erklärte Wolle: "Ist es aber nicht. Jan sagte zu mir, es zerreiße ihn etwas psychisch total, weil er eigentlich etwas tun müsse, es aber nicht könne, weil er keine 100%ige Sicherheit habe. Redete ihm zu, schnell einen Weg zu finden, sei ihm doch zuvor immer gelungen. Als Jan erwiderte, es sei nicht so einfach, weil er mit einer Fehlentscheidung einen Anderen ins Unglück reißen könne, erkannte ich wie groß sein Problem war"
Der Chef schrie: "Typisch Jan, immer Geheimniskrämerei. Der reinste Idiotenkram"
Wolle ermahnte: "Bitte mehr Feingefühl Chef. Jan verhielt sich nicht idiotisch, sondern einem 3. gegenüber sehr rücksichts- und verantwortungsvoll, besonnen und überlegt. Meine, dass ist ihm hoch anzurechnen"
Beck gestand: "Sie haben ja recht, Entschuldigung. Wir wissen jetzt, dass Jan in einer Zwickmühle steckte. Doch ohne Genaueres zu kennen hilft uns das nicht weiter"

Jans Zustand wechselte noch immer zwischen Weggetreten sein und seinem mühevollen Abringen bei sich zu bleiben. Verbunden mit den schwachen Bewegungsversuchen, die er zu steigern versuchte. Seinen Kampf die Augen möglichst lange offen zu halten und sich abzuschaffen stammelnd ein paar Worte vorzubringen. Egal wielange er zuvor bewusstlos war.
Sobald wieder in der Realität schien er sich auf schwache Weise selbst anzutreiben. Gut ersichtlich wie Jan gegen die flatternden Lider ankämpfte. Sanken seine Glieder kraftlos hinab, versuchte er sie sogleich wieder zu bewegen. War erschütternd mitanzusehen wie sehr er sich jede Silbe abrang, wie mühevoll er jedes einzelne Wort formte. Wenn auch in großen Abständen, aber aus 2 Wörtern wurden 3, irgendwann 5, bis Jan zu einem kurzen Satz fähig war. Es dauerte, bis er was rausbrachte. So leise, abgehackt, Leni und Benni kämpften sehr gegen die Tränen an, dieses schmerzvolle Abmühen mitzuerleben. Aber es waren winzige Schrittchen. Unwichtig, dass Jan wie ein Kleinkind dabei wirkte

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Beitrag  walli Mo 29 Aug 2011, 01:38

Sie waren glücklich, wenn Jan fragte: "Geht........es.....euch.......guuuuuu...t. Wieeeeee.....der eiiiiiiii.....nem.......Skaaaaaaa.......ndaaaal...auf...deeeer Spuuuuu.....r. Waaaaa....s
leeeee.....hrt...deeeee...nn....diiiiiie......Uuuuuu.....ni?"
Dann berichtete Leni über ihre Reportage, Benni erzählte von seinem Studium. So froh, dass Jan in der Realität war, am Leben interessiert
Bei den Freunden war es ebenso, wenn Jan stammelte: "Wie.......deeeee..r heeee....ftiiiii...g Möööööö....rder geeee......jaaaaa...gt?"
Die 3 antworten dann: "Kennst du ja Jan, reißt doch nicht ab. Wir erwarten deine Rückkehr schon sehnlichst, brauchen doch jeden Mann"
Wenn Jans Mund sich dann bitter verzerrte holte es sie wieder in die Wirklichkeit, ein Zeichen wie hoffnungslos Jan noch war. Bestärkte sie darin, weiter über das Zurückliegende zu schweigen. Entführung, Gefangenschaft, Arno, Gift, kein Wort fiel darüber. Bloß nichts bei Jan aufreißen, was seinen Zustand verschlimmerte
Dafür war es ein Grauen, was Leni und Benni einige Tage später erlebten
Wie immer war der Besuch verlaufen. Jan rang sich mühevoll ein paar Fragen ab, sie erstatteten ausführlich Bericht, da lief ihm plötzlich Blut aus Mund und Nase, krümmte er sich sogleich furchtbar zusammen. Jans qualvolles Stöhnen ging durch und durch
Leni schrie auf, Benni drückte sofort die Klingel. Schnell eilte die Schwester herbei, die sogleich Dr. Boll verständigte, der auch bald hereinstürmte. Er schaltete da an einem Gerät, drehte dort an einem Schalter, wies die Schwester an eine Spritze aufzuziehen. Noch beim Einstechen befahl er: "Sofort OP vorbereiten". Danach "klopfte" er leicht auf Jans Backe, rief: "H. Maybach hören Sie mich, können Sie mich ansehen"
Jans Kopf taumelte heftig, seine Lider zuckten. Er bemühte sich auch Dr. Boll anzusehen. Nur Sekunden, dann fielen ihm die Augen wieder zu. Dr. Boll löste schon die Bremse, schob das Bett leicht an, als Leni kreischte:
"Was ist mit Jan, wo wollen Sie mit ihm hin. Wieso blutet er plötzlich?"
Dr. Boll antwortete: "Lässt sich wahrscheinlich erst nach einer erneuten OP sagen"
"Nein nicht operieren. Sie dürfen Jan nicht schon wieder aufschneiden, dass überlebt er nicht" kreischte Leni, wollte das Bett festhalten
"Seien Sie bitte vernünftig. Wir operieren nur wenn unbedingt nötig. Aber lassen Sie jetzt bitte das Bett los" wurde Jan jetzt mit herbeigeeilter Unterstützung rausgeschoben

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Beitrag  walli Mo 29 Aug 2011, 02:30

Leni stürmte hinterher. Aber durch die Tür "OP-Bereich - Eintritt verboten" gab es kein Durchkommen. Benni umfasste sie, führte sie behutsam in den "Wartebereich" So gerne hätte er jetzt auch hemmungslos geweint wie Leni, riss sich eisern zusammen. Dünne Tränenbäche rannen ihm aber trotzdem über die Wangen. Nicht lange und die rote OP-Lampe leuchtete auf.
Leni schluchzte:"Müssen anrufen. Papa, das Team verstä...."
"Das erledige ich" lief Benni schnell hinaus
"Waaaaaaaaas sagst du da Benni, Jan ist im OP. Warum, wieso, was ist passiert?" schrie Hajo sofort
Benni berichtete, Hajo gab es schnell an Ina und Vince weiter. Dann rasten sie auch schon in Richtung Klinik
Leni starrte jetzt auf die OP-Tür als habe sie Röntgenaugen, bekäme alles mit was mit Jan geschah
Benni lief unzählige Male auf und ab, setzte sich, sprang wieder hoch, lief erneut
Die 3 trafen ein. Stellten mehr Fragen als es Antworten gab, Aufregung, Hektik, Geschrei: "Das gibt´s doch gar nicht, kann nicht sein. Jan war doch auf gutem Weg"
Irgendwann trat Ruhe ein. War klar, dass jetzt wieder lange Wartezeit bevorstand. Dunkel war es inzwischen draußen, wurde Nacht. Die Zeit zog sich endlos dahin. Langsam kroch schon Morgengrauen auf, als die OP-Lampe endlich erlosch, Jan kurz darauf rausgeschoben wurde.
"Jan, Papa" stürmten Leni und Benni sofort hin, verstummten aber sofort
Furchtbar zusammengesunken lag Jan da, total blass, regungslos. Er war zu weit weg um sie wahrzunehmen
"Schätze, H. Maybach wird lange brauchen bis er aus der Narkose erwacht" kam Dr. Boll langsam heran, erklärte weiter: "Das Gift fraß an seiner Speiseröhre. Ein dicker Blutring hatte sich darum gelegt, so fest, dass sie schon leicht geknickt war. Das ausströmende Blut war natürlich schädlich in H. Maybachs Zustand, aber wenn nicht erfolgt, wer weiß wieviel Zerstörung mehr es noch gegeben hätte"
Hajo tobte: "Komplikationen hätte es nie geben dürfen. Sie operierten Jan bei der Einlieferung eine Ewigkeit, erklärten, dass Sie alle Wunden versorgt, alle Blutungen gestillt hätten.
Gefuscht haben Sie, sonst nichts. Eine andere Erklärung gibt es für Blutungen oder sonstige Rückschläge bei Jan nicht"

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Beitrag  walli Mo 29 Aug 2011, 03:24

Dr. Boll kannte solche Situationen, entgegnete ruhig: "Stimmt, ich sagte, dass wir erstmal alles bei H. Maybach versorgt hätten. Bitte erinnern Sie sich, dass ich sofort erklärte, dass Gift was ihn durchströme könne jederzeit andere Stellen befallen. Das ist jetzt geschehen. Soll jetzt ihr oder unser Labor für Komplikationen zur Rechenschaft gezogen werden, weil noch immer kein Gegengift bereit steht"
Hajo murmelte: "Nein natürlich nicht. Niemand ist verantwortlich, außer diesem Teufel Arno"
"Dr. Boll wir sind nur Alle so geschockt, dachten doch Jan sei auf dem Weg nach oben. Unsere Schuld so leichtfertig zu denken" erklärte Ina
Während sie zu Jans Zimmer gingen erläuterte Dr. Boll: "Hätte H. Maybach auch gewünscht, dass seine Genesungskurve steil nach oben geht, aber beim Arzt bleibt immer die Angst im Nacken. An den Werten habe ich das große Übel ständig vor Augen. Es bleibt alles unberechenbar. Von der Narkose kann H. Maybach wieder in Bewusstlosigkeit fallen. Selbst wenn nicht, wird es eine ganze Weile dauern bis er zu sich kommt. Die OP hat an ihm gezerrt, ihn das bisschen Kraft geraubt die er gerade erst aufgebaut hat. Sie sollten auch noch ein paar Stunden schlafen"
"Auf keinen Fall, wir bleiben Alle bei Jan" erklärten sie einstimmig
Dr. Boll wurde energisch: "Das dulde ich nicht. 1.Braucht H. Maybach die Kraft von Ihnen Allen jetzt mehr denn je. Aber zusammengeklappt helfen Sie ihm überhaupt nicht - 2. Spürt er Ihre Nähe im Unterbewusstsein. Er wird sich unbewusst erregen, was sehr schädlich für ihn ist - 3. "Kann jede Person einen Frischoperierten infizieren, aber noch mehr Erreger verkraftet H. Maybach nicht. Wenn Sie nicht vernünftig sind verlege ich ihn für unbestimmte Zeit isoliert auf die Intensivstation. Da können Sie ihn dann vor der Scheibe besuchen"
Das wirkte, noch ein langer verzweifelter Blick auf Jan. Vor der Klinik meinten dann Alle etwas Schlaf baue sie vielleicht wieder auf
Die Narkose wirkte zwar überaus lange bei Jan, doch bewusstlos wurde er nicht. Selbst Dr. Boll war sehr positiv erstaunt als Anzeichen des Erwachens bei Jan einsetzten
Als sich seine Augen endlich kurz öffneten, fragte Dr. Boll leise: "H. Maybach hören Sie, erinnern Sie sich was passierte"
Jans Lider flatterten schon wieder, kaum hörbar hauchte er: "Ooooo...P"
"Sehr schön H. Maybach, genaueres berichte ich Ihnen wenn Sie wieder mehr bei Kräften sind. Wäre aber schön, wenn Sie bei sich bleiben"
Wieder nur ein Hauchen von Jan: "Beeeeee.......müüüühe ...miiiiiiii.......ch"

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