LLT 2. Teil - Klapprad oder Klapperstorch - 28.04.2010 - ZDF

Heute abend kommt also nun der zweite Teil von "London, Liebe, Taubenschlag" und ich bin gespannt, ob er den Witz und das gute Gesamtbild des ersten Teils halten kann. Lassen wir uns also überraschen und hoffen auf weiteren guten Humor und viel Gefühl.

Tja, so begeistert ich vom ersten Teil war, so enttäuscht war ich vom zweiten Teil. Wie ich es erwartet hatte, konnte der zweite Teil absolut nicht mit dem ersten Teil mithalten. Mal davon abgesehen, daß Marco in seiner Rolle wieder brillant war , hätte man sich den zweiten Teil echt sparen können. Zumal ich am Ende doch wenigstens erwartet habe, daß man noch in einem Zeitsprung sieht, wie Tom seine Klappräder nun produzieren und verkaufen kann. Aber diese Frage blieb ja offen...aber hoffentlich nicht für einen dritten Teil.

Außerdem kam es mir so vor, als hätte ich ein DejaVu. Eine Frau, die nicht weiß was sie will, die rumzickt und das Baby verliert. Und ein Mann der für alles nur Verständnis haben soll, aber als einziger die Realität im Auge behält. Na, erinnert Euch das auch an was? Genau...Leni und Jan.

Ich könnte noch mehr meckern, aber ich lasse es. Denn es gibt sicher Fans, die total begeistert waren...nicht nur von Marco.
In diesem Sinne, freuen wir uns einfach, daß wir ihn auch in dieser Rolle sehen durften.

Nein Sabine alles gefallen hat mir auch nicht, ausgenommen Marco natürlich. Aber da ja soviel "drumherrum" erzählt wurde, hat man ihn leider ca. nur die halbe Sendezeit gesehen. Wie schon im 1. Teil konnte man erwarten, dass die Beziehung Nina/Tom im Focus steht. Aber denkste. Die Eltern vertragen sich, jetzt muss der Tod eines Freundes, Band-Comeback herhalten. Leider auch noch ausführlich ausgeschlachtet mit Beerdigung, A-Z der Bandauferstehung, Proben usw. Die Schwierigkeiten der neuen Beziehung Gabi/Jimmi waren auch noch reingemixt. Der steife Lord war ja etwas lockerer. Seine Schusseligkeit und der steife Umgang mit der Schwangerschaft kamen auch recht lustig rüber. Aber wo gibt es denn 2010 im Adel noch solche Mütter, die wegen ihrer Überredungskünste sogar in den Ruhrpott kommen. Nina war zum Glück nicht mehr so steif wie im 1.Teil. War aber schon Hexerei wie schnell sie sich wieder zur Ruhrpottlerin mit allen Gegebenheiten wandelte. Obwohl das Klapprad auch im Titel benannt, lief alles damit mehr am Rande mit, war mehr Grund für den Geldgeber Lord oft da zu sein. Vom natürlichen Ruhrpott war diesmal meines Erachtens auch nicht mehr soviel zu sehen wie zuvor. Komödie war es für mich auch nur noch eine Weile. Spätestens als die Schwangerschaft ins Spiel kam schwappte es für mich schon mehr in Dramatik über. Allein, dass trotz des brisanten Themas doch immer wieder trockener, kurzer Humor zu hören war, ist positiv zu bewerten.

Die 6. Schwangerschaftswoche wurde festgestellt. Nina erklärt, dass es nach dem Antrag des Lords passiert sei. Kurz danach war sie aber bei Tom und am 2. Tag haben sie sich in der alten Fabrik geliebt. Frage mich jetzt noch, ob das Baby nicht auch von Tom hätte sein können. Aber wie du auch sagst Bine, rumgzickt hat Nina fürchterlich. Sie will bei Tom bleiben, sie will das Baby, sie will es zur Not auch allein großziehen. Ja was wollte sie denn nun wirklich. Kann man so naiv sein zu glauben, der Ehemann zieht ein Kind groß was nicht von ihm ist, einfach so und ist auch noch glücklich dabei, er behält ja sie, Nina, sein größter Schatz ("Was immer du willst
Liebling"). Meine die Erwartung war für Tom, wie auch für jeden anderen Mann, wie ein Schlag ins Gesicht, zumal sie sein Kind ja zuvor abgetrieben hat. Nina verhielt sich wie ein Egoist, sie will das Kind, Tom als Kind-Beschützer ohne Rechte, aber nur nicht so schnell ein Baby mit ihm, verbaut ja ihre Zukunftspläne. Das war doch ein bisschen zu abstrakt. Ebenso Tom den Schmerz zufügen ihn zum Gynokologen mitzuschleppen. Irgendwie war Nina ein bisschen durchgeknallt. Aber Tom liebt sie. Glaube nicht das ihn die Vorstellung ein Baby von Nina geschockt hat, vielmehr der Gedanke, dass er nicht der Vater ist. Trotzdem hat er sich rührend um die werdende Mami mit all ihren Wehwehchen gekümmert. Beim Konzert sah es bei den Blicken und dem Zulächeln so aus als könnten Nina und Tom doch wieder zusammenkommen, trotz Baby Lord

War aber voll daneben, in die ausgelassene Konzertlaune Ninas Zusammenbruch zu zeigen. Fehlgeburt, ab jetzt war es Tragödie, war ja schon von der Abtreibung im 1. Teil geschockt. Aber jetzt lebt Nina ja an der Seite des Mannes den sie wollte und Tom nimmt es hin mit "Was immer du willst Liebling". Bleibt die Frage ob Tom nach Abtreibung und Fehlgeburt noch ein Baby von seinem Liebling bekommt.
Stoff für einen 3. Teil, aber lieber nicht weiterspinnen.
Bei Marco fand ich es sehr schade, dass er nur hin und wieder ein paar Worte Dialekt sprach. Das hörte sich im 1. Teil so klasse an wie er auch sprachlich überzeugend den Ruhrpottler gab. Bodenständigkeit zur Heimat kam von Marco auch jetzt wieder klasse rüber. Leider erlebten wir ihn nur solange richtig humorvoll bis das Baby ins Spiel kam. Danach war Marco aufgewühlt, hin- und hergerissen, bedrückt, verzweifelt, nachdenklich, ratlos, eben mit allen Emotionen die man in solch einer prikären Lage durchgeht. Seine Gefühle hat er, wie wir das ja so sehr an ihm bewundern, mit jeder noch so kleinen Mimik gezeigt. Der Vergleich mit Leni trifft wirklich zu Sabine. Marco hat vollkommen überzeugt. Ein Mann der emotional in der Klemme steckt, passte zu ihm. Aber irgendwie bleibt er doch der gutmütige Typ der alles mit sich machen lässt. Für das verworrene Drumherum kann Marco nichts. Es war schön ihn mal anders, aber doch überzeugend zu sehen