MyMarcoGirnth.de-Forum
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

***Maria***

3 verfasser

Seite 2 von 3 Zurück  1, 2, 3  Weiter

Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Mi 05 Sep 2012, 20:05

Ina, Tom und Jan sitzen am Besprechungstisch und reden über dies und jenes. Tom fährt an Weihnachten zu seinen Eltern und Geschwistern nach Dresden.
Ina fährt mit Milo und Paul ebenfalls weg.
Jan erzählt nur, dass er sich freut, ein paar Tage mit seiner Familie verbringen zu können.

Es weiß bis heute niemand, dass Jan ein Doppelleben führt. Hajo kommt herein, schaut etwas geknickt aus.

Jan: Was ist?
Hajo: Jan..... du.. du verbringst als einziger die Feiertage hier in Leipzig.
Jan: Und?
Hajo: Ich hab gerade mit Wörnle telefoniert. Er möchte, dass einer von uns die Feiertage über..... Bereitschaftdienst schiebt.
Jan: Na super.
Hajo: Jan, ich würde es gerne selber übernehmen, aber ich hab selbst auch schon gebucht. Ich möchte nach dem Essen bei euch am 24. gleich weiter fahren.
Jan: Ist schon OK. Leni wird das sicher verstehen.

Was Hajo nicht weiß, besser konnte es gar nicht laufen. Hat er sich ja die ganze Zeit schon Gedanken darüber gemacht, was diesen Abend angeht.



Es ist schließlich der 24. Jan sitzt ab frühen Abend im Büro, liest in einer Akte, als er ein Geräusch hört. Er dreht sich zur Tür und erkennt Maria, die mit Sabine herein kommt.

Jan: Hey, was macht ihr denn hier?
Maria: Wir sind auf dem Weg zur Kirche.
Sabine: Und da wollten wir kurz noch bei dir reinschauen.
Maria: Und noch was vorbei bringen.

Sie holt aus einer Tasche einen kleinen Teller mit Weihnachtsgebäck.

Jan: Ist der für mich?
Maria: Ja. Hab ich heute Mittag mit Sabine gebacken.
Jan: (nimmt sich einen, isst ihn) Hm..... lecker. (er schaut Maria an, kniet sich zu ihr) Hör zu, wir feiern morgen, hm?
Maria: Ist schon OK.

Jan schaut zu Sabine, die ihn anlächelt.

Jan: Danke Sabine, dass du dich heute um Maria kümmerst.
Sabine: Das mach ich doch gerne.
Jan: Mal sehen, wenn hier absolut nichts los ist, mach ich vielleicht früher Schluss.
Sabine: Keine Eile, Jan. Nach der Kirche essen wir was Feines und danach werden wir noch ein Spiel spielen.
Maria: Du passt aber auf dich auf, hörst du?
Jan: Klar, kennst mich doch.

Er gibt ihr einen Kuss und dann verschwinden die beiden auch schon wieder.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Mi 05 Sep 2012, 20:06


Zur gleichen Zeit sitzen Leni und Hajo am Tisch und essen. Leni hat ein sehr feines Weihnachtsessen zubereitet.

Hajo: Ich hab immer noch ein schlechtes Gewissen.
Leni: Wegen Jan?
Hajo: Es ist das erste Weihnachtsfest mit Charlotte. Und...
Leni: Und bestimmt nicht das Letzte, Papa. Charlotte bekommt das ganze doch noch gar nicht richtig mit.
Hajo: Mag ja sein. Aber Weihnachten ist ein Familienfest.
Leni: Lass gut sein Papa. Ich hab Jan morgen ja wieder, hm?
Hajo: Zwischen euch ist alles in Ordnung?
Leni: Sicher, warum fragst du?
Hajo: Nur so.
Leni: Ist irgendwas mit Jan?
Hajo: Nein, er ist wie immer. Hellwach und absolut zuverlässig.
Leni: Dann freu dich daürber.
Hajo: Tu ich ja.





cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Mi 05 Sep 2012, 20:09


Es ist kurz vor 23 Uhr, als Jan darüber nachdenkt, nach Hause zu fahren. Das Telefon klingelt und er wird zu einem Tatort gerufen. Auf einem großen Parkplatz vor einer Kneipe liegt ein Toter.
Er ruft die Spurensicherung und die Gerichtsmedizin und fährt erst mal dorthin, um sich die Sache anzuschauen.
Der Mann ist etwa 50 Jahre alt und wurde erschlagen.
Jan findet in der Jackentasche einen Schuldschein. Offensichtlich hat der Mann gespielt.
Er erfährt von einem Passanten, dass der Mann aus dieser Kneipe kam und Streit mit einem anderen Mann hatte.
Jan lässt sich den Mann beschreiben und geht dann mit einem Kollegen in Uniform in die Kneipe.
Dort ist nicht mehr viel los.
Allerdings sitzen an einem Tisch 3 Männer, die Karten spielen. Jan schaut sich die Männer alle nacheinander an und erkennt den Mann wieder, den der Zeuge eben noch beschrieben hat.
ER geht auf den Tisch zu.

Jan: Maybach, Kripo Leipzig. (er zeigt ihnen seinen Ausweis)
Manne: Wollen sie mitspielen?
Jan: Ganz sicher nicht. Vermissen sie vielleicht einen Mitspieler?
Manne: Warum fragen sie?
Jan: Draußen vor der Tür liegt Wolfgang Weller. Er wurde erschlagen und er hatte das hier (er zeigt ihnen den Schuldschein) In seiner Tasche.
Manne: (schaut kurz auf das Papier) Ach Weller. Der ist tot?

Der Mann sagt das, ohne jegliches Mitgefühl. Die anderen sind erst mal still.

Jan: Wir brauchen ihre Namen und Adressen.
Manne: Klar.
Jan: (wendet sich jetzt an den Mann, der ihm beschrieben wurde) Darf ich fragen, wie sie heißen?
Klaus: Ich?
Jan: Ja. Sie hatten Streit mit dem Opfer?
Klaus: Wer sagt das?
Jan: Unwichtig. Worum ging es bei dem Streit?

Klaus Zeiler ist nun ruhig. Er schaut nach unten und schmeißt reflexartig den Tisch nach vorne, so dass alles herunterfällt. Dann rennt er durch den Hinterausgang aus der Kneipe.

Jan ist sofort hellwach und folgt ihm. Der Kollege in Uniform reagiert genauso schnell und folgt den beiden.

Es kommt zu einer wilden Verfolgungsjagd. Jan hat seine Waffe in der Hand und ruft immer wieder, er solle stehen bleiben.
Aber Zeiler reagiert nicht, rennt weiter. Jan hinterher.
Sie entfernen sich immer mehr dem Tatort und kommen an eine schlecht beleuchtete Stelle.
Dann geht alles ganz schnell. Jan ruft wieder, er solle stehen bleiben.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Mi 05 Sep 2012, 20:11


Zur gleichen Zeit liegt Maria im Bett und schläft. Sabine hat es sich im Wohnzimmer bequem gemacht und liest noch in einem Buch, als sie hochschreckt.
Maria schreit ganz fürchterlich.

Maria: Nein....nein, bitte. Papa..... Papa.

Sabine steht sofort auf und geht ins Zimmer. Dort liegt Maria im Bett und wälzt sich hin und her. Sie geht auf sie zu, berührt sie. Aber Maria reagiert nicht. Sie weint und zittert.

Sabine: Maria, komm zu dir.
Maria: Papa... Papa, er stirbt.
Sabine: (schüttelt sie jetzt) Maria, bitte. Wach auf.

Jetzt erst, ganz langsam, kommt Maria zu sich. Sie zittert aber immer noch und Tränen laufen ihr auch über das Gesicht.
Sabine nimmt sie ganz fest in den Arm.

Sabine: Beruhige dich. Du hast schlecht geträumt, hm?
Maria: Papa.... Papa ist in Gefahr.
Sabine: Schsch.

Sie versucht sie zu beruhigen.
Langsam, ganz langsam hört Maria auf zu weinen und auch das Zittern lässt nach. Sabine holt aus der Küche einen Saft, dem sie ein leichtes Beruhigungsmittel zutut. Maria trinkt das Glas aus.

Maria: Du musst Papa anrufen, bitte.
Sabine: Das mach ich. Versprochen.

Wenig später schläft sie auch ganz langsam wieder ein. Sabine bleibt bei ihr.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Mi 05 Sep 2012, 20:14


Zeiler bleibt stehen, dreht sich um und schießt ohne Vorwarnung auf Jan. Die Kugel trifft ihn in den Bauch. Jan bleibt stehen, schreit auf und fasst sich an die Stelle. Seine Hand wird sofort blutrot. Zeiler verschwindet und der Kollege kümmert sich sofort um Jan. Der ist mittlerweile zusammengebrochen und liegt auf dem Boden. Er ist nicht mehr bei Bewusstsein.
Wenig später ist er auf dem Weg in die Klinik.




Hajo hat inzwischen den Nachtisch gegessen und möchte sich langsam auf den Heimweg machen, als sein Handy klingelt.

Hajo: Trautzschke. (sein Gesicht verändert sich, Leni merkt das) ---- Wann ist das passiert? ---- Und wie geht es ihm? --- Verstehe.
Nein, ich.. ich komme.

Er legt auf, hat Sorgenfalten im Gesicht.

Leni: Papa? Was.... ist los? (schweigt, schaut sie an) Papa, ist was mit Jan?
Hajo: Das... das waren die Kollegen. Jan.... er... er hat eine verdächtige Person verfolgt, die... die ihn dann .... niedergeschossen hat.

Leni erstarrt. Schaut ihn mit großen fragenden Augen an.

Leni: Ist er.... ist er tot?
Hajo: Er wurde in die Klinik gebracht. Ich... kann es dir nicht sagen.
Leni: Oh mein Gott.

Hajo geht auf sie zu, muss sie stützen, weil sie sonst zusammenbrechen würde.

Leni: Ich muss in die Klinik.
Hajo: Ich fahre dich. Hast du jemanden, der auf Charlotte aufpasst?
Leni: Ich rufe meine Nachbarin an.

Sie ruft die Nachbarin im Haus an, die wenig später zu ihr kommt.

Leni: Danke Frau Schulz, ich .... ich weiß nicht, wie lange es dauern wird.
Schulz: Machen sie sich keine Gedanken.


Hajo fährt mit Leni in die Klinik.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Mi 05 Sep 2012, 20:19


Dort müssen sie einen Moment warten, bis sie eine Schwester sehen.

Hajo: Schwester?
Schwester: Ja?
Hajo: Mein Name ist Trautzschke. Mein Kollege und..... Schwiegersohn, Herr Jan Maybach wurde hier eingeliefert.
Schwester: Die Schussverletzung. (er nickt) Bitte..... warten sie hier einen Moment.

Sie geht mit sorgenvoller Miene weiter und verschwindet hinter einer Tür. Dort kommt wenig später ein Arzt heraus, der direkt auf sie zukommt.

Weber: Dr. Weber, guten Abend.
Hajo: Trautzschke. (sie geben sich die Hand)
Leni: Wie geht es meinem Mann.
Weber: Sie.... sind seine Ehefrau?
Leni: Wir... wir sind nicht verheiratet, leben aber zusammen.
Weber: Ich... ich rede nicht gerne um den heißen Brei herum. Ihrem Mann... geht es nicht gut. Wir mussten die Milz entfernen und er hat eine Menge Blut verloren. Wenn er die Nacht übersteht, dann..... dann sind seine Chancen wieder ganz gesund zu werden, nicht schlecht.
Leni: Oh mein Gott.
Weber: Es tut mir Leid, dass ich ihnen keine positivere Nachricht übermitteln kann.
Leni: Kann ich...... kann ich zu ihm?
Weber: Sicher, aber.... nur kurz.

Er führt die beiden auf die Intensivstation. Dort werden sie erst mal „verkleidet“ und gehen dann in das Zimmer. Jan liegt in einem Bett. Um ihn herum jede Menge Geräte, die alle irgendwelche Töne von sich geben. Ein Schlauch führt aus seinem Mund an eines der Geräte.
Leni ist erschrocken. Dr. Weber merkt das.

Weber: Das sieht alles zwar sehr dramatisch aus, aber..... seien sie versichert, dass wir alles tun, um ihren Mann das Leben zu retten.

Leni geht ganz vorsichtig zu Jan ans Bett. Sie streicht ihm ganz leicht über seine Handfläche.
Dann bricht sie zusammen.
Der Arzt hat das voraus kommen sehen und steht bei ihr, hält sie fest.

Weber: Kommen sie.

Er führt sie nach draußen, Hajo geht kurz zu Jan, schaut ihn an.

Hajo: Mach jetzt keinen Scheiß, Jan. Hörst du?

Dann folgt er den beiden nach draußen. Dort hat sich Leni wieder ein wenig erholt.

Weber: Ich gebe ihnen etwas für ihren Kreislauf.
Leni: Danke Dr. Weber, aber.... es geht schon wieder.
Weber: Sind sie sicher? (sie nickt) Kommen sie morgen wieder. Dann kann ich ihnen auch wieder mehr sagen.
Hajo: Danke Dr. Weber.

Sie verabschieden sich und Hajo fährt danach Leni nach Hause.
Er hält vor dem Haus.

Hajo: Soll ich noch mit rein kommen?
Leni: Nein, danke Papa. Ich... ich schaff das schon.
Hajo: Wir sehen uns morgen, hm?
Leni: Ja. Danke. (sie gibt ihm noch einen Kuss, dann steigt sie aus und geht ins Haus)


Hajo fährt nicht nach Hause. Er kann und möchte jetzt nicht alleine sein. Deshalb fährt er zu Sabine.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Do 06 Sep 2012, 21:19

Die ist gerade dabei, ins Bett zu gehen, als er an der Tür klingelt.
Sie zieht ihren Bademantel an und geht zur Tür. Sie sieht einen völlig durcheinander wirkenden hajo.

Sabine: Hajo? (er schweigt) Was.... was ist denn passiert? (keine Antwort) Komm rein.

Sie zieht ihn am Ärmel in die Wohnung. Sie gehen ins Wohnzimmer, wo Maria noch ihre Puppe auf dem Boden liegen hat. Hajo sieht das.

Hajo: Du hast Besuch?
Sabine: Ja,.... die Tochter einer Freundin übernachtet bei mir. Sie musste Dienst tun und wusste nicht, wohin so schnell. Aber.... sag, was ist los?
Ist was mit Leni oder der Kleinen?
Hajo: Nein.

Er geht an ihr vorbei zum Fenster, schweigt.

Sabine: Hajo? (er dreht sich um, sie schauen sich an) Es ist doch nichts mit Jan?
Hajo. Wie kommst du jetzt auf Jan?
Sabine: Ich weiß nicht..... nur so.
Hajo: Ich komme aus der Klinik. Jan wurde niedergeschossen.
Sabine: Was?
Hajo: Ja. ER..... er hat einen Verdächtigen verfolgt, als dieser sich plötzlich umdrehte und auf ihn schoss.
Sabine: Wann.... wann genau war das?
Hajo: So gegen 11. Warum fragst du?

Sabine muss sich jetzt an einem Schrank festhalten, sonst würde sie zusammenklappen. Hajo merkt das und hilft ihr.

Hajo: Sabine?
Sabine: Ich…. (sie schauen sich sehr intensiv an) Ich….
Hajo: Was ist?

Sabine nimmt nun seine Hand.

Sabine: Komm.

Sie führt ihn zum Gästezimmer, in dem Maria schläft. Sie öffnet die Tür und durch das Licht aus dem Flur kann man gut die Kleine erkennen.

Hajo: Deine Freundin hat eine sehr hübsche Tochter.

Sie schließt die Tür wieder, schaut ihn an.

Sabine: Ich... ich hab dich angelogen. Das Mädchen ist nicht die Tochter einer Freundin. Sondern... eines Freundes. Eines gemeinsamen Freundes.
Hajo: Also Sabine, irgendwie sprichst du in Rätseln.
Sabine: Maria. Sie ist ... Jans Tochter.
Hajo: Wie bitte?
Sabine: Ja.

Sie geht nun an ihm vorbei zurück ins Wohnzimmer. Hajo schaut eine ganze Weile noch auf die Tür und folgt ihr dann. Sabine steht mit dem Rücken zu ihm.

Hajo: Könntest du mir das bitte mal erklären?
Sabine: (dreht sich um) Maria ist Jans Tochter. Ihre Mutter ... ist tot. Emanuela. Der Name sagt dir doch sicher etwas.
Hajo: Das Kind dort drinnen ist Emanuelas Tochter? (sie nickt) Und daran gibt es keinen Zweifel? (sie schüttelt den Kopf) Es tut mir Leid, Sabine, aber..... Wenn das wirklich so ist, dann frag ich mich, warum die Kleine bei dir ist und nicht bei Leni.

Jetzt schweigt Sabine, meidet seinen Blick. Er geht zu ihr, berührt ihren Arm. Sie dreht sich zu ihm, schaut ihn an. Schweigt.

Sabine: Ich wusste, dass das irgendwann so enden wird.
Hajo: Was?
Sabine: Jan….. er hat vor gut 4 Monaten einen Brief aus Santo Domingo bekommen. Darin stand, dass Emanuela tot sei und dass es eine gemeinsame Tochter gibt.
Hajo: Maria.
Sabine: Maria, ja. Es gab auch einen Brief, den Emanuela kurz vor ihrem Tod an Jan geschrieben hat. Darin hat sie den Wunsch geäußert, dass Maria
Bei ihm in Deutschland aufwachsen soll. Er ist mit Leni dann in die DomRep geflogen.
Hajo: Und?
Sabine: Leni hat Jan von Anfang an klar gemacht, dass es für sie nicht in Frage kommt, Maria bei sich aufzunehmen. Sie flog schon ein paar Tage vor Jan wieder zurück nach Deutschland. Und als Jan dann wenig später mit Maria nach Hause kam, hat sie..... (er wartet, Sabine schweigt eine Weile)
Sie hat das Türschloss ausgetauscht, damit Jan nicht in die Wohnung kommt.
Hajo: Sie hat was?
Sabine: Ja. Sie hat ihm klar zu verstehen gegeben, dass sie das Mädchen nicht im Hause haben möchte. Jan..... er hat sich daraufhin eine Wohnung genommen.
Hajo: Du willst mir jetzt zu verstehen geben, dass Jan seit über 4 Monaten ein.... ein Doppelleben führt?
Sabine: Ja.
Hajo: Das glaub ich nicht. Das..... (er geht von ihr weg, bleibt in einer Ecke des Zimmers stehen) Und .... Leni?
Sabine: Hajo, Jan liebt Leni. Und sie sehen sich täglich.
Hajo. Ach ja? (er dreht sich um, schaut sie an)
Sabine: Er bringt Maria morgens um 7 zum Hort und fährt dann zum Frühstücken nach Hause. Dort bleibt er bis kurz vor 8, um dann ins Büro zu fahren. Und an den Wochenenden nimmt er sich immer Zeit für Charlotte und Leni. Dann... passe ich manchmal auf die Kleine auf. Oder sie ist bei einer Freundin.
Hajo . Ich fass es nicht. Warum... warum tut Leni so was? Und... warum lässt Jan sich das gefallen?
Sabine: Hajo, Jan liebt Leni. Und er würde sie nie zu etwas zwingen. Wäre auch für Maria nicht förderlich.
Hajo: Da hast du sicher recht.

Sie geht jetzt zu ihm, nimmt seine Hände und schaut ihn an.

Sabine: Würdest du heute Nacht.... hier bleiben?
Hajo: (er gibt ihr einen Kuss auf die Wange) Sehr gerne.




cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Do 06 Sep 2012, 21:22


Am nächsten Morgen ist es Hajo, der in der Küche steht und das Frühstück vorbereitet.
Maria wird wach und hört Geräusche aus der Küche. Sie läuft langsam dorthin. Aber es ist nicht Sabine, die sie sieht.
Hajo füllt den Wasserkocher mit Wasser, als er Maria an der Tür sieht. Sie schauen sich an.

Hajo: Guten Morgen. (Maria sagt nichts) Du bist ... sicher Maria, hm?
Maria: (geht ein paar Schritte auf ihn zu) Wo ist Sabine?
Hajo: Im Badezimmer. (sie lassen sich nicht aus den Augen) Ich bin Hajo. Hajo Trautzschke. (er streckt seine Hand zum Gruß)

Maria geht zu ihm und gibt ihm ihre Hand, schweigt aber.
Da kommt Sabine herein.

Sabine: Ah, wie ich sehe, habt ihr euch schon bekannt gemacht?
Maria: (dreht sich zu ihr um) Hast du Papa gestern Abend noch erreicht?
Sabine: (schaut erst Hajo an, dann Maria) Nein, er.... er hatte zu tun.

Maria lässt Sabine nicht aus den Augen. Und sie beobachtet auch Hajo.

Maria: Du lügst. Ihr…. Ihr schaut beide genauso wie Onkel Jose und meine Oma, als sie mir sagten, dass..... dass meine Mama tot ist. Und jetzt..... jetzt ist Papa auch tot.

Sie rennt weinend aus der Küche zurück ins Schlafzimmer. Sie legt sich auf das Bett und weint.
Sabine möchte hinterher, aber Hajo hält sie fest.

Hajo: Lass Sabine. Ich... ich rede mit ihr.
Sabine: (schaut ihn an) OK.


Hajo geht ins Schlafzimmer und setzt sich auf das Bett. Er streicht ihr ein wenig über die Schulter.

Hajo: Du hast Recht. Wir..... wir haben dich angelogen. Aber.... dein Vater lebt, Maria. Er wollte gestern einen Mann befragen, als dieser plötzlich davon lief und auf ihn schoss. Er hatte keine Chance zu reagieren.

Langsam kommt Maria nach oben, wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie schauen sich an.

Hajo: Es geht ihm gut. Er wurde schnell ins Krankenhaus gebracht und dort haben sich die Ärzte sofort um ihn gekümmert.
Maria: Lügst du mich auch nicht wieder an?
Hajo: Nein. (sie schweigen eine Weile) Hör zu, lass uns jetzt frühstücken und danach fahren wir in die Klinik, hm?
Maria: Papa besuchen?
Hajo: Ja.

Jetzt lächelt sie wieder ein bisschen.

Hajo: Ich geh schon mal vor. Wenn du soweit bist, kommst du einfach nach, hm?

Sie nickt nur und Hajo verlässt das Zimmer.
ER sitzt mit Sabine schon eine Weile am Frühstückstisch, als Maria herein kommt und sich zu ihnen setzt.

Sabine: Na? Geht’s wieder? (sie nickt) Es tut mir Leid, wenn ich vorhin nicht ganz die Wahrheit gesagt habe.
Maria: Schon OK.
Sabine: Möchtest du Kakao?
Maria: Nein. Ich.....ich mag nicht frühstücken.
Hajo: Aber du musst doch etwas essen. Ich glaube, deinem Papa würde es nicht gefallen.

Er legt ihr ein fertiges Toastbrot mit Marmelade auf ihren Teller.
Sie nimmt es zaghaft in die Hand.

Maria: Danke.

Sie frühstücken zu Ende und später ist Hajo mit Maria unterwegs.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Do 06 Sep 2012, 21:26


Aber sie fahren nicht in die Klinik. Hajo hält den Wagen vor Jan und Lenis Haus.

Maria: Das hier ist aber nicht die Klinik.
Hajo: Stimmt. Ich muss vorher noch mit meiner Tochter sprechen. Kommst du?
Maria: Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Leni mag mich nicht.
Hajo: Das ist mir egal. Du kommst mit, hm?

Er steigt aus und Maria macht es ihm nach.
Sie gehen ins Haus und bleiben vor der Tür stehen. Hajo hat sich so postiert, dass Leni beim Öffnen der Tür Maria nicht gleich sieht.

Leni: (öffnet die Tür) Papa.
Hajo: (sieht an ihrem Gesicht, dass sie die Nacht über nicht zur Ruhe kam) Guten Morgen.
Leni: Komm rein.

Er geht in die Wohnung und jetzt erkennt sie Maria, die Hajos Hand hält.

Leni: Was soll das?
Hajo. Was meinst du?
Leni: Das Kind.
Hajo: Maria. Ihr kennt euch? (Leni sagt nichts) Maria, was hältst du davon, wenn du mal im Kinderzimmer nach Charlotte siehst?
Maria: Ich weiß nicht.
Hajo: Du kannst ruhig gehen. Die Tür hier vorne, hm?

Sie lässt Hajos Hand los und geht in Richtung Kinderzimmer. Dort sitzt Charlotte auf dem Boden und spielt. Kurz bevor sie hinein geht, schaut sie nochmal zurück zu Hajo und Leni.
Hajo nickt ihr wohlwollend zu. Dann geht sie hinein.

Leni: Papa, kannst du mir mal verraten, was das soll?
Hajo: Also ehrlich gesagt, hab ich gehofft, dass du mir erklärst, was hier abgeht.
Leni: Was meinst du?
Hajo: Ich musste gestern Abend erfahren, dass Jan eine Tochter hat.
Leni: Ja. Eine Tochter von einer Frau, die ich bis heute verfluche.
Hajo: Emanuela ist tot, Leni.
Leni: Und ? Für mich lebt sie in diesem Kind weiter. Hast du sie dir mal genau angeschaut?
Hajo: Ja. Sie ist ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten. Und?
Leni: Du kannst das nicht verstehen. Da bist du wie Jan.
Hajo: Leni, das Kind kann doch nichts dafür.
Leni: Papa, ich hab mit Jan lange genug darüber gesprochen und wir haben uns entschieden.....
Hajo: Gar nichts habt ihr. Du hast entschieden, dass dieses Kind hier nichts zu suchen hat. Aber das ist falsch, Leni.
Wie kannst du Jan das antun. Ihn .... aussperren. Aus der eigenen Wohnung.
Leni: Ich hab ihn nicht dazu gezwungen, Papa.
Hajo. Doch Leni. Doch das hast du.
Leni: Hör zu, das ist eine Sache zwischen Jan und mir. Und ich möchte dich jetzt bitten zu gehen. Du kannst jederzeit her kommen. Aber bitte ohne dieses Kind.
Hajo: Jan liegt im Krankenhaus. Wie stellst du dir das vor? Jemand muss sich um das Mädchen kümmern.
Leni: Jemand, ja. Aber ganz bestimmt nicht ich.

Sie schauen sich an. Hajo kennt seine Tochter sehr genau und er weiß, dass es keinen Zweck mehr hat, weiter mit ihr darüber zu diskutieren.

Hajo: Ich fahre jetzt mit Maria in die Klinik.
Leni: Tu das. Ich muss erst noch ein paar Erledigungen machen, dann komme ich auch.
Hajo: Gut.

Er geht ins Kinderzimmer. Charlotte erkennt ihren Opa und geht auf ihn zu. Er nimmt sie in kurz auf den Arm und gibt ihr einen kleinen Kuss.

Lotte: Opa spielen.
Hajo: Opa hat jetzt keine Zeit, hm?

ER setzt sie wieder runter und schaut zu Maria.

Hajo: Komm, wir fahren.
Maria: Gut. (sie geht an Leni vorbei, sie schauen sich an) Tschüß Leni.

Dann geht sie zur Tür und öffnet sie. Hajo folgt ihr.

Hajo: Tschüß.

Kurz danach sind sie auf dem Weg ins Krankenhaus.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Do 06 Sep 2012, 21:32

Maria schweigt. Hajo beobachtet die Kleine immer wieder.


Im Krankenhaus kommt ihnen Dr. Weber gleich entgegen.

Weber: Herr Trautzschke, guten Morgen.
Hajo: Guten Morgen Dr. Weber.
Weber: Wen haben wir denn hier?
Maria: Wie geht es meinem Papa?
Weber: (kniet sich zu ihr runter) Wie heißt du denn?
Maria: Maria.
Weber: Das ist aber ein sehr schöner Name. Darf ich fragen, wie alt du bist?
Maria: 4.
Weber: Schon 4. Also Maria, du weißt, was passiert ist?
Maria: Ein Mann hat auf meinen Papa geschossen.
Weber: Ganz genau. Und ich habe deinen Papa operiert. Die Kugel traf ihn hier in den Bauch. (er drückt ihr ein klein wenig auf ihren Bauch)
Maria: Ist das schlimm?
Weber: Er hat sehr viel Blut verloren. Aber.... das haben wir gut in den Griff bekommen.
Maria: Kann ich zu ihm?

Er steht jetzt wieder auf und schaut Hajo an.
Hajo erkennt den sorgenvollen Blick seines Gegenübers.

Weber: Sicher, komm.

Er nimmt sie an die Hand und sie laufen zum Intensivbereich. Sie bekommen sterile Kleidung an.

Weber: Die Kleidung ist wichtig, damit nicht so viel Schmutz ins Zimmer kommt. Du darfst jetzt nicht erschrecken, wenn du deinen Papa so daliegen siehst. (sie gehen hinein und Maria ist natürlich erschrocken) Die Apparate, die du da siehst, helfen deinem Vater, wieder gesund zu werden, hm?

Sie geht langsam auf das Bett zu. Sie ist aber zu klein.
Hajo nimmt sie auf den Arm. Dr. Weber holt einen Stuhl, auf den sie sich dann stellen kann.

Hajo: Dr. Weber, wie geht es ihm?
Weber: Die Nacht war ruhig. Und die Werte sind alle wieder in einem Bereich, die mich recht zuversichtlich stimmen lassen.
Hajo. Das klingt nach einem Aber.
Weber: Stimmt. Er müsste eigentlich schon längst zu sich gekommen sein.
Maria: Er schläft.
Weber: Ja, Maria. Dein Papa schläft.
Maria: Und ... wann wacht er wieder auf?
Weber: Das.... das kann ich dir nicht sagen. Ich ... weiß im Moment nicht, warum er nicht aufwacht. Du kannst aber mit ihm reden. Er versteht alles, was du ihm sagst.
Maria: Echt? (sie schaut ihn an)
Weber: Echt.

Maria fängt an, mit ihrem Vater zu reden.
Dr. Weber nimmt Hajo am Arm und zieht ihn in eine Ecke des Raumes. Er flüstert.

Weber: Er liegt im Koma.
Hajo: Ist das ..... schlecht für ihn?
Weber: Na ja, wie man’s nimmt. Die Wunde kann natürlich leichter heilen. Aber.... so ein Koma hat auch immer eine Ursache. Medizinisch habe ich dafür keine Erklärung. Deshalb..... können sie mir sagen, wie es um die Psyche ihres Schwiegersohnes steht?
Hajo: Na ja....Es gibt da schon etwas, was.... was ihn belastet. Seit Monaten eigentlich.
Weber: Und das wäre?
Hajo: Herr Maybach und meine Tochter haben ein gemeinsames Kind.
Weber: Maria.
Hajo: Nein. Nein, Maria ist ..... sie ist die Tochter von Herrn Maybach. Die Mutter starb vor einigen Monaten.
Weber: Das.... verstehe ich jetzt nicht ganz.
Hajo: Herr Maybach hat erst vor kurzem von ihrer Existenz erfahren. Meine Tochter allerdings weigert sich, dieses Kind anzunehmen. Deshalb...
Sind die beiden auch momentan noch getrennt.
Weber: Das erklärt einiges. Er führt quasi ein Doppelleben.
Hajo: Genau.
Weber: Herr Trautzschke, sie als Angehöriger..... wie würden sie das Verhältnis zwischen Herrn Maybach und ihrer Tochter beschreiben? Sie war gestern doch ziemlich mitgenommen.
Hajo: Das ist sie auch immer noch. Die beiden lieben sich. Auch wenn dieses Kind im Moment zwischen ihnen steht.
Weber: Das könnte in der Tat der Auslöser dieses Komas sein.
Hajo. Und was werden sie dagegen tun?
Weber: Herr Trautzschke, wir können gar nichts tun. Er sollte Besuch bekommen. So oft wie möglich. Und ich meine da nicht nur ihre Tochter oder die Kinder. Freunde, Bekannte....
Hajo: Verstehe.
Weber: Er muss spüren, dass es Menschen gibt, die ihn vermissen und die ihn brauchen. Das ist oft förderlich für eine Genesung.
Hajo: Meine Tochter wird später vorbei kommen. Und ich bin mir sicher, dass seine Kollegen ihn auch besuchen werden.
Weber: Gut.

Sie schauen zu Maria, die jetzt Jans linke Hand festhält.

Maria. Hör zu Papa, du musst ganz schnell wieder gesund werden. Ich hab doch noch dein Weihnachtsgeschenk für dich. Das musst du auspacken. Also... bitte bitte, wach auf.

Hajo und Dr. Weber schauen sich an, dann gehen die beiden wieder zu ihr.

Weber: Du kommst jetzt regelmäßig zu Besuch und erzählst ihm, was dir so tagsüber passiert ist,hm?
Maria: Und das hilft?
Weber: Auf jeden Fall. Wir wissen zwar nicht wann er dann wieder aufwacht, aber es wird passieren. Da bin ich ganz sicher.

Hajo nimmt Maria wieder vom Stuhl und wenig später verlassen sie das Zimmer.

Maria: Und jetzt? Wo ... wo werde ich denn jetzt wohnen?
Hajo: Also jetzt kommst du erst mal mit mir. Ich muss kurz ins Büro. Und danach fahren wir zu Sabine.
Maria: OK.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Do 06 Sep 2012, 21:39


Hajo fährt mit Maria ins Präsidium.
Maria läuft geradewegs zum Büro ihres Vaters. Sie setzt sich an seinen Schreibtisch.

Hajo: Du warst schon mal hier?
Maria: Gestern Abend, bevor ich mit Sabine in die Kirche gegangen bin. Wir haben Papa ... (sie schaut auf den Teller) die Weihnachtskekse gebracht.

Sie wird traurig. Er geht zu ihr und fährt ihr über den Kopf.

Hajo: Er wird bald wieder hier sitzen und mir bei der Arbeit helfen, versprochen.

Sie nickt nur.
Hajo holt nun Papier und ein paar Stifte.

Hajo: Weißt du was, jetzt malst du für deinen Papa ein schönes Bild. Ich muss ein paar Anrufe tätigen. Bin im Zimmer nebenan, hm?
Maria: OK.

Sie nimmt den Stift und das Papier und fängt an, zu malen.

Hajo geht in sein Büro und ruft erst mal Sabine an, um ihr zu sagen, was der Arzt über Jans Zustand gesagt hat.
ER merkt gar nicht, dass plötzlich Tom an der Tür steht. Der klopft an den Türrahmen.

Hajo: Tom?
Tom: Wie geht es Jan?
Hajo: Woher weißt du?
Tom: Matse hat mich angerufen und mir gesagt, dass er ... angeschossen wurde.
Hajo: Er liegt im Koma.
Tom: Scheiße.

Er schaut zu Hajo, der meidet seinen Blick.

Tom: Wie geht es Leni?
Hajo: Nicht gut.

Sie werden von Maria gestört, die jetzt ins Zimmer kommt.

Maria: Hajo?

Tom schaut etwas fragend, weiß er ja nicht, wer dieses Mädchen ist.

Hajo: Ja?
Maria: Ich.....ich hab Durst. Kann ich was zu trinken haben?
Hajo: Entschuldige, natürlich.

Sie schauen sich an, dann merkt er, wie Maria und Tom sich ansehen.

Hajo: Maria, das ist Tom. Tom, das ist Maria. Jans Tochter.
Tom: Hallo Maria. (ganz locker gesagt, dann wird sein Gesicht etwas fragend) Jans Tochter?
Hajo: Ja. (geht an Maria vorbei) Ich hol dir einen Saft.
Maria: Danke.

Hajo verlässt das Büro und die beiden sind alleine.
Sie schauen sich an, schweigen.

Maria: Du arbeitest mit meinem Papa, stimmt’s?
Tom: Stimmt.

Sie werden jetzt von Paul gestört, der ins Büro rennt. Ina hinterher.

Ina: Paul, nicht so schnell.

Sie kommt jetzt ebenfalls dazu. Sieht Tom und Maria.

Paul: Hallo ich bin Paul. Und wer bis du?
Maria: Maria.
Tom: Maria ist Jans Tochter.
Ina: (schaut jetzt zu Tom, versteht gar nichts) Was?

Hajo kommt jetzt wieder ins Zimmer, hat ein Glas Saft in der Hand.

Hajo: Ina, was machst du denn hier?
Ina: Tom hat mich angerufen und gesagt, was passiert ist.
Hajo: Verstehe. So, hier ist dein Saft.
Maria: Danke.
Hajo: Du hast Paul schon kennen gelernt? (sie nickt) Dann zeig ihm doch mal dein Bild, das du malst, hm?
Maria: Klar. Komm.

Sie geht vor und Paul folgt ihr. Er hat jetzt zwei fragenden Augenpaare vor sich stehen.

Hajo: Ja, ich konnte es zuerst auch nicht glauben, aber es ist so. Maria ist das Ergebnis aus der Nacht, die Jan mit Emanuela damals verbrachte.
Tom: Entschuldigt, aber.... wer ist Emanuela?
Ina: Sie kam vor Jahren aus der Dominikanischen Republik nach Leipzig, weil ihre Schwester mit einem Deutschen verheiratet war. Ihre Schwester wurde hier getötet und in dieser Zeit....
Hajo: Hat Jan Leni mit ihr betrogen.
Tom: Oh
Ina: Ich verstehe das nicht. Warum hat uns Jan nie etwas davon erzählt?
Hajo: Weil er bis vor 4 Monaten nichts von ihrer Existenz wusste. Emanuela ist tot. Und sie hat in einem Abschiedsbrief Jan gebeten, dass er sie
Zu sich holt.
Tom: Vor 4 Monaten schon? Aber....
Hajo: Ich weiß. Wir... wir waren alle blind. Keiner von uns hat bemerkt, dass er seit dieser Zeit ein Doppelleben führte.
Ina: Wie meinst du das jetzt?
Hajo: Leni.... sie verweigert ihm den Zutritt zur gemeinsamen Wohnung. Zumindest was Maria angeht. Er selbst darf jederzeit kommen.
Ina: Das glaub ich jetzt nicht.
Hajo: Ist so Ina. Ich hab schon mit ihr geredet, aber sie ist stur, was das angeht. Jan wohnt mit Maria in einer kleinen 2-Zimmerwohnung am Stadtrand.
Tom: Ich glaub das alles nicht.
Ina: Und jetzt? Wie geht es Jan?
Hajo: Er liegt im Koma. Ist ...außer Lebensgefahr. (sie schweigen eine Weile) Ina, ich hab eine Bitte an dich. Du hast Urlaub bis Anfang des neuen Jahres. Ich möchte auch, dass du den Urlaub nimmst.
Ina: Aber....
Hajo: Kein Aber. Wir wissen nicht, wie lange Jan noch im Koma liegt. Und Marias Hort ist bis zum 02.01. noch geschlossen. Könntest du dir vorstellen, dich während deines Urlaubs um sie zu kümmern?
Ina: Was für eine Frage. Natürlich.
Tom: Wo war sie denn bisher?
Hajo: Bei Sabine. Sie war von Anfang an eingeweiht und sie hat ihm geholfen, wenn es mal eng wurde.Ich denke einfach, dass sie sich bei dir am wohlsten fühlt. Schon allein wegen Paul.
Ina: Ja, da magst du schon recht haben.
Hajo: Und wir Tom, wir müssen den Mistkerl finden, der Jan die Kugel verpasst hat. Er hat nämlich noch einen Menschen auf dem Gewissen.
Tom: Geht klar.
Hajo: Gut, dann.... werde ich jetzt mit Maria reden.

Sie gehen alle drei in Richtung Teambüro. Sie hören die beiden reden.

Paul: Was hast du denn von deinem Vater zu Weihnachten bekommen?
Maria: Ich weiß nicht. Wir... wir haben uns ja nicht mehr gesehen.
Paul: Ach so.
Maria: Aber von Sabine hab ich Kleider für meine Puppe bekommen. Richtig schicke Kleider.
Paul: Aha. Ich hab eine Rennbahn bekommen. Die ist echt super.

Jetzt kommen die drei herein.

Hajo: Na, was machen die Malkünste?
Maria: Ich bin schon fast fertig.
Paul: Ich noch nicht.
Ina: Na, dann schlage ich vor, dass wir nach Hause fahren und ihr dort die Bilder zu Ende malt, hm?
Paul: Maria kommt mit uns?
Ina: Wenn sie mag?

Maria macht ein trauriges Gesicht, schaut dann zu Hajo.

Hajo: Maria, ich muss arbeiten und ich brauche auch Sabines Hilfe. Sie hat also keine Zeit für dich. Und.... Ina hat noch Urlaub, bis Pauls Schule wieder anfängt. Es wird dir dort bestimmt gefallen, hm?
Maria: Und Papa? Ich möchte ihn doch besuchen.
Ina: Das tun wir auch. Gleich morgen, hm?
Maria: OK.
Hajo: Gut, dann ruf ich Sabine an, dass sie deine Sachen richten soll und ihr fahrt kurz dort vorbei.
Ina: Tu das. Kommt ihr ?

Paul und Maria nehmen ihr Papier und gehen zur Tür.
Maria dreht sich noch einmal um und schaut zu Hajo. Der zwinkert ihr zu. Sie lächelt ein wenig. Dann verschwinden die drei.


Hajo und Tom schauen sich an.

Tom: Wie steht es wirklich um Jan?
Hajo: Die Ärzte wissen nicht, wie lange das Koma andauert. Sie vermuten ein psychisches Problem.
Tom: Sein Doppelleben? (er nickt) Ich kann das immer noch nicht glauben. Dass wir nichts von all dem bemerkt haben.
Hajo: Weil jeder von uns viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist.
Tom: Ja. Da hast du sicher recht. Scheiße.
Hajo: Jetzt komm. Wir müssen in diese Kneipe, wo Jan diesen Typen stellen wollte.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat So 09 Sep 2012, 11:47

Als Ina vor Sabines Haus fährt, ist diese schon draußen und hat alle Sachen von Maria zusammen. Sie verstauen sie im Kofferraum und dann verabschiedet sich sabine noch von ihr.

Sabine: Wenn ich wieder Zeit habe, darfst du gerne wieder kommen, hm?
Maria: Versprochen?
Sabine: Versprochen. (sie gibt ihr einen dicken Kuss und wendet sich Ina zu) Du kannst mich ruhig anrufen, wenn es Probleme gibt. Ich kenne die Kleine ja schon ein bisschen.
Ina: Das mach ich. Tschüß.
Sabine: Tschüß

Ina fährt dann auf direktem Wege nach Hause.
Paul kann es gar nicht abwarten, Maria alles zu zeigen. Die allerdings hat es nicht eilig.

Maria: Ihr habt aber ein schönes großes Haus.
Paul: Ja. Warte erst mal ab, bis du mein Zimmer siehst.

Sie gehen zur Tür und Ina schließt auf.

Paul: Komm ich zeig dir unseren Weihnachtsbaum.

Er führt sie ins Wohnzimmer, wo Milo etwas gerichtet hat.

Paul: Hallo Milo.
Milo: Hallo, da seid ihr ja.
Ina: (sieht ihn, geht zu ihm) Seit wann bist du hier?
Milo: DU gerade erst gekommen.

Paul: Wie findest du unseren Weihnachtsbaum?
Maria: Schön.
Paul: Habt ihr auch einen?
Maria: Nein. Wir haben gar keinen Platz dafür.


Milo: Wer ist das?
Ina: Maria. Jans Tochter.
Milo: Jans.... was ?
Ina : Ja, du hast richtig gehört. Jan hat eine uneheliche Tochter. Ihre Mutter starb vor einiger Zeit und sie hat Jan darum gebeten, sich um sie zu kümmern.
Milo: Wow, nicht schlecht.


Paul: Komm, ich zeig dir jetzt mein Zimmer.

Er geht mit Maria in sein Zimmer.


Milo: Und wie geht es Jan?
Ina. Er liegt im Koma und niemand weiß, wie lange es dauern wird, bis er wieder zu sich kommt.
Milo: Und so lange willst du dich um die Kleine kümmern? Was ist mit Leni?
Ina: Milo, Leni weigert sich für dieses Kind zu sorgen. Jan ist mit Maria in eine kleine Wohnung gezogen. Lebt im Moment von Leni getrennt.
Milo: Wie bitte? Wie schräg ist das denn.
Ina: Ich werde mit Leni mal reden. Ich... ich kann sie auf der einen Seite ja verstehen.
Milo: Ach ja? Warum?
Ina: Sie sieht aus wie ihre Mutter. Und ich könnte mir schon vorstellen, dass sie beim Anblick Marias immer an Emanuela denken muss. Und an die Tatsache, dass Jan sie damals mit ihr betrogen hat.
Milo: Oh Mann, das ist mehr als heftig.
Ina: Du hast doch nichts dagegen, dass Maria erst mal bei uns bleibt?
Milo: Quatsch, natürlich nicht. Die Kleine kann ja nun überhaupt nichts für ihre Situation.
Ina: Seh ich genauso.
Milo: Ich koch uns dann mal was, hm?
Ina: Ich komm gleich nach. Möchte erst noch schnell nach den Kindern sehen.

Milo geht in die Küche und Ina ins Kinderzimmer.

Ina: Ich richte dir dann später das Gästezimmer, hm?
Paul: Kann Maria nicht hier bei mir schlafen? Mein Zimmer ist doch groß genug.
Ina: Ich weiß nicht, wenn sie möchte. Soll ich dein Bett hier im Zimmer aufbauen?
Maria: Ist mir egal. (sie wirkt etwas verloren und traurig)
Ina: Na jetzt spielt noch ein bisschen. Milo und ich kochen uns eine Kleinigkeit.
Paul: Machen wir.

Ina geht wieder und wenig später sitzen sie am Tisch und essen.

Ina: Schmeckt es dir nicht?
Maria: Doch, aber.... ich hab eigentlich gar keinen Hunger.
Milo: Aber du musst doch etwas essen, hm?

Sie schauen sich an. Maria ist traurig.

Maria: Ich bin müde.
Ina: Dann kannst du ins Bad gehen und dich für die Nacht fertig machen, hm?
Maria: Ja.

Sie steht auf und geht ins Badezimmer und zieht sich wenig später ihren Schlafanzug an.
Paul macht es ihr dann nach und sie sind nun beide im Bett.

Ina: (deckt Paul zu) Gute Nacht mein Schatz, schlaf gut.
Paul: Nacht Mami.
Ina: (geht zu Maria, deckt sie ebenfalls zu) Schlaf gut, maria.

Maria sagt nichts. Sie dreht ihr den Rücken zu und schluchzt. Ina spürt, dass sie sehr traurig ist.

Ina: Hey, es wird alles wieder gut, glaub mir. Dein Papa ist ein Kämpfer. Das hat er schon oft bewiesen. Und morgen gehen wir ihn gleich besuchen, hm?

Maria nickt nur. Ina steht auf und geht zur Tür, löscht das Licht. Sie hört das Schluchzen noch eine ganze Weile.

Ina: Sie tut mir so unendlich Leid.
Milo: Das wird wieder.
Ina: Hoffentlich. Ich... rufe noch schnell Hajo an.
Milo: Tu das.


Hajo und Tom sind inzwischen mit der Befragung in der Kneipe fertig, als Hajos Handy klingelt.

Hajo: Ina, wie läuft’s?
Ina: Die Kinder sind im Bett. Aber.... Maria... sie...
Hajo: Ja?
Ina: Hajo, sie tut mir so leid. Sie weint und ist traurig. Essen wollte sie auch nicht.
Hajo: Es ist schwer für sie, ständig irgendwo anders zu sein.
Ina: Sicher, aber.....
Hajo: Du machst das schon, Ina. Bei dir ist sie wirklich in den besten Händen. Wir sehen uns morgen.
Ina: Ist gut. Bis dann.


Ina legt auf. Milo merkt, dass ihr das alles sehr nahe geht. Er kommt zu ihr und nimmt sie in den Arm.
Sie müssen nichts sagen, spüren beide, was der andere fühlt.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat So 09 Sep 2012, 11:49



Am nächsten Morgen ist Maria schon früh auf. Sie geht in die Küche, wo Ina dabei ist, das Frühstück zu richten.

Maria: Morgen.
Ina: (dreht sich um) Hey, guten Morgen. Hast du gut geschlafen?
Maria: Ging so. Gehen wir zu Papa?
Ina: Natürlich. Aber erst wird gefrühstückt. Willst du mir helfen?
Maria: OK.

Sie hilft ihr ein bisschen und wenig später sitzen sie am Frühstückstisch. Ina ist froh, dass sie heute morgen ihren Kakao trinkt und auch etwas isst.

Maria: Ich bin fertig, kann ich mich schon anziehen?
Ina: Klar.

Sie steht auf und verschwindet.

Milo: Da kann es eine aber gar nicht abwarten, hm?
Ina: Sie vermisst ihren Vater.
Milo: Ja.
Ina: Paul, du bleibst bei Milo.
Paul: Kann ich Jan nicht auch besuchen?
Ina: Spätr vielleicht. Für Maria ist es jetzt wichtig, bei ihrem Papa zu sein. Alleine.
Paul: OK.
Milo: Wir spielen nachher gleich eine Runde Formel 1, einverstanden?
Paul: Wenn du unbedingt verlieren möchtest.
Milo: Ha, das werden wir ja sehen.


Sie frühstücken zu Ende und dann fahren Ina und Maria später in Richtung Klinik.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat So 09 Sep 2012, 11:50


Dort ist inzwischen schon längst Leni aufgetaucht. Sie sucht Dr. Weber.

Leni: Dr. Weber?
Weber: Frau Trautzschke, guten Morgen.
Leni: Morgen. Wie geht es meinem Mann?
Weber: Unverändert. Seine Werte sind stabil. Aber er möchte einfach nicht aufwachen.
Leni: Was glauben sie, wie lange das noch andauern wird?
Weber: Schwer zu sagen. Ich... ich hatte gestern noch ein Gespräch mit ihrem Vater.
Leni: Ja?
Weber: Ich hab ihm gesagt, dass psychische Faktoren eine Rolle spielen könnten. Daraufhin hat er mir von seinem Problem mit Maria und ihnen erzählt. Sie.... sie weigern sich, das Kind anzunehmen?
Leni: Ich glaube nicht, dass das für sie relevant sein könnte.
Weber: Unterschätzen sie das nicht. Er führt seit einiger Zeit eine Art Doppelleben. Er muss seine Liebe zu ihnen und ihrer gemeinsamen Tochter und die Liebe zu Maria trennen. Räumlich trennen. Das ist sicher eine schwierige Situation für ihn.
Leni: Kann ich zu ihm? (sie wird jetzt ein wenig sauer)
Weber: Sicher. Kommen sie.

Er bringt sie zu ihm und lässt sie dann alleine.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat So 09 Sep 2012, 11:58


Zur gleichen Zeit betreten Ina und Maria das Krankenhaus. Maria weiß ja schon, wohin sie müssen. Ina folgt ihr. Als Maria eine Tür öffnen möchte, geht Ina dazwischen.

Ina: Warte.
Maria: Was ist?
Ina: Lass mich erst mal mit einer Schwester reden. Ob wir auch zu ihm dürfen. Hm?
Maria: Na gut.

Ina öffnet die Tür zum Intensivbereich und sucht nach einer Schwester. Sie kommt an einem Fenster vorbei, als sie Lenis Stimme hört.
Sie dreht sich zum Fenster und erkennt Leni, die an Jans Bett steht und mit ihm redet.
Sie öffnet die Tür, die nur angelehnt ist noch ein Stück weit und kann nun folgendes mitanhören.

Leni: Jan, ich liebe dich. Und das weißt du. Aber wenn du mit deiner Aktion, hier den Komapatienten zu mimen, damit bezweckst, mich umstimmen
zu wollen, dann.... dann war’s das. Ich lasse mich zu nichts zwingen auch nicht von dir. Ich geb dir einen guten Rat. Wach endlich auf. Du hast nämlich eine Tochter, die dich wirklich braucht.


Ina ist ein wenig geschockt, über das, was sie da hören muss. Sie erkennt, dass Leni gehen will und geht ein paar Schritte von der Tür weg.
Als Leni aus dem Zimmer kommt, sieht sie Ina.

Leni: Ina.
Ina: Hallo.
Leni: Du möchtest zu Jan?
Ina: Ich hab Maria bei mir.
Leni: Ach, musst du dich jetzt um sie kümmern?
Ina: Ich tu das gerne.
Leni: Klar.

Sie will gehen.

Ina: Leni, warte.
Leni: (bleibt stehen) Ja?
Ina: Könnte ich dich kurz sprechen?
Leni: Ich muss Charlotte holen. Meine Babysitterin hat nicht so viel Zeit.
Ina: 5 Minuten. Bitte.


Die Tür geht jetzt auf und Dr. Weber kommt mit Maria herein.

Maria: Ich hab Dr. Weber getroffen und er hat gesagt, dass ich zu Papa darf. Hallo Leni.
Leni: Hallo.

Maria geht in Jans Zimmer und holt sich einen Stuhl, den sie dann neben sein Bett stellt.
Sie steigt auf den Stuhl, um näher bei ihm zu sein.

Weber: Dr. Weber.
Ina: Ina Zimmermann. Ich .. bin eine Kollegin von Herrn Maybach.
Weber: Ich weiß. Maria hat mir von ihnen erzählt. Sie entschuldigen mich? Ich muss zu einem dringenden Fall.
Ina: Sicher.

Er verlässt die beiden und Ina schaut Leni an.

Ina: 5 Minuten?
Leni: Na gut.

Sie verlassen den Intensivbereich und gehen in die angrenzende Cafeteria.
Sie holen sich jeder einen Kaffee und setzen sich dann an einen Tisch.

Ina: Als uns Hajo gestern von Maria erzählte, waren wir alle ganz schön geschockt. Damit hätten wir nie gerechnet.
Leni: Das glaub ich euch sogar.
Ina: Für dich war das doch sicher auch ein Schock. Erst einmal zu erfahren, dass es eine uneheliche Tochter gibt und dann noch, dass Emanuela die Mutter ist.
Leni: Sie hat es schon immer faustdick hinter den Ohren gehabt. Das war doch alles von ihr berechnet.
Ina: Übertreibst du jetzt nicht ein bisschen? Ich meine, wenn sie nicht gestorben wäre, würde Jan doch bis heute nichts von ihr wissen.
Leni: Ach was. Ich bin mir sicher, dass sie eines Tages wieder bei uns aufgetaucht wäre. Spätestens, wenn ihr das Geld ausgegangen wäre.
Ina: Leni..... Jan leidet unter dieser ganzen Situation.
Leni: Jetzt fängst du auch noch an.
Ina: Was meinst du?
Leni: Mir die Schuld für seinen Komazustand zu geben.
Ina: So ein Unsinn.
Leni: Ich werde Maria nicht dulden. Und Jan weiß das.
Ina: Aber warum? Sie hat doch nur noch Jan. Und du bist doch schon Mutter.
Leni: Vergiss es Ina. Du wirst mich nicht umstimmen können. Genauso wenig wie der Mann, der mir durch sein Koma ein schlechtes Gewissen einreden möchte.
Ina: Leni! Du glaubst also wirklich, Jan liegt dort oben, weil er dich damit unter Druck setzen möchte? (sie schauen sich an) Ich weiß nicht,
was ich noch sagen soll.
Leni: Nichts, Ina. In dieser Sache ist schon alles gesagt.

Sie steht nun auf und lässt Ina alleine zurück. Die ist etwas geknickt, hätte sie nie damit gerechnet, dass Leni so reagieren würde.
Sie wartet noch eine Weile und geht dann wieder nach oben zur Intensivstation.
Sie öffnet leise die Tür und sie hört Maria, die mit ihrem Papa spricht.

Maria: Papa, ich.... ich mag Ina ja. Sie ist wirklich nett. Aber..... ich möchte wieder zu Hause wohnen. Mit dir. Also..... wach endlich auf. Ich hab ja auch noch dein Weihnachtsgeschenk für dich. Das musst du doch auspacken. Bitte Papa.

Sie fängt wieder leise an zu weinen. Ina kommt jetzt zu ihr.

Ina. Alles OK? (sie nickt nur) Hallo Jan. Hast uns allen einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Hajo und Tom sind gerade dabei, den Typen zu
Fassen, der dir das hier angetan hat. Hör zu, wir kümmern uns alle um Maria, aber...... es wäre wirklich schön, wenn du dich bald wieder selbst um deine Töchter kümmerst. Du kannst das nämlich besser als wir.

Sie lächelt jetzt und sie steckt damit auch Maria an. Sie lächelt zurück.

Maria: Hast du gehört? Also... wach auf. Ich.. komm morgen wieder, ja?

Sie gibt ihm einen Kuss auf die Wange und Ina macht es ihr nach.
Danach verlassen sie das Zimmer.

Maria: Darf ich dich was fragen?
Ina. Klar, was möchtest du denn wissen?
Maria: Kanntest du meine Mutter auch?
Ina. Ja.
Maria: Hast du sie gemocht?

Ina ist jetzt ein wenig geschockt über diese Frage und antwortet nicht gleich.

Maria: Warum sagst du nichts? War sie so schlimm?
Ina: (bleibt jetzt stehen und Maria auch, kniet sich zu ihr runter) Maria, wir haben damals alle bemerkt, dass deine Mutter und Jan, also dein Vater, dass die Beiden etwas verbindet. Aber .....Jan war mit Leni zusammen. Und ich konnte Leni damals schon verstehen, dass sie Angst davor hatte, ihn an deine Mutter zu verlieren. Sie war eine sehr schöne Frau.
Maria: Mama hat mir einmal erzählt, dass sie Papa sehr geliebt hat und dass sie sich gewünscht hätte, dass er bei ihr bleibt.
Ina. Das war alles nicht so einfach. Schau mal.... Santo Domingo ist so weit weg und.......Er hat festgestellt, dass... dass seine Liebe zu Leni größer war. Das ist für dich jetzt vielleicht schwer zu verstehen, aber ich bin mir sicher, dass dir dein Vater, wenn du mal älter bist, die ganze Situation viel besser erklären kann.
Maria: Ich weiß, dass Papa Leni lieb hat. Und ich merke ja auch immer wieder, dass er sie vermisst. Und Charlotte. Vielleicht....vielleicht ist es ja besser, wenn ich doch wieder zurück zu Onkel Jose gehe.
Ina: Auf gar keinen Fall. Auch wenn im Moment alles ein bisschen chaotisch bei euch zugeht. Ich bin mir sicher, Leni wird sich besinnen und erkennen, dass ihr eine Familie seid.
Maria: Meinst du wirklich?
Ina. Ja. Leni mag Kinder. Bei dir.....dauert es zwar, aber du wirst sehen, eines Tages wird auch sie verstehen, dass es ein Fehler ist, dich abzuweisen. Gib ihr einfach noch ein bisschen Zeit, hm?
Maria: Gut.

Ina steht wieder auf und sie verlassen die Klinik.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat So 09 Sep 2012, 12:00


Später ruft sie Hajo an.


Hajo: Wie läuft es bei euch?
Ina. Ach ich weiß nicht. Ich... ich hatte heute morgen ein Gespräch mit Leni.
Hajo: Und?
Ina: Sie glaubt, Jan möchte sie durch seinen Komazustand unter Druck setzen.
Hajo: So ein Unsinn.
Ina: Das hab ich ihr auch gesagt, aber.... du kennst deine Tochter.
Hajo: Ja. Und Maria?
Ina: Sie spielt gerade mit Paul im Garten.
Hajo: Wie geht es ihr?
Ina. Schwer zu sagen. Heute morgen sehr gut, als sie bei Jan war. Sie hat mit ihm geredet.
Hajo: Aber?
Ina: Sie hat mich nach Emanuela gefragt. Ob ich sie mochte.
Hajo: Ina...
Ina. Keine Angst, ich hab mich, glaube ich, sehr gut aus dieser Situation gerettet. Sie hat sogar in Erwägung gezogen, wieder nach Hause zu gehen zu ihren Verwandten, damit Jan wieder mit Leni und Charlotte zusammen sein kann.
Hajo: Ich hoffe wirklich, dass Jan bald aufwacht.
Ina: Ja.
Hajo: Wir haben übrigens erste Hinweise, wo sich unser Mörder aufhalten könnte.
Ina: Braucht ihr mich?
Hajo: Nein, Ina. Bleib du zu Hause, wie besprochen.
Ina: Gut, dann hoffe ich, dass ihr den Mistkerl bald schnappt.
Hajo: Danke. Bis dann.
Ina: Ja. Tschüß.

Sie legt auf und schaut aus dem Fenster. Beobachtet die Kinder, die mit dem Ball spielen.



cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat So 09 Sep 2012, 12:04

Die Tage vergehen. Die Schule hat wieder angefangen und auch Maria kann wieder in den Hort. Sie zieht deshalb wieder zu Hajo, weil dieser näher an der Tagesstätte wohnt.
Es sind jetzt genau drei Wochen, die Jan im Koma liegt. Und immer noch kein Zeichen dafür, dass sich diese Lage ändert.
Für alle eine sehr angespannte Situation.
Besonders Maria leidet darunter. Sie spricht kaum noch. Und essen und trinken scheinen ihr auch nicht mehr so wichtig zu sein.

Es ist Freitagnachmittag im Büro.
Ina und Tom sind alleine. Hajo hat etwas früher Schluss gemacht, weil er, zusammen mit Sabine, mit Maria etwas unternehmen möchte.


Tom sitzt an seinem Schreibtisch und schlägt plötzlich mit voller Wucht einen Aktenordner zu. Ina erschreckt sich dabei.

Tom: So, mir reichts jetzt. Ich fahr in die Klinik.

Er steht auf und zieht sich seine Jacke an.

Ina. Was ist denn los?
Tom: (er ist immer noch laut) Was los ist? Ich werde mit unserem Kollegen jetzt mal Tacheles reden. So jedenfalls mache ich nicht weiter.
Ina: Tom, jetzt komm mal wieder runter.
Tom: Das macht der doch mit Absicht. Und es wird Zeit, dass ihm das mal jemand sagt.

Er geht wütend aus dem Büro. Ina schnappt sich schnell ihre Jacke und folgt ihm.

Ina: Jetzt mach keinen Quatsch Tom.

Sie folgt ihm. Er kommt an seinen Wagen und steigt ein. Ina schafft es gerade noch, auf den Beifahrersitz zu kommen.
Auf der ganzen Fahrt ins Krankenhaus wird nicht geredet.
Er hält vor der Klinik und geht schnurstracks gerade aus.
Jan wurde jetzt in ein anderes Zimmer verlegt, hängt aber immer noch an einem Apparat, der seine Herztöne überwacht.
Tom öffnet die Tür und steht blitzschnell vor Jans Bett. Ina hat Mühe, ihm zu folgen. Sie merkt, dass er total außer sich ist.

Tom: So, mein Freund. Du hörst mir jetzt mal zu. Ich sag’s nämlich nur einmal. Mir reichts. Du liegst hier und machst dir einen schlauen Lenz, während wir im Büro nicht mehr wissen, wo wir anfangen sollen. Ganz zu schweigen, von deinen Kindern. Du hast uns jetzt genug geärgert. Ich geb dir einen guten Rat.

Er ist so in Fahrt, dass Ina immer wieder versucht, ihn zu beruhigen. Aber Tom weist sie zurück, möchte, dass sie ihn nicht stören soll.

Ina: Tom hör auf.
Tom: Lass mich... Also ich geb dir einen guten Rat. Lass diese Spielchen. Ich geb dir genau 24 Stunden Zeit, um aufzuwachen. Wenn nicht, dann..... Dann war’s das mit unserer Freundschaft. Und Hajo.... der kann sich einen neuen Kollegen suchen. Dann ist Schluss bei mir. Ich hau wieder ab.

Jetzt fängt das Gerät, dass bisher keine Töne von sich gegeben hat, an zu spinnen. Die Herzfrequenz wird höher und das wirkt sich durch laute schnelle Tönen aus.
Beide, Ina und Tom, sind nun erschrocken.
Sofort kommt eine Schwester ins Zimmer und kurz danach Dr. Weber.

Weber: Was ist los?
Tom: (ist jetzt etwas fassungslos, wollte er das nicht) ich.... ich weiß nicht. Ich ich hab mich.... ganz normal mit ihm unterhalten.
Ina: Normal, ts...
Weber: Gehen sie raus. (Tom bleibt stehen) Ich bitte sie, gehen sie vor die Tür.

Er schiebt Tom jetzt nach draußen. Ina folgt ihm. Danach kümmert er sich um Jan.


Vor der Tür steht Tom in einer Ecke, immer noch geschockt.

Ina: Bravo. Das hast du jetzt super hingekriegt.
Tom: Ich.. ich konnte doch nicht ahnen, dass.....
Ina: Komapatienten bekommen alles mit. Alles, was rund um sie passiert. Ich dachte eigentlich, dass du das weißt.
Tom: Scheiße.

Er schlägt mit dem Fuß gegen die Wand.
Es dauert eine ganze Weile, bis die Tür auf geht und Dr. Weber mit ernster Miene wieder herauskommt. Tom geht sofort auf ihn zu.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  Kathy So 09 Sep 2012, 18:18

Hallo Cat,
nun wird es aber höchste Zeit das ich mich auch mal wieder melde. Bin ja schon vom ersten Buchstaben deiner Geschichte wieder dran mit dem Lesen. Tut mir leid das ich mich erst jetzt zu Wort melde. So aber nun willst du sicher wissen was ich dazu zu sagen habe Shocked Also im Moment mache ich mir einfach nur große Sorgen um Jan und hoffe das er bald aus dem Koma aufwacht und auch das er wieder ganz gesund wird. Es hat ihn ja schlimm erwischt Sad
Was nun Maria angeht tja da stehe ich etwas zwischen den Fronten denn ich kann Leni hier zum Teil auch ein bisschen verstehen auch wenn sie mit dem Wohnungsschloss austauschen etwas zu sehr überreagiert hat. Ich verstehe aber natürlich auch Jan, Maria ist seine leibliche Tochter und Jan wäre nicht Jan wenn er sich nicht um sie kümmern würde. Aber ich gebe auch ehrlich zu ich bin froh das das "nur" eine Geschichte ist denn wenn ich mir eins nicht wünschen würde dann diese Situation in einer Soko Folge Realität werden könnte. Ich hoffe du bis mir jetzt nicht böse, hat ja auch nichts mit dir und deiner Geschichte zu tun. Aber in einer Soko Folge möchte ich einfach nie wieder was von Emanuela hören oder sehen.
Aber wie es mit deiner Geschichte weitergeht und ob sie doch noch ein gutes Ende nimmt und Leni und Jan wieder eine richtige Familie werden mit Charlotte und Maria das will ich natürlich schon wissen und so freu ich mich darauf zu lesen wie es weitergeht.
Als nicht böse sein. Liebe Grüße Kathy

Kathy

Anzahl der Beiträge : 413
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Di 11 Sep 2012, 00:50

Hallo Kathy, da hab ich ja was angerichtet. ABer du sagst es ja selbst. Es ist nur eine Geschichte. Und ich glaube nicht, dass die Macher der Soko Leipzig so weit ausholen würden. Ich hab's gern getan und hier geht's auch schon wieder ein bisschen weiter.


Tom: Doc? Was ist los?
Weber: (immer noch ernst) Ich weiß nicht, was sie ihm gesagt haben, aber.... er hat sich sehr darüber aufgeregt. Sein Herz hat sich fast überschlagen.
Tom: Es ... es tut mir Leid. Ich....
Ina: Können wir .. zu ihm?
Weber: Er hat sich wieder beruhigt. Aber... bitte.... bleiben sie ruhig.
Tom: Sicher. Wird... nicht wieder vorkommen.
Weber: Gut, dann..... 5 Minuten. Länger nicht mehr.
Tom: Danke Doc.

Weber geht an ihm vorbei. Ina schaut Tom an und dann gehen sie wieder ins Zimmer. Der Apparat hat sich beruhigt, Jan liegt wieder ganz ruhig in seinem Bett.
Tom geht wieder auf ihn zu. Dieses Mal überlegt er eine Weile, was er jetzt sagt.

Tom: Hör zu Jan, ich...... also ich.... ich möchte mich für das, was ich eben gesagt habe....entschuldigen. Ich.... hab ein bisschen übertrieben.
Ina: Ein bisschen ist gut.
Tom: (schaut Ina an) Ja ich weiß. (schaut wieder zu Jan) Ich verspreche, dass ich mich nicht wieder so gehen lasse. Aber wir alle wollen einfach, dass du endlich wieder aufwachst. Du fehlst an allen Ecken und Enden.


Er wendet sich kurz ab und schaut auf den Boden. In diesem Moment öffnet Jan ein Auge und signalisiert Ina, die das zufällig sieht, das Spiel mitzuspielen. Obwohl sie in diesem Moment am liebsten lauthals seinen Namen gerufen hätte.

Tom: Ich ... ich verspreche dir auch, ich werde einen Monat lang tun, was du von mir verlangst. Ich koche dir Kaffee, ich fahr dich überall hin, ich
Schreibe unsere Berichte.
Jan: Zwei Monate lang.
Tom: Klar auch zwei Monate lang. (er stutzt jetzt kurz) Zwei Monate lang?

Er dreht sich jetzt wieder zu Jan und muss erkennen, dass dieser wach ist. Ina muss jetzt losprusten.
Tom schaut Ina an und merkt, dass die beiden ihn soeben auf den Arm genommen haben.

Tom: Ich fass es nicht. Du...du bist ein verdammter Mistkerl.

Jetzt muss auch Jan grinsen.
Sie schauen sich an. Tom ist ihm in diesem Moment aber nicht mehr böse. Er geht zu ihm und nimmt ihn in den Arm.

Tom: Komm her.

Sie umarmen sich und danach ist Ina an der Reihe.

Ina. Jan, du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, dass du.... (ihr kommen jetzt fast die Tränen)
Jan: Schon gut. Es ... es tut mir auch Leid. Weiß auch nicht, was .... was los war. Dr. Weber sagte mir, dass ich..... drei Wochen im Koma lag?
Tom 3 Wochen und ein Tag, ja. Definitiv zu viel, wenn du mich fragst.
Jan: Ja, das hast du mir ja vorhin deutlich zu verstehen gegeben.
Tom: Du hast wirklich alles mitbekommen? Alles, was ich .....gesagt habe? (sie schauen sich nur an) Sorry.
Jan: Ist OK. (er schaut Ina an) Danke.
Ina: Wofür?
Jan: Du hast dich doch um Maria gekümmert, oder?
Ina: (schaut zu Tom, dann wieder zu Jan) Ja. Wir..... wir alle haben uns um sie gekümmert.
Jan: Leni auch?
Ina: Nein. Leni nicht.

Es herrscht kurz Schweigen.

Tom: Hey, das ist jetzt kein Grund wieder in eine Schlafphase zu fallen. Es wird Zeit, dass du das Problem Maria/Leni selbst in die Hand nimmst.
Jan: Das werde ich auch. Sobald ich hier raus bin.
Ina: OK, dann werden wir jetzt mal gehen und Bescheid sagen, dass du wieder unter uns weilst.
Jan: Tu das.

Sie geht zu ihm und gibt ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, dann verschwinden sie.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Di 11 Sep 2012, 00:59

Hajo ist gerade dabei, ein paar Kleinigkeiten zu richten, weil er mit Maria und Sabine in den Zoo gehen möchte, als sein Handy klingelt.

Hajo: Ina, was gibt’s denn?
Ina: Tom und ich sind im Krankenhaus.
Hajo: Ist was mit Jan?

Sabine und Maria hören das und beobachten Hajo ganz genau.

Ina: Wie man’s nimmt. Er ist aufgewacht.
Hajo: Was!!!

Sabine und Maria schauen sich an, sind etwas erschrocken. Sollte etwas Schlimmes passiert sein.

Ina: Ja. Ich glaube, das haben wir Tom zu verdanken. Er hat vorhin ein Donnerwetter losgelassen, als wir bei ihm waren.
Hajo: Ist gut. Wir kommen. Danke für den Anruf. (er legt auf, Maria kommt sofort auf ihn zu)
Maria: Was ist mit Papa?
Hajo: Er möchte dich sehen.
Maria: Er..... er will mich sehen? Heißt das, dass....... dass er wach ist?
Hajo: Genau. Er ist vorhin aufgewacht.

Maria fängt an zu strahlen und auch Sabine ist so froh über diese Nachricht.

Sabine: Na dann würde ich sagen, nichts wie los.
Maria: Jaaa.

Sie läuft zur Tür und die anderen folgen ihr.
Hajo fährt auf direktem Wege in die Klinik. Unten möchte Maria noch ein paar Blumen für ihn haben. Sabine kauft einen kleinen bunten Strauß.
Dann geht’s nach oben. Sie klopfen und sie hören ein leises.... „Ja?“

Die Tür geht auf und Maria sieht ihren Papa, wie er sie anlächelt.

Jan: Hey.
Maria: (läuft schnell auf das Bett zu) Papa.

Hajo und Sabine kommen gleich nach und er setzt die Kleine auf die Bettkante, so dass sie ihren Papa auch umarmen kann.

Maria: Du weißt gar nicht, wie froh ich bin, dass du endlich aufgewacht bist.
Jan: Und ich erst. (er schaut jetzt zu Hajo und Sabine) Hallo.
Hajo: Hallo.
Sabine: Siehst richtig gut aus.
Jan: Danke, ich konnte mich ja auch gut erholen. Es tut mir Leid, wenn ich euch so lange im Ungewissen gelassen habe.
Hajo: Schon gut. Jetzt ist es ja vorbei.

Hajo und Jan schauen sich sehr intensiv an. Sabine merkt das.

Sabine: Maria, was hältst du davon, wenn wir mal draußen nach einer Schwester Ausschau halten. Eine Vase für die Blumen holen, hm?
Maria: Klar. Bin gleich wieder da. (sie rutscht vom Bett herunter und verlässt mit Sabine das Zimmer)

Jetzt sind Hajo und Jan alleine. Hajo schaut Jan an, der aber meidet jetzt seinen Blick.

Jan: Es tut mir Leid.
Hajo: Jan...ich.... ich kann einfach nicht verstehen, warum du mir nichts gesagt hast.
Jan: (schaut ihn jetzt mit etwas feuchten Augen an) Ich..... ich hatte ... Angst. Angst, dass du genauso reagierst, wie Leni.
Hajo: Ich sag dir jetzt mal was. Leni ist meine Tochter und ich liebe sie. Aber das bedeutet nicht zwangsläufig, dass ich mit dem, was sie tut und wie sie es tut, einverstanden bin. Ich lehne ihre Haltung dir und Maria gegenüber strengstens ab.
Jan: Deiner Wortwahl zu urteilen, hast du mit ihr darüber schon gesprochen.
Hajo: Natürlich hab ich das. Mehr als einmal. Das kannst du mir glauben.
Jan: Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass sie einen so langen Atem hat, was die Entscheidung angeht. Aber... da hab ich mich wohl in ihr getäuscht.
Hajo: Jan....
Jan: Ist schon gut. Ich... ich muss mich jetzt nur nach einer neuen Wohnung umschauen. In einem Monat kommt die Vermieterin aus dem Ausland zurück.
Hajo: Das ist erst mal kein Thema. Ihr kommt zu mir.
Jan: Lass gut sein, Hajo. Aber.... das möchte ich nicht.
Hajo: Jan, bei mir habt ihr mehr Platz als momentan.
Jan: Ist ja auch nicht schwer.
Hajo: Genau. Maria braucht ihr eigenes Zimmer und das hat sie bei mir schon.

Die beiden kommen wieder, die Blumen in einer Vase.

Maria: So, jetzt haben sie Wasser.
Jan: Die sind schön.
Maria: Hab ich selbst ausgesucht.
Sabine: Und? Wie fühlst du dich?
Jan: Ganz gut.
Hajo: Deine Wunde?
Jan: Spür ich kaum noch.
Maria: Dann kommst du endlich nach Hause, ja?
Jan: Auf jeden Fall, mein Schatz. (er schaut Sabine und Hajo an) Danke, dass ihr euch um Maria gekümmert habt.
Sabine: Ach Jan. Das haben wir doch gerne getan.
Jan: Ich hoffe, du warst anständig.
Hajo: Das versteht sich ja wohl von selbst.

Sie müssen jetzt alle schmunzeln.

Hajo: So, jetzt lassen wir deinen Vater aber wieder alleine. Er muss wieder richtig zu Kräften kommen.
Maria: Aber wir besuchen ihn gleich morgen früh wieder, ja?
Hajo: Natürlich.

Sie umarmt Jan wieder und er gibt ihr einen ganz dicken Kuss.

Jan: Ich komm ganz schnell nach Hause. Versprochen.
Maria: Endlich.

Sie verabschieden sich und Jan ist wieder alleine. Er lässt die Tür lange nicht aus den Augen, in der Hoffnung, dass Leni auch noch kommt.
Die Tür geht zwar auf, aber es ist Dr. Weber, der wieder reinschaut.

Weber: Hab ich richtig gesehen. War das Maria?
Jan: Ja.
Weber: Sie haben eine sehr nette und sehr hübsche Tochter, Herr Maybach.
Jan: Danke.
Weber: Ich möchte mir ihre Wunde anschauen und versuchen, ein paar Schritte mit ihnen zu gehen. Wenn sie es wollen.
Jan: Klar will ich. Ich muss so schnell wie möglich nach Hause.
Weber: Langsam langsam. Eins nach dem anderen.

Er untersucht seine Schussverletzung.

Weber: Haben sie Schmerzen?
Jan: Eigentlich nicht. Ein Ziehen vielleicht.
Weber: Ja, wir haben vor ein paar Tagen die Fäden gezogen. Und auch sonst war alles in Ordnung. Wir mussten die Milz entfernen, was aber nicht wirklich ein Problem darstellt. Sie können auch ohne ihre Milz wie bisher weiter leben. So und jetzt versuchen wir mal, sie aufzusetzen.

Er hilft Jan, der beim ersten Versuch ein wenig schmerzverzerrt schaut.
Aber er ist eisern. Nach ein paar Sekunden sitzt er an der Bettkante.

Weber: Geht’s noch?
Jan: Ja.
Weber: Wenn es zu viel wird, dann sagen sie Bescheid. Es hat keinen Wert, wenn sie sich übernehmen.
Jan: Geht schon.
Weber: Gut, dann treten sie jetzt mal auf.

Jan rutscht langsam von der Bettkante hinunter und steht. Etwas wacklig aber er steht.

Weber: Was macht der Kreislauf?
Jan: Mir ist ein bisschen schwummrig.
Weber: Ist normal, wenn man so lange gelegen ist. Machen sie langsam.

Er bleibt noch eine ganze Weile bei Jan und sie gehen ein paar Schritte im Zimmer hin und her.
Danach legt er sich wieder ins Bett.

Weber: Sie werden sehen, morgen geht das schon viel besser. Jetzt ruhen sie sich wieder aus.
Jan: Danke Doktor.

Er verlässt das Zimmer und wenig später ist es tatsächlich Leni, die zu ihm kommt.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Di 11 Sep 2012, 01:01



Charlotte hat sie dieses Mal dabei. Sie läuft langsam auf Jans Bett zu.

Lotte: Papa.
Jan: Hey, wer kommt denn da?

Er ist total glücklich, die beiden zu sehen.

Leni: Hallo. (sie beugt sich zu ihm und gibt ihm einen Kuss) Du glaubst gar nicht, wie froh ich war, als Papa mich anrief und sagte,
dass du wach bist.
Jan: Ich bin auch froh. Ich... ich kann gar nicht glauben, dass es 3 Wochen waren.
Leni: Eine lange Zeit. Hatte wirklich Angst um dich, Jan.
Jan: Ach was. Unkraut vergeht nicht. Ist bei euch beiden alles klar?
Leni: Sicher.
Jan: Leni.... hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, wie es vielleicht weiter gehen könnte?
Leni: Was meinst du?
Jan: Ich ... ich muss bis Ende nächsten Monats aus der Wohnung. Die Vermieterin kommt zurück. Na ja und ich dachte, vielleicht ..... könnten Maria und ich...
Leni: Jan, lass uns darüber reden, wenn du wieder draußen bist, ja?
Jan: Das klingt auf jeden Fall nicht nach einem klaren nein. Gut. Reden wir später. Und jetzt erzähl mal.

Leni bleibt noch eine ganze Weile und sie erzählt, was sie so die letzten drei Wochen erlebt hat. Jan hört gespannt zu, wird aber zunehmends müder.

Leni: so, ich denke, das reicht erst mal. Du brauchst deine Ruhe.
Jan: Na ja, ich bin ehrlich gesagt, schon etwas müde. Obwohl ich so lange geschlafen habe. (er lächelt sie an)
Leni: Wir kommen morgen wieder, hm?
Jan: Ja.

Sie küssen sich zum Abschied und auch Charlotte bekommt einen Kuss.
Dann ist Jan wieder alleine.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Di 11 Sep 2012, 01:06

Am nächsten Tag wird er noch einmal komplett auf den Kopf gestellt und der Arzt attestiert ihm, dass er nach Hause kann.
Hajo holt ihn ab und bringt ihn nach Hause. Maria ist dort mit Sabine und sie haben einen Kuchen gebacken.
Sie trinken noch gemeinsam einen Kaffee und dann sind Jan und Maria wieder alleine. Sie genießen den restlichen Tag, hat Maria ihm auch noch so viel zu erzählen.

Am nächsten Morgen gehen sie es gemütlich an.
Gegen Mittag möchte Jan mit Maria zu Leni fahren. Ihr Auftritt in der Klinik hat ihn positiv stimmen lassen, dass sie jetzt vielleicht doch einlenkt.

Er kauft einen schönen Strauß Rosen und sie fahren zu ihr.

Maria: Meinst du, sie lässt uns rein?
Jan: Also.. ich denke ja. (er schaut sie an, sie lächeln) Komm.

Sie steigen aus und gehen zur Haustür. Jan klingelt.
Es dauert eine Weile, bis Leni aufmacht. Als sie Maria sieht, ist sie etwas zurückhaltend.

Jan: Hallo.
Leni: Jan, du?
Jan : Ja, wir .. wir dachten... wir besuchen euch.
Leni: Das ist nett aber....
Jan: (er streckt ihr den Strauß Blumen entgegen) Dürfen wir...reinkommen?
Leni: Nein.
Jan: (ist jetzt zuerst enttäuscht) Dürfen wir dich und Charlotte dann wenigstens zum Essen einladen?
Leni: Jan entschuldige, aber Charlotte hat ein wenig Temperatur. Ich.. ich möchte jetzt nicht unbedingt mit ihr nach draußen. Tut mir Leid.

Sie schließt die Tür wieder, Jan ist jetzt mehr als enttäuscht. Maria merkt das und nimmt seine Hand in die ihre. Sie schauen sich an.

Jan: Tja, das war jetzt nichts.
Maria: Sorry.
Jan: Du kannst doch nichts dafür. Ich.. ich hätte wahrscheinlich vorher anrufen sollen.
Maria: Und jetzt?
Jan: Überreichen wir die Blumen jemandem, der sie verdient hat und der sie ganz bestimmt auch annimmt.
Maria: Und wer ist das?
Jan: Sabine.
Maria: Au ja.

Sie freut sich und Jan fährt zu Sabine.
Wieder mit dem Strauß Blumen bewaffnet laufen sie zur Haustür. Sie klingeln.

Sabine: (öffnet) Das ging ja schne...ll

Jetzt erst erkennt sie Jan und Maria.

Sabine: Jan hallo.
Jan: Hallo. Stören wir?
Sabine: Na ja... ehrlich gesagt.... ich.. ich warte eigentlich auf....

Jetzt kommt im Hintergrund Hajo die Treppe hinauf.
Jan dreht sich um und sie schauen sich an

Jan: Hajo.
Hajo: Na ihr beiden?
Jan: Ja eigentlich wollten wir dir...nur die Blumen vorbeibringen. (er gibt ihr den Strauß)
Sabine: Jan, die... die sind ja wunderschön.
Jan: Danke. Ja, dann... wollen wir mal nicht länger stören. Ihr habt sicher noch etwas vor.
Hajo: Stimmt. Ich hab Sabine zum Essen eingeladen.
Jan: Aha.
Maria: Wir wollten auch essen gehen, mit Leni und Charlotte. Aber.... sie hatte keine (schaut Jan an) Zeit.

Hajo merkt, dass das nicht der wahre Grund sein kann, geht aber nicht weiter darauf ein.

Hajo: Also, wenn ihr wollt, dann... kommt ihr einfach mit.
Jan: Lass mal Hajo. Ihr wollt sicher alleine sein.
Sabine: Quatsch. Ihr kommt mit.

Jan schaut nun Sabine an, danach Hajo. Auch der nickt wohlwollend.
Jan sieht jetzt Maria an.

Jan: Was meinst du?
Maria: Hm... hätte schon Lust.
Hajo: Also gebongt. Bist du soweit?
Sabine: Ich stell nur noch schnell die Blumen in die Vase, ja?
Hajo: Gut.
Maria: Ich komme mit.

Sie folgt Sabine und die beiden sind alleine.

Hajo: Leni hat dich nicht in die Wohnung gelassen, stimmt’s?
Jan: Weißt du, als sie vorgestern in der Klinik war, da... da dachte ich wirklich, es hat sich etwas geändert an ihrer Einstellung.
Deshalb wollte ich heute auch mit ihr und Charlotte essen gehen. Aber....
Hajo: Jan, du darfst nicht locker lassen. Ich bin mir sicher, dass sie euch eines Tages wieder die Tür öffnet.
Jan: Aber wann? Wir müssen aus der Wohnung.

Die Tür bewegt sich und die beiden Damen kommen wieder.

Sabine: Es kann losgehen.

Hajo und Jan unterbrechen ihr Gespräch und sie fahren zum See, wo Hajo einen Tisch bestellt hat.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Mi 12 Sep 2012, 00:02

Sie genießen das Essen.

Maria: Darf ich kurz zum See?
Jan: Klar.

Sie steht auf und geht zum See. Jan hat sie immer im Blick.

Sabine: Es tut gut zu sehen, dass es ihr wieder besser geht.
Jan: Was meinst du?
Sabine: Sie wollte die letzten Tage nicht mehr richtig essen und trinken. Und sie hat auch kaum noch geredet.
Hajo: Es war nicht einfach. Sie hat dich jeden Tag besucht, aber... sie hatte große Angst davor, dass du nicht mehr aufwachst.
Jan: Ich weiß. (er seufzt)
Hajo: Jan, es wird sich alles finden, glaub mir.
Jan: Hajo... was kann ich denn noch tun? (er schaut ihn an) Was kann ich tun, damit Leni .... dass sie....
Hajo: Ich weiß es nicht. Du darfst einfach nicht locker lassen.
Jan: Das sagt sich so leicht.
Sabine: Ich hab eine Idee. Was hältst du davon, wenn Hajo und ich mit Maria in den Zoo gehen. Dann hast du den Nachmittag mit Leni. Alleine lässt sie dich ja in die Wohnung.
Jan: Das ist lieb von dir. Aber ich hab eure Hilfe schon viel zu lange in Anspruch genommen.
Hajo: Also jetzt reichts. Wir würden das nicht vorschlagen, wenn wir es nicht Ernst meinten. Jan, du musst endlich einmal akzeptieren, dass es Menschen in deinem Leben gibt, denen du sehr am Herzen liegst. Und wenn diese Menschen dir helfen wollen, dann solltest du diese Hilfe annehmen.
Sonst wären wir nämlich beleidigt.
Sabine: Da hat er Recht.
Jan: (schaut beide an) Danke. Ich.... ich wäre wirklich gerne bei Leni.
Hajo: Also abgemacht. Wir gehen in den Zoo und du besuchst deine Familie.
Maria: (kommt zurück) Das Wasser ist kalt, brr. (Jan muss lachen)
Jan: Du wolltest doch nicht etwa schwimmen gehen?
Maria: Nee.
Jan: HÖr zu Maria, ich.. ich würde gerne noch mal bei Leni vorbeischauen. Wegen Charlotte. Könntest du dir vorstellen, mit Hajo und Sabine den
Nachmittag im Zoo zu verbringen?
Maria: Klar.
Jan: Es... es macht dir nichts aus?
Maria. Nein. Geh nur. Ich hab dich heute Abend ja wieder. Und morgen und übermorgen und....
Jan: Schon gut. (er lächelt sie an, sie erwidert sein Lächeln) Ich hab dich lieb.
Maria: Ich dich auch.

sie geht zu ihm und er nimmt sie ganz fest in seine Arme.
Hajo und Sabine schauen sich an, lächeln ein wenig. Es ist schön und gleichzeitig auch traurig, die beiden so zu sehen. Wissen sie, wie sehr es sich Jan wünscht, wieder eine richtige Familie zu sein.

Hajo: Bedienung?
Bedienung: Sofort.

Die Bedienung kommt zu ihnen.

Hajo: Die Rechnung bitte.
Bedienung: Gerne.

Sie geht wieder und Hajo möchte seinen Geldbeutel holen.

Jan: Lass mal stecken, Hajo. Das übernehme ich.
Hajo: Kommt überhaupt nicht in Frage. Ich habe euch eingeladen.
Jan: Ja. Aber ich hab noch einiges gut zu machen. Also... bezahle ich.

Sie schauen sich beide an, schweigen.

Hajo: Na gut. Dieses Mal. Das nächste Mal, bin ich wieder dran.
Jan: Klar.

Jan bezahlt und dann trennen sich die Wege. Hajo fährt mit Maria und Sabine in den Zoo und Jan zu Leni.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Mi 12 Sep 2012, 00:08


Er steht vor der Tür, klingelt wieder. Leni öffnet. Schaut sich um.

Jan: Hallo. Ich... ich bin dieses Mal alleine. (sie schauen sich an) Darf ich?

Sie sagt nichts, geht von der Tür weg und er geht hinein.

Leni: Wem hast du denn Maria aufs Auge gedrückt?
Jan: Wie du das sagst. Hajo ist mit ihr in den Zoo.
Leni: Papa? (er nickt) Ich wünschte, er würde sich auch mal so viel Zeit für seine Enkelin nehmen.
Jan: Das liegt nicht an ihm.
Leni: Klar. Ich bin Schuld.
Jan: Leni, bitte.
Leni: Ich weiß, wie Papa über mich denkt, weil ich mich dir gegenüber so verhalte.
Jan: Er kann es eben nicht ganz nachvollziehen. Wie ich auch.
Leni: Ach komm Jan. Wenn ich dich mit einem Mann betrogen hätte und ich vn diesem Mann ein Kind bekommen würde....... Würdest du das Kind akzeptieren? Auch wenn es nicht dein eigen Fleisch und Blut wäre? (schweigen) Sei ehrlich.
Jan: Gute Frage. Ich... ich weiß es nicht. Wenn dieser Mann leben würde, dann wahrscheinlich nicht. Ich hätte immer noch Angst davor, dass du dich weiter mit ihm triffst. Oder er sogar Ansprüche stellt, was das Kind betrifft. Aber Marias Mutter ist tot. Sie hat außer mir niemanden mehr. Emanuela kann dir also nicht mehr gefährlich werden.
Leni: Mag sein, aber...... sie ist und bleibt nun mal ihre Tochter.
Jan: Die sehr gerne eine neue Mutter hätte. Und ich könnte mir keine bessere vorstellen, als dich.
Leni: Lass gut sein jetzt. Ich will nicht streiten.
Jan: Ich auch nicht. Ich wollte eigentlich auch nur wissen, wie es Charlotte geht. Hat sie hohes Fieber? (sie schauen sich an)
Leni: Charlotte hat kein Fieber. Das... das hab ich nur gesagt, damit du wieder gehst.
Jan: Aha. (er schaut nach unten)
Leni: Jan, mach es mir und dir doch nicht so schwer. (sie will an ihm vorbei in die Küche, er hält sie am Arm fest, sie schauen sich an)
Jan: Leni, du... du fehlst mir.

Jetzt geht er auf sie zu und küsst sie. Zuerst nur ganz kurz, dann kommt die Leidenschaft wieder in ihm hoch und er küsst sie lange und sehr intensiv. Leni geht voll darauf ein.
Hat sie, wie er, dieses Gefühl, begehrt zu werden, auch vermisst.

Jan: Wo ist Charlotte?
Leni: sie schläft.
Jan: Na, dann hoffe ich mal, dass das noch eine Weile so anhält. Komm.

Er zieht sie ins Schlafzimmer und sie lieben sich. Sie genießen dieses Gefühl, diese Leidenschaft.

Wenig später liegt Leni in Jans Arm. Sie schweigen einge ganze Weile.

Jan: Verrätst du mir, was du denkst?
Leni: Ich frage mich gerade, was bei uns schief läuft. Ich meine.... wir lieben uns und gleichzeitig gehen wir getrennte Wege.
Jan: Stimmt. Was aber nicht so sein muss.
Leni: Ich weiß. Ich bin die böse. Das hat mir auch Dr. Weber klar zu verstehen gegeben, als du im Koma lagst.
Jan: Du warst wütend auf mich.
Leni: (geht etwas mit dem Kopf nach oben, schaut ihn an) Du ... du hast...
Jan: Ich hab alles mitbekommen, ja. Ich hatte nicht vor dich mit meinem Koma unter Druck zu setzen. Ich wollte aufwachen, immer wieder.
Wenn du da warst oder... wenn mich Maria besuchte. Aber es ging nicht. Es.....
Leni: Ist gut. Quäl dich nicht Jan.
Jan: Weißt du.... als ich den Typen verfolgte und der sich plötzlich umdrehte und .... auf mich schoss, da......da dachte ich.... Scheiße, das war’s dann. Mir... mir gingen tausend Dinge durch den Kopf. Was ich alles noch mit dir erleben wollte, Charlotte und... Maria
Leni: Hör auf, bitte. Du lebst. Und nur das zählt, hm?
Jan: Leni ich möchte immer bei dir sein. Nicht nur zwischen Frühstück und Abendessen. Mal auf die schnelle eine Runde Sex. Das .... das reicht mir nicht.
Leni: Dann schick Maria wieder zurück.
Jan: Du kannst nicht über deinen Schatten springen, hm?
Leni: Nein Jan. So gerne ich mit dir jede Sekunde verbringen möchte.
Jan: OK. Aber... vielleicht könntest du mir bei der Suche einer neuen Wohnung helfen? Sie darf nicht so teuer sein und... vielleicht ein bisschen mehr Platz als die jetzige?
Leni: Warum ziehst du nicht zu meinem Vater? Der hat dir doch sicher das Angebot gemacht.
Jan: Hat er. Will ich aber nicht. Ich hab schon tagsüber mit ihm zu tun. Das brauche ich nicht auch noch nach Feierabend. So gern ich deinen alten Herrn habe.

Sie schauen sich an, schmunzeln.

Jan. Also?
Leni: OK. Ich…hör mich mal um.
Jan: Danke.

ER nähert sich ihr wieder und küsst sie. Sie möchte darauf eingehen, als sie Charlotte rufen hören.

Leni: Sie hat ausgeschlafen.
Jan: Ja. Aber... sie hat tapfer durchgehalten. (er grinst sie an)
Leni: Klar. Ich geh mal
Jan: OK. Komm gleich nach.

Leni steht auf und zieht sich etwas über. Jan bleibt noch kurz liegen und macht sich dann ebenfalls fertig.
Charlotte freut sich natürlich riesig, als sie ihren Papa sieht.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  cat Mi 12 Sep 2012, 00:13

Sie entschließen sich, in den angrenzenden Park zu gehen, damit Charlotte auf dem Spielplatz spielen kann.


Wenig später sitzt Charlotte mit anderen Kindern in ihrem Alter im Sandkasten und buddelt.
Jan und Leni sitzen auf der Bank und beobachten sie.

Leni: Ich würde gerne für ein paar Tage mit Charlotte wegfahren.
Jan: Wohin?
Leni: Weiß noch nicht. (sie schaut ihn an) Was ist mit dir? Meinst du... Papa würde dir ein paar Tage frei geben?
Jan: Ich weiß nicht. Ich hab mich ja gerade 3 Wochen erholt.
Leni: Hast du, ja? Im Ernst Jan. Ich würde gerne mit dir gemeinsam verreisen. Vielleicht an die Ostsee?

Jan meidet ihren Blick, schweigt.

Leni: Verstehe. Du willst Maria nicht alleine lassen. Aber sie war jetzt 3 Wochen alleine. Da kannst du sie doch sicher noch einmal ein paar Tage zu Ina bringen.
Jan: Könnte ich, ja. Will ich aber nicht.
Leni: Verstehe.
Jan: Ach Leni, komm.
Leni: Schon gut. Vergiss es. Fahr ich eben alleine.

Jan steht jetzt auf und geht auf Charlotte zu. Er setzt sich zu ihr an den Rand der Sandkiste und spielt mit ihr. Er hat keine Lust mehr, mit Leni immer über das eine Thema zu reden.
Sie wird nie einlenken. Und damit muss er erst mal klar kommen.

Es ist doch schon spät, als er bei Hajo klingelt.

Jan: Tut mir Leid, ist doch später geworden, als gedacht.
Hajo: Macht doch nichts. Komm rein.

Sabine ist in der Küche, Maria liegt auf dem Sofa und schläft.

Hajo: Komm. (sie gehen ebenfalls in die Küche)
Jan: Hallo Sabine.
Sabine: Hey. Wie war dein Nachmittag?
Jan. Ganz gut.
Hajo: Das klingt aber nicht sehr überzeugend.
Jan: Ach ich weiß auch nicht.

Hajo fasst ihn am Arm, sie schauen sich an. Hajo spürt, dass er mit dieser Situation zu kämpfen hat.

Hajo: Ihr habt miteinander geschlafen?
Jan: Ja. (er geht an ihm vorbei)
Hajo: Und?
Jan: Nichts und.
Hajo: Jan, so hat das keinen Wert. Du machst dich kaputt.
Jan: Was soll ich denn tun? Ich liebe Leni. Und.... ich möchte ....
Hajo: Was? Was möchtest du?
Jan: Am liebsten immer mit ihr zusammen sein.
Hajo: Dann musst du Maria wieder zurückbringen.
Jan. (dreht sich um, schaut ihn entsetzt an) Wie.. .wie kannst du nur so etwas sagen?
Hajo: Jan, beruhige dich. Das .... das war jetzt nicht ernst gemeint, hm?
Jan: Ich bin jetzt überhaupt nicht zu Scherzen aufgelegt. Ich wecke Maria.
Hajo: (er hält ihn fest) Das wirst du nicht tun. Du kannst heute Nacht hier bleiben. (sie lassen sich jetzt nicht aus den Augen)
Jan: Will ich aber nicht.

ER macht sich los und geht ins Wohnzimmer. Hajo schaut Sabine an, die nur leicht den Kopf schüttelt, was so viel wie heißen soll. „Lass ihn“


Jan kommt zu Maria und streicht ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Sie kommt zu sich.

Jan: Hallo mein Schatz.
Maria: Papa. Im Zoo, da... da war es sooo toll.
Jan: Ja? (sie nickt) Komm, lass uns nach Hause fahren, hm
Maria: OK.

Sie steht langsam auf und sie gehen noch mal in die Küche.

Jan: Danke nochmal, dass ihr euch.... um Maria gekümmert habt. (er geht)
Hajo: Jan, warte. (er möchte zu ihm, aber Sabine hält ihn fest)

Dann hören sie nur noch, wie die Tür ins Schloss fällt.


Sabine: Hajo, es hat kein Zweck, wenn du dich in die Sache einmischst. Die beiden müssen das für sich klären.
Hajo: Aber ich kenne Jan. Der steht das nicht mehr lange durch.
Sabine: Dann müssen sich die beiden trennen. So hart das klingen mag.
Hajo: Aber sie lieben sich doch.
Sabine: Sie schlafen miteinander. Aber ob das wirklich noch Liebe ist? Es gehört ein bisschen mehr dazu, als miteinander ins Bett zu gehen.
Und das weißt du auch.
Hajo: Ja.

Er geht an ihr vorbei nach draußen. Möchte jetzt alleine sein.


cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

***Maria*** - Seite 2 Empty Re: ***Maria***

Beitrag  Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Seite 2 von 3 Zurück  1, 2, 3  Weiter

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten